[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Nacharbeiten und Glätten von
Fugen, die mit einer Fugenmasse gefüllt sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Fugen sind in vielfältigen Ausprägungen und Größen anzutreffen, beispielsweise
zwischen Fliesen oder zwischen einer Glasscheibe und einem Rahmen, und werden üblicherweise
zum Zwecke der Abdichtung mit elastischen Fugenmassen wie Mörtel oder Silikon ausgefüllt.
Die Fugenmasse wird typischerweise in einem verformbaren Zustand in die Fuge eingebracht
und härtet nach einiger Zeit aus. Um die Fugenmasse zu glätten und der finalen Fuge
ein gefälliges optisches Erscheinungsbild zu verleihen, sind aus dem Stand der Technik
verschiedene Werkzeuge bekannt.
[0003] So offenbart die
EP 0 711 887 A1 ein Werkzeug zum Nacharbeiten von Fugen, welches aus einer Platte mit einem umlaufenden,
beidseitig senkrecht zur Plattenebene überstehenden Rand besteht. Die Platte hat eine
im Wesentlichen dreieckige Form, wobei eine der Stirnseiten bogenförmig und zwei der
Stirnseiten gerade verlaufen. Die längere der beiden geraden Stirnseiten und die bogenförmig
verlaufende Stirnseite schließen einen spitzen Winkel ein und gehen bogenförmig ineinander
über, sodass diese abgerundete Ecke zum Abziehen von überschüssiger Fugenmasse und
der Erzeugung konkaver Fugenoberflächen verwendet werden kann.
[0004] Um das Spektrum möglicher Fugenformen bzw. -krümmungen zu erweitern, wurde in der
EP 0 810 337 A1 ein Werkzeug mit einer im Wesentlichen bumerangförmigen Platte vorgeschlagen, welche
zwei abgerundete Ecken mit unterschiedlichen Krümmungsradien aufweist. Aufgrund der
ausgreifenden Form dieses Werkzeugs kann zu bearbeitendes Fugenmaterial bei beengten
Fugenumgebungen jedoch mitunter nur schwer oder überhaupt nicht zugänglich sein. Darüber
hinaus ist trotz der zweiten abgerundeten Ecke auch bei diesem Werkzeug die Anzahl
von möglichen Fugenformen weiterhin begrenzt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Nacharbeiten
und Glätten von mit Fugenmasse gefüllten Fugen anzugeben, das eine größere Anzahl
herstellbarer Fugenformen ermöglicht und gleichzeitig die Bearbeitung von Fugen in
beengten Umgebungen erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung.
[0007] Ausgehend von einem gattungsgemäßen Werkzeug mit einem im Wesentlichen plattenförmigen
Korpus und einem Rand mit unterschiedlich gekrümmten Abschnitten wird also vorgeschlagen,
den Korpus mehrteilig aufzubauen und ein erstes Teil sowie ein zweites Teil mit Verbindungsmitteln
vorzusehen, über die die Teile lösbar miteinander verbindbar sind. Die Verbindungsmittel
sind insbesondere Bestandteil der ersten und zweiten Teile, d.h. es sind keine externen
bzw. separaten Verbindungsmittel zur Verbindung der Werkzeugteile vorgesehen. Das
erste Teil weist erfindungsgemäß einen ersten gekrümmten Randabschnitt und das zweite
Teil einen zweiten gekrümmten Randabschnitt auf, d.h. jedes der voneinander lösbaren
Teile umfasst mindestens einen gekrümmten Randabschnitt zum Herstellen von konkav
geformten Fugen.
[0008] Dadurch lässt sich jedes der Teile als eigenes Werkzeug zum Nacharbeiten und Glätten
von mit Fugenmasse gefüllten Fugen verwenden. Im Vergleich zu einem einzigen Korpus
steht ein längerer Randbereich bzw. mehr Ecken und somit potenziell eine größere Anzahl
möglicher Randformen und -krümmungen zur Herstellung und Bearbeitung unterschiedlichster
Fugenformen zur Verfügung. Der Vorteil gegenüber separaten, permanent getrennten Werkzeugen
besteht darin, dass die einzelnen Werkzeugteile zu einem einzigen Korpus zusammengesetzt
werden können, wodurch sich die Lagerung und der Transport vereinfacht. Die einzelnen
Teile können nicht ohne Weiteres verloren gehen und es müssen nicht mehrere separate
Einzelteile mitgeführt werden. Bei Bedarf können die einzelnen Teile auseinandergenommen
und als eigenständige Werkzeuge verwendet werden, beispielsweise im Falle einer beengten
Fugenumgebung, bei der das große, zusammengesetzte Werkzeug zu sperrig wäre.
[0009] Der zusammengesetzte Korpus kann im Wesentlichen eine Bumerangform aufweisen, wie
sie vom Prinzip her aus der
EP 0 810 337 A1 bekannt ist. Dadurch ergibt sich beim zusammengesetzten Korpus der zusätzliche Vorteil
einer ergonomischen Handhabung. Durch die pistolengriffartige Form im zusammengefügten
Zustand lässt sich das Werkzeug sicher und bequem in der Hand halten und entlang der
zu bearbeitenden Fuge führen.
[0010] In einer möglichen Ausführungsform verläuft der Rand des plattenförmigen Korpus zumindest
abschnittsweise senkrecht zur Plattenebene, d.h. er wird zumindest abschnittsweise
durch sich senkrecht zur Plattenebene erstreckende Stirnseiten gebildet. Insbesondere
kann der Rand im Bereich der ersten und zweiten gekrümmten Randabschnitte senkrecht
zur Plattenebene verlaufen.
[0011] In einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ersten und zweiten gekrümmten
Randabschnitte unterschiedlich stark gekrümmt sind. Dadurch lassen sich mit diesen
Randabschnitten Fugen mit unterschiedlich gekrümmten Oberflächen herstellen. Der erste
und/oder der zweite Randabschnitt kann eine konstante Krümmung mit einem definierten
Krümmungsradius aufweisen. In diesem Fall weisen die ersten und zweiten gekrümmten
Randabschnitte vorzugsweise unterschiedlich große Krümmungsradien auf.
