GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Montagesystem zur thermisch getrennten Montage
eines Anbauteils an einer mit Dämmmaterial versehenen Wand, insbesondere an einer
mit einem Wärmedämmverbundsystem versehenen Wand.
[0002] Weiters betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Montage eines Anbauteils
an einer mit Dämmmaterial versehenen Wand, insbesondere an einer mit einem Wärmedämmverbundsystem
versehenen Wand, mit einem erfindungsgemäßen Montagesystem.
STAND DER TECHNIK
[0003] Wärmedämmung an Gebäudewänden trägt bedeutend zur Reduktion von Heizenergie bei.
Hierbei wird eine Wand mit Dämmmaterial versehen, wobei es sich beim Dämmmaterial
z.B. um Dämmplatten aus synthetisch anorganischem Material, wie etwa Kalziumsilikat,
oder um Dämmplatten aus synthetisch organischem Material, wie etwa expandiertem Polystyrol-Hartschaum,
handeln kann. Solche Dämmplatten können Teil eines beim Dämmen von Gebäudeaußenwänden
zum Einsatz kommenden Wärmedämmverbundsystems sein, vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wärmedämmverbundsystem.
[0004] Unter "Wand" sind hier und im Folgenden nur solche Bauteile bzw. Bauteilabschnitte
zu verstehen, die einen stabilen Aufbau, insbesondere eine hinreichende Stabilität
für die Verankerung von Ankerelementen, aufweisen und hierfür beispielsweise aus Beton,
Porenbeton oder Mauerwerk (etwa aus Loch- oder Vollstein) aufgebaut sein können
[0005] Probleme ergeben sich, wenn, insbesondere schwere, Anbauteile, etwa Konsolen für
Markisen, Klimageräte, Wärmepumpen oder Satellitenanlagen, an einer mit Dämmmaterial
versehenen Wand montiert werden müssen.
[0006] Zum einen muss die Befestigung derart erfolgen, dass keine Wärmebrücke von außen
durch das Dämmmaterial hindurch zur Wand ausgebildet wird. Grundsätzlich sind zwar
hierfür aus dem Stand der Technik Lösungen mit Ankerelementen bekannt, die thermisch
isolierende Wärmebrückentrennmodule umfassen. Jedoch sind diese Lösungen relativ teuer,
und weisen die Wärmebrückentrennmodule eher ungünstige, sich nach außen aufweitende
Geometrien auf, was außen zu so großen Ausnehmungen im Dämmmaterial führen kann, dass
diese durch das Anbauteil nicht mehr abgedeckt werden können, was zumindest als ästhetisch
nachteilig anzusehen ist.
[0007] Zum anderen weist das Dämmmaterial keine hohe mechanische Stabilität auf und kann
unter dem Druck der Befestigung des Anbauteils nachgeben, was sich - neben der schlechten
Optik - wiederum nachteilig im Hinblick auf die Stabilität der Befestigung des Anbauteils
auswirken kann.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Montagesystem sowie ein Verfahren
zur Montage eines Anbauteils an einer mit Dämmmaterial versehenen Wand zur Verfügung
zu stellen, die die genannten Nachteile vermeiden. Insbesondere soll jeweils eine
thermisch isolierte und mechanisch stabile Befestigung des Anbauteils an der mit Dämmmaterial
versehenen Wand erzielt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Zur Lösung der genannten Aufgabe ist es bei einem Montagesystem zur thermisch getrennten
Montage eines Anbauteils an einer mit Dämmmaterial versehenen Wand, insbesondere an
einer mit einem Wärmedämmverbundsystem versehenen Wand, erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Montagesystem zumindest ein Ankerelement mit einem Ankerabschnitt zur Verankerung
in der Wand und einen daran anschließenden Verbindungsabschnitt umfasst, das Ankerelement
weiters umfassend ein thermisch isolierendes Wärmebrückentrennmodul zur zumindest
abschnittsweisen Anordnung im Dämmmaterial, wobei das Wärmebrückentrennmodul mit dem
Verbindungsabschnitt verbunden ist und eine Aufnahme für ein, vorzugsweise einschraubbares,
Befestigungsmittel zum Festschrauben des Anbauteils aufweist, das Montagesystem weiters
umfassend zumindest ein thermisch isolierendes Stützbauteil zur Anordnung zwischen
der Wand und dem Anbauteil, um ein direktes oder indirektes Abstützen eines ersten
Endbereichs des Stützbauteils an der Wand und ein direktes oder indirektes Abstützen
des Anbauteils an einem dem ersten Endbereich gegenüberliegenden zweiten Endbereich
des Stützbauteils zu ermöglichen.
[0010] Der Ankerabschnitt des jeweiligen Ankerelements kann z.B. durch zumindest einen Abschnitt
einer Ankerstange, einer Schraube oder eines Gewindestabs ausgebildet sein. In die
Wand kann ggf. ein Dübel eingebracht werden, damit der jeweilige Ankerabschnitt in
diesen eingeschraubt werden kann.
[0011] Der Verbindungsabschnitt kann ebenfalls durch einen Abschnitt einer Ankerstange,
einer Schraube oder eines Gewindestabs ausgebildet sein. Ein an diesen Abschnitt anschließender
Abschnitt kann den jeweiligen Ankerabschnitt ausbilden, d.h. die Ankerstange, die
Schraube oder der Gewindestab umfasst in diesem Fall sowohl den Ankerabschnitt als
auch den Verbindungsabschnitt bzw. bildet diese aus.
[0012] Der Verbindungsabschnitt wird im Allgemeinen im Dämmmaterial angeordnet, wobei dies
so zu verstehen ist, dass der Verbindungsabschnitt nicht in der Wand angeordnet wird,
weil nur der Ankerabschnitt in der Wand angeordnet wird und der Verbindungsabschnitt
an den Ankerabschnitt anschließt. Dabei kann der Verbindungsabschnitt zumindest abschnittsweise,
insbesondere ganz, im Wärmebrückentrennmodul angeordnet sein.
[0013] Wie gesagt, sind Wärmebrückentrennmodule aus dem Stand der Technik an sich bekannt
und typischerweise aus einem schlecht wärmeleitenden Kunststoff gefertigt. Das Wärmebrückentrennmodul
bewirkt insbesondere eine thermische Trennung bzw. Isolation des Verbindungsabschnitts
vom Befestigungsmittel zum Festschrauben des Anbauteils. Die Verbindung des Wärmebrückentrennmoduls
mit dem Verbindungsabschnitt kann z.B. durch Verschraubung und/oder Verklebung erfolgen.
[0014] Je nach Dimensionierung des Wärmebrückentrennmoduls und des Dämmmaterials kann das
Wärmebrückentrennmodul insbesondere ganz im Dämmmaterial angeordnet sein oder auch
aus diesem nach außen bis zu einem gewissen Grad hervorragen.
[0015] Die Aufnahme für das Befestigungsmittel zum Festschrauben des Anbauteils kann je
nach Befestigungsmittel unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise kann die
Aufnahme ein Innengewinde aufweisen, in welches das Befestigungsmittel eingeschraubt
werden kann, wobei das Befestigungsmittel in diesem Fall z.B. eine Schraube oder ein
Gewindestab plus Mutter sein kann. Im Falle der Schraube wird das Anbauteil mit dieser
festgeschraubt. Im Falle des Gewindestabs erfolgt das Festschrauben des Anbauteils
mit der Mutter.
[0016] Es ist aber auch denkbar, dass als Befestigungsmittel ein Gewindestab plus Mutter
vorgesehen ist, die Aufnahme jedoch kein Innengewinde aufweist und der Gewindestab
mittels Kleber in der Aufnahme verklebt wird.
[0017] Selbstverständlich ist eine Verklebung zusätzlich auch bei vorhandenem Innengewinde
in der Aufnahme möglich.
[0018] Zur mechanischen Stabilisierung ist das zumindest eine thermisch isolierende Stützbauteil
vorgesehen, welches zwischen der Wand und dem Anbauteil angeordnet wird. Da sich das
Anbauteil direkt oder indirekt am zweiten Endbereich des Stützbauteils abstützt und
das Stützbauteil sich mit seinem ersten Endbereich direkt oder indirekt an der Wand
abstützt, fungiert das Stützbauteil als Widerlager für das Anbauteil.
[0019] Bei einer direkten Abstützung kommt es zu einem direkten Kontakt zwischen dem ersten/zweiten
Endbereich und der Wand / dem Anbauteil. Vorzugsweise wird das Stützbauteil direkt
durch das Anbauteil bei dessen Montage kontaktiert.
[0020] Bei einer indirekten Abstützung können ein oder mehrere Elemente zwischen dem ersten/zweiten
Endbereich und der Wand / dem Anbauteil angeordnet sein. Beispielsweise kann eine
Unterlegscheibe oder ein sonstiger Abstandhalter zwischen dem Anbauteil und dem Stützbauteil
angeordnet sein. In der Praxis ist auch die Zwischenlage einer "Verschmutzung", etwa
eines Teils einer Innenputzschicht, eines Klebers oder eines Stückchens Dämmmaterial,
zwischen dem ersten/zweiten Endbereich und der Wand / dem Anbauteil typischerweise
nicht auszuschließen.
[0021] Wie der Begriff "Stützbauteil" bereits durch seinen Wortsinn zum Ausdruck bringt,
ist das Stützbauteil als solches nicht dazu eingerichtet, mit dem Anbauteil zugfest
verbunden, insbesondere verschraubt, zu werden. Stattdessen dient das Stützbauteil
als solches ausschließlich zur Abstützung bzw. Aufnahme von Druckkräften, die das
sich am Stützbauteil abstützende Anbauteil auf das Stützbauteil ausübt.
[0022] Zur thermischen Isolierung des Stützbauteils kann dieses zumindest abschnittsweise
aus einem thermisch schlecht leitenden, druckfesten Material, insbesondere aus einem
thermisch schlecht leitenden, druckfesten Kunststoff gefertigt sein. Sohin kann mittels
des Montagesystems umfassend das zumindest eine Stützbauteil eine thermisch isolierte
und mechanisch stabile Befestigung des Anbauteils an der mit Dämmmaterial versehenen
Wand erzielt werden.
[0023] Selbstverständlich können mehrere Ankerelemente und/oder Stützbauteile vorgesehen
sein.
[0024] Zur Sicherstellung einer hinreichenden thermischen Isolierung des Stützbauteils ist
es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems vorgesehen,
dass das Stützbauteil vom ersten Endbereich zum zweiten Endbereich eine Wärmeleitfähigkeit
von höchstens 0,39 W/(m K), vorzugsweise höchstens 0,1 W/(m K), aufweist.
