(19)
(11) EP 4 375 460 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.2024  Patentblatt  2024/22

(21) Anmeldenummer: 23212676.3

(22) Anmeldetag:  28.11.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05B 47/00(2006.01)
E05F 1/00(2006.01)
E05C 17/00(2006.01)
E05F 3/22(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E05F 3/222; E05F 1/006; E05F 15/00; E05B 2047/0076; E05B 47/0002; E05C 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 28.11.2022 DE 102022212733

(71) Anmelder: GEZE GmbH
71229 Leonberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hucker, Matthias
    76359 Marxzell (DE)
  • Böhm, Dominik
    71254 Ditzingen (DE)

(74) Vertreter: Witte, Weller & Partner Patentanwälte mbB 
Postfach 10 54 62
70047 Stuttgart
70047 Stuttgart (DE)

   


(54) FESTSTELLANLAGE


(57) Die Erfindung betrifft eine Feststellanlage zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit einer bestrombaren Spule, die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren, einem Versorgungsspannungseingang für die Spule und einer elektronischen Steuereinrichtung. Die elektronischen Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, beim Einschalten die Spule zu bestromen und anschließend den durch die Spule fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln, wobei zur Stromregelung der durch die Spule fließende Strom erfasst wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Feststellanlage zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit einer bestrombaren Spule, die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren, und einem Versorgungsspannungseingang für die Spule.

[0002] Feststellanlagen sind dafür vorgesehen, einen Flügel in einer geöffneten Stellung zu halten und bedarfsweise aus der gehaltenen Stellung wieder freizugeben. Dabei sind herkömmliche Feststellanlagen üblicherweise für eine definierte, am Versorgungsspannungseingang anliegende Versorgungsspannung, beispielsweise 24V DC, ausgelegt, für welche der durch die Spule fließende Strom einem definierten, vorgegebenen Wert innerhalb des Nennbetriebsbereichs der Spule entspricht. Wird die Feststellanlage hingegen mit einer zu hohen Versorgungsspannung betrieben, beispielsweise 48V DC, kann die Spule aufgrund des höheren Stroms überlastet werden und zum manuellen Schließen des Flügels können dann hohe Momente außerhalb des zulässigen Normbereichs erforderlich sein. Im schlimmsten Fall kann die Überlastung auch zum Durchbrennen der Spule und somit zu irreversiblen Schäden an der Feststellanlage führen. Andererseits kann bei einer zu geringen Versorgungsspannung, beispielsweise 12V DC, die Feststellanlage gegebenenfalls nicht das zum Feststellen des Flügels benötigte Ausrückmoment bereitstellen.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Feststellanlage zu schaffen, welche auch über einen weiten Bereich der am Versorgungsspannungseingang anliegenden Versorgungsspannung ihre Funktion zuverlässig ausübt.

[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Feststellanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere durch eine elektronische Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet ist, beim Einschalten die Spule zu bestromen und anschließend den durch die Spule fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln, wobei zur Stromregelung der durch die Spule fließende Strom erfasst wird.

[0005] Eine normgerechte Haltefunktion der Feststellanlage erfordert, dass sich durch den durch die Spule fließenden Strom ein Haltemoment der Feststellanlage einstellt, welches das Schließmoment des Antriebs um 40Nm bis 120Nm übersteigt. Dadurch kann der Flügel zuverlässig in seiner geöffneten Position gehalten werden, wobei es einem Bediener möglich ist, manuell bzw. durch eigene Kraftaufbringung die resultierende Haltekraft der Feststellanlage zu überwinden und den Flügel zu schließen. Da das Haltemoment der Feststellanlage äußerst sensitiv dem durch die Spule fließenden Strom folgt, ist es für die normgerechte Haltefunktion besonders entscheidend, dass im Betrieb der Feststellanlage der durch die Spule fließende Strom konstant ist und in seiner Stromstärke dem vorgegebenen Wert entspricht, welcher je nach notwendigem Haltemoment unterschiedlich sein kann.