[0012] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Rand des ersten
Teils eine erste Stirnseite und eine zweite Stirnseite umfasst, die über den ersten
gekrümmten Randabschnitt ineinander übergehen. Der Übergang zwischen dem ersten gekrümmten
Randabschnitt und den angrenzenden Stirnseiten ist insbesondere kontinuierlich, d.h.
ohne abrupte Kanten ausgebildet. Die ersten und zweiten Stirnseiten sowie der erste
gekrümmte Randabschnitt bilden Abschnitte des um das erste Teil umlaufenden Rands,
erstrecken sich bevorzugt senkrecht zur Plattenebene des ersten Teils und weisen vorzugsweise
eine konstante Breite senkrecht zur Plattenebene auf.
[0013] Die erste Stirnseite weist in Randumlaufrichtung vorzugsweise einen geraden bzw.
ebenen Verlauf auf. Alternativ oder zusätzlich weist die zweite Stirnseite in Randumlaufrichtung
vorzugsweise einen konvex gekrümmten Verlauf auf, wobei der erste gekrümmte Randabschnitt
insbesondere stärker gekrümmt ist als die zweite Stirnseite. Durch einen kontinuierlichen
Übergang der stärkeren Krümmung des ersten gekrümmten Randabschnitts in die weniger
starke bzw. "sanftere" Krümmung der zweiten Stirnseite ist eine je nach Wunsch variierbare
Eintiefung der glattgestrichenen Fuge erreichbar. So lässt sich die zweite Stirnseite
des ersten Teils aufgrund der geringeren Krümmung beispielsweise zur Erstellung von
Bodenfugen einsetzen, während sich mittels des stärker gekrümmten ersten Randabschnitts
bzw. der dadurch gebildeten abgerundeten Ecke zwischen den ersten und zweiten Stirnseiten
im Vergleich dazu kleinere abgerundete Fugen wie z.B. Bad- oder Balkonfugen herstellen
lassen.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Teil eine
im Wesentlichen dreieckige Form aufweist, wobei die ersten und zweiten Stirnseiten
vorzugsweise einen spitzen Winkel (0° <
α ≤ 90°) miteinander einschließen. Im Falle einer konvex gekrümmten zweiten Stirnseite
kann dies bedeuten, dass die erste Stirnseite mit einer am Übergang zwischen der zweiten
Stirnseite und dem ersten gekrümmten Randabschnitt anliegenden Tangente, insbesondere
mit jeder beliebigen an der zweiten Stirnseite außerhalb des ersten gekrümmten Randabschnitts
anliegenden Tangente, einen spitzen Winkel einschließt. Der Übergang zwischen dem
ersten gekrümmten Randabschnitt und der zweiten Stirnseite kann durch eine (vorzugsweise
kontinuierliche bzw. stetige) Änderung des Krümmungsradius des Rands gekennzeichnet
sein.
[0015] Die aufeinander zulaufenden und im ersten gekrümmten Randabschnitt endenden ersten
und zweiten Stirnseiten bzw. die sich zum ersten gekrümmten Randabschnitt hin verjüngende
Form des ersten Teils ermöglicht eine Bearbeitung von Fugen auch in räumlich schlecht
zugänglichen Bereichen.
[0016] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Teil eine
dritte Stirnseite aufweist, an der mindestens ein erstes Verbindungsmittel zur Herstellung
der lösbaren Verbindung mit dem zweiten Teil angeordnet ist. Das mindestens eine erste
Verbindungsmittel ist vorzugsweise einstückig mit dem ersten Teil bzw. dem entsprechenden
Teilkorpus ausgebildet. Vorzugsweise bildet der erste gekrümmte Randabschnitt eine
der dritten Stirnseite gegenüberliegende Ecke des ersten Teils, sodass der erste gekrümmte
Randabschnitt auch in einem mit dem zweiten Teil verbundenen Zustand ein äußeres und
gut zugängliches Ende des Werkzeugs bildet, mit welchem zu bearbeitende Fugen gut
erreichbar sind.
[0017] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Rand des ersten
Teils einen dritten gekrümmten Randabschnitt aufweist, welcher vorzugsweise an einem
ersten Vorsprung ausgebildet ist, der an die dritte Stirnseite grenzt. Dadurch, dass
der dritte gekrümmte Randabschnitt an einem abstehenden Vorsprung ausgebildet ist,
lassen sich zu bearbeitende Fugen zwischen zueinander geneigten Bauteilen besser erreichen.
Der erste Vorsprung kann sich vorzugsweise zum dritten gekrümmten Randabschnitt hin
verjüngen und geht insbesondere kontinuierlich in die zweite und/oder dritte Stirnseite
über.
[0018] Die so gebildete zusätzliche "Nase" stellt neben dem ersten gekrümmten Randabschnitt
eine weitere Arbeitskante des ersten Teils dar, mit der Fugen abgezogen werden können.
Vorzugsweise ist der dritte gekrümmte Randabschnitt stärker gekrümmt als der erste
und/oder zweite gekrümmte Randabschnitt, sodass sich das Spektrum an Fugenoberflächen,
die sich mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug herstellen lassen, erweitert. Diese zusätzliche
Nase im Bereich der dritten Stirnseite ermöglicht beispielsweise die Herstellung kleinerer
Fugen.
[0019] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Rand des ersten
Teils eine senkrecht zur Plattenebene verlaufende Abziehkante aufweist, welche vorzugsweise
an einem zweiten Vorsprung ausgebildet ist, der an die dritte Stirnseite grenzt. Dadurch,
dass die Abziehkante an einem abstehenden Vorsprung ausgebildet ist, lassen sich zu
bearbeitende Stellen zwischen zueinander geneigten Bauteilen besser erreichen. Der
zweite Vorsprung kann sich vorzugsweise zur Abziehkante hin verjüngen und geht insbesondere
kontinuierlich in die erste und/oder dritte Stirnseite über. Die zusätzliche Abziehkante
kann zum Säubern der Fugenumgebung von Fugenmasse bzw. zum Nachziehen der Fugenränder
verwendet werden, beispielsweise wenn sich nach der Fugenbearbeitung noch verschmiertes
Fugenmaterial auf einer Glasscheibe oder Fliese befindet. Durch die vergleichsweise
scharfe Kontur dieser Abziehkante (die auch als abgerundete Ecke mit sehr kleinem
Krümmungsradius angesehen werden kann), lassen sich auch Spezialfugen geringer Breite
herstellen, z.B. zwischen Glasscheibe und Rahmen.