[0025] Besagte Wärmeleitfähigkeit, die auch Wärmeleitzahl oder Wärmeleitkoeffizient genannt
wird, kann durch geeignete Materialwahl und/oder Materialanordnung erzielt werden.
[0026] Die Wärmeleitfähigkeit ist im Allgemeinen eine tensorielle Größe. "Vom ersten zum
zweiten Endbereich" legt nun einerseits die Richtung fest, sodass Angaben der Wärmeleitfähigkeit
in anderen Richtungen nicht notwendig sind bzw. die Wärmeleitfähigkeit in anderen
Richtungen auch andere Werte annehmen kann. Zum anderen bringt "vom ersten zum zweiten
Endbereich" unmissverständlich zum Ausdruck, dass auf die Wärmeleitfähigkeit des gesamten
Stützbauteils bzw. über die gesamte Länge bzw. Erstreckung des Stützbauteils vom ersten
zum zweiten Endbereich abgestellt wird, wobei es nicht ausgeschlossen ist, dass das
Stützbauteil, insbesondere zwischen den beiden Endbereichen, Abschnitte mit einer
höheren Wärmeleitfähigkeit aufweist.
[0027] Insbesondere kann das Stützbauteil zur mechanischen Verstärkung ein Verstärkungselement
aufweisen, welches für sich genommen auch eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit aufweisen
kann. Entsprechend ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Montagesystems vorgesehen, dass das Stützbauteil ein inneres thermisches Isolierelement
aus einem Kunststoff aufweist sowie ein Verstärkungselement, welches das innere thermische
Isolierelement abschnittsweise umgibt, wobei zwei einander gegenüberliegende Endbereiche
des inneren thermischen Isolierelements den ersten Endbereich und den zweiten Endbereich
des Stützbauteils zumindest abschnittsweise ausbilden und wobei zumindest einer der
Endbereiche, vorzugsweise beide Endbereiche, des inneren thermischen Isolierelements
frei vom Verstärkungselement ist/sind.
[0028] D.h. das innere thermische Isolierelement bildet einen thermisch trennenden bzw.
isolierenden Kern und kann somit insgesamt eine hinreichende thermische Isolierung
des Stützbauteils sowie ggf. die genannte Wärmeleitfähigkeit sicherstellen.
[0029] Indem zumindest einer der Endbereiche des inneren thermischen Isolierelements frei
vom Verstärkungselement ist, ist dabei sichergestellt, dass keine Wärmebrücke über
das Verstärkungselement gegeben sein kann.
[0030] Gleichzeitig braucht das innere thermische Isolierelement mechanisch nicht besonders
stabil zu sein, da das Verstärkungselement das innere thermische Isolierelement abschnittsweise
umgibt, und so trotzdem eine hinreichende mechanische Stabilität des Stützbauteils
insgesamt garantiert. Dabei kann "abschnittsweise" nicht nur bedeuten, dass zumindest
einer der Endbereiche des inneren thermischen Isolierelements frei vom Verstärkungselement
ist, sondern ist es auch denkbar, dass das Verstärkungselement ein gitter- oder netzförmiges
Erscheinungsbild hat.
[0031] Gleichwohl kann das innere thermische Isolierelement neben seiner thermischen Isolationseigenschaft
natürlich auch mechanisch sehr stabil ausgebildet sein, insbesondere durch entsprechende
Materialwahl. Beispielsweise ist es denkbar, dass das innere thermische Isolierelement
aus einem druckfesten Kunststoff, insbesondere aus einem Thermoplast oder Duroplast
bzw. Duromer, gefertigt ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Montagesystems ist zur Gewährleistung einer optimalen mechanischen Stabilität vorgesehen,
dass das innere thermische Isolierelement aus einem faserverstärkten, insbesondere
glasfaserverstärkten oder kohlenstofffaserverstärkten, Kunststoff gefertigt ist.
[0032] Zur herstellungstechnisch einfachen Ermöglichung, dass das Verstärkungselement das
innere thermische Isolierelement abschnittsweise umgibt, ist es bei einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems vorgesehen, dass das Verstärkungselement
im Wesentlichen rohr- oder hülsenförmig ausgebildet ist. Entsprechend kann bei der
Herstellung des Stützbauteils das Verstärkungselement über das innere thermische Isolierelement
geschoben werden.
[0033] "Im Wesentlichen rohr- oder hülsenförmig" ist gemäß dem oben Gesagten so zu verstehen,
dass im Verstärkungselement auch seitliche Löcher und/oder Ausnehmungen und/oder Schlitze
vorhanden sein können, wobei sich im Extremfall ein netzartiges Erscheinungsbild ergeben
kann.
[0034] Zur Sicherstellung einer hinreichenden mechanischen Stabilität des Verstärkungselements
- und damit des Stützbauteils insgesamt - ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Montagesystems vorgesehen, dass das Verstärkungselement aus
einer Aluminiumlegierung oder einem rostfreien Stahl oder aus einem kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff gefertigt ist.
