[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung für eine zweiflügelige
Tür, ein Türschließsystem sowie eine zweiflügelige Tür mit einem Standflügel und einem
Gangflügel.
[0002] Zweiflügelige Türen weisen üblicherweise einen Standflügel und einen Gangflügel auf,
welche in der Regel mit einem Falz versehen sind. Um sicherzustellen, dass sich die
beiden Flügel aufgrund des Falzes nicht verkeilen, bedarf es für derartige Türen einer
Schließfolgeregelung, damit der Standflügel stets vor dem Gangflügel schließt. Dies
geschieht üblicherweise mittels einer Sperre, die den Gangflügel in einer bestimmten
Position offenhält, welche es ermöglicht, dass der Standflügel gesichert vor dem Gangflügel
schließen kann, und einem Auslöser, der die Sperre deaktiviert, wenn der Standflügel
geschlossen ist. Bei einer zweiflügeligen Tür, die mit Türschließern für die beiden
Flügel versehen ist, wird die Sperre in der Regel dadurch umgesetzt, dass ein über
einen starren Hebel mit dem jeweiligen Flügel verbundener Gleitstein in seiner Schließbewegung
entlang einer Gleitschiene des Türschließers blockiert wird, sodass der Flügel, nämlich
in der Regel der Gangflügel, nicht schließen kann.
[0003] Wenn ein Türschließer mit einem solchen Mechanismus auf Bandgegenseite montiert ist,
wird der entlang der Gleitschiene des Türschließers beweglich gelagerte Gleitstein
üblicherweise beim Öffnen des jeweiligen Flügels aus einer Schließposition zunächst
entgegen seiner Öffnungsrichtung bis zu einem Umkehrpunkt in der Gleitschiene und
erst anschließend in die Öffnungsrichtung bewegt. Umgekehrt wird der Gleitstein beim
Schließen des Flügels zunächst bis zu dem Umkehrpunkt bewegt, den er kurz vor dem
vollständigen Schließen des Flügels erreicht, und anschließend entgegengesetzt in
die Schließposition zurückbewegt.
[0004] Unter Umständen kann es bei einem solchen bandgegenseitig montierten Türschließer
dazu kommen, dass diese gegenläufige Bewegung des Gleitsteins, auch als "gegenläufiger
Hub" bezeichnet, aufgrund einer ungewollt aktivierten Sperre blockiert wird. Dies
kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Standflügel zwar nahezu, aber nicht vollständig
geschlossen ist, oder wenn eine Fehlfunktion vorliegt. In diesem Fall blockiert die
Sperre die anfängliche Öffnungsbewegung des Gleitsteins zwischen der Schließposition
und dem Umkehrpunkt, sodass der Gleitstein nicht bis zum Umkehrpunkt bewegt werden
kann. Der Gangflügel kann dann nicht geöffnet werden.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Schließfolgeregelung,
eine Türschließsystem und eine zweiflügelige Tür vorzuschlagen, welche ein ungewolltes
Blockieren der Öffnungsbewegung des Gangflügels verhindern und einen vergleichsweise
einfachen Aufbau aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Schließfolgeregelung ist vorgesehen für eine
zweiflügelige Tür mit einem Standflügel und einem Gangflügel, wobei der Gangflügel
mit einem einen Hebel aufweisenden Türschließer versehen ist, und wobei ein mit dem
Hebel verbundener Gleitstein in einer Gleitschiene geführt ist, der in der Gleitschiene
in eine einer Öffnungsbewegung des Gangflügels entsprechende Öffnungsrichtung und
eine einer Schließbewegung des Gangflügels entsprechende Schließrichtung bewegbar
ist und zu Beginn der Öffnungsbewegung des Gangflügels und am Ende der Schließbewegung
des Gangflügels jedoch jeweils eine gegenläufige Bewegung ausführt. Die Vorrichtung
zur Schließfolgeregelung weist eine zwischen einer eingefahrenen Position und einer
ausgefahrenen Position verfahrbare Sperrstange, einen Blockiermechanismus zum Blockieren
einer Einfahrbewegung der Sperrstange, um den Gangflügel in einer Feststellposition
festzustellen, wenn ein Öffnungswinkel des Standflügels größer als ein vorbestimmter
Grenzwinkel ist, einen an der Sperrstange befestigten Mitnehmer, der in einem Mitnahmezustand
von dem Gleitstein mitgenommen wird und in einem Freigabezustand von dem Gleitstein
entkoppelt ist, und einen Steuerhebel zum drehfesten Verbinden mit dem Hebel des Türschließers
auf, wobei der Steuerhebel ausgebildet ist, während der Öffnungs- und Schließbewegung
des Gangflügels mit dem Hebel eine Drehbewegung auszuführen und bei der Schließbewegung
des Gangflügels aufgrund seiner Drehbewegung den Mitnehmer an einem Umkehrpunkt des
Gleitsteins in seinen Freigabezustand zu versetzen, um den Mitnehmer von dem Gleitstein
zu entkoppeln, sodass der Mitnehmer am Umkehrpunkt des Gleitsteins stehen bleibt,
und wobei der Umkehrpunkt des Gleitsteins der eingefahrenen Position der Sperrstange
entspricht.
[0008] Wenn der Öffnungswinkel des Standflügels den vorbestimmten Grenzwinkel überschreitet,
soll ein Schließen des Gangflügels verhindert werden. Dies geschieht beispielsweise
mittels eines mechanischen Auslösers und über eine Betätigungseinrichtung wie beispielsweise
einen Seilzug. Der vorbestimmte Grenzwinkel wird insbesondere möglichst klein gewählt,
beispielsweise etwa 2°.
[0009] Bei Überschreiten des vorbestimmten Grenzwinkels wird der Blockiermechanismus aktiviert.
In diesem Zustand kann die Sperrstange zwar in Richtung der ausgefahrenen Position
ausgezogen, nicht jedoch eingefahren werden, da der Blockiermechanismus die Einfahrbewegung
der Sperrstange blockiert. Somit sperrt die Sperrstange, wenn der Mitnehmer mit dem
Gleitstein gekoppelt ist, das Schließen des Gangflügels.