[0020] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass sowohl die beschriebene
Abziehkante als auch der dritte gekrümmte Randabschnitt am ersten Teil ausgebildet
sind und entlang der Umlaufrichtung des Rands gesehen der dritte gekrümmte Randabschnitt
zwischen der dritten und der zweiten Stirnseite und die Abziehkante zwischen der dritten
und der ersten Stirnseite ausgebildet ist. Alternativ kann umgekehrt der dritte gekrümmte
Randabschnitt zwischen der dritten und der ersten Stirnseite und die Abziehkante zwischen
der dritten und der zweiten Stirnseite ausgebildet sein. Die Abziehkante und der dritte
gekrümmte Randabschnitt befinden sich somit sozusagen an den Ecken zwischen der dritten
Stirnseite und den ersten und zweiten Stirnseiten des ersten Teils bzw. bilden diese
Ecken.
[0021] Die Abziehkante bzw. der dritte gekrümmte Randabschnitt sowie die dritte Stirnseite
bilden insbesondere Abschnitte des um das erste Teil umlaufenden Rands und verlaufen
senkrecht zur Plattenebene des ersten Teils. Die dritte Stirnseite kann eine variierende
bzw. von den ersten und zweiten Stirnseiten abweichende Breite senkrecht zur Plattenebene
aufweisen.
[0022] Die zusätzliche Abziehkante bzw. der dritte gekrümmte Randabschnitt im Bereich der
dritten Stirnseite steht insbesondere deshalb zur Verfügung, weil das Werkzeug mehrteilig
ausgebildet ist und daher das erste Teil im gelösten Zustand weitere Ecken aufweist,
die zur Fugenbearbeitung genutzt werden können.
[0023] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Rand des zweiten
Teils eine vierte Stirnseite und eine fünfte Stirnseite aufweist, die über den zweiten
gekrümmten Randabschnitt ineinander übergehen. Der Übergang zwischen dem zweiten gekrümmten
Randabschnitt und den angrenzenden Stirnseiten ist insbesondere kontinuierlich, d.h.
ohne abrupte Kanten ausgebildet. Die vierten und fünften Stirnseiten sowie der zweite
gekrümmte Randabschnitt bilden Abschnitte des um das zweite Teil umlaufenden Rands,
erstrecken sich senkrecht zur Plattenebene des zweiten Teils und weisen vorzugsweise
eine konstante Breite senkrecht zur Plattenebene auf.
[0024] Die vierte Stirnseite und/oder die fünfte Stirnseite weist in Randumlaufrichtung
vorzugsweise einen geraden bzw. ebenen Verlauf auf. Alternativ kann die vierte oder
die fünfte Stirnseite einen konvex gekrümmten Verlauf aufweisen, wobei sich in diesem
Fall die Krümmung von derjenigen der zweiten Stirnseite des ersten Teils unterscheiden
kann, um unterschiedliche Fugenoberflächen zu ermöglichen.
[0025] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die vierten und
fünften Stirnseiten einen spitzen Winkel (0° <
α ≤ 90°) miteinander einschließen. Durch die aufeinander zulaufenden und im zweiten
gekrümmten Randabschnitt endenden vierten und fünften Stirnseiten, d.h. durch die
sich zum zweiten gekrümmten Randabschnitt hin verjüngende Form des zweiten Teils wird
eine Bearbeitung von Fugen auch in räumlich schlecht zugänglichen Bereichen ermöglicht.
[0026] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zweite Teil
eine sechste Stirnseite aufweist, an der mindestens ein zweites Verbindungsmittel
zur Herstellung der lösbaren Verbindung mit dem ersten Teil angeordnet ist. Das mindestens
eine zweite Verbindungsmittel lässt sich insbesondere mit dem mindestens einen ersten
Verbindungsmittel des ersten Teils verbinden bzw. in Eingriff bringen und ist vorzugsweise
einstückig mit dem zweiten Teil ausgebildet. Vorzugsweise bildet die sechste Stirnseite
eine der vierten Stirnseite gegenüberliegende Seite des zweiten Teils.
[0027] Das zweite Teil kann im Wesentlichen die Form eines Schuhs aufweisen, wobei der zweite
gekrümmte Randabschnitt die "Schuhspitze" und vorzugsweise die vierte Stirnseite die
"Schuhsohle" bildet. Die sechste Stirnseite kann, um bei dieser Analogie zu bleiben,
die Oberseite im Bereich der "Einstiegsöffnung" des Schuhs bilden, welche bevorzugt
über die fünfte Stirnseite in den zweiten gekrümmten Randabschnitt übergeht.
[0028] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Teil und/oder
das zweite Teil eine siebte Stirnseite in Form einer Oberfläche eines einseitig abgeschrägten,
spitzwinklig auf eine parallel zur Plattenebene verlaufende Schnittkante zulaufenden
Randbereichs aufweist. Mit anderen Worten bildet die siebte Stirnseite vorzugsweise
dadurch eine Schnittkante, dass sie von einer Oberseite des zweiten Teils einseitig
abgeschrägt zu dessen Unterseite verläuft, wobei sich ausgehend von der Oberseite
die Breite senkrecht zur Plattenebene zur Unterseite in einem spitzen Winkel verringert.
Die so geformte Abziehklinge bzw. -kante kann zum großflächigeren Säubern der Fugenumgebung
von Fugenmaterial bzw. zum Nachziehen der Fugenränder verwendet werden, beispielsweise
wenn sich nach der Fugenbearbeitung noch verschmiertes Fugenmaterial auf einer Glasscheibe
oder Fliese befindet. Die Schnittkante kann einen linearen oder aber einen konvex
oder konkav gekrümmten Verlauf aufweisen.
[0029] Bevorzugt ist die siebte Stirnseite am zweiten Teil angeordnet, wobei insbesondere
der zweite gekrümmte Randabschnitt eine der siebten Stirnseite gegenüberliegende,
abgerundete Ecke des zweiten Teils bildet. Unter Rückgriff auf die zuvor bemühte Schuh-Analogie
bildet die siebte Stirnseite vorzugsweise das "Schuhhinterteil", welches zwischen
der "Einstiegsöffnung" (sechste Stirnseite) und der "Schuhsohle" (vierte Stirnseite)
verläuft.
[0030] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die siebte Stirnseite bzw. die Schnittkante
einen rechten Winkel mit der vierten Stirnseite bildet und über eine scharfe Kante
bzw. Ecke in diese übergeht. Dies ermöglicht das Einbringen der Schnittkante bzw.
das Anlegen des zweiten Teils an rechtwinklig zueinander angeordnete Oberflächen und
Eckbereiche.
