[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Durchgangsanlage zur Bereitstellung eines Durchgangsweges,
der durch eine Sperrstruktur selektiv sperr und freigebar ist. Die Sperrstruktur ist
hierbei beispielsweise durch ein verlagerbares Bauteil, insbesondere einen schwenkbaren
Flügel, eine Stange oder eine Klappe gebildet. Die Verlagerung der Sperrstruktur kann
durch eine Antriebseinrichtung bewerkstelligt werden oder auch unter der Wirkung von
Kräften erfolgen, die durch eine Person welche den Durchgangsweg zu durchschreiten
beabsichtigt auf diese Sperrstruktur aufbringt. Der Selektionsprozess, der die Freigabe
oder Sperrung des Durchgangsweges veranlasst kann hierbei unter Einbindung einer elektronischen
Erfassungseinrichtung, beispielsweise einer Scaneinrichtung erfolgen, welche auf der
Zugangsseite der Durchgangsanlage in diese integriert ist.
[0002] Aus
DE 10 2020 110 695 A1 ist eine Durchgangsanlage der oben genannten Art bekannt, bei welcher die Sperrstruktur
durch zwei Schwenktürflügel gebildet ist. Die Durchgangsanlage umfasst eine erste
und eine zweite Seitenwange die unter Belassung des zwischen den Seitenwangen verlaufenden
Durchgangsweges voneinander beabstandet sind. Die beiden Schwenktürflügel befinden
sich bezogen auf die Längserstreckung des Durchgangsweges in dessen Mittenbereich,
sie sind an die Seitenwangen bewegbar angebunden und sie sind jeweils motorisch in
eine Freigabestellung und in eine Sperrstellung verlagerbar.
[0003] Aus
EP 2 687 664 A1 ist ebenfalls eine Durchgangsanlage bekannt. Diese umfasst eine Geländereinrichtung
zur seitlichen Begrenzung eines Laufweges. Die Durchgangsanlage umfasst einen Schwenkflügel,
der um eine seitlich des Durchgangsweges positionierte und vertikal ausgerichtete
Achse schwenkbar verlagerbar ist und hierbei in eine Sperr und in eine Freigabestellung
bringbar ist.
[0004] Durchgangsanlagen der oben angegebenen Art finden in großer Breite Anwendung bei
der Abwicklung von Zugangskontrollen von Personen zu abgegrenzten Zonen. Diese Anlagen
werden hierbei im Zugangsbereich zu der abgegrenzten Zone oder an einem Ausgangsbereich
aus dieser an ihrem Aufstellungsort standfest montiert und verkabelt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen, durch welche es möglich
wird an einem Aufstellort mit einem dort bestehenden zeitlich begrenzen Kontrollbedarf
Durchgangsanlagen in einer systemtechnisch vorteilhaften Weise zu installieren.
[0006] Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Durchgangsanlage
zur Einrichtung eines selektiv sperrbaren Durchgangsweges, mit:
- einem Sperrglied, das in eine Sperrstellung bringbar ist, in welcher der Durchgangsweg
gesperrt ist und das in eine Freigabestellung bringbar ist, in welcher der Durchgangsweg
freigegeben ist, so dass dieser von einer Person passierbar ist;
- einer Antriebseinrichtung zur Verlagerung des Sperrgliedes aus der Sperrstellung in
die Freigabestellung und
- einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung;
- wobei in die Durchgangsanlage eine Energiespeichereinrichtung eingebunden ist, zur
Abwicklung des durch die Steuereinrichtung gesteuerten Betriebs der Antriebseinrichtung
in temporär energetisch autarker Weise.
[0007] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die Durchgangsanlage in der Art eines
funktionsfertig vorbereiteten Moduls an einem Aufstellungsort ohne Bedarf nach fachmännischer
Installationsarbeit aufzustellen. Die Durchgangsanlage kann dabei für Kurzzeiteinsätze
durch einfaches Aufstellen derselben in Zugangsbereichen betriebsfertig eingerichtet
werden. Hierdurch erschließen sich erweiterte Möglichkeiten des Produkteinsatzes sowie
Verkaufs- und Mietkonzepte durch Bereitstellung einer unmittelbar funktionsfähigen
Komplettlösung. Durch die erfindungsgemäß gestaltete Durchgangsanlage kann insbesondere
ein komplettes Zugangs- und Ausgangsmanagement bei Veranstaltungen abgewickelt werden.
