ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung und ein Trennverfahren für
eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken. Die Erfindung betrifft
weiter eine Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Papierblöcken.
[0002] Als Papierblock wird im Zusammenhang mit der Anmeldung ein Stapel umfassend eine
Anzahl an Bögen aus Papier, welche an einer Seite miteinander verleimt sind, bezeichnet.
Der Papierblock weist in Ausgestaltungen einen Bogen aus Karton oder einem anderen
Werkstoff mit einer größeren Dicken als die Bögen aus Papier auf, welcher einen Kartonrücken
des Papierblocks bildet. Die Größe der Bögen aus Papier und des Bogens aus Karton
ist je nach Anwendungsfall geeignet wählbar. Bei dem Papierblock handelt es sich beispielsweise
um einen Schreibblock, einen Kalender, einen Klebezettelblock oder dergleichen. Der
Papierblock kann zusätzlich ein Deckblatt aufweisen.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0003] Zur Herstellung von Papierblöcken ist es bekannt, Einheiten umfassend großformatige
Bögen aus Papier und dazwischen angeordnete Kartons auf eine gewünschte Größe zu schneiden
und stapelweise zu verarbeiten. Dabei wird ein Stapel umfassend auf die gewünschte
Größe geschnittene Bögen aus Papier mit dazwischen angeordneten Kartons an einer Seite
verleimt. Der an einer Seite verleimte Stapel wird anschließend manuell in mehrere
Papierblöcke getrennt. Der verleimte Stapel umfassend mindestens zwei Papierblöcke
wird als Bindungsstapel bezeichnet,
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trennvorrichtung und ein Trennverfahren
für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken zu schaffen.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Herstellung von Papierblöcken zu schaffen.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Trennvorrichtung zum Trennen eines Papierblocks
von einem Bindungsstapel umfassend geschichtete, an einer Seite miteinander verleimten
Bögen aus Papier für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken
geschaffen. Die Trennvorrichtung umfasst eine Schneideinrichtung mit einem Messer,
wobei das Messer quer zu einer Transportrichtung beweglich gelagert ist und zwischen
zwei Bögen des Bindungsstapels zum Trennen eines Papierblocks von dem Bindungsstapel
bei einer Bewegung quer zu der Transportrichtung einführbar ist, und eine Umlenkeinrichtung
mit einem zumindest bereichsweise in den Bindungsstapel eingreifenden Trennelement,
wobei die Umlenkeinrichtung eingerichtet ist, um Bögen aus Papier nacheinander aus
einer ersten Position, welche in der Transportrichtung stromaufwärts des Trennelements
liegt, in Richtung einer zweiten Position, welche in Transstromabwärts stromabwärts
des Trennelements liegt, umzulenken, und wobei die Umlenkeinrichtung weiter eingerichtet
ist, um eine Soll-Trennstelle in dem Bindungsstapel zu erfassen, um einen Papierblock
an der Soll-Trennstelle von dem Bindungsstapel zu trennen.
[0006] Die Begriffe "ein", "einer" oder dergleichen werden im Zusammenhang mit der Anmeldung
lediglich als unbestimmte Artikel und nicht als Zählwörter verwendet. Die Begriffe
"erster", "zweiter" etc. dienen lediglich einer Unterscheidung und geben keine Reihenfolge
an. Ebenso verlangt die Verwendung des Begriffs "erster" nicht zwingend das Vorhandensein
eines zweiten Elements oder Bauteils.
[0007] In einer Ausgestaltung umfassen die Papierblöcke ausschließlich Bögen aus Papier,
wobei die Umlenkeinrichtung eingerichtet ist, um die Anzahl der umgelenkten Bögen
aus Papier zu erfassen und anhand der erfassten Anzahl eine Soll-Trennstelle zu erfassen.