[0006] Hinsichtlich der vorstehenden Anforderungen erfüllt die erfindungsgemäße Feststellanlage mehrere Funktionen:
Da die Feststellanlage beim Einschalten mittels der elektronischen Steuereinrichtung für beliebige Werte der Versorgungsspannung den durch die Spule fließenden Strom jeweils auf den vorgegebenen Wert regelt, kann die Feststellanlage auch bei über einen weiten Bereich verschiedenen Versorgungsspannungen, insbesondere in einem 12V DC Netz oder 48V DC Netz, zuverlässig betrieben werden.

[0007] Ferner werden aufgrund der Regelung des durch die Spule fließenden Stroms Schwankungen der an dem Versorgungsspannungseingang anliegenden Versorgungsspannung, wie sie in Gebäudenetzen aufgrund anderweitiger Schalthandlungen auftreten können, ausgeregelt.

[0008] Außerdem werden durch die Stromregelung Parameteränderungen, insbesondere Änderungen des ohmschen Spulenwiderstands infolge einer Erwärmung aufgrund des durch die Spule fließenden Stroms, ausgeglichen.

[0009] Die beiden letzten Regeleingriffe stellen Szenarien dar, die insbesondere nach Inbetriebnahme, insbesondere im Betrieb der Feststellanlage, den durch die Spule fließenden Strom mit konstantem, vorgegebenem Wert ermöglichen.

[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung beschrieben.

[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann ein, insbesondere mit der Spule in Reihe geschalteter, Messwiderstand vorgesehen sein und die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, den durch die Spule fließenden Strom mittels des Messwiderstands zu erfassen. Dies ermöglicht eine einfache Erfassung des durch die Spule fließenden Stroms, wodurch ein einfacher Aufbau der Stromregelung realisiert werden kann. Grundsätzlich kann der durch die Spule fließende Strom auch über andere Maßnahmen erfasst werden, beispielsweise mittels kapazitiver und/oder induktiver Auskopplung.

[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Parametereingang vorgesehen und die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet, den vorgegebenen Wert über den Parametereingang einzustellen. Dadurch kann auf einfache und schnelle Weise der vorgegebene Wert verändert werden. Dies kann insbesondere dann notwendig sein, wenn Antriebe mit unterschiedlichen Schließmomenten jeweils mit einer erfindungsgemäßen Feststellanlage bestückt werden sollen. Durch die jeweilige Einstellung des vorgegebenen Werts kann das jeweils entsprechende notwendige Haltemoment der Feststellanlage eingestellt werden. Alternativ oder zusätzlich kann der vorgegebene Wert in der Steuereinrichtung hinterlegt sein.

[0013] Vorzugsweise umfasst die Feststellanlage ein elektronisches Schaltelement, insbesondere einen Feldeffekttransistor, wobei die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, das elektronische Schaltelement mit einem pulsweitenmodulierten, einen Tastgrad aufweisenden Signal anzusteuern und durch Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den durch die Spule fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln. Die Kombination aus dem elektronischen Schaltelement und dessen Ansteuerung mittels des pulsweitenmodulierten Signals erlaubt eine einfache, aber zugleich schnelle, genaue und verlustarme Regelung des durch die Spule fließenden Stroms.

[0014] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, zur Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den durch die Spule fließenden Strom mit dem vorgegebenen Wert zu vergleichen und den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals in Abhängigkeit des Vergleichs anzupassen, um den durch die Spule fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln. Insbesondere ist die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet, den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals zu verringern, falls der durch die Spule fließende Strom größer als der vorgegebenen Wert ist, und den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals zu erhöhen, falls der durch die Spule fließende Strom kleiner als der vorgegebenen Wert ist.

[0015] Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Messwiderstand in Reihe mit der Spule geschaltet ist, wobei die Spule und der Messwiderstand ein RL-Glied mit einer Zeitkonstanten bilden, die dem Quotienten aus der Induktivität der Spule und dem ohmschen Widerstand des Messwiderstands entspricht. Dies ermöglicht eine besonders einfache Erfassung des durch die Spule fließenden Stroms.

[0016] Vorzugsweise definieren die Steuereinrichtung, das Schaltelement und die Spule eine Regelstrecke mit einer Totzeit, wobei die Regelstrecke derart ausgebildet ist, dass die Totzeit geringer als 20% der Zeitkonstanten, bevorzugt geringer als 10% der Zeitkonstanten, besonders bevorzugt geringer als 2% der Zeitkonstanten, ist. Dadurch kann eine schnelle Regelung des durch die Spule fließenden Stroms auf den vorgegebenen Wert erreicht werden. Außerdem kann dadurch das Risiko einer Überlastung reduziert werden.

[0017] Vorzugsweise ist in der elektronischen Steuereinrichtung ein voreingestellter Tastgrad hinterlegt und die elektronische Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, beim Einschalten das elektronische Schaltelement mit dem pulsweitenmodulierten Signal mit dem voreingestellten Tastgrad anzusteuern. Bevorzugt beträgt der voreingestellte Tastgrad 100%. Hierdurch kann die Dauer, bis der durch die Spule fließende Strom auf den vorgegebenen Wert geregelt ist, verkürzt werden.

[0018] Vorteilhafterweise ist die Feststellanlage dazu ausgebildet, den durch die Spule fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert innerhalb einer Zeitdauer von weniger als 1,5 s, bevorzugt innerhalb einer Zeitdauer von 500 ms bis 1 s, zu regeln.

[0019] Bevorzugt umfasst die elektronische Steuereinrichtung zur Regelung des durch die Spule fließenden Stroms eine PI-Regelung, insbesondere mit einem Antiwindup-Element. Dadurch kann vorteilhafterweise die Regelabweichung minimiert werden. Das Antiwindup-Element kann Stellbegrenzungen gegenüber nicht realisierbaren Stellgrößen berücksichtigen und dadurch das Risiko einer Fehlfunktion des geschlossenen Regelkreises reduzieren. So kann die Regelung mit Antiwindup-Element beispielsweise bei der Erhöhung ihrer Stellgröße berücksichtigen, dass der Tastgrad keinen Wert über 100% annehmen kann.

[0020] Allgemein kann die Spule als Teil eines Elektromagneten ausgeführt sein, welcher dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule einen in einer Gleitschiene geführten Gleitstein des Antriebs zu blockieren, um ein automatisches Schließen des Flügels zu blockieren.

[0021] Die Spule kann beispielsweise aber auch als Teil eines elektrohydraulischen Ventils ausgeführt sein, welches dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule eine geschlossene Ventilstellung einzunehmen, um einen Hydraulikkreislauf in dem Antrieb zu unterbrechen, um ein automatisches Schließen des Flügels zu blockieren.

[0022] Vorzugsweise kann die Feststellanlage für eine Versorgungspannung in einem Spannungsbereich von 10 V DC bis 70 V DC, insbesondere 20 V DC bis 56 V DC, ausgelegt und die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, den durch die Spule fließenden Strom für jede Versorgungsspannung innerhalb des Spannungsbereichs auf den vorgegebenen Wert zu regeln. Hierdurch werden alle gängigen Versorgungsspannungen in der Gebäudetechnik abgedeckt.

[0023] Insbesondere kann der vorgegebene Wert innerhalb eines Strombereichs von 20 mA DC bis 100 mA DC, insbesondere 30 mA DC bis 90 mA DC, liegen. Diese Werte haben sich als besonders geeignet zum Betrieb der erfindungsgemäßen Feststellanlage herausgestellt.

[0024] Im Übrigen ist es vorteilhaft, wenn das RL-Glied derart ausgebildet ist, dass die Zeitkonstante in einem Bereich von 100 ms bis 300 ms, insbesondere von 150 ms bis 250 ms, liegt.

[0025] Insbesondere kann der ohmsche Widerstand des Messwiderstands weniger als 10 Ohm, bevorzugt weniger als 5 Ohm, betragen, und/oder die Induktivität der Spule in einem Bereich von 100 mH bis 300 mH, insbesondere 100 mH bis 200 mH, liegen. Dadurch können eine ausreichende Haltekraft und eine verlustarme Erfassung des durch die Spule fließenden Stroms erreicht werden.

[0026] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Tür, ein Fenster oder dergleichen, mit einem Flügel, einem Antrieb zum automatischen Schließen des Flügels und einer erfindungsgemäßen Feststellanlage.

[0027] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen mittels einer Feststellanlage, wobei die Feststellanlage umfasst: eine bestrombare Spule, die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren, einen Versorgungsspannungseingang für die Spule, und eine elektronische Steuereinrichtung. Kennzeichnend ist für das Verfahren, dass die elektronische Steuereinrichtung die folgenden Schritte durchführt: Bestromung der Spule beim Einschalten und anschließende Regelung des durch die Spule fließenden Stroms auf den vorgegebenen Wert, wobei zur Stromregelung der durch die Spule fließende Strom erfasst wird.

[0028] Es versteht sich, dass die vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Feststellanlage, wonach die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, eine bestimmte Aktion durchzuführen, mutatis mutandis für das erfindungsgemäße Verfahren gelten, welches von der elektronischen Steuereinrichtung durchgeführt wird.

[0029] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt schematisch

Fig. 1 eine schaltungstechnische Darstellung einer erfindungsgemäßen Feststellanlage.



[0030] In Fig. 1 ist eine schematische schaltungstechnische Realisierung einer Feststellanlage 11 zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit einer bestrombaren Spule 13, einem Versorgungsspannungseingang 15 für die Spule 13 und einer elektronischen Steuereinrichtung 17 dargestellt. Ferner umfasst die Feststellanlage 11 einen Messwiderstand 21, welcher mit der Spule 13 in Reihe geschaltet ist, sowie einen Parametereingang 23. Die Spule 13 und der Messwiderstand 21, deren Werte bei dieser Ausführungsform 150 mH und 1 Ohm betragen, bilden ein RL-Glied 13, 21 mit einer Zeitkonstante von 150 ms. Außerdem enthält die die Feststellanlage 11 ein elektronisches Schaltelement 25, das von der elektronischen Steuereinrichtung 17 mittels eines pulsweitenmodulierten Signals ansteuerbar ist, um den durch die Spule 13 fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln. Der vorgegebene Wert ist bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform produktionsseitig mit 70 mA hinterlegt und kann durch Anlegen eines entsprechenden Signals an dem Parametereingang 23, mit welchem ein weiterer Eingang 33 der elektronischen Steuereinrichtung 17 verbunden ist, von der elektronischen Steuereinrichtung 17 auf einen anderen Wert eingestellt werden. Des Weiteren ist eine Platine 27 dargestellt, auf welcher die elektronische Steuereinrichtung 17, das elektronische Schaltelement 25 und der Messwiderstand 21 angeordnet sind. Zur eigenen Leistungsversorgung besitzt die elektronische Steuereinrichtung 17 einen Leistungseingang 29, welcher mit dem Versorgungsspannungseingang 15 verbunden ist. Die an dem Versorgungsspannungseingang 15 anliegende, grundsätzlich höhere Versorgungsspannung wird zur Leistungsversorgung lediglich der elektronischen Steuereinrichtung 17 mittels eines Spannungswandlers auf deren Nennbetriebsspannung gewandelt. Insbesondere können dazu bekannte Schaltregler oder Linearregler eingesetzt werden, welche für verschiedene Eingangsspannungen eine definierte Ausgangsspannung von zum Beispiel 3,3V DC oder 5V DC als Nennbetriebsspannung bereitstellen können. Alternativ kann die elektronische Steuereinrichtung 17 aber auch von einem anderen Versorgungsnetz als dem der an dem Versorgungsspannungseingang 15 anliegenden Versorgungspannung versorgt werden.

[0031] Beim Einschalten der Feststellanlage 11 wird die Spule 13 bestromt, und anschließend wird der durch die Spule 13 fließende Strom auf den vorgegebenen Wert geregelt.