[0035] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems
ist vorgesehen, dass das Stützbauteil entlang einer Längsachse eine Länge aufweist
und dass sich jeder der zwei Endbereiche des inneren thermischen Isolierelements entlang
der Längsachse über höchstens 10%, bevorzugt höchstens 5%, der Länge erstreckt. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass der zumindest eine Endbereich des inneren thermischen
Isolierelements, der frei vom Verstärkungselement ist, im Hinblick auf die mechanische
Stabilität nicht zu lange ausfällt. D.h. indem die Länge der Endbereiche des inneren
thermischen Isolierelements begrenzt ist, ist sichergestellt, dass selbst dann, wenn
nicht nur einer der Endbereiche, sondern sogar beide Endbereiche frei vom Verstärkungselement
ist bzw. sind, eine hinreichende mechanische Stabilität garantiert ist und insbesondere
die Gefahr eines Abknickens im jeweiligen Endbereich unter Last minimiert bzw. hinreichend
klein ist.
[0036] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems ist vorgesehen,
dass das Wärmebrückentrennmodul aus einem, insbesondere glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärkten,
Kunststoff gefertigt ist. Dies verbessert die mechanische Stabilität des jeweiligen
Wärmebrückentrennmoduls und damit des jeweiligen Ankerelements.
[0037] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems ist vorgesehen,
dass das Wärmebrückentrennmodul eine im Wesentlichen zylindrische äußere Form aufweist.
Hier und im Folgenden ist unter Zylinder im Wesentlichen ein Drehzylinder zu verstehen,
sofern nichts anderes angegeben ist. Unter "äußerer" Form des Wärmebrückentrennmoduls
ist jene Form zu verstehen, die sich bei Betrachtung des Wärmbrückentrennmoduls als
solches von außen ergibt.
[0038] Gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, die einen konischen bzw.
sich vom Ankerabschnitt bzw. von der Wand weg erweiternden Querschnitt aufweisen,
können die für die Wärmebrückentrennmodule erforderlichen Ausnehmungen besonders einfach
mittels Bohrungen hergestellt werden. Weiters können die Ausnehmungen/Bohrungen mit
einem vergleichsweise geringeren Durchmesser ausgeführt werden, und können somit diese
Ausnehmungen/Bohrungen bzw. auch die darin angeordneten Ankerelemente bzw. Wärmebrückentrennmodule
problemlos vom jeweiligen Anbauteil abgedeckt werden.
[0039] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems ist vorgesehen,
dass in einem Montagezustand des Montagesystems das zumindest eine Stützbauteil in
Richtung der Schwerkraft gesehen hinter dem zumindest einen Ankerelement angeordnet
ist. Durch diese Anordnung ergibt sich eine besonders gute und effektive Abstützung
der durch das Anbauteil aufgrund der Schwerkraft generierten Last.
[0040] Um besonders schwere Anbauteile, die besonders hohe Lasten generieren, montieren
zu können, ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Montagesystems vorgesehen, dass mehrere Ankerelemente vorgesehen sind, wobei im Montagezustand
zumindest zwei Ankerelemente in Richtung der Schwerkraft gesehen hintereinander angeordnet
sind und wobei zwischen oder nach zwei dieser Ankerelemente das zumindest eine Stützbauteil
angeordnet ist. Die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils zwischen zwei dieser
Ankerelemente erlaubt dabei die Verwirklichung einer relativ kompakten Anordnung.
Durch die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils nach zwei dieser Ankerelemente
wiederum kann auch extremen Lasten Rechnung getragen werden.
[0041] Analog zum oben Gesagten ist erfindungsgemäß eine Anordnung vorgesehen, die Anordnung
umfassend ein erfindungsgemäßes Montagesystem, eine mit Dämmmaterial versehene Wand
sowie ein Anbauteil, welches mit dem Montagesystem an der Wand montiert ist, wobei
sich der erste Endbereich des jeweiligen Stützbauteils direkt oder indirekt an der
Wand abstützt und wobei sich das Anbauteil direkt oder indirekt am zweiten Endbereich
des jeweiligen Stützbauteils abstützt. D.h. das Anbauteil ist mittels des erfindungsgemäßen
Montagesystems thermisch getrennt an der Wand montiert, wobei das Stützbauteil einen
Gegendruck beim Festziehen der Verschraubung des Anbauteils vermittelt.
[0042] Analog zum oben Gesagten ist erfindungsgemäß weiters ein Verfahren zur Montage eines
Anbauteils an einer mit Dämmmaterial versehenen Wand, insbesondere an einer mit einem
Wärmedämmverbundsystem versehenen Wand, mit einem erfindungsgemäßen Montagesystem
vorgesehen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Verankerung des jeweiligen Ankerabschnitts des zumindest einen Ankerelements in der
Wand und zumindest abschnittsweise Anordnung des jeweiligen Verbindungsabschnitts
und des jeweiligen Wärmebrückentrennmoduls im Dämmmaterial;
- zumindest abschnittsweise Anordnung des zumindest einen Stützbauteils im Dämmmaterial
so, dass der erste Endbereich des jeweiligen Stützbauteils zur Wand weist und der
zweite Endbereich von der Wand weg weist;
- Befestigung des Anbauteils durch Verschraubung mit dem jeweiligen Wärmebrückentrennmodul
mittels eines Befestigungsmittels derart, dass sich der erste Endbereich des jeweiligen
Stützbauteils direkt oder indirekt an der Wand abstützt und dass sich das Anbauteil
direkt oder indirekt am zweiten Endbereich des jeweiligen Stützbauteils abstützt.
[0043] D.h. es ist denkbar, dass ein Teil des jeweiligen Ankerelements und/oder des Stützbauteils
aus dem Dämmmaterial nach außen ragt.