[0008] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Bindungsstapel mindestens zwei miteinander
verleimte Papierblöcke umfassend jeweils eine Anzahl an Bögen aus Papier und einen
Bogen aus Karton aufweist, wobei die Soll-Trennstelle angrenzend an einen Bogen aus
Karton, vor oder nach dem Bogen aus Karton liegt, und wobei die Umlenkeinrichtung
eingerichtet ist, um ein Vorhandensein eines Bogens aus Karton in der ersten Position
stromaufwärts des Trennelements zu erfassen.
[0009] In einer Ausgestaltung ist zu diesem Zweck eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche
beispielsweise aufgrund von Farb- und/oder Materialcharakteristika eine Soll-Trennstelle
erfasst.
[0010] In einer Weiterbildung der Trennvorrichtung ist die Umlenkeinrichtung als Papierzähleinheit
gestaltet, welche als Trennelement eine rotierende Scheibe aufweist. Dabei ist in
einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Anzahl der umgelenkten Bögen aus Papier erfasst
wird, um anhand der erfassten Anzahl eine Soll-Trennstelle zu erfassen. Eine Drehachse
der Scheibe ist dabei in Ausgestaltungen der Trennvorrichtung parallel zur Transporteinrichtung
angeordnet.
[0011] Die Papierzähleinheit ist in Ausgestaltungen eingerichtet ist, um Bögen aus Papier
nacheinander aus einer ersten Position, welche in der Transportrichtung stromaufwärts
des Trennelements liegt, in Richtung einer zweiten Position, welche in Transstromabwärts
stromabwärts des Trennelements liegt, umzulenken, wobei Bögen aus Karton nicht mittels
des Trennelements umlenkbar sind. Die Trennvorrichtung ist dabei in einer Ausgestaltung
eingerichtet, um die fehlende Möglichkeit, Bögen aus Karton um das Trennelement umzulenken,
zu nutzen, um das Vorhandensein eines Bogens aus Karton in der ersten Position stromaufwärts
des Trennelements zu erfassen. Dabei ist in einer Ausgestaltung keine weitere Verwendung
von mittels der Papierzähleinheit erfassten Zählimpulse vorgesehen. In anderen Ausgestaltungen
werden die mittels der Papierzähleinheit erfassten Zählimpulse für eine Überwachung,
beispielsweise für eine Fehlerkontrolle, ein Erfassen eines Endes des Bindungsstapels
und/oder für eine Laufzeitkontrolle von Verschleißteilen der Trennvorrichtung weiter
verwertet.
[0012] In einer Ausgestaltung der Trennvorrichtung ist stromabwärts des Trennelements eine
Rückhaltekante vorgesehen, wobei die stromabwärts des Trennelements angeordneten Bögen
vor einem Abtrennen des Papierblocks mittels der Rückhaltekante abstützbar sind. Mittels
der Rückhaltekante wird so ein Abkippen der umgelenkten Bögen gegenüber dem noch stromaufwärts
des Trennelements angeordneten Bindungsstapels verhindert. Die Rückhaltekante ist
in einer Ausgestaltung beweglich gestaltet, sodass die Rückhaltekante nach einem Abtrennen
des Papierblocks für eine Freigabe des abgegebene Papierblocks in eine Freigabeposition
verstellbar ist. In anderen Ausgestaltungen ist die Rückhaltekante derart angeordnet,
dass mittels der Verleimung mit dem Bindungsstapel verbundene Bögen abstützbar sind,
nicht jedoch ein von dem Bindungsstapel bereits abgetrennter Papierblock.
[0013] In einer Ausgestaltung ist das Messer im Bereich des Trennelements zwischen zwei
Bögen einführbar, wobei mittels des Trennelements eine ausreichende Lücke zwischen
den Bögen für ein sicheres Einführen des Messers geschaffen ist. In einer Weiterbildung
der Trennvorrichtung umfasst diese einen Keil, welcher an einer erfassten Soll-Trennstelle
in den Bindungsstapel einführbar ist. Mittels des Keils wird dabei eine ausreichende
Lücke zwischen den Bögen für ein sicheres Einführen des Messers geschaffen.