[0031] Der Rand des plattenförmigen Korpus verläuft vorzugsweise überall abgesehen von der
siebten Stirnseite bzw. der Schnittkante senkrecht zur Plattenebene.
[0032] Vorzugsweise sind die ersten und zweiten Teile so ausgebildet, dass die Schnittkante
und insbesondere die Ecke zwischen der Schnittkante und der vierten Stirnseite auch
in einem zusammengesetzten Zustand des Werkzeugs verwendet werden kann und zugänglich
ist. Dadurch kann die Schnittkante je nach Bedarf mit dem großen, zusammengesetzten
Werkzeug oder mit dem einzelnen zweiten Teil verwendet werden.
[0033] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindungsmittel
derart ausgebildet sind, dass sie zur Herstellung der Verbindung der ersten und zweiten
Teile senkrecht zur Plattenebene ineinanderschiebbar sind. Vorzugsweise bilden die
ersten Verbindungsmittel von der dritten Stirnseite hervorstehende Vorsprünge und
die zweiten Verbindungsmittel komplementär dazu ausgebildete Aussparungen oder umgekehrt.
Um eine stabile Verbindung zu gewährleisten, sind vorzugsweise mindestens zwei Vorsprünge
und entsprechend mindestens zwei Aussparungen vorgesehen.
[0034] Idealerweise legen die Verbindungsmittel im verbundenen Zustand die Teile in jeder
Richtung parallel zur Plattenebene formschlüssig fest. Mit anderen Worten sind die
Verbindungsmittel bevorzugt derart ausgebildet, dass die Teile im verbundenen Zustand
entlang der Plattenebene nicht zueinander bewegt werden können und die Teile sich
in dieser Richtung nicht voneinander trennen lassen. Dagegen ermöglichen die Verbindungsmittel
vorzugsweise eine Relativbewegung der Teile senkrecht zur Plattenebene, bevorzugt
nur von einer Seite.
[0035] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verbindungsmittel
zumindest teilweise eine konische Form aufweisen, welche derart ausgebildet ist, dass
ein Ineinanderschieben der Verbindungsmittel nur bis zum Erreichen einer Verbindungsposition
möglich ist, in der die Plattenebenen der ersten und zweiten Teile in einer gemeinsamen
Ebene liegen. Die Verbindungsposition bezeichnet hierbei eine relative Position der
Teile zueinander, in der sie miteinander verbunden sind und als gemeinsames Werkzeug
verwendet werden können. Unter einer konischen Form der Verbindungsmittel wird hierbei
verstanden, dass zumindest ein Teil der Verbindungsmittel sich senkrecht zur Plattenebene
verjüngt.
[0036] Durch die konische Form der Verbindungsmittel können die Werkzeugteile nur von einer
Seite her miteinander verbunden werden. Sobald die Verbindungsmittel vollständig ineinandergeschoben
sind und die Teile damit ihre Verbindungsposition erreicht haben, ist eine fortgesetzte
Bewegung der Teile relativ zueinander blockiert. Dadurch wird ein Durchrutschen der
Verbindungsmittel verhindert. Da der Korpus des Werkzeugs vorzugsweise aus einem elastischen
Kunststoff wie beispielsweise einem Thermoplast oder einem Elastomer hergestellt ist,
bewirkt die konische Form der Verbindungsmittel zusätzlich ein Verklemmen der Teile,
wenn diese gegeneinander in die Verbindungsposition gedrückt werden, sodass eine stabile
Verbindung besteht und die Teile nicht ungewollt auseinanderfallen können.
[0037] In einer weiteren möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die ersten und zweiten
Teile jeweils zwei gegenüberliegende, konkav geformte Seitenflächen aufweisen, die
jeweils von einem umlaufenden Saum zumindest teilweise umgeben sind. Der Saum ist
nach außen durch den Rand des jeweiligen Teils begrenzt. Nach innen (also zur Mitte
der jeweiligen Seitenfläche hin) geht der Saum vorzugsweise kontinuierlich in den
konkaven Bereich über, d.h. insbesondere ohne eine abrupte Stufe bzw. 90°-Kante.
[0038] Die konkaven Bereiche können einerseits als Handgriffe bzw. Griffflächen dienen und
dadurch die Ergonomie beim Halten und Führen des Werkzeugs bzw. der einzelnen Teile
erhöhen. Darüber hinaus nehmen die konkaven Bereiche abgezogenes Fugenmaterial auf,
sodass dieses nicht beim Bearbeiten der Fugen vom Werkzeug abfällt und die Fugenumgebung
verunreinigt.
[0039] Der umlaufende Saum weist bevorzugt einen flachen Verlauf sowie ggf. zumindest abschnittsweise
eine konstante Breite auf und umgibt den jeweiligen konkaven Bereich zumindest teilweise.
Im Bereich der optional vorgesehenen zusätzlichen Vorsprünge des ersten Teils, d.h.
des dritten gekrümmten Randabschnitts und/oder der Abziehkante, kann der Saum breiter
ausgebildet sein.
[0040] Der umlaufende Saum dient einerseits der Versteifung des Korpus bzw. der jeweiligen
Teile an deren Rändern, sodass sich stabile Randbereiche ergeben, die nicht bereits
nach geringfügiger Benutzung auf- oder wegbrechen. Darüber hinaus schließt der umlaufende
Saum im konkaven Bereich angesammeltes bzw. aufgestautes Fugenmaterial ein, sodass
dieses nach dem Gebrauch oder in regelmäßigen Abständen vom Korpus entfernt werden
kann. Dadurch, dass der Saum kontinuierlich in den konkaven Bereich übergeht und keine
scharfe Kante bzw. Stufe vorhanden ist, kann sich dort kein Fugenmaterial festsetzen
und eintrocknen, welches umständlich zu entfernen wäre.
[0041] Die konkaven Bereiche der ersten und zweiten Teile sind vorzugsweise derart ausgebildet,
dass sie im verbundenen Zustand kontinuierlich, d.h. ohne abrupte Kanten ineinander
übergehen. Somit können die dritten und sechsten Stirnseiten der ersten und zweiten
Teile eine geringere Breite senkrecht zur Plattenebene aufweisen als die übrigen Stirnseiten,
da sie innerhalb der konkaven Bereiche der jeweiligen Seitenflächen verlaufen und
dafür sorgen, dass sich beim Zusammenfügen der Teile auf jeder Seitenfläche ein einziger,
zusammenhängender konkaver Bereich ergibt.
[0042] Optional kann vorgesehen sein, dass das erste Teil und/oder das zweite Teil einen
inneren Hohlraum aufweist, welcher z.B. mit Luft gefüllt sein kann. Dadurch ist es
möglich, das erfindungsgemäße Werkzeug so auszugestalten, dass es in Wasser schwimmt
und nicht untergeht. Dieser Effekt lässt sich alternativ oder zusätzlich zu einem
mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefüllten Hohlraum auch dadurch erreichen, dass
das erste Teil und/oder das zweite Teil, welches aus einem ersten Material (z.B. ein
erster Thermoplast oder ein erstes Elastomer) gefertigt ist, einen inneren Bereich
aus wenigstens einem zweiten Material (z.B. ein zweiter Thermoplast oder ein zweites
Elastomer) aufweist und diesen zumindest teilweise umschließt. Denkbar ist beispielsweise
eine Verwendung eines Zwei-Komponenten-Spritzgusses. Die verschiedenen Materialien
können derart ausgewählt sein, dass sich ein stabiler, elastischer und eine gute Fugenbearbeitung
ermöglichender Aufbau des ersten und/oder zweiten Teils ergibt, während gleichzeitig
durch das zweite Material die Schwimmfähigkeit des Werkzeugs sichergestellt ist.
[0043] Bevorzugt verlaufen die seitlichen Kanten der ersten und zweiten Stirnseiten und
des ersten gekrümmten Randbereichs des ersten Teils und/oder die seitlichen Kanten
der vierten und fünften Stirnseiten und des zweiten gekrümmten Randbereichs des zweiten
Teils parallel zueinander (bei der vierten Stirnseite abgesehen von dem optional vorgesehenen
Bereich, in dem diese sich zur oben beschriebenen Schnittkante verjüngt).
[0044] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Figur 1:
- das erfindungsgemäße Werkzeug gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im zusammengesetzten
Zustand in einer Draufsicht auf eine der Seitenflächen;
- Figur 2:
- einen Querschnitt durch das Werkzeug gemäß Figur 1;
- Figur 3:
- den ersten Teil des Werkzeugs gemäß Figur 1 in einer Einzelansicht; und
- Figur 4:
- den zweiten Teil des Werkzeugs gemäß Figur 1 in einer Einzelansicht.
[0045] In der Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Werkzeugs
10 im verbundenen Zustand in einer Draufsicht auf eine der Seitenflächen dargestellt.
Das Werkzeug 10 umfasst einen im Wesentlichen plattenförmigen Korpus, welcher aus
einem elastischen Kunststoff wie beispielsweise einem Thermoplast oder einem Elastomer
hergestellt sein kann. Der Rand des Korpus umfasst diverse gekrümmte Bereiche 31,
32 und Stirnseiten 11, 12, 24, 25, die weiter unten im Detail beschrieben werden.
Der Korpus weist im Wesentlichen die Form eines Bumerangs auf und umfasst zwei Schenkel
mit abgerundeten Enden 31, 32, die dem Abziehen von Fugenmasse bzw. der Herstellung
von Fugen mit einer gekrümmten Oberfläche dienen. Darüber hinaus weist der Korpus
eine Schnittkante 28 zum Säubern der Fugenumgebung von Fugenmaterial bzw. zum Nachziehen
der Fugenränder auf.
[0046] Der Korpus umfasst eine erste Stirnseite 11 mit einem flachen bzw. geraden Verlauf
und eine zweite Stirnseite 12 mit einem bogenförmigen, genauer gesagt konvex gekrümmten
Verlauf. Die zweite Stirnseite 12 kann über ihren gesamten Verlauf eine konstante
Krümmung aufweisen, wobei ebenfalls eine variierende Krümmung denkbar ist. Die zweite
Stirnseite 12 geht über einen ersten gekrümmten Randabschnitt 31 kontinuierlich in
die erste Stirnseite 11 über, wobei der erste gekrümmte Randabschnitt 31 stärker gekrümmt
ist als die zweite Stirnseite 12 und eine abgerundete Ecke des Werkzeugs 10 bildet.
Die ersten und zweiten Stirnseiten 11, 12 laufen parallel zur Plattenebene aufeinander
zu, sodass sich der durch die ersten und zweiten Stirnseiten 11, 12 gebildete Schenkel
zum ersten gekrümmten Randabschnitt 31 hin verjüngt. Es kann vorgesehen sein, dass
die erste Stirnseite 11 mit jeder an der zweiten Stirnseite 2 (außerhalb des ersten
gekrümmten Randabschnitts 31) anliegenden Tangente einen spitzen Winkel einschließt.
[0047] An ihrem dem ersten gekrümmten Randabschnitt 31 gegenüberliegenden Ende endet die
zweite Stirnseite 12 in einem Vorsprung mit einem dritten gekrümmten Randabschnitt
33, welcher im zusammengesetzten Zustand des Werkzeugs jedoch nicht zur Geltung kommt
und weiter unten beschrieben ist. Die erste Stirnseite 11 geht an ihrem dem ersten
gekrümmten Randabschnitt 31 gegenüberliegenden Ende über einen kurzen, konvex gekrümmten
Abschnitt in eine fünfte Stirnseite 25 mit einem flachen Verlauf über. Eine vierte
Stirnseite 24 des Korpus besitzt ebenfalls einen flachen Verlauf und geht über einen
zweiten gekrümmten Randabschnitt 32 kontinuierlich in die fünfte Stirnseite 25 über.
Die vierte Stirnseite 24 schließt mit der fünften Stirnseite 25 vorzugsweise einen
spitzen Winkel ein.
[0048] Der zweite gekrümmte Randabschnitt 32 ist vorzugsweise stärker gekrümmt als der erste
gekrümmte Randabschnitt 31 (und somit insbesondere auch als die zweite Stirnseite
12). Insbesondere weisen die ersten und zweiten gekrümmten Randabschnitte 31, 32 jeweils
eine konstante Krümmung auf, wobei der zweite gekrümmte Randabschnitt 32 einen kleineren
Krümmungsradius besitzt als der erste gekrümmte Randabschnitt 31. Mit diesen abgerundeten
Ecken des Werkzeugs 10 lassen sich unterschiedliche Fugenformen bzw. -krümmungen erzielen,
was den Einsatzbereich des Werkzeugs 10 erweitert.