[0044] Mit "Befestigung des Anbauteils durch Verschraubung mit dem jeweiligen Wärmebrückentrennmodul
mittels eines Befestigungsmittels" wird zum Ausdruck gebracht, dass der Anbauteil
bei dessen Montage festgeschraubt wird. Wie bereits oben im Detail ausgeführt, muss
das Befestigungsmittel an sich dabei nicht zwangsläufig mit dem Wärmebrückentrennmodul
bzw. mit dessen Aufnahme verschraubt werden, sondern könnte beispielsweise ein Gewindestab
in der Aufnahme angeordnet und mit dem Wärmebrückentrennmodul verklebt werden. Die
Verschraubung des Anbauteils erfolgt dann mittels einer Mutter, die auf den Gewindestab
geschraubt wird.
[0045] Für eine optimale Abstützung schwerer Anbauteile bzw. schwerer Lasten ist es bei
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass
die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils in Richtung der Schwerkraft gesehen
hinter dem zumindest einen Ankerelement erfolgt. Hierbei befindet sich das Montagesystem
in einem Montagezustand.
[0046] Für eine optimale Abstützung besonders schwerer Anbauteile bzw. besonders schwerer
Lasten ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, dass mehrere Ankerelemente vorgesehen sind, wobei zumindest
zwei Ankerelemente in Richtung der Schwerkraft gesehen hintereinander angeordnet werden
und wobei zwischen oder nach zwei dieser Ankerelemente das zumindest eine Stützbauteil
angeordnet wird. Wiederum befindet sich das Montagesystem im Montagezustand. Wie weiter
oben bereits ausgeführt, erlaubt die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils zwischen
zwei dieser Ankerelemente dabei die Verwirklichung einer relativ kompakten Anordnung.
Durch die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils nach zwei dieser Ankerelemente
wiederum kann auch extremen Lasten Rechnung getragen werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0047] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0048] Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Frontansicht einer mit Dämmmaterial versehenen Wand, an der ein
Anbauteil mit einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Montagesystems
montiert ist
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie II-II aus Fig. 1, wobei
die Pfeile die Blickrichtung andeuten
- Fig. 3
- eine schematische Frontansicht der mit Dämmmaterial versehenen Wand, an der das Anbauteil
mit einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Montagesystems montiert ist
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie IV-IV aus Fig. 3, wobei
die Pfeile die Blickrichtung andeuten
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung eines Stützbauteils einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Montagesystems
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0049] In der schematischen Frontansicht der Fig. 1 ist ein Anbauteil 10, bei dem es sich
beispielsweise um eine Konsole für eine Markise handeln kann, an einer mit Dämmmaterial
3 versehenen Wand 2 (vgl. Fig. 2) mit einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Montagesystems 1 thermisch von der Wand 2 getrennt montiert. Das Anbauteil 10 ist
dabei mit Muttern 9 festgeschraubt, die untereinander bzw. in Schwerkraftrichtung
16 gesehen hintereinander angeordnet sind. Das Anbauteil 10 stützt sich dabei an einem
Stützbauteil 12 des Montagesystems 1 ab, wobei das Stützbauteil 12 in Fig. 1 vom Anbauteil
10 verdeckt wird und daher nicht direkt sichtbar, sondern nur angedeutet ist. Das
Stützbauteil 12 ist zwischen den beiden Muttern 9 angeordnet, wobei die Muttern 9
und das Stützbauteil 12 auf einer geraden Linie parallel zur Schwerkraftrichtung 16
bzw. auf der senkrechten Schnittlinie II-II angeordnet sind.
[0050] In der schematischen Darstellung der Fig. 2, die einen senkrechten Schnitt gemäß
der Schnittlinie II-II aus Fig. 1 zeigt, ist das Montagesystem 1 mit zwei Ankerelementen
4 und dem Stützbauteil 12 gut erkennbar, wobei die Anordnung so ist, dass das Stützbauteil
12 in Schwerkraftrichtung 16 gesehen hinter dem ersten der Ankerelemente 4 bzw. zwischen
den Ankerelementen 4 angeordnet ist und dass die Ankerelemente 4 und das Stützbauteil
12 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufend angeordnet sind. Jedes Ankerelement
4 weist einen Ankerabschnitt 5 auf, der in der Wand 2 verankert ist. Der Ankerabschnitt
5 ist dabei durch einen Abschnitt eines Gewindestabs 8 ausgebildet, wobei der Gewindestab
8 außerdem einen an den Ankerabschnitt 5 anschließenden Verbindungsabschnitt 6 des
Ankerelements 4 ausbildet.
[0051] Mit dem Verbindungsabschnitt 6 ist ein Wärmebrückentrennmodul 7 des jeweiligen Ankerelements
4 verbunden, wobei der Gewindestab 8 in das Wärmebrückentrennmodul 7 eingeschraubt
ist. Das Wärmebrückentrennmodul 7 ist zur zumindest abschnittsweisen Anordnung im
Dämmmaterial 3 vorgesehen bzw. sind das Wärmebrückentrennmodul 7 und der Verbindungsabschnitt
6 in Fig. 2 im Dämmmaterial 3 angeordnet.
[0052] Das Wärmebrückentrennmodul 7 weist eine Aufnahme 11 für einen Gewindestab 8' auf,
der im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel in die Aufnahme 11 eingeschraubt ist.