[0014] In einer Ausgestaltung ist ein einseitiges Messer vorgesehen, wobei das Messer nach
einem Schneidvorgang in eine Ausgangslage zurückbewegt wird. In einer Weiterbildung
der Trennvorrichtung umfasst die Schneideinrichtung ein zweiseitiges Messer. Für eine
schnelle Prozessführung ist dabei abwechselnd ein Schnitt zum Abtrennen des Papierblocks
in eine erste Richtung und in eine entgegengesetzte zweite Richtung möglich.
[0015] In einer Ausgestaltung der Trennvorrichtung ist stromaufwärts der Umlenkeinrichtung
ein Magazin für den Bindungsstapel mit einem Linearantrieb vorgesehen, wobei der Linearantrieb
eingerichtet ist, um den Bindungsstapel in Richtung des Trennelements zu verschieben.
Der Linearantrieb ist dabei in einer Ausgestaltung geeignet eingerichtet, um bei einem
Erfassen eines Bogens aus Kartons einen größeren Vorschub vorzusehen als für einen
Vorschub der Bögen an Papier notwendig. In anderen Ausgestaltungen ist ein Vorschub
mit einer konstanten Weite vorgesehen, wobei die unterschiedliche Dicke der Bögen
im Rahmen eines Toleranzfelds der Trennvorrichtung für den Vorschub tolerierbar ist.
[0016] Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Vorrichtung für eine voll- oder teilautomatisierte
Herstellung von Papierblöcken umfassend eine Trennvorrichtung geschaffen. Je nach
Größe der Vorrichtung umfasst die Vorrichtung dabei exakt eine Trennvorrichtung oder
mehr als eine, beispielsweise zwei, drei oder vier oder über zehn Trennvorrichtungen,
welche für eine parallele oder serielle Verarbeitung bestückbar sind.
[0017] Die Vorrichtung umfasst in einer Ausgestaltung einen stromaufwärts der Trennvorrichtung
vorgesehenen Manipulator, wobei der Manipulator eingerichtet ist, um einen Bindungsstapel
zu greifen und der Trennvorrichtung zuzuführen. Sofern mehrere Trennvorrichtungen
vorgesehen sind, kann mittels des Manipulators eine entsprechende Bestückung der mehreren
Trennvorrichtungen nach einem definierten Muster erfolgen.
[0018] Der Manipulator erlaubt je nach Ausgestaltung eine vollautomatisierte oder eine teilautomatisierte
Prozessführung. In einer Ausgestaltung ist für eine teilautomatisierte Prozessführung
vorgesehen, dass der Manipulator Bindungsstapel von einem manuell bestückten Leimstation
übernimmt.
[0019] In einer anderen Ausgestaltung ist für eine vollautomatisierte Prozessführung der
Manipulator weiter eingerichtet, um Stapel unverleimter Bögen zu greifen und einer
Leimstation zum Auftragen einer Verleimung an einer Seite des Stapels zuzuführen.
[0020] Der Manipulator weist eine geeignete Greifeinrichtung auf. Die Greifeinrichtung ist
dabei in einer Ausgestaltung geeignet gestaltet, um Stapel und/oder Bindungsstapel
unterschiedlicher Formate zu greifen. In anderen Ausgestaltungen ist die Greifeinrichtung
auf ein bestimmtes Format spezifiziert, wobei durch Anpassung der Greifeinrichtung
eine Umrüstung der Vorrichtung auf andere Formate möglich ist.
[0021] Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Trennverfahren zum Trennen eines Papierblocks
von einem Bindungsstapel umfassend geschichtete, an einer Seite miteinander verleimten
Bögen aus Papier für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken
geschaffen, wobei ein Messer einer Schneideinrichtung zum Trennen eines Papierblocks
von dem Bindungsstapel zwischen zwei Bögen quer zu der Transportrichtung eingeführt
wird, und wobei mittels einer ein Trennelement aufweisenden Umlenkeinrichtung Bögen
aus Papier nacheinander aus einer ersten Position stromaufwärts des Trennelements
in eine zweite Position stromabwärts des Trennelements umgelenkt werden, wobei mittels
der Umlenkeinrichtung eine Soll-Trennstelle in dem Bindungsstapel erfasst wird, und
ein Papierblock an der Soll-Trennstelle von dem Bindungsstapel getrennt wird.
[0022] Die automatisierte Erfassung einer Soll-Trennstelle erlaubt einen automatisierten
Trennvorgang mittels einer automatisiert arbeitenden Schneideinrichtung.
[0023] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Bindungsstapel mindestens zwei miteinander
verleimte Papierblöcke umfassend jeweils eine Anzahl an Bögen aus Papier und einen
Bogen aus Karton aufweist, wobei die Soll-Trennstelle angrenzend an einen Bogen aus
Karton, vor oder nach dem Bogen aus Karton liegt, und wobei mittels der Umlenkeinrichtung
ein Vorhandensein eines Bogens aus Karton in der ersten Position stromaufwärts des
Trennelements erfasst wird. Zu diesem Zweck ist in einer Ausgestaltung eine als Papierzähleinheit
gestaltete Umlenkeinrichtung vorgesehen, mittels der Bögen aus Papier, nicht jedoch
Bögen aus Karton umlenkbar sind.
[0024] Gemäß einem vierten Aspekt wird ein Verfahren für eine voll- oder teilautomatisierte
Herstellung von Papierblöcken umfassend ein Trennverfahren mittels einer Umlenkeinrichtung
geschaffen.
[0025] Ein fünfter Aspekt sieht die Verwendung einer Papierzähleinheit umfassend eine um
eine Drehachse rotierende Scheibe für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung
von Papierblöcken vor, wobei ein Papierblock umfassend eine Anzahl an Bögen aus Papier
und einen Bogen aus Karton von einem Bindungsstapel umfassend mindestens zwei miteinander
verleimte Papierblöcke getrennt werden soll, wobei mittels der Papierzähleinheit Bögen
aus Papier des Bindungsstapels nacheinander in einer Transportrichtung parallel der
Drehachse umlenkbar sind und mittels der Papierzähleinheit eine an den Bogen aus Karton
angrenzende Soll-Trennstelle in dem Bindungsstapel erfassbar ist. Die Papierzähleinheit
ist insbesondere derart gestaltet, dass Bögen aus Papier nicht jedoch Bögen aus Karton
umlenkbar sind. Eine Erfassung der Soll-Trennstelle ist dabei durch ein Vorhandensein
eines Kartons im Bereich der rotierenden Scheibe detektierbar. Je nach Anwendungsfall
werden dabei die mittels der Papierzähleinheit erfasstem Zählimpulse einer Weiterverarbeitung
zugeführt oder verworfen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0026] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der
Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Trennvorrichtung für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken
in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 2
- eine Vorrichtung für eine teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken umfassend
mehrere Trennvorrichtung in einer perspektivischen Darstellung; und
- Fig. 3
- eine Vorrichtung für eine vollautomatisierte Herstellung von Papierblöcken umfassend
mehrere Trennvorrichtung in einer Draufsicht.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0027] Fig. 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung eine Trennvorrichtung
1 für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken aus zu einem
Bindungsstapel 2 geschichteter, an einer Seite miteinander verleimter Bögen.
[0028] Die dargestellte Trennvorrichtung 1 umfasst eine Schneideinrichtung 3 mit einem Messer
30, welches entlang einer Führungsschiene 31 verschieblich gelagert ist, eine Umlenkeinrichtung
4 mit einem als Scheibe 40 gestalteten Trennelement, wobei die Scheibe 40 angeordnet
ist, sodass ein Teil des Umfangs der Scheibe 40 zwischen Bögen des Bildungsstapels
eingreift, einen Keil 5, welcher mittels einer Stelleinheit 50 in vertikaler Richtung
verstellbar ist, ein Magazin 6 mit zwei seitlichen Halteelementen 60 für dem Bindungsstapel
2 und mit einem Linearantrieb 61 zur Bewegung des Bindungsstapels 2 in einer schematisch
durch einen Pfeil angedeuteten Transportrichtung und eine Rückhaltekante 7.