[0010] Ein ungewolltes Blockieren der Öffnungsbewegung wird erfindungsgemäß dadurch verhindert,
dass der an der Sperrstange angebrachte Mitnehmer von dem Gleitstein bei der Schließbewegung
am Umkehrpunkt entkoppelt wird. Dadurch kann sich der Gleitstein zwischen dem Umkehrpunkt
und der Position, die er im vollständig geschlossenen Zustand des Gangflügels einnimmt,
entkoppelt von dem Mitnehmer, und damit entkoppelt von der Sperrstange, bewegen. Selbst
wenn also die Sperrstange ungewollt durch den Blockiermechanismus blockiert ist, wird
die Bewegung des Gleitsteins in der Gleitschiene dadurch nicht blockiert. Das Öffnen
des Gangflügels ist somit in diesem entkoppelten Zustand unabhängig vom Zustand des
Blockiermechanismus und der Sperrstange möglich.
[0011] Vorzugsweise weist der Mitnehmer eine drehbar gelagerte Schaltwippe auf, wobei der
Steuerhebel ausgebildet ist, bei der Schließbewegung des Gangflügels aufgrund seiner
Drehbewegung die Schaltwippe am Umkehrpunkt des Gleitsteins auszulenken, um den Mitnehmer
in den Freigabezustand zu versetzen. Insbesondere ist der Steuerhebel so mit dem Hebel
verbunden, dass er sich beim Schlie-βen und Öffnen mit der Drehbewegung des Hebels
bewegt. Die an dem Mitnehmer drehbar gelagerte Schaltwippe kann aufgrund der Drehbewegung
des Steuerhebels am Umkehrpunkt ausgelenkt werden, wobei der Mitnehmer in den Freigabezustand
versetzt wird und den Gleitstein freigibt. Dadurch bleibt der Mitnehmer am Umkehrpunkt
stehen, sodass die Sperrstange in ihrer eingefahrenen Position verbleibt. Der Gleitstein
hingegen wird bei weiterem Schließen des Gangflügels vom Umkehrpunkt wegbewegt.
[0012] Beispielsweise kann die Schaltwippe so ausgestaltet sein, dass sie den Gleitstein
unter sich aufnehmen kann, wobei Gleitstein und Schaltwippe im gekoppelten Zustand
entlang der Gleitschiene bewegt werden können. Beim Auslenken nimmt die Schaltwippe
den Freigabezustand ein, in dem der Gleitstein aus der Schaltwippe herausbewegt werden
kann, sodass der Gleitstein nicht mehr unter der Schaltwippe aufgenommen ist.
[0013] Die Schaltwippe kann einen Kontaktabschnitt aufweisen, wobei der Steuerhebel ausgebildet
ist, bei der Schließbewegung des Gangflügels aufgrund seiner Drehbewegung den Kontaktabschnitt
am Umkehrpunkt des Gleitsteins zum Auslenken der Schaltwippe zu kontaktieren. Mit
anderen Worten kann sich der Steuerhebel aufgrund seiner Drehbewegung am Umkehrpunkt
an den Kontaktabschnitt bewegen und die Schaltwippe so auslenken. Insbesondere kann
der Steuerhebel unter den Kontaktabschnitt gedreht werden. Dabei kann die Schaltwippe
ausgelenkt werden, sodass der Gleitstein unter der Schaltwippe herausgeführt werden
kann.
[0014] Vorzugsweise ist der Kontaktabschnitt oder der Steuerhebel mit einem insbesondere
federbelasteten Kontaktstift versehen, wobei der Kontaktstift und/oder der Steuerhebel
oder der Kontaktabschnitt in ihrem Kontaktbereich eine Auslenkschräge aufweisen. Die
Auslenkschräge kann beispielsweise an einem Außenrand vorgesehen und als Fase ausgebildet
sein. Die Auslenkschräge ist vorteilhaft, um das Kontaktieren zu erleichtern, insbesondere
um den Kontaktstift leichter während der Drehbewegung des Steuerhebels unter den Kontaktabschnitt
schieben zu können.
[0015] In einer Ausgestaltung können die Schaltwippe und der Steuerhebel jeweils einen Magneten
aufweisen, die sich gegenseitig anziehen oder abstoßen, sodass die Schaltwippe magnetisch
ausgelenkt wird. Während der Drehbewegung wird der Steuerhebel mit seinem Magneten
dann in die Reichweite der Schaltwippe und ihres Magneten gedreht, sodass die Schaltwippe
aufgrund dessen magnetisch ausgelenkt wird.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung kann eine an der Schaltwippe gelagerte Schenkelfeder
vorgesehen sein, wobei die Schaltwippe aufgrund einer Betätigung der Schenkelfeder
durch den Steuerhebel ausgelenkt wird. Beispielsweise kann an der Schaltwippe ein
Zapfen ausgebildet sein, an dem die Schenkelfeder angebracht wird. Die beiden Schenkel
der Feder können so mit dem Steuerhebel einerseits und mit der Schaltwippe andererseits
verbunden sein, dass sie die Schaltwippe auslenken, wenn der Umkehrpunkt des Gleitsteins
erreicht ist.
[0017] Vorzugsweise ist die Schaltwippe aufgrund der Schwerkraft in den Mitnahmezustand
vorbelastet. Alternativ oder ergänzend kann eine Feder vorgesehen sein, die die Schaltwippe
in den Mitnahmezustand vorbelastet.
[0018] Die Schaltwippe kann an ihrem freien Ende eine Anlaufschräge zum Auslenken der Schaltwippe
aufweisen. Die Anlaufschräge hat insbesondere den Zweck, dass der Gleitstein, insbesondere
zu Beginn des Öffnens des Gangflügels und im entkoppelten Zustand, gegen die Anlaufschräge
bewegt werden kann und dadurch die Schaltwippe auslenkt. Zu Beginn des Öffnens des
Gangflügels wird der Gleitstein zunächst entlang der Gleitschiene zu dem Umkehrpunkt
hinbewegt, während er von dem Mitnehmer bzw. der Schaltwippe entkoppelt ist. Drückt
er dann, etwa von außen, gegen die Anlaufschräge, so wird die Schaltwippe ausgelenkt,
um den Gleitstein aufzunehmen und mit diesem gekoppelt zu werden. Auch bei der Schließbewegung
drückt der zunächst entkoppelte Gleitstein gegen die Anlaufschräge, um die Schaltwippe
auszulenken, um mit der Schaltwippe zu koppeln.