Die Aufnahme 11 weist hierfür ein Innengewinde (nicht dargestellt) auf. Die Muttern
9 wirken mit den Gewindestäben 8' zusammen, wobei jeweils eine Mutter 9 und ein Gewindestab
8' ein Befestigungsmittel zum Festschrauben des Anbauteils 10 ausbilden.
[0053] Das Stützbauteil 12 weist einen ersten Endbereich 18 auf, mit dem sich das Stützbauteil
12 direkt an der Wand 2 abstützt. Dem ersten Endbereich 18 gegenüberliegend weist
das Stützbauteil 12 einen zweiten Endbereich 19 auf, der von der Wand 2 weg weist
und an dem sich das Anbauteil 10 direkt abstützt. Das Stützbauteil 12 bildet somit
ein Widerlager für das festgeschraubte Anbauteil 10 aus. Indem das Stützbauteil 12
thermisch isolierend ausgeführt ist, ist sichergestellt, dass keine Wärmebrücke zwischen
der Wand 2 und dem Anbauteil 10 ausgebildet wird und somit das Anbauteil 10 thermisch
getrennt von der Wand 2 montiert ist.
[0054] Konkret ist im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Stützbauteil
12 vom ersten Endbereich 18 zum zweiten Endbereich 19 eine Wärmeleitfähigkeit λ von
ca. 0,35 W/(m K) aufweist.
[0055] Sowohl das Stützbauteil 12 als auch die Wärmebrückentrennmodule 7 weisen von außen
betrachtet eine zylindrische Form auf. Hierdurch können Ausnehmungen im Dämmmaterial
3 für die Wärmebrückentrennmodule 7 und das Stützbauteil 12 einfach mittels Bohrungen
hergestellt werden.
[0056] Im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel sind die Wärmebrückentrennmodule 7 aus
einem glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff gefertigt, um einerseits
eine gute thermische Isolierung und andererseits eine ausreichende mechanische Stabilität
zu gewährleisten.
[0057] Das Stützbauteil 12 wiederum ist im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel aus
einem faserverstärkten Kunststoff gefertigt, um einerseits eine gute thermische Isolierung
und andererseits eine hohe mechanische Stabilität zu gewährleisten.
[0058] Zur Herstellung der in Fig. 2 gezeigten Anordnung umfassend das Montagesystem 1,
die mit dem Dämmmaterial 3 versehene Wand 2 sowie das Anbauteil 10, welches mit dem
Montagesystem 1 an der Wand 2 montiert ist, wird ein Verfahren durchgeführt, welches
folgende Schritte umfasst:
- Verankerung des jeweiligen Ankerabschnitts 5 der zwei Ankerelemente 4 in der Wand
2 und zumindest abschnittsweise Anordnung des jeweiligen Verbindungsabschnitts 6 und
des jeweiligen Wärmebrückentrennmoduls 7 im Dämmmaterial 3;
- zumindest abschnittsweise Anordnung des Stützbauteils 12 im Dämmmaterial 3 so, dass
der erste Endbereich 18 des Stützbauteils 12 zur Wand 2 weist und der zweite Endbereich
19 von der Wand 2 weg weist;
- Befestigung des Anbauteils 10 durch Verschraubung mit den Wärmebrückentrennmodulen
7 der Ankerelemente 4 jeweils mittels Gewindestab 8' und Mutter 9 derart, dass sich
der erste Endbereich 18 des Stützbauteils 12 direkt an der Wand 2 abstützt und dass
sich das Anbauteil 10 direkt am zweiten Endbereich 19 des Stützbauteils 12 abstützt.
[0059] Dabei werden die beiden Ankerelemente 4 in Schwerkraftrichtung 16 gesehen hintereinander
angeordnet, und das Stützbauteil 12 wird zwischen den beiden Ankerelemente 4 angeordnet.
[0060] Für das zweite Ausführungsbeispiel gilt grundsätzlich das oben zum ersten Ausführungsbeispiel
Gesagte, sofern nichts anderes angegeben ist, weshalb auf Wiederholungen weitgehend
verzichtet wird. Das in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen
darin, dass statt einem Stützbauteil 12 zwei Stützbauteile 12 vorgesehen sind, wobei
sich deren Anordnung entsprechend von jener des ersten Ausführungsbeispiels unterscheidet.
[0061] Bereits in der Frontansicht der Fig. 3 ist durch die Andeutung der Stützbauteile
12 erkennbar, dass beide Stützbauteile 12 in Schwerkraftrichtung 16 gesehen zwischen
den Muttern 9 bzw. den Ankerelementen 4 angeordnet sind. Die Stützbauteile 12 sind
in Fig. 3 dabei links und rechts von einer gedachten, die Muttern 9 verbindenden Verbindungslinie
angeordnet. Hierbei liegen beide Stützbauteile 12 auf der in Fig. 3 eingezeichneten
horizontalen Schnittlinie IV-IV.
[0062] Die entsprechende Schnittansicht ist in Fig. 4 dargestellt, in welcher nur eines
(nämlich des unteren) der beiden, übereinander angeordneten Ankerelemente 4 angedeutet
ist.
[0063] Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Stützbauteils 12 eines dritten Ausführungsbeispiels
des Montagesystems 1, wobei ein oder mehrere solcher Stützbauteile 12 sowie ein oder
mehrere Ankerelemente 4 vorgesehen und beliebig angeordnet sein können. Insbesondere
können die Stützbauteile 12 des ersten Ausführungsbeispiels (Fig. 1 und Fig. 2) und
des zweiten Ausführungsbeispiels (Fig. 3 und Fig. 4) grundsätzlich natürlich auch
wie in Fig. 5 ausgeführt sein.