[0049] Die ersten, zweiten, vierten und fünften Stirnseiten 11, 12, 24, 25 sowie die ersten
und zweiten gekrümmten Randabschnitte 31, 32 verlaufen senkrecht zur Plattenebene,
entlang der sich der Korpus erstreckt, und weisen (bis auf den an die Schnittkante
28 grenzenden Endabschnitt der vierten Stirnseite 24) vorzugsweise senkrecht zur Plattenebene
eine konstante Breite auf, die insbesondere die maximale Breite des Werkzeugs 10 definiert.
Die genannten Stirnseiten 11, 12, 24, 25 und gekrümmten Randabschnitte 31, 32 werden
senkrecht zur Plattenebene jeweils durch zwei parallel verlaufende, seitliche Kanten
6 begrenzt (vgl. Figur 2), deren Abstand zueinander die Breite des jeweiligen Randabschnitts
definiert.
[0050] Darüber hinaus umfasst der Korpus eine siebte Stirnseite 27, welche jedoch nicht
senkrecht zur Plattenebene, sondern schräg dazu verläuft. Ausgehend von einer Oberseite
des Korpus (welche in der Figur 1 zu sehen ist) verläuft die siebte Seitenfläche 27
schräg nach unten und endet in der Schnittkante 28. Letztere ist dadurch gebildet,
dass sich der Korpus zur Schnittkante 28 hin verjüngt, dass also die Dicke des Korpus
zur Schnittkante 28 hin abnimmt, und zwar vorzugsweise in einem spitzen Winkel.
[0051] Wie in der Figur 1 zu erkennen ist, weist die Schnittkante 28 in dem hier diskutierten
Ausführungsbeispiel keinen linearen, sondern einen leicht konvex gekrümmten Verlauf
auf. Die Schnittkante 28 ist von der zweiten Stirnseite 12 durch den bereits erwähnten
Vorsprung mit dem dritten gekrümmten Randabschnitt 33 getrennt. Die zweite Stirnseite
12 und die Schnittkante 28 sind vorzugsweise derart geformt, dass sich insgesamt eine
Außenkontur mit einem einheitlichen, kontinuierlichen Krümmungsverlauf ergibt, der
sich über beide Bereiche 12, 28 erstreckt. Die genannte Außenkontur kann insgesamt
eine konstante Krümmung aufweisen, was jedoch nicht zwingend ist. Ebenfalls ist eine
Ausführungsform denkbar, bei der die Schnittkante über die zweite Stirnseite 12 hinausragt
oder zurückgesetzt ist.
[0052] Die Schnittkante 28 bildet mit der angrenzenden vierten Seitenfläche 24 am Übergangspunkt
vorzugsweise einen rechten Winkel, d.h. der Korpus weist an dieser Stelle bevorzugt
eine rechtwinklige Ecke auf.
[0053] Der Korpus weist zwei Seitenflächen auf, von denen eine in der Figur 1 in Draufsicht
gezeigt ist. Die Seitenflächen weisen jeweils einen konkav geformten Bereich 50 auf,
der nach außen zu den seitlichen Kanten 6 der Stirnseiten 11, 12, 24, 25 und gekrümmten
Randabschnitten 31, 32 hin von einem flachen Saum 52 umgeben ist. Der Saum 52 umgibt
den jeweiligen konkaven Bereich 50 im zusammengesetzten Zustand des Werkzeugs (vgl.
Figur 1) vollständig.
[0054] Erfindungsgemäß ist der Korpus nicht einstückig, sondern mehrteilig ausgebildet.
Das in den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt dabei ein Werkzeug 10 mit einem
zweiteiligen Korpus, welcher ein erstes Teil 1 und ein zweites Teil 2 umfasst. Die
beiden Teilstücke bzw. Teile 1, 2 umfassen jeweils Verbindungsmittel 41, 42, mittels
welchen sie lösbar miteinander verbunden werden können. Die Figur 1 zeigt das Werkzeug
10 im zusammengesetzten Zustand, d.h. die ersten und zweiten Teile 1, 2 sind über
deren Verbindungsmittel 41, 42 miteinander verbunden.
[0055] Prinzipiell könnten auch mehr als zwei Teile 1, 2 vorgesehen sein, die jeweils über
entsprechende Verbindungsmittel miteinander verbindbar sind.
[0056] In der Figur 2 ist ein Querschnitt durch das zusammengesetzte Werkzeug 10 entlang
der in der Figur 1 eingeblendeten, gestrichelten Linie A gezeigt, welcher durch zwei
miteinander gekoppelte Verbindungsmittel 41, 42 verläuft. Die äußeren, ein Rechteck
ergebenden Linien repräsentieren die seitlichen Kanten 6 der Stirnseiten 11, 12, 24,
25 mit konstanter Breite, während die beiden inneren, konkav gekrümmten Linien die
Dicke des Korpus entlang der Schnittlinie A andeuten. Daraus lässt sich die Form der
konkaven Bereiche 50 der Seitenflächen erkennen, welche ohne scharfe Stufen bzw. Kanten
in den umlaufenden Saum 52 übergehen.
[0057] Die beiden Teile 1, 2 des Werkzeugs 10 sind einzeln in den Figuren 3 und 4 jeweils
in einer Draufsicht auf deren Seitenflächen gezeigt. Das erste Teil 1 weist eine im
Wesentlichen dreieckige (und ebenso wie der gesamte Korpus im Wesentlichen plattenförmige)
Form auf und umfasst die zuvor beschriebenen ersten und zweiten Stirnseiten 11, 12
sowie den ersten gekrümmten Randabschnitt 31. Das ebenfalls im Wesentlichen plattenförmige
zweite Teil 2 besitzt dagegen im Wesentlichen die Form eines Schuhs und umfasst die
genannten vierten, fünften und siebten Stirnseiten 24, 25, 27 (d.h. auch die Schnittkante
28) sowie den zweiten gekrümmten Randabschnitt 32.
[0058] Das erste Teil 1 weist eine dritte Stirnseite 13 auf, an welcher im hier gezeigten
Ausführungsbeispiel zwei erste Verbindungsmittel 41 in Form von T-förmigen Aussparungen
ausgebildet sind, die sich in den Teilkorpus des ersten Teils 1 hinein erstrecken.
Das zweite Teil 2 weist ebenfalls eine weitere, sechste Stirnseite 26 auf, an welcher
zu den Aussparungen 41 komplementäre zweite Verbindungsmittel 42 in Form von T-förmigen
Vorsprüngen ausgebildet sind, die in Plattenebene vom Teilkorpus des zweiten Teils
2 abstehen. Die ersten und zweiten Verbindungsmittel 41, 42 sind also vorzugsweise
einstückig mit den ersten und zweiten Teilen 1, 2 gebildet und bestehen insbesondere
ebenfalls aus einem elastischen Kunststoff.
