[0001] Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Vorschaltgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, ein hydraulisches Vorschaltsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
7, eine hydraulische Arbeitsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruch 14 sowie ein
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] In der Hydraulik werden Hydraulikzylinder eingesetzt, um Linearbewegungen zu erzeugen.
Hierfür wird ein Hydraulikfluid unter Druck in den Zylinder gepumpt, woraufhin ein
im Zylinder befindlicher Kolben aufgrund des zunehmenden Drucks im Zylinder entlang
der Längsachse des Zylinders bewegt wird. Die Bewegung des Kolbens kann dann mit Hilfe
einer mit dem Kolben verbundenen, aus dem Zylinder ragenden Kolbenstange in einem
Arbeitsgerät genutzt werden.
[0003] Dabei kann zwischen einfachwirkenden und doppeltwirkenden Hydraulikzylindern unterschieden
werden.
[0004] Während doppeltwirkende Hydraulikzylinder aktiv, durch Druckbeaufschlagung, in zwei
Richtungen bewegt werden können, lassen sich einfachwirkende Hydraulikzylinder aktiv
nur in eine Richtung bewegen. Dies liegt daran, dass ein einfachwirkender Hydraulikzylinder
im Gegensatz zu einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder über nur einen Anschluss
für das Hydraulikfluid verfügt bzw. von nur einer Seite mit Hydraulikfluid gespeist
wird. Über diesen einen Anschluss bzw. über diese eine Seite wird das die Bewegung
des Kolbens hervorrufende Hydraulikfluid in den Zylinder gepumpt und nach der Bewegung
des Kolbens in die gewünschte Stellung wieder abgezogen.
STAND DER TECHNIK
[0005] Herkömmliche einfachwirkende Hydraulikzylinder sind typischerweise mit einer Druckfeder
ausgestattet. Diese wirkt entgegen der Richtung der Bewegung des Kolbens, die dieser
infolge des in den Zylinder gepumpten Hydraulikfluides vornimmt. Sobald der das Hydraulikfluid
in den Zylinder pumpende Anschluss drucklos geschaltet wird, bewirkt die Feder, dass
der Kolben in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird und dabei das im Zylinder befindliche
Hydraulikfluid aus dem Zylinder verdrängt. Insbesondere wenn der Hydraulikzylinder
innerhalb eines kurzen Zeitraums mehrmals eine Hubbewegung vollziehen soll, kann sich
dies als problematisch erweisen. Je nach Federkraft der verwendeten Feder kann es
vorkommen, dass das im Hydraulikzylinder befindliche Fluid nach der erfolgten Hubbewegung
des Kolbens nur langsam oder nur unvollständig aus dem Zylinder verdrängt wird. Zwar
wäre es denkbar stets eine Feder mit einer verhältnismäßig hohen Federkraft zu verwenden.
Jedoch würde dies mit einer Verschlechterung des Wirkungsgrades des Hydraulikzylinders
einhergehen.
[0006] Zudem muss für den Betrieb von Hydraulikzylindern je nach Einsatzgebiet häufig ein
sehr hoher Druck auf das Hydraulikfluid aufgebracht werden. Dies kann problematisch
sein, wenn ein bereits vorhandenes Hydrauliksystem genutzt werden soll, um einen ursprünglich
nicht zum Hydrauliksystem gehörenden Hydraulikzylinder zu betreiben. Beispielsweise
ist dies der Fall, wenn die Fahrzeughydraulik eines Nutzfahrzeugs auch zum Betrieb
eines an- und abkoppelbaren hydraulischen Arbeitsgeräts verwendet werden soll. Die
Hydraulikzylinder derartiger hydraulischer Arbeitsgeräte erfordern häufig deutlich
höhere Betriebsdrücke, als in der bestehenden Fahrzeughydraulik vorhanden sind.
DAS DER ERFINDUNG ZU GRUNDE LIEGENDE PROBLEM
[0007] Angesichts dessen ist es die Aufgabe der Erfindung ein hydraulisches Vorschaltgerät
anzugeben, mit dem das für den Hub eines einfachwirkenden Hydraulikzylinders verwendete
Hydraulikfluid nach erfolgtem Hub schnell und effektiv aus dem Zylinder abgezogen
werden kann.
DIE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0008] Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des auf das hydraulische Vorschaltgeräts
gerichteten, ersten Hauptanspruchs gelöst.
[0009] Dementsprechend erfolgt die Lösung des Problems mit einem hydraulischen Vorschaltgerät
zum unmittelbaren oder über einen Druckübersetzer erfolgenden Speisen eines einfachwirkenden
Hydraulikzylinders mit unter Arbeitsdruck stehendem Hydraulikfluid. Das Vorschaltgerät
dient außerdem zum aktiven Wiederabziehen von verbrauchtem Hydraulikfluid aus dem
Hydraulikzylinder beim Wiedereinfahren der Kolbenstange. Es zeichnet sich dadurch
aus, dass das Vorschaltgerät einen Hydraulikmotor und eine damit gekoppelte Entladepumpte
sowie ein Umsteuerventil umfasst. Das Umsteuerventil und der Hydraulikmotor sind dabei
so verschaltet, dass das Umsteuerventil in einer Schaltposition einen Anschluss für
den Hydraulikzylinder unter Umgehung des Hydraulikmotors und der Entladepumpe mit
unter Arbeitsdruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt. In einer anderen Schaltposition
speist das Umsteuerventil den Hydraulikmotor mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid.
Der Hydraulikmotor treibt dadurch die Entladepumpe an, die an einen Anschluss für
den Hydraulikzylinder Unterdruck anlegt. Bevorzugt handelt es sich dabei um den gleichen
Anschluss, den das Umsteuerventil in seiner ersten Schaltposition mit unter Arbeitsdruck
stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt. Es ist jedoch auch denkbar, zwei separate Anschlüsse
vorzusehen.
[0010] Das Vorschaltgerät kann entweder mit einer Speisepumpe, einem Tank und einer die
Speisepumpe antreibenden Motor ausgestattet werden und somit das gesamte für den Betrieb
des Hydraulikzylinders erforderliche Hydrauliksystem darstellen. Es ist aber auch
denkbar, das Vorschaltgerät an eine bereits vorhandene Speisepumpe, die angetrieben
von einem bereits vorhandenen Motor Hydraulikfluid aus einem vorhandenen Tank pumpt,
zu koppeln. Zweiteres bietet sich an, wenn ein Hydraulikzylinder bzw. ein einen Hydraulikzylinder
umfassendes Arbeitsgerät an ein existierendes Hydrauliksystem angeschlossen werden
soll. Je nachdem, ob der Druck der Speisepumpe ausreicht, um den Hydraulikzylinder
in der gewünschten Art und Weise zu betreiben, kann ein Druckübersetzer zwischen dem
Vorschaltgerät und dem Hydraulikzylinder vorgesehen werden.
[0011] Wird kein Druckübersetzer zwischen dem Vorschaltgerät und dem zu Speisenden Hydraulikzylinder
eingesetzt, entspricht der Arbeitsdruck, unter dem das Hydraulikfluid in den Hydraulikzylinder
gepumpt wird, dem von der Speisepumpe aufgebrachten Druck. Wird hingegen ein Druckübersetzer
vorgesehen, ist der Druck, unter dem das Hydraulikfluid den Kolben des Hydraulikzylinders
in die gewünschte Stellung bewegt wird, höher als der von der Speisepumpe aufgebrachte
Speisedruck.
[0012] Mit Hilfe eines im Vorschaltgerät vorhandenen Umsteuerventils lässt sich einstellen,
ob der Hydraulikzylinder gespeist werden soll, oder ob das bereits im Hydraulikzylinder
vorhandene Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder abgezogen werden soll. Das Abziehen
erfolgt dabei aktiv. Das bedeutet, dass das im Hydraulikzylinder nicht durch die bloße
Federwirkung einer im Hydraulikzylinder vorhandenen Druckfeder aus dem Hydraulikzylinder
verdrängt wird. Vielmehr wird das verbrauchte Hydraulikfluid durch Anlegen eines Unterdrucks
an den entsprechenden Anschluss des Hydraulikzylinders aus dem Hydraulikzylinder abgepumpt.
Hierfür ist das Vorschaltgerät mit einem Hydraulikmotor und einer Entladepumpe ausgestattet.
[0013] Das im Vorschaltgerät vorhandene Umsteuerventil kann mindestens zwei Stellungen einnehmen.
In der Speisestellungen wird das von der Speisepumpe aus einem Tank gepumpte Hydraulikfluid
durch eine oder mehrere Hydraulikleitungen des Vorschaltgeräts gepumpt, die zum Anschluss
des Hydraulikzylinders oder - falls ein solcher vorhanden ist - zu einem Anschluss
des Druckübersetzers führen. Dabei wird der im Vorschaltgerät vorgesehene Hydraulikmotor
nicht angetrieben. In einer zweiten Abziehstellung des Umsteuerventils pumpt die Speisepumpe
das Hydraulikfluid aus dem Tank in Richtung des Hydraulikmotors, wodurch dieser die
Entladepumpe antreibt. Die Entladepumpe wiederum pumpt das verbrauchte Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder in einen Tank. Dabei handelt es sich idealerweise um denselben
Tank wie der, aus dem die Speisepumpe das Hydraulikfluid pumpt. Der Druck mit dem
die Entladepumpe das verbrauchte Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder abpumpt
muss dabei betragsmäßig nicht dem Druck der Speisepumpe entsprechen.
[0014] Der Vorteil eines solchen Vorschaltgeräts liegt darin, dass das Hydraulikfluid nicht
durch die bloße Verdrängungswirkung des mit einer Federkraft beaufschlagten Kolbens
aus dem Hydraulikzylinder verdrängt wird. Infolge des aktiven Abpumpens von verbrauchtem
Hydraulikfluid erfolgt das Abziehen von verbrauchtem Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder
deutlich schneller. Zudem ist gewährleistet, dass das Hydraulikfluid vollständig abgezogen
wird. Ein weiterer Vorteil einer separaten Entladepumpe (worunter bevorzugt auch ein
entsprechend angetriebener, pumpend arbeitender Hydraulikmotor verstanden wird) liegt
darin, dass die Speisepumpe stets mit einem konstanten Druck und damit in einem Betriebspunkt
mit idealem Wirkungsgrad betrieben werden. Zudem ist es auch denkbar, mehrere parallel
an eine Speisepumpe angeschlossene Hydraulikzylinder unter Verwendung je eines Vorschaltgeräts
pro Hydraulikzylinder synchron oder asynchron zu betreiben.
[0015] Unter einem "Hydraulikzylinder" ist ein Arbeitszylinder zum Aufbringen einer extern
benötigen mechanischen Nutzarbeit oder -kraft zu verstehen.
[0016] Ein Hydraulikzylinder ist "einfachwirkend", wenn das Hydraulikfluid so in den Hydraulikzylinder
geleitet wird, dass stets die gleiche Stirnseite des im Hydraulikzylinder angeordneten
Kolbens mit Arbeitsdruck beaufschlagt wird.
[0017] Das Hydraulikfluid im Hydraulikzylinder gilt in dem Moment als "verbraucht", wenn
der Kolben des Hydraulikzylinders infolge der Speisung des Hydraulikzylinders mit
Hydraulikfluid in die gewünschte Position gebracht wurde und wieder seine Ausgangsposition
einnehmen soll.
[0018] Ein "Druckübersetzer" ist ein Zylinder, in dem ein erster Kolben und ein zweiter
Kolben in Bewegungsrichtung der Kolben starr miteinander verbunden und so angeordnet
sind, dass bei einem von einem Fluid auf den ersten Kolben ausgeübten konstantem Druck
der zweite Kolben einen in Abhängigkeit des Flächenverhältnisses der beiden Kolben
geänderten Druck auf ein Fluid ausübt.
[0019] Bei dem "Arbeitsdruck" handelt es sich um den Betriebsdruck des Hydraulikzylinders,
also den Druck, der den Kolben des Hydraulikzylinders in die gewünschte Stellung bringt.
Wird kein Druckübersetzer zwischen dem Vorschaltgerät und dem Hydraulikzylinder vorgesehen,
handelt es sich bei dem Arbeitsdruck um den von der Speisepumpe aufgebrachten Speisedruck.
Wird hingegen ein Druckübersetzer verwendet, ist der Arbeitsdruck höher als der Speisedruck.
[0020] Der "Speisedruck" ist der unmittelbar von der Pumpe, die den Druck für den Betrieb
des Vorschaltgeräts aufbringt, erzeugte Druck.
[0021] Ein Fluid gilt jedenfalls dann als "Hydraulikfluid", wenn es einen mittleren Kompressionsmodul
von > 1 GPa aufweist.
EIN WEITERES DER ERFINDUNG ZU GRUNDE LIEGENDES PROBLEM
[0022] Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, ein hydraulisches Vorschaltsystem bereitzustellen,
mit dem das für den Betrieb eines einfachwirkenden Hydraulikzylinders erforderliche
Hydraulikfluid unter hohem Druck am Hydraulikzylinder bereitgestellt werden kann.
DIE WEITERE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0023] Die Lösung des vorgenannten Problems erfolgt mit einem hydraulischen Vorschaltsystem,
welches aus einem hydraulischen Vorschaltgerät nach Maßgabe der Erfindung und einem
Druckübersetzer zur Erhöhung des Arbeitsdruckes des den Hydraulikzylinder speisenden
Hydraulikfluides besteht. Der Druckübersetzer liegt dabei hydraulisch zwischen dem
hydraulischen Vorschaltgerät und dem Hydraulikzylinder. Das hydraulische Vorschaltsystem
zeichnet sich dadurch aus, dass eine Bypassleitung (POV) vorgesehen ist, über die
die Entladepumpe unter vollständiger Umgehung des Druckübersetzers oder unter Umgehung
seines einen Druckverstärkerkolben umfassenden Druckverstärkerorgans Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder abziehen kann. Der Druckverstärkerkolben ist vorzugsweise
differentialkolbenförmig.
[0024] Die Verwendung eines derartigen Vorschaltsystems ist dann von Vorteil, wenn ein bereits
vorhandenes Hydrauliksystem für den Betrieb des Hydraulikzylinders genutzt wird, der
von der bereits vorhandenen Speisepumpe aufgebrachte Druck aber nicht ausreichend
groß ist.
[0025] Um zu verhindern, dass das aus dem Hydraulikzylinder abzuziehende verbrauchte Hydraulikfluid
erst noch den Druckübersetzer bzw. dessen Druckübersetzerorgan durchlaufen muss, ist
eine Bypassleitung vorgesehen. Dadurch wird die Effizienz und Schnelligkeit beim Abpumpen
des verbrauchten Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder trotz Einsatzes eines
Druckübersetzers beim Speisen nicht verringert. Die Bypassleitung kann entweder in
den Druckübersetzer integriert werden oder zusätzlich zu diesem vorgesehen werden.
Wird sie in den Druckübersetzer integriert, wird lediglich das Druckverstärkerorgan
des Druckübersetzers beim Abziehen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder
umgangen.
[0026] Bevor das von der Speisepumpe in Richtung des Vorschaltgeräts gepumpte Hydraulikfluid
den Hydraulikzylinder erreicht, durchläuft es den Druckübersetzer. In diesem wird
der auf des Hydraulikfluid wirkende Druck erhöht, sodass der auf den Kolben des Hydraulikzylinders
wirkende Druck letztlich höher ist als der von der Speisepumpe aufgebracht Speisedruck.
Der Druckübersetzers hat dabei idealerweise ein Übersetzungs-verhältnis von mindestens
1:2. Noch besser ist es, wenn der Druckübersetzer ein Übersetzungsverhältnis von 1:4
hat. Das Übersetzungsverhältnis gibt wieder, um welchen Faktor der Speisedruck vom
Druckübersetzer erhöht wird.
[0027] Das Druckverstärkerorgan des Druckübersetzers umfasst einen Niederdruckkolben, welcher
mit dem Speisedruck beaufschlagt wird, sowie einen Hochdruckkolben, welcher das Fluid
mit dem höheren Arbeitsdruck beaufschlagt. Der Niederdruckkolben und der Hochdruckkolben
sind starr und idealerweise zweiteilig ausgeführt. Zweiteilig bedeutet in diesem Kontext,
dass sie separat gefertigt und erst bei ihrer Montage miteinander verbunden werden.
Die Verbindung kann dabei entweder lösbar (beispielsweise in Form einer Schraubverbindung)
sein, oder unlösbar (was beispielsweise durch Verschweißen, Verpressen oder Verkleben
erreicht wird). Auch ist es nicht erforderlich, dass der Niederdruckkolben unmittelbar
mit dem Hochdruckkolben verbunden wird, sondern durchaus denkbar, dass ein zusätzliches,
die beiden verbindendes Element vorgesehen wird. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar,
dass der Niederdruck- und der Hochdruckkolben einstückig miteinander verbunden sind,
bzw. einstückig gefertigt werden. Letzteres wird beispielsweise erreicht, wenn der
Niederdruckkolben und der Hochdrucckolben durch Schmieden, Drehen oder Fräsen aus
einem einzigen Rohling gefertigt werden. Der Hochdruckkolben und der Niederdruckkolben
sind jeweils in einem eigenen Hochdruck- bzw. Niederdruckzylinder angeordnet, wobei
der Hochdruckkolben im Betrieb des Druckübersetzers wiederkehrend zumindest teilweise
in den Niederdruckzylinder eingeführt wird. Der Hochdruckzylinder und der Niederdruckzylinder
gehen idealerweise einstückig ineinander über. Alternativ sind der Hochdruckzylinder
und der Niederdruckzylinder so aneinander befestigt, dass am Spalt zwischen den beiden
Zylindern kein Hydraulikfluid austreten kann. Die Stirnfläche des Niederdruckkolbens
ist idealerweise mindestens doppelt, besser sogar mindestens viermal so groß wie die
Stirnfläche des Hochdruckkolbens.
[0028] Das "Druckverstärkerorgan" entspricht dem Element des Druckübersetzers, welches für
die Drucksteigerung verantwortlich ist. Es handelt sich bei dem Druckverstärkerorgan
folglich um die Zusammensetzung aus Hochdruck- und Niederdruckzylinder sowie den darin
befindlichen Hochdruck- bzw. Niederdruckkolben. Ein Kolben hat "differentialkolbenform",
wenn er mindestens einen Absatz aufweist, sodass die Stirnfläche an einem Ende des
Kolbens einen geringeren Durchmesser hat als die Stirnfläche am anderen Ende des Kolbens.
EIN WEITERES DER ERFINDUNG ZU GRUNDE LIEGENDES PROBLEM
[0029] Zudem ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen,
die den Antrieb eines hydraulisch betriebenen Geräts bilden oder ersetzen kann.
DIE WEITERE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0030] Die Lösung des vorgenannten Problems erfolgt mit einer hydraulischen Arbeitsanordnung,
bestehend aus einem einfachwirkend betriebenen Hydraulikzylinder und einem daran angeschlossenen,
erfindungsgemäßen hydraulischen Vorschaltgerät oder erfindungsgemäßen Vorschaltsystem.
[0031] Eine solche hydraulische Arbeitsanordnung kann als Ganze in ein hydraulisches Arbeitsgerät
integriert werden. Der einfachwirkend betriebene Hydraulikzylinder bewirkt dann die
von dem hydraulischen Arbeitsgerät durchzuführende Bewegung.
[0032] Unter einem solchen hydraulischen Arbeitsgerät sind alle Arbeitsgeräte zu verstehen,
die für ihren bestimmungsgemäßen Einsatz eine von einem einfachwirkend betriebenen
Hydraulikzylinder hervorgerufene Bewegung durchführen. Beispielsweise kann es sich
hierbei um Hebebühnen oder einen hydraulischen Spreizer, wie er zur Rettung eingeschlossener
Unfallopfer aus einem Fahrzeugwrack verwendet wird, handeln.
[0033] Eine Arbeitsanordnung, die mit einem erfindungsgemäßen hydraulischen Vorschaltsystem
mit Druckübersetzer ausgestattet ist, kommt insbesondere dann in Betracht, wenn ein
hydraulisches Arbeitsgerät an ein bereits bestehendes Hydrauliksystem wie z.B. die
Fahrzeughydraulik eines Nutzfahrzeugs angeschlossen werden soll und der von dem bestehenden
Hydrauliksystem aufbringbare Druck für den Betrieb des Arbeitsgeräts zu niedrig ist.
EIN WEITERES DER ERFINDUNG ZU GRUNDE LIEGENDES PROBLEM
[0034] Zudem ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem das
für den Hub eines einfachwirkenden Hydraulikzylinders verwendete Hydraulikfluid trotz
eines für das Speisen des Hydraulikzylinders verwendeten Druckverstärkers schnell
und effektiv aus dem Zylinder abgezogen werden kann.
DIE WEITERE ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
[0035] Die Lösung des vorgenannten Problems erfolgt mit einem Verfahren zum beschleunigten
Wiedereinfahren eines mit Hilfe eines Druckübersetzers gespeisten Hydraulikzylinders.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der Druckübersetzer bzw. dessen Druckverstärkerorgan
beim Abpumpen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder durch Öffnen einer Bypassleitung
umgangen wird. Zudem wird beim Wiedereinfahren eine Entladepumpe in Gang gesetzt.
Diese zieht unter Nutzung der Bypassleitung unmittelbar, ohne Umweg über das Druckverstärkerorgan,
verbrauchtes Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder ab.
[0036] Durch ein derartiges Verfahren wird es ermöglicht, das verbrauchte Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder schnell und vollständig abzuziehen. Dies gilt selbst dann,
wenn ein Druckübersetzer verwendet wird, da dieser oder zumindest dessen Druckverstärkerorgan
wegen des Bypasskanals beim Abziehen verbrauchten Hydraulikfluids aus dem Hydraulikzylinder
nicht durchströmt wird. Der Strömungswiderstand wird somit geringgehalten.
[0037] Das Einsetzen der Entladepumpe erfolgt, indem das Umsteuerventil des Vorschaltgeräts
in eine Stellung gebracht wird, die zur Inbetriebnahme der Entladepumpe führt.
BEVORZUGTE AUSGESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN
[0038] Es besteht eine Reihe von Möglichkeiten, die Erfindung so auszugestalten, dass ihre
Wirksamkeit oder Brauchbarkeit noch weiter verbessert wird.
[0039] So ist es besonders bevorzugt, dass das Vorschaltgerät einen ersten hydraulischen
Knoten besitzt, in den das eine Ende einer ersten Hydraulikleitung einmündet, deren
anderes Ende mit einem ersten Druckniveau des Umsteuerventils verbunden ist. Zudem
mündet das eine Ende einer zweiten Hydraulikleitung in den ersten hydraulischen Knoten
ein, deren anderes Ende mit einem zweiten Druckniveau des Umsteuerventils verbunden
ist und in der der Hydraulikmotor liegt. Alternativ zu der zweiten Hydraulikleitung
ist eine nicht in den ersten hydraulischen Knoten mündende weitere Hydraulikleitung
vorgesehen, in der der Hydraulikmotor liegt und deren eines Ende immer auf Tankdruckniveau
liegt. Außerdem mündet das eine Ende einer dritten Hydraulikleitung in den ersten
hydraulischen Knoten ein, deren anderes Ende bevorzugt unmittelbar mit dem Anschluss
für den Hydraulikzylinder verbunden ist. Weiterhin mündet das eine Ende einer vierten
Hydraulikleitung in den ersten hydraulischen Knoten ein. In der vierten Hydraulikleitung
liegt die Entladepumpe und das andere Ende der vierten Hydraulikleitung ist über einen
zweiten Knoten mit der dritten Hydraulikleitung verbunden.
[0040] Das erste Druckniveau des Umsteuerventils entspricht dabei dem von der Speisepumpe
erzeugten Speisedruck, solange die Speisepumpe in Betrieb ist. Das zweite Druckniveau
des Umsteuerventils entspricht dem im Tank herrschenden Druckniveau. Dabei handelt
es sich idealerweise um Umgebungsdruck.
[0041] Das hydraulische Vorschaltgerät ist stets mit zwei Hydraulikleitungen an das Umsteuerventil
angeschlossen. In den beiden Stellungen des Umsteuerventils, in denen entweder der
Hydraulikzylinder mit Hydraulikfluid gespeist wird, oder Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder
abgezogen wird, liegt an den beiden an dem Umsteuerventil angeschlossenen Hydraulikleitungen
jeweils ein unterschiedliches Druckniveau an.
[0042] Auf diese Art und Weise kann durch bloßes Umsteuern des ersten und zweiten Druckniveaus
am Umsteuerventil entschieden werden, ob am Anschluss für den Hydraulikzylinder Speisedruck
oder Tankdruck, also Unterdruck anliegt.
[0043] Unter einem "hydraulischen Knoten" ist eine Verbindung mindestens zweier Hydraulikleitungen
zu verstehen, die es grundsätzlich zulässt, dass das Hydraulikfluid von einer Leitung
in die mindestens eine andere Leitung strömen kann.
[0044] Zwar ist es vorteilhaft, wenn die dritte in den ersten hydraulischen Knoten einmündende
Hydraulikleitung mit dem Hydraulikzylinder unmittelbar verbunden ist. Jedoch ist es
durchaus denkbar, dass mindestens ein weiterer Knoten und mindestens eine weitere
Leitung zwischen der dritten Hydraulikleitung und dem Hydraulikzylinder vorgesehen
sind.
[0045] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt in der zweiten Hydraulikleitung
ein bevorzugt automatisches Rückschlagventil, das einen Fluss vom ersten Knoten zum
Hydraulikmotor verhindert.
[0046] Hierdurch kann dann, wenn an der in den ersten hydraulischen Knoten ragenden ersten
Hydraulikleitung des hydraulischen Vorschaltgeräts aufgrund einer entsprechenden Stellung
des Umsteuerventils Speisedruck anliegt, verhindert werden, dass der Hydraulikmotor
unter Speisedruck angeströmt wird und die Entladepumpe in Betrieb genommen wird. Hierdurch
wird sichergestellt, dass beim Speisen des Hydraulikzylinders der Hydraulikmotor keine
ungewollte Pumpwirkung der Entladepumpe hervorruft.
[0047] Bei dem Rückschlagventil handelt es sich idealerweise um ein einfaches Kugelrückschlagventil,
da diese robust und kostengünstig sind.
[0048] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verbindet die statt der zweiten Hydraulikleitung
vorgesehene Hydraulikleitung den Hydraulikmotor mit einem dauerhaft auf Tankdruckniveau
liegenden hydraulischen Knoten.
[0049] Hierdurch strömt das Hydraulikfluid nach dem Passieren des Hydraulikmotors stets
unter Umgehung des Umsteuerventils zurück in den Tank. Dies hat den Vorteil, dass
das Umsteuerventil beim Abpumpen von Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder nicht
sowohl von dem durch den Hydraulikmotor in Richtung Tank strömenden, als auch von
dem aus dem Hydraulikzylinder abgezogenen Hydraulikfluid durchströmt wird und demzufolge
kleiner dimensioniert werden kann.
[0050] Idealerweise liegt in der dritten Hydraulikleitung ein Rückschlagventil, das einen
die Entladepumpe umgehenden Fluss vom Anschluss des Hydraulikzylinders zum ersten
Knoten verhindert. Das vom Hydraulikzylinder abgezogene Hydraulikfluid wird von dem
Rückschlagventil in der dritten Hydraulikleitung daran gehindert, durch die dritte
Hydraulikleitung hindurch und demzufolge an der Entladepumpe vorbei in Richtung des
ersten hydraulischen Knotens zu strömen. Durch dieses Rückschlagventil wird folglich
sichergestellt, dass die Entladepumpe nicht leer läuft, wenn das verbrauchte Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder abgezogen wird. Bei dem Rückschlagventil kann es sich entweder
um ein automatisches Rückschlagventil, beispielsweise in Gestalt eines einfachen Kugelrückschlagventils
handeln. Alternativ kann auch ein gesteuertes Rückschlagventil vorgesehen werden.
[0051] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Rückschlagventil in der dritten
Hydraulikleitung ein fremdgesteuertes Ventil. Das fremdgesteuerte Ventil wird von
einer Pilotleitung gesteuert und ist geschlossen, solange am Hydraulikmotor Speisedruck
anliegt. Wenn am Hydraulikmotor Tankdruck anliegt, ist es offen.
[0052] Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das von der Entladepumpe aus dem Hydraulikzylinder
in Richtung des Umsteuerventils abgepumpte Hydraulikfluid nach dem Passieren der Entladepumpe
nicht über die dritte Hydraulikleitung in Richtung des Hydraulikzylinders strömen
kann.
[0053] Während beispielsweise automatische Rückschlagventile nur eine Durchlassöffnung haben,
also nur ein Hauptventil haben, welches geöffnet wird, sobald ein Fluid unter Druck
in Durchlassrichtung anliegt, müssen "fremdgesteuerte" Ventile zunächst mit einer
zusätzlichen Pilotströmung (bzw. Steuerströmung) angeströmt werden. Erst diese sorgt
für das Öffnen des Ventils. Alternativ können fremdgesteuerte Ventile so ausgeführt
werden, dass sie immer geschlossen sind, solange sie nicht von einer zusätzlichen
Pilotströmung angeströmt werden und erst öffnen, wenn eine entsprechende Pilotströmung
anliegt. Ein fremdgesteuertes Ventil weist folglich einen zusätzlichen Anschluss zu
dem Anschluss auf, durch den das von dem Ventil eigentlich zu regelnde Fluid strömt.
[0054] Unter einer "Pilotleitung", welche auch als "Steuerleitung" bezeichnet werden kann,
ist eine Hydraulikleitung zu verstehen, durch die Hydraulikfluid strömen kann, um
ein Ventil in eine bestimmte Stellung zu bringen.
[0055] Bezüglich des hier genannten fremdgesteuerten Ventils in der dritten Hydraulikleitung
bedeute "offen" idealerweise, dass es infolge des Anströmens von unter Speisedruck
stehendem Hydraulikfluid aus der Richtung des Umsteuerventils den Weg frei gibt. Es
kann allerdings auch bedeuten, dass es dauerhaft offen ist und durchströmt werden
kann.
[0056] Vorzugsweise liegt in der vierten Hydraulikleitung ein bevorzugt automatisches Rückschlagventil,
das einen Fluss vom ersten hydraulischen Knoten durch die vierte Hydraulikleitung
über die Entladepumpe verhindert.
[0057] Dieses Rückschlagventil verhindert ein Durchströmen von Hydraulikfluid in der Richtung
vom ersten hydraulischen Knoten zur Entladepumpe. Hierdurch wird verhindert, dass
beim Speisen des Hydraulikzylinders Hydraulikfluid vom ersten hydraulischen Knoten
unter Speisedruck durch die Entladepumpe strömt und diese in Bewegung versetzt. Insbesondere,
da die Entladepumpe so mit dem Hydraulikmotor verbunden ist, dass eine Rotation der
Entladepumpe auch mit einer Rotation der Antriebswelle und der damit rotationsfest
verbundenen Elemente des Hydraulikmotors einhergehen würde, kann hierdurch ungewollter
Verschleiß vermieden werden. Der Hydraulikmotor ist im Zeitpunkt der Speisung des
Hydraulikzylinders im Wesentlichen frei von Hydraulikfluid. Da das Hydraulikfluid
in der Regel zugleich als Schmier- und Kühlmittel für die beweglichen, mit dem Hydraulikfluid
in Kontakt kommenden Bauteile des Vorschaltgeräts dient, würden ein trockener Betrieb
des Hydraulikmotors mit erhöhten Verschleißerscheinungen einhergehen.
[0058] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt in der vierten Hydraulikleitung
zwischen dem zweiten Knoten und der Entladepumpe ein fremdgesteuertes Ventil. Die
Steuerleitung dieses Ventils ist hydraulisch so mit dem Hydraulikmotor gekoppelt,
dass dieses Ventil immer dann entsperrt wird, wenn der Hydraulikmotor mit Hydraulikfluid
unter Speisdruck gespeist wird.
[0059] Wird dieses fremdgesteuerte Ventil entsperrt, kann das Hydraulikfluid mit Hilfe der
Entladepumpe abgezogen werden. Beim Speisen hingegen bleibt das fremdgesteuerte Ventil
gesperrt. Hierdurch wird verhindert, dass das von der dritten Hydraulikleitung kommende
unter Speisedruck stehende Hydraulikfluid nach dem Passieren des zweiten hydraulischen
Knotens in Richtung der Entladepumpe strömt. Hierdurch wird eine unerwünschte (zumindest
teilweise) Drehung der Entladepumpe und dem mit ihr gekoppelten hydraulischen Motor
verhindert, die insbesondere bei dem zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht mit
Hydraulikfluid gefüllten und demzufolge ungeschmierten Hydraulikmotor zu Schäden oder
unerwünschtem Verschleiß führt. Idealerweise wird die Bypassleitung durch ein fremdgesteuertes
Ventil kontrolliert. Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein Ventil in Gestalt eines
vom Speisedruck gesteuerten Pilotventils. Dieses Ventil bleibt geschlossen, solange
der Hydraulikzylinder mit Hydraulikfluid gespeist wird und wird geöffnet, sobald Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder abgezogen wird.
[0060] Das fremdgesteuerte Ventil bestimmt, ob das Hydraulikfluid an dem Druckverstärkerorgan
vorbeifließen kann oder dieses passieren muss, wenn es vom Hydraulikzylinder zurück
zum Tank oder vom Tank zum Hydraulikzylinder gepumpt wird.
[0061] Während des Speisevorgangs bleibt das fremdgesteuerte Ventil geschlossen. Das Hydraulikfluid
muss somit über das Druckverstärkerorgan in den Hydraulikzylinder strömen und wird
dabei vom Druckverstärkerorgan mit einem höheren Arbeitsdruck als dem von der Speisepumpe
erzeugten Speisedruck beaufschlagt. Beim Abziehen des Hydraulikfluids aus dem Hydraulikzylinder
hingegen wird das Ventil geöffnet und das Hydraulikfluid kann an dem Druckverstärkerorgan
vorbeiströmen.
[0062] Solange an der für die Steuerung des Ventils vorgesehenen Pilotleitung des fremdgesteuerten
Pilotventils Tankdruck anliegt, was aufgrund der entsprechenden Stellung des Umsteuerventils
des Vorschaltgeräts während des Speisevorgangs der Fall ist, bleibt das Ventil geschlossen.
Erst wenn das Umsteuerventil des Vorschaltgeräts seine zweite Stellung einnimmt und
das fremdgesteuerte Pilotventil über seine Pilotleitung mit unter Speisedruck stehendem
Hydraulikfluid beaufschlagt wird, öffnet sich das Ventil.
[0063] Vorzugsweise ist der Druckübersetzer ein Druckübersetzer, der seine Arbeits- und
Steuerenergie ausschließlich von dem unter Speisedruck eingespeisten Hydraulikfluid
bezieht. Niederdruckseitig besitzt der Druckübersetzer einen ersten und einen zweiten
Anschluss zum Einspeisen von Hydraulikfluid unter Speisedruck und zum Abführen von
Hydraulikfluid unter im Wesentlichen Tankdruck. Hochdruckseitig besitzt der Druckübersetzer
einen dritten Anschluss zum Speisen des Hydraulikzylinders mit Hydraulikfluid unter
gegenüber dem Speisedruck erhöhtem Druck und zum Abziehen von verbrauchtem Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder. Dabei ist der Druckübersetzer so gestaltet, dass seine
Arbeitsweise "Füllen des Hydraulikzylinders" oder "Abziehen von Hydraulikfluid aus
dem Hydraulikzylinder" allein davon abhängt, ob der erste Anschluss mit Speisedruck
und der zweite Anschluss mit Tankdruck beaufschlagt wird oder umgekehrt.
[0064] Der Druckübersetzer bezieht seine Arbeitsenergie demnach von der Speisepumpe. Wird
der erste Anschluss des Druckübersetzers mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid
beaufschlagt leitet dies den Beginn der Arbeitsweise "Füllen des Hydraulikzylinders"
des Druckübersetzers ein. Der Hochdruckkolben des Druckverstärkerorgans wird dabei
über eine mit dem ersten Anschluss des Druckverstärkers verbundene Hydraulikleitung
ebenfalls mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt wird. Hierdurch
wird der Druckverstärkerkolben des Druckverstärkerorgans in seinen unteren Totpunkt
bewegt. Spätestens sobald er diese Stellung eingenommen hat, wird ein den Hochdruckzylinder
des Druckverstärkerorgans mit einem Wegeventil des Druckübersetzers verbindende Steuerleitung
frei, welches zuvor vom Hochdruckkolben verdeckt war. Dies führt dazu, dass das besagte
Wegeventil eine Stellung einnimmt, die den unter Speisedruck stehenden ersten Anschluss
des Druckübersetzers mit dem Niederdruckzylinder des Druckverstärkerorgans verbindet.
Der Niederdruckzylinder wird daraufhin mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid
beaufschlagt. In der Folge wird der Verstärkerkolben in Richtung des Hochdruckzylinders
bewegt, wodurch unter Arbeitsdruck stehendes Hydraulikfluid über den dritten Anschluss
des Druckübersetzers in Richtung des Hydraulikzylinders strömt. Sobald der Verstärkerkolben
seinen oberen Totpunkt eingenommen hat, wird die das Wegeventil des Druckübersetzers
mit dem Hochdruckzylinder des Druckverstärkerorgans verbindende Steuerleitung drucklos
geschalten. Dies führt dazu, dass das besagte Wegeventil wieder eine Stellung einnimmt,
in der der Niederdruckkolben mit dem zweiten Anschluss des Druckübersetzers verbunden
wird, an dem zu diesem Zeitpunkt Tankdruck anliegt. Der Arbeitsprozess des Druckverstärkerorgans
beginnt dann von vorne.
[0065] Sobald an dem ersten Anschluss des Druckübersetzers der von der Entladepumpe hervorgerufene
Unterdruck anliegt, während am zweiten Anschluss des Druckübersetzers Speisedruck
anliegt, wird die Arbeitsweise "Abziehen von Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder"
eingeleitet. Dies führt dazu, dass das genannte fremdgesteuerte Pilotventil die Bypassleitung
freigibt. Daraufhin wird über den dritten Anschluss des Druckübersetzers das im Hydraulikzylinder
befindliche, verbrauchte Hydraulikfluid über die Entladepumpe abgepumpt.
[0066] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzt das Vorschaltgerät ein Wegeventil,
von dessen Schaltstellung nicht nur abhängt, ob der Hydraulikmotor und die Entladepumpe
laufen, sondern das auch bestimmt, ob der besagte erste Anschluss des Druckübersetzers
Speisedruck sieht oder Tankdruck. Zudem bestimmt das Wegeventil, ob der besagte zweite
Anschluss des Druckübersetzers Tankdruck oder Speisedruck sieht.
[0067] Über die Stellung des Wegeventils des Vorschaltgeräts lässt sich demnach die Arbeitsweise
des Druckübersetzers steuern. Das Wegeventil kann auch als Umsteuerventil bezeichnet
werden. Der Vorteil einer derartigen Ausgestaltung liegt darin, dass die Speisepumpe
dauerhaft einen konstanten Druck zur Verfügung stellen kann. Die Speisepumpe kann
demzufolge konstant in einem Betriebspunkt mit maximalem Wirkungsgrad betrieben werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzt das hydraulische Vorschaltgerät
eine weitere Hydraulikleitung, die mit ihrem einen Ende stromaufwärts des Hydraulikmotors
aus der Masche abzweigt, in der auch der Hydraulikmotor liegt. An ihrem anderen Ende
ist diese Hydraulikleitung mit dem niederdruckseitigen Anschluss des Druckübersetzers
verbunden. Der niederdruckseitige Anschluss des Druckübersetzers liegt beim Füllen
des Hydraulikzylinders auf Niederdruck und beim Entleeren des Hydraulikzylinders auf
Speisedruck.
[0068] Der niederdruckseitige Anschluss des Druckübersetzers, mit dem die weitere Hydraulikleitung
des Vorschaltgeräts verbunden ist, entspricht dabei dem oben genannten zweiten niederdruckseitigen
Anschluss des Druckübersetzers. Sobald die Masche des Vorschaltgeräts, in der auch
der Hydraulikmotor liegt, mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt
wird, liegt folglich am zweiten niederdruckseitigen Anschluss des Druckübersetzers
ebenfalls Speisedruck an. Dieser Zustand wird erreicht, wenn das Umsteuerventil des
Vorschaltgeräts die Abziehstellung einnimmt.
[0069] Nimmt das Umsteuerventil des Vorschaltgeräts hingegen seine Speisestellung ein, liegt
Tankdruck an der Masche, der weiteren Hydraulikleitung des Vorschaltgeräts und dem
zweiten niederdruckseitigen Anschluss des Druckübersetzers an.
[0070] Der "Niederdruck" entspricht dem im Tank herrschenden Druck. Idealerweise zweigt
aus der vorgenannten weiteren Hydraulikleitung die Pilotleitung ab, von deren Innendruck
abhängt, ob das als Pilotventil ausgeführte fremdgesteuerte Ventil, das die vierte
Hydraulikleitung beherrscht, offen oder geschlossen ist.
[0071] Somit lässt sich mit Hilfe des Umsteuerventils des Vorschaltgeräts der Zustand des
Pilotventils bestimmen. Liegt an der Pilotleitung Tankdruck an, bleibt das Pilotventil
geschlossen. Dies ist der Fall, wenn das Umsteuerventil des Vorschaltgeräts seine
Speisestellung einnimmt. Liegt hingegen Speisedruck an, wird das Ventil geöffnet.
Letzteres ist der Fall, wenn das Umsteuerventil seine Abziehstellung einnimmt.
[0072] Vorzugsweise ist die Bypassleitung (POV) vollständig innerhalb des in der Regel aus
Metall bestehenden Blocks des Druckübersetzers ausgeführt, innerhalb dessen sich auch
der Druckverstärkerkolben befindet. Vorzugsweise befindet sich auch das Umsteuerventil,
das im druckverstärkenden Betrieb die Arbeitstakte des Druckverstärkerkolbens bestimmt,
innerhalb dieses Blocks. Das hydraulische Vorschaltgerät ist dagegen vorzugsweise
innerhalb des gemeinsamen Gehäuses getrennt davon ausgeführt.
[0073] Die Bypassleitung stellt demnach einen Bestandteil des als Metallblock ausgeführten
Druckübersetzers dar. In diesem Metallblock befinden sich auch die restlichen oben
genannten Hydraulikleitungen bzw. Steuerleitungen des Druckübersetzers sowie das Druckverstärkerorgan.
Das hydraulische Vorschaltgerät befindet sich idealerweise in einem eigenen Block,
der ebenfalls idealerweise aus Metall gefertigt ist. Die beiden Metallblöcke des Vorschaltgeräts
und des Druckübersetzers befinden sich idealerweise in einem gemeinsamen Gehäuse.
FIGURENLISTE
[0074]
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße hydraulische Arbeitsanordnung bestehend
aus einem Hydraulikzylinder und einem hydraulischen Vorschaltgerät im Zustand des
Speisens
Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße hydraulische Arbeitsanordnung bestehend
aus einem Hydraulikzylinder und einem hydraulischen Vorschaltgerät im Zustand des
Abpumpens
Fig. 3 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße hydraulische Arbeitsanordnung bestehend
aus einem Hydraulikzylinder und einem hydraulischen Vorschaltsystem im Zustand des
Speisens
Fig. 4 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße hydraulische Arbeitsanordnung bestehend
aus einem Hydraulikzylinder und einem hydraulischen Vorschaltsystem im Zustand des
Abbpumpens Die Fig. 5-8 zeigen schematisch die vier Takte eines Arbeitsspiels eines
erfindungsgemäßen Druckübersetzers
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
[0075] Die Funktionsweise der Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der Figuren
1 - 12 erläutert.
DAS ERFINDUNGSGEMÄSSE HYDRAULISCHE VORSCHALTGERÄT
[0076] Zunächst wird anhand der Fig. 1 - 4 die Funktionsweise eines hydraulischen Vorschaltgeräts
1 erläutert, welches zum Speisen eines Hydraulikzylinders 3 mit Hydraulikfluid und
zum Wiederabziehen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder 3 nach erfolgtem
Hub verwendet wird. Dabei wird in den Fig. 1 und 2 ein erstes und in den Fig. 3 und
4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines solchen Vorschaltgeräts 1 dargestellt.
[0077] Im Hydraulikzylinder 3 sind ein Kolben 6 und eine starr mit diesem verbundene Kolbenstange
4 so angeordnet, dass der Kolben 6 mitsamt der Kolbenstange 4 eine Bewegung weg vom
Anschluss 10 des Hydraulikzylinders 3 vollzieht, wenn über den Anschluss 10 Hydraulikfluid
unter Druck in den Hydraulikzylinder 3 gepumpt wird. Die Kolbenstange 4 vollzieht
folglich eine Hubbewegung, die für verschiedenste Anwendungen genutzt werden kann.
Bei dem Hydraulikzylinder 3 handelt es sich um einen einfachwirkenden Hydraulikzylinder
3, also einen Hydraulikzylinder der nur in eine Richtung durch hydraulischen Druck
angetrieben werden kann. Auf Grund dessen verfügt er nur über einen einzigen Anschluss
10. Wenn der Kolben 6 also an seinem oberen Totpunkt angelangt ist, kann er nicht
durch eine entsprechende Zuführung von Hydraulikfluid auf der dem Anschluss 10 gegenüberliegenden
Seite des Hydraulikzylinders 3 wieder in seine Ausgangsposition gebracht werden.
[0078] Um den Kolben 6 mitsamt der Kolbenstange 4 dennoch wieder in seine Ausgangsposition
zu bewegen nachdem sie eine Hubbewegung vollzogen haben, ist unter anderem die Druckfeder
5 vorgesehen. Die Federkraft der Feder 5 wirkt der Bewegung des Kolbens 6 während
des Speisens des Hydraulikzylinders 3 mit Hydraulikfluid entgegen. Sobald der Anschluss
10 des Hydraulikzylinders 3 drucklos geschaltet wird, also kein neues Hydraulikfluid
nachgepumpt wird und das bereits im Hydraulikzylinder 3 vorhandene Hydraulikfluid
über den Anschluss 10 abfließen kann, drückt die Feder 5 den Kolben 6 mitsamt der
Kolbenstange 4 wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Dabei verdrängt der Kolben
6 Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder 3, welches durch den Anschluss 10 den Hydraulikzylinder
3 verlässt.
[0079] Da das Abziehen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder 3 als bloße Folge
der Wirkung der Feder 5 auf den Kolben 6 lange dauert und unter Umständen auch nicht
zu einem vollständigen Abziehen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder führt,
ist ein hydraulisches Vorschaltgerät 1 zwischen den Hydraulikzylinder 3 und der Speisepumpe
36 vorgesehen. Das hydraulische Vorschaltgerät 1 kommt sowohl beim Speisen des Hydraulikzylinders
3 mit Hydraulikfluid als auch beim Abziehen des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder
3 nach erfolgter Hubbewegung des Kolbens 6 zum Einsatz.
[0080] Um den Hydraulikzylinder 3 mit Hydraulikfluid zu Speisen, saugt die vom Motor 37
angetriebene Speisepumpe 36 Hydraulikfluid aus dem Tank 38 an und pumpt es unter Druck
in Richtung des Umsteuerventils 9. Die Speisepumpe 36 kann ein in das Gehäuse der
Speisepumpe integrierter Teil des erfindungsgemäßen Vorschaltgeräts 1 sein. Sie kann
aber auch extern vorgesehen sein, etwa weil das Vorschaltgerät 1 an ein externes Hydrauliknetz
angeschlossen ist, das mit einer zentralen Druckquelle arbeitet.
[0081] In dem in den Figuren 1 - 4 gezeigten Ausführungsbeispielen kann das bevorzugt einen
integralen Bestandteil des erfindungsgemäßen Vorschaltgeräts bildende Umsteuerventil
9 zwei Stellungen einnehmen. In den in den Figuren 5 - 8 gezeigten Ausführungsbeispielen
kann das Umsteuerventil 9 drei Stellungen einnehmen.
[0082] Da das in den Fig. 3 und 4 gezeigte Ausführungsbeispiel des Vorschaltgeräts 1 viele
Gemeinsamkeiten mit dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel hat, wird
im Folgenden die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Vorschaltgeräts 1 zunächst anhand
des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert. Im Anschluss werden
die von dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel abweichenden Elemente
des in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiels und die daraus resultierende
abweichende Funktionsweise beschrieben.
[0083] In Fig. 1 befindet sich das Umsteuerventil in seiner ersten Stellung. In dieser leitet
das Umsteuerventil 9 das unter Druck von der Speisepumpe 36 gepumpte Hydraulikfluid
über die Hydraulikleitung 12 weiter in Richtung des ersten hydraulischen Knotens 11.
An diesem hydraulischen Knoten 11 treffen mehrere hydraulische Leitungen 12, 13, 14
und 15 aufeinander, sodass grundsätzlich mehrere Möglichkeiten für den weiteren Weg
des Hydraulikfluides bestehen. Jedoch ist in den Hydraulikleitungen 13 und 15 jeweils
ein Rückschlagventil 17 und 19 vorgesehen. Diese Rückschlagventile 17 und 19 sind
dabei so angeordnet, dass sie den weiteren Weg des Hydraulikfluides entlang der Hydraulikleitungen
13 und 15 in der Richtung weg vom hydraulischen Knoten 11 sperren.
[0084] Stattdessen kann das Hydraulikfluid nur entlang der Hydraulikleitung 14 und durch
das entlang dieser angeordneten, den Weg in diese Richtung allerdings freigebenden
Rückschlagventil 18 weiterströmen. Über die Hydraulikleitung 14 strömt das Hydraulikfluid
schließlich weiter durch den Knoten 16 und in Richtung hin zu dem Anschluss 10 des
Hydraulikzylinders 3.
[0085] Dies führt dazu, dass das Hydraulikfluid mit dem von der Speisepumpe 36 erzeugten
Speisedruck in den Hydraulikzylinder 3 gepumpt wird und bei entsprechender Füllung
des Hydraulikzylinders 3 eine Bewegung des Kolbens 6 in Richtung weg vom Anschluss
10 hervorruft. Ausgehend vom Knoten 16 kann das Hydraulikfluid zwar grundsätzlich
durch die ebenfalls in den Knoten 16 mündende Hydraulikleitung 15 hin zur Entladepumpe
8 strömen. Jedoch strömt es - wenn überhaupt - lediglich bis zum Rückschlagventil
19, da dieses nun von beiden Seiten mit dem von der Speisepumpe 36 erzeugten Speisedruck
beaufschlagt wird und somit ein Weiterströmen des Hydraulikfluides verhindert wird.
Um zu verhindern, dass das Hydraulikfluid beim Speisen des Hydraulikzylinders 3 ausgehend
vom hydraulischen Knoten 16 überhaupt erst durch die Entladepumpe 8 hindurch strömt,
kann zwischen der Entladepumpe 8 und dem hydraulischen Knoten 16 ein weiteres Rückschlagventil
angeordnet werden. Dabei bietet es sich an das weitere Rückschlagventil aus einem
Hauptventil und einem Pilotventil zusammenzusetzen. Das Hauptventil verhindert dann
das Durchströmen von Hydraulikfluid vom Knoten 16 hin zur Entladepumpe 8, bis es mit
Hilfe des Pilotventils geöffnet wird. Es bietet sich an, das Pilotventil so auszugestalten,
dass es das Hauptventil öffnet, wenn es von unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid
angeströmt wird, welches zuvor über die Hydraulikleitung 55 und den Hydraulikmotor
7 geströmt ist.
[0086] Wie im Folgenden erläutert wird, stellt sich eine solche Strömung über die Hydraulikleitung
55 ein, wenn sich das Umsteuerventil 9 in seiner in Fig. 2 gezeigten zweiten Stellung
befindet.
[0087] Nachdem der Hub des Kolbens 6 und der Kolbenstange 4 die gewünschte Hubbewegung vollzogen
haben, kann das Umsteuerventil 9 manuell oder automatisiert in die in Fig. 2 gezeigte
Stellung gebracht werden. Die Speisepumpe 36 pumpt dabei weiterhin Hydraulikfluid
vom Tank 38 in Richtung hin zum Steuerventil 9. Das Steuerventil 9 leitet das Hydraulikfluid
dann allerdings nicht in Richtung der Hydraulikleitung 12 weiter, sondern in Richtung
zu der Hydraulikleitung 55.
[0088] Dieser folgend durchströmt das Hydraulikfluid schließlich den an die Leitung 55 gekoppelten
Hydraulikmotor 7 und von dort aus durch das Rückschlagventil 17 hindurch in Richtung
des ersten hydraulischen Knotens 11. Der weitere Weg durch die Hydraulikleitungen
15 in Richtung hin zur Entladepumpe 8 wird vom Rückschlagventil 19 versperrt. Der
einzige Weg für das Hydraulikfluid führt demnach über die zu diesem Zeitpunkt völlig
oder zumindest im Wesentlichen drucklose bzw. auf Tankdruckniveau befindliche Hydraulikleitung
12 hin zum Umsteuerventil 9 sowie durch die Hydraulikleitung 14. Das durch die Hydraulikleitung
12 strömende Hydraulikfluid wird von dem in seiner zweiten Stellung befindlichen Umsteuerventil
9 zum Tank 38 gefördert. Im Tank 38 herrscht dabei ein deutlich niedrigerer Druck
als der von der Speisepumpe 36 erzeugte Speisedruck. Idealerweise herrscht im Tank
38 Umgebungsdruck. Das Durchströmen des Hydraulikmotors 7 mit Hydraulikfluid führt
dazu, dass der Hydraulikmotor 7 eine Rotationsbewegung vollzieht. Da der Hydraulikmotor
7 an die Entladepumpe 8 gekoppelt ist, treibt der Hydraulikmotor 7 die Entladepumpe
8 an. Die führt dazu, dass die Entladepumpe 8 einen Unterdruck erzeugt, der zu einer
Strömung des Hydraulikfluides aus dem Hydraulikzylinder 3 hin zum hydraulischen Knoten
16 und von dort zu Entladepumpe 8 bewirkt. Da das Rückschlagventil 19 den Weg in Richtung
von der Entladepumpe 8 hin zum hydraulischen Knoten 11 freigibt, wird das Hydraulikfluid
von dort aus in Richtung der Hydraulikleitung 15 über den Knoten 11 und die Hydraulikleitung
12 zum Tank 38 gepumpt. Zwar fördert die Entladepumpe 8 möglicherweise auch Hydraulikfluid
in Richtung hin zum Rückschlagventil 18. Da das aus Richtung vom Hydraulikzylinder
3 am hydraulischen Knoten 16 ankommende Hydraulikfluid weiter wegen des von der Entladepumpe
8 erzeugten Unterdrucks in Richtung der Entladepumpe 8 und nicht in Richtung des Rückschlagventils
18 weiterströmt, lässt das Rückschlagventil 18 zu diesem Zeitpunkt auch ein Durchströmungen
von vom hydraulischen Knoten 11 über die Leitung 14 ankommenden Hydraulikfluid zu.
Ab dem hydraulischen Knoten 16 strömt das Hydraulikfluid jedoch wegen des von der
Entladepumpe 8 erzeugten Unterdrucks in Richtung der Entladepumpe 8 und nicht in Richtung
des Hydraulikzylinders 3 weiter.
[0089] Das in den Fig. 3 und 4 gezeigte Ausführungsbeispiel des Vorschaltgeräts 1 wird im
Folgenden beschrieben.
[0090] In Fig. 3 befindet sich das Umsteuerventil 9 in seiner ersten Stellung. Wie bereits
im obigen Ausführungsbeispiel, leitet das Umsteuerventil 9 das unter Druck von der
Speisepumpe 36 gepumpte Hydraulikfluid über die Hydraulikleitung 12 weiter in Richtung
des ersten hydraulischen Knotens 11. Dort treffen mehrere Hydraulikleitungen 12, 14
und 15 aufeinander. Da in der Leitung 15 ein Rückschlagventil 19 vorgesehen ist, welches
den Weg für das Hydraulikfluid in Richtung der Entladepumpe 18 sperrt, strömt das
Hydraulikfluid durch die Leitung 14 in Richtung des Ventils 18.
[0091] Das entlang der Leitung 14 angeordnete Ventil 18, welches in dem in den Fig. 3 und
4 gezeigten Ausführungsbeispiel als Pilotventil ausgeführt ist, gibt den Weg für das
Hydraulikfluid in diese Richtung frei. Dies liegt daran, dass an der Pilotleitung
57, welche die Ventilstellung des Pilotventils 18 steuert, zu diesem Zeitpunkt Tankdruck
anliegt. Solange dies der Fall ist, befindet sich das Ventil 18 entweder dauerhaft
in seiner geöffneten Position oder öffnet sich zumindest dann, wenn es aus der wie
hier beschriebenen Richtung mit Hydraulikfluid angeströmt wird. Nachdem das Hydraulikfluid
das Ventil 18 passiert hat, strömt es weiter zum Knoten 16 und in Richtung hin zu
dem Anschluss 10 des Hydraulikzylinders. Der Speisevorgang des Hydraulikzylinder unterscheidet
sich ab diesem Zeitpunkt nicht von dem bereits oben beschriebenen Vorgang. Auch kann
das Hydraulikfluid - wie bereits im obigen Ausführungsbeispiel - wegen des Rückschlagventils
19 nicht zurück in Richtung des Tanks 38 strömen. Bezüglich der Möglichkeit, ein weiteres
Ventil zwischen der Entladepumpe 8 und dem Knoten 16 vorzusehen, wird auf die obige
Beschreibung verwiesen.
[0092] Die zweite Ventilstellung des Umsteuerventils 9, welche zum Abziehen des im Hydraulikzylinder
3 befindlichen Hydraulikfluides führt, wird in Fig. 4 dargestellt. Bei dem in Fig.
4 dargestellten Ausführungsbeispiel pumpt die Speisepumpe 36 unter Speisedruck stehendes
Hydraulikfluid über die Hydraulikleitung 55 in Richtung des Hydraulikmotors 7. Dieser
wird von dem ihn durchströmenden Hydraulikfluid angetrieben. Da der Hydraulikmotor
7 mit der Entladepumpe 8 gekoppelt ist, führt dies zur Inbetriebnahme der Entladepumpe
8.
[0093] Nachdem das Hydraulikfluid den Hydraulikmotor 7 passiert hat, strömt es entlang der
Hydraulikleitung 59 in Richtung des Knotens 58. Am Knoten 58 treffen die Hydraulikleitung
59 und die zum Tank 38 führende Hydraulikleitung 61 aufeinander, sodass das vom Hydraulikmotor
7 kommende Hydraulikfluid weiter in Richtung des Tanks 38 strömt.
[0094] Die vom Hydraulikmotor 7 in Betrieb genommene Entladepumpe 8 erzeugt (wie bereits
oben) einen Unterdruck, welcher dazu führt, dass das im Hydraulikzylinder 3 befindliche
Hydraulikfluid über den Knoten 16, die Entladepumpe 8, das Rückschlagventil 19 und
die Leitung 12 zum Tank 38 gepumpt wird. An dem von der Entladepumpe 8 abgewandten
Anschluss des Rückschlagventils 19 liegt in dem von Fig. 4 gezeigten Zustand lediglich
Tankdruck an, sodass das von der Entladepumpe 8 kommende unter einem höheren Druck
als Tankdruck stehende Hydraulikfluid zum Öffnen des Rückschlagventils 19 führt.
[0095] Während im obigen Beispiel das von der Entladepumpe 8 gepumpte Hydraulikfluid ausgehend
vom Knoten 11 grundsätzlich durch das Ventil 18 bis zum Knoten 16 und von dort aus
wieder zur Entladepumpe 8 strömen konnte, ist bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel das Ventil 18 bei der in Fig. 4 gezeigten zweiten Ventilstellung
des Ventils 9 stets geschlossen. Dies liegt an der Pilotleitung 57. Diese trifft am
Knoten 60 mit der Hydraulikleitung 55 zusammen. Demnach strömt bei der in Fig. 4 gezeigten
zweiten Ventilstellung des Ventils 9 Hydraulikfluid unter Speisedruck über die Pilotleitung
57 in Richtung des Pilotventils 18. Das am Ventil 18 ankommende, unter Speisedruck
stehende Hydraulikfluid bringt das Ventil 18 dann in seine geschlossene Stellung.
Solange das Ventil 9 in seiner zweiten Stellung bleibt und weiterhin Hydraulikfluid
unter Speisedruck über die Pilotleitung 57 gepumpt wird, bleibt das Ventil 18 demnach
geschlossen.
DAS ERFINDUNGSGEMÄSSE HYDRAULISCHE VORSCHALTSYSTEM
[0096] Anhand der Fig. 5 bis 12 wird die Funktionsweise zweier verschiedener Ausführungsbeispiele
eines hydraulischen Vorschaltsystems 21 erläutert. Ein erstes Ausführungsbeispiel
wird anhand der Figuren 5 und 6 erläutert. In den Figuren 7 und 8 wird ein weiteres
Ausführungsbeispiel eines Vorschaltsystems 21 gezeigt. Dabei unterscheiden sich die
beiden Ausführungsbeispiele lediglich in der Ausgestaltung ihres Vorschaltgeräts 1.
Der Druckübersetzer 2 hingegen ist in beiden Ausführungsbeispielen gleich ausgeführt.
[0097] Bei einem solchen Vorschaltsystem 21 erfolgt das Speisen des Hydraulikzylinders 3
mit Hilfe des hydraulischen Vorschaltgeräts 1 nicht unmittelbar, sondern über den
an die Erfindung angepassten bzw. mit Hilfe der Erfindung speziell angesteuerten Druckübersetzer
2. Mit Hilfe des Druckübersetzers 2 wird der Druck, mit dem das Hydraulikfluid beim
Speisen in den Hydraulikzylinder 3 gepumpt wird, erhöht.
[0098] Das Vorschaltgerät 1 in einem solchen Vorschaltsystem 21 funktioniert ähnlich wie
bereits oben anhand der Fig. 1 - 4 geschildert und wird im Folgenden anhand der Fig.
5 - 8 erläutert.
[0099] Zunächst wird anhand der Fig. 5 und 6 ein Vorschaltsystem 21 beschreiben, dessen
Vorschaltgerät 1 im Wesentlichen wie das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorschaltsystem
1 ausgeführt ist. Im Unterschied zu dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorschaltgerät 1
ist hier jedoch noch eine weitere Hydraulikleitung 50 vorgesehen, die am Knoten 51
mit der Hydraulikleitung 55 verbunden ist.
[0100] m den Hydraulikzylinder 3 mit Hydraulikfluid zu Speisen, befindet sich das Umsteuerventil
9 in seiner ersten Stellung. Dies sorgt dafür, dass das von der Speisepumpe 36 aus
dem Tank 38 unter Speisedruck in Richtung des Umsteuerventils 9 gepumpte Hydraulikfluid
in Richtung der hydraulischen Leitung 12 weiterströmt. Von dort aus strömt das Hydraulikfluid
weiter in Richtung des hydraulischen Knotens 11 und wegen der in den Leitungen 13
und 15 vorhandenen Rückschlagventile 17 und 19 weiter durch die hydraulische Leitung
14. Anschließend wird das in der hydraulischen Leitung 14 angeordnete, den Weg in
diese Richtung freigebende Rückschlagventil 18 weiter in Richtung des hydraulischen
Knotens 16 durchströmt. Von dort aus kann das Hydraulikfluid weiter entlang der sich
in Richtung des Druckübersetzers 2 fortsetzenden Hydraulikleitung 14 sowie durch die
Hydraulikleitung 15 in Richtung der Entladepumpe 8 strömen.
[0101] Wie bereits im oberen Ausführungsbeispiel geschildert, kann auch hier ein von einem
Pilotventil gesteuertes Rückschlagventil zwischen dem hydraulischen Knoten 16 und
der Entladepumpe 8 vorgesehen werden, welches das Durchströmen von Hydraulikfluid
in diese Richtung während des Speisevorgangs sperrt. Ist ein solches Rückschlagventil
nicht vorgesehen, strömt das Hydraulikfluid weiter bis zum Rückschlagventil 19, welches
aufgrund des auf seiner dem Knoten 11 zugewandten Seite von unter Speisedruck stehendem
Hydraulikfluid in der geschlossenen Stellung gehalten wird.
[0102] Das durch die Fortsetzung der Hydraulikleitung 14 strömende Hydraulikfluid kommt
schließlich unter Speisedruck beim Anschluss 25 des Druckübersetzers 2 an. Im Druckübersetzer
2 wird das unter Speisedruck am Anschluss 25 ankommende Hydraulikfluid weiter in Richtung
des Hydraulikzylinders 3 geleitet, sodass der Hydraulikzylinder 3 über seinen Anschluss
10 mit Hydraulikfluid gespeist wird. Mit Hilfe des Druckverstärkerorgans 23 wird der
auf das Hydraulikfluid wirkende Druck um ein Vielfaches erhöht, so dass der Hydraulikzylinder
3 nicht mit dem von der Speisepumpe 36 erzeugten Speisedruck gespeist wird, sondern
mit einem in Abhängigkeit der genauen Ausgestaltung des Druckverstärkerorgans 23 deutlich
höheren Arbeitsdruck. Die genauen Vorgänge im Druckübersetzer 2 werden weiter unten
anhand der Fig. 9 bis 12 erläutert.
[0103] Um das im Hydraulikzylinder 3 befindliche Hydraulikfluid nach erfolgter Hubbewegung
des Kolbens 6 und der Kolbenstange 4 wieder aus dem Hydraulikzylinder 3 abzuziehen,
wird das Umsteuerventil 9 in eine andere Stellung gebracht.
[0104] Dieser Zustand wird in Fig. 6 dargestellt.
[0105] Die Speisepumpe 36 pumpt weiterhin Hydraulikfluid aus dem Tank 38 in Richtung des
Umsteuerventils 9. Vom Umsteuerventil 9 wird das Hydraulikfluid weitergeleitet in
Richtung der Hydraulikleitung 55. Das Hydraulikfluid strömt dann unter Speisedruck
weiter in Richtung des hydraulischen Knotens 51. Dort wird das Hydraulikfluid über
die Fortsetzung der Hydraulikleitung 55 weiter in Richtung des Hydraulikmotors 7 und
über die Hydraulikleitung 50 weiter in Richtung des zweiten Anschlusses 26 des Druckübersetzers
weitergeleitet. Das über die Hydraulikleitung 50 und den Anschluss 26 strömende Hydraulikfluid
strömt im Inneren des Druckübersetzers 2 weiter über die Pilotleitung 28 in Richtung
des Pilotventils 24. Dort sorgt das unter Speisedruck ankommende Hydraulikfluid dafür,
dass das Ventil 24 sich öffnet und nun für die aus dem Hydraulikzylinder zum Tank
zurückfließende Hydraulikflüssigkeit einen Bypass zur Umgehung des eigentlichen Druckübersetzers
darstellt.
[0106] Das über den Hydraulikmotor 7 strömende Hydraulikfluid treibt den Hydraulikmotor
7 an, welcher wiederum die Entladepumpe 8 in Betrieb nimmt. Dies sorgt dafür, dass
die Entladepumpe 8 einen Unterdruck erzeugt. Da wie oben geschildert zu diesem Zeitpunkt
das Ventil 24 geöffnet ist, wird aufgrund des von der Entladepumpe 8 erzeugten Unterdrucks
Hydraulikfluid über die Hydraulikleitung 53 durch den Anschluss 28 und durch die Hydraulikleitungen
22 und 14, die am hydraulischen Knoten 46 miteinander verbunden sind, aus dem Hydraulikzylinder
3 angesaugt und von der Entladepumpe 8 über die Hydraulikleitungen 15 und 12 in Richtung
des Umsteuerventils 9 und von dort aus in Richtung des Tanks 38 gepumpt. Um Sicherzustellen,
dass das vom Hydraulikzylinder 3 über die Hydraulikleitung 53 strömende Hydraulikfluid
nicht in Richtung des Druckverstärkerorgans 23 strömt, ist hinter dem hydraulischen
Knoten 52 ein Rückschlagventil 39 vorgesehen, welches den Stromfluss in diese Richtung
sperrt.
[0107] Das hier mit drei verschiedenen, vorzugsweise sequentiell nacheinander schaltbaren
Schaltpositionen nämlich
➢ Schaltposition 1 "Anschluss 25 des DÜ (= Druckübersetzers) auf Speisedruck und Anschluss
26 des DÜ auf Tankdruck"
➢ Schaltposition 2 "Anschluss 25 des DÜ (= Druckübersetzers) und Anschluss 26 des
DÜ beide auf Tankdruck"
➢ Schaltposition 3 "Anschluss 25 des DÜ (= Druckübersetzers) auf Tankdruck und Anschluss
26 des DÜ auf Speisedruck"
ausgestattete Umsteuerventil 9 sorgt in seiner Schaltposition 2 dafür, dass der Hydraulikzylinder
unter Druck gehalten wird, aber nicht noch weiter unter Druck gesetzt wird bzw. dafür
dass der Druckübersetzer nicht noch nutzlos weiterläuft. Sobald nämlich beide Anschlüsse
25, 26 des Druckübersetzers gleichzeitig auf Tankdruck gelegt werden kann sich der
Druckverstärkerkolben nicht länger hin und her bewegen. Dabei ist die Gesamtheit der
zum Einbau gekommenen Rückschlagventile so gestaltet, dass sie trotz des Stillstandes
des Druckübersetzers keinen Abfluss des unter Druck stehenden Hydraulikfluides aus
dem Hydraulikzylinder zulassen.
[0108] Damit wird auch verständlich, was mit einer sequentiellen Schaltbarkeit des Umsteuerventils
9 gemeint ist: Aus seiner Mittelstellung heraus, in der der Druck im Hydraulikzylinder
und damit dessen Position gehalten wird, ohne dass der Drckverstärker läuft, kann
das Umsteuerventil wahlweise in eine erste Richtung bewegt werden, in der es den Druckverstärker
wieder anlaufen lässt um den Hydraulikzylinder noch weiter auszufahren bzw. den hydraulischen
Hub fortzusetzen. Alternativ kann es in eine zweite Richtung bewegt werden, in der
es den Hydraulikzylinder idealerweise unter Umgehung des nach wie vor stillstehenden
Druckverstärkers wieder einfahren lässt. Dabei ist die gesamte Steuerung eine rein
hydraulische, die ohne - idealerweise ganz ohne oder zumindest im Wesentlichen ganz
ohne - zusätzlichen Betriebsstrom oder sonstige, nicht-hydraulische Hilfsenergie,
etwa für elektrisch betätigte Ventile auskommt.
[0109] Anhand der Fig. 7 und 8 wird schließlich ein weiteres Vorschaltsystem 21 beschrieben.
Bei diesem ist ein Vorschaltgerät 1 vorgesehen, welches ähnlich wie das in den Fig.
3 und 4 gezeigte Vorschaltgerät 1 funktioniert. Da der Druckübersetzer 2 genauso ausgeführt
ist wie bereits in dem von den Fig. 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel, werden
Elemente des Druckübersetzers 2 zur besseren Darstellbarkeit nicht alle mit Bezugszeichen
versehen.
[0110] Wenn sich das Umsteuerventil 9 in der in Fig. 7 gezeigten Stellung befindet, wird
Hydraulikfluid von der Speisepumpe 36 durch die Hydraulikleitung 12 unter Speisedruck
in Richtung des Knotens 11 gepumpt. Am Knoten 11 treffen die Hydraulikleitungen 12,
14 und 15 aufeinander. Da in der Leitung 15 das Rückschlagventil 19 vorgesehen ist,
welches den weiteren Verlauf des Hydraulikfluides in Richtung der Entladepumpe 8 sperrt,
strömt das Hydraulikfluid durch die Leitung 14 weiter in Richtung des Pilotventils
18. Dieses wird von der Pilotleitung 57 gesteuert und befindet sich bei der in Fig.
7 gezeigten Stellung des Umsteuerventils 9 in einem Zustand, in dem es das Weiterströmen
des Hydraulikfluides in Richtung des hydraulischen Knotens 16 zulässt. Von dort aus
verläuft die Speisung des Hydraulikzylinders 3 genauso wie bereits in dem Ausführungsbeispiel,
welches von den Fig. 5 und 6 gezeigt wird. Sobald das Umsteuerventil 9 in die in Fig.
8 gezeigte Stellung gebracht wird, wird die Hydraulikleitung 12 mit dem Tank 38 verbunden
und die Speisepumpe 36 pumpt Hydraulikfluid durch die Leitung 55 in Richtung des Knotens
51. Von dort aus strömt das Hydraulikfluid zum einen weiter über die Fortsetzung der
Leitung 55 in Richtung des Hydraulikmotors 7 und zum anderen durch die Hydraulikleitung
50 weiter in Richtung des Knotens 60.
[0111] Das durch die Leitung 55 strömende Hydraulikfluid durchläuft den Hydraulikmotor 7,
wodurch dieser angetrieben wird und strömt anschließend weiter über die Leitung 59
in Richtung des Knotens 58. Am Knoten 58 treffen die Leitungen 59 und 61 zusammen,
sodass das Hydraulikfluid über die Leitung 61 zum Tank strömen kann.
[0112] Ein Teil des durch die Leitung 50 zum Knoten 60 strömenden Hydraulikfluides strömt
durch die Fortsetzung der Leitung 50 weiter in Richtung des Anschlusses 26 des Druckübersetzers
2. Da der Druckübersetzer 2 in dem von den Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispiel
genauso aufgebaut ist, wie von dem in den Fig. 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel,
führt das Beaufschlagen des Anschlusses 26 mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid
zu den gleichen Vorgängen wie in dem anhand von Fig. 5 und 6 beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Das Pilotventil 24 wird also in einen Zustand gebracht, der es dem im Hydraulikzylinder
3 befindlichen Hydraulikfluid erlaubt, zum Anschluss 25 zu strömen. Der Anschluss
25 liegt bei der von Fig. 8 gezeigten Stellung des Umsteuerventils 9 auf Trankdruckniveau.
[0113] Der andere Teil des am Knoten 60 ankommenden Hydraulikfluides strömt durch die Pilotleitung
57 zum Pilotventil 18. Das unter Speisedruck stehende Hydraulikfluid sorgt dort dafür,
dass das Pilotventil 18 geschlossen wird.
[0114] Der Hydraulikmotor 7 treibt die Entladepumpe 8 an, welche wie bereits im obigen Beispiel
einen Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck führt zum Abpumpen des im Hydraulikzylinder
3 befindlichen Hydraulikfluides durch das Pilotventil 24 in Richtung des Anschlusses
25 und den Knoten 15 zur Entladepumpe 8. Von dort aus wird das Hydraulikfluid durch
das diese Richtung freigebende Rückschlagventil 19 und die Leitung 12 zum Tank 38
gepumpt. Da das Pilotventil 18 wie bereits beschrieben zu diesem Zeitpunkt geschlossen
ist, kann das Hydraulikfluid nicht über die Leitung 14 zum Knoten 16 zurückströmen.
DER ERFINDUNGSMÄSS VERBESSERTE DRUCKÜBERSETZTER
[0115] Die genauen Vorgänge im an die Erfindung angepassten Druckübersetzer 2 werden im
Folgenden anhand der Fig. 9 bis 12 erläutert.
[0116] In Fig. 9 wird der Zustand des in Arbeit begriffenen, also wechselweise Verdichtungs-
und Ladetakte ausführenden Druckübersetzers 2 bzw. des Druckverstärkerorgans 23 zu
einem späten Zeitpunkt eines Ladetaktes gezeigt, in dem sich der Druckverstärkerkolben
29 nach unten bewegt aber noch nicht an seinem unteren Totpunkt angekommen ist.
[0117] Über die Hydraulikleitung 14 liegt an dem Anschluss 25 und damit an den Knoten 47,
46, 45 Speisedruck an. Über die Hydraulikleitung 44 und das aufgestoßene Rückschlagventil
40 fließt unter Speisedruck stehende Hydraulikflüssigkeit in den Hochdruckzylinder
34.
[0118] Über die Hydraulikleitung 50 liegt an dem Anschluss 26 und damit an den Knoten 49,
48 und (wegen der entsprechenden Stellung des Umsteuerventils 30) auch am Niederdruckzylinder
Tankdruck an. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass in der Steuerleitung 41 zu diesem
Zeitpunkt noch unter Tankdruck stehendes Hydraulikfluid eingeschlossen ist. Daher
hält der über den Knoten 46 an der (hier) rechten Seite des Umsteuerventils 30 anliegende
Speisedruck das Umsteuerventil 30 in seiner von Fig. 9 gezeigten Position.
[0119] Da im Hochdruckzylinder mit dem Speisedruck ein höherer Druck anliegt, als der Staudruck,
der das Hydraulikfluid aus dem Niederdruckzylinder in den Tank zurückdrückt, wird
der Druckverstärkerkoben noch weiter in Richtung seines unteren Totpunkts gedrückt.
[0120] Sobald der Druckverstärkerkolben 29 die in Fig. 10 gezeigte Position eingenommen
hat, wird die Steuerleitung 41 nicht mehr vom Hochdruckkolben 32 des Druckverstärkerkolbens
29 verdeckt. Das im Hochdruckzylinder 34 befindliche, zu diesem Zeitpunkt noch unter
Speisedruck stehende Hydraulikfluid strömt daher durch die Steuerleitung 41 hindurch
in das Umsteuerventil 30. Dort beaufschlagt es die der Steuerleitung 41 zugewandte
Stirnfläche des Verschiebekolbens des Umsteuerventils 30 mit unter Speisedruck stehendem
Hydraulikfluid. Da die der Steuerleitung 41 zugewandte Stirnfläche des Verschiebekolbens
des Umsteuerventils 30 größer ist, als die dem Steuerventil 42 zugewandte, ebenfalls
mit unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagte Stirnfläche, ist die
den Verschiebekolben in Richtung der Steuerleitung 42 drückende Kraft größer, als
die den Verschiebekolben in Richtung der Steuerleitung 41 drückende Kraft. Dadurch
wird das Umsteuerventil 30 in die in Fig. 10 gezeigte Stellung gebracht.
[0121] Das durch die Hydraulikleitung 14 strömende unter Speisedruck stehende Hydraulikfluid,
welches am Anschluss 25 des Druckübersetzers 2 ankommt, kann in dieser Stellung durch
das Umsteuerventil 30 hindurch in den Niederdruckkolben 33 des Druckverstärkerorgans
23 strömen. Der Niederdruckkolben 31 wird dann an seiner Stirnseite mit unter Speisedruck
stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt. Zu diesem Zeitpunkt liegt an der gegenüberliegenden
Stirnseite des Hochdruckkolbens 32 ebenfalls Speisedruck an. Da die Stirnfläche des
Hochdruckkolbens 32 kleiner ist als die Stirnfläche des Niederdruckkolbens 31, wird
der Druckverstärkerkolben 29 in Richtung des Hochdruckzylinders 34, hin zu seinem
oberen Totpunkt bewegt. Es findet also nun ein Verdichtungstakt statt.
[0122] In Fig. 11 wird gezeigt, wie sich die Dinge verhalten, kurz bevor der Druckverstärkerkolben
29 seinen oberen Totpunkt erreicht.
[0123] Nach wie vor übt der Hochdruckkolben 32 einen Druck auf das im Hochdruckzylinder
34 befindliche Hydraulikfluid aus. Der dadurch im Hochdruckzylinder 34 entstehende
Druck ist um einen Faktor, der aus dem Quotienten der Stirnfläche des Niederdruckkolbens
31 durch die Stirnfläche des Hochdruckkolbens 32 gebildet wird, größer als der von
Speisepumpe 36 aufgebrachte Speisedruck.
[0124] Dieser im Hochdruckzylinder 34 entstehende Druck stellt den Arbeitsdruck dar. Da
das im Hochdruckzylinder 34 befindliche Hydraulikfluid wegen des Rückschlagventils
40 nicht durch die Hydraulikleitung 44 zurückströmen kann, strömt es durch das Rückschlagventil
39 zum hydraulischen Knoten 52 weiter. Das Ventil 24 gibt nur dann den Durchfluss
in Richtung des hydraulischen Knotens 47 frei, wenn es durch die Pilotleitung 28 mit
unter Speisedruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt wird. Da in dem in den Fig.
9 bis 12 gezeigten Zuständen das Umsteuerventil 9 des Vorschaltgeräts 1 sich jedoch
in der in den Fig. 5 und 7 gezeigten ersten Stellung befindet, liegt an der Pilotleitung
28 nur Tankdruck an. Damit bleibt das Ventil 24 geschlossen und das am hydraulischen
Knoten 52 ankommende unter Arbeitsdruck stehende Hydraulikfluid kann nur durch die
Hydraulikleitung 53 in Richtung des Hydraulikzylinders 3 strömen.
[0125] Fig. 12 zeigt die Situation, wenn der Druckverstärkerkolben 29 seinen oberen Totpunkt
erreicht.
[0126] Wie man sieht, ist am Übergang vom Hochdruckkolben 32 zum Niederdruckkolben 31 ein
Wellenabsatz 35 vorgesehen, der einen kleineren Durchmesser aufweist als der Hochdruckkolben
32 und auch der Niederdruckkolben 31. Dieser Absatz sorgt für einen Freiraum zwischen
dem Hochdruck- und dem Niederdruckkolben, der u. A. auch zur Abfuhr sich hier eventuell
sammelnder Leckage über die Hydraulikleitung 43 dauerhaft auf Tankdruck liegt.
[0127] In der von Fig. 12 gezeigten Situation ist der Hochdruckkolben 32 soweit nach oben
gefahren, dass seine Unterkante die auf der Seite des Hochdruckzylinders liegende
Mündung der Steuerleitung 41 freigegeben hat. Die Steuerleitung 41 sieht damit erstmals
während des Verdichtungstaktes Tankdruck. Das bedeutet, dass der bisher an der linken
Seite des Umsteuerventils 30 anliegende Druck zusammenbricht, so dass das Umsteuerventil
30 unter dem Einfluss des über den Knoten 46 an seiner rechten Seite anliegenden Tankdrucks
umgeschaltet wird, hier nämlich nach rechts bewegt wird, wie schon von Fig. 12 gezeigt.
[0128] Durch dieses Umschalten des Umsteuerventils 30 kommt der Niederdruckzylinder 33 auf
Tankdruck zu liegen. Das leitet seine Abwärtsbewegung, also seinen Ladetakt ein. Die
Dinge laufen nun wieder so ab, wie an Hand der Fig. 9 schon beschrieben wurde.
VERSCHIEDENE ALLGEMEINE FAKTEN UND MERKMALE
[0129] Hervorzuheben sind folgende, von den gezeigten Ausführungsbeispielen unabhängige
Tatsachen:
Gesagt sei, dass der in Fig. 5 und Fig. 6 gestrichelt dargestellte Kasten rund um
den Druckübersetzer bevorzugt dessen metallenen Block darstellt - innerhalb dessen
idealerweise alle bzw. alle hiergezeigten Organe des Druckübersetzers untergebracht
sind. In den Fig. 7 und 8 wurde auf die Darstellung dieses Kastens verzichtet. Auch
hier befinden sich jedoch die Organe des Druckübersetzers 2 idealerweise alle innerhalb
eines entsprechenden metallenen Blocks.
[0130] Idealerweise kommuniziert der Druckübersetzer mit dem bzw. jedem Hydraulikzylinder
bzw. dessen Anschluss 10 nur über eine einzige Hydraulikleitung 53.
[0131] Idealerweise kommuniziert er mit dem Vorschaltgerät über zwei Hydraulikleitungen
14 und 50.
[0132] Im Regelfall bezieht der Druckübersetzer das von ihm für sein bestimmungsgemäßes
Arbeiten unter Speisedruck benötigte Hydraulikfluid vollständig über das Vorschaltgerät
1. Nicht anders verhält es sich vorzugsweise mit dem Hydraulikfluid, das der Druckübersetzer
an den Tank zurückgibt. Die Rückgabe erfolgt dann vollständig über das Vorschaltgerät
1. Typischerweise verfügt der Druckübersetzer über eigenes externes Betätigungsorgan.
Zu seiner externen Ansteuerung bzw. Betätigung dient im Idealfall allein das Umsteuerventil
bzw. Wegeventil 9 des Vorschaltgeräts.
[0133] Für manche Anwendungsfälle ist es besonders günstig, wenn der Druckübersetzer und
das Vorschaltgerät beide in einem gemeinsamen Block ausgebildet sind. Für andere Anwendungsfälle
kann gerade ihre blockmäßige Trennung von besonderer Bedeutung sein.
[0134] Idealerweise wird der Arbeitstaktablauf des Druckübersetzers von einem vollständig
hydraulisch angetriebenen Umsteuerventil bestimmt, das, je nachdem welche druckerzeugte
Kraftdifferenz zwischen seinen druckexponierten Stirnflächen herrscht, eine bestimmte
Schaltposition einnimmt.
[0135] Besonders günstig ist auch, dass die Entladepumpe keine elektrische oder sonstige
nicht-hydraulische Hilfsenergie benötigt, sondern allein vom ohnehin zur Verfügung
stehenden Hydraulikfluid unter Speisedruck getrieben wird.
[0136] Zudem sei darauf hingewiesen, dass der Druckverstärkerkolben zwar grundsätzlich -
wie auch in den Fig. 5 - 12 gezeigt - einstückig ausgeführt werden kann. Jedoch ist
es von Vorteil und soll ebenfalls von der Erfindung erfasst sein, wenn der Niederdruckkolben
und der Hochdruckkolben des Druckverstärkerkolbens zweiteilig ausgeführt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0137]
- 1
- Hydraulisches Vorschaltgerät
- 2
- Druckübersetzer
- 3
- Hydraulikzylinder
- 4
- Kolbenstange
- 5
- Feder des Hydraulikzylinders
- 6
- Kolben des Hydraulikzylinders
- 7
- Hydraulikmotor
- 8
- Entladepumpe
- 9
- Umsteuerventil / Wegeventil
- 10
- Anschluss des Hydraulikzylinders
- 11
- hydraulischer Knoten
- 12
- Hydraulikleitung
- 13
- Hydraulikleitung
- 14
- Hydraulikleitung
- 15
- Hydraulikleitung
- 16
- hydraulischer Knoten
- 17
- Rückschlagventil
- 18
- Rückschlagventil bzw. Pilotventil
- 19
- Rückschlagventil
- 20
- Nicht vergeben
- 21
- Vorschaltsystem
- 22
- Bypassleitung
- 23
- Druckverstärkerorgan
- 24
- Ventil / Pilotventil
- 25
- Anschluss des Druckübersetzers
- 26
- Anschluss des Druckübersetzers
- 27
- Anschluss des Druckübersetzers
- 28
- Pilotleitung
- 29
- Druckverstärkerkolben
- 30
- Umsteuerventil
- 31
- Niederdruckkolben
- 32
- Hochdruckkolben
- 33
- Niederdruckzylinder
- 34
- Hochdruckzylinder
- 35
- Wellenabsatz
- 36
- Speisepumpe
- 37
- Motor
- 38
- Tank
- 39
- Rückschlagventil
- 40
- Rückschlagventil
- 41
- Steuerleitung
- 42
- Steuerleitung
- 43
- Hydraulikleitung
- 44
- Hydraulikleitung
- 45
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 46
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 47
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 48
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 49
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 50
- Hydraulikleitung
- 51
- Hydraulischer Knoten des Vorschaltgeräts
- 52
- hydraulischer Knoten des Druckverstärkers
- 53
- Hydraulikleitung
- 54
- Hydraulische Arbeitsanordnung
- 55
- Hydraulikleitung
- 56
- Hydraulikleitung
- 57
- Pilotleitung
- 58
- Hydraulischer Knoten
- 59
- Hydraulikleitung
- 60
- Hydraulischer Knoten
- 61
- Hydraulikleitung
1. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) zum unmittelbaren oder über einen Druckübersetzer
(2) erfolgenden Speisen eines einfachwirkenden Hydraulikzylinders (3) mit unter Arbeitsdruck
stehendem Hydraulikfluid und zum aktiven Wiederabziehen von verbrauchtem Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder (3) beim Wiedereinfahren der Kolbenstange (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät (1) einen Hydraulikmotor (7) und eine damit gekoppelte Entladepumpe
(8) sowie ein Umsteuerventil (9) umfasst, wobei das Umsteuerventil (9) und der Hydraulikmotor
(7) so verschaltet sind, dass das Umsteuerventil (9) in einer Schaltposition einen
Anschluss (10) für den Hydraulikzylinder (3) unter Umgehung des Hydraulikmotors (7)
und der Entladepumpe (8) mit unter Arbeitsdruck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt
und in einer anderen Schaltposition den Hydraulikmotor (7) mit unter Speisedruck stehendem
Hydraulikfluid speist, der dadurch die Entladepumpe (8) treibt, die an einen Anschluss
(10) für den Hydraulikzylinder (3) Unterdruck anlegt.
2. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät (1) einen ersten hydraulischen Knoten (11) besitzt in den
- das eine Ende einer ersten Hydraulikleitung (12) einmündet, deren anderes Ende mit
einem ersten Druckniveau des Umsteuerventils (9) verbunden ist,
- das eine Ende einer zweiten Hydraulikleitung (13) einmündet, deren anderes Ende
mit einem zweiten Druckniveau des Umsteuerventils (9) verbunden ist und in der der
Hydraulikmotor (7) liegt, wobei alternativ zur zweiten Hydraulikleitung (13) eine
nicht in den ersten hydraulischen Knoten (11) mündende weitere Hydraulikleitung (59)
vorgesehen ist, in der der Hydraulikmotor (7) liegt und deren eines Ende immer auf
Tankdruckniveau liegt,
- das eine Ende einer dritten Hydraulikleitung (14) einmündet, deren anderes Ende
mit dem Anschluss (10) für den Hydraulikzylinder (3) verbunden ist,
- das eine Ende einer vierten Hydraulikleitung (15) einmündet, in der die Entladepumpe
(8) liegt und deren anderes Ende über einen zweiten Knoten (16) mit der dritten Hydraulikleitung
(14) verbunden ist.
3. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Hydraulikleitung (13) ein bevorzugt automatisches Rückschlagventil
(17) liegt, das einen Fluss vom ersten Knoten (11) zum Hydraulikmotor (7) verhindert.
4. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die statt der zweiten Hydraulikleitung (13) vorgesehene Hydraulikleitung (59) den
Hydraulikmotor (7) mit einem dauerhaft auf Tankdruckniveau liegenden hydraulischen
Knoten (58) verbindet.
5. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der dritten Hydraulikleitung (14) ein Rückschlagventil (18) liegt, das einen die
Entladepumpe (8) umgehenden Fluss vom Anschluss (10) des Hydraulikzylinders (3) zum
ersten Knoten (11) verhindert.
6. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (18) in der dritten Hydraulikleitung (14) ein fremdgesteuertes
Ventil (18) ist, das von einer Pilotleitung (57) gesteuert wird und geschlossen ist,
solange am Hydraulikmotor (7) Speisedruck anliegt und offen ist, wenn am Hydraulikmotor
(7) Tankdruck anliegt.
7. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der vierten Hydraulikleitung (15) ein bevorzugt automatisches Rückschlagventil
(19) liegt, das einen Fluss vom Knoten (11) durch die vierte Hydraulikleitung (15)
über die Entladepumpe (8) verhindert.
8. Hydraulisches Vorschaltgerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der vierten Hydraulikleitung (15) zwischen dem zweiten Knoten (16) und der Entladepumpe
(8) ein fremdgesteuertes Ventil liegt dessen Steuerleitung hydraulisch so mit dem
Hydraulikmotor (7) gekoppelt ist, dass dieses Ventil immer dann entsperrt wird, wenn
der Hydraulikmotor (7) mit Hydraulikfluid unter Speisedruck gespeist wird.
9. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) bestehend aus einem hydraulischen Vorschaltgerät
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einem hydraulisch zwischen dem hydraulischen
Vorschaltgerät (1) und dem Hydraulikzylinder (3) liegenden Druckübersetzer (2) zur
Erhöhung des Arbeitsdruckes des den Hydraulikzylinder (3) speisenden Hydraulikfluides,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Bypassleitung (22) (POV) vorgesehen ist, über die die Entladepumpe (8) unter
vollständiger Umgehung des Druckübersetzers (2) oder unter Umgehung seines einen vorzugsweise
differentialkolbenförmigen Druckverstärkerkolben (29) umfassenden Druckverstärkerorgans
(23) Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder (3) abziehen kann.
10. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassleitung (22) durch ein fremdgesteuertes Ventil (24), vorzugsweise in Gestalt
eines vom Speisedruck gesteuerten Pilotventils (24) kontrolliert wird, das geschlossen
bleibt solange der Hydraulikzylinder (3) mit Hydraulikfluid gespeist wird und das
geöffnet wird, sobald Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder (3) abgezogen wird.
11. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzer (2) ein Druckübersetzer ist, der seine Arbeits- und Steuerenergie
ausschließlich von dem unter Speisedruck eingespeisten Hydraulikfluid bezieht, niederdruckseitig
einen ersten (25) und einen zweiten Anschluss (26) zum Einspeisen von Hydraulikfluid
unter Speisedruck und zum Abführen von Hydraulikfluid unter Tankdruck besitzt sowie
hochdruckseitig einen dritten Anschluss (27) zum Speisen des Hydraulikzylinders (3)
mit Hydraulikfluid unter erhöhtem Druck und zum Abziehen von verbrauchtem Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder (3), wobei der Druckübersetzer (2) so gestaltet ist, dass
seine Arbeitsweise "Füllen des Hydraulikzylinders" oder "Abziehen von Hydraulikfluid
aus dem Hydraulikzylinder" davon abhängt, ob der erste Anschluss (25) mit Speisedruck
und der zweite Anschluss (26) mit Tankdruck beaufschlagt wird oder umgekehrt.
12. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschaltgerät (1) ein Wegeventil (9) besitzt, von dessen Schaltstellung nicht
nur abhängt, ob der Hydraulikmotor (7) und die Entladepumpe (8) laufen, sondern das
auch bestimmt ob der besagte erste Anschluss (25) des Druckübersetzers (2) Speisedruck
sieht oder Tankdruck und ob der besagte zweite Anschluss (26) des Druckübersetzers
(2) Tankdruck oder Speisedruck sieht.
13. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Vorschaltgerät (1) eine weitere Hydraulikleitung (50) besitzt, die
mit ihrem einen Ende stromaufwärts des Hydraulikmotors (7) aus der Masche abzweigt,
in der der Hydraulikmotor (7) liegt und die an ihrem anderen Ende mit dem niederdruckseitigen
Anschluss (26) des Druckübersetzers (2) verbunden ist, der beim Füllen des Hydraulikzylinders
(3) auf Niederdruck liegt und beim Entleeren des Hydraulikzylinders (3) auf Speisedruck.
14. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass aus der vorgenannten weiteren Hydraulikleitung (50) die Pilotleitung (28) abzweigt,
von deren Innendruck abhängt, ob das als Pilotventil (24) ausgeführte fremdgesteuerte
Ventil (24), das die vierte Hydraulikleitung (15) beherrscht, offen oder geschlossen
ist.
15. Hydraulisches Vorschaltsystem (21) nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypassleitung (22) (POV) vollständig innerhalb des Blocks des Druckübersetzers
(2) ausgeführt ist, innerhalb dessen sich auch der Druckverstärkerkolben (29) befindet
und vorzugsweise auch das Umsteuerventil (30), das im druckverstärkenden Betrieb die
Arbeitstakte des Druckverstärkerkolbens (29) bestimmt, während das hydraulische Vorschaltgerät
(1), getrennt davon ausgeführt ist.
16. Hydraulische Arbeitsanordnung (54) bestehend aus einem einfachwirkend betriebenen
Hydraulikzylinder (3) und einem daran angeschlossenen hydraulischen Vorschaltgerät
(1) oder Vorschaltsystem (21) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
17. Verfahren zum beschleunigten Wiedereinfahren eines mit Hilfe eines Druckübersetzers
(2) gespeisten Hydraulikzylinders (3) dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzer(2) bzw. dessen Druckverstärkerorgan (23) beim Abpumpen des Hydraulikfluides
aus dem Hydraulikzylinder (3) durch Öffnen einer Bypassleitung (22) umgangen wird
und beim Wiederreinfahren eine Entladepumpe (8) in Gang gesetzt wird, die unter Nutzung
der Bypassleitung (22) unmittelbar, ohne Umweg über das Druckverstärkerorgan (23),
verbrauchtes Hydraulikfluid aus dem Hydraulikzylinder (3) abzieht.