[0064] Das Stützbauteil 12 weist in diesem Fall ein inneres thermisches Isolierelement 13
auf, das im gezeigten dritten Ausführungsbeispiel aus einem kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff gefertigt ist, um eine hinreichende thermische Isolation und mechanische
Stabilität zu gewährleisten. Zur mechanischen Verstärkung weist das Stützbauteil 12
weiters ein Verstärkungselement 14 auf, das im dargestellten dritten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen rohr- oder hülsenförmig ausgebildet ist und das innere thermische
Isolierelement 13 abschnittsweise umgibt. Hierbei sind im dargestellten dritten Ausführungsbeispiel
zwei einander gegenüberliegende Endbereiche 15, 15' des inneren thermischen Isolierelements
13 frei vom Verstärkungselement 14, um besonders zuverlässig die Ausbildung einer
Wärmebrücke zwischen Anbauteil 10 und Wand 2 zu verhindern. Entsprechend steht der
Endbereich 15 über einen Endbereich 20 des Verstärkungselements 14 entlang einer Längsachse
17 vor und steht der Endbereich 15' über einen dem Endbereich 20 gegenüberliegenden
Endbereich 20' des Verstärkungselements 14 vor. Sohin bildet der Endbereich 15 den
ersten Endbereich 18 des Stützbauteils 12 aus und der Endbereich 15' den zweiten Endbereich
19 des Stützbauteils 12.
[0065] Grundsätzlich sind aber natürlich auch Varianten denkbar, bei denen der Endbereich
20 des Verstärkungselements 14 bündig mit dem Endbereich 15 des inneren thermischen
Isolierelements 13 abschließt, sodass der erste Endbereich 18 des Stützbauteils 12
durch die Endbereiche 15, 20 ausgebildet ist, und nur der Endbereich 15' über den
Endbereich 20' vorsteht, wobei der Endbereich 15' des inneren thermischen Isolierelements
13 den zweiten Endbereich 19 des Stützbauteils 12 ausbildet. Ebenso sind grundsätzlich
auch Varianten denkbar, bei denen der Endbereich 20' des Verstärkungselements 14 bündig
mit dem Endbereich 15' des inneren thermischen Isolierelements 13 abschließt, sodass
der zweite Endbereich 19 des Stützbauteils 12 durch die Endbereiche 15', 20' ausgebildet
ist, und nur der Endbereich 15 über den Endbereich 20 vorsteht, wobei der Endbereich
15 des inneren thermischen Isolierelements 13 den ersten Endbereich 18 des Stützbauteils
12 ausbildet.
[0066] Im dargestellten dritten Ausführungsbeispiel ist das Verstärkungselement 14 aus einem
rostfreien Stahl gefertigt, um eine besonders hohe mechanische Stabilität zu gewährleisten.
[0067] Im dargestellten dritten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Stützbauteil 12 entlang
der Längsachse 17 mit einer Länge L. Der erste Endbereich 15 und der zweite Endbereich
15' erstrecken sich entlang der Längsachse 17 jeweils über ca. 9,5% der Länge L. Durch
die Beschränkung der Erstreckung der vom Verstärkungselement 14 freien Endbereiche
15', 15 entlang der Längsachse 17 auf höchstens 10% der Länge L kann die Wahrscheinlichkeit
eines Abknickens des inneren thermischen Isolierelements 13 in den Endbereichen 15',
15 unter Last hinreichend klein gehalten werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Montagesystem
- 2
- Wand
- 3
- Dämmmaterial
- 4
- Ankerelement
- 5
- Ankerabschnitt
- 6
- Verbindungsabschnitt
- 7
- Wärmebrückentrennmodul
- 8, 8'
- Gewindestab
- 9
- Mutter
- 10
- Anbauteil
- 11
- Aufnahme
- 12
- Stützbauteil
- 13
- Inneres thermisches Isolierelement
- 14
- Verstärkungselement
- 15, 15'
- Endbereich des inneren thermischen Isolierelements
- 16
- Richtung der Schwerkraft
- 17
- Längsachse
- 18
- Erster Endbereich des Stützbauteil
- 19
- Zweiter Endbereich des Stützbauteils
- 20,
- 20' Endbereich des Verstärkungselements
- L
- Länge des Stützbauteils
1. Montagesystem (1) zur thermisch getrennten Montage eines Anbauteils (10) an einer
mit Dämmmaterial (3) versehenen Wand (2), insbesondere an einer mit einem Wärmedämmverbundsystem
versehenen Wand (2),
das Montagesystem (1) umfassend zumindest ein Ankerelement (4) mit einem Ankerabschnitt
(5) zur Verankerung in der Wand (2) und einen daran anschließenden Verbindungsabschnitt
(6), das Ankerelement (4) weiters umfassend ein thermisch isolierendes Wärmebrückentrennmodul
(7) zur zumindest abschnittsweisen Anordnung im Dämmmaterial (3), wobei das Wärmebrückentrennmodul
(7) mit dem Verbindungsabschnitt (6) verbunden ist und eine Aufnahme (11) für ein,
vorzugsweise einschraubbares, Befestigungsmittel (8) zum Festschrauben des Anbauteils
(10) aufweist,
das Montagesystem (1) weiters umfassend zumindest ein thermisch isolierendes Stützbauteil
(12) zur Anordnung zwischen der Wand (2) und dem Anbauteil (10), um ein direktes oder
indirektes Abstützen eines ersten Endbereichs (18) des Stützbauteils (12) an der Wand
(2) und ein direktes oder indirektes Abstützen des Anbauteils (10) an einem dem ersten
Endbereich (18) gegenüberliegenden zweiten Endbereich (19) des Stützbauteils (12)
zu ermöglichen.
2. Montagesystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützbauteil (12) vom ersten Endbereich (18) zum zweiten Endbereich (19) eine
Wärmeleitfähigkeit (λ) von höchstens 0,39 W/(m K), vorzugsweise höchstens 0,1 W/(m
K), aufweist.
3. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stützbauteil (12) ein inneres thermisches Isolierelement (13) aus einem Kunststoff
aufweist sowie ein Verstärkungselement (14), welches das innere thermische Isolierelement
(13) abschnittsweise umgibt, wobei zwei einander gegenüberliegende Endbereiche (15,
15') des inneren thermischen Isolierelements (13) den ersten Endbereich (18) und den
zweiten Endbereich (19) des Stützbauteils (12) zumindest abschnittsweise ausbilden
und wobei zumindest einer der Endbereiche (15, 15'), vorzugsweise beide Endbereiche
(15, 15'), des inneren thermischen Isolierelements (13) frei vom Verstärkungselement
(14) ist/sind.
4. Montagesystem (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das innere thermische Isolierelement (13) aus einem faserverstärkten, insbesondere
glasfaserverstärkten oder kohlenstofffaserverstärkten, Kunststoff gefertigt ist.
5. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (14) im Wesentlichen rohr- oder hülsenförmig ausgebildet
ist.
6. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (14) aus einer Aluminiumlegierung oder einem rostfreien Stahl
oder aus einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff gefertigt ist.
7. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmebrückentrennmodul (7) aus einem, insbesondere glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärkten,
Kunststoff gefertigt ist.
8. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmebrückentrennmodul (7) eine im Wesentlichen zylindrische äußere Form aufweist.
9. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem Montagezustand des Montagesystems (1) das zumindest eine Stützbauteil (12)
in Richtung der Schwerkraft (16) gesehen hinter dem zumindest einen Ankerelement (4)
angeordnet ist.
10. Montagesystem (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ankerelemente (4) vorgesehen sind, wobei im Montagezustand zumindest zwei
Ankerelemente (4) in Richtung der Schwerkraft (16) gesehen hintereinander angeordnet
sind und wobei zwischen oder nach zwei dieser Ankerelemente (4) das zumindest eine
Stützbauteil (12) angeordnet ist.
11. Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 10 und nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützbauteil (12) entlang einer Längsachse (17) eine Länge (L) aufweist und dass
sich jeder der zwei Endbereiche (15, 15') des inneren thermischen Isolierelements
(13) entlang der Längsachse (17) über höchstens 10%, bevorzugt höchstens 5%, der Länge
(L) erstreckt.
12. Anordnung umfassend ein Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, eine
mit Dämmmaterial (3) versehene Wand (2) sowie ein Anbauteil (10), welches mit dem
Montagesystem (1) an der Wand (2) montiert ist, wobei sich der erste Endbereich (18)
des jeweiligen Stützbauteils (12) direkt oder indirekt an der Wand (2) abstützt und
wobei sich das Anbauteil (10) direkt oder indirekt am zweiten Endbereich (19) des
jeweiligen Stützbauteils (12) abstützt.
13. Verfahren zur Montage eines Anbauteils (10) an einer mit Dämmmaterial (3) versehenen
Wand (2), insbesondere an einer mit einem Wärmedämmverbundsystem versehenen Wand (2),
mit einem Montagesystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, das Verfahren umfassend
die folgenden Schritte:
- Verankerung des jeweiligen Ankerabschnitts (5) des zumindest einen Ankerelements
(4) in der Wand (2) und zumindest abschnittsweise Anordnung des jeweiligen Verbindungsabschnitts
(6) und des jeweiligen Wärmebrückentrennmoduls (7) im Dämmmaterial (3);
- zumindest abschnittsweise Anordnung des zumindest einen Stützbauteils (12) im Dämmmaterial
(3) so, dass der erste Endbereich (18) des jeweiligen Stützbauteils (12) zur Wand
(2) weist und der zweite Endbereich (19) von der Wand (2) weg weist;
- Befestigung des Anbauteils (10) durch Verschraubung mit dem jeweiligen Wärmebrückentrennmodul
(7) mittels eines Befestigungsmittels (8) derart, dass sich der erste Endbereich (18)
des jeweiligen Stützbauteils (12) direkt oder indirekt an der Wand (2) abstützt und
dass sich das Anbauteil (10) direkt oder indirekt am zweiten Endbereich (19) des jeweiligen
Stützbauteils (12) abstützt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung des zumindest einen Stützbauteils (12) in Richtung der Schwerkraft
(16) gesehen hinter dem zumindest einen Ankerelement (4) erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ankerelemente (4) vorgesehen sind, wobei zumindest zwei Ankerelemente (4)
in Richtung der Schwerkraft (16) gesehen hintereinander angeordnet werden und wobei
zwischen oder nach zwei dieser Ankerelemente (4) das zumindest eine Stützbauteil (12)
angeordnet wird.