[0059] Die Vorsprünge 42 sind konisch geformt und verjüngen sich senkrecht zur Plattenebene
in Blickrichtung der Figur 4. Die Aussparungen 41 sind ebenfalls konisch geformt (in
der Figur 3 nicht angedeutet). Dadurch lassen sich die Vorsprünge 42 senkrecht zur
Plattenebene nur von einer Seite aus in die Aussparungen 41 schieben, solange bis
eine Verbindungsposition erreicht ist, in der die Vorsprünge 42 vollständig innerhalb
der komplementär geformten Aussparungen 42 liegen. In der Verbindungsposition (vgl.
Figur 1) liegen die Plattenebenen (diese sind insbesondere durch die mittig, d.h.
auf halber Dicke durch die jeweiligen Teilkorpuse verlaufenden Ebenen definiert) in
einer gemeinsamen Ebene. Darüber hinaus schließen die Seitenflächen der ersten und
zweiten Teile 1, 2 in der Verbindungsposition kontinuierlich, d.h. ohne Sprung aneinander
an. Die konkaven Bereiche 50 der Seitenflächen sind dabei insbesondere so geformt,
dass die konkaven Kanten der konkaven Bereiche 50, welche die seitlichen Kanten der
dritten und sechsten Stirnseiten 13, 26 bilden, in der Verbindungsposition aneinander
anliegen, sodass sich auf jeder Seitenfläche des zusammengesetzten Werkzeugs ein durchgängiger
konkaver Bereich 50 bildet (vgl. Figur 1).
[0060] Durch diese Ausgestaltung der Verbindungsmittel 41, 42 lassen sich die beiden Teile
1, 2 nur von einer Seite aus und nur in einer definierten relativen Orientierung ineinanderschieben.
Dadurch wird nicht bloß eine einfach und nur korrekt herzustellende Verbindung erreicht,
sondern gleichzeitig auch verhindert, dass die beiden Teile 1, 2 beim Verbinden durcheinander
hindurchrutschen bzw. zu weit ineinandergeschoben werden. Ist die Verbindungsposition
erreicht, lassen sich die Teile 1, 2 nicht mehr weiter ineinanderschieben. Darüber
hinaus wird durch die vorzugsweise elastische Ausprägung der Verbindungsmittel 41,
42 sichergestellt, dass nach einem Zusammendrücken der Teile 1, 2 diese stabil miteinander
verbunden bleiben und sich nicht ungewollt wieder voneinander lösen.
[0061] Die Verbindungsmittel 41, 42 legen die Teile 1, 2 im verbundenen Zustand in jeder
Richtung parallel zur Plattenebene relativ zueinander formschlüssig fest. Durch die
konische Form sind die Teile 1, 2 im verbundenen Zustand auch senkrecht zur Plattenebene
in Einschieberichtung formschlüssig festgelegt, während eine Bewegung in die umgekehrte
Richtung (zum Lösen der Verbindung) möglich ist und in diese Richtung insbesondere
lediglich eine kraftschlüssige Verbindung besteht.
[0062] Anstelle der hier gezeigten flügelförmigen bzw. T-förmigen Verbindungsmittel 41,
42 sind beliebige andere Formen denkbar, welche ein Ineinanderschieben der Verbindungsmittel
und somit die Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen den ersten und zweiten
Teilen 1, 2 erlauben. Ferner können pro Teil 1, 2 nur ein Verbindungsmittel oder mehr
als zwei Verbindungsmittel vorgesehen sein.
[0063] Durch die Teilung des Werkzeugs 10 entstehen zusätzliche Arbeitskanten und Stirnseiten,
die das Einsatzspektrum des erfindungsgemäßen Werkzeugs 10 erheblich erweitern. So
weist das erste Teil 1 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel im Übergangsbereich
zwischen der zweiten Stirnseite 12 und der durch die Teilung bedingten dritten Stirnseite
13 einen zusätzlichen ersten Vorsprung bzw. eine Nase mit einem dritten gekrümmten
Randabschnitt 33 auf. Dieser ist vorzugsweise stärker gekrümmt als die ersten und
zweiten gekrümmten Randabschnitte 31, 32 und ermöglicht daher die Herstellung bzw.
Bearbeitung noch kleinerer Fugen. Der dritte gekrümmte Randabschnitt 33 liegt zwischen
den zweiten und dritten Stirnseiten 12, 13 und geht insbesondere kontinuierlich in
diese über.
[0064] Am anderen Ende der dritten Stirnseite 13 ist ebenfalls ein zusätzlicher zweiter
Vorsprung in Form einer Finne vorgesehen, welche sich parallel zur Plattenebene zu
einer senkrecht zur Plattenebene verlaufenden und vorzugsweise linearen Abziehkante
34 verjüngt, insbesondere in einem spitzen Winkel. Zweite zusätzliche Vorsprung ist
dadurch gebildet, dass die Teilung des Korpus in die ersten und zweiten Teile 1, 2
schräg in die erste Stirnseite 11 oder in den konkav gekrümmten Randabschnitt zwischen
den ersten und fünften Stirnseiten 11, 25 mündet. Diese zusätzliche Abziehkante 34
ermöglicht eine punktgenaue Reinigung der Fugenumgebung von verschmierten Fugenmaterial
sowie eine präzise Herstellung feinster Fugen zwischen zueinander abgewinkelten Bauteilen.
[0065] Prinzipiell wäre es denkbar, den ersten und/oder zweiten zusätzlichen Vorsprung nicht
am ersten Teil 1, sondern am zweiten Teil 2 vorzusehen. Ferner könnten optional beide
Teile 1, 2 an den Ecken der jeweiligen dritten und sechsten Stirnseiten 13, 26 zusätzliche
Vorsprünge oder Arbeitskanten aufweisen.
