TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Biomasse-Heizanlage mit verbesserter Abreinigung und
               einer Blockadeerfassung derselben.
 
            [0002] Insbesondere betrifft die Erfindung eine Blockadeerfassung für eine Abreinigung für
               Verbrennungsrückstände einer Biomasse-Heizanlage.
 
            STAND DER TECHNIK
[0003] Biomasse-Heizanlagen in einem Leistungsbereich von 20 bis 500 kW sind bekannt. Biomasse
               kann als ein günstiger, heimischer, krisensicherer und umweltfreundlicher Brennstoff
               angesehen werden. Als verfeuerbare Biomasse, bzw. Festbrennstoff, gibt es beispielsweise
               Hackgut oder Pellets.
 
            [0004] Die Pellets bestehen meistens aus Holzspänen, Sägespänen, Biomasse oder anderen Materialien,
               die in kleine Scheiben oder Zylinder mit einem Durchmesser von ca. 3 bis 15 mm und
               einer Länge von 5 bis 30 mm verdichtet worden sind. Hackgut (auch als Holzschnitzel,
               Holzhackschnitzel oder Hackschnitzel bezeichnet) ist mit schneidenden Werkzeugen zerkleinertes
               Holz.
 
            [0005] Biomasse-Heizanlagen für Brennstoff in Form von Pellets und Hackgut weisen im Wesentlichen
               einen Kessel mit einer Brennkammer (der Verbrennungsraum) und mit einer daran anschließenden
               Wärmetauschvorrichtung auf. Aufgrund in vielen Ländern verschärfter gesetzlicher Vorschriften
               weisen einige Biomasse-Heizanlagen auch einen Feinstaubfilter auf. Regelmäßig ist
               weiteres verschiedenes Zubehör vorhanden, wie beispielsweise Regelungseinrichtungen,
               Sonden, Sicherheitsthermostate, Druckschalter, eine Abgas- bzw. Rauchgasrückführung
               und ein separater Brennstoffbehälter.
 
            [0006] Bei der Brennkammer sind regelmäßig eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff,
               eine Einrichtung für die Zufuhr der Luft und eine Zündvorrichtung für den Brennstoff
               vorgesehen. Die Einrichtung zur Zufuhr der Luft weist wiederum normalerweise ein Hochleistungsgebläse
               mit niedrigem Druck auf, um die thermodynamischen Faktoren bei der Verbrennung in
               der Brennkammer vorteilhaft zu beeinflussen. Eine Einrichtung zur Zuführung von Brennstoff
               kann beispielsweise mit einem seitlichen Einschub vorgesehen sein (sog. Quereinschubfeuerung).
               Dabei wird der Brennstoff von der Seite über eine Schnecke oder einen Kolben in die
               Brennkammer eingeschoben.
 
            [0007] In der Brennkammer ist weiter üblicherweise ein Feuerungsrost vorgesehen, auf welchem
               kontinuierlich der Brennstoff im Wesentlichen zugeführt und verbrannt wird. Dieser
               Feuerungsrost lagert den Brennstoff für die Verbrennung und weist Öffnungen auf, die
               den Durchgang eines Teils der Verbrennungsluft als Primärluft zu dem Brennstoff erlauben.
               Weiter kann der Rost starr oder beweglich ausgeführt sein. Bewegliche Roste dienen
               üblicherweise einer einfachen Entsorgung der bei der Verbrennung entstehenden Verbrennungsrückstände,
               beispielsweise Asche und Schlacke. Diese Verbrennungsrückstände können jedoch an dem
               Rost anhaften oder anbacken und müssen regelmäßig nachteilhaft manuell abgereinigt
               werden. Dabei können durch die Asche und Schlacke zudem die Öffnungen im Rost zur
               Luftzufuhr mit der Asche oder Schlacke verstopfen, womit die Verbrennungseffizienz
               nachteilhaft beeinflusst wird. Die Praxis zeigt, dass die Verbrennungsrückstände insbesondere
               in den Öffnungen des Rostes fest anhaften oder anbacken können, womit eine Abreinigung
               des Rostes nochmals erschwert wird.
 
            [0008] Dabei ist die Art und Weise der Entstehung und der Anhaftung der Verbrennungsrückstände
               stark von den diversen Betriebszuständen des Kessels abhängig und mithin sind die
               Verbrennungsrückstände sehr variabel, was eine Abreinigung erschwert.
 
            [0009] Beim Durchströmen des Rosts mit der Primärluft wird unter anderem auch der Rost gekühlt,
               wodurch das Material geschont wird. Sollten die Öffnungen nun verstopfen, so wird
               auch dieser Kühleffekt verschlechtert.
 
            [0010] Zudem kann es bei unzureichender Luftzuführung auf dem Rost nochmals zu erhöhter
               Schlackenbildung kommen. Insbesondere Feuerungen, die mit unterschiedlichen Brennstoffen
               beschickt werden sollen, womit sich die vorliegende Offenbarung insbesondere beschäftigt,
               weisen die inhärente Problematik auf, dass die unterschiedlichen Brennstoffe unterschiedliche
               Ascheschmelzpunkte, Wassergehalte und unterschiedliches Brennverhalten aufweisen.
               Damit ist es problematisch eine Heizanlage vorzusehen, die für unterschiedliche Brennstoffe
               gleichermaßen gut geeignet ist und deren Roste entsprechend verbessert abgereinigt
               werden können.
 
            [0011] Bei einem Drehrost besteht das zusätzliche Problem, dass eine Drehung durch Verbrennungsrückstände
               erschwert oder gar behindert werden kann, was die Mechanik stärker als üblich verschleißen
               oder auch gar beschädigen kann.
 
            [0012] Die Brennkammer kann weiterhin regelmäßig in eine Primärverbrennungszone (unmittelbare
               Verbrennung des Brennstoffes auf dem Rost) und eine Sekundärverbrennungszone (Nachverbrennung
               des Rauchgases) eingeteilt werden. In der Brennkammer erfolgt die Trocknung, pyrolytische
               Zersetzung sowie die Vergasung des Brennstoffes. Um die entstehenden brennbaren Gase
               vollständig zu verbrennen kann zudem eine Sekundärluft eingeführt werden.
 
            [0013] Die Verbrennung der Pellets oder des Hackguts weist nach der Trocknung im Wesentlichen
               zwei Phasen auf. In der ersten Phase wird der Brennstoff durch hohe Temperaturen und
               Luft, die in die Brennkammer eingeblasen werden kann, und zumindest teilweise pyrolytisch
               zersetzt und in Gas umgewandelt. In der zweiten Phase treten die Verbrennung des in
               Gas umgewandelten Teils sowie die Verbrennung der eventuell vorhandenen restlichen
               Feststoffe ein. Insofern gast der Brennstoff aus, und das entstandene Gas wird mitverbrannt.
 
            [0014] Unter Pyrolyse versteht man die thermische Zersetzung eines festen Stoffes unter
               Sauerstoffabschluss. Die Pyrolyse lässt sich in die primäre und sekundäre Pyrolyse
               aufteilen. Die Produkte der primären Pyrolyse sind Pyrolysekoks und Pyrolysegase,
               wobei sich die Pyrolysegase in bei Raumtemperatur kondensierbare und nicht kondensierbare
               Gase unterteilen lassen. Die primäre Pyrolyse findet bei grob 250-450°C und die sekundäre
               Pyrolyse bei ungefähr 450-600°C statt. Die in weiterer Folge auftretende sekundäre
               Pyrolyse basiert auf der Weiterreaktion der primär gebildeten Pyrolyseprodukte. Die
               Trocknung und Pyrolyse finden zumindest weitgehend ohne den Einsatz von Luft statt,
               da flüchtige CH - Verbindungen vom Partikel austreten und daher keine Luft an die
               Partikeloberfläche gelangt. Die Vergasung kann als Teil der Oxidation gesehen werden;
               es werden die bei der pyrolytischen Zersetzung entstandenen festen, flüssigen und
               gasförmigen Produkte durch weitere Wärmeeinwirkung in Reaktion gebracht. Dies geschieht
               unter Zugabe eines Vergasungsmittels wie Luft, Sauerstoff oder auch Wasserdampf. Der
               Lambda-Wert bei der Vergasung ist größer als null und kleiner als eins. Die Vergasung
               findet bei rund 300 bis 850°C statt. Oberhalb von ungefähr 850°C findet die vollständige
               Oxidation mit Luftüberschuss (Lambda größer 1) statt. Die Reaktionsendprodukte sind
               im Wesentlichen Kohlendioxid, Wasserdampf und Asche. Bei allen Phasen sind die Grenzen
               nicht starr, sondern fließend. Mittels einer am Abgasausgang des Kessels vorgesehenen
               Lambdasonde kann der Verbrennungsprozess vorteilhaft geregelt werden.
 
            [0015] Allgemein ausgedrückt wird der Wirkungsgrad der Verbrennung durch die Umwandlung
               der Pellets in Gas erhöht, weil gasförmiger Brennstoff mit der Verbrennungsluft besser
               vermischt wird, und eine geringere Emission von Schadstoffen, weniger unverbrannte
               Partikel und Asche erzeugt werden.
 
            [0016] Bei der Verbrennung von Biomasse entstehen luftgetragene Verbrennungsprodukte, deren
               Hauptbestandteile Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sind. Diese können in Emissionen
               aus vollständiger Oxidation, aus unvollständiger Oxidation und Stoffen aus Spurenelementen
               bzw. Verunreinigungen unterschieden werden. Bei den Emissionen aus vollständiger Oxidation
               handelt es sich im Wesentlichen um Kohlenstoffdioxid (CO
2) und Wasserdampf (H
2O). Die Bildung von Kohlenstoffdioxid aus dem Kohlenstoff der Biomasse ist das Ziel
               der Verbrennung, da so die freigesetzte Energie genutzt werden kann. Die Freisetzung
               von Kohlenstoffdioxid (CO
2) verhält sich weitgehend proportional zum Kohlenstoffgehalt der verbrannten Brennstoffmenge;
               somit ist das Kohlenstoffdioxid auch abhängig von der bereitzustellenden Nutzenergie.
               Eine Reduzierung kann im Wesentlichen nur durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades
               erzielt werden. Ebenso entstehen in jedem Falle Verbrennungsrückstände, wie beispielsweise
               Asche und Schlacke, die entsprechend fest an dem Rost anhaften können.
 
            [0017] Insbesondere bei Biomasse-Heizanlagen, welche für verschiedene Arten von biologischem
               Brennstoff tauglich sein sollen, erschwert es die variierende Qualität und Konsistenz
               des Brennstoffs, eine durchgängig hohe Effizienz der Biomasse-Heizanlage aufrechtzuerhalten,
               insbesondere da die Asche- und Schlackebildung auf dem Rost in sehr unterschiedlichem
               Maße erfolgen kann. Insofern ist eine Rostabreinigung ein recht variabler und von
               den Umständen der Asche- und Schlackebildung abhängiger Vorgang. Übliche Lösungen
               aus dem Stand der Technik sehen Reinigungsverfahren und - vorrichtungen vor, welche
               deshalb erheblich überdimensioniert und extensiv sind. Diesbezüglich besteht erheblicher
               Optimierungsbedarf.
 
            [0018] Zudem kann der biologische Brennstoff verunreinigt sein. Diese Verunreinigungen können
               die Asche- und Schlackebildung verstärken und/oder Verstopfungen in den Öffnungen
               des Rostes und an der Drehmechanik verursachen. Zudem können bei Drehrosten auch Blockaden
               entstehen.
 
            [0019] Ein weiterer Nachteil der herkömmlichen Biomasse-Heizanlagen für Pellets kann darin
               bestehen, dass Pellets, die in die Brennkammer fallen, aus dem Gitter bzw. Rost herausrollen
               bzw. herausrutschen können und in einen Bereich der Brennkammer gelangen können, in
               dem die Temperatur niedriger ist oder in dem die Luftzufuhr schlecht ist, oder sie
               können sogar in die unterste Kammer des Kessels fallen. Pellets, die nicht auf dem
               Gitter bzw. Rost verbleiben, verbrennen unvollständig und verursachen dadurch einen
               schlechten Wirkungsgrad, übermäßige Asche und eine bestimmte Menge an unverbrannten
               Schadstoffpartikeln.
 
            [0020] Biomasse-Heizanlagen für Pellets oder Hackgut weisen die folgenden weiteren Nachteile
               und Probleme auf.
 
            [0021] Ein Problem besteht darin, dass eine unvollständige Verbrennung infolge der nicht
               gleichmäßigen Verteilung des Brennstoffes auf dem Gitter bzw. Rost und infolge der
               nicht optimalen Mischung von Luft und Brennstoff die Anhäufung und das Herabfallen
               von unverbrannter Asche durch die Lufteintrittsöffnungen, die direkt auf den Verbrennungsrost
               führen, in die Luftkanäle begünstigt.
 
            [0022] Dies ist besonders störend und verursacht häufige Unterbrechungen, um Wartungsarbeiten
               wie eben ein Abreinigen bzw. Reinigen des Kessels generell und insbesondere des Drehrosts
               durchzuführen. Aus all diesen Gründen wird in der Brennkammer normalerweise ein großer
               Luftüberschuss aufrechterhalten, doch dadurch nehmen die Flammentemperatur und der
               Wirkungsgrad der Verbrennung ab, und es kommt zu hohen NOx-Emissionen. Ein solcher
               Luftüberschuss ist unerwünscht. Insofern ist es auch ein Problem, dass die Reinigungsintervalle
               rein vorsorglich kürzer als erforderlich vorgesehen sind, womit der Kesselbetrieb
               nicht optimal erfolgt.
 
            [0023] Die vorstehenden Probleme wurden im (nachveröffentlichten) Stand der Technik der
               
EP 3 789 676 B1 mit einer Reinigungseinrichtung für einen Drehrost mit einer Klopfwirkung behandelt.
               Dabei sorgt eine Fallhammer-Konfiguration bei Drehung der Elemente des Drehrosts für
               ein Anschlagen eines Masseelements auf einen Anschlag des jeweiligen Elements.
 
            [0024] Allerdings hat sich gezeigt, dass diese Lösung des Stands der Technik zwei Nachteile
               beinhaltet. Zum einen benötigt die Fallhammer-Konfiguration unter dem Drehrost Prinzip
               bedingt recht viel Platz und ist damit für Kessel mit kleinerer Leistung (und Dimensionierung)
               zu groß, und zum anderen ist die Abreinigungswirkung beim Drehrost weiterhin verbesserungsbedürftig.
               Weiterhin sind auch bei dieser Lösung die Reinigungsintervalle zu kurz, das Problem
               einer möglichen Blockade der Drehung der Drehrostelemente besteht weiterhin, und es
               sind die Reinigungsvorgänge als solche aus Sicherheitsgründen extensiv vorgesehen.
 
            [0025] Es kann ausgehend von den vorstehend genannten Problemen eine Aufgabe der vorliegenden
               Erfindung sein, eine Biomasse-Heizanlage vorzusehen, die eine optimierte Abreinigung
               der Biomasse-Heizanlage ermöglicht.
 
            [0026] Beispielsweise sollte eine einfache Entaschung oder Abreinigung des Rostes ermöglicht
               werden, sowie sollte eine einfache Wartung des Rostes der Biomasse-Heizanlage ermöglicht
               werden.
 
            [0027] Zudem sollte eine hohe Anlagenverfügbarkeit vorhanden sein.
 
            [0028] Dabei könnte erfindungsgemäß und ergänzend folgende Überlegung eine Rolle spielen:
               Die Hybridtechnologie soll sowohl den Einsatz von Pellets als auch von Hackgut mit
               Wassergehalten zwischen 8 und 35 Gewichtsprozent ermöglichen.
 
            [0029] Dabei kann/können sich die vorstehend genannte(n) Aufgabe(n) oder die potentiellen
               Einzelproblemstellungen auch auf andere Teilaspekte der Gesamtanlage beziehen, beispielsweise
               auf die Brennkammer oder die Luftführung durch den Rost.
 
            [0030] Diese Aufgabe(n) wird/werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
               Weitere Aspekte und vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
 
            [0031] Die Vorteile dieser Konfiguration und auch der folgenden Aspekte ergeben sich aus
               der folgenden Beschreibung der zugehörigen Ausführungsbeispiele.
 
            [0032] Gemäß einem Aspekt dieser Offenbarung ist ein Biomasse-Heizanlage zur Verfeuerung
               von biogenem Brennstoff offenbart, die Anlage aufweisend: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung
               und mit einem Wärmetauscher; eine Steuereinrichtung mit einem Speicher; zumindest
               einen Sensor, der einen Zustand einer Ascheabfuhreinrichtung zur Abreinigung von Verbrennungsrückständen
               aus dem Kessel erfassen kann; wobei die Biomasse-Heizanlage derart eingerichtet ist,
               dass die Steuereinrichtung eine Blockade der Ascheabfuhreinrichtung mittels von dem
               Sensor erhaltener Informationen erfassen kann.
 
            [0033] Gemäß einer Weiterbildung des vorstehenden Aspekts ist eine Biomasse-Heizanlage vorgesehen,
               diese Anlage aufweisend: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung und mit einem Wärmetauscher,
               wobei die Brenneinrichtung einen Drehrost mit zumindest einem mit einer Drehachse
               drehbar gelagerten Drehrostelement aufweist, wobei der Drehrost gedreht werden kann,
               um die Verbrennungsrückstände von der Verbrennungsfläche des Drehrosts abzureinigen;
               zumindest einen Drehwinkelsensor als den Sensor, welcher einen Drehwinkel der Drehachse
               erfassen kann und welcher mit der Steuereinrichtung kommunikativ verbunden ist; zumindest
               einen Antrieb zur Drehung der Drehachse, wobei der Antrieb von der Steuereinrichtung
               angesteuert wird; wobei die Biomasse-Heizanlage eingerichtet ist, eine Blockade einer
               Drehung des zumindest einen Drehrostelements zu erfassen, falls eine bestimmte Drehgeschwindigkeit
               des zumindest einen Drehrostelements kleiner ist als ein vorbestimmter Schwellenwert.
 
            [0034] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               die Biomasse-Heizanlage eingerichtet ist, die Drehgeschwindigkeit mittels einer Differenz
               von zwei erfassten Drehwinkeln zu bestimmen, wobei die beiden Drehwinkel in einem
               vorbestimmten zeitlichen Abstand zueinander erfasst werden.
 
            [0035] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               die Biomasse-Heizanlage eingerichtet ist, die Blockade erst dann zu erfassen, falls
               die bestimmte Drehgeschwindigkeit bei zumindest zwei aufeinanderfolgenden Bestimmungen
               kleiner ist als der vorbestimmte Schwellenwert.
 
            [0036] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               die Biomasse-Heizanlage eingerichtet ist, bei positiver Erfassung der Blockade der
               Drehung in einer ersten Drehrichtung eine Brecherfunktion ausgeführt wird, bei der
               das zumindest eine Drehrostelement eine vorbestimmte Zeit entgegen der ersten Drehrichtung
               in eine zweite Drehrichtung zurückgedreht wird, und in Folge das zumindest eine Drehrostelement
               erneut in die erste Drehrichtung gedreht wird.
 
            [0037] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               der Wärmetauscher eine Mehrzahl von Kesselrohren mit darin befindlichen Turbulatoren
               aufweist; und der Sensor ein Positionssensor ist, der eine Ruhestellung der Turbulatoren
               mittelbar oder unmittelbar erfassen kann.
 
            [0038] Gemäß einem weiteren Hauptaspekt ist ein Verfahren zur Erfassung einer Blockade eines
               Drehrosts einer Biomasse-Heizanlage offenbart, wobei die Biomasse-Heizanlage das Folgende
               aufweist: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung und mit einem Wärmetauscher, eine
               Steuereinrichtung mit einem Speicher; zumindest einen Sensor, der einen Zustand einer
               Ascheabfuhreinrichtung zur Abreinigung von Verbrennungsrückständen aus dem Kessel
               erfassen kann; wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Erfassen, durch
               die Steuereinrichtung, einer Blockade der Ascheabfuhreinrichtung durch Auswerten von
               Informationen von dem Sensor.
 
            [0039] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               die Biomasse-Heizanlage weiter das Folgende aufweist: einen Drehrost der Brenneinrichtung
               mit zumindest einem mit einer Drehachse drehbar gelagerten Drehrostelement aufweist;
               zumindest einen Drehwinkelsensor, welcher einen Drehwinkel der Drehachse erfassen
               kann und welcher mit der Steuereinrichtung kommunikativ verbunden ist; zumindest einen
               Antrieb zur Drehung der Drehachse, wobei der Antrieb von der Steuereinrichtung angesteuert
               wird, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Bestimmen der Drehgeschwindigkeit
               des zumindest einen Drehrostelements; Vergleichen der bestimmten Drehgeschwindigkeit
               mit einem vorbestimmten Schwellenwert; Erfassung einer Blockade einer Drehung des
               zumindest einen Drehrostelements, falls der Vergleich ergibt, dass die Drehgeschwindigkeit
               kleiner ist als der Schwellenwert.
 