[0019] Der Mitnehmer kann einen Winkelbegrenzer für die Schaltwippe aufweisen. Somit wird
die Schaltwippe nur bis zum Winkelbegrenzer ausgelenkt.
[0020] Der Hebel und der Steuerhebel können drehbar gelagert an dem Gleitstein befestigt
sein. Somit ist gewährleistet, dass sich diese beim Öffnen oder Schließen des Gangflügels
um den Gleitstein drehen. Idealerweise können der Hebel und der Steuerhebel um dieselbe
Drehachse drehbar gelagert sein und sich beispielsweise eine entsprechende Lagerbuchse
teilen.
[0021] Vorzugsweise nimmt der Gleitstein bei der Öffnungsbewegung des Gangflügels den Mitnehmer
am Umkehrpunkt mit. Der Gleitstein und der Mitnehmer werden somit am Umkehrpunkt miteinander
gekoppelt. Wenn der Gangflügel weiter geöffnet wird, nimmt der Gleitstein den Mitnehmer
mit, und die Sperrstange wird dadurch ausgefahren.
[0022] Der Blockiermechanismus kann ein insbesondere die Sperrstange umschließendes Klemmelement
aufweisen, welches dazu ausgebildet ist, zum Blockieren der Einfahrbewegung der Sperrstange
schräggestellt zu werden und mit der Sperrstange zu verkanten und zum Lösen der blockierten
Einfahrbewegung geradegestellt zu werden. Zum Betätigen des Klemmelements kann beispielsweise
eine mechanische Vorrichtung vorgesehen sein, die mit dem Standflügel verbunden ist
und bei Über- oder Unterschreiten des vorbestimmten Grenzwinkels aktiviert wird.
[0023] Die Vorrichtung kann außerdem einen standflügelseitigen Mitnehmer, der in einem Mitnahmezustand
von einem standflügelseitigen Gleitstein mitgenommen wird und in einem Freigabezustand
von dem standflügelseitigen Gleitstein entkoppelt ist, und eine Betätigungseinrichtung
zum Aufnehmen von Zugkräften aufweisen, die mit dem standflügelseitigen Mitnehmer
verbunden ist und die ausgebildet ist, den Blockiermechanismus zu deaktivieren, wenn
die Betätigungseinrichtung auf Zug ist, und den Blockiermechanismus zu aktivieren,
wenn die Betätigungseinrichtung nicht auf Zug ist. Außerdem kann ein standflügelseitiger
Steuerhebel zum drehfesten Verbinden mit einem standflügelseitigen Hebel eines standflügelseitigen
Türschließers vorgesehen sein, wobei der standflügelseitige Steuerhebel ausgebildet
ist, während der Öffnungs- und Schließbewegung des Standflügels mit dem standflügelseitigen
Hebel eine Drehbewegung auszuführen und bei der Öffnungsbewegung des Standflügels
aufgrund seiner Drehbewegung den standflügelseitigen Mitnehmer an einem Umkehrpunkt
des standflügelseitigen Gleitsteins in seinen Freigabezustand zu versetzen, um den
standflügelseitigen Mitnehmer von dem standflügelseitigen Gleitstein zu entkoppeln,
sodass der standflügelseitige Mitnehmer am Umkehrpunkt des standflügelseitigen Gleitsteins
stehen bleibt, wobei die Betätigungseinrichtung nicht auf Zug ist und der Blockiermechanismus
aktiviert ist, wenn der standflügelseitige Mitnehmer am Umkehrpunkt des standflügelseitigen
Gleitsteins ist.
[0024] Die Erfindung betrifft außerdem ein Türschließsystem, das einen Türschließer für
einen Gangflügel umfasst, der einen Hebel, einen Gleitstein zum Verbinden mit dem
Hebel und eine Gleitschiene zum Führen des Gleitsteins aufweist. Das Türschließsystem
weist ferner die oben beschriebene Vorrichtung zur Schließfolgeregelung auf.
[0025] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine zweiflügelige Tür mit einem Standflügel,
einem Gangflügel und einem Türschließer für den Gangflügel, der einen Hebel, einen
mit dem Hebel verbundenen Gleitstein und eine Gleitschiene aufweist, in welcher der
Gleitstein geführt ist. Die zweiflügelige Tür weist ferner die oben beschriebene Vorrichtung
zur Schließfolgeregelung auf.
[0026] Bei der zweiflügeligen Tür kann die Gleitschiene einen in die Gleitschiene ragenden
Vorsprung zum Versetzen des Mitnehmers in den Freigabezustand, insbesondere zum Auslenken
der Schaltwippe, an der ausgefahrenen Position der Sperrstange aufweisen. Dieser Vorsprung
kann insbesondere an einer korrespondierenden Vertiefung oder Schräge der Schaltwippe
angreifen, um diese auszulenken. So wird an der ausgefahrenen Position der Sperrstange
der Mitnehmer von dem Gleitstein entkoppelt, sodass der Gleitstein weiter entlang
der Gleitschiene bewegt werden kann.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung schematisch und beispielhaft unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt:
- Fig. 1
- den oberen Teil einer zweiflügeligen Tür mit einem Standflügel und einem Gangflügel,
die jeweils einen Türschließer aufweisen,
- Fig. 2
- eine Längsschnittansicht, die eine Sperrstange, einen Mitnehmer, eine Schaltwippe,
eine Gleitschiene, einen Gleitstein, einen Hebel und einen Steuerhebel gemäß einem
Ausführungsbeispiel zeigt,
- Fig. 3
- einen Mitnehmer, einen Gleitstein und einen Steuerhebel gemäß einem Ausführungsbeispiel
im Querschnitt,
- Fig. 4
- einen Mitnehmer, einen Gleitstein und einen Steuerhebel gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
im Querschnitt,
- Fig. 5
- einen Mitnehmer, einen Gleitstein und einen Steuerhebel gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
im Querschnitt,
- Fig. 6
- einen Mitnehmer, einen Gleitstein und einen Steuerhebel gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
im Querschnitt,
- Fig. 7
- einen Mitnehmer, einen Gleitstein und einen Steuerhebel gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
im Querschnitt und
- Fig. 8
- eine Längsschnittansicht, die einen Mitnehmer, eine Schaltwippe, eine Gleitschiene,
einen Gleitstein, einen Hebel, einen Steuerhebel und einen Seilzug auf Standflügelseite
zeigt.
[0028] Zunächst zeigt Fig. 1 eine zweiflügelige Tür 100, die einen Standflügel 101 und einem
Gangflügel 103 aufweist. Der Gangflügel 103 ist mit einem bandgegenseitig montierten
Türschließer 11a versehen. Der Türschließer 11a weist einen Hebel 13a auf, dessen
eines Ende drehbar an dem Türschließer 11a montiert ist und dessen anderes Ende drehbar
mit einem in Fig. 1 nicht sichtbaren Gleitstein 15 verbunden ist, der entlang einer
am Türrahmen montierten Gleitschiene 17a verschiebbar geführt ist. In gleicher Weise
ist der Standflügel 101 ist mit einem bandgegenseitig montierten Türschließer 11b
versehen, der entsprechend einen Hebel 13b aufweist, welcher drehbar an dem Türschließer
11b montiert ist und dessen anderes Ende drehbar mit einem Gleitstein verbunden ist,
der entlang der am Türrahmen montierten Gleitschiene 17b verschiebbar geführt ist.
[0029] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil der gangflügelseitig montierten
Gleitschiene 17a. Ebenfalls zu sehen sind der Gleitstein 15 und der mit dem Gleitstein
15 über ein Lagerelement 51, nämlich ein Drehlager, verbundene Endabschnitt des Hebels
13a. Ein Steuerhebel 31 ist über ein weiteres Lagerelement 53, das den Steuerhebel
31 koaxial mit dem Lagerelement 51 verbindet, drehfest mit demselben Endabschnitt
des Hebels 13a verbunden, sodass sich der Steuerhebel 31 von der Drehachse des Lagerelements
51 gesehen entgegengesetzt zu dem Hebel 13a von der Drehachse des Hebels 13a weg erstreckt.
Gemeinsam sind Hebel 13a und Steuerhebel 31 somit drehbar um dieselbe Achse, nämlich
die Drehachse des Lagerelements 51, mit dem Gleitstein 15 verbunden, wobei der Steuerhebel
31 eine Verlängerung des Hebels 13a darstellt. Eine Öffnungs- oder Schließbewegung
des Gangflügels 103 führt somit zu einer Bewegung des Gleitsteins 15 entlang der Gleitschiene
17a, zu einer Drehbewegung des Hebels 13a und dadurch auch zu einer entsprechenden
Drehbewegung des Steuerhebels 31.
[0030] Die in Fig. 2 gezeigt Position des Gleitsteins 15 entspricht einer fast vollständig
geschlossenen Stellung des Gangflügels 103. Aufgrund der bandgegenseitigen Montage
des Türschließers 11a kommt es bei einem Öffnen des Gangflügels zunächst zu einer
gegenläufigen Bewegung des Gleitsteins 15, die auch als "gegenläufiger Hub" bezeichnet
wird. Dabei wird der Gleitstein 15, ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Position,
in einer ersten Richtung 21 bewegt, bis er einen Umkehrpunkt erreicht. Ab dem Umkehrpunkt
führt der Gleitstein 15 eine Bewegung in einer zweiten Richtung 23 aus, bis der Gangflügel
103 vollständig geöffnet ist. Beim Schließen des Gangflügels 103 hingegen wird der
Gleitstein 15 zunächst in der ersten Richtung 21 bewegt, bis er den Umkehrpunkt erreicht.
Anschließend wird der Gleitstein 15 wiederum gegenläufig, d.h. dann in der zweiten
Richtung 23 bewegt, bis er eine Position entlang der Gleitschiene 17a erreicht, die
der vollständig geschlossenen Stellung des Gangflügels 103 entspricht. Wie bereits
erwähnt, entspricht diese Position etwa der in Fig. 2 gezeigten Position.
[0031] Darüber hinaus zeigt Fig. 2 eine starre Sperrstange 25 mit einem daran befestigten
Mitnehmer 29, wobei die Sperrstange 25 in einem Führungskörper 55 relativ zu diesem
beweglich angeordnet ist. Die Sperrstange 25 ist grundsätzlich zwischen einer in Fig.
2 gezeigten eingefahrenen Position und einer in Fig. 2 nach rechts ausgefahrenen Position
verfahrbar. Die Einfahrbewegung kann allerdings durch einen Blockiermechanismus 27,
der im vorliegenden Beispiel als eine an sich bekannte Stangenblockierung ausgebildet
ist, blockiert werden. Der Blockiermechanismus 27 weist einen Klemmkäfig 69 auf, in
dem kippbar ein die Sperrstange 25 umgreifendes Klemmelement 67 angeordnet ist, das
mit einer Klemmfeder 71 in Richtung seiner Klemmstellung beaufschlagt ist. Der Klemmkäfig
69 liegt an einer Überlastfeder 65 an, die auch als Tellerfederpaket ausgebildet sein
kann. Die kippbare Anordnung des Klemmelements 67 wird dadurch gewährleistet, dass
das Klemmelement 67 einseitig an einer Kante des Klemmkäfigs 69 gelagert ist, was
in den Figuren allerdings nicht ersichtlich ist. Das Klemmelement 67 besteht aus einem
Paket von mehreren Lamellen, um eine sichere Klemmung der Sperrstange 25 zu erreichen,
wodurch auch ein sicheres Sperren des Gangflügels 103 bei hohen Flügelgewichten möglich
ist. Durch die Federbelastung durch die Klemmfeder 71 wird das Klemmelement 67 in
eine Position schräg zur Verschieberichtung der Sperrstange 25 geführt, wodurch die
Sperrstange 25 im Klemmelement 67 verkantet und die Sperrstange 25 arretiert oder
gesperrt wird. Die Sperrstange 25 kann dann nicht mehr in die erste Richtung 21 verschoben
werden, was in der in Fig. 2 gezeigten Position, nämlich der vollständig eingefahrenen
Position, ohnehin nicht mehr möglich wäre; jedoch ist auch dann eine Bewegung in die
erste Richtung 21 gesperrt, wenn die Sperrstange 25 nicht in der vollständig eingefahrenen
Position ist. Die Sperrstange 25 kann jedoch noch in die zweite Richtung 23 ausfahren.
Bei einer Bewegung in die zweite Richtung 23 wird das einseitig gelagerte Klemmelement
67 nämlich durch die Bewegung der Sperrstange 25 mitgenommen und dadurch geradegestellt.
[0032] Das Schalten des Blockiermechanismus 27, also das Schräg- oder Geradestellen des
Klemmelements 67, kann insbesondere durch einen mechanischen Auslöser am Standflügel
101 und über eine Betätigungseinrichtung 73, wie beispielsweise den in Fig. 8 gezeigten
Seilzug, bewerkstelligt werden.
[0033] Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil der standflügelseitig montierten
Gleitschiene 17b. Analog zu der Ausführung auf Gangflügelseite sind ebenfalls zu sehen
der Gleitstein 15b und der mit dem Gleitstein 15b über ein Lagerelement 51b, nämlich
ein Drehlager, verbundene Endabschnitt des Hebels 13b. Ein Steuerhebel 31b ist über
ein weiteres Lagerelement 53b, das den Steuerhebel 31b koaxial mit dem Lagerelement
51b verbindet, drehfest mit demselben Endabschnitt des Hebels 13b verbunden, sodass
sich der Steuerhebel 31b von der Drehachse des Lagerelements 51b gesehen entgegengesetzt
zu dem Hebel 13b von der Drehachse des Hebels 13b weg erstreckt. Gemeinsam sind Hebel
13b und Steuerhebel 31b somit drehbar um dieselbe Achse, nämlich die Drehachse des
Lagerelements 51b, mit dem Gleitstein 15b verbunden, wobei der Steuerhebel 31b eine
Verlängerung des Hebels 13b darstellt. Eine Öffnungs- oder Schließbewegung des Standflügels
101 führt somit zu einer Bewegung des Gleitsteins 15b entlang der Gleitschiene 17b,
zu einer Drehbewegung des Hebels 13b und dadurch auch zu einer entsprechenden Drehbewegung
des Steuerhebels 31b.
[0034] Bei Überschreiten eines vorbestimmten Grenzwinkels des Standflügels 101, beispielsweise
etwa 2°, wird der Blockiermechanismus 27 aktiviert, sodass ein Einfahren der Sperrstange
25 verhindert wird. Dies geschieht dadurch, dass die Betätigungseinrichtung 73 lose
ist und kein Zug auf dieser anliegt, wie später noch genauer beschrieben wird. Die
Betätigungseinrichtung 73 ist in grundsätzlich bekannter Weise mit der Klemmfeder
71 verbunden, sodass die Klemmfeder 71 bei loser Betätigungseinrichtung 73 entspannen
kann, das Klemmelement 67 durch die Klemmfeder 71 schräggestellt wird und die Sperrstange
25 blockiert, und sodass die Klemmfeder 71 bei Zug auf der Betätigungseinrichtung
73 komprimiert wird, sodass das Klemmelement 67 nicht mit der Sperrstange 25 verkantet
und die Sperrstange 25 in beide Richtungen frei beweglich ist. Diese Verbindung der
Betätigungseinrichtung 73 mit der Klemmfeder 71 kann etwa mittels eines zwischengeschalteten
Kipphebels erfolgen, der in den Figuren allerdings nicht gezeigt ist.
[0035] Bei aktiviertem Blockiermechanismus 27 bleibt der Gangflügel 103 in einer Feststellposition
stehen, sodass zunächst der Standflügel 101 schließen kann. Sobald der Standflügel
101 den Grenzwinkel unterschreitet und ein gesichertes Schließen vor dem Gangflügel
103 gewährleistet ist, wird der Blockiermechanismus 27 deaktiviert, sodass die Sperrstange
25 einfahren kann und der Gangflügel 103 schließt.
[0036] Der Mitnehmer 29 ist verfahrbar in der Gleitschiene 17a geführt und weist im vorliegenden
Beispiel eine daran drehbar gelagerte Schaltwippe 33 auf. Die Schaltwippe 33 ist aufgrund
der Schwerkraft, aber je nach Ausführungsbeispiel auch aufgrund einer in Fig. 4 gezeigten
Feder 45, in eine geschlossene Position vorbelastet, in der die Schaltwippe 33 in
etwa horizontal ausgerichtet ist. In dieser Position liegt die Schaltwippe 33 auf
einem Halteabschnitt 59 des Mitnehmers 29 auf und wird durch diesen in der Position
gehalten. Darüber hinaus weist der Mitnehmer 29 einen Winkelbegrenzer 49 auf, der
eine Auslenkbewegung der Schaltwippe 33 relativ zu dem Mitnehmer 29 begrenzt.
[0037] Wie Fig. 2 und 4 zeigen, ist der Steuerhebel 31 im vorliegenden Beispiel mit einem
hervorstehenden Abschnitt 57 versehen, der eine Auslenkschräge 39 aufweist. Zudem
ist an der in Fig. 2 und 4 gezeigten Schaltwippe 33 ein Kontaktabschnitt 35 vorgesehen.
[0038] Wenn der Gangflügel 103 aus dem geöffneten Zustand schließt, bewegt sich zunächst
der mit dem Mitnehmer 29 gekoppelte Gleitstein 15 in die erste Richtung 21. In diesem
gekoppelten Zustand nimmt die Schaltwippe 33 den Gleitstein 15, wie beispielsweise
in Fig. 4 gezeigt, unter sich auf. Dies entspricht dem Mitnahmezustand des Mitnehmers
29. Eine Bewegung des Gleitsteins 15 führt damit zu einer entsprechenden Bewegung
des Mitnehmers 29 und der Sperrstange 25. Sofern der Blockiermechanismus 27 die Einfahrbewegung
der Sperrstange 25 blockiert, wird der Gangflügel 103 in seiner Feststellposition
festgestellt, solange bis der Standflügel 101 den vorbestimmten Grenzwinkel unterschreitet,
also nahezu oder vollständig geschlossen ist. Wenn der Blockiermechanismus 27 nicht
aktiv ist, oder sobald dieser deaktiviert wird, wird die Schließbewegung des Gangflügels
103, und damit die Einfahrbewegung der Sperrstange 25, fortgesetzt, und zwar solange,
bis der Gleitstein 15 den Umkehrpunkt erreicht. Dies entspricht der in Fig. 2 gezeigten
vollständig eingefahrenen Position der Sperrstange 25.
[0039] An diesem Punkt erreicht der Hebel 13a, und damit auch der Steuerhebel 31, eine solche
Drehstellung relativ zu dem Gleitstein 15 und der Schaltwippe 33, dass sich der hervorstehende
Abschnitt 57 des Steuerhebels 31 unter den Kontaktabschnitt 35 der Schaltwippe 33
schiebt, was durch die Auslenkschräge 39 erleichtert wird. Dadurch drückt der hervorstehende
Abschnitt 57 von unten entgegen der Kraft der Feder 45 gegen den Kontaktabschnitt
35, sodass die Schaltwippe 33 ausgelenkt wird und öffnet; der Mitnehmer 29 wird damit
in seinen Freigabezustand versetzt. Gleichzeitig ändert der Gleitstein 15 seine Bewegungsrichtung
und wird fortan in der zweiten Richtung 23 bewegt. Aufgrund der geöffneten Schaltwippe
33 kann der Gleitstein 15 diese verlassen und aus der Schaltwippe 33 herausgleiten.
Aufgrund der Schwerkraft und der Kraft der Feder 45 schließt diese anschließend wieder.
Der Gleitstein 15 ist somit von dem Mitnehmer 29 entkoppelt, sodass der Gleitstein
15 in der zweiten Richtung 23 bewegt wird, ohne den Mitnehmer 29 mitzunehmen und die
Sperrstange 25 auszuziehen. Die Sperrstange 25 verbleibt in der eingefahrenen Position.
[0040] Wird der Gangflügel 103 nun erneut geöffnet, wird der Gleitstein 15 in der ersten
Richtung 21 von seiner Ausgangsposition, die dem geschlossenen Gangflügel 103 entspricht,
bis zum Umkehrpunkt zurückbewegt. Selbst wenn der Blockiermechanismus 27 unbeabsichtigt
aktiviert ist, beispielsweise aufgrund einer Fehlfunktion oder weil der Standflügel
101 geringfügig geöffnet ist, hindert dies den Gleitstein 15 nicht, bis zum Umkehrpunkt
bewegt zu werden, da dieser von dem Mitnehmer 29, und damit von der Sperrstange 25,
entkoppelt ist.
[0041] Bei der Öffnungsbewegung läuft der Gleitstein 15 gegen eine Anlaufschräge 47 am freien
Ende der Schaltwippe 33 und lenkt die Schaltwippe 33 dadurch aus, sodass diese öffnet
und der Gleitstein 15 unter diese hineingleiten kann. Sobald der Gleitstein 15 von
der Schaltwippe 33 aufgenommen ist, schließt diese selbsttätig, sodass Gleitstein
15 und Mitnehmer 29 am Umkehrpunkt miteinander gekoppelt sind. Anschließend kehrt
der Gleitstein 15 die Bewegungsrichtung in die zweite Richtung 23 um und nimmt dabei
den Mitnehmer 29 mit.
[0042] Die Gleitschiene 17a weist im vorliegenden Beispiel einen in die Gleitschiene 17a
ragenden Vorsprung 19 auf. Der Position des Vorsprungs 19 entspricht der ausgefahrenen
Position der Sperrstange 25, welche aber nicht der vollständig geöffneten Position
des Gangflügels 103 entspricht. Die Schaltwippe 33 ist so ausgebildet, dass diese
eine entsprechende Schräge oder Kante aufweist und beim Kontaktieren der Vorsprungs
19 ausgelenkt wird, um den Mitnehmer 29 von dem Gleitstein 15 zu entkoppeln. Bei einer
weiteren Öffnungsbewegung des Gangflügels 103 wird der Gleitstein 15 dann weiter in
der Gleitschiene 17a bewegt, der Mitnehmer 29 und die Sperrstange 25 verbleiben aber
entkoppelt vom Gleitstein 15 in ihrer Position, solange bis der Gleitstein 15 bei
der Schließbewegung erneut den Mitnehmer 29 erreicht und mit diesem durch Auslenken
der Schaltwippe 33 mittels der Anlaufschräge 47 gekoppelt wird.
[0043] Die Funktionsweise auf Standflügelseite, die den Auslöser bzw. Blockiermechanismus
27 steuert, ist grundsätzlich ähnlich, sodass nachfolgend nur die Unterschiede herausgehoben
werden. Wie bereits zuvor beschrieben, ist standflügelseitig an dem dortigen Mitnehmer
29b keine Sperrstange befestigt, sondern die Betätigungseinrichtung 73, welche geeignet
ist, Zugkräfte aufzunehmen. Wie ebenfalls zuvor beschrieben, ist die Betätigungseinrichtung
73 bei geöffnetem Standflügel 101 lose, also ohne Zug, um den Blockiermechanismus
27 zu aktivieren, und bei geschlossenem Standflügel 101 auf Zug gespannt, um den Blockiermechanismus
27 zu deaktivieren.
[0044] Bei vollständig geschlossenem Standflügel 101 befinden sich der Mitnehmer 29b, eine
Schaltwippe 33b und der Gleitstein 15b gemeinsam im Mitnahmezustand an der Position
in der Gleitschiene 17b, die der vollständig geschlossenen Position des Standflügels
101 entspricht. In dieser Position ist die Betätigungseinrichtung 73 auf Zug. Wird
der Standflügel 101 geöffnet, so nimmt der Gleitstein 15b die Schaltwippe 33b und
den Mitnehmer 29b bis zum Umkehrpunkt mit. Dort lenkt der Steuerhebel 31b die Schaltwippe
33b aus, und der Gleitstein 15b gleitet aus der Schaltwippe 33b heraus, was dem Freigabezustand
entspricht, in dem der Gleitstein 15b vom Mitnehmer 29b entkoppelt ist. Der Mitnehmer
29b bleibt folglich im Umkehrpunkt stehen, sodass die Betätigungseinrichtung 73 lose
und ohne Zug ist und den Blockiermechanismus 27, wie zuvor beschrieben, aktiviert.
Beim Schlie-βen hingegen nimmt der Gleitstein 15b den Mitnehmer 29b am Umkehrpunkt
wieder mit, sodass die Betätigungseinrichtung 73 wieder auf Zug ist und der Blockiermechanismus
deaktiviert wird.
[0045] Weitere mögliche Ausführungsbeispiele des Mechanismus zum Auslenken der Schaltwippe
33 sind in den Fig. 3 und 5 bis 7 gezeigt.
[0046] Beispielsweise zeigt Fig. 3 ein Beispiel, bei dem die Schaltwippe 33 einen federbelasteten
Kontaktstift 37 aufweist, an dem der Kontaktabschnitt 35 ausgebildet ist. Wenn der
Steuerhebel 31 den Kontaktstift 37 wie zuvor beschrieben kontaktiert, drückt dieser
entgegen der Federkraft die Schaltwippe 33 nach oben, sodass diese ausgelenkt wird.
[0047] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem die Schaltwippe 33 und der
Steuerhebel 31 jeweils einen Magneten 41a, 41b aufweisen, die sich gegenseitig anziehen.
Bei Erreichen des Umkehrpunkts bei einer Schließbewegung führt die Anziehungskraft
der Magnete 41a, 41b zu einer Auslenkbewegung der Schaltwippe 33, sodass diese öffnet.
[0048] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Steuerhebel 31 eine nicht
im Detail dargestellte Kulisse 61 für eine Schenkelfeder 43 aufweist. Die Schenkelfeder
43 ist an der Schaltwippe 33 gelagert. Ein Schenkel der Schenkelfeder 43 steht mit
der Kulisse 61 in Verbindung; der andere Schenkel greift an der Schaltwippe 33 selbst
an. Über die Kulisse 61 wird eine Betätigung der Schenkelfeder 43 in Richtung der
zweiten Richtung 23 erzielt, sodass der an der Schaltwippe 33 angreifende Schenkel
der Schenkelfeder 43 an der Schaltwippe 33 angreift und diese auslenkt, nämlich diese
insbesondere entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben drückt.
[0049] Ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Schenkelfeder 43 zeigt Fig. 7, jedoch
ist hier eine Betätigungskante 63 vorgesehen, welche einen Schenkel der Schenkelfeder
43 senkrecht zur zweiten Richtung 23 betätigt. Dadurch lenkt der zweite Schenkel der
Schenkelfeder 43 die Schaltwippe 33 aus.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 11a
- Türschließer
- 11b
- Türschließer
- 13a
- Hebel
- 13b
- Hebel
- 15
- Gleitstein
- 15b
- Gleitstein
- 17a
- Gleitschiene
- 17b
- Gleitschiene
- 19
- Vorsprung
- 21
- erste Richtung
- 23
- zweite Richtung
- 25
- Sperrstange
- 27
- Blockiermechanismus
- 29
- Mitnehmer
- 29b
- Mitnehmer
- 31
- Steuerhebel
- 31b
- Steuerhebel
- 33
- Schaltwippe
- 33b
- Schaltwippe
- 35
- Kontaktabschnitt
- 37
- Kontaktstift
- 39
- Auslenkschräge
- 41a
- Magnet
- 41b
- Magnet
- 43
- Schenkelfeder
- 45
- Feder
- 47
- Anlaufschräge
- 49
- Winkelbegrenzer
- 51
- Lagerelement
- 51b
- Lagerelement
- 53
- Lagerelement
- 53b
- Lagerelement
- 55
- Führungskörper
- 57
- hervorstehender Abschnitt
- 59
- Halteabschnitt
- 61
- Kulisse
- 63
- Betätigungskante
- 65
- Überlastfeder
- 67
- Klemmelement
- 69
- Klemmkäfig
- 71
- Klemmfeder
- 73
- Betätigungseinrichtung
- 100
- zweiflügelige Tür
- 101
- Standflügel
- 103
- Gangflügel
1. Vorrichtung zur Schließfolgeregelung für eine zweiflügelige Tür (100) mit einem Standflügel
(101) und einem Gangflügel (103), wobei der Gangflügel (103) mit einem einen Hebel
(13a) aufweisenden Türschließer (11a) versehen ist, und wobei ein mit dem Hebel (13a)
verbundener Gleitstein (15) in einer Gleitschiene (17a) geführt ist, der in der Gleitschiene
(17a) in eine einer Öffnungsbewegung des Gangflügels (103) entsprechende Öffnungsrichtung
und eine einer Schließbewegung des Gangflügels (103) entsprechende Schließrichtung
bewegbar ist und zu Beginn der Öffnungsbewegung des Gangflügels (103) und am Ende
der Schließbewegung des Gangflügels (103) jedoch jeweils eine gegenläufige Bewegung
ausführt,
wobei die Vorrichtung aufweist:
eine zwischen einer eingefahrenen Position und einer ausgefahrenen Position verfahrbare
Sperrstange (25),
einen Blockiermechanismus (27) zum Blockieren einer Einfahrbewegung der Sperrstange
(25), um den Gangflügel (103) in einer Feststellposition festzustellen, wenn ein Öffnungswinkel
des Standflügels (101) größer als ein vorbestimmter Grenzwinkel ist,
einen an der Sperrstange (25) befestigten Mitnehmer (29), der in einem Mitnahmezustand
von dem Gleitstein (15) mitgenommen wird und in einem Freigabezustand von dem Gleitstein
(15) entkoppelt ist, und
einen Steuerhebel (31) zum drehfesten Verbinden mit dem Hebel (13a) des Türschließers
(11a), wobei der Steuerhebel (31) ausgebildet ist, während der Öffnungs- und Schließbewegung
des Gangflügels (103) mit dem Hebel (13a) eine Drehbewegung auszuführen und bei der
Schließbewegung des Gangflügels (103) aufgrund seiner Drehbewegung den Mitnehmer (29)
an einem Umkehrpunkt des Gleitsteins (15) in seinen Freigabezustand zu versetzen,
um den Mitnehmer (29) von dem Gleitstein (15) zu entkoppeln, sodass der Mitnehmer
(29) am Umkehrpunkt des Gleitsteins (15) stehen bleibt, und wobei der Umkehrpunkt
des Gleitsteins (15) der eingefahrenen Position der Sperrstange (25) entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (29) eine drehbar gelagerte Schaltwippe (33) aufweist, wobei der Steuerhebel
(31) ausgebildet ist, bei der Schließbewegung des Gangflügels (103) aufgrund seiner
Drehbewegung die Schaltwippe (33) am Umkehrpunkt des Gleitsteins (15) auszulenken,
um den Mitnehmer (29) in den Freigabezustand zu versetzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltwippe (33) einen Kontaktabschnitt (35) aufweist, wobei der Steuerhebel
(31) ausgebildet ist, bei der Schließbewegung des Gangflügels (103) aufgrund seiner
Drehbewegung den Kontaktabschnitt (35) am Umkehrpunkt des Gleitsteins (15) zum Auslenken
der Schaltwippe (33) zu kontaktieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktabschnitt (35) oder der Steuerhebel (31) mit einem insbesondere federbelasteten
Kontaktstift (37) versehen ist, wobei der Kontaktstift (37) und/oder der Steuerhebel
(31) oder der Kontaktabschnitt (35) in ihrem Kontaktbereich eine Auslenkschräge (39)
aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltwippe (33) und der Steuerhebel (31) jeweils einen Magneten (41a, 41b) aufweisen,
die sich gegenseitig anziehen oder abstoßen, und die Schaltwippe (33) magnetisch ausgelenkt
wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine an der Schaltwippe (33) gelagerte Schenkelfeder (43), wobei die Schaltwippe
(33) aufgrund einer Betätigung der Schenkelfeder (43) durch den Steuerhebel (31) ausgelenkt
wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltwippe (33) aufgrund der Schwerkraft und/oder durch eine Feder (45) in den
Mitnahmezustand vorbelastet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltwippe (33) an ihrem freien Ende eine Anlaufschräge (47) zum Auslenken der
Schaltwippe (33) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (29) einen Winkelbegrenzer (49) für die Schaltwippe (33) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (13a) und der Steuerhebel (31) drehbar gelagert an dem Gleitstein (15)
befestigt sind und/oder dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitstein (15) bei der Öffnungsbewegung des Gangflügels (103) den Mitnehmer
(29) am Umkehrpunkt mitnimmt.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Blockiermechanismus (27) ein Klemmelement (67) aufweist, welches dazu ausgebildet
ist, zum Blockieren der Einfahrbewegung der Sperrstange (25) schräggestellt zu werden
und mit der Sperrstange (25) zu verkanten und zum Lösen der blockierten Einfahrbewegung
geradegestellt zu werden.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen standflügelseitigen Mitnehmer (29b), der in einem Mitnahmezustand von einem
standflügelseitigen Gleitstein (15b) mitgenommen wird und in einem Freigabezustand
von dem standflügelseitigen Gleitstein (15b) entkoppelt ist,
eine Betätigungseinrichtung (73) zum Aufnehmen von Zugkräften, die mit dem standflügelseitigen
Mitnehmer (29b) verbunden ist und die ausgebildet ist, den Blockiermechanismus (27)
zu deaktivieren, wenn die Betätigungseinrichtung (73) auf Zug ist, und den Blockiermechanismus
(27) zu aktivieren, wenn die Betätigungseinrichtung (73) nicht auf Zug ist,
einen standflügelseitigen Steuerhebel (31b) zum drehfesten Verbinden mit einem standflügelseitigen
Hebel (13b) eines standflügelseitigen Türschlie-βers (11b), wobei der standflügelseitige
Steuerhebel (31b) ausgebildet ist, während der Öffnungs- und Schließbewegung des Standflügels
(101) mit dem standflügelseitigen Hebel (13b) eine Drehbewegung auszuführen und bei
der Öffnungsbewegung des Standflügels (101) aufgrund seiner Drehbewegung den standflügelseitigen
Mitnehmer (29b) an einem Umkehrpunkt des standflügelseitigen Gleitsteins (15b) in
seinen Freigabezustand zu versetzen, um den standflügelseitigen Mitnehmer (29b) von
dem standflügelseitigen Gleitstein (15b) zu entkoppeln, sodass der standflügelseitige
Mitnehmer (29b) am Umkehrpunkt des standflügelseitigen Gleitsteins (15b) stehen bleibt,
wobei die Betätigungseinrichtung (73) nicht auf Zug ist und der Blockiermechanismus
(27) aktiviert ist, wenn der standflügelseitige Mitnehmer (29b) am Umkehrpunkt des
standflügelseitigen Gleitsteins (15b) ist.
13. Türschließsystem, das einen Türschließer (11a) für einen Gangflügel (103) umfasst,
der einen Hebel (13a), einen Gleitstein (15) zum Verbinden mit dem Hebel (13a) und
eine Gleitschiene (17a) zum Führen des Gleitsteins (15) aufweist,
gekennzeichnet durch die Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche.
14. Zweiflügelige Tür (100) mit einem Standflügel (101), einem Gangflügel (103) und einem
Türschließer (11a) für den Gangflügel (103), der einen Hebel (13a), einen mit dem
Hebel (13a) verbundenen Gleitstein (15) und eine Gleitschiene (17a) aufweist, in welcher
der Gleitstein (15) geführt ist, gekennzeichnet durch die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
15. Tür (100) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschiene (17a) einen in die Gleitschiene (17a) ragenden Vorsprung (19) zum
Versetzen des Mitnehmers (29) in den Freigabezustand, insbesondere zum Auslenken der
Schaltwippe (33), an der ausgefahrenen Position der Sperrstange (25) aufweist.