Es ergibt sich für die Aufstellung und Demontage eine Kostenreduzierung für den Anwender
oder Veranstalter. Die Durchgangsanlage bildet ein Schnellwechselsystem durch welches
ein rascher Standortwechsel der Anlagen ermöglicht wird. Die Durchgangsanlage kann
in einer Weise bereitgestellt werden, die eine Bodenstruktur, beispielsweise eine
Bodenplatte umfasst, so dass keine Bodenfestigung der Anlagen erforderlich ist und
die Anlage auf einfache Weise durch Abstellen derselben hinreichend standfest installiert
ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Durchgangsanlage ist vorzugweise derart ausgebildet, dass wenigstens
eine Komponente derselben räumlich derart gestaltet ist, dass diese einen Aufnahmeraum
bildet, zur Aufnahme der Energiespeichereinrichtung. Die Unterbringung der Energiespeichereinrichtung
wird vorzugsweise derart bewerkstelligt, dass die Unterbringung derselben von außen
optisch unauffällig ist. Die Unterbringung wird weiterhin vorzugsweise derart bewerkstelligt,
dass ein ausreichender Schutz gegen Feuchtigkeitseinwirkung, insbesondere Außenwitterung,
gegeben ist.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Durchgangsanlage
so ausgebildet sein, dass die Energiespeichereinrichtung in eine Bodenplatte der Durchgangsanlage
eingebunden ist. In dieser Bodenplatte können Aufnahmezonen und elektrische Kontakt
oder Ankopplungsstrukturen für mehrere vorzugsweise baugleich ausgeführte und austauchbare
Energiespeichereinrichtungen vorbereitet sein, so dass die Anzahl der Energiespeichereinrichtungen
auf die erwartete Betriebsdauer und Anzahl an Öffnungsvorgängen abstimmbar ist.
[0010] Alternativ zu der Unterbringung der Energiespeichereinrichtung in der Bodenplatte,
oder auch in Kombination mit dieser Maßnahme ist es auch möglich, die Energiespeichereinrichtung
in eine Seitenwange der Durchgangsanlage einzubinden oder an diese anzubinden. Weiterhin
kann die Energiespeichereinrichtung auch in eine Rahmen- oder Geländerstruktur oder
auch eine Pfostenstruktur der Durchgangsanlage vorzugsweise einfach auswechselbar,
insbesondere werkzeuglos entnehmbar eingebunden sein.
[0011] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Durchgangsanlage
vorzugsweise derart gestaltet, dass die Energiespeichereinrichtung lösbar in die Durchgangsanlage
eingebunden ist. Diese lösbare Einbindung ist vorzugsweise derart bewerkstelligt,
dass die Energiespeichereinrichtung in der Art einer Kartusche oder eines Wechselmoduls
in die Durchgangsanlage einsetzbar oder aus dieser entnehmbar ist.
[0012] Die Energiespeichereinrichtung ist gemäß einem weiteren besonderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung als energetisch wiederaufladbare Akku-Einrichtung ausgebildet. Diese Akkueinrichtung
kann vorzugsweise in entnommenem Zustand, sowie vorzugsweise auch in einem in die
Durchgangsanlage eingesetzten Zustand geladen werden. Die Akku-Einrichtung kann insbesondere
in Form eines blockartigen Akku-Moduls ausgebildet sein, das Kontaktabschnitte umfasst,
die bei der Einbindung der Energiespeichereinrichtung in die Durchgangsanlage mit
dort vorgesehenen Kontakten schaltungstechnisch korrekt in Verbindung treten.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es in vorteilhafter Weise
möglich, in die Durchgangsanlage einen Wechselrichter oder einen Spannungswandler
einzubinden, so dass mit einer niedrigen Ausgangsspannung der Energiespeichereinrichtung
das Spannungsniveau für konventionelle und eine Standardspannungsversorgung ausgelegte
elektrische Komponenten der Durchgangsanlage in der Durchgangsanlage bereitgestellt
wird.
[0014] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise als elektronische Steuereinrichtung ausgebildet
ist und wird ebenfalls über die Energiespeichereinrichtung mit Spannung versorgt.
Die Steuereinrichtung kann eine Rechnereinrichtung und insbesondere ein Kassensystem
umfassen, die bzw. das autark eine Zugangskontrolle unter Rückgriffnahme auf in dieser
abgelegte Daten oder Programme oder erfolgte Zahlvorgänge vornehmen kann. Vorzugsweise
und gemäß einem weiteren besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die
Steuereinrichtung eine Schnittstelle, zur Abwicklung eines Datentransfers auf drahtlosem
Wege. Bei dieser Schnittstelle handelt es sich vorzugsweise um eine Schnittstelle
zur Abwicklung eines bidirektionalen Signaltransfer auf elektromagnetischem oder optischem
Wege, insbesondere eine sog. WLAN- oder Bluetoothschnittstelle. Die Steuereinrichtung
ist vorzugsweise so ausgebildet, dass Funktionen der Durchgangsanlage über diese Schnittstelle
steuerbar sind. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise so aufgebaut, dass bezüglich
der Abwicklung ihrer Funktionen über die Schnittstelle eine hohe Manipulationssicherheit
gegeben ist.
[0015] Die Steuereinrichtung kann als in die Durchgangsanlage einsetzbares Modul gestaltet
sein. Jene die Steuereinrichtung tragende Baugruppe kann in vorteilhafter Weise zugleich
auch die Leseeinrichtung, insbesondere den Scanner und eine Displayeinrichtung umfassen.
Die Steuereinrichtung kann auch eine Leistungsstufe umfassen, durch welche die Betriebsspannung
für die Antriebseinrichtung gesteuert bereitgestellt wird.
[0016] Gemäß einem weiteren besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Sicherungsmittel
vorgesehen, zur Sicherung der Energiespeichereinrichtung in der Durchgangsanlage.
Diese Sicherungsmittel können in der Art mechanischer Schlosseinrichtungen gestaltet
sein, so dass eine Entnahme der Energiespeichereinrichtung die Bereithaltung eines
entsprechenden mechanischen Schlüssels erfordert. Alternativ hierzu oder auch in Kombination
mit dieser Maßnahme ist es jedoch auch möglich, in der Durchgangsanlage Sicherungsmechaniken
vorzugsehen, die auf elektronischem Wege und dabei unter Abarbeitung einer Berechtigungsabfrage
in einen Zustand bringbar sind, in welchem die Energiespeichereinrichtung entnommen
werden kann. So kann beispielsweise über die Scannereinrichtung ein Datensatz eingelesen
werden, der den Bereitsteller dieses Datensatzes oder eines diesen bereitstellenden
Datenträgers als berechtigte Person oder Administrator qualifiziert, und damit die
Verriegelung der Energiespeichereinrichtung in der Durchgangsanlage temporär aufhebt.
Zur Entnahme der Energiespeichereinrichtung wird auf elektromechanischem Wege ein
Sperrglied aus einer Sperrstellung verlagert und gibt damit die Energiespeichereinrichtung
zur Entnahme aus der Durchgangsanlage frei.
[0017] Es kann damit über die zur Abfrage der Durchgangsberechtigung vorgesehenen Schnittstellen
auch auf interne Vorgänge der Anlage Einfluss genommen werden. Unter diese internen
Vorgänge fallen insbesondere mechanische Ver- und/oder Entriegelungsvorgänge. Neben
der Beeinflussung der Freigabe der Akkueinrichtung und ggf. der Steuereinrichtung
oder der Leseeinrichtung können auch Verriegelungen betrieben werden, die beispielsweise
für die Montage und Demontage der Anlage geöffnet und geschlossen werden müssen. So
kann insbesondere die Verbindung der Seitenwangen mit der Bodenplatte durch eine elektromechanische
Verbindungseinrichtung selektiv aufgehoben und selektiv verriegelt werden, wobei diese
Ver- und Entriegelung durch eine Signaleingabe, insbesondere über die Standardschnittstelle
d.h. die Leseeinrichtung der Durchgangsanlage erfolgt.
[0018] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Steuereinrichtung
derart ausgebildet, dass durch diese Daten erhebbar und übertragbar sind, die Aufschluss
über den Ladezustand der Energiespeichereinrichtung geben. Hierdurch wird es möglich,
dass im Falle einer sich abzeichnenden Erschöpfung der Ladung der Energiespeichereinrichtung
diese Information drahtlos an einen Servicebereich übertragen wird und dort Veranlassungen
getroffen werden können, dass die Energiespeichereinrichtung innerhalb einer hinreichend
zuverlässig prognostizierbaren Restbetriebsdauer gewechselt wird.
[0019] Die Steuereinrichtung kann weiterhin so gestaltet sein, dass diese in Abhängigkeit
vom Ladezustand der Energiespeichereinrichtung die Betriebsweise der Durchgangsanlage
so abstimmt, dass eine hinreichend lange Restbetriebszeit gewährleistet ist. Die Steuereinrichtung
kann hierbei einen Vollfunktionsmodus beenden und einen Energiespar-Betriebsmodus
veranlassen in welchem der Energiebezug reduziert ist. Dies kann erfolgen, indem beispielsweise
in der Durchgangsanlage vorgesehene Leuchtmittel abgeschaltet oder mit reduzierter
Leistung betrieben werden. In einem Notbetriebsmodus kann die Durchgangsanlage so
betrieben werden, dass nur noch die Steuereinrichtung aktiv ist und bezüglich des
den Durchgang sperrenden Sperrgliedes dann nur noch eine temporäre Entriegelung stattfindet
und ggf. ein Rückwärtsantrieb des Sperrgliedes zurück in die Sperrstellung. In diesem
Notbetriebsmodus ist es möglich, die Antriebseinrichtung des Sperrgliedes generatorisch
oder rekuperativ zu betreiben und die so gewonnene Energie in der Anlage temporär
zu speichern, insbesondere mit einer Speichereinrichtung in Form eines Gold-Cap Speichers.
[0020] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart mit der Energiespeichereinrichtung
koppelbar, dass die Steuereinrichtung in einem Standby-Modus betreibbar ist, der erst
in einen Betriebsmodus wechselt, wenn sich ein Anwender in der Durchgangsanlage befindet.
Der schaltungstechnische Aufbau kann dabei derart realisiert sein, dass der Wechselrichter
erst bei Aktivierung des Normalbetriebsmodus aktiv wird.
[0021] Die Energiespeichereinrichtung kann in der Art eines tragbaren und manuell handhabbaren
Moduls gestaltet sein, sie kann eine blockartige Gesamtstruktur darstellen oder auch
in der Art einer Kartusche oder einer im Querschnitt zylindrischen unrunden oder polygonalen
und prismenartigen Struktur realisiert sein.
[0022] Die Durchgangsanlage kann so ausgebildet sein, dass an dieser ohnehin beispielsweise
aus gestalterischen Erwägungen vorhandene Bauräume für die Aufnahme der Energiespeichereinrichtung
herangezogen werden. Derartige Bauräume können sich insbesondere innerhalb von Verkleidungen,
Hohlprofilen, Pfosten und Bodenplatten befinden.
[0023] Die Energiespeichereinrichtung ist vorzugsweise mit Kontaktstrukturen versehen, die
beim Einsetzten derselben in die Durchgangsanlage mit komplementären Gegenstrukturen
in Eingriff gelangen. Es können auch Anschlüsse für ein manuell koordiniertes Anschließen
einer ggf. intern kabelgebundenen Steckerstruktur an der Energiespeichereinrichtung
vorgesehen sein.
[0024] Die elektronische Steuereinrichtung und die Energiespeichereinrichtung sind vorzugsweise
als vorteilhaft handhabbare Module gestaltet, die auf einfach Weise in dafür an der
Durchgangsanlage vorbereitete Aufnahmen einsetzbar sind. Dies ermöglicht es, diese
sensiblen oder werthaltigen Strukturen in Phasen des Nichtbetriebs der Anlage aus
dieser zu entfernen. Es können auch in Form eines Auswahlsatzes unterschiedlich leistungsfähige
Energiespeichereinrichtungen undloder Steuer- und/oder Leseeinrichtungen mit unterschiedlicher
Funktionscharakteristik bereitgehalten werden.
[0025] Die Durchgangsanlage besteht dann aus einem Basisgerät das bedarfsgerecht mit einer
Scannereinrichtung und einer Energiespeichereinrichtung bestückt werden kann.
[0026] Es ist möglich, die Durchgangsanlage so aufzubauen, dass die Energiespeichereinrichtung
wahlweise auch durch ein Netzgerät ersetzt werden kann, so dass für den Fall, dass
am Aufstellort doch eine kabelgebundene Energieversorgung möglich ist, die Energiespeichereinrichtung
gegen ein Netzgerät getauscht werden kann. Weiterhin ist es auch möglich, in der Durchgangsanlage
parallel zur Energiespeichereinrichtung ein Netzgerät vorzugsehen. Dieses kann dann
wahlweise angeschlossen werden und in diesem Zustand vorzugsweise auch eine Aufladung
der Energiespeichereinrichtung übernehmen. Dieses Konzept ermöglicht es, die Durchgangsanlage
sowohl netzgebunden als auch temporär autark zu betreiben.
[0027] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine vereinfachte Schemadarstellung zur Erläuterung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen
Durchgangsanlage;
- Figur 2
- eine vereinfachte Darstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus eines Einsatzmoduls
für eine mobile und autark betreibbare Durchgangsanlage.
[0028] Die Darstellung nach Figur 1 zeigt eine Durchgangsanlage zur Einrichtung eines selektiv
sperrbaren Durchgangsweges P, mit einem Sperrglied B1, B2, das in eine hier dargestellte
Sperrstellung bringbar ist, in welchem der Durchgangsweg P gesperrt ist und das in
eine Freigabestellung bringbar ist, in welcher der Durchgangsweg P freigegeben ist,
so dass dieser von einer Person passierbar ist. Die Durchgangsanlage umfasst weiterhin
eine Antriebseinrichtung M1, M2 zur Verlagerung des Sperrgliedes B1, B2 aus der Sperrstellung
in die Freigabestellung sowie einer Steuereinrichtung C zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung
M1, M2.
[0029] Die hier dargestellte Durchgangsanlage zeichnet sich dadurch aus, dass in die Durchgangsanlage
eine Energiespeichereinrichtung PS eingebunden ist, zur Abwicklung des durch die Steuereinrichtung
C gesteuerten Betriebs der Antriebseinrichtung M1, M2 in temporär energetisch autarker
Weise.
[0030] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Energiespeichereinrichtung PS
in eine Seitenwange W der Durchgangsanlage eingebunden und nutzt hierbei den Innenraum
einer Rahmenstruktur 1, die Bestandteil der Seitenwange W bildet.
[0031] Die Energiespeichereinrichtung PS ist hierbei lösbar in die Durchgangsanlage eingebunden,
so dass diese in die Durchgangsanlage eingefügt und aus dieser auch wieder entnommen
werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Energiespeichereinrichtung
von oben her in einen Innenbereich eines vertikal ausgerichteten Abschnitts der Rahmenstruktur
in die Seitenwange lösbar eingesetzt. Zur Entnahme der Energiespeichereinrichtung
PS kann diese hier an einer Griffeinrichtung 2 nach oben aus der Rahmenstruktur 1
entnommen werden.
[0032] Die Energiespeichereinrichtung PS ist hier als wiederaufladbare Akku-Einrichtung
ausgebildet und in der Art einer flach quaderförmigen Blockstruktur gestaltet. Die
Energiespeichereinrichtung umfasst hier nicht weiter dargestellte Kontaktelemente
die beim Einsetzen der Energiespeichereinrichtung PS in die Durchgangsanlage eigenständig
mit dort vorgesehenen Gegenkontakten in Verbindung treten.
[0033] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist auch die elektronische Steuereinrichtung C in
der Art eines Moduls gestaltet, das in die Durchgangsanlage einsetzbar ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel wird als Aufnahmeraum für die Steuereinrichtung C ein oberer Hohlraumbereich
herangezogen der sich in der Rahmenstruktur 1 im oberen Bereich der Wange W erstreckt.
[0034] Die Energiespeichereinrichtung PS und die Steuereinrichtung C gelangen nach dem Einsetzten
derselben in die Durchgangsanlage durch in der Durchgangsanlage vorgesehene Anschlusskontakte
in schaltungstechnische Verbindung. Es ist auch möglich, an der Energiespeichereinrichtung
PS und an der Steuereinrichtung C Kontakte vorzugsehen, die eine direkte schaltungstechnische
Koppelung dieser Komponenten ermöglichen.
[0035] Die hier dargestellte Durchgangsanlage umfasst einen Wechselrichter DAC und einen
Leistungsschalter S. Der Wechselrichter DAC ist über die Steuereinrichtung C aktivierbar
und in einem Standbymodus betreibar. Auch die Steuereinrichtung C ist in einem Standbymodus
betreibbar, die hierfür vorgesehene Spannungsversorgung erfolgt hier beispielhaft
durch direkten Zugriff auf einen Ausgang der Energiespeichereinrichtung PS unter Umgehung
des Wechselrichters.
[0036] Die Steuereinrichtung C ist als elektronische Steuereinrichtung ausgebildet und wird
über die Energiespeichereinrichtung PS mit Spannung versorgt. Die Steuereinrichtung
C umfasst einen Scanner zur Abwicklung einer Berechtigungsabfrage. Weiterhin umfasst
die Steuereinrichtung C eine Schnittstelle WL, zur Abwicklung eines Datentransfers
auf drahtlosem Wege.
[0037] Durch diese Schnittstelle WL wird es möglich, Teile des Zugangskontrollprozesses
drahtlos an eine Empfangsstelle zu übertragen oder anderweitige Informationen aus
dem Bereich der Durchgangsanlage zu senden und/oder zu empfangen. Die Steuereinrichtung
C kann so konfiguriert sein, dass diese auf Grundlage dort abgelegter Informationen
eine autarke Prüfung einer Zugangsberechtigung abwickelt und die Antriebseinrichtung
M1, M2 entsprechend ansteuert. Über die Schnittstelle WL können anderweitige Betriebsdaten
und Signale übertragen werden, insbesondere Daten statistischer Art oder auch zum
energetischen Zustand der Durchgangsanlage, insbesondere des Ladezustandes der Energiespeichereinrichtung
PS.
[0038] Die Durchgangsanlage umfasst weiterhin Leuchtmittel L1, L2, L3. Die Ansteuerung derselben
wird ebenfalls über die Steuereinrichtung C abgewickelt, insbesondere auch unter Rückgriffnahme
auf Signale die über die Schnittstelleneinrichtung WL empfangen und ausgewertete oder
verarbeitet werden. Die Ansteuerung der Leuchtmittel L1,L2,L3 erfolgt ebenfalls unter
Berücksichtigung des energetischen Zustands der Energiespeichereinrichtung PS. Diese
Leuchtmittel können Licht in definierten Farben generieren. So kann beispielsweise
beim Zugang zu der Durchgangsanlage eine durch Leuchtmittel unterstütze Benutzerführung
zur Leseeinrichtung erfolgen. Bei Feststellung der Durchgangsberechtigung kann im
Bereich des Sperrglieds eine Beleuchtung mit Licht in Grünfarbton erfolgen. Bei Feststellung
eines unzulässigen Durchgangsversuches, z.B. bei einem Durchqueren eines Abschnitts
des Durchgangsweges ohne festgestellter Berechtigung, kann das Sperrglied mit Licht
in rotem Farbton beleuchtet werden.
[0039] Die erfindungsgemäße Durchgangsanlage eignet sich als einfach installierbare mobile
Zu- und Ausgangsanlage. Sie zeichnet sich durch eine temporär autarke integrierte
Spannungsversorgung sowie eine drahtlose Datenanbindung aus. Sie ermöglicht automatisierte
Durchgangskontrollen auf Grundlage von Auswertungsprozeduren die in der lokalen Steuereinrichtung
abgearbeitet werden, sowie auch eine Fernaktivierung die von einer anderen Stelle
aus veranlasst werden kann. Über die integrierte Datenanbindung können Spezialfunktionen
abgewickelt und koordiniert werden, die insbesondere mit dem sich im Rahmen des Betriebs
der Durchgangsanlage sich ergebenden Änderung des energetischen Zustands der Energiespeichereinrichtung
in Verbindung stehen.
[0040] Die Energiespeichereinrichtung C ist mechanisch oder elektronisch gegen eine unbefugte
Entnahme gesichert. Die Energiespeichereinrichtung PS und auch die elektronische Steuereinrichtung
C sind als Module gestaltet die auf einfache Weise in die Durchgangsanlage einbindbar
und damit wechselbar sind.
[0041] Die Durchgangsanlage kann als vollständig vormontierte Einheit an den Einsatzort
verbracht und dort umgehend kabellos in Betrieb genommen werden. Sie kann auch aus
Hauptbaugruppen zusammengesetzt werden, insbesondere einer Bodenstruktur GP sowie
darauf aufgesetzten Wangen W oder Geländerelementen 1.
[0042] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Durchgangsanlage lässt sich beispielhaft
wie folgt beschreiben: Zur Abwicklung einer Zugangskontrolle zu einer Konzertveranstaltung
können kurzfristig am Veranstaltungstag in einem Zugangsbereich zu der Veranstaltung
erfindungsgemäße Durchgangsanlagen im Freien aufgestellt werden. Hierzu werden Bodenplatten
GP auf einem Hinreichend ebenen Untergrund aneinandergefügt, so dass sich ein quer
zu dem Durchgangsbereich erstreckender Schwellenstreifen ergibt. Auf diese Bodenplatten
werden in entsprechender Anzahl abfolgend Wangenelemente aufgesetzt die Laufwegsgassen
definieren die jeweils durch Sperrglieder absperrbar sind. Die Sperrglieder können
insbesondere als Doppeltürflügel oder auch als einseitige Sperrarme ausgebildet sein.
[0043] Die Wangenelemente bilden Einsteckaufnahmen. In diese Aufnahmen werden jeweils Energiespeichereinrichtungen
in Form vollständig aufgeladener Akku-Module eingefügt. Weiterhin werden in die Wangen
die elektronischen Steuereinrichtungen C eingesteckt. Diese Steuereinrichtungen C
sind über ihre WLAN Schnittstellen bereits funktionstechnisch konfiguriert und getestet.
Im Umgebungsbereich der kurzfristig installierten Durchgangsanlage wird eine Routereinrichtung
aufgestellt beispielsweise in Form eins Laptops, die mit den einzelnen Steuereinrichtungen
der Durchgangsanlagen kommuniziert.
[0044] Zu Beginn der Veranstaltung stellen entsprechend die Durchgangsanlagen durchschreitende
Personen über Ihre Mobiltelefone, Eintrittstickets, oder mitgeführte Keycodeträger
der jeweiligen Scan- oder Leseeinrichtung der Steuereinrichtung C Daten zur Verfügung
auf deren Grundlage eine Zugangskontrollprüfung erfolgt. Soweit die Steuereinrichtung
C die Erfüllung eines Freigabekriteriums feststellt, steuert diese den Wechselrichter
DAC und den Leistungsschalter S an und das Sperrglied B2, B2 wird nach Maßgabe der
Antriebseinrichtung in eine Freigabestellung verlagert.
[0045] Im Rahmen der sukzessiven Personenpassagen durch die Durchgangsanlage wird der energetische
Zustand der jeweiligen Energiespeichereinrichtung PS überwacht. Bei Unterschreitung
eines definierten Ladezustands wird über die Schnittstelleneinrichtung WL ein Signal
ausgegeben. Es wird dann abgeschätzt welche Restbetriebszeit noch gegeben ist. Innerhalb
oder nach Ablauf derselben wird die Energiespeichereinrichtung entnommen und durch
eine Energiespeichereinrichtung PS mit hinreichender Energiereserve ersetzt. Die Energiespeichereinrichtung
PS ist an sich derart ausgelegt, dass ein mehrstündiger Volllastbetrieb durch die
bevorratete Energiemenge sichergestellt ist.
[0046] Die Durchgangsanlage ist in einem Notbetriebsmodus betreibbar, in welchem der Energiebezug
abgesenkt wird und auf den Betrieb der Steuereinrichtung und eine selektive Entriegelung
des Sperrgliedes reduziert ist. Das Sperrglied wird dann zum Durchschreiten des Durchgangsweges
nach Entriegelung vom Anwender aufgeschwenkt. Die Rückstellung erfolgt motorisch oder
durch anderweitige Rückstellvorkehrungen, beispielsweise Federmechaniken.
[0047] Nach Beendigung des Einsatzes kann diese auf einfache Weise abgebaut werden, Die
Anlage ist kabellos autark betreibbar.
[0048] Die Darstellung nach Figur 2 veranschaulicht stark vereinfacht und lediglich beispielhaft
den Aufbau eines Einsatzmoduls MD für eine autark betreibbare Durchganganlage. Dieses
Modul umfasst eine in der Art eines Einschubs gestaltete Trägerstruktur 3 an welcher
die Steuereinrichtung C und der Wechselrichter DAC montiert sind. In diese Trägerstruktur
3 sind zwei Energiespeichereinrichtungen PS eingesteckt und fixiert. Das so vorbereitete
Einsatzmodul MD kann von oben her oder von vorne her in einen Aufnahmeraum einer Seitenwange
W eingeschoben werden, oder eine eigenständige Gehäusestruktur bilden, die an die
Wange W angesetzt werden kann. An dem Einsatzmodul sind elektrische Kontaktstrukturen
4 vorbereitet, die unmittelbar beim Anbinden des Einsatzmodules MD mit der Durchgangsanlage
schaltungstechnisch korrekt kontaktiert sind. Diese Kontaktierung kann sich auf den
Antrieb der Antriebseinrichtung M1, M2 und ggf. eine vorhandene Beleuchtung beschränken.
Alle anderweitigen elektrischen Funktionen können in vorteilhafter Weise in dem Einsatzmodul
MD realisiert werden.
[0049] Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Einsatzmodul vertikal in den
Rahmen der Wange W eingesteckt. Es kann auch horizontal in diesen eingeschoben werden.
Die Steuereinrichtung C umfasst eine Scannereinrichtung und ein Display. Weiterhin
verfügt die Steuereinrichtung C über eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenkommunikation.
[0050] Das Einsatzmodul MD kann so aufgebaut sein, dass dieses auch eine Koppelung mit einer
externen Spannungsversorgung ermöglicht. Der Wechselrichter DAC kann als Netzgerät
ausgebildet sein oder das Einsatzmodul oder eine untere in der Durchgangsanlage vorgesehenen
Basis kann auch ein Netzgerät enthalten.
[0051] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Durchgangsanlage
mit einem Bezahlsystem, insbesondere einem Kassenterminal zu kombinieren. Auch dieses
Kassenterminal ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung so aufgebaut,
dass dieses in temporär energetisch autarker Weise betreibbar ist. Hierzu kann in
das Kassenterminal eine Energiespeichereinrichtung eingebunden werden, zur Abwicklung
des Betriebs der des Kassenterminals unter Rückgriffnahme auf die Energiespeichereinrichtung.
Das Kassenterminal und die Durchgangsanlage können signaltechnisch auf drahtlosem
Wege miteinander gekoppelt sein. Es ist auch möglich, das Kassenterminal und die Durchgangsanlage
hinreichend eng benachbart anzuordnen und miteinander zu verkabeln. Die erfindungsgemäß
in der Durchgangsanlage oder dem Kassenterminal untergebrachte Energiespeichereinrichtung
kann für den Betrieb der Durchgangsanlage und/oder des Kassenterminals verwendet werden.
Beide Systeme können damit auf eine oder beide ihrer integrierten Energiespeichereinrichtungen
Zugriff nehmen. Es ist damit ein temporär energetisch autarker Betrieb eines Kassenterminals
und einer Durchgangsanlage insbesondere eines Gates möglich. Es ist möglich, in dem
Kassenterminal eine Hauptsteuerung unterzubringen. Die an der Durchgangsanlage vorgesehene
Leseeinrichtung stellt dann ggf. nur die Daten eines eingelesenen Informationsträgers,
insbesondere Tickets bereit und sendet diese an das Kassenterminal, die Freigabe wird
vom Kassenterminal veranlasst. Es ist möglich, bei dieser Anordnung eine Laufwegserfassung
eines Anwenders vorzunehmen und beispielsweise dann, wenn sich mit hinreichender Zuverlässigkeit
ergibt, dass dieser Anwender einen validen Zahlvorgang abgewickelt hat, die Durchgangsanlage
in einen Freigabezustand zu bringen ohne dass ein nochmaliges Einlesen des Tickets
erforderlich ist.
1. Durchgangsanlage zur Einrichtung eines selektiv sperrbaren Durchgangsweges, mit:
- einem Sperrglied, das in eine Sperrstellung bringbar ist, in welchem der Durchgangsweg
gesperrt ist und das in eine Freigabestellung bringbar ist, in welcher der Durchgangsweg
freigegeben ist, so dass dieser von einer Person passierbar ist;
- einer Antriebseinrichtung zur Verlagerung des Sperrgliedes aus der Sperrstellung
in die Freigabestellung und
- einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Antriebseinrichtung;
- wobei in die Durchgangsanlage eine Energiespeichereinrichtung eingebunden ist, zur
Abwicklung des durch die Steuereinrichtung gesteuerten Betriebs der Antriebseinrichtung
in temporär energetisch autarker Weise.
2. Durchgangsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung in eine Bodenplatte eingebunden ist.
3. Durchgangsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung in eine Seitenwange eingebunden ist.
4. Durchgangsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung in eine Rahmen- oder Geländerstruktur eingebunden
ist.
5. Durchgangsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung in eine Pfostenstruktur eingebunden ist.
6. Durchgangsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung lösbar in die Durchgangsanlage eingebunden ist.
7. Durchgangsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiespeichereinrichtung durch eine Akku-Einrichtung gebildet ist.
8. Durchgangsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Durchgangsanlage ein Wechselrichter eingebunden ist.
9. Durchgangsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung als elektronische Steuereinrichtung ausgebildet ist und über
die Energiespeichereinrichtung mit Spannung versorgt wird.
10. Durchgangsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine Schnittstelle umfasst, zur Abwicklung eines Datentransfers
auf drahtlosem Wege.