Bezugszeichenliste:
[0066]
- 1
- Erstes Teil
- 2
- Zweites Teil
- 6
- Seitliche Kante
- 10
- Werkzeug
- 11
- Erste Stirnseite
- 12
- Zweite Stirnseite
- 13
- Dritte Stirnseite
- 24
- Vierte Stirnseite
- 25
- Fünfte Stirnseite
- 26
- Sechste Stirnseite
- 27
- Siebte Stirnseite
- 28
- Schnittkante
- 31
- Erster gekrümmter Randabschnitt
- 32
- Zweiter gekrümmter Randabschnitt
- 33
- Dritter gekrümmter Randabschnitt
- 34
- Abziehkante
- 41
- Erstes Verbindungsmittel
- 42
- Zweites Verbindungsmittel
- 50
- Konkaver Bereich
- 52
- Saum
1. Werkzeug (10) zum Nacharbeiten und Glätten von mit einer Fugenmasse gefüllten Fugen,
wobei das Werkzeug (10) einen im Wesentlichen plattenförmigen Korpus umfasst, welcher
einen insbesondere senkrecht zur Plattenebene verlaufenden Rand mit unterschiedlich
gekrümmten Abschnitten aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Korpus mehrteilig aufgebaut ist und ein erstes Teil (1) mit einem ersten gekrümmten
Randabschnitt (31) sowie ein zweites Teil (2) mit einem zweiten gekrümmten Randabschnitt
(32) umfasst, wobei die Teile (1, 2) Verbindungsmittel (41, 42) zur Herstellung einer
lösbaren Verbindung miteinander aufweisen.
2. Werkzeug (10) nach Anspruch 1, wobei die ersten und zweiten gekrümmten Randabschnitte
(31, 32) unterschiedlich stark gekrümmt sind.
3. Werkzeug (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Rand des ersten Teils (1) eine erste
Stirnseite (11) und eine zweite Stirnseite (12) umfasst, die über den ersten gekrümmten
Randabschnitt (31) insbesondere kontinuierlich ineinander übergehen, wobei die erste
Stirnseite (11) einen geraden Verlauf und/oder die zweite Stirnseite (12) einen konvex
gekrümmten Verlauf aufweist.
4. Werkzeug (10) nach Anspruch 3, wobei das erste Teil (1) eine im Wesentlichen dreieckige
Form aufweist, wobei die ersten und zweiten Stirnseiten (11, 12) vorzugsweise einen
spitzen Winkel miteinander einschließen.
5. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Teil (1) eine
dritte Stirnseite (13) aufweist, an der mindestens ein erstes Verbindungsmittel (41)
angeordnet ist, wobei der erste gekrümmte Randabschnitt (31) vorzugsweise eine der
dritten Stirnseite (13) gegenüberliegende Ecke des ersten Teils (1) bildet.
6. Werkzeug (10) nach Anspruch 5, wobei der Rand des ersten Teils (1) einen dritten gekrümmten
Randabschnitt (33) aufweist, welcher vorzugsweise an einem ersten Vorsprung ausgebildet
ist, der an die dritte Stirnseite (13) grenzt und insbesondere stärker gekrümmt ist
als der erste und/oder zweite gekrümmte Bereich (31, 32).
7. Werkzeug (10) nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Rand des ersten Teils (1) eine senkrecht
zur Plattenebene verlaufende Abziehkante (34) aufweist, welche vorzugsweise an einem
zweiten Vorsprung ausgebildet ist, der an die dritte Stirnseite (13) grenzt.
8. Werkzeug (10) nach den Ansprüchen 3, 6 und 7, wobei in Umlaufrichtung des Rands gesehen
der dritte gekrümmte Randabschnitt (33) zwischen der dritten und der zweiten Stirnseite
(12, 13) und die Abziehkante (34) zwischen der dritten und der ersten Stirnseite (11,
13) ausgebildet ist oder der dritte gekrümmte Randabschnitt (33) zwischen der dritten
und der ersten Stirnseite (11, 13) und die Abziehkante zwischen der dritten und der
zweiten Stirnseite (12, 13) ausgebildet ist.
9. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rand des zweiten
Teils (2) eine vierte Stirnseite (24) und eine fünfte Stirnseite (25) aufweist, die
über den zweiten gekrümmten Randabschnitt (32) insbesondere kontinuierlich ineinander
übergehen, wobei die vierte Stirnseite (24) und/oder die fünfte Stirnseite (25) einen
geraden Verlauf aufweist.
10. Werkzeug (10) nach Anspruch 9, wobei die vierten und fünften Stirnseiten (24, 25)
einen spitzen Winkel miteinander einschließen.
11. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Teil (2) eine
sechste Stirnseite (26) aufweist, an der mindestens ein zweites Verbindungsmittel
(42) angeordnet ist und welche vorzugsweise eine der vierten Stirnseite (24) gegenüberliegende
Seite des zweiten Teils (2) bildet.
12. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Teil (1) und/oder
das zweite Teil (2) eine siebte Stirnseite (27) in Form einer Oberfläche eines einseitig
abgeschrägten, spitzwinklig auf eine Schnittkante (28) zulaufenden Randbereichs aufweist,
wobei die Schnittkante (28) parallel zur Plattenebene verläuft, wobei die siebte Stirnseite
(27) vorzugsweise am zweiten Teil (2) angeordnet ist und insbesondere der zweite gekrümmte
Randabschnitt (32) eine der siebten Stirnseite (27) gegenüberliegende Ecke des zweiten
Teils (2) bildet.
13. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindungsmittel
(41, 42) derart ausgebildet sind, dass sie zur Herstellung der Verbindung der ersten
und zweiten Teile (1, 2) senkrecht zur Plattenebene ineinanderschiebbar sind und vorzugsweise
im verbundenen Zustand die Teile (1, 2) innerhalb der Plattenebene formschlüssig festlegen.
14. Werkzeug (10) nach Anspruch 13, wobei die Verbindungsmittel (41, 42) zumindest teilweise
eine konische Form aufweisen, welche derart ausgebildet ist, dass ein Ineinanderschieben
der Verbindungsmittel (41, 42) nur bis zum Erreichen einer Verbindungsposition möglich
ist, in welcher die Plattenebenen der ersten und zweiten Teile (1, 2) in einer gemeinsamen
Ebene liegen.
15. Werkzeug (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die ersten und zweiten
Teile (1, 2) jeweils zwei gegenüberliegende, konkav geformte Seitenflächen aufweisen,
die von einem umlaufenden, durch den Rand des jeweiligen Teils (1, 2) nach außen begrenzten
und nach innen insbesondere kontinuierlich in einen konkaven Bereich (50) übergehenden
Saum (52) zumindest teilweise umgeben sind, wobei die konkaven Bereiche (50) der ersten
und zweiten Teile (1, 2) im verbundenen Zustand vorzugsweise kontinuierlich ineinander
übergehen.