            [0040] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               das Bestimmen der Drehgeschwindigkeit die folgenden Schritte umfasst: Erfassen eines
               ersten Drehwinkels zu einem ersten Zeitpunkt; Erfassen eines zweiten Drehwinkels zu
               einem zweiten Zeitpunkt, der eine vorbestimmte Wartezeit nach dem ersten Zeitpunkt
               festgelegt ist; Berechnen der Differenz des ersten Drehwinkels und des zweiten Drehwinkels.
 
            [0041] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, wobei
               die Blockade erst dann detektiert wird, falls die bestimmte Drehgeschwindigkeit bei
               zumindest zwei aufeinanderfolgenden Bestimmungen kleiner ist als der vorbestimmte
               Schwellenwert.
 
            [0042] Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Aspekte ist das Folgende offenbart, weiter
               aufweisend die folgenden Schritte: Ausführen einer Brecherfunktion bei positiver Erfassung
               der Blockade der Drehung in einer ersten Drehrichtung, wobei die Brecherfunktion darin
               besteht, dass das zumindest eine Drehrostelement eine vorbestimmte Zeit entgegen der
               ersten Drehrichtung in eine zweite Drehrichtung zurückgedreht wird, und in Folge das
               zumindest eine Drehrostelement erneut in die erste Drehrichtung gedreht wird.
 
            [0043] Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Auslösen einer Abreinigen eines
               Drehrosts einer Biomasse-Heizanlage offenbart, wobei die Biomasse-Heizanlage das Folgende
               aufweist: einen Kessel mit einer Brenneinrichtung und mit einem Wärmetauscher, wobei
               die Brenneinrichtung einen Drehrost mit zumindest einem mit einer Drehachse drehbar
               gelagerten Drehrostelement aufweist; eine Steuereinrichtung mit einem Speicher; zumindest
               einen Drehwinkelsensor, welcher einen Drehwinkel der Drehachse erfassen kann und welcher
               mit der Steuereinrichtung kommunikativ verbunden ist; zumindest einen Brennkammertemperatursensor,
               der eine Temperatur der Brennkammer erfassen kann und welcher mit der Steuereinrichtung
               kommunikativ verbunden ist; zumindest einen Antrieb zur Drehung der Drehachse, wobei
               der Antrieb von der Steuereinrichtung angesteuert wird, wobei das Verfahren die folgenden
               Schritte aufweist: Erfassen, ob sich der Kessel im Zustand des Ausbrennens befindet
               oder nicht; Durchführen der folgenden Schritte, falls erfasst ist, dass sich der Kessel
               im Zustand des Ausbrennens befindet: Erfassen der Brennkammertemperatur mit dem Brennkammertemperatursensor;
               Abreinigen des Drehrosts durch Drehen zumindest eines Drehrostelements, falls die
               erfasste Brennkammertemperatur eine vorbestimmte Temperatur unterschreitet.
 
            [0044] Offenbart ist zudem ein Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei Ausführung des
               Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren eines der vorstehenden
               Aspekte auszuführen.
 
            [0045] Offenbart ist weiterhin ein computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm
               vorausgehenden Aspekts gespeichert ist.
 
            [0046] Die einzelnen Effekte und Vorteile dieser Aspekte ergeben sich aus der nachstehenden
               Figurenbeschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
 
            [0047] "Horizontal" kann vorliegend eine ebene Ausrichtung einer Achse oder eines Querschnitts
               in der Annahme bezeichnen, dass der Kessel ebenso horizontal aufgestellt ist, womit
               beispielsweise das Erdniveau die Referenz sein kann. Alternativ kann "horizontal"
               vorliegend "parallel" zur Grundebene des Kessels bedeuten, so wie diese üblicherweise
               definiert wird. Weiter alternativ kann, insbesondere bei einem Fehlen einer Bezugsebene,
               "horizontal" lediglich als zumindest annähernd lotrecht zur Wirkungsrichtung der Gravitationskraft
               der Erde bzw. Erdbeschleunigung verstanden werden.
 
            [0048] Obschon alle vorstehenden Einzelmerkmale und Details eines Aspekts der Erfindung
               und der Weiterbildungen dieses Aspekts in Zusammenhang mit der Biomasse-Heizanlage
               beschrieben sind, so sind diese Einzelmerkmale und Details auch als solche unabhängig
               von der Biomasse-Heizanlage offenbart.
 
            [0049] Die Biomasse-Heizanlage wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen und einzelnen Aspekten
               anhand der Figuren näher erläutert:
               
               
                  - Fig. 1
 
                  - zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht einer Biomasse-Heizanlage gemäß einer
                     Ausführungsform der Erfindung;
 
                  - Fig. 2
 
                  - zeigt eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1, welche entlang
                     einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und welche aus der Seitenansicht S betrachtet
                     dargestellt ist;
 
                  - Fig. 3
 
                  - zeigt ebenso eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage der Fig. 1 mit
                     einer Darstellung des Strömungsverlaufs, wobei die Querschnittsansicht entlang einer
                     Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde und aus der Seitenansicht S betrachtet dargestellt
                     ist;
 
                  - Fig. 4
 
                  - zeigt eine Teilansicht der Fig. 2, die eine Brennkammergeometrie des Kessels der Fig.
                     2 und Fig. 3 darstellt;
 
                  - Fig. 5
 
                  - zeigt eine Schnittansicht durch den Kessel bzw. die Brennkammer des Kessels entlang
                     der Vertikalschnittlinie A2 der Fig. 4;
 
                  - Fig. 6
 
                  - zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht auf die Primärverbrennungszone der Brennkammer
                     mit dem Drehrost der Fig. 4;
 
                  - Fig. 7
 
                  - zeigt entsprechend zur Fig. 6 eine Explosionsdarstellung der Brennkammersteine;
 
                  - Fig. 8
 
                  - zeigt eine Aufsicht auf den Drehrost mit Drehrostelementen von oben aus Sicht der
                     Schnittlinie A1 der Fig. 2;
 
                  - Fig. 9
 
                  - zeigt den Drehrost der Fig. 2 in geschlossener Position mithin in einem ersten Zustand,
                     wobei alle Drehrostelemente horizontal ausgerichtet bzw. geschlossen sind;
 
                  - Fig. 10
 
                  - zeigt den Drehrost der Fig. 9 in dem Zustand einer Teilabreinigung, mithin einem zweiten
                     Zustand, des Drehrosts im Gluterhaltungsbetrieb;
 
                  - Fig. 11
 
                  - zeigt den Drehrost der Fig. 9 im Zustand der Universalabreinigung, mithin in einem
                     dritten Zustand, wobei die Universalabreinigung bevorzugt während eines Anlagenstillstands
                     durchgeführt wird;
 
                  - Fig. 13
 
                  - zeigt ein Leistungsdiagramm eines beispielhaften Zyklus des Verbrennungsbetriebs der
                     Biomasse-Heizanlage von der Zündung bis zum Ausbrennen;
 
                  - Fig. 14
 
                  - zeigt ein Auslöseverfahren, mit dem eine Abreinigung des Kessels ausgelöst werden
                     kann;
 
                  - Fig. 15
 
                  - zeigt eine Weiterbildung des Auslöseverfahrens der Fig. 14;
 
                  - Fig. 16
 
                  - zeigt ein Abreinigungsoptimierungsverfahren;
 
                  - Fig. 17a
 
                  - zeigt ein Abreinigungsverfahren für den Kessel;
 
                  - Fig. 17b
 
                  - zeigt ein erstes Anti-Blockade-Verfahren, welches eine Fortbildung des Verfahrens
                     der Fig. 17a ist;
 
                  - Figuren 17c und 17d
 
                  - zeigen ein zweites Anti-Blockade-Verfahren in Fortbildung zu den Verfahren der Fig.
                     17a und/oder 17b;
 
                  - Fig. 18
 
                  - zeigt ein Blockadeerfassungsverfahren für den Drehrost der Biomasse-Heizanlage;
 
                  - Fig. 19
 
                  - zeigt ein Diagramm mit dem Verfahren der Fig. 18 mit einem zeitlichen Verlauf des
                     Drehwinkels ohne Blockade, mit Blockade und mit einer Brecherfunktion auf erkannter
                     Blockade, sowie einer Alternative in Reaktion auf eine erkannte Blockade.
 
               
 
            BESCHREIBUNG VON BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0050] Im Folgenden werden verschiedene lediglich beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden
               Offenbarung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen offenbart. Ausführungsformen
               und darin verwendete Begriffe sollen jedoch nicht dazu dienen, die vorliegende Offenbarung
               auf bestimmte Ausführungsformen zu beschränken, und sie sollte so ausgelegt werden,
               dass sie verschiedene Änderungen, Äquivalente und/oder Alternativen gemäß den Ausführungsformen
               der vorliegenden Offenbarung beinhaltet.
 
            [0051] Sollten in der Beschreibung allgemeinere Begriffe für in den Figuren dargestellte
               Merkmale oder Elemente verwendet werden, so ist beabsichtigt, dass für den Fachmann
               nicht nur das spezielle Merkmal oder Element in den Figuren offenbart ist, sondern
               auch die allgemeinere technische Lehre.
 
            [0052] In Bezug auf die Beschreibung der Figuren können die gleichen Bezugszeichen in den
               einzelnen Figuren verwendet werden, um auf ähnliche oder technisch entsprechende Elemente
               zu verweisen. Weiter können der Übersichtlichkeit halber in einzelnen Detail- oder
               Ausschnittsansichten mehr Elemente oder Merkmale mit Bezugszeichen dargestellt sein,
               als in den Überblicksansichten. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Elemente oder
               Merkmale auch entsprechend in den Überblicksdarstellungen offenbart sind, auch wenn
               diese dort nicht explizit aufgeführt sind.
 
            [0053] Es ist zu verstehen, dass eine Singularform eines Substantivs, das einem Gegenstand
               entspricht, eines oder mehrere der Dinge beinhalten kann, es sei denn, der betreffende
               Kontext weist eindeutig auf etwas anderes hin.
 
            [0054] In der vorliegenden Offenbarung kann ein Ausdruck wie "A oder B", "mindestens einer
               von A oder/und B" oder "einer oder mehrere von A oder/und B" alle möglichen Kombinationen
               von zusammen aufgeführten Merkmalen beinhalten. Ausdrücke wie "erster", "zweiter",
               "primär" oder "sekundär", die hierin verwendet werden, können verschiedene Elemente
               unabhängig von ihrer Reihenfolge und/oder Bedeutung darstellen und schränken entsprechende
               Elemente nicht ein. Wenn beschrieben wird, dass ein Element (z.B. ein erstes Element)
               "funktionsfähig" oder "kommunikativ" mit einem anderen Element (z.B. einem zweiten
               Element) gekoppelt oder verbunden ist, kann das Element direkt mit dem anderen Element
               verbunden werden oder mit dem anderen Element über ein anderes Element (z.B. ein drittes
               Element) verbunden werden.
 
            [0055] Ein in der vorliegenden Offenbarung verwendeter Ausdruck "konfiguriert zu" (oder
               "eingerichtet") kann beispielsweise durch "geeignet für", "geeignet zu", "angepasst
               zu", "gemacht zu", "fähig zu" oder "entworfen zu" ersetzt werden, je nach dem technisch
               Möglichen. Alternativ kann in einer bestimmten Situation ein Ausdruck "Vorrichtung
               konfiguriert zu" oder "eingerichtet zu" bedeuten, dass die Vorrichtung zusammen mit
               einer anderen Vorrichtung oder Komponente arbeiten kann, oder eine entsprechende Funktion
               ausführen kann.
 
            [0056] Alle Größenangaben, welche in "mm" angegeben sind, sind als ein Größenbereich von
               ±1 mm um den angegebenen Wert zu verstehen, sofern nicht eine andere Toleranz oder
               andere Bereiche oder Bereichsgrenzen explizit angegeben ist/sind.
 
            [0057] Anzumerken ist, dass die vorliegenden Einzelaspekte, beispielsweise die Reinigungseinrichtung,
               gesondert von bzw. getrennt von der Biomasse-Heizanlage hierin als Einzelteile oder
               Einzelvorrichtungen offenbart sind. Es ist dem Fachmann somit klar, dass auch einzelne
               Aspekte oder Anlagenteile hierin auch für sich genommen offenbart sind. Vorliegend
               sind die einzelnen Aspekte oder Anlageteile insbesondere in den durch Klammern gekennzeichneten
               Unterkapiteln offenbart. Es ist vorgesehen, dass diese einzelnen Aspekte auch gesondert
               beansprucht werden können.
 
            [0058] Weiter sind der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht alle Merkmale und Elemente,
               insbesondere wenn sich diese wiederholen, einzeln bezeichnet. Es sind vielmehr die
               Elemente und Merkmale jeweils exemplarisch bezeichnet. Analoge oder gleiche Elemente
               sind dann als solche zu verstehen.
 
            (Bi omasse-Heizanlage)
[0059] Zunächst soll die Biomasse-Heizanlage 1 der vorliegenden Offenbarung allgemein beschrieben
               werden, um das "Umfeld" der Abreinigung und insbesondere der Ascheabfuhreinrichtungen
               7, 25, d.h. des vorliegenden Drehrosts 25 mit seiner Abreinigung und auch der Ascheschnecke
               71, näher zu beleuchten.
 
            [0060] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Überblicksansicht der Biomasse-Heizanlage 1 gemäß
               einer Ausführungsform der Erfindung.
 
            [0061] Der Pfeil V bezeichnet in den Figuren die Vorderansicht der Anlage 1, und der Pfeil
               S bezeichnet in den Figuren die Seitenansicht der Anlage 1.
 
            [0062] Die Biomasse-Heizanlage 1 weist einen Kessel 11 auf, der auf einem Kesselfuß 12 gelagert
               ist. Der Kessel 11 weist ein Kesselgehäuse 13, beispielsweise aus Stahlblech, auf.
               Nicht vollständig dargestellt ist eine Isolation des Kessels 11.
 
            [0063] Im vorderen Teil des Kessels 11 befindet sich eine Brenneinrichtung 2 (nicht dargestellt),
               die über eine erste Wartungsöffnung mit einem Verschluss 21 erreicht werden kann.
               Eine Drehmechanikhalterung 22 (nicht dargestellt) für einen Drehrost 25 lagert eine
               Drehmechanik 23, mit der Antriebskräfte auf Drehachsen 81 bzw. Lagerachsen 81 des
               Drehrosts 25 übertragen werden können. Die Drehmechanik 23 kann bevorzugt ein dehnbares
               Übertragungsglied, beispielsweise ein Zahnband, aufweisen, welches die Antriebskräfte
               der Motors 231 auf die Drehachse 81 überträgt. Der Drehrost 25 hat vorliegend eine
               Doppelfunktion. Einerseits ist er ein Rost für den Brennstoff, und andererseits dient
               dieser auch als Ascheabfuhreinrichtung 25, da er die Verbrennungsrückstände durch
               Abkippen abführen kann.
 
            [0064] Im Mittelteil des Kessels 11 befindet sich ein Wärmetauscher 3 (nicht dargestellt),
               der von oben über eine zweite Wartungsöffnung mit einem Verschluss 31 erreicht werden
               kann.
 
            [0065] Im Hinterteil des Kessels 11 befindet sich eine elektrostatische Filtereinrichtung
               4 (kurz auch als Filter 4 bezeichnet) mit einer Elektrode 45 (vgl. Fig. 2 ff.), die
               mit einer isolierenden Elektrodenhalterung 43 aufgehängt ist, und die über eine Elektrodenversorgungsleitung
               42 unter Spannung gesetzt wird. Die Filtereinrichtung 4 weist ein röhrenförmiges Innenvolumen
               46b, welches sich in einer Längsrichtung der Filtereinrichtung 4 erstreckt.
 
            [0066] Das Abgas der Biomasse-Heizanlage 1, welches durch die Filtereinrichtung 4 geströmt
               ist, wird über einen Abgasausgang 41 abgeführt, der der Filtereinrichtung 4 (fluidisch)
               strömungstechnisch nachgelagert angeordnet ist. Hier kann ein Ventilator oder ein
               Gebläse vorgesehen sein.
 
            [0067] Hinter dem Kessel 11 ist eine Rezirkulationseinrichtung 5 vorgesehen, die einen Teil
               des Rauch- bzw. Abgases über Rezirkulationskanäle 51, 53 und 54 und Klappen 52 zur
               Kühlung des Verbrennungsvorgangs und Wiederverwendung beim Verbrennungsvorgang rezirkuliert.
 
            [0068] Weiter weist die Biomasse-Heizanlage 1 eine Brennstoffzufuhr 6 auf, mit der der Brennstoff
               kontrolliert zu der Brenneinrichtung 2 in die Primärverbrennungszone 26 von der Seite
               auf den Drehrost 25 befördert wird. Die Brennstoffzufuhr 6 weist eine Zellradschleuse
               61 mit einer Brennstoffzufuhröffnung 65 auf, wobei die Zellradschleuse 61 einen Antriebsmotor
               66 mit einer Ansteuerelektronik aufweist. Eine von dem Antriebsmotor 66 angetriebene
               Achse 62 treibt eine Übersetzungsmechanik 63 an, die eine (nicht dargestellte) Brennstoff-Förderschnecke
               67 antreiben kann, so dass der Brennstoff in einem Brennstoff-Zufuhrkanal 64 zu der
               Brenneinrichtung 2 gefördert wird.
 
            [0069] Im unteren Teil der Biomasse-Heizanlage 1 ist eine Ascheabfuhreinrichtung 7 vorgesehen,
               welche eine Ascheaustragungsschnecke 71 in einem Ascheaustragungskanal aufweist, die
               von einem Motor 72 betrieben wird. Diese Ascheabfuhreinrichtung 7 ist vorzugsweise
               derart eingerichtet, dass bei Drehung der Ascheaustragungsschnecke 71 durch den Motor
               72 auch die Turbulatoren im Wärmetauscher 3 hin- und herbewegt werden, womit eine
               Abreinigung des Wärmetauschers erfolgt. In dieser Ascheabfuhreinrichtung 7 können
               sich Schlacke oder auch andere Reste von der Verbrennung (beispielsweise Nägel) verklemmen
               und diese Aschabfuhreinrichtung 7 verklemmen.
 
            [0070] Die Biomasse-Heizanlage 1 weist des Weiteren eine Steuereinrichtung 100 auf. Diese
               Steuereinrichtung 100 ist mit einem herkömmlichen Prozessor, flüchtigem und nicht-flüchtigem
               Speicher (beispielsweise (S-) RAM, ROM, Flash und/oder Cache-Speicher), sowie diversen
               Schnittstellen vorgesehen. Als Schnittstellen können analoge oder digitale Ein- und
               Ausgänge vorgesehen sein. Beispielsweise können CAN-Bus Schnittstellen, 0-10 V analoge
               Eingänge oder 4-20 mA analoge Eingänge/Ausgänge für Sensoren und Aktoren und/oder
               RS-232 Schnittstellen vorgesehen sein. Zudem weist die Steuereinrichtung vorzugsweise
               (optional) zumindest eine Schnittstelle mit einem Internet-Protokoll (IP, Ethernet,
               WLAN) nach den bekannten Standards auf. Damit kann die Steuereinrichtung, bevorzugt
               über das Internet, mit den von der Biomasse-Heizanlage 1 entfernt installierten Datenverarbeitungseinrichtungen
               kommunizieren.
 
            [0071] Die Möglichkeit einer Kommunikation zu entfernt angeordneten Datenverarbeitungseinrichtungen
               kann vorgesehen sein.
 
            [0072] Weiterhin kann die Steuereinrichtung 100 eine Tastatur und/oder ein Display zur Anzeige
               von Betriebsdaten aufweisen. Das Display kann ebenso eine sogenannte Touch-Funktion
               aufweisen, bei der ein Bediener Eingaben auf dem Display vornehmen kann.
 
            [0073] Die Steuereinrichtung 100 kann auch eine Spannungserzeugungseinheit aufweisen, welche
               die Spannung für den Betrieb der Filtereinrichtung 4 erzeugt.
 
            [0074] Neben der Steuereinrichtung 100 sind eine Mehrzahl von Sensoren zur Erfassung von
               physikalischen und/oder chemischen Größen der Biomasse-Heizanlage 1 vorgesehen. Beispiele
               solcher Sensoren sind in Bezug auf die Fig. 2 näher beschrieben.
 
            [0075] Einer der Sensoren, der mit der Steuereinrichtung 100 kommunikativ verbunden sein
               kann, kann ein Kesseltemperatursensor 115 sein. Eine Brennkammer 24 oder Kesselrohre
               32 (vgl. Fig. 2) sind zumindest teilweise von einem Wärmetauschmedium 38 (vgl. Fig.
               2), beispielsweise (Heizungs-)Wasser, umgeben. Der Kesseltemperatursensor 115 misst
               oder erfasst die Temperatur des Wärmetauschmediums 38 im Kessel 11 vorzugsweise an
               einer Stelle, die für eine Durchschnittstemperatur des Wärmetauschmediums 38 im Kessel
               11 repräsentativ ist.
 
            [0076] Die von dem Kesseltemperatursensor 115 erfasste Temperatur wird an die Steuereinrichtung
               100 kommuniziert (vorzugsweise als Signal, beispielsweise als Spannungssignal, als
               Stromsignal oder als digitales Signal), womit der Steuereinrichtung 100 die Temperatur
               (welche eventuell noch aus dem Signal berechnet werden muss, beispielsweise könnte
               die Spannung von 1 Volt 10 Grad Celsius über einem Nullpunkt entsprechen) zur weiteren
               Verarbeitung zur Verfügung steht. Gleiches gilt für alle anderen hierin beschriebenen
               Sensoren bzw. erfassenden Einrichtungen.
 
            [0077] Dabei kann die Steuereinrichtung die von dem Kesseltemperatursensor 115 erfasste
               Temperatur in einem (permanenten oder flüchtigen) Speicher abspeichern. Gleiches gilt
               analog für alle anderen erfassten Sensordaten.
 
            [0078] Das vorstehend betreffend Kesseltemperatursensor 115 und der erfassten Temperatur
               (als erfasste physikalische Größe) Dargelegte kann auch auf weitere Sensoren und physikalische
               oder chemische Größen Anwendung finden, insbesondere auf die Sensoren, welche mit
               Bezug auf Fig. 2 beschrieben werden. Als Sensoren können insbesondere Sensoren der
               Brennstoffbetthöhe bzw. Glutbetthöhe 86, die Lambdasonde 112, der Abgastemperatursensor
               111, der Unterdrucksensor 113, der Heizungswassertemperatursensor 114 verwendet werden.
 
            [0079] Weiter kann die Steuereinrichtung 100 Sensoren aufweisen, mit denen die (Soll-) Spannung,
               welche an der Elektrode 45 der Filtereinrichtung 100 anliegen soll, und der Strom
               If, der in der Filtereinrichtung 4 fließt, erfasst werden kann. Gleiches gilt für
               die diversen Motoren, welche für die (Ab-)Reinigung des Kessels, d.h., der Drehung
               der Drehrostelemente 252, 253, 254 oder der Ascheschnecke 71 zum Einsatz kommen. Damit
               kann die Steuereinrichtung 100 Stromerfassungsmittel zum Erfassen des Stroms durch
               die Elektrode 45 oder durch die diversen Motoren aufweisen. Ebenso kann die Steuereinrichtung
               100 Spannungserfassungsmittel zum Erfassen der Filterspannung Vf, welche an der Elektrode
               45 anliegt, oder der Spannung, die an dem jeweiligen Motor anliegt, aufweisen.
 
            [0080] Weiter kann zumindest ein mechanischer, optischer oder auch induktiver Drehwinkelsensor
               bzw. Positionssensor 259 vorgesehen sein, mit dem die Drehlage bzw. der Drehwinkel
               der Drehrostelemente 252, 253, 254 erfasst werden kann. Ebenso kann ein Positionssensor
               vorgesehen sein, der die Drehlage der Ascheschnecke 71 erfassen kann.
 
            [0081] Weiter kann ein Endschalter vorgesehen sein, mit dem ein Endanschlag des Drehrosts
               am Übergangselement 255 (d.h. die Drehrostelemente 252, 253, 254 befinden sich in
               deren horizontaler Arbeitsposition) erfasst werden kann.
 
            [0082] Weiter ist zumindest ein Positionssensor 75 (auch als Reinigungssensor 76 bezeichnet),
               der beispielsweise ein induktiver Positionsschalter ist, vorgesehen. Der Positionssensor
               75 ist zur Erfassung der Position oder der Ruhe- bzw. Endstellung der Reinigungsmechanik,
               welche von dem Motor 72 angetrieben wird, und/oder der Ascheschnecke 71, vorgesehen.
               Insbesondere kann der Reinigungssensor 76 derart vorgesehen sein, dass dieser eine
               Ruheposition der Reinigungsmechanik erfassen kann. Beispielsweise kann der Reinigungssensor
               76 ein positives Signal ausgeben, wenn sich die Reinigungsmechanik in deren Ruheposition
               (beispielsweise sind die Turbulatoren in deren untersten Position) befindet und nicht
               aktiv durch den Motor 72 ausgelenkt wird. So kann der Reinigungssensor 76 beispielweise
               ein induktiver Schalter sein, wobei die Anwesenheit oder Position eines Gestänges,
               Hebels oder eines ähnlichen mechanischen Kopplungselements zwischen der Schnecke 71
               und dem Motor 72 in Ruheposition der Reinigungsmechanik durch den Sensor 76 und/oder
               die Drehungslage der Schnecke 71 und/oder die Höhenlage der Turbulatoren 36, 37 erfasst
               werden kann. Es kann ein Positionssensor 75 beispielsweise die Ruhelage der Turbulatoren
               36, 37 mittelbar erfassen, indem die Lage eines Kopplungselements der Reinigungsmechanik
               zwischen Motor 72 und den Turbulatoren 36, 37 erfasst wird. Mit Bestimmung der Position
               kann mithin auf den Zustand der Ascheabfuhr geschlossen werden.
 
            [0083] Zudem können auch die Aktoren der Biomasse-Heizanlage 1 mit der Steuereinrichtung
               100 kommunikativ verbunden sein. Dabei können beispielsweise die Luftventile 52 der
               Rezirkulationseinrichtung 5, die Zündeinrichtung 201, die Motoren 231 und 66, der
               elektrostatische Filter 4 bzw. der Elektrofilter 4 (bspw. dessen An-/AusZustand Sf,),
               die Ascheabfuhr 7 bzw. deren Motor 72, die Brennstoffzufuhr 6 mit deren Zellenradschleuse
               61 bzw. deren Antriebsmotor 66 durch die Steuereinrichtung 100 angesteuert werden.
 
            [0084] Die Steuereinrichtung 100 steuert den zumindest einen Motor 231 bzw. eine Antriebseinheit
               231 zur Drehung der später erläuterten Drehrostelemente 252, 253, 254 an. Hierbei
               kann die Steuereinrichtung auch mittels eines Stromsensors den Strom erfassen, der
               durch den zumindest einen Motor fließt. Weiter kann optional auch die Spannung erfasst
               werden, die am Motor anliegt und mithin kann auch die (Ansteuer-)Leistung berechnet
               werden, die für die Motordrehung erforderlich ist.
 
            [0085] Weiterhin ist die Filtereinrichtung 4 mit der Steuereinrichtung 100 derart kommunikativ
               verbunden, dass der Zustand, die Spannung und/oder die Bestromung der Elektrode 45
               gesteuert werdenkönnen. Dabei kann die Steuereinrichtung 100 derart eingerichtet sein,
               dass der An-/Aus-Zustand Sf der Elektrode 45 und deren Spannung Vf eingestellt werden
               kann. Beispielsweise kann die Spannung in einem Bereich von 10-80 kV, vorzugsweise
               in einem Bereich von 10-60 kV, eingestellt werden.
 
            [0086] Die Steuereinrichtung 100 kann damit eine Regelung der Biomasse-Heizanlage 1 vornehmen.
               Zumindest eine erfasste physikalische/chemische Größe und/oder zumindest eine elektrotechnische
               Größe zumindest eines Sensors der Biomasse-Heizanlage 1 wird/werden zu der Steuereinrichtung
               100 kommuniziert, die Biomasse-Heizanlage 1 verwendet diese Größe(n) zur Berechnung
               einer Regelantwort, wobei die Regelantwort wiederum zur Einstellung zumindest eines
               Aktors der Biomasse-Heizanlage 1 verwendet wird. Aufgrund der Einstellung des zumindest
               eines Aktors wiederum werden die physikalisch/chemischen Vorgänge in der Biomasse-Heizanlage
               1 (insbesondere diejenigen der Verbrennung) beeinflusst, was wiederum von dem zumindest
               einem Sensor erfasst wird. Damit schließt sich zumindest ein Regelkreis. Aufgrund
               der Vielzahl von möglichen Regelungsaufgaben der Steuereinrichtung 100 kann durch
               die Steuereinrichtung 100 auch mehr als ein Regelkreis der Biomasse-Heizanlage gleichzeitig
               geregelt werden.
 
            [0087] Insbesondere kann die Regelung der Filtereinrichtung (Spannungsregelung der Elektrode
               45) basierend auf diversen erfassten Größen erfolgen.
 
            [0088] Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht durch die Biomasse-Heizanlage 1 der Fig. 1,
               welche entlang einer Schnittlinie SL1 vorgenommen wurde, und welche aus der Seitenansicht
               S betrachtet dargestellt ist. In der korrespondierenden Fig. 3, welche den gleichen
               Schnitt wie Fig. 2 darstellt, sind der Übersichtlichkeit halber die Strömungen "S"
               des Rauchgases, und strömungstechnische Querschnitte schematisch dargestellt (Diese
               Strömungen entsprechen auch Verfahrensschritten S1...S7, von der Erzeugung des Rauchgases
               bis zum Austritt aus der Biomasse-Heizanlage 11). Zu Fig. 3 ist anzumerken, dass einzelne
               Bereiche im Vergleich zu der Fig. 2 abgeblendet dargestellt sind. Dies dient nur der
               Übersichtlichkeit der Fig. 3 und der Sichtbarkeit der Strömungspfeile S5, S6 und S7.
 
            [0089] Von links nach rechts sind in Fig. 2 die Brenneinrichtung 2, der Wärmetauscher 3
               und eine (optionale) Filtereinrichtung 4 des Kessels 11 vorgesehen. Der Kessel 11
               ist auf dem Kesselfuß 12 gelagert, und weist ein mehrwandiges Kesselgehäuse 13 auf,
               in welchem Wasser oder ein anderes fluides Wärmetauschmedium 38 zirkulieren kann.
               Zur Zufuhr und Abfuhr des Wärmetauschmediums ist eine Wasserzirkulationseinrichtung
               14 mit Pumpe, Ventilen, Leitungen, etc. vorgesehen.
 
            [0090] Die Brenneinrichtung 2 weist eine Brennkammer 24 auf, in der im Kern der Verbrennungsprozess
               des Brennstoffes stattfindet. Die Brennkammer 24 weist einen mehrteiligen Drehrost
               25 auf, auf dem das Brennstoffbett 28 aufliegt. Der mehrteilige Drehrost 25 ist mittels
               einer Mehrzahl von Lagerachsen 81 drehbar gelagert angeordnet.
 
            [0091] Weiter bezugnehmend auf Fig. 2 und Fig. 3 ist die Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
               24 durch (eine Mehrzahl von) Brennkammersteine(n) 29 umfasst, womit die Brennkammersteine
               29 die Geometrie der Primärverbrennungszone 26 definieren. Der Querschnitt der Primärverbrennungszone
               26 (beispielsweise) entlang der Horizontalschnittlinie A1 ist im Wesentlichen oval
               (beispielsweise 380 mm +- 60mm x 320 mm ± 60 mm; dabei ist anzumerken, dass einige
               der vorstehenden Größenkombinationen auch einen kreisförmigen Querschnitt ergeben
               können). Der Pfeil S1 gibt die Strömung aus der Sekundärluftdüse 291 schematisch wieder,
               wobei diese Strömung (diese ist rein schematisch dargestellt) einen durch die Sekundärluftdüsen
               291 induzierten Drall aufweist, um die Durchmischung des Rauchgases zu verbessern.
 
            [0092] Dabei sind die Sekundärluftdüsen 291 derart ausgestaltet, dass diese die (durch die
               Brennkammersteine 29 vorgewärmte) Sekundärluft tangential in die Brennkammer 24 mit
               ihrem dortigen ovalen Querschnitt einführen. Damit entsteht eine wirbel- oder drallbehaftete
               Strömung S1, die grob spiral- oder helixförmig nach oben verläuft. In anderen Worten
               wird eine nach oben verlaufende und um eine Vertikalachse rotierende Spiral strömung
               ausgebildet.
 
            [0093] Es sind die Sekundärluftdüsen 291 somit derart ausgerichtet, dass diese die Sekundärluft
               - in der horizontalen Ebene betrachtet - tangential in die Brennkammer 24 einführen.
               In anderen Worten sind die Sekundärluftdüsen 291 jeweils als nicht auf die Brennkammermitte
               ausgerichteter Eintritt für die Sekundärluft vorgesehen. Im Übrigen kann ein solcher
               tangentialer Eintritt auch bei einer kreisförmigen Brennkammergeometrie zum Einsatz
               kommen.
 
            [0094] Dabei sind alle Sekundärluftdüsen 291 derart ausgerichtet, dass diese jeweils entweder
               eine rechtsdrehende oder eine linksdrehende Strömung bewirken. Insofern kann jede
               Sekundärluftdüse 291 zur Entstehung der Wirbelströmungen beitragen, wobei jede Sekundärluftdüse
               291 eine gleichartige Ausrichtung aufweist. Zu Vorstehendem ist anzumerken, dass in
               Ausnahmefällen einzelne Sekundärluftdüsen 291 auch neutral (mit Ausrichtung in die
               Mitte) oder gegenläufig (mit entgegengesetzter Ausrichtung) angeordnet sein können,
               obschon dies die strömungstechnische Effizienz der Anordnung verschlechtern kann.
 
            [0095] Die Brennkammersteine 29 bilden die Innenverkleidung der Primärverbrennungszone 26
               aus, speichern Wärme und sind dem Feuer direkt ausgesetzt. Damit schützen die Brennkammersteine
               29 auch das weitere Material der Brennkammer 24, beispielsweise Gusseisen, vor der
               direkten Flammeneinwirkung in der Brennkammer 24. Die Brennkammersteine 29 sind vorzugsweise
               an die Form des Rosts 25 angepasst. Die Brennkammersteine 29 weisen weiter Sekundärluft-
               bzw. Rezirkulationsdüsen 291 auf, die das Rauchgas in die Primärverbrennungszone 26
               zur erneuten Teilnahme am Verbrennungsprozess und insbesondere zur bedarfsweisen Kühlung
               rezirkulieren. Die Sekundärluftdüsen 291 sind dabei nicht auf die Mitte der Primärverbrennungszone
               26 ausgerichtet, sondern azentrisch ausgerichtet, um einen Drall der Strömung in der
               Primärverbrennungszone 26 zu bewirken (d. h. eine Drall- und Wirbel strömung, welche
               später näher erläutert wird). Die Brennkammersteine 29 werden später noch eingehender
               erläutert. Eine Isolation 311 ist am Kesselrohreintritt vorgesehen. Die ovale Querschnittsform
               der Primärverbrennungszone 26 (und der Düse) sowie die Länge und Lage der Sekundärluftdüsen
               291 begünstigen die Ausbildung und den Erhalt einer Wirbelströmung vorzugsweise bis
               zur Decke der Brennkammer 24 vorteilhaft.
 
            [0096] Eine Sekundärverbrennungszone 27 schließt sich, entweder auf der Höhe der Brennkammerdüsen
               291 (funktional bzw. verbrennungstechnisch betrachtet) oder auf Höhe der Brennkammerdüse
               203 (rein strukturell bzw. baulich betrachtet) an die Primärverbrennungszone 26 der
               Brennkammer 26 an, und definiert den Strahlungsteil der Brennkammer 26. In dem Strahlungsteil
               gibt das bei der Verbrennung entstandene Rauchgas seine Wärmeenergie hauptsächlich
               durch Wärmestrahlung insbesondere an das Wärmetauschmedium ab, welches sich in den
               beiden linken Kammern für das Wärmetauschmedium 38 befindet. Die entsprechenden Rauchgasströmungen
               sind in Fig. 3 durch die Pfeile S2 und S3 rein beispielhaft angegeben. Diese Wirbelströmungen
               werden eventuell auch leichte Rückströmungen oder weitere Turbulenzen beinhalten,
               die durch die rein schematischen Pfeile S2 und S3 nicht dargestellt werden. Das Grundprinzip
               der Strömungsausprägung in der Brennkammer 24 ist dem Fachmann jedoch, ausgehend von
               den Pfeilen S2 und S3, klar bzw. berechenbar.
 
            [0097] Durch die Sekundärlufteindüsung hervorgerufen bilden sich in der isolierten bzw.
               begrenzten Brennkammer 24 ausgeprägte Drall- bzw. Rotations- bzw. Wirbelströmungen
               aus. Dabei trägt insbesondere die ovale Brennkammergeometrie 24 dazu bei, dass sich
               die Wirbelströmung ungestört bzw. optimal entwickeln kann.
 
            [0098] Nach dem Austritt aus der Düse 203, die diese Wirbelströmungen nochmals bündelt,
               zeigen sich kerzenflammenförmige Rotationsströmungen S2, welche vorteilhaft bis zur
               Brennkammerdecke 204 reichen können, womit der verfügbare Raum der Brennkammer 24
               besser ausgenutzt wird. Dabei sind die Wirbelströmungen auf die Brennkammermitte konzentriert
               und nutzen das Volumen der Sekundärverbrennungszone 27 ideal aus. Weiter mindert die
               Einschnürung, die die Brennkammerdüse 203 für die Wirbelströmungen darstellt, die
               Rotationsströmungen, womit Turbulenzen zur Verbesserung der Durchmischung des Luft-Rauchgasgemischs
               erzeugt werden. Es findet somit eine Quervermischung durch die Einschnürung bzw. Verengung
               durch die Brennkammerdüse 203 statt. Der Rotationsimpuls der Strömungen bleibt allerdings
               zumindest teilweise auch oberhalb der Brennkammerdüse 203 erhalten, was die Ausbreitung
               dieser Strömungen bis zur Brennkammerdecke 204 erhält.
 
            [0099] Die Sekundärluftdüsen 291 sind in den elliptischen bzw. ovalen Querschnitt der Brennkammer
               24 somit derart integriert, dass sie aufgrund ihrer Länge und ihrer Ausrichtung Wirbelströmungen
               induzieren, die das Rauchgas-Sekundärluftgemisch in Rotation versetzen und dadurch
               (nochmals durch in Kombination mit der darüber positionierten Brennkammerdüse 203
               verbessert) eine vollständige Verbrennung bei minimalem Luftüberschuss und somit maximalem
               Wirkungsgrad ermöglichen.
 
            [0100] Dabei ist die Sekundärluftzufuhr derart gestaltet ist, dass diese die heißen Brennkammersteine
               29 durch Umströmung derselben kühlt und die Sekundärluft im Gegenzug selbst vorgewärmt
               wird, wodurch die Ausbrandgeschwindigkeit der Rauchgase beschleunigt wird und die
               Vollständigkeit des Ausbrandes auch bei extremer Teillast (z. B. 30% der Nennlast)
               sichergestellt wird.
 
            [0101] Die erste Wartungsöffnung 21 ist mit einem Dämmmaterial, beispielsweise Vermiculite
™, isoliert. Die vorliegende Sekundärverbrennungszone 27 ist derart eingerichtet, dass
               ein Ausbrand des Rauchgases gewährleistet wird. Die spezielle geometrische Ausgestaltung
               der Sekundärverbrennungszone 27 wird später noch eingehender erläutert.
 
            [0102] Nach der Sekundärverbrennungszone 27 strömt das Rauchgas in die Wärmetauscheinrichtung
               3, welche ein Bündel von parallel zueinander vorgesehenen Kesselrohren 32 aufweist.
               In den Kesselrohren 32 strömt das Rauchgas nun abwärts, wie in Fig. 3 durch die Pfeile
               S4 angegeben. Man kann diesen Teil der Strömung auch als Konvektionsteil bezeichnen,
               da die Wärmeabgabe des Rauchgases im Wesentlichen an den Kesselrohrwänden über eine
               erzwungene Konvektion erfolgt. Durch die im Kessel 11 verursachten Temperaturgradienten
               im Wärmetauschermedium, beispielsweise im Wasser, stellt sich eine natürliche Konvektion
               des Wassers ein, welche eine Durchmischung des Kesselwassers begünstigt.
 
            [0103] In den Kesselrohren 32 sind Federturbulatoren 36 und Spiral- bzw. Bandturbulatoren
               37 angeordnet, um den Wirkungsgrad der Wärmetauscheinrichtung 4 zu verbessern. Diese
               Turbulatoren 36, 37 sind geformte Metallteile, welche sich in den Kesselrohren 32
               des Wärmetauschers 3 befinden, und welche in den Kesselrohren 32 zur Abreinigung von
               Verbrennungsrückständen in diesen Rohren 32 hin- und herbewegt werden können.
 
            [0104] Der Ausgang der Kesselrohre 32 mündet über den Wendekammereintritt 34 bzw. -einlass
               in die Wendekammer 35. Dabei ist die Wendekammer 35 derart gegenüber der Brennkammer
               24 abgedichtet, dass kein Rauchgas aus der Wendekammer 35 direkt zurück in die Brennkammer
               24 strömen kann. Allerdings ist trotzdem ein gemeinsamer (Ab-)Transportweg für die
               Verbrennungsrückstände vorgesehen, die im gesamten Strömungsbereich des Kessels 11
               anfallen können. Falls die Filtereinrichtung 4 nicht vorgesehen ist, wird das Rauchgas
               wieder im Kessel 11 nach oben abgeführt. Der andere Fall der optionalen Filtereinrichtung
               4 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Dabei wird das Rauchgas nach der Wendekammer
               35 wieder nach oben in die Filtereinrichtung 4 eingeleitet (vgl. Pfeile S5), welche
               vorliegend beispielhaft eine elektrostatische Filtereinrichtung 4 ist. Dabei können
               am Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4 Strömungsblenden vorgesehen sein, die die Einströmung
               des Rauchgases in den Filter vergleichmäßigen.
 
            [0105] Elektrostatische Staubfilter, in der Wissenschaft auch Elektroabscheider genannt,
               sind Einrichtungen zur Abscheidung von Partikeln aus Gasen, die auf dem elektrostatischen
               Prinzip beruhen. Diese Filtereinrichtungen werden insbesondere zur elektrischen Reinigung
               von Abgasen verwendet. Bei Elektrofiltern werden Staubteilchen durch eine Koronaentladung
               einer Sprühelektrode elektrisch aufgeladen und zur entgegengesetzt aufgeladenen Elektrode
               (Niederschlagselektrode) gezogen. Die Koronaentladung findet auf einer dafür geeigneten,
               geladenen Hochspannungselektrode (auch als Sprühelektrode bezeichnet) im Inneren des
               Elektrofilters statt.
 
            [0106] Die (Sprüh-)Elektrode 45 ist mit herausragenden Spitzen und eventuell mit scharfen
               Kanten ausgeführt, weil dort die Dichte der Feldlinien und damit auch die elektrische
               Feldstärke am größten und somit die Koronaentladung begünstigt ist.
 
            [0107] Die gegengesetzte Elektrode (Gegenelektrode bzw. Niederschlagselektrode) besteht
               für gewöhnlich aus einem geerdeten Abgasrohrabschnitt oder einer käfigartigen Anordnung,
               der um die Elektrode gelagert bzw. vorgesehen ist.
 
            [0108] Der Abscheidungsgrad eines Elektrofilters ist insbesondere von der Verweilzeit der
               Abgase im Filtersystem und der Spannung zwischen Sprüh- und Abscheidungselektrode
               abhängig. Die dafür notwendige gleichgerichtete Hochspannung wird von der Spannungserzeugungseinheit
               der Steuereinrichtung 100 (nicht dargestellt) bereitgestellt. Die Elektrode 45 besteht
               zumindest weitgehend aus einem hochwertigen Federstahl oder Chromstahl und ist von
               einer Elektrodenhalterung 43 über einen Isolator 46, d. h. eine Elektrodenisolation
               46, gehaltert.
 
            [0109] Die Halterung 43 für die Elektrode 45 und insbesondere der Isolator 46 sind vorliegend
               Staub und Verschmutzung ausgesetzt, da diese am bzw. im rauchgasführenden Innenraum
               angeordnet sind. Insofern sind besondere Maßnahmen zur Vermeidung ungewollter Kriechströme
               erforderlich. Der Käfig 48 kann durch die Abreinigung 7 bewegt werden, um auch den
               Filter 4 abzureinigen. Eine solche Bewegung kann mit der Bewegung der Turbulatoren
               36, 37 einhergehen.
 
            [0110] Wie in Fig. 2 gezeigt, ist eine optimierte stabförmige Elektrode 45 in etwa mittig
               in einem annähernd kaminförmigen oder länglichen Innenraum der Filtereinrichtung 4
               gehaltert.
 
            [0111] Diese (Sprüh-)Elektrode 45 hängt schwingungsfähig bzw. pendelfähig nach unten in
               dem Innenraum der Filtereinrichtung 4. Dabei kann die Elektrode 45 beispielsweise
               quer zur Längsachse der Elektrode 45 hin- und herschwingen.
 
            [0112] Ein Käfig 48 dient gleichzeitig als Gegenelektrode und als Abreinigungsmechanik für
               die Filtereinrichtung 4. Der Käfig 48 ist mit dem Masse- bzw. Erdpotential verbunden.
               Durch den herrschenden Potentialunterschied wird das in der Filtereinrichtung 4 strömende
               Rauchgas bzw. Abgas, vgl. die Pfeile S6, gefiltert, wie vorstehend erläutert. Die
               Pfeile S6 geben grob den Bereich an, in welchem eine Strömungsgeschwindigkeit des
               Rauchgases als Referenz zu bestimmen ist. In diesem Bereich im Inneren der rohrförmigen
               Filtereinrichtung 4 liegt die Strömungsgeschwindigkeit in einem Bereich von 0,5 bis
               3 m/s, vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 2 m/s, wenn die Biomasse-Heizanlage
               im Volllastbetrieb betrieben wird. Unter Volllastbetrieb wird derjenige Betrieb der
               Biomasse-Heizanlage verstanden, bei dem mindestens 90% der Nominalleistung [kW] (auf
               welche der Kessel 11 ausgelegt und regelmäßig auch zertifiziert ist) abgegeben wird.
               Unter Teillastbetrieb wird ein Betrieb des Kessels 11 bzw. der Biomasse-Heizanlage
               1 unterhalb dieser 90% verstanden.
 
            [0113] Die Indikatorlinie WT3 gibt eine beispielhafte Querschnittslinie durch die Filtereinrichtung
               4 an, in der die Strömung möglichst homogen eingerichtet bzw. über den Querschnitt
               der Kesselrohre 32 grob gleichverteilt ist (u. A. aufgrund von Strömungsblenden am
               Eingang der Filtereinrichtung 4 und aufgrund der Geometrie der Wendekammer 35). Eine
               gleichmäßige Durchströmung der Filtereinrichtung 3 bzw. des letzten Kesselzuges minimiert
               Strähnenbildung und optimiert dadurch zudem die Abscheideeffizienz der Filtereinrichtung
               4 sowie den Wärmeübergang in der Biomasse-Heizanlage 1.
 
            [0114] Im Falle der Abreinigung der Filtereinrichtung 4 wird die Elektrode 45 stromlos geschaltet.
               Der Käfig 48 weist vorzugsweise ein achteckiges, regelmäßiges Querschnittsprofil auf,
               so wie sich das beispielsweise der Ansicht der Fig. 13 entnehmen lässt. Der Käfig
               48 kann vorzugsweise bei der Herstellung mit dem Laser zugeschnitten werden.
 
            [0115] Das Rauchgas strömt nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher 3 (aus dessen Austritt)
               durch die Wendekammer 34 in den Eintritt 44 der Filtereinrichtung 4.
 
            [0116] Dabei ist die Filtereinrichtung 4 vorteilhaft vollintegriert in den Kessel 11 vorgesehen,
               womit die dem Wärmetauscher 3 zugewandte und von dem Wärmetauschermedium durchspülte
               Wandfläche auch aus Richtung der Filtereinrichtung 4 zum Wärmetausch eingesetzt wird,
               womit die Effizienz der Anlage 1 nochmals verbessert wird. Damit kann zumindest ein
               Teil der Wand der Filtereinrichtung 4 mit dem Wärmetauschmedium durchspült sein, womit
               zumindest ein Teil dieser Wand mit Kesselwasser gekühlt wird.
 
            [0117] Am Filteraustritt 47 strömt das gereinigte Abgas aus der Filtereinrichtung 4 hinaus,
               wie durch die Pfeile S7 angegeben. Nach dem Filteraustritt wird ein Teil des Abgases
               über die Rezirkulationseinrichtung 5 wieder zu der Primärverbrennungszone 26 zurückgeführt.
               Auch dies wird später noch näher erläutert werden. Dieses zur Rezirkulierung bestimmte
               Abgas bzw. Rauchgas kann kurz auch als "Rezi" oder "Rezi-Gas" bezeichnet werden. Der
               verbleibende Teil des Abgases wird über den Abgasausgang 41 aus dem Kessel 11 hinausgeleitet.
 
            [0118] Der Pfeil S8 gibt eine Rauchgasströmung bzw. Verwirbelung an, bei der Rauchgas nicht
               direkt aus dem Filter 4 austritt, sondern in einem Totvolumen des Filters 4 (welches
               strömungstechnisch hinter den Austritt 47 gelegen ist, womit es nicht in der Hauptdurchgangsströmung
               S6, S7 durch den Filter 4 gelegen ist), eine Umkehr bzw. Wirbel strömung ausbildet
               und insbesondere den Isolator 46 beströmen kann. Dabei können sich Ruß und Asche auf
               dem Isolator ablagern. So können sich neben nichtmineralischen Verbrennungsrückständen
               auch kohlenstoffhaltige Verbrennungsrückstände auf dem Isolator ablagern, welche die
               Funktion des Isolators beeinträchtigen. Näheres hierzu wird in Bezug auf die Fig.
               9 erläutert.
 
            [0119] Eine Ascheabfuhr 7 ist im unteren Teil des Kessels 11 angeordnet. Über eine Ascheaustragungsschnecke
               71 wird die beispielsweise aus der Brennkammer 24, den Kesselrohren 32 und der Filtereinrichtung
               4 abgeschiedene und herausfallende Asche seitlich aus dem Kessel 11 ausgefördert.
 
            [0120] In Fig. 2 und Fig. 3 sind weitere Sensoren abgebildet, die mit der Steuereinrichtung
               100 zumindest kommunikativ verbunden sind. Mit den Sensoren werden (physikalische
               und/oder chemische) Größen der Biomasse-Heizanlage 1 erfasst.
 
            [0121] Ein Abgastempertatursensor 111 ist stromabwärts zu dem Ausgang des Wärmetauschers
               3 vorgesehen. Dieser misst eine Temperatur des Abgases bzw. Rauchgases, nachdem dieses
               durch den Wärmetauscher 3 hindurchgeströmt ist. Dieser Sensor 111 kann bevorzugt zur
               Regelung der Temperatur des in den Filter 4 hineinströmenden Rauchgases zur Filterung
               eingesetzt werden.
 
            [0122] Als Abgastempertatursensor 111 kann ein herkömmlicher Temperaturfühler oder auch
               ein PT-100 oder PT-1000 Sensor zum Einsatz kommen, welcher in der Wand des Abgaskanals
               vorgesehen ist oder in den Abgaskanal hineinragt. Mit Hilfe des Abgastempertatursensors
               111 kann die Temperatur des Abgases in Grad Celsius bestimmt werden.
 
            [0123] Es kann der Abgastempertatursensor 111 beispielsweise vor oder nach der optionalen
               Filtereinrichtung 4 vorgesehen sein. Ebenso beispielsweise kann der Abgassensor 111
               vor dem Abgasausgang 41 vorgesehen sein. Des Weiteren kann auch mehr als ein Abgastempertatursensor
               111 vorgesehen sein, um die Genauigkeit der Messung zu erhöhen oder auch messtechnische
               Redundanzen vorzusehen. Es kann beispielsweise ein Abgastempertatursensor 111 direkt
               nach dem Ausgang des Wärmetauschers 3 und ein weiterer Abgastemperatursensor 111 kann
               nach der Filtereinrichtung 4 vorgesehen sein.
 
            [0124] Des Weiteren ist zumindest eine Lambdasonde 112 vorgesehen. Sie ist als Sensor für
               die Lambdaregelung der Biomasse-Heizanlage 1 vorgesehen. Mit der Lambdasonde wird
               zumindest eine physikalische/chemische Größe erfasst, die eine Regelung des Verbrennungsvorgangs
               im Kessel 11 ermöglicht. Die Lambdasonde 112 ermöglicht eine O2-Gehaltsmessung bzw.
               eine Sauerstoffgehaltsmessung des Abgases bzw. des Rauchgases nach der Brennkammer
               24.
 
            [0125] Eine Lambdasonde kann üblicherweise den Restsauerstoffgehalt im Abgas mit dem Sauerstoffgehalt
               einer Referenz, meist der momentanen Atmosphären- bzw. Umgebungsluft, vergleichen.
               Daraus kann das Verbrennungsluftverhältnis λ (Verhältnis von Verbrennungsluft zu Brennstoff)
               bestimmt und eingestellt werden. Es können zwei Messprinzipien verwendet werden: Spannung
               eines Festkörperelektrolyts (Nernst-Sonde) und Widerstandsänderung einer Keramik (Widerstandssonde).
 
            [0126] Bei der vorliegenden Verwendung in der Biomasse-Heizanlage kann die Lambdasonde 112
               den Sauerstoffgehalt des Abgases (beispielsweise in Vol-%) messen, und so kann am
               Kessel 11 ein optimales Gemisch, vorzugsweise mittels eines KI-Modells, geregelt werden,
               um so ein Überangebot an kühlender Zuluft oder infolge Sauerstoffmangels entstehendes
               Kohlenstoffmonoxid (mit ungenutztem Restheizwert) zu verhindern, welche dem Heizungssystem
               Energie "rauben" würden.
 
            [0127] Für die zumindest eine Lambdasonde 112 sind in Fig. 2 zwei mögliche Einbaupositionen
               vorgeschlagen. Die eine befindet sich benachbart zum Eingang 33 des Wärmetauschers
               3 (vgl. Fig. 2, oben, Mitte) und die andere befindet sich im Abgasausgang 41 und damit
               nach dem Ausgang des Wärmetauschers 3 (vgl. Fig. 2, oben rechts). Generell kann die
               Lambdasonde 112 an einer beliebigen Position in der Abgasführung des Kessels 11 vorgesehen
               sein, solange diese das Abgas bzw. Rauchgas vermessen kann.
 
            [0128] Je größer allerdings die Entfernung zwischen Flamme in der Brennkammer 24 und Lambdasonde
               112 gewählt wird, desto schwieriger wird die Regelung des Kessels 11 wegen der dann
               auftretenden Totzeit. Deshalb ist es vorzuziehen, die Sonde möglichst nahe an der
               Brennkammer 24 zu montieren. Mit dem Signal der Lambdasonde 112 können über die Steuereinrichtung
               100 beispielsweise die Zufuhr an Primärluft in die Brennkammer und die Brennstoffzufuhrmenge
               geregelt werden.
 
            [0129] Weiter ist ein (optionaler) Unterdrucksensor 113 oder Druckdifferenzsensor 113 vorgesehen.
               Dieser Unterdrucksensor 113 misst den (Unter-)Druck in der Brennkammer 24, beispielsweise
               in der Einheit [mPas], beziehungsweise den Differenzdruck der Brennkammer 24 zum Umgebungsluftdruck.
               Über den Unterdruck wird die Primärluft (und optional die Sekundärluft) in die Brennkammer
               24 zur Verbrennung angesaugt.
 
            [0130] Weiter ist ein (optionaler) Rücklauf- (oder Vorlauf-)Temperatursensor 114 bzw. ein
               Heizungswassertemperatursensor 114 vorgesehen. Dieser ist beispielsweise im Rücklauf
               oder im Vorlauf einer üblichen Wasserzirkulationseinrichtung 14 vorgesehen und erfasst
               die Temperatur des Heizungswassers im Wasserkreislauf, in welchem der Kessel 11 vorgesehen
               ist. Dabei ist das Wärmetauschmedium 38 vorzugsweise das Heizungswasser.
 
            [0131] Damit kann die Temperatur des Wärmetauschmediums 38 in bzw. außerhalb des Kessels
               mit dem vorher erläuterten Kesseltemperatursensor 115 bzw. mit dem Heizungswassertemperatursensor
               114 (bevorzugt ein Rücklauftemperatursensor 114) erfasst werden.
 
            [0132] Ein Brennstoffbetthöhensensor 116 (vorliegend in den Fig. ohne eine beispielhafte
               Mechanik dargestellt) erfasst die Höhe des Brennstoffbetts 28 über dem Rost und damit
               eine Menge des Brennstoffs, beispielsweise der Hackschnitzel, auf dem Rost 25. Ein
               Beispiel für einen derartigen Sensor in mechanischer Ausführung ist in der 
EP 3 789 670 B1 in Bezug auf deren Fig. 17 und 18 beschrieben, vorauf Bezug genommen wird. Alternativ
               kann der Brennstoffbetthöhensensor 116 beispielsweise als Ultraschallsensor vorgesehen
               sein.
 
            [0133] Weiter ist ein Brennkammertemperatursensor 117 vorgesehen. Dieser erfasst eine Temperatur
               der Brennkammer 24, beispielsweise in Grad Celsius. Der Brennkammertemperatursensor
               117 kann am Ausgang der Brennkammer 24 oder auch in der Brennkammer 24 bzw. an der
               Brennkammerwand vorgesehen sein. Dieser Brennkammertemperatursensor 117 kann die Temperatur
               in der Brennkammer 24 beispielsweise als bekannter PT100-Fühler oder als Infrarot-Messeinrichtung
               erfassen. Es kann auch mehr als ein Brennkammertemperatursensor 117 vorgesehen sein,
               womit beispielsweise eine Durchschnittstemperatur dieser Mehrzahl von Brennkammertemperatursensoren
               117 als Brennkammertemperatur ermittelt bzw. berechnet werden kann.
 
            [0134] Anzumerken ist, dass die Orte der Sensoren der Fig. 2 und 3 auch von den dargestellten
               Orten abweichen können, so wie dies vom Fachmann als sinnvoll erachtet wird. Beispielsweise
               kann die Brennkammertemperatur auch an einem anderen Ort erfasst werden.
 
            [0135] Die Brennkammer 24 und auch die Geometrie der Filtereinrichtung 4 sowie der vorgelagerten
               Wendekammer 35 dieser Ausführungsform wurden mittels CFD-Simulationen berechnet. Weiter
               wurden Praxisexperimente durchgeführt, um die CFD-Simulationen zu bestätigen. Ausgangspunkt
               der Überlegungen waren Berechnungen für einen 100 kW Kessel, wobei jedoch ein Leistungsbereich
               von 20 bis 500 kW berücksichtigt wurde.
 
            [0136] Eine CFD-Simulation (CFD = Computational Fluid Dynamics = numerische Strömungsmechanik)
               ist die räumlich und zeitlich aufgelöste Simulation von Strömungs- und Wärmeleitprozessen.
               Dabei können die Strömungsprozesse laminar und/oder turbulent sein, von chemischen
               Reaktionen begleitet auftreten, oder es kann sich um ein mehrphasiges System handeln.
               CFD-Simulationen eignen sich somit gut als Design- und Optimierungswerkzeug. Bei der
               vorliegenden Erfindung wurden CFD-Simulationen eingesetzt, um die strömungstechnischen
               Parameter derart zu optimieren, dass die vorstehend aufgeführten Aufgaben der Erfindung
               gelöst werden. Insbesondere wurden im Ergebnis die mechanische Ausgestaltung und Dimensionierung
               des Kessels 11, der Brennkammer 24, der Sekundärluftdüsen 291 und der Brennkammerdüse
               203 maßgeblich durch die CFD-Simulation und auch durch zugehörige praktische Experimente
               definiert. Die Simulationsergebnisse basieren auf einer Strömungssimulation mit Berücksichtigung
               der Wärmeübertragung.
 
            (Brennkammer)
[0137] Die nachfolgenden Ausführungen zur Gestaltung der Brennkammerform beschreiben beispielhaft,
               wo der erfindungsgemäße Rost eingesetzt werden kann. Durch die Brennkammerform bzw.
               -geometrie erreicht werden sollen eine möglichst gute turbulente Durchmischung und
               Homogenisierung der Strömung über den Querschnitt des Rauchgaskanals, eine Minimierung
               des Feuerungsvolumens, eine Reduktion des Luftüberschusses und des Rezirkulationsverhältnisses
               (Wirkungsgrad, Betriebskosten), eine Reduktion der CO-Emissionen und der NOx-Emissionen,
               eine Reduktion von Temperaturspitzen (Fouling und Verschlackung) sowie eine Reduktion
               von Rauchgas-Geschwindigkeitsspitzen (Materialbeanspruchung und Erosion).
 
            [0138] Die Fig. 4, die eine Teilansicht der Fig. 2 ist, und die Fig. 5, welche eine Schnittansicht
               durch den Kessel 11 entlang der Vertikalschnittlinie A2 ist, stellen eine Brennkammergeometrie
               dar, die den vorstehend genannten Anforderungen für Biomasse-Heizanlagen über einen
               weiten Leistungsbereich von beispielsweise 20 bis 500 kW gerecht wird.
 
            [0139] Die in den Figuren 3 und 4 angegebenen und über CFD-Berechnungen und Praxisexperimente
               ermittelten Maße sind im Einzelnen wie folgt:
               
               
BK1 = 172 mm +- 40 mm, vorzugsweise +- 17 mm;
               BK2 = 300 mm +- 50 mm, vorzugsweise +- 30 mm;
               BK3 = 430 mm +- 80 mm, vorzugsweise +- 40 mm;
               BK4 = 538 mm +- 80 mm, vorzugsweise +- 50 mm;
               BK5 = (BK3 - BK2) / 2 = bspw. 65 mm +- 30 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK6 = 307 mm +- 50 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK7 = 82 mm +- 20 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK8 = 379 mm +- 40 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK9 = 470 mm +- 50 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK10 = 232 mm +- 40 mm, vorzugsweise +- 20 mm;
               BK11 = 380 mm +- 60 mm, vorzugsweise +- 30 mm;
               BK12 = 460 mm +- 80 mm, vorzugsweise +- 30 mm.
 
            [0140] Diese Maßangaben sind allerdings lediglich beispielhaft, und dienen der Verdeutlichung
               der vorliegenden technischen Lehre.
 
            [0141] Mit diesen Werten können vorliegend sowohl die Geometrien der Primärverbrennungszone
               26 als auch der Sekundärverbrennungszone 27 der Brennkammer 24 für einen 100 kW Kessel
               11 optimiert werden. Die angegebenen Größenbereiche sind Bereiche, mit denen die Anforderungen
               ebenso (annähernd) erfüllt werden, wie mit den angegebenen exakten Werten.
 
            [0142] Dabei kann vorzugsweise eine Kammergeometrie der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
               24 (bzw. ein Innenvolumen der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24) anhand
               der folgenden Grundparameter definiert werden:
               Ein Volumen mit einer ovalen horizontalen Grundfläche mit den Maßen von 380 mm +-
               60mm (vorzugsweise +-30mm) x 320 mm +- 60 mm (vorzugsweise +-30mm), sowie einer Höhe
               von 538 mm +- 80 mm (vorzugsweise +- 50 mm).
 
            [0143] Als Fortbildung dessen kann das vorstehend definierte Volumen eine obere Öffnung
               in Form einer Brennkammerdüse 203 aufweisen, die in die Sekundärverbrennungszone 27
               der Brennkammer 24 mündet, welche eine in die Sekundärverbrennungszone 27 hineinragende
               Brennkammerschräge 202 aufweist, welche vorzugsweise das Wärmetauschmedium 38 beinhaltet.
               Die Brennkammerschräge 202 verringert den Querschnitt der Sekundärverbrennungszone
               27 zumindest um 5%, bevorzugt um zumindest 15% und noch mehr bevorzugt um zumindest
               19%.
 
            [0144] Die Brennkammerschräge 202 dient der Homogenisierung der Strömung S3 in Richtung
               des Wärmetauschers 3 und damit der Beströmung der Kesselrohre 32.
 
            [0145] Im Stand der Technik gibt es häufig Brennkammern mit rechteckiger oder polygonaler
               Brennkammer und Düse, wobei jedoch die unregelmäßige Form der Brennkammer und der
               Düse ein weiteres Hindernis für eine gleichmäßige Luftverteilung und eine gute Mischung
               von Luft und Brennstoff darstellt, wie vorliegend erkannt wurde.
 
            [0146] Deshalb ist vorliegend die Brennkammer 24 ohne Totecken oder Totkanten vorgesehen.
 
            [0147] Vorliegend wurde somit erkannt, dass die Geometrie der Brennkammer (und des gesamten
               Strömungsverlaufs im Kessel) eine maßgebliche Rolle bei den Überlegungen zur Optimierung
               der Biomasse-Heizanlage 1 spielt. Deshalb wurde (in Abkehr von den üblichen rechteckigen
               oder mehreckigen Formgebungen) die hierin beschriebene ovale oder runde Grundgeometrie
               ohne Totecken gewählt. Zudem wurde auch diese Grundgeometrie der Brennkammer und deren
               Aufbau mit den vorstehend angegebenen Maßen/Maßbereichen optimiert. Dabei sind diese
               Maße/Maßbereiche derart gewählt, dass insbesondere auch unterschiedliche Brennstoffe
               (Hackgut und Pellets) mit unterschiedlicher Qualität (beispielsweise mit unterschiedlichem
               Wassergehalt) bei sehr hohem Wirkungsgrad verbrannt werden können. Dies haben die
               Praxistests und CFD-Simulationen ergeben.
 
            [0148] Insbesondere kann die Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 ein Volumen umfassen,
               das bevorzugt im Außenumfang einen ovalen oder annähernd kreisförmigen Horizontalquerschnitt
               aufweist (ein solcher Querschnitt ist in Fig. 2 beispielhaft mit A1 gekennzeichnet).
               Dieser Horizontalquerschnitt kann zudem bevorzugt die Grundfläche der Primärverbrennungszone
               26 der Brennkammer 24 darstellen. Über die durch den Doppelpfeil BK4 angegebene Höhe
               kann die Brennkammer 24 einen annähernd gleichbleibenden Querschnitt aufweisen. Insofern
               kann die Primärverbrennungszone 24 ein annähernd oval-zylindrisches Volumen aufweisen.
               Bevorzugt können die Seitenwände und die Grundfläche (der Rost) der Primärverbrennungszone
               26 senkrecht aufeinander stehen.
 
            [0149] Vorstehend wird der Begriff "annähernd" verwendet, da selbstverständlich einzelne
               Kerben, konstruktiv bedingte Abweichungen oder kleine Asymmetrien vorhanden sein können,
               beispielsweise bei den Übergängen der einzelnen Brennkammersteine 29 zueinander. Diese
               geringfügigen Abweichungen spielen strömungstechnisch jedoch nur eine untergeordnete
               Rolle.
 
            [0150] Der Horizontalquerschnitt der Brennkammer 24 und insbesondere der Primärverbrennungszone
               26 der Brennkammer 24 kann ebenso bevorzugt regelmäßig ausgeführt sein. Weiter kann
               der Horizontalquerschnitt der Brennkammer 24 und insbesondere der Primärverbrennungszone
               26 der Brennkammer 24 bevorzugt eine regelmäßige (und/oder symmetrische) Ellipse sein.
 
            [0151] Zudem kann der Horizontalquerschnitt (der Außenumfang) der Primärverbrennungszone
               26 über eine vorgegebene Höhe, beispielsweise 20 cm, dieser gleichbleibend ausgestaltet
               sein.
 
            [0152] Damit ist vorliegend eine oval-zylindrische Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
               24 vorgesehen, die nach CFD-Berechnungen eine deutlich gleichmäßigere und bessere
               Luftverteilung in der Brennkammer 24 ermöglicht als bei rechteckigen Brennkammern
               des Stands der Technik. Die fehlenden Toträume vermeiden zudem Zonen in der Brennkammer
               mit schlechter Luftdurchströmung, was die Effizienz steigert und die Schlackebildung
               verringert.
 
            [0153] Ebenso ist die Düse 203 zwischen der Primärverbrennungszone 26 und der Sekundärverbrennungszone
               27 als ovale oder annähernd kreisförmige Verengung ausgestaltet, um ebenso die Strömungsverhältnisse
               zu optimieren. Der vorstehend erläuterte Drall der Strömung in der Primärverbrennungszone
               26 führt zu einem helixförmig nach oben gerichteten Strömungsverlauf, wobei eine ebenso
               ovale oder annähernd kreisförmige Düse diesen Strömungsverlauf begünstigt, und nicht
               wie üblich rechteckige Düsen stört. Diese optimierte Düse 203 bündelt die nach oben
               strömende Luft und sorgt für eine gleichmäßige Zuströmung in die Sekundärverbrennungszone
               27. Dies verbessert den Verbrennungsvorgang und erhöht die Effizienz.
 
            [0154] Zudem wird vorliegend der Strömungsverlauf in der Sekundärverbrennungszone 27 und
               aus der Sekundärverbrennungszone 27 zu den Kesselrohren 32 optimiert, wie nachstehend
               näher erläutert.
 
            [0155] Die Brennkammerschräge 202 der Fig. 4, welche ohne Bezugszeichen auch in den Fig.
               2 und 3 zu erkennen ist und an der sich die Brennkammer 25 (bzw. deren Querschnitt)
               von unten nach oben hin zumindest annähernd linear verjüngt, sorgt nach CFD-Berechnungen
               für eine Vergleichmäßigung der Rauchgasströmung in Richtung der Wärmetauscheinrichtung
               4, womit deren Effizienz verbessert werden kann. Dabei verjüngt sich die horizontale
               Querschnittsfläche der Brennkammer 25 von Anfang bis Ende der Brennkammerschräge 202
               bevorzugt zumindest um 5%. Die Brennkammerschräge 202 ist dabei auf der Seite der
               Brennkammer 25 zur Wärmetauscheinrichtung 4 vorgesehen, und ist an der Stelle der
               maximalen Verjüngung abgerundet vorgesehen. Im Stand der Technik üblich sind parallele
               bzw. gerade Brennkammerwände ohne eine Verjüngung (um die Rauchgasströmung nicht zu
               behindern).
 
            [0156] Die Umlenkung des Rauchgasstromes vor dem Rohrbündelwärmetauscher ist derart ausgestaltet,
               dass eine ungleichmäßige Anströmung der Rohre bestmöglich vermieden wird, womit Temperaturspitzen
               in einzelnen Kesselrohren 32 niedrig gehalten werden können. In der Folge ist die
               Effizienz der Wärmetauscheinrichtung 4 verbessert.
 
            [0157] Im Detail wird der gasförmige Volumenstrom des Rauchgases durch die schräge Brennkammerwandung
               mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit (auch im Falle unterschiedlicher Verbrennungszustände)
               zu den Wärmetauscherrohren bzw. den Kesselrohren 32 geführt. Dadurch entsteht eine
               gleichmäßige Wärmeverteilung der einzelnen Kesselrohre 32 betreffenden Wärmetauscherflächen.
               Die Abgastemperatur wird somit gesenkt und der Wirkungsgrad erhöht. Dabei ist die
               Strömungsverteilung insbesondere an der in der Fig. 3 dargestellten Indikatorlinie
               WT1 deutlich gleichmäßiger als im Stand der Technik. Die Linie WT1 stellt eine Eintrittsfläche
               für den Wärmetauscher 3 dar. Die Indikatorlinie WT3 gibt eine beispielshafte Querschnittslinie
               durch die Filtereinrichtung 4 an, in der die Strömung möglichst homogen eingerichtet
               ist (u. A. aufgrund von Strömungsblenden am Eingang der Filtereinrichtung 4 und aufgrund
               der Geometrie der Wendekammer 35).
 
            [0158] Weiter ist im unteren Teil der Brennkammer 25 am Brennstoffbett 28 eine Zündeinrichtung
               201 vorgesehen. Diese kann eine Initialzündung oder eine erneute Zündung des Brennstoffes
               bewirken. Es kann die Zündeinrichtung 201 ein Glühzünder sein. Die Zündeinrichtung
               ist vorteilhaft ortsfest und horizontal seitlich versetzt zum Ort der Einschüttung
               des Brennstoffs angeordnet.
 
            [0159] Weiter kann (optional) nach dem Ausgang des Rauchgases (d. h. nach S7) aus der Filtereinrichtung
               eine Lambdasonde (nicht dargestellt) vorgesehen sein. Durch die Lambdasonde kann eine
               Steuerung (nicht dargestellt) den jeweiligen Heizwert erkennen. Die Lambdasonde kann
               somit für das ideale Mischverhältnis zwischen den Brennstoffen und der Sauerstoffzufuhr
               sorgen. Trotz unterschiedlicher Brennstoffqualitäten werden im Ergebnis eine hohe
               Effizienz und ein höherer Wirkungsgrad erreichbar.
 
            [0160] Das in Fig. 5 gezeigte Brennstoffbett 28 zeigt eine beispielhafte Brennstoffverteilung
               aufgrund der Zuführung des Brennstoffs von der rechten Seite der Fig. 5. Dieses Brennstoffbett
               28 wird von unten mit einem Rauchgas-Frischluft-Gemisch beströmt, das von der Rezirkulationseinrichtung
               5 bereitgestellt wird. Dieses Rauchgas-Frischluft-Gemisch ist vorteilhaft vortemperiert
               und weist die ideale Menge (Massenstrom) und das ideale Mischungsverhältnis auf, so
               wie das eine nicht näher gezeigte Anlagensteuerung aufgrund diverser sensorisch erfasster
               Messwerte und zugehöriger Luftventile 52 regelt.
 
            [0161] Weiter ist in den Fig. 4 und 5 eine Brennkammerdüse 203 gezeigt, die die Primärverbrennungszone
               26 von der Sekundärverbrennungszone 27 trennt und die Rauchgasströmung beschleunigt
               und bündelt. Dadurch wird die Rauchgasströmung besser durchmischt und kann in der
               Sekundärverbrennungszone 27 effizienter verbrennen. Das Flächenverhältnis der Brennkammerdüse
               203 liegt in einem Bereich von 25% bis 45%, beträgt jedoch bevorzugt 30% bis 40%,
               und ist idealerweise 36 % ± 1% (Verhältnis der gemessenen Eingangsfläche zur gemessenen
               Ausgangsfläche der Düse 203).
 
            [0162] Mithin stellen die vorstehenden Angaben zur Brennkammergeometrie der Primärverbrennungszone
               26 zusammen mit der Geometrie der Düse 203 eine vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden
               Offenbarung dar.
 
            (Brennkammersteine und Einsicht auf den Drehrost)
[0163] Die Fig. 6 zeigt eine dreidimensionale Schnittansicht (von schräg oben) auf die Primärverbrennungszone
               26 der Brennkammer 24 mit dem Drehrost 25, und insbesondere auf die besondere Ausgestaltung
               der Brennkammersteine 29. Die Fig. 7 zeigt entsprechend zur Fig. 6 eine Explosionsdarstellung
               der Brennkammersteine 29. Die Ansichten der Fig. 6 und 7 können bevorzugt mit den
               vorstehend aufgeführten Abmessungen der Fig. 4 und 5 ausgeführt sein. Dies ist jedoch
               nicht zwingend der Fall.
 
            [0164] Die Kammerwand der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 ist mit einer Mehrzahl
               von Brennkammersteinen 29 in einem modularen Aufbau vorgesehen, was unter anderem
               die Fertigung und die Wartung erleichtert. Die Wartung wird insbesondere durch die
               Möglichkeit der Entnahme einzelner Brennkammersteine 29 erleichtert.
 
            [0165] An den Auflageflächen 260 der Brennkammersteine 29 sind formschlüssige Nuten 261
               und Vorsprünge 262 (in Fig. 6 sind zur Vermeidung von Redundanzen in den Figuren exemplarisch
               nur jeweils ein paar dieser bezeichnet) vorgesehen, um eine mechanische und weitgehend
               luftdichte Verbindung zu schaffen, um wiederum das Eindringen von störender Fremdluft
               zu vermeiden. Bevorzugt bilden je zwei zumindest weitgehend symmetrische Brennkammersteine
               (mit Ausnahme eventuell der Öffnungen für das Rezi-Gas) einen vollständigen Ring aus.
               Weiter sind bevorzugt drei Ringe aufeinandergestapelt, um die oval-zylindrische oder
               alternativ auch zumindest annähernd kreisförmige (Letzteres ist nicht dargestellt)
               Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 auszubilden.
 
            [0166] Als oberer Abschluss sind drei weitere Brennkammersteine 29 vorgesehen, wobei die
               ringförmige Düse 203 durch zwei Halterungssteine 264 gelagert wird, die formschlüssig
               auf den oberen Ring 263 aufgesetzt werden. Bei allen Auflageflächen 260 sind Nuten
               261 entweder für passende Vorsprünge 262 und/oder zur Einfügung von geeignetem Dichtmaterial
               vorgesehen.
 
            [0167] Die Halterungssteine 264, welche bevorzugt symmetrisch ausgebildet sind, können bevorzugt
               eine nach innen geneigte Schräge 265 aufweisen, um ein Abkehren von Flugasche auf
               den Drehrost 25 zu vereinfachen.
 
            [0168] Der untere Ring 263 der Brennkammersteine 29 liegt auf einer Bodenplatte 251 des
               Drehrosts 25 auf. An der Innenkannte zwischen diesem unteren Ring 263 der Brennkammersteine
               29 lagert sich vermehrt Asche ab, was somit diesen Übergang vorteilhaft im Betrieb
               der Biomasse-Heizanlage 1 selbstständig und vorteilhaft abdichtet.
 
            [0169] Im mittleren Ring der Brennkammersteine 29 sind die (optionalen) Öffnungen für die
               Rezirkulationsdüsen 291 vorgesehen.
 
            [0170] Vorliegend sind drei Ringe von Brennkammersteinen 29 vorgesehen, da dies den effizientesten
               Weg der Herstellung und auch der Wartung darstellt. Alternativ können auch zwei, vier
               oder fünf (2, 4 oder 5) solcher Ringe vorgesehen sein.
 
            [0171] Die Brennkammersteine 29 bestehen vorzugsweise aus Hochtemperatur-Siliziumkarbid,
               wodurch diese sehr verschleißfest sind.
 
            [0172] Die Brennkammersteine 29 sind als Formsteine vorgesehen. Die Brennkammersteine 29
               sind derart geformt, dass das Innenvolumen der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer
               24 einen ovalen Horizontalquerschnitt aufweist, womit durch eine ergonomische Formgebung
               Totecken bzw. Toträume vermieden werden, die üblicherweise von der Primärluft nicht
               optimal durchströmt werden, wodurch der dort vorhandene Brennstoff nicht optimal verbrannt
               wird. Aufgrund der vorliegenden Formgebung der Brennkammersteine 29 wird die Durchströmung
               mit Primärluft und folglich die Effizienz der Verbrennung verbessert.
 
            [0173] Der ovale Horizontal querschnitt der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24
               ist bevorzugt ein punktsymmetrisches und/oder regelmäßiges Oval mit dem kleinsten
               Innendurchmesser BK3 und dem größten Innendurchmesser BK11. Diese Maße waren das Ergebnis
               der Optimierung der Primärverbrennungszone 26 der Brennkammer 24 mittels CFD-Simulation
               und von praktischen Versuchen.
 
            (Drehrost)
[0174] Fig. 8 zeigt eine Aufsicht auf den Drehrost 25 von oben aus Sicht der Schnittlinie
               A1 der Fig. 2 zur Veranschaulichung von verschiedenen grundsätzlich möglichen Betriebszuständen
               des Drehrosts 25.
 
            [0175] Die Aufsicht der Fig. 8 kann bevorzugt mit den vorstehend aufgeführten Abmessungen
               ausgeführt sein. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall.
 
            [0176] Der Drehrost 25 weist die Bodenplatte 251 als Basiselement auf. In einer grob ovalförmigen
               Öffnung der Bodenplatte 251 ist ein Übergangselement 255 vorgesehen, welches einen
               Zwischenraum zwischen einem ersten Drehrostelement 252, einem zweiten Drehrostelement
               253 und einem dritten Drehrostelement 254 überbrückt, welche drehbar gelagert sind.
               Damit ist der Drehrost 25 als Drehrost mit drei Einzelelementen vorgesehen, d. h.
               dieser kann auch als 3-fach Drehrost bezeichnet werden. In den Drehrostelementen 252,
               253 und 254 sind Luftlöcher zur Durchströmung mit Primärluft vorgesehen.
 
            [0177] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 sind flache und hitzebeständige Metallplatten,
               beispielsweise aus einem Metallguss, die auf deren Oberseite eine zumindest weitgehend
               eben konfigurierte Oberfläche aufweisen und an deren Unterseite mit den Lagerachsen
               81 beispielsweise über Zwischenhalterungselemente verbunden sind. Von oben betrachtet
               weisen die Drehrostelemente 252, 253 und 254 gekrümmte und komplementäre Seiten bzw.
               Umrisse auf.
 
            [0178] Insbesondere können die Drehrostelemente 252, 253, 254 zueinander komplementäre und
               gekrümmte Seiten aufweisen, wobei vorzugsweise das zweite Drehrostelement 253 jeweils
               zu dem benachbarten ersten und dritten Drehrostelement 252, 254 konkave Seiten aufweist,
               und vorzugsweise das erste und dritte Drehrostelement 252, 254 jeweils zu dem zweiten
               Drehrostelement 253 hin eine konvexe Seite aufweist. Damit wird die Brecherfunktion
               der Drehrostelemente verbessert, da die Länge des Bruchs vergrößert wird und die zum
               Brechen wirkenden Kräfte (ähnlich wie bei einer Schere) gezielter angreifen.
 
            [0179] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 (sowie deren Umfassung in Form des Übergangselements
               255) weisen gemeinsam betrachtet in der Aufsicht eine annähernd ovale Außenform auf,
               womit hier wiederum Totecken bzw. Toträume vermieden werden, in denen eine nicht optimale
               Verbrennung stattfinden könnte oder sich Asche unerwünscht ansammeln könnte. Die optimalen
               Abmessungen dieser Außenform der Drehrostelemente 252, 253 und 254 sind in Fig. 8
               mit den Doppelpfeilen DR1 und DR2 bezeichnet. Bevorzugt, aber nicht ausschließlich,
               sind DR1 und DR2 wie folgt definiert:
               
               
DR1 = 288 mm +- 40 mm, bevorzugt +-20 mm
               DR2 = 350 mm +- 60 mm, bevorzugt +- 20 mm
 
            [0180] Diese Werte haben sich bei den CFD-Simulationen und dem folgenden Praxistest als
               Optimalwerte (-bereiche) herausgestellt. Diese Maße korrespondieren mit denen der
               Fig. 4 und 5. Diese Maße sind insbesondere für die Verbrennung von unterschiedlichen
               Brennstoffen bzw. den Brennstoffarten Hackgut und Pellets (Hybridfeuerung) in einem
               Leistungsbereich von 20 bis 200 kW vorteilhaft.
 
            [0181] Dabei weist der Drehrost 25 eine ovale Verbrennungsfläche 258 auf, die für die Brennstoffverteilung,
               die Luftdurchströmung des Brennstoffs und den Abbrand des Brennstoffs günstiger ist
               als eine übliche rechteckige Verbrennungsfläche. Die Verbrennungsfläche 258 wird im
               Kern durch die Oberflächen der Drehrostelemente 252, 253 und 254 (im horizontalen
               Zustand) gebildet. Die Verbrennungsfläche ist somit die nach oben zeigende Oberfläche
               der Drehrostelemente 252, 253 und 254. Diese ovale Verbrennungsfläche entspricht vorteilhaft
               der Brennstoffauflagefläche, wenn der Brennstoff seitlich auf den Drehrost 25 aufgebracht
               bzw. aufgeschoben wird (vgl. der Pfeil E der Fig. 9, 10 und 11). Insbesondere kann
               die Brennstoffzufuhr aus einer Richtung erfolgen, die parallel zu einer längeren Mittelachse
               (Hauptachse) der ovalen Verbrennungsfläche des Drehrosts 25 liegt.
 
            [0182] Das erste Drehrostelement 252 und das dritte Drehrostelement 254 können bevorzugt
               in deren Verbrennungsfläche 258 identisch ausgebildet sein. Weiter können das erste
               Drehrostelement 252 und das dritte Drehrostelement 254 identisch oder baugleich zueinander
               sein. Dies ist beispielsweise in Fig. 9 zu sehen, wobei das erste Drehrostelement
               252 und das dritte Drehrostelement 254 die gleiche Form aufweisen.
 
            [0183] Weiter ist das zweite Drehrostelement 253 zwischen dem ersten Drehrostelement 252
               und dem dritten Drehrostelement 254 angeordnet.
 
            [0184] Bevorzugt ist der Drehrost 25 mit einer annähernd punktsymmetrischen ovalen Verbrennungsfläche
               258 vorgesehen.
 
            [0185] Ebenso kann der Drehrost 25 eine annähernd elliptische bzw. ovale Verbrennungsfläche
               258 ausbilden, wobei DR2 die Maße von deren Hauptachse und DR1 die Maße von deren
               Nebenachse sind.
 
            [0186] Weiter kann der Drehrost 25 eine annähernd ovale Verbrennungsfläche 258 aufweisen,
               welche achsensymmetrisch in Bezug auf eine Mittenachse der Verbrennungsfläche 258
               ist.
 
            [0187] Weiter kann der Drehrost 25 eine annähernd kreisförmige Verbrennungsfläche 258 aufweisen,
               wobei dies geringfügige Nachteile bei der Brennstoffzuführung und-verteilung nach
               sich zieht.
 
            [0188] Weiter sind zwei Motoren bzw. Antriebe 231 der Drehmechanik 23 vorgesehen, mit denen
               die Drehrostelemente 252, 253 und 254 entsprechend gedreht werden können. Dabei sind,
               vorzugsweise an den Drehachsen 81, Drehwinkelsensoren 259 (vorliegend freigestellt
               dargestellt) zur Erfassung des Drehwinkels bzw. der Drehstellung der Drehachsen 81
               vorgesehen. Mit den Drehwinkelsensoren 259 kann die Lage der Drehrostelemente 252,
               253, 254, beispielsweise in Bezug auf die Horizontale bzw. Ruhelage derselben, bestimmt
               werden. Näheres zur besonderen Funktion und zu den Vorteilen des vorliegenden Drehrosts
               25 wird später mit Bezug auf die Figuren 9, 10 und 11 beschrieben.
 
            [0189] Insbesondere bei Pelletheizungen kann es vermehrt zu Ausfällen durch SchlackeBildung
               in der Brennkammer 24, insbesondere auf dem Drehrost 25, kommen. Schlacke entsteht
               bei einem Verbrennungsvorgang immer dann, wenn in der Glut Temperaturen über dem Ascheschmelzpunkt
               erreicht werden. Die Asche wird dann weich, verklebt und bildet nach dem Abkühlen
               feste, dunkel gefärbte Schlacke. Dieser auch als Versinterung bezeichnete Vorgang
               ist bei der Biomasse-Heizanlage 1 unerwünscht, da es durch die Anreicherung von Schlacke
               in der Brennkammer 24 zu einer Funktionsstörung kommen kann: sie schaltet sich ab.
               Die Brennkammer 24 muss üblicherweise geöffnet werden und die Schlacke muss entfernt
               werden.
 
            [0190] Der Ascheschmelzunkt hängt ganz wesentlich von dem verwendeten Brennmaterial ab.
               Fichtenholz hat beispielsweise einen Ascheschmelzpunkt von ca. 1200 °C. Doch auch
               der Ascheschmelzpunkt eines Brennstoffes kann starken Schwankungen unterliegen. Je
               nach Menge und Zusammensetzung der im Holz enthaltenen Mineralien ändert sich das
               Verhalten der Asche im Verbrennungsprozess.
 
            [0191] Ein weiterer Faktor, der die Schlackebildung beeinflussen kann, sind Transport und
               Lagerung der Holzpellets oder der Hackschnitzel. Diese sollten nämlich möglichst unbeschädigt
               in die Brennkammer 24 gelangen. Sind die Holzpellets bereits zerbröselt, wenn sie
               in den Verbrennungsprozess gelangen, so erhöht sich dadurch die Dichte des Glutbetts.
               Stärkere Schlackebildung ist die Folge. Insbesondere der Transport vom Lagerraum zur
               Brennkammer 24 ist hier von Bedeutung. Besonders lange Wege, sowie Bögen und Winkel,
               führen zu einer Beschädigung der Holzpellets. Damit besteht ein Problem darin, dass
               die Schlackenbildung aufgrund der vorstehend beschriebenen Vielzahl von Einflussfaktoren
               nicht komplett vermieden werden kann.
 
            [0192] Ein weiterer Faktor betrifft die Führung des Verbrennungsvorgangs. Bislang war man
               bestrebt, die Temperaturen eher hoch zu halten, um einen möglichst hohen Ausbrand
               und niedrige Emissionen zu erzielen. Durch eine optimierte Brennkammergeometrie und
               Geometrie der Verbrennungszone 258 des Drehrosts 25 ist es möglich, die Verbrennungstemperatur
               niedriger zu halten, und somit die Schlackebildung zu verringern.
 
            [0193] Zudem kann entstehende Schlacke (und auch die Asche) durch die besondere Formgebung
               und die Funktionalität des vorliegenden Drehrosts 25 vorteilhaft entfernt werden.
               Dies wird nun mit Bezug auf die Figuren 9, 10 und 11 näher erläutert.
 
            (Abreinigung des Drehrosts)
[0194] Die Figuren 9, 10 und 11 zeigen eine dreidimensionale Ansicht des Drehrosts 25 mit
               der Bodenplatte 251, dem ersten Drehrostelement 252, dem zweiten Drehrostelement 253
               und dem dritten Drehrostelement 254. Die Ansichten der Fig. 9, 10 und 11 können bevorzugt
               mit den vorstehend aufgeführten Abmessungen korrespondieren. Dies ist jedoch nicht
               zwingend der Fall.
 
            [0195] Diese Ansicht zeigt den Drehrost 25 als freigestelltes Einschubteil mit Drehrostmechanik
               23 und Antrieb(en) 231. Der Drehrost 25 ist mechanisch derart vorgesehen, dass er
               nach Art des Baukastensystems einzeln vorgefertigt werden kann, und als Einschubteil
               in eine vorgesehene längliche Öffnung des Kessels 11 eingeführt und eingebaut werden
               kann. Dies erleichtert zudem die Wartung dieses verschleißanfälligen Teils. Damit
               kann der Drehrost 25 bevorzugt modular ausgebildet sein, wobei dieser als Komplettteil
               mit Drehrostmechanik 23 und Antrieb 231 schnell und effizient entnommen und wieder
               eingesetzt werden kann. Der modularisierte Drehrost 25 kann damit auch mittels Schnellverschlüssen
               montiert und demontiert werden. Im Gegensatz dazu sind die Drehroste des Stands der
               Technik regelmäßig fest montiert, und somit schwer zu warten oder zu montieren.
 
            [0196] Der Antrieb 231 kann zwei getrennt ansteuerbare Elektromotoren aufweisen. Diese sind
               vorzugsweise seitlich an der Drehrostmechanik 23 vorgesehen. Die Elektromotoren können
               Untersetzungsgetriebe aufweisen. Alternativ kann auch nur ein einzelner Antrieb 231
               vorgesehen sein.
 
            [0197] Weiter kann zumindest ein Endanschlag bzw. ein Endschalter vorgesehen sein, der zumindest
               einen Endanschlag für die Endposition der Drehrostelemente 252, 253 und 254 erfasst.
 
            [0198] Ebenso kann zumindest ein Drehlagesensor bzw. Drehwinkelsensor 259 bzw. ein Positionssensor
               259 vorgesehen sein, welcher eine (Dreh-)Position der Drehachse 81 und damit der Drehrostelemente
               252, 253, 254 erfassen kann. Der Drehlagesensor 259 kann beispielsweise ein bekannter
               magnetischer Winkelmesser bzw. Drehgeber sein, der einen Absolutwinkel ausgibt. Diese
               Sensoren haben eine Achse, deren Drehung erfasst wird, wobei beispielsweise ein digitales
               Signal, ein analoges Signal (beispielsweise eine lineare Spannung) in Abhängigkeit
               zum erfassten Winkel ausgegeben wird. Der Drehlagesensor 259 kann mittelbar oder unmittelbar
               die Drehung bzw. Drehlage der Achse 81 erfassen. Der Drehlagesensor kann beispielsweise
               mit seiner Achse direkt auf der Achse 81 montiert sein, um deren Drehung zu erfassen.
               Alternativ kann der Drehlagesensor auch über eine Mechanik (beispielsweise Zahnräder)
               mit der Achse 81 mittelbar verbunden sein.
 
            [0199] Die Einzelkomponenten der Drehrostmechanik 23 sind austauschbar vorgesehen. Beispielsweise
               sind die Zahnräder aufsteckbar vorgesehen. Dies erleichtert die Wartung und auch einen
               Seitenwechsel der Mechanik bei der Montage, falls erforderlich.
 
            [0200] In den Drehrostelementen 252, 253 und 254 des Drehrosts 25 sind die schon erwähnten
               Öffnungen 256 vorgesehen. Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 können über deren
               jeweilige Lagerachsen 81, die über die Drehmechanik 23 von dem Antrieb 231, vorliegend
               den beiden Motoren 231, angetrieben werden, jeweils zumindest um 90 Grad, bevorzugt
               zumindest um 120 Grad, noch mehr bevorzugt um 170 Grad um die jeweilige Lager- bzw.
               Drehachse 81 gedreht werden. Dabei kann der maximale Drehwinkel 180 Grad oder auch
               etwas weniger als 180 Grad sein, so wie das die Rostlippen 257 zulassen. Ebenso ist
               eine freie Drehung um 360 Grad denkbar, falls keine drehbegrenzenden Rostlippen vorgesehen
               sind. Dabei ist die Drehmechanik 23 derart eingerichtet, dass das dritte Drehrostelement
               254 einzeln und unabhängig vom ersten Drehrostelement 252 und vom zweiten Drehrostelement
               243 gedreht werden kann, und dass das erste Drehrostelement 252 und das zweite Drehrostelement
               243 gemeinsam und unabhängig von dem dritten Drehrostelement 254 gedreht werden können.
               Die Drehmechanik 23 kann beispielsweise mittels Laufrädern, Zahn- oder Antriebsriemen
               und/oder Zahnrädern entsprechend vorgesehen sein.
 
            [0201] Die Drehrostelemente 252, 253 und 254 können bevorzugt als Gussrost mit einem Laserzuschnitt
               hergestellt werden, um eine exakte Formhaltigkeit sicherzustellen. Dies insbesondere,
               um die Luftführung durch das Brennstoffbett 28 so genau wie möglich zu definieren,
               und störende Luftströmungen, beispielsweise Luftsträhnen an den Rändern der Drehrostelemente
               252, 253 und 254, zu vermeiden.
 
            [0202] Die Öffnungen 256 in den Drehrostelementen 252, 253 und 254 sind derart eingerichtet,
               dass diese für das übliche Pelletmaterial und/oder die üblichen Hackschnitzel klein
               genug sind, dass diese nicht hindurchfallen, und dass diese groß genug sind, dass
               der Brennstoff gut mit Luft beströmt werden kann.
 
            [0203] Fig. 9 zeigt nun den Drehrost 25 in geschlossener Position bzw. in einer Arbeitsposition
               (d.h. einem ersten Zustand), wobei alle Drehrostelemente 252, 253 und 254 horizontal
               ausgerichtet bzw. geschlossen sind. Dies ist die Position im Regelbetrieb. Durch die
               gleichmäßige Anordnung der Vielzahl der Öffnungen 256 wird eine gleichmäßige Durchströmung
               des Brennstoffbetts 28 (dieses ist in Fig. 9 nicht dargestellt) auf dem Drehrost 25
               sichergestellt. Insofern kann hier der optimale Verbrennungszustand hergestellt werden.
               Der Brennstoff wird aus Richtung des Pfeiles E auf den Drehrost 25 aufgebracht; insofern
               wird der Brennstoff von der rechten Seite der Fig. 9 auf den Drehrost 25 hinaufgeschoben.
 
            [0204] Im Betrieb sammeln sich Asche und/oder Schlacke auf dem Drehrost 25 und insbesondere
               auf den Drehrostelementen 252, 253 und 254 an. Mit dem vorliegenden Drehrost 25 kann
               eine effiziente Abreinigung des Drehrosts 25 erfolgen.
 
            [0205] Es sind zudem zwei Drehlagesensoren 259 angedeutet, welche die Drehlage der Lagerachsen
               81 erfassen können. Diese Drehlagesensoren 259 können beispielsweise magnetisch-induktive
               Sensoren sein. Dies dient der Regelung der Drehlage der drei Drehrostelemente 252,
               253, 254.
 
            [0206] Fig. 10 zeigt den Drehrost in dem Zustand einer Teilabreinigung des Drehrosts 25
               im Gluterhaltungsbetrieb (d.h. in einem zweiten Zustand). Dazu wird nur das dritte
               Drehrostelement 254 gedreht (vgl. Pfeil D1). Dadurch, dass nur eines der drei Drehrostelemente
               gedreht wird, erhält sich die Glut auf dem ersten und dem zweiten Drehrostelement
               252, 253, während zugleich die Asche und Schlacke nach unten aus der Brennkammer 24
               hinausfallen kann. In der Folge ist keine externe Zündung zur Wiederaufnahme des Betriebs
               erforderlich (dies spart bis zu 90% Zündenergie). Eine weitere Folge sind eine Verschleißminderung
               der Zündeinrichtung (beispielsweise eines Zündstabes) und eine Stromersparnis. Weiter
               kann vorteilhaft eine Aschereinigung im Betrieb der Biomasse-Heizanlage 1 erfolgen.
 
            [0207] Fig. 10 zeigt ebenso einen Zustand der Gluterhaltung während einer (oft schon ausreichenden)
               Teilabreinigung. Damit kann der Betrieb der Anlage 1 vorteilhaft kontinuierlicher
               erfolgen, womit im Gegensatz zur üblichen Vollabreinigung eines herkömmlichen Rostes
               keine langwierige vollständige Zündung erfolgen muss, die einige zehn Minuten in Anspruch
               nehmen kann.
 
            [0208] Zudem wird eine potentielle Schlacke an den beiden Außenkanten des dritten Drehrostelements
               254 bei der Drehung dessen (auf-)gebrochen, wobei aufgrund der kurvenförmigen Außenkanten
               des dritten Drehrostelements 254 nicht nur die Abscherung über eine größere Gesamtlänge
               als bei herkömmlichen rechteckigen Elementen des Stands der Technik erfolgt, sondern
               auch mit einer ungleichmäßigen Bewegungsverteilung in Bezug auf die Außenkante (in
               der Mitte erfolgt eine größere Bewegung als an den unteren und oberen Rändern). Damit
               ist die Brecherfunktion des Drehrosts 25 deutlich verstärkt.
 
            [0209] In Fig. 10 sind (beidseitige) Rostlippen 257 des zweiten Drehrostelements 253 erkennbar.
               Diese Rostlippen 257 sind derart eingerichtet, dass das erste Drehrostelement 252
               und das dritte Drehrostelement 254 im geschlossenen Zustand dieser auf der Oberseite
               der Rostlippen 257 aufliegen, und somit die Drehrostelemente 252, 253 und 254 zueinander
               spaltfrei vorgesehen und damit dichtend vorgesehen sind. Damit werden Luftsträhnen
               und unerwünschte Primärluftströmungen durch das Glutbett vermieden. Vorteilhaft wird
               damit die Effizienz der Verbrennung verbessert.
 
            [0210] Fig. 11 zeigt den Drehrost 25 im Zustand der Universalabreinigung bzw. in einem geöffneten
               Zustand (d.h. einem dritten Zustand), welche bevorzugt während eines Anlagenstillstands
               durchgeführt wird. Dabei werden alle drei Drehrostelemente 252, 253 und 254 gedreht,
               wobei das erste und zweite Drehrostelement 252, 253 bevorzugt in die entgegengesetzte
               Richtung gedreht werden wie das dritte Drehrostelement 254 (vgl. Pfeile D2). Realisiert
               wird damit einerseits eine vollständige Entleerung des Drehrosts 25, und andererseits
               wird die Schlacke nunmehr an vier ungeraden Außenkanten aufgebrochen. Mit anderen
               Worten wird eine vorteilhafte 4-fache Brecherfunktion realisiert. Das vorstehend in
               Bezug auf Fig. 9 zu der Geometrie der Außenkanten Erläuterte gilt auch in Bezug auf
               Fig. 10.
 
            [0211] Zusammengefasst realisiert der vorliegende Drehrost 25 neben dem Normalbetrieb (vgl.
               Fig. 9) vorteilhaft zwei unterschiedliche Arten der Abreinigung (vgl. Fig. 10 und
               11), wobei die Teilabreinigung eine Abreinigung während des Betriebs der Anlage 1
               erlaubt.
 
            [0212] Im Vergleich dazu sind marktübliche Drehrostsysteme nicht ergonomisch und haben durch
               ihre rechteckige Geometrie nachteilige Totecken, in welchen die Primärluft den Brennstoff
               nicht optimal durchströmen kann. An diesen Ecken kommt es gehäuft zu einer Schlackenbildung.
               Dies sorgt für eine schlechtere Verbrennung mit einem schlechteren Wirkungsgrad.
 
            [0213] Der vorliegende einfache mechanische Aufbau des Drehrosts 25 gestaltet diesen robust,
               zuverlässig und langlebig.
 
            [0214] Ein Problem bei den Bewegungen, welche mit den Pfeilen D1 und D2 eingezeichnet sind,
               besteht in der Möglichkeit der Blockade der Bewegung durch Verbrennungsrückstände
               und auch durch unerwünschte Inhalte in dem Brennstoff (beispielsweise Nägel, Metallsplitter
               oder Ähnliches). Eine solche Blockade bei der Drehung könnte, ohne die hierin beschriebene
               Blockadeerfassung, zu einer Beschädigung der Antriebsmechanik oder der Motoren 231
               führen. Umgekehrt soll der Drehrost 25 allerdings seine vorstehend beschriebene Brecherfunktion
               ausführen können, d.h., Schlacke brechen, und dabei allerdings gleichzeitig nicht
               durch "härtere" bzw. "permanentere" Blockierer beschädigt werden.
 
            [0215] Später sind entsprechende Lösungen für dieses Problem beschrieben.
 
            [0216] Um die Abreinigung der Biomasse-Heizanlage 1 im Kontext des Betriebs dieser darzustellen,
               wird nachstehend mit Bezug auf Fig. 12 ein Verbrennungsbetrieb bzw. ein Betriebsverfahren
               der Biomasse-Heizanlage 1 erläutert.
 
            (Betriebsverfahren für die Biomasse-Heizanlage 1)
[0217] Fig. 12 zeigt ein allgemeines Betriebsverfahren der Biomasse-Heizanlage 1 für einen
               Verbrennungszyklus.
 
            [0218] Ein Verbrennungszyklus findet während eines Verbrennungsbetriebs der Biomasse-Heizanlage
               1 statt. Dabei kann im Verbrennungsbetrieb, je nach Energiebedarf, auch mehr als ein
               Verbrennungszyklus nacheinander stattfinden. So können im Verbrennungsbetrieb mehrere
               Verbrennungszyklen ausgeführt werden.
 
            [0219] Weiter kann die Biomasse-Heizanlage 1 auch im Stand-By betrieben werden, in welchem
               kein Verbrennungsbetrieb stattfindet, und die Biomasse-Heizanlage auf deren Einsatz
               zuwartet.
 
            [0220] Nach einem Start des Verbrennungszyklus, üblicherweise durch Einschalten der Biomasse-Heizanlage
               1 durch einen Nutzer mit Anforderung eines aktiven Kesselbetriebs oder durch eine
               externe (Heiz-)Automatik, kann zunächst bei dem optionalen Schritt S50 ein Vorbereiten
               des Verbrennungsvorgangs erfolgen.
 
            [0221] Bei dem Vorbereiten des Schritts S50 kann die Biomasse-Heizanlage mechanisch und
               elektronisch initialisiert werden. Dabei kann beispielsweise das Betriebssystem der
               Steuereinrichtung 100 hochfahren, es kann ein Selbsttest der Elektronik durchgeführt
               werden und/oder es können die Drehrostelemente 252, 253, 254 um einen vorbestimmten
               Winkel angedreht (geöffnet) werden, um etwaige Ablagerungen auf dem Rost zu entfernen
               und die Mechanik vor einem Verbrennungsvorgang zu testen. Bei einem solchen Mechaniktest
               des Drehrosts 25 kann mittels der Dreh(geber)sensoren überprüft werden, ob eine Ansteuerung
               der Motoren 231 der Drehmechanik zum gewünschten Ergebnis führt, oder ob etwas blockiert
               ist. Weiter können die mechanische Kesselreinigung (über Tubu-latoren), die Entaschung
               und die optionale Elektrofilterabreinigung für eine vordefinierte Zeit (z.B. 30 Sekunden)
               betrieben werden. Auch kann ein Spülen der Luftwege des Kessels 11 erfolgen. Hierzu
               wird die Biomasse-Heizanlage durch Öffnen der Primärluft- und Sekundärluftventile
               mit Luft gespült. Dann werden die Luftschieber geschlossen und die Rauchgasrezirkulationsleitung
               wird gespült.
 
            [0222] Im nächsten Schritt S52 erfolgt ein Füllen der Brennkammer 24 mit Brennstoff. Dabei
               wird der Brennstoff über die Brennstoffzufuhr 6 auf den Drehrost 25 gefördert, bis
               eine vorbestimmte Brennstoffbetthöhe erreicht ist. Dazu wird die Brennstoffbetthöhe
               mit dem Brennstoffbetthöhensensor 116 gemessen. Der Brennstoffbetthöhensensor 116
               ist beispielsweise eine mechanische Niveauklappe 86 mit einem Drehwinkelsensor.
 
            [0223] Als Nächstes erfolgt ein Zünden des Brennstoffs in Schritt S52. Dies kann auch als
               Zündphase bezeichnet werden. Dabei wird dem Brennstoff über die Zündeinrichtung 201
               Energie zugeführt, bis dieser brennt. Des Weiteren können die Ventile bzw. Ventilstellungen
               beim Zünden des Brennstoffs derart eingestellt werden, dass diese das Zünden des Brennstoffs
               begünstigen. Bei einem solchen Zünden wird im Übrigen auch das Gebläse 15 aktiviert,
               um einen entsprechenden Unterdruck in der Brennkammer 24 zu erzeugen. Die Primärluft-
               und Sekundärventile können dabei auf vordefinierte Werte (z.B.: 60% und 15%) gestellt
               werden und es wird ein vordefinierter Unterdruck in der Brennkammer (z.B. 75 Pa) eingeregelt.
 
            [0224] Erreicht nun die Biomasse-Heizanlage 1 eine vorbestimmte Brennraum- bzw. Brennkammertemperatur
               (beispielsweise 50°C) und/oder ein vorbestimmtes Lambda (beispielsweise 17%), geht
               die Biomasse-Heizanlage 1 zu Schritt S53 über, der Stabilisierung der Verbrennung.
               Bei diesem Schritt, der auch als Stabilisierungsphase bezeichnet wird, wird ein Entzünden
               des Brennstoffbetts weiter gefördert. Entsprechend werden die Stellungen der Luftventile
               52, die Funktion des Gebläses 15 und auch die Brennstoffzufuhr angepasst. Dabei sollen
               sich der Kessel 11 und auch die Brennkammer 24 weiter erwärmen. Vorzugsweise soll
               der Verbrennungsvorgang sukzessive in einen stationären Zustand übergehen, in welchem
               aus thermodynamischer Sicht ein Gleichgewicht herrscht. Erhöht sich die Verbrennungstemperatur
               bis auf einen vorbestimmten Wert, beispielsweise 400°C, ist Schritt S53 abgeschlossen.
 
            [0225] Entsprechend geht das Verfahren zu Schritt S54 über: der stabilisierten Verbrennung
               und dem eigentlichen Heizbetrieb. In diesem Schritt S54 erfolgt eine Regelung der
               Leistungsabgabe bzw. der Verbrennungsintensität mittels der Brennstoffzufuhr 6, des
               Gebläses 15, der Stellung der Ventile 52, und weiterer Aktoren basierend auf den Sensordaten
               von Sensoren der Biomasse-Heizanlage 1, beispielsweise basierend auf der Brennkammertemperatur,
               dem Lambda-Wert und/oder der Kessel(wasser bzw. -medium)temperatur. Hierbei kann eine
               brennstoffabhängige Leistungsregelung zum Einsatz kommen.
 
            [0226] Der Schritt S54 wird beendet, wenn beispielsweise genügend Wärmeleistung zur Verfügung
               gestellt wurde und/oder ein vollständiger Abbrand des Brennstoffs im Kessel 11 erfasst
               und berechnet wird.
 
            [0227] Danach findet bei Schritt S55 ein Ausbrennen der Brennkammer 24 und insbesondere
               des Drehrosts 25 statt. Dabei wird die Brennstoffzufuhr beendet und es sinkt die Brennkammertemperatur.
               Es verbrennen die Reste des Brennstoffs auf dem Drehrost 25. Hierzu können beispielsweise
               auch die Stellungen der Ventile 52 und das Gebläse 15 entsprechend eingestellt werden.
               Am Ende des Ausbrennens erfolgt eine Abreinigung des Drehrosts 25 durch entsprechendes
               Drehen bzw. Öffnen der Drehrostelemente.
 
            [0228] Bei Schritt S55, dem Ausbrennen, kann die Primärluftzufuhr vergrößert werden, (beispielsweise
               können die Ventile zur Regelung der Primärluftzufuhr vollständig geöffnet werden),
               um den Vorgang des Abbrennens in dem Kessel und insbesondere in der Brennkammer 24
               zu beschleunigen und diesen Schritt, bzw. diese Phase des Kesselzyklus, möglichst
               kurz zu halten. Insofern sollen bei diesem Schritt S55 die kohlenstoffhaltigen Reste
               in der Brennkammer 24 möglichst schnell und vollständig verbrannt werden. Dabei steigt
               üblicherweise die Temperatur in der Brennkammer 24 nochmals kurzfristig an.
 
            [0229] Nach Beendigung des Schritts S55 kann das Verfahren deaktiviert werden (ENDE), oder
               aber kann das Verfahren (nach einiger Zeit) erneut starten und dann zu Schritt S50
               übergehen, womit ein erneuter Verbrennungszyklus bzw. Heizzyklus beginnt.
 
            [0230] Fig. 13 zeigt ein Leistungsdiagramm eines beispielhaften Zyklus des Verbrennungsbetriebs
               der Biomasse-Heizanlage 1 von Zündung (S52) bis zum Ausbrennen (S55). Der Einfachheit
               halber sind die Vorgänge des Vorbereitens (S50) und des Füllens (S50) vorliegend weggelassen
 
            [0231] Im Leistungsdiagramm der Fig. 13 ist mit dem Pfeil S52 in etwa der Vorgang des (erneuten)
               Zündens des Brennstoffs gekennzeichnet. Der Brennstoff fängt Feuer und die Leistung
               steigt aufgrund des noch unverbrauchten Brennstoffs schnell an. In etwa im Bereich
               des Pfeils S53 wird eine Stabilisierung des Verbrennungsvorgangs vollzogen, womit
               die Leistung nach etwas Fluktuation auf den gewünschten Sollleistungswert stabilisiert
               wird. In etwa im Bereich der Pfeile S54 findet der (stabilisierte) Verbrennungsvorgang
               statt, womit eine relativ konstante Leistungsabgabe des Kessels 11 erfolgt. Etwa bei
               S55 findet ein Ausbrennen der Biomasse-Heizanlage mit der damit einhergehenden Leistungsspitze
               statt, wobei der Beginn der Erhöhung der Primärluftzufuhr in Fig. 13 mit "I" angegeben
               ist. Durch diese erhöhte Primärluftzufuhr werden die noch unverbrannten Brennstoffrückstände
               verbrannt, womit vermieden wird, dass unverbrannter Brennstoff aus dem Kessel 11 abgereinigt
               wird.
 
            [0232] Danach endet der gezeigte Verbrennungszyklus endgültig, die Leistung und die Brennkammertemperatur
               fallen ab.
 
            [0233] Mit der Kesselleistung in etwa gleich verlaufend ist die Kesseltemperatur und auch
               die Temperatur in der Brennkammer 24. Insofern gibt es in einem Verbrennungszyklus
               Temperaturspitzen bzw. -maxima zu Beginn des Verbrennungszyklus und zum Ende des Verbrennungszyklus.
               Beim Ausbrennen S55 werden mit einer erhöhten Temperatur im Kessel insbesondere kohlenstoffhaltige
               Reste und Ablagerungen an den Kesselinnenwänden- und innenteilen nochmals erwärmt
               und vorzugsweise vollständig abgebrannt.
 
            [0234] Bei den Temperaturen, die unterhalb der Temperatur im stabilisierten Verbrennungsbetrieb
               S54 liegen, entstehen zudem gehäuft Verbrennungsrückstände, es kann zur Verrußung
               kommen.
 
            [0235] Da es sich bei der Asche um amorphes, keramikartiges Materialgemisch handelt, hat
               diese keinen scharf definierten Schmelzpunkt, sondern die Erweichung erfolgt kontinuierlich
               über einen weiten Temperaturbereich. Die Viskosität nimmt mit steigender Temperatur
               ab, die Asche wird klebrig, die feinen Aschekörner agglomerieren und versintern zu
               größeren Brocken, die Asche beginnt zu kriechen und schließlich sogar zu fließen.
 
            [0236] Des Weiteren entsteht Schlacke bei einem Verbrennungsvorgang immer dann, wenn in
               der Glut Temperaturen über dem Ascheschmelzpunkt erreicht werden. Die Asche wird dann
               weich, klebrig und bildet nach dem Abkühlen die bekannte feste, dunkel gefärbte Schlacke,
               welche porös/brüchig/krümelig bis glasartig hart sein kann.
 
            [0237] Insofern kann man aus der der Fig. 13 im Grundsatz auf den Zustand der Verbrennungsrückstände
               und insbesondere der entstandenen Schlacke schließen. Bei niedriger Kesselleistung
               sind die Verbrennungsrückstände eher fest und brüchig, während die Verbrennungsrückstände
               bei hohen Temperaturen eher weich und zäh sind. Letzteres kann eine effektive Abreinigung
               erschweren.
 
            [0238] Die tatsächlichen Temperaturen mit den zugehörigen Viskositäten sind allerdings nur
               sehr ungenau vorherzusagen, da das Temperatur- und Schmelzverhalten des Brennstoffs
               (der sehr variabel ist) bzw. Stoffgemischs zur Verbrennung außerordentlich komplex
               ist. Bereits geringfügige Änderungen bei den Stoffanteilen können den Erweichungspunkt
               stark beeinflussen, wenn das Gemisch ein Eutektikum bildet. Im Allgemeinen steigen
               die Temperaturen mit zunehmender Inkohlung. Einige Stoffe (etwa manche Kalium-, Aluminium-,
               Natrium-, Magnesium- und Siliziumverbindungen) sind dafür bekannt, dass sie den Erweichungspunkt
               massiv herabsetzen. Dies zeigt sich insbesondere bei halmgutartigen Biomassen (Stroh
               und Gras), die solche Stoffe in erhöhter Konzentration enthalten und die zu den Brennstoffen
               mit den niedrigsten Ascheerweichungstemperaturen gehört.
 
            [0239] Die Abkühlung und das Erstarren der Schlacke erfolgt zeitlich betrachtet nicht nur
               bei den Temperaturänderungen in einem Verbrennungszyklus, sondern räumlich betrachtet
               auch beim Übergang aus der heißen Zone der Brennkammer 24 in die kalten Randbereiche
               oder in den nachgeschalteten Wärmetauscher 4 und auch in die Filtereinrichtung 4.
               Hier bilden sich Anbackungen, die den Wärmedurchgang behindern und verschlechtern,
               und die den rauchgasseitigen Druckverlust der Feuerung erhöhen. Man spricht von einer
               "Verschlackung" der Feuerung.
 
            [0240] Bei der vorliegenden Rostfeuerung kann durch Schlacke die Bewegung des Rostes blockiert
               werden, oder die Öffnungen für die Primärzuluft, mithin die Verbrennungsluft, die
               von unten durch den Rost strömt, können verklebt werden. Die Vorrichtungen für die
               Abreinigung und Beförderung der Asche können dabei sogar durch große, harte Schlackebrocken
               blockiert werden.
 
            [0241] Hier zeigt sich, dass Schlacke im Vergleich zu pulvriger Asche schwieriger in der
               Handhabung bei der Reinigung ist, insbesondere da die Konsistenz und Menge der Schlacke
               stark variieren kann, wie erläutert. Mit den hierin beschriebenen Lösungen kann man
               insbesondere diesem Problem Herr werden.
 
            (Abreinigung des Kessels)
[0242] Fig. 14 zeigt ein Auslöseverfahren, mit dem eine Abreinigung des Kessels ausgelöst
               werden kann. Dieses Auslöseverfahren kann beispielsweise zyklisch durch die Steuereinrichtung
               100 ausgeführt werden, oder aber kann dieses Auslöseverfahren bei dem Übergang des
               Betriebszustands des Kessels 11 in den Zustand S55: Ausbrennen automatisch mitausgeführt
               werden.
 
            [0243] Bei Schritt S70 erfolgt eine Bestimmung, ob sich der Kessel 11 im Zustand S55 des
               Ausbrennens befindet oder nicht. Dabei kann dies entweder zyklisch abgefragt und bestimmt
               werden ("Nein"), oder aber wird diese Bestimmung automatisch bei der Ausführung des
               Betriebszustands S55 Ausbrennen (der von der Steuereinrichtung 100 herbeigeführt wird)
               als erfüllt gewertet.
 
            [0244] Falls sich der Kessel 11 im Zustand des Ausbrennens befindet (S70: Ja), wird ermittelt,
               ob die Brennkammertemperatur (welche mit dem entsprechenden Brennkammertemperatursensor
               117 erfasst wird) kleiner ist als eine vordefinierte Schwelle BTS. Diese Schwelle
               BTS kann beispielsweise auf 180 Grad Celsius festgelegt sein. Mit dieser Schwelle
               wird sichergestellt, dass eine Abreinigung nicht mit noch oxidierenden Verbrennungsrückständen
               durchgeführt wird. Weiter wird für die Abreinigung sichergestellt, dass die Schlacke
               weniger viskos bzw. schon eher brüchig oder spröde ist, womit die Abreinigung effizienter
               wird.
 
            [0245] Falls also die Brennkammertemperatur kleiner ist als die vordefinierte Schwelle BTS
               (S71: Ja), dann kann im Schritt S72 eine Abreinigung des Kessels 11 durchgeführt werden.
               Eine solche Abreinigung kann das Drehen der Drehrostelemente 252, 253, 254 mittels
               der Motoren 231 beinhalten. Zudem kann eine solche Abreinigung ein Bewegen der Reinigungsmechanik
               beinhaltend die Reinigungsschnecke 71 und die Turbulatoren 37 beinhalten. Mithin umfasst
               die Abreinigung des Kessels 11 vorzugsweise eine Abreinigung des Rosts 25, des Wärmetauschers
               3, der Aschesenke im unteren Teil des Kessels und (optional) auch der elektrostatischen
               Filtereinrichtung 4.
 
            [0246] Fig. 15 zeigt eine Weiterbildung des Auslöseverfahrens der Fig. 14, wobei eine Blockadeerfassung
               der durch den Motor 72 angesteuerten Reinigungsmechanik (u.A. Ascheschnecke und vorzugsweise
               Turbulatoren) erfasst werden kann. Betreffend der Verfahrensschritte S70, S71 und
               S72 wird auf die vorstehenden Erläuterungen zu Fig. 14 verwiesen.
 
            [0247] Nach erfolgter Abreinigung wird bei Schritt S73 durch den Positionssensor 75 erfasst,
               ob sich die Reinigungsmechanik in Ruhestellung befindet oder nicht. Hat sich beispielsweise
               die Reinigungsmechanik aufgrund eines Fremdkörpers verkeilt oder festgefressen und
               ist blockiert, so kehrt diese regelmäßig nicht in die Ruhestellung zurück. Insofern
               kann mit dem Positionssensor 75 eine solche Blockade detektiert werden.
 
            [0248] Ist die Bestimmung bei Schritt S73: Ja, ist die Reinigungsmechanik in die Ruhestellung
               zurückgekehrt und es liegt keine Blockade vor.
 
            [0249] Ist die Bestimmung bei Schritt S73: Nein, so ist die Reinigungsmechanik nicht in
               die Ruhestellung zurückgekehrt (was diese schon aufgrund des Eigengewichts der Turbulatoren
               sollte) und es wird eine Blockade positiv detektiert bzw. erkannt (Schritt S74).
 
            [0250] In Schritt S74 kann beispielsweise eine entsprechende Fehlermeldung im System hinterlegt
               werden, oder aber kann ein Benutzer über eine Benutzerschnittstelle (beispielsweise
               über einen Touch-Screen) auf die Blockade hingewiesen werden. Ebenso kann der Kessel
               11 in Reaktion auf die erkannte Blockade den Betrieb aus Sicherheitsgründen einstellen.
 
            [0251] Fig. 16 zeigt ein (optionales) Abreinigungsoptimierungsverfahren, mit dem ein abgereinigter
               und nicht-blockierter Ausgangszustand des Kessels 11 vor dem Start eines Verbrennungszyklus
               sichergestellt wird, sofern dies notwendig ist.
 
            [0252] Bei Schritt S80 wird bestimmt, ob der Start eines Verbrennungszyklus angefordert
               ist oder nicht. Eine solche Anforderung kann beispielsweise manuell durch einen Benutzer
               durch Eingabe an einer Benutzerschnittstelle erfolgen. Ebenso kann eine solche Anforderung
               automatisch erfolgen, beispielsweise durch eine Anforderung von Heizleistung oder
               durch die Festlegung einer vordefinierten Anzahl von Heizzyklen, welche nacheinander
               abgefahren werden.
 
            [0253] Es wird nunmehr - vor der Aufnahme des Heizzyklus und damit vor dem Start des Verbrennungsbetriebs
               - bei Schritt S81 durch den Positionssensor 75 erfasst, ob sich die Reinigungsmechanik
               in Ruhestellung befindet oder nicht. Hat sich beispielsweise die Reinigungsmechanik
               aufgrund eines Fremdkörpers verkeilt oder festgefressen und ist blockiert, so kehrt
               diese regelmäßig nicht in die Ruhestellung zurück. Insofern kann mit dem Positionssensor
               75 eine solche Blockade detektiert werden.
 
            [0254] Ist die Bestimmung bei Schritt S81: Ja, ist die Reinigungsmechanik in die Ruhestellung
               zurückgekehrt und es liegt keine Blockade vor. In Folge dessen wird Schritt S82 ausgeführt.
 
            [0255] Ist die Bestimmung bei Schritt S81: Nein, so ist die Reinigungsmechanik nicht in
               die Ruhestellung zurückgekehrt (was diese schon aufgrund des Eigengewichts der Turbulatoren
               sollte) und es wird eine Blockade positiv detektiert bzw. erkannt. In Folge dessen
               wird Schritt S83 ausgeführt, um mittels des Antreibens bzw. Bewegens der Mechanik
               auf ein Lösen der Blockade hinzuwirken.
 
            [0256] Bei Schritt S82 wird abgefragt, ob eine Abreinigung schon bei dem letzten Ausbrennen
               S55 des Kessels 11 durchgeführt wurde oder nicht. Hierfür kann beispielsweise bei
               Abreinigung des Kessels während des Ausbrennens softwaretechnisch ein sogenanntes
               "Flag" aktiviert werden, das beispielsweise bei Durchführung der Schritte S54 (oder
               auch S 53 etc.) wieder zurückgesetzt wird.
 
            [0257] Wurde eine Abreinigung des Kessels 11 schon bei dem letzten Ausbrennen S55 durchgeführt
               (d.h., es wurde schon beim Ende des vorausgegangenen Verbrennungszyklus abgereinigt;
               S82: Ja), kann der aktuell angeforderte Verbrennungszyklus gestartet werden (S85).
               Damit wird eine unnötige Betätigung der Reinigungsmechanik vermieden, womit mithin
               Zeit und Verschleiß eingespart werden.
 
            [0258] Ist das Ergebnis von Schritt S82 Nein, wird in Folge bei Schritt S84 abgefragt, ob
               die Brennkammertemperatur kleiner der vordefinierten Schwelle BTS ist oder nicht.
 
            [0259] Ist das Ergebnis von Schritt S84 Nein, geht das Verfahren zu Schritt S85 über. Ist
               also die Temperatur des Kessels 11 zum Abreinigen zu hoch, wird direkt der nächste
               Verbrennungszyklus gestartet und das Abreinigen vor dem Verbrennungszyklus wird nicht
               durchgeführt.
 
            [0260] Ist das Ergebnis von Schritt S84 Ja, wird in Schritt S83 eine Abreinigung des Kessels
               durchgeführt. Mithin ist die Temperatur des Kessels 11 auf ein Niveau gefallen, welches
               eine Abreinigung erlaubt, und zudem ist auch der Zeitverlust durch das Abreinigen
               des Kessels 11 hinzunehmen, da der Kessel sowieso bereits "kälter" ist.
 
            [0261] Nach Schritt S83 geht das Verfahren zu Schritt S85 über.
 
            [0262] Fig. 17a zeigt ein Abreinigungsverfahren des Kessels 11.
 
            [0263] Ist eine Abreinigung des Kessels 11 angefordert (vgl. beispielsweise die Schritte
               S72 oder S83), so wird das Abreinigungsverfahren für den Kessel 11 gestartet.
 
            [0264] Bei Schritt S90 wird der Motor 72 für eine vordefinierte Motorzeit BM bestromt, mithin
               wird die Reinigungsmechanik von dem Motor 72 für eine bestimmte Zeit BM bewegt. Diese
               Zeit(dauer) ist derart definiert, dass die Reinigungsmechanik einen bestimmten Bewegungsbereich
               überstreicht, beispielsweise derart, dass die Turbulatoren im Wärmetauscher 3 einen
               ausreichenden Hub vollführen. Die Zeit(dauer) BM kann beispielsweise auf 30 Sekunden
               festgelegt sein.
 
            [0265] Bei dem auf Schritt S90 folgenden Schritt S91 wird die Bestromung des Motors 72 für
               eine vordefinierte Pausenzeit P1 unterbrochen. Diese Pausenzeit P1 kann beispielsweise
               10 Sekunden betragen.
 
            [0266] Bei dem auf Schritt S91 folgenden Schritt S92 wird ermittelt, ob eine vordefinierte
               Anzahl WH von Durchführungen der Schritte S90 und S91 erfolgt ist oder nicht, d.h.,
               ob eine vordefinierte Anzahl WH von Iterationen der Schleife mit den Schritten S90
               und S91 durchgeführt wurde oder nicht. Diese vordefinierte Anzahl WH kann beispielsweise
               5 sein.
 
            [0267] Ist das Ergebnis von Schritt S92 Nein, werden die Schritte S90 und S91 wiederholt.
 
            [0268] Durch die wiederholte Ausführung der Schritte S90 und S91 (Reinigen, Pause, Reinigen,
               Pause...) wird die Reinigungswirkung verbessert.
 
            [0269] Ist das Ergebnis von Schritt S92 Ja, fährt das Verfahren mit Schritt S93 fort.
 
            [0270] Hier wird, analog zu vorstehend Beschriebenem, erfasst, ob die Reinigungsmechanik
               75 nach der Bestromung des Motors 72 und nach der Pause P1 in deren Ruhestellung zurückgekehrt
               ist, oder nicht.
 
            [0271] Ist das Ergebnis von Schritt S93 Ja, wird das Verfahren beendet. Eine blockadefreie
               Abreinigung ist erfolgt.
 
            [0272] Ist das Ergebnis von Schritt S94 Nein, fährt das Verfahren mit Schritt S94 fort.
               Im einfachsten Fall ist Schritt S94 identisch zu dem in Bezug auf Schritt S74 Beschriebenen.
               Mithin endet das Verfahren mit einer Fehlermeldung. Optional und alternativ kann das
               Verfahren jedoch mit Schritt S94 einen Anti-Blockade-Vorgang 1 bzw. ein erstes Anti-Blockade-Verfahren
               durchführen, welches nachstehend in Bezug auf Fig. 17b näher erläutert ist.
 
            [0273] Fig. 17b zeigt ein erstes Anti-Blockade-Verfahren, welches eine Fortbildung des Verfahrens
               der Fig. 17a ist.
 
            [0274] Ist eine Blockade der Reinigungsmechanik erkannt, soll diese gelöst werden. Hierfür
               wird bei Schritt S95 der Motor 72 für eine vordefinierte Bestromungszeit BM2 bestromt,
               um die Blockade zu lösen. Die Bestromungszeit BM2 ist vorzugsweise länger als die
               Bestromungszeit BM1, um die Kraftwirkung auf die Blockade zu vergrößern.
 
            [0275] Nach der Bestromung bei Schritt S95 wird wiederum, wie schon erläutert, erfasst,
               ob die Reinigungsmechanik in die Ruhestellung zurückgekehrt ist oder nicht.
 
            [0276] Ist dies der Fall (S96: Ja), konnte die Blockade erfolgreich gelöst werden, und es
               kann die Abreinigung bzw. das Abreinigungsverfahren der Fig 17a und 17b beendet werden.
 
            [0277] Ist dies nicht der Fall (S96: Nein), konnte die Blockade nicht gelöst bzw. behoben
               werden. Dann fährt das Verfahren mit Schritt S97 fort. Auch hier gibt es nun zwei
               Alternativen: Entweder wird das Verfahren mit einer Fehlermeldung oder einem Fehler
               beendet, oder aber es wird zu einem Anti-Blockade-Verfahren 2 übergegangen, welches
               nachstehend in Bezug auf die Figuren 17c und 17 d näher erläutert wird.
 
            [0278] Figuren 17c und 17d zeigen ein zweites Anti-Blockade-Verfahren in Fortbildung zu
               den Verfahren der Fig. 17a und/oder 17b.
 
            [0279] Bei Schritt S98 wird nochmals eine Bestromung des Motors 72 für eine vordefinierte
               Bestromungszeit BM3 vorgenommen. Dabei kann vorzugsweise die Bestromungszeit BM3 größer
               sein als die Bestromungszeit BM3. Mithin wird die Reinigungsmechanik zwar größerer
               Belastung ausgesetzt, allerdings nur in dem Fall, in dem ein Versuch mit geringerer
               Leistung gescheitert ist. Alternativ kann im Übrigen BM1 = BM2 = BM3 sein, sollte
               eine Staffelung der Antriebszeit nicht gewünscht sein.
 
            [0280] Bei Schritt S99 wird die oben beschriebene Überprüfung erneut vorgenommen.
 
            [0281] Ist das Ergebnis von Schritt S99 Ja, ist die Blockade gelöst, und das Abreinigungsverfahren
               wird beendet.
 
            [0282] Ist das Ergebnis von Schritt S99 Nein, besteht die Blockade weiterhin. In Folge wird
               die Bestromung bei Schritt S100 für eine vordefinierte Pausenzeit P2 unterbrochen
               bzw. pausiert. Hier wird der Mechanik Zeit gegeben, selbstständig in Ruhelage zurückzukehren.
 
            [0283] Bei Schritt 101 wird die oben beschriebene Überprüfung erneut vorgenommen.
 
            [0284] Ist das Ergebnis von Schritt 101 Ja, ist die Blockade gelöst, und das Abreinigungsverfahren
               wird beendet.
 
            [0285] Ist das Ergebnis von Schritt S101 Nein, besteht die Blockade weiterhin. In diesem
               Fall wird der Motor bei Schritt S102 in kurzen Intervallen BI bestromt. Derartige
               Intervalle können beispielsweise aus 2 Sekunden Bestromung, 2 Sekunden Pause bestehen,
               wobei diese mehrfach, beispielsweise zwei bis acht Mal wiederholt wird. Insofern wird
               die Reiningungsmechanik mit ruckartig bewegt bzw. es wird an der Reinigungsmechanik
               gerüttelt, um beispielsweise spröde Schlacke zu zerbröseln oder Verklemmungen zu lösen.
               Bevorzugt ist, dass die Intervalle zumindest zwei Mal wiederholt werden.
 
            [0286] Bei dem folgenden Schritt 103 wird die oben beschriebene Überprüfung erneut vorgenommen.
 
            [0287] Ist das Ergebnis von Schritt 103 Ja, ist die Blockade gelöst, und das Abreinigungsverfahren
               wird beendet.
 
            [0288] Ist das Ergebnis von Schritt S103 Nein, besteht die Blockade weiterhin. In diesem
               Fall wird (optional) der Motor 72 für eine vordefinierte Bestromungszeit BM4, beispielsweise
               2 Sekunden, in einer zweiten Drehrichtung bewegt, die der üblichen Drehrichtung des
               Motors 72 zur Abreinigung (d.h., die erste Drehrichtung des Motors 72) entgegengesetzt
               ist.
 
            [0289] Danach wird der Motor 72 bei Schritt S105 erneut (vgl. S102) in kurzen Intervallen
               BI bestromt.
 
            [0290] Ausführliche praktische Versuche haben gezeigt, dass die vorgenannten Verfahrensschritte
               die effektivste Variante sind, um Blockaden zu lösen. Eine mehrfache ruckartige und
               kurzfristige Bestromung des Motors 72 in die erste Richtung, gefolgt von einer einzelnen
               Bestromung des Motors 72 in die zweite (Gegen-)Richtung, wiederum gefolgt von der
               mehrfachen ruckartigen und kurzfristigen Bestromung des Motors 72 in die erste Richtung
               hatte auch bei sehr hartnäckigen Verschlackungen und starkem Verschmutzungsanfall
               die größte Wahrscheinlichkeit die Blockade endgültig zu lösen.
 
            [0291] Bei dem folgenden Schritt 106 wird die oben beschriebene Überprüfung erneut vorgenommen.
 
            [0292] Ist das Ergebnis von Schritt 106 Ja, ist die Blockade gelöst, und das Abreinigungsverfahren
               wird beendet.
 
            [0293] Ist das Ergebnis von Schritt S106 Nein, besteht die Blockade weiterhin. In diesem
               Fall ist die Blockade derart hartnäckig, dass mit Schritt S107 eine (nicht maschinell
               lösbare) Blockade erkannt wird (vgl. S74) und das Verfahren beendet wird.
 
            [0294] Angemerkt wird, dass mit "
∗1" in der Fig. 17d die Fortsetzung des Verfahrens der Fig. 17c angegeben ist.
 
            [0295] Fig. 18 zeigt ein Blockadeerfassungsverfahren für den Drehrost 25 der Biomasse-Heizanlage
               1.
 
            [0296] Dieses Blockadeerfassungsverfahren wird durchgeführt, wenn eine Teil- oder auch Vollabreinigung
               des Drehrosts 25 durchgeführt wird, mithin wenn zumindest einer der Motoren 231 bestromt
               wird. Dies wird bei Schritt S110 abgefragt.
 
            [0297] Wird zumindest ein Motor 231 bestromt (S110: Ja), wird im folgenden Schritt S111
               ein aktueller erster Drehwinkel Dd1 mittels des Drehlagesensors 259 erfasst (und abgespeichert).
 
            [0298] Im darauffolgenden Schritt S112 wird eine vordefinierte Wartezeit WD abgewartet.
               In dieser Zeit ist der Motor 231 weiterhin bestromt, mithin sollte sich das zugehörige
               Drehrostelement 252, 253, 254 bzw. die Drehachse 81 weiterdrehen, falls keine Blockade
               des Drehrosts vorliegt.
 
            [0299] Bei dem darauffolgenden Schritt S113 wird ein aktueller zweiter Drehwinkel Dd2 mittels
               des Drehlagesensors 259 erfasst (und abgespeichert). In anderen Worten sind nunmehr
               in einem definierten Zeitabstand zwei Drehwinkel Dd1 und Dd2 erfasst und abgespeichert.
 
            [0300] Im Folgenden Schritt D114 wird geprüft, ob einer der beiden Endwinkel erreicht ist
               oder nicht. Die Endwinkel sind vordefinierte Endwinkel betreffend die Drehwinkel des
               jeweiligen Drehrostelements 252, 253, 254, welche den mechanisch maximal möglichen
               Endwinkel bzw. Endanschlag darstellen. Beispielsweise kann ein Drehrostelement üblicherweise
               in einem Drehbereich von 0 Grad (horizontale Endstellung) zu 170 Grad (gedrehte Endstellung
               bei Abreinigung) gedreht werden.
 
            [0301] Stimmt also der erfasste Drehwinkel Dd2 mit einem der beiden vordefinierten Endwinkel
               überein (S114: Ja), so ist der jeweilige Soll-Endanschlag erreicht, es liegt keine
               Blockade vor (da sich das Drehrostelement vollständig drehe könnte) und das Verfahren
               wird beendet. Es lieg keine Blockade vor.
 
            [0302] Ist keiner der Endwickel erreicht, befindet sich das Drehrostelement 252, 253, 254
               noch mitten in der Drehung. Hier kann nun eine Blockadeerfassung durch einen Abgleich
               der erfassten Drehwinkel Dd1 und Dd2 erfolgen, vgl. Schritt 115. Dieser Abgleich bestimmt
               im Kern, ob sich die Drehwinkel Dd1 und Dd2 derart unterschieden, dass von einer unblockierten
               Bewegung ausgegangen werden kann. Unterschieden sich die Drehwinkel Dd1 und Dd2 nicht
               oder nicht ausreichend, dann kann von einer Blockade ausgegangen werden.
 
            [0303] Dieser Abgleich bei Schritt S115 kann beispielsweise (andere mathematische Methoden
               sind dem Fachmann selbstverständlich auch direkt ersichtlich) mit folgendem Vergleich
               ermittelt werden: I Dd2-Dd1 I > Schwellenwert Sd. Der Schwellenwert Sd ist ein unterer
               Drehwinkel(geschwindigkeits)wert, der vorab beispielsweise durch Experimente festgelegt
               wird. Der Schwellenwert Sd gibt damit eine minimale Bewegungsgeschwindigkeit an, mit
               der sich das Drehrostelement 252, 253, 254 bewegen sollte (was beispielsweise aus
               den konstruktiven und elektrischen Vorgaben als Minimalsollwert bekannt ist).
 
            [0304] Die Differenz Dd2 und Dd1 gibt, aufgrund des zeitliches Abstands WD, der durch Schritt
               S112 festgelegt ist, die sensorisch erfasste Dreh(winkel)geschwindigkeit wieder. Insofern
               ermittelt das Verfahren der Fig. 18 eine Drehgeschwindigkeit der Drehachse 81 ((Dd1
               - Dd2) pro Zeiteinheit WD incl. der Berechnungszeit in der Steuereinrichtung bzw.
               der elektronischen Laufzeiten. Mit der (optionalen) Betragsbildung aus der Differenz
               Dd2 - Dd1 ist es unerheblich, in welche Richtung das Drehrostelement 252, 253, 254
               gedreht wird.
 
            [0305] Ist beispielsweise Dd2 66,8 Grad und Dd1 67 Grad, ist die Differenz 0,2 Grad. Ist
               nun weiter die vordefinierte Zeit WD 0,1 Sekunde, ist die erfasste Winkelgeschwindigkeit
               0,2 Grad pro 0,1 Sekunde. Ist nun der Schwellenwert Sd auf 0,1 Grad pro 0,1 Sekunde
               festgelegt, so ist positiv erfasst, dass sich das Drehrostelement 252, 253, 254 ausreichend
               schnell bewegt und mithin nicht blockiert ist (S115: Ja). In diesem Fall läuft das
               Verfahren in einer Schleife zur Überprüfung der Bewegung bzw. Blockadeerfassung bis
               einer der Endwinkel erreicht ist (S111 bis S115).
 
            [0306] Sollte allerdings der Abgleich in Schritt S115 ein negatives Ergebnis haben (d.h.,
               das Drehrostelement 252, 253, 254 bewegt sich nicht oder zu langsam), geht das Verfahren
               zur Schritt S116 über. Dieser Schritt und die folgenden Schritte sind optional und
               dienen der Verbesserung des Verfahrens. Alternativ (bzw. im einfachsten Fall) kann
               das Verfahren anstelle des in Fig. 18 gezeigten Schrittes direkt in die Erkenntnis
               "Rost blockiert" (vgl. S118) übergehen.
 
            [0307] Bei Schritt S116 wird ein Fehleranzahlzähler FE um +1 erhöht. In Folge wird bei Schritt
               S117 überprüft, ob die aktuelle Fehleranzahl FE größer ist als eine vordefinierte
               maximale Fehleranzahl FEma. Die vordefinierte maximale Fehleranzahl FEma kann beispielsweise
               5 betragen.
 
            [0308] Ist das Ergebnis von Schritt S116 Nein, dann kehrt das Verfahren zu Schritt S111
               zurück.
 
            [0309] Ist allerdings das Ergebnis von Schritt S116 Ja, kann davon ausgegangen werden, dass
               der Rost 25 bzw. das Drehrostelement 252, 253, 254 blockiert ist (Schritt S118). Das
               Verfahren endet in Folge mit der Schlussfolgerung bzw. Fehlermeldung "Rost blockiert".
               In Folge dessen kann beispielsweise eine Fehlermeldung ausgegeben werden, und/oder
               es kann der Verbrennungsbetrieb der Biomasse-Heizanlage beendet werden.
 
            [0310] Ebenso kann in Folge auf die Fehlermeldung "Rost blockiert" die Drehrichtung des
               Drehrostelements 252, 253, 254 umgekehrt werden, um eine Blockade zu lösen.
 
            [0311] Weiterhin kann in Folge auf die Fehlermeldung "Rost blockiert" die Drehrichtung des
               Drehrostelements 252, 253, 254 kurzfristig umgekehrt werden, um eine Blockade zu lösen,
               und dann kann die Drehung des Drehrostelements 252, 253, 254 in der ursprünglichen
               Richtung fortgesetzt werden. Hier kann ebenso ein Fehlerzähler zum Einsatz kommen,
               der hierfür beispielsweise drei Versuche zulässt.
 
            [0312] Fig. 19 zeigt ein Diagramm mit dem Verfahren der Fig. 18 mit einem zeitlichen Verlauf
               des Drehwinkels ohne Blockade, mit Blockade und mit einer Brecherfunktion auf erkannter
               Blockade, sowie einem alternativen Verfahrensschritt in Reaktion auf eine erkannte
               Blockade.
 
            [0313] Die Vertikalachse des Diagramms der Fig. 19 gibt einen Drehwinkel an, der durch den
               Drehlage bzw. -winkelsensor 259 erfasst wird. Der Drehwinkel kann bevorzugt in regelmäßigen
               Abständen erfasst werden, beispielsweise wird er alle 0,1 Sekunden abgetastet.
 
            [0314] Die Horizontalachse gibt die Zeit wieder. Das Diagramm der Fig. 19 zeigt somit den
               zeitlichen Verlauf der Drehung der Drehachse 91 und mithin des entsprechenden Drehrostelements
               252, 253, 254.
 
            [0315] Der Pfeil mit der Bezeichnung "Drehung einer Achse" bezieht sich auf einen Kurvenabschnitt,
               in der sich der Winkel der Achse 81 verringert. Insofern zeigt dieser Kurvenabschnitt,
               dass ein Drehrostelement 252, 253, 254 aus einer geöffneten Position in die geschlossene
               Position (Horizontallage) zurückgedreht wird. Anzumerken ist, dass das gezeigte Verfahren
               selbstverständlich auch bei einer Öffnung des Drehrostelements 252, 253, 254 zur Anwendung
               kommen kann.
 
            [0316] Bei der gezeigten Schließbewegung werden nun ein erster Drehwinkel Dd1 und ein zweiter
               Drehwinkel Dd2 in einem zeitlichen Abstand WD erfasst (S111, S112, S113).
 
            [0317] Zunächst ist der Endwinkel (in diesem Fall der minimale Winkel 0) nicht erreicht
               (S 114). Das Verfahren wird fortgesetzt.
 
            [0318] Da sich die Winkel Dd1 und Dd2 zudem ausreichend unterscheiden (>Sd) ist das Drehrostelement
               252, 253, 254 nicht blockiert, mithin ist keine besondere Reaktion erforderlich (S115).
               Die weiteren Punkte auf diesem Kurvenabschnitt deuten an, dass die Erfassung der Drehwinkel
               wiederholt erfolgt (d.h. solange der Motor 231 bestromt wird, wird der Drehwinkel
               wiederholt erfasst). Insofern zeigt die Fig. 19 das Verfahren nur ausschnittsweise.
 
            [0319] Der Pfeil mit der Bezeichnung "Blockade" bezieht sich auf den Beginn eines Kurvenabschnitts,
               in der sich der Winkel der Achse 81 nicht mehr verringert. Ab diesem Zeitpunkt ist
               das Drehrostelement 252, 253, 254 blockiert, beispielsweise hat sich ein harter Schlackebrocken
               verklemmt.
 
            [0320] Da weiterhin nun der erste Drehwinkel Dd1 und der zweite Drehwinkel Dd2 in einem
               zeitlichen Abstand WD erfasst werden (S111, S112, S113), unterschreitet das Ergebnis
               der Berechnung des Schritts S115 den Schwellenwert Sd (S115). Mithin schreitet das
               Verfahren zu Schritt S116 fort. Es wird der Fehleranzahlzähler um 1 erhöht. Hierzu
               ist anzumerken, dass, obschon dies in Fig. 18 und Fig. 19 nicