[0001] Die Erfindung betrifft eine Feststellanlage zum Feststellen eines geöffneten Flügels
einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, mit einer bestrombaren Spule, die dazu
vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch
einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren, und einem Versorgungsspannungseingang
für die Spule.
[0002] Feststellanlagen sind dafür vorgesehen, einen Flügel in einer geöffneten Stellung
zu halten und bedarfsweise aus der gehaltenen Stellung wieder freizugeben. Dabei sind
herkömmliche Feststellanlagen üblicherweise für eine definierte, am Versorgungsspannungseingang
anliegende Versorgungsspannung, beispielsweise 24V DC, ausgelegt, für welche der durch
die Spule fließende Strom einem definierten, vorgegebenen Wert innerhalb des Nennbetriebsbereichs
der Spule entspricht. Wird die Feststellanlage hingegen mit einer zu hohen Versorgungsspannung
betrieben, beispielsweise 48V DC, kann die Spule aufgrund des höheren Stroms überlastet
werden und zum manuellen Schließen des Flügels können dann hohe Momente außerhalb
des zulässigen Normbereichs erforderlich sein. Im schlimmsten Fall kann die Überlastung
auch zum Durchbrennen der Spule und somit zu irreversiblen Schäden an der Feststellanlage
führen. Andererseits kann bei einer zu geringen Versorgungsspannung, beispielsweise
12V DC, die Feststellanlage gegebenenfalls nicht das zum Feststellen des Flügels benötigte
Ausrückmoment bereitstellen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Feststellanlage zu schaffen,
welche auch über einen weiten Bereich der am Versorgungsspannungseingang anliegenden
Versorgungsspannung ihre Funktion zuverlässig ausübt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Feststellanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere durch eine elektronische Steuereinrichtung, die dazu ausgebildet
ist, beim Einschalten die Spule zu bestromen und anschließend den durch die Spule
fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln, wobei zur Stromregelung der
durch die Spule fließende Strom erfasst wird.
[0005] Eine normgerechte Haltefunktion der Feststellanlage erfordert, dass sich durch den
durch die Spule fließenden Strom ein Haltemoment der Feststellanlage einstellt, welches
das Schließmoment des Antriebs um 40Nm bis 120Nm übersteigt. Dadurch kann der Flügel
zuverlässig in seiner geöffneten Position gehalten werden, wobei es einem Bediener
möglich ist, manuell bzw. durch eigene Kraftaufbringung die resultierende Haltekraft
der Feststellanlage zu überwinden und den Flügel zu schließen. Da das Haltemoment
der Feststellanlage äußerst sensitiv dem durch die Spule fließenden Strom folgt, ist
es für die normgerechte Haltefunktion besonders entscheidend, dass im Betrieb der
Feststellanlage der durch die Spule fließende Strom konstant ist und in seiner Stromstärke
dem vorgegebenen Wert entspricht, welcher je nach notwendigem Haltemoment unterschiedlich
sein kann.
[0006] Hinsichtlich der vorstehenden Anforderungen erfüllt die erfindungsgemäße Feststellanlage
mehrere Funktionen:
Da die Feststellanlage beim Einschalten mittels der elektronischen Steuereinrichtung
für beliebige Werte der Versorgungsspannung den durch die Spule fließenden Strom jeweils
auf den vorgegebenen Wert regelt, kann die Feststellanlage auch bei über einen weiten
Bereich verschiedenen Versorgungsspannungen, insbesondere in einem 12V DC Netz oder
48V DC Netz, zuverlässig betrieben werden.
[0007] Ferner werden aufgrund der Regelung des durch die Spule fließenden Stroms Schwankungen
der an dem Versorgungsspannungseingang anliegenden Versorgungsspannung, wie sie in
Gebäudenetzen aufgrund anderweitiger Schalthandlungen auftreten können, ausgeregelt.
[0008] Außerdem werden durch die Stromregelung Parameteränderungen, insbesondere Änderungen
des ohmschen Spulenwiderstands infolge einer Erwärmung aufgrund des durch die Spule
fließenden Stroms, ausgeglichen.
[0009] Die beiden letzten Regeleingriffe stellen Szenarien dar, die insbesondere nach Inbetriebnahme,
insbesondere im Betrieb der Feststellanlage, den durch die Spule fließenden Strom
mit konstantem, vorgegebenem Wert ermöglichen.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Figurenbeschreibung
und der Zeichnung beschrieben.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann ein, insbesondere mit der Spule in
Reihe geschalteter, Messwiderstand vorgesehen sein und die elektronische Steuereinrichtung
dazu ausgebildet sein, den durch die Spule fließenden Strom mittels des Messwiderstands
zu erfassen. Dies ermöglicht eine einfache Erfassung des durch die Spule fließenden
Stroms, wodurch ein einfacher Aufbau der Stromregelung realisiert werden kann. Grundsätzlich
kann der durch die Spule fließende Strom auch über andere Maßnahmen erfasst werden,
beispielsweise mittels kapazitiver und/oder induktiver Auskopplung.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Parametereingang vorgesehen und die
elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet, den vorgegebenen Wert über den Parametereingang
einzustellen. Dadurch kann auf einfache und schnelle Weise der vorgegebene Wert verändert
werden. Dies kann insbesondere dann notwendig sein, wenn Antriebe mit unterschiedlichen
Schließmomenten jeweils mit einer erfindungsgemäßen Feststellanlage bestückt werden
sollen. Durch die jeweilige Einstellung des vorgegebenen Werts kann das jeweils entsprechende
notwendige Haltemoment der Feststellanlage eingestellt werden. Alternativ oder zusätzlich
kann der vorgegebene Wert in der Steuereinrichtung hinterlegt sein.
[0013] Vorzugsweise umfasst die Feststellanlage ein elektronisches Schaltelement, insbesondere
einen Feldeffekttransistor, wobei die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet
ist, das elektronische Schaltelement mit einem pulsweitenmodulierten, einen Tastgrad
aufweisenden Signal anzusteuern und durch Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten
Signals den durch die Spule fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
Die Kombination aus dem elektronischen Schaltelement und dessen Ansteuerung mittels
des pulsweitenmodulierten Signals erlaubt eine einfache, aber zugleich schnelle, genaue
und verlustarme Regelung des durch die Spule fließenden Stroms.
[0014] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die elektronische Steuereinrichtung
dazu ausgebildet ist, zur Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals
den durch die Spule fließenden Strom mit dem vorgegebenen Wert zu vergleichen und
den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals in Abhängigkeit des Vergleichs anzupassen,
um den durch die Spule fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln. Insbesondere
ist die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet, den Tastgrad des pulsweitenmodulierten
Signals zu verringern, falls der durch die Spule fließende Strom größer als der vorgegebenen
Wert ist, und den Tastgrad des pulsweitenmodulierten Signals zu erhöhen, falls der
durch die Spule fließende Strom kleiner als der vorgegebenen Wert ist.
[0015] Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Messwiderstand in Reihe mit der Spule geschaltet
ist, wobei die Spule und der Messwiderstand ein RL-Glied mit einer Zeitkonstanten
bilden, die dem Quotienten aus der Induktivität der Spule und dem ohmschen Widerstand
des Messwiderstands entspricht. Dies ermöglicht eine besonders einfache Erfassung
des durch die Spule fließenden Stroms.
[0016] Vorzugsweise definieren die Steuereinrichtung, das Schaltelement und die Spule eine
Regelstrecke mit einer Totzeit, wobei die Regelstrecke derart ausgebildet ist, dass
die Totzeit geringer als 20% der Zeitkonstanten, bevorzugt geringer als 10% der Zeitkonstanten,
besonders bevorzugt geringer als 2% der Zeitkonstanten, ist. Dadurch kann eine schnelle
Regelung des durch die Spule fließenden Stroms auf den vorgegebenen Wert erreicht
werden. Außerdem kann dadurch das Risiko einer Überlastung reduziert werden.
[0017] Vorzugsweise ist in der elektronischen Steuereinrichtung ein voreingestellter Tastgrad
hinterlegt und die elektronische Steuereinrichtung ist dazu ausgebildet, beim Einschalten
das elektronische Schaltelement mit dem pulsweitenmodulierten Signal mit dem voreingestellten
Tastgrad anzusteuern. Bevorzugt beträgt der voreingestellte Tastgrad 100%. Hierdurch
kann die Dauer, bis der durch die Spule fließende Strom auf den vorgegebenen Wert
geregelt ist, verkürzt werden.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Feststellanlage dazu ausgebildet, den durch die Spule
fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert innerhalb einer Zeitdauer von weniger als
1,5 s, bevorzugt innerhalb einer Zeitdauer von 500 ms bis 1 s, zu regeln.
[0019] Bevorzugt umfasst die elektronische Steuereinrichtung zur Regelung des durch die
Spule fließenden Stroms eine PI-Regelung, insbesondere mit einem Antiwindup-Element.
Dadurch kann vorteilhafterweise die Regelabweichung minimiert werden. Das Antiwindup-Element
kann Stellbegrenzungen gegenüber nicht realisierbaren Stellgrößen berücksichtigen
und dadurch das Risiko einer Fehlfunktion des geschlossenen Regelkreises reduzieren.
So kann die Regelung mit Antiwindup-Element beispielsweise bei der Erhöhung ihrer
Stellgröße berücksichtigen, dass der Tastgrad keinen Wert über 100% annehmen kann.
[0020] Allgemein kann die Spule als Teil eines Elektromagneten ausgeführt sein, welcher
dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule einen in einer Gleitschiene
geführten Gleitstein des Antriebs zu blockieren, um ein automatisches Schließen des
Flügels zu blockieren.
[0021] Die Spule kann beispielsweise aber auch als Teil eines elektrohydraulischen Ventils
ausgeführt sein, welches dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule
eine geschlossene Ventilstellung einzunehmen, um einen Hydraulikkreislauf in dem Antrieb
zu unterbrechen, um ein automatisches Schließen des Flügels zu blockieren.
[0022] Vorzugsweise kann die Feststellanlage für eine Versorgungspannung in einem Spannungsbereich
von 10 V DC bis 70 V DC, insbesondere 20 V DC bis 56 V DC, ausgelegt und die elektronische
Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, den durch die Spule fließenden Strom für
jede Versorgungsspannung innerhalb des Spannungsbereichs auf den vorgegebenen Wert
zu regeln. Hierdurch werden alle gängigen Versorgungsspannungen in der Gebäudetechnik
abgedeckt.
[0023] Insbesondere kann der vorgegebene Wert innerhalb eines Strombereichs von 20 mA DC
bis 100 mA DC, insbesondere 30 mA DC bis 90 mA DC, liegen. Diese Werte haben sich
als besonders geeignet zum Betrieb der erfindungsgemäßen Feststellanlage herausgestellt.
[0024] Im Übrigen ist es vorteilhaft, wenn das RL-Glied derart ausgebildet ist, dass die
Zeitkonstante in einem Bereich von 100 ms bis 300 ms, insbesondere von 150 ms bis
250 ms, liegt.
[0025] Insbesondere kann der ohmsche Widerstand des Messwiderstands weniger als 10 Ohm,
bevorzugt weniger als 5 Ohm, betragen, und/oder die Induktivität der Spule in einem
Bereich von 100 mH bis 300 mH, insbesondere 100 mH bis 200 mH, liegen. Dadurch können
eine ausreichende Haltekraft und eine verlustarme Erfassung des durch die Spule fließenden
Stroms erreicht werden.
[0026] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Tür, ein Fenster oder dergleichen,
mit einem Flügel, einem Antrieb zum automatischen Schließen des Flügels und einer
erfindungsgemäßen Feststellanlage.
[0027] Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Feststellen eines geöffneten Flügels
einer Tür, eines Fensters oder dergleichen mittels einer Feststellanlage, wobei die
Feststellanlage umfasst: eine bestrombare Spule, die dazu vorgesehen ist, im bestromten
Zustand ein automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen
Antrieb zu blockieren, einen Versorgungsspannungseingang für die Spule, und eine elektronische
Steuereinrichtung. Kennzeichnend ist für das Verfahren, dass die elektronische Steuereinrichtung
die folgenden Schritte durchführt: Bestromung der Spule beim Einschalten und anschließende
Regelung des durch die Spule fließenden Stroms auf den vorgegebenen Wert, wobei zur
Stromregelung der durch die Spule fließende Strom erfasst wird.
[0028] Es versteht sich, dass die vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Feststellanlage,
wonach die elektronische Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, eine bestimmte Aktion
durchzuführen, mutatis mutandis für das erfindungsgemäße Verfahren gelten, welches
von der elektronischen Steuereinrichtung durchgeführt wird.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigt schematisch
Fig. 1 eine schaltungstechnische Darstellung einer erfindungsgemäßen Feststellanlage.
[0030] In Fig. 1 ist eine schematische schaltungstechnische Realisierung einer Feststellanlage
11 zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen,
mit einer bestrombaren Spule 13, einem Versorgungsspannungseingang 15 für die Spule
13 und einer elektronischen Steuereinrichtung 17 dargestellt. Ferner umfasst die Feststellanlage
11 einen Messwiderstand 21, welcher mit der Spule 13 in Reihe geschaltet ist, sowie
einen Parametereingang 23. Die Spule 13 und der Messwiderstand 21, deren Werte bei
dieser Ausführungsform 150 mH und 1 Ohm betragen, bilden ein RL-Glied 13, 21 mit einer
Zeitkonstante von 150 ms. Außerdem enthält die die Feststellanlage 11 ein elektronisches
Schaltelement 25, das von der elektronischen Steuereinrichtung 17 mittels eines pulsweitenmodulierten
Signals ansteuerbar ist, um den durch die Spule 13 fließenden Strom auf einen vorgegebenen
Wert zu regeln. Der vorgegebene Wert ist bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
produktionsseitig mit 70 mA hinterlegt und kann durch Anlegen eines entsprechenden
Signals an dem Parametereingang 23, mit welchem ein weiterer Eingang 33 der elektronischen
Steuereinrichtung 17 verbunden ist, von der elektronischen Steuereinrichtung 17 auf
einen anderen Wert eingestellt werden. Des Weiteren ist eine Platine 27 dargestellt,
auf welcher die elektronische Steuereinrichtung 17, das elektronische Schaltelement
25 und der Messwiderstand 21 angeordnet sind. Zur eigenen Leistungsversorgung besitzt
die elektronische Steuereinrichtung 17 einen Leistungseingang 29, welcher mit dem
Versorgungsspannungseingang 15 verbunden ist. Die an dem Versorgungsspannungseingang
15 anliegende, grundsätzlich höhere Versorgungsspannung wird zur Leistungsversorgung
lediglich der elektronischen Steuereinrichtung 17 mittels eines Spannungswandlers
auf deren Nennbetriebsspannung gewandelt. Insbesondere können dazu bekannte Schaltregler
oder Linearregler eingesetzt werden, welche für verschiedene Eingangsspannungen eine
definierte Ausgangsspannung von zum Beispiel 3,3V DC oder 5V DC als Nennbetriebsspannung
bereitstellen können. Alternativ kann die elektronische Steuereinrichtung 17 aber
auch von einem anderen Versorgungsnetz als dem der an dem Versorgungsspannungseingang
15 anliegenden Versorgungspannung versorgt werden.
[0031] Beim Einschalten der Feststellanlage 11 wird die Spule 13 bestromt, und anschließend
wird der durch die Spule 13 fließende Strom auf den vorgegebenen Wert geregelt.
[0032] Hierzu steuert die elektronische Steuereinrichtung 17 das elektronische Schaltelement
25 über einen Signalausgang 31 mit einem pulsweitenmodulierten Signal an. Beim Einschalten
steigt der durch die Spule 13 fließende Strom exponentiell an, und das pulsweitenmodulierte
Signal besitzt einen voreingestellten Tastgrad, der insbesondere 100% betragen kann.
Der durch die Spule 13 fließende Strom erzeugt an dem Messwiderstand 21 einen Spannungsabfall.
Mittels eines Messeingangs 19 erfasst die elektronische Steuereinrichtung 17 über
den Spannungsabfall den durch die Spule 13 fließenden Strom. Der Wert des durch die
Spule 13 fließenden Stroms wird so der elektronischen Steuereinrichtung 17 rückgeführt.
[0033] Die elektronische Steuereinrichtung 17 umfasst ferner eine PI-Regelung, welcher sie
eine Regelabweichung aus dem rückgeführten Wert des durch die Spule 13 fließenden
Stromes und dem vorgegebenen Wert zuführt. Basierend auf der vom PI-Regler ausgegebenen
Stellgröße passt die elektronische Steuereinrichtung 17 den Tastgrad des pulsweitenmodulierten
Signals entsprechend an. Die elektronische Steuereinrichtung 17, das elektronische
Schaltelement 25 und die Spule 13 definieren dabei eine Regelstrecke mit einer Totzeit,
die bei dieser Ausführungsform 2,5 ms beträgt. Über die Rückführung des Werts des
durch die Spule 13 fließenden Stromes ist der Regelkreis geschlossen. Des Weiteren
umfasst die PI-Regelung, um das Risiko einer Fehlfunktion des geschlossenen Regelkreises
zu reduzieren, ein Antiwindup-Element, wodurch bei Veränderungen der Stellgröße zur
Anpassung des Tastgrads berücksichtigt wird, dass der Tastgrad nur Werte von 0% bis
100% annehmen kann.
[0034] Nach der Anpassung des Tastgrads erfasst die elektronische Steuereinrichtung 17 unter
Berücksichtigung der Totzeit wieder den durch die Spule 13 fließenden Strom und führt
die aus dem vorgegebenen Wert und dem rückgeführten aktuellen Wert des durch die Spule
13 fließenden Stromes gebildete Regelabweichung erneut der PI-Regelung zu. Infolge
eines Kreislaufs der vorstehenden Schritte regelt die elektronische Steuereinrichtung
17 den durch die Spule 13 fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert.
[0035] Da die Regelung bereits in dem dynamischen Anstiegsbereich des beim Einschalten durch
die Spule fließenden Stroms eingreift und die gegenüber der Zeitkonstanten geringe
Totzeit eine schnelle Regelung ermöglicht, kann der durch die Spule fließende Strom
vor dem Erreichen unzulässig hoher Werte auf den vorgegebenen Wert geregelt werden.
Dies ermöglicht einen Betrieb der Feststellanlage 11 insbesondere bei einer an dem
Versorgungsspannungseingang 15 anliegenden Versorgungsspannung von 12 V DC, 24 V DC
oder 48 V DC, für jeweils welche die elektronische Steuereinrichtung 17 den durch
die Spule 13 fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert regelt, ohne dabei die Spule
13 zu überlasten.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 11
- Feststellanlage
- 13
- Spule
- 15
- Versorgungsspannungseingang
- 17
- elektronische Steuereinrichtung
- 19
- Messeingang
- 21
- Messwiderstand
- 23
- Parametereingang
- 25
- elektronisches Schaltelement
- 27
- Platine
- 29
- Leistungseingang
- 31
- Signalausgang
- 33
- weiterer Eingang
1. Feststellanlage (11) zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters
oder dergleichen, mit
einer bestrombaren Spule (13), die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein
automatisches Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb
zu blockieren, und
einem Versorgungsspannungseingang (15) für die Spule (13), gekennzeichnet durch
eine elektronische Steuereinrichtung (17), die dazu ausgebildet ist, beim Einschalten
die Spule (13) zu bestromen und anschließend den durch die Spule (13) fließenden Strom auf einen vorgegebenen Wert zu regeln, wobei zur
Stromregelung der durch die Spule (13) fließende Strom erfasst wird.
2. Feststellanlage (11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Messwiderstand (21) vorgesehen ist und die elektronische Steuereinrichtung (17)
dazu ausgebildet ist, den durch die Spule (13) fließenden Strom mittels des Messwiderstands
(21) zu erfassen.
3. Feststellanlage (11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Parametereingang (23) vorgesehen ist und die elektronische Steuereinrichtung
(17) dazu ausgebildet ist, den vorgegebenen Wert über den Parametereingang (23) einzustellen,
und/oder dass der vorgegebene Wert in der Steuereinrichtung (17) hinterlegt ist.
4. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein elektronisches Schaltelement (25), insbesondere ein Feldeffekttransistor, vorgesehen
ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, das elektronische
Schaltelement (25) mit einem pulsweitenmodulierten, einen Tastgrad aufweisenden Signal
anzusteuern und durch Anpassung des Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den
durch die Spule (13) fließenden Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
5. Feststellanlage (11) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, zur Anpassung des
Tastgrads des pulsweitenmodulierten Signals den durch die Spule (13) fließenden Strom
mit dem vorgegebenen Wert zu vergleichen und den Tastgrad des pulsweitenmodulierten
Signals in Abhängigkeit des Vergleichs anzupassen, um den durch die Spule (13) fließenden
Strom auf den vorgegebenen Wert zu regeln.
6. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messwiderstand (21) in Reihe mit der Spule (13) geschaltet ist, wobei die Spule
(13) und der Messwiderstand (21) ein RL-Glied (13, 21) mit einer Zeitkonstanten bilden,
die dem Quotienten aus der Induktivität der Spule (13) und dem ohmschen Widerstand
des Messwiderstands (21) entspricht.
7. Feststellanlage (11) nach Anspruch 6 und Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17), das elektronische Schaltelement (25) und
die Spule (13) eine Regelstrecke mit einer Totzeit definieren, wobei die Regelstrecke
derart ausgebildet ist, dass die Totzeit geringer als 20% der Zeitkonstanten, bevorzugt
geringer als 10% der Zeitkonstanten, besonders bevorzugt geringer als 2% der Zeitkonstanten,
ist.
8. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der elektronischen Steuereinrichtung (17) ein voreingestellter Tastgrad, bevorzugt
von 100%, hinterlegt ist und die elektronische Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet
ist, beim Einschalten das elektronische Schaltelement (25) mit dem pulsweitenmodulierten
Signal mit dem voreingestellten Tastgrad anzusteuern.
9. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektronische Steuereinrichtung (17) zur Regelung des durch die Spule (13) fließenden
Stroms eine PI-Regelung, insbesondere mit einem Antiwindup-Element, umfasst.
10. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spule (13) als Teil eines Elektromagneten ausgeführt ist, welcher dazu vorgesehen
ist, in dem bestromten Zustand der Spule (13) einen in einer Gleitschiene geführten
Gleitstein des Antriebs zu blockieren, um ein automatisches Schließen des Flügels
zu blockieren, oder
dass die Spule (13) als Teil eines elektrohydraulischen Ventils ausgeführt ist, welches
dazu vorgesehen ist, in dem bestromten Zustand der Spule (13) eine geschlossene Ventilstellung
einzunehmen, um einen Hydraulickreislauf in dem Antrieb zu unterbrechen, um ein automatisches
Schließen des Flügels zu blockieren.
11. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellanlage (11) für eine Versorgungspannung in einem Spannungsbereich von
10 V DC bis 70 V DC, insbesondere 20 V DC bis 56 V DC, ausgelegt und die elektronische
Steuereinrichtung (17) dazu ausgebildet ist, den durch die Spule (13) fließenden Strom
für jede Versorgungsspannung innerhalb des Spannungsbereichs auf den vorgegebenen
Wert zu regeln.
12. Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorgegebene Wert innerhalb eines Strombereichs von 20 mA DC bis 100 mA DC, insbesondere
30 mA DC bis 90 mA DC, liegt; und/oder dass der ohmsche Widerstand des Messwiderstands
(21) weniger als 10 Ohm, bevorzugt weniger als 5 Ohm, beträgt; und/oder dass die Induktivität
der Spule (13) in einem Bereich von 100 mH bis 300 mH, insbesondere 100 mH bis 200
mH, liegt.
13. Feststellanlage (11) nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das RL-Glied (13, 21) derart ausgebildet ist, dass die Zeitkonstante in einem Bereich
von 100 ms bis 300 ms, insbesondere von 150 ms bis 250 ms, liegt.
14. Tür, Fenster oder dergleichen, mit einem Flügel, einem Antrieb zum automatischen Schließen
des Flügels und einer Feststellanlage (11) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
15. Verfahren zum Feststellen eines geöffneten Flügels einer Tür, eines Fensters oder
dergleichen mittels einer Feststellanlage (11), wobei die Feststellanlage (11) umfasst:
eine bestrombare Spule (13), die dazu vorgesehen ist, im bestromten Zustand ein automatisches
Schließen des Flügels durch einen mit dem Flügel verbundenen Antrieb zu blockieren,
einen Versorgungsspannungseingang (15) für die Spule (13), und
eine elektronische Steuereinrichtung (17),
dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung (17) beim Einschalten die Spule (13) bestromt
und anschließend den durch die Spule (13) fließenden Strom auf einen vorgegebenen
Wert regelt, wobei zur Stromregelung der durch die Spule (13) fließende Strom erfasst
wird.