[0029] Der Bindungsstapel 2 umfasst mehrere, miteinander verleimte Papierblöcke, wobei die
Papierblöcke jeweils eine Anzahl Bögen aus Papier und einen Rücken aus Karton aufweisen.
Die Papierblöcke sind dabei von dem Bindungsstapel 2 abzutrennen, wobei eine Soll-Trennstelle
an dem Bindungsstapel 2 zum Abtrennen eines Papierblocks je nach Anordnung vor oder
nach einem Bogen aus Karton liegt. Vorzugsweise ist der Bindungsstapel 2 derart angeordnet,
dass die Soll-Trennstelle vor dem Karton liegt, sodass nach einem Abtrennen eines
Papierblocks dieser auf eine den Karton aufweisende Rückseite des Papierblocks fällt.
[0030] Der Bindungsstapel 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel derart in dem Magazin
6 angeordnet, dass eine verleimte Seite des Bindungsstapels 2 nach unten weist. Der
Bindungsstapel 2 ist mittels des Linearantriebs 61 in Transportrichtung transportierbar.
[0031] Mittels der Umlenkeinrichtung 4, werden Bögen des Bindungsstapels 2 nacheinander
aus einer in Fig. 1 dargestellten ersten Position, in Transportrichtung stromaufwärts
der Scheibe 40 in Richtung einer in Fig. 2 gestrichelt dargestellte zweite Position,
in der Transportrichtung stromabwärts der Scheibe 40 umgelenkt. Dabei ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass mittels des Linearantriebs 61 die Bögen nacheinander
der Scheibe 40 zugeführt werden.
[0032] Die Umlenkeinrichtung 4 ist weiter eingerichtet, um eine Soll-Trennstelle in dem
Bindungsstapel 2 zu erfassen, sodass ein Blättern der Bögen des Bindungsstapels 2
und/oder eine Bewegung des Bindungsstapels 2 in Transportrichtung bei oder nach einer
Erfassung der Soll-Trennstelle unterbrechbar ist, um einen Papierblock an der Soll-Trennstelle
von dem Bindungsstapel 2 zu trennen.
[0033] Zum Trennen des Papierblocks wird dabei zunächst der Keil 5 an der Soll-Trennstelle
zwischen die Bögen geführt. Anschließend ist in die mittels des Keils 5 geschaffene
Lücke das Masser 30 zwischen die Bögen zum Durchtrennen einer die Bögen verbindenden
Klebe- oder Leimschicht einführbar.
[0034] Das dargestellte Messer 30 weist zwei jeweils sichelförmige Schneiden 300 auf, sodass
ein Durchtrennen der Klebe- oder Leimschicht sowohl bei einer Bewegung in der Zeichenebene
von rechts nach links als auch bei einer Bewegung in der Zeichenebene von links nach
rechts möglich ist.
[0035] Die dargestellte Umlenkeinrichtung 4 ist als Papierzähleinheit gestaltet, wobei die
Scheibe 40 der Papierzähleinheit derart gestaltet ist, dass Bögen aus Papier, nicht
jedoch Bögen aus Karton mittels der Scheibe 40 umlenkbar sind. Diese Eigenschaft wird
dabei genutzt, um ein Vorhandensein eines Bogens aus Karton in der ersten Position
stromaufwärts der Scheibe 40 und damit eine unmittelbar vor oder nach diesem Bogen
liegende Soll-Trennstelle des Bindungsstapels 2 zu erfassen.
[0036] Fig. 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung 100 für eine teilautomatisierte Herstellung
von Papierblöcken umfassend drei parallel arbeitende Trennvorrichtungen 1, welche
jeweils ein automatisiertes Erfassen einer Soll-Trennstelle und ein Trennen eines
Papierblocks von dem Bindungsstapel erlauben. Die abgetrennten Papierblöcke werden
stromabwärts der Trennvorrichtungen 1 aufgestapelt und beispielsweise mittels Auslaufbändern
200 abtransportiert, beispielsweise für eine nicht dargestellte Nachbearbeitung und/oder
eine nicht dargestellte Verpackung.
[0037] Die Vorrichtung 100 umfasst einen Manipulator 101, mittels welchem Bindungsstapel
2 den Trennvorrichtungen 1 zuführbar sind. Die Bindungsstapel 2 sind dabei insbesondere
in Magazinen 6 (vgl. Fig. 1) der Trennvorrichtungen 1 ablegbar und anschließend mittels
der Trennvorrichtungen 1 automatisiert prozessierbar.
[0038] Für die Herstellung der Bindungsstapel 2 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ein sogenanntes Leimkarussell 300, auch als Karussell-Bindemaschine bezeichnet, vorgesehen.
Das Leimkarussell 300 umfasst nicht dargestellte Aufnahmefächer, welchen unverleimte
Stapel an geschnittenen Bögen manuell zuführbar sind. Die zugeführten Stapel werden
dann bei einer Rotation des Leimkarussells 300 an einer Seitenfläche miteinander verleimt.
An einer Auslaufseite des Leimkarussells 300 ist ein Auslaufband 301 vorgesehen. Am
Ende des Auslaufbands 301 ist ein Ausschieber 302 für die Bindungsstapel 2 vorgesehen.
Mittels des Ausschiebers 302 werden die Bindungsstapel 2 einem Pufferband 303 zugeführt.
Stromabwärts des Pufferbands 303 ist eine Ausrichteinheit 304 vorgesehen, mittels
welcher die Bindungsstapel 2 für eine Übernahme durch den Manipulator 101 ausrichtbar
sind.
[0039] Das dargestellte Layout ist lediglich beispielhaft und es sind zahlreiche Abwandlungen
denkbar, um Bindungsstapel 2 manuell, voll- oder teilautomatisiert zu erzeugen und
für eine automatisierte Trennung einer Trennvorrichtung 1 zuzuführen.
[0040] Fig. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1000 für eine vollautomatisierte Herstellung
von Papierblöcken umfassend drei parallel arbeitende Trennvorrichtungen 1, welche
jeweils ein automatisiertes Erfassen einer Soll-Trennstelle und ein Trennen eines
Papierblocks von dem Bindungsstapel erlauben.
[0041] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden die abgetrennten Papierblöcke stromabwärts
der Trennvorrichtungen 1 jeweils aufgestapelt und mittels Übergabeeinheiten 400 an
mehrere Transportsysteme 401, 402 übergeben. Dabei ist beispielsweise vorgesehen,
dass die Papierblöcke mittels eines Transportsystems 402 an eine nicht dargestellte
Verpackungsstation der Papierblöcke übergeben werden. Alternativ ist in dem dargestellten
Layout vorgesehen, dass die Papierblöcke mittels eines Transportsystems 401 einer
schematisch dargestellten Nachbearbeitungseinrichtung 500 zugeführt, an welcher Deckblätter
an den Papierblöcken angebracht werden. Die Nachbearbeitungseinrichtung 500 umfasst
zu diesem Zweck in einer Ausgestaltung eine Block-Vereinzelung, an welcher die stromabwärts
der Trennvorrichtungen 1 aufgestapelten Papierblöcke wieder vereinzelt werden. Weiter
umfasst die Nachbearbeitungseinrichtung 500 einen Deckblattanleger 502 zum Zuführen
und Anlegen von Deckblättern an den vereinzelten Papierblöcken und eine stromabwärts
des Deckblattanlegers 502 angeordneten Leimstation 503. Stromabwärts der Leimstation
503 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Stapler 504 vorgesehen, mittels
welchem die mit einem Deckblatt versehenen Papierblöcke gestapelt werden, um diese
Stapel anschließend einer Verpackungsstation zuzuführen.
[0042] Für eine vollautomatisierte Verarbeitung umfasst die Vorrichtung 1000 ebenfalls einen
Manipulator 101, mittels welchem Bindungsstapel 2 den Trennvorrichtungen 1 zuführbar
sind. Die Bindungsstapel 2 sind dabei insbesondere in Magazinen 6 (vgl. Fig. 1) der
Trennvorrichtungen 1 ablegbar und anschließend mittels der Trennvorrichtungen 1 automatisiert
verarbeitbar.
[0043] Bei der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung 1000 ist weiter vorgesehen, mittels des
Manipulators 101 Stapel unverleimter Bögen vor einer Übergabeposition 600 übernommen
werden und mittels des Manipulators einer Leimstation 102 zum Auftragen einer Verleimung
an einer Seite des Stapels zuzuführen, wobei der Manipulator 101 anschließend die
so geschaffenen Bindungsstapel 2 an die Trennvorrichtungen 1 übergibt.
[0044] Dabei kann auf ein manuell zu bestückendes Leimkarussell verzichtet werden.
[0045] Die an der Übergabeposition 600 angeordneten Stapel können dabei auf übliche Weise
durch Schneiden großformatiger Bögen zu einem bestimmten Format automatisiert hergestellt
werden.
[0046] Der Manipulator 101 weist in einer Ausgestaltung eine Greifeinrichtung auf, welche
geeignet ist, um Stapel unterschiedlicher Formate zu greifen. In anderen Ausgestaltungen
sind für verschiedene Formate unterschiedliche Greifeinrichtungen vorgesehen, wobei
bei einem Formatwechsel der Manipulator entsprechend umzurüsten ist.
[0047] Das dargestellte Layout ist lediglich beispielhaft und es sind zahlreiche Abwandlungen
denkbar, um Bindungsstapel 2 manuell, voll- oder teilautomatisiert zu erzeugen und
für eine automatisierte Trennung einer Trennvorrichtung 1 zuzuführen. Insbesondere
sind Vorrichtungen 100, 1000 mit mehr als drei oder weniger als drei Trennvorrichtungen
1 denkbar.
1. Trennvorrichtung zum Trennen eines Papierblocks von einem Bindungsstapel (2) umfassend
geschichtete, an einer Seite miteinander verleimten Bögen aus Papier für eine voll-
oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken, umfassend eine Schneideinrichtung
(3), wobei ein Messer (30) der Schneideinrichtung (3) quer zu einer Transportrichtung
beweglich gelagert ist und zwischen zwei Bögen des Bindungsstapels (2) zum Trennen
eines Papierblocks von dem Bindungsstapel (2) bei einer Bewegung quer zu der Transportrichtung
einführbar ist, und eine Umlenkeinrichtung (4) mit einem zumindest bereichsweise in
den Bindungsstapel (2) eingreifenden Trennelement, wobei die Umlenkeinrichtung (4)
eingerichtet ist, um Bögen aus Papier nacheinander aus einer ersten Position, welche
in der Transportrichtung stromaufwärts des Trennelements liegt, in Richtung einer
zweiten Position, welche in Transstromabwärts stromabwärts des Trennelements liegt,
umzulenken, und wobei die Umlenkeinrichtung (4) weiter eingerichtet ist, um eine Soll-Trennstelle
in dem Bindungsstapel (2) zu erfassen, um einen Papierblock an der Soll-Trennstelle
von dem Bindungsstapel (2) zu trennen.
2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungsstapel (2) mindestens zwei miteinander verleimte Papierblöcke umfassend
jeweils eine Anzahl an Bögen aus Papier und einen Bogen aus Karton aufweist, wobei
die Soll-Trennstelle angrenzend an einen Bogen aus Karton, vor oder nach dem Bogen
aus Karton liegt, und wobei die Umlenkeinrichtung (4) eingerichtet ist, um ein Vorhandensein
eines Bogens aus Karton in der ersten Position stromaufwärts des Trennelements zu
erfassen.
3. Trennvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung (4) als Papierzähleinheit gestaltet ist, welche als Trennelement
eine rotierende Scheibe (40) aufweist, wobei vorzugsweise die Papierzähleinheit eingerichtet
ist, um Bögen aus Papier nacheinander aus einer ersten Position, welche in der Transportrichtung
stromaufwärts des Trennelements liegt, in Richtung einer zweiten Position, welche
in Transstromabwärts stromabwärts des Trennelements liegt, umzulenken, und wobei Bögen
aus Karton nicht mittels des Trennelements umlenkbar sind.
4. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts des Trennelements eine Rückhaltekante (7) vorgesehen ist, wobei die
stromabwärts des Trennelements angeordneten Bögen vor einem Abtrennen des Papierblocks
mittels der Rückhaltekante (7) abstützbar sind.
5. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung (1) einen Keil (5) umfasst, welcher an einer erfassten Soll-Trennstelle
in den Bindungsstapel (2) einführbar ist.
6. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3) ein zweiseitiges Messer (30) umfasst.
7. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der Umlenkeinrichtung (4) ein Magazin (6) für den Bindungsstapel (2)
mit einem Linearantrieb (61) vorgesehen ist, wobei der Linearantrieb (61) eingerichtet
ist, um den Bindungsstapel (2) in Richtung des Trennelements zu verschieben.
8. Vorrichtung für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken umfassend
eine Trennvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der Trennvorrichtung (1) ein Manipulator (101) vorgesehen ist, wobei
der Manipulator (101) eingerichtet ist, um einen Bindungsstapel (2) zu greifen und
der Trennvorrichtung (1) zuzuführen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulator (101) weiter eingerichtet ist, um Stapel unverleimter Bögen zu greifen
und einer Leimstation (102) zum Auftragen einer Verleimung an einer Seite des Stapels
zuzuführen.
11. Trennverfahren zum Trennen eines Papierblocks von einem Bindungsstapel (2) umfassend
geschichtete, an einer Seite miteinander verleimten Bögen aus Papier für eine voll-
oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken, wobei ein Messer (30) einer
Schneideinrichtung (3) zum Trennen eines Papierblocks von dem Bindungsstapel (2) zwischen
zwei Bögen quer zu der Transportrichtung eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer ein Trennelement aufweisenden Umlenkeinrichtung (4) Bögen aus Papier
nacheinander aus einer ersten Position stromaufwärts des Trennelements in eine zweite
Position stromabwärts des Trennelements umgelenkt werden, wobei mittels der Umlenkeinrichtung
(4) eine Soll-Trennstelle in dem Bindungsstapel erfasst wird, und ein Papierblock
an der Soll-Trennstelle von dem Bindungsstapel getrennt wird.
12. Trennverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungsstapel (2) mindestens zwei miteinander verleimte Papierblöcke umfassend
jeweils eine Anzahl an Bögen aus Papier und einen Bogen aus Karton aufweist, wobei
die Soll-Trennstelle angrenzend an einen Bogen aus Karton, vor oder nach dem Bogen
aus Karton liegt, und wobei mittels der Umlenkeinrichtung (4) ein Vorhandensein eines
Bogens aus Karton in der ersten Position stromaufwärts des Trennelements erfasst wird.
13. Verfahren für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken umfassend
ein Trennverfahren nach Anspruch 11 oder 12.
14. Verwendung einer Papierzähleinheit umfassend eine um eine Drehachse rotierende Scheibe
(40) für eine voll- oder teilautomatisierte Herstellung von Papierblöcken, wobei ein
Papierblock umfassend eine Anzahl an Bögen aus Papier und einen Bogen aus Karton von
einem Bindungsstapel (2) umfassend mindestens zwei miteinander verleimte Papierblöcke
getrennt werden soll, wobei mittels der Papierzähleinheit Bögen aus Papier des Bindungsstapels
nacheinander in einer Transportrichtung parallel der Drehachse umlenkbar sind und
mittels der Papierzähleinheit eine an den Bogen aus Karton angrenzende Soll-Trennstelle
in dem Bindungsstapel erfassbar ist.