[0032] Hierzu steuert die elektronische Steuereinrichtung 17 das elektronische Schaltelement 25 über einen Signalausgang 31 mit einem pulsweitenmodulierten Signal an. Beim Einschalten steigt der durch die Spule 13 fließende Strom exponentiell an, und das pulsweitenmodulierte Signal besitzt einen voreingestellten Tastgrad, der insbesondere 100% betragen kann. Der durch die Spule 13 fließende Strom erzeugt an dem Messwiderstand 21 einen Spannungsabfall. Mittels eines Messeingangs 19 erfasst die elektronische Steuereinrichtung 17 über den Spannungsabfall den durch die Spule 13 fließenden Strom. Der Wert des durch die Spule 13 fließenden Stroms wird so der elektronischen Steuereinrichtung 17 rückgeführt.

[0033] Die elektronische Steuereinrichtung 17 umfasst ferner eine PI-Regelung, welcher sie eine Regelabweichung aus dem rückgeführten Wert des durch die Spule 13 fließenden Stromes und dem vorgegebenen Wert zuführt. Basierend auf der vom PI-Regler ausgegebenen Stellgröße passt die elektronische Steuereinrichtung 17 den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals entsprechend an. Die elektronische Steuereinrichtung 17, das elektronische Schaltelement 25 und die Spule 13 definieren dabei eine Regelstrecke mit einer Totzeit, die bei dieser Ausführungsform 2,5 ms beträgt. Über die Rückführung des Werts des durch die Spule 13 fließenden Stromes ist der Regelkreis geschlossen. Des Weiteren umfasst die PI-Regelung, um das Risiko einer Fehlfunktion des geschlossenen Regelkreises zu reduzieren, ein Antiwindup-Element, wodurch bei Veränderungen der Stellgröße zur Anpassung des Tastgrads berücksichtigt wird, dass der Tastgrad nur Werte von 0% bis 100% annehmen kann.

[0034] Nach der Anpassung des Tastgrads erfasst die elektronische Steuereinrichtung 17 unter Berücksichtigung der Totzeit wieder den durch die Spule 13 fließenden Strom und führt die aus dem vorgegebenen Wert und dem rückgeführten aktuellen Wert des durch die Spule 13 fließenden Stromes gebildete Regelabweichung erneut der PI-Regelung zu. Infolge eines Kreislaufs der vorstehenden Schritte regelt die elektronische Steuereinrichtung 17 den durch die Spule 13 fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert.

[0035] Da die Regelung bereits in dem dynamischen Anstiegsbereich des beim Einschalten durch die Spule fließenden Stroms eingreift und die gegenüber der Zeitkonstanten geringe Totzeit eine schnelle Regelung ermöglicht, kann der durch die Spule fließende Strom vor dem Erreichen unzulässig hoher Werte auf den vorgegebenen Wert geregelt werden. Dies ermöglicht einen Betrieb der Feststellanlage 11 insbesondere bei einer an dem Versorgungsspannungseingang 15 anliegenden Versorgungsspannung von 12 V DC, 24 V DC oder 48 V DC, für jeweils welche die elektronische Steuereinrichtung 17 den durch die Spule 13 fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert regelt, ohne dabei die Spule 13 zu überlasten.

Bezugszeichenliste



[0036] 
11
Feststellanlage
13
Spule
15
Versorgungsspannungseingang
17
elektronische Steuereinrichtung
19
Messeingang
21
Messwiderstand
23
Parametereingang
25
elektronisches Schaltelement
27
Platine
29
Leistungseingang
31
Signalausgang
33
weiterer Eingang



Ansprüche

1. Feststellanlage (11) zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit

einer bestrombaren Spule (13), die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren, und

einem Versorgungsspannungseingang (15) für die Spule (13), gekennzeichnet durch

eine elektronische Steuereinrichtung (17), die dazu ausgebildet ist, beim Einschalten die Spule (13) zu bestromen und anschließend den durch die Spule (13) fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln, wobei zur Stromregelung der durch die Spule (13) fließende Strom erfasst wird.


 
2. Feststellanlage (11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Messwiderstand (21) vorgesehen ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den durch die Spule (13) fließenden Strom mittels des Messwiderstands (21) zu erfassen.
 
3. Feststellanlage (11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Parametereingang (23) vorgesehen ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den vorgegebenen Wert über den Parametereingang (23) einzustellen, und/oder dass der vorgegebene Wert in der Steuereinrichtung (17) hinterlegt ist.
 
4. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein elektronisches Schaltelement (25), insbesondere ein Feldeffekttransistor, vorgesehen ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, das elektronische Schaltelement (25) mit einem pulsweitenmodulierten, einen Tastgrad aufweisenden Signal anzusteuern und durch Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den durch die Spule (13) fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
 
5. Feststellanlage (11) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, zur Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den durch die Spule (13) fließenden Strom mit dem vorgegebenen Wert zu vergleichen und den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals in Abhängigkeit des Vergleichs anzupassen, um den durch die Spule (13) fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
 
6. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwiderstand (21) in Reihe mit der Spule (13) geschaltet ist, wobei die Spule (13) und der Messwiderstand (21) ein RL-Glied (13, 21) mit einer Zeitkonstanten bilden, die dem Quotienten aus der Induktivität der Spule (13) und dem ohmschen Widerstand des Messwiderstands (21) entspricht.
 
7. Feststellanlage (11) nach Anspruch 6 und Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17), das elektronische Schaltelement (25) und die Spule (13) eine Regelstrecke mit einer Totzeit definieren, wobei die Regelstrecke derart ausgebildet ist, dass die Totzeit geringer als 20% der Zeitkonstanten, bevorzugt geringer als 10% der Zeitkonstanten, besonders bevorzugt geringer als 2% der Zeitkonstanten, ist.
 
8. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der elektronischen Steuereinrichtung (17) ein voreingestellter Tastgrad, bevorzugt von 100%, hinterlegt ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, beim Einschalten das elektronische Schaltelement (25) mit dem pulsweitenmodulierten Signal mit dem voreingestellten Tastgrad anzusteuern.
 
9. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17) zur Regelung des durch die Spule (13) fließenden Stroms eine PI-Regelung, insbesondere mit einem Antiwindup-Element, umfasst.
 
10. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Spule (13) als Teil eines Elektromagneten ausgeführt ist, welcher dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule (13) einen in einer Gleitschiene geführten Gleitstein des Antriebs zu blockieren, um ein automatisches Schließen des Flügels zu blockieren, oder

dass die Spule (13) als Teil eines elektrohydraulischen Ventils ausgeführt ist, welches dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule (13) eine geschlossene Ventilstellung einzunehmen, um einen Hydraulickreislauf in dem Antrieb zu unterbrechen, um ein automatisches Schließen des Flügels zu blockieren.


 
11. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellanlage (11) für eine Versorgungspannung in einem Spannungsbereich von 10 V DC bis 70 V DC, insbesondere 20 V DC bis 56 V DC, ausgelegt und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den durch die Spule (13) fließenden Strom für jede Versorgungsspannung innerhalb des Spannungsbereichs auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
 
12. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgegebene Wert innerhalb eines Strombereichs von 20 mA DC bis 100 mA DC, insbesondere 30 mA DC bis 90 mA DC, liegt; und/oder dass der ohmsche Widerstand des Messwiderstands (21) weniger als 10 Ohm, bevorzugt weniger als 5 Ohm, beträgt; und/oder dass die Induktivität der Spule (13) in einem Bereich von 100 mH bis 300 mH, insbesondere 100 mH bis 200 mH, liegt.
 
13. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das RL-Glied (13, 21) derart ausgebildet ist, dass die Zeitkonstante in einem Bereich von 100 ms bis 300 ms, insbesondere von 150 ms bis 250 ms, liegt.
 
14. Tür, Fenster oder dergleichen, mit einem Flügel, einem Antrieb zum automatischen Schließen des Flügels und einer Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
 
15. Verfahren zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen mittels einer Feststellanlage (11), wobei die Feststellanlage (11) umfasst:

eine bestrombare Spule (13), die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren,

einen Versorgungsspannungseingang (15) für die Spule (13), und

eine elektronische Steuereinrichtung (17),

dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (17) beim Einschalten die Spule (13) bestromt und anschließend den durch die Spule (13) fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert regelt, wobei zur Stromregelung der durch die Spule (13) fließende Strom erfasst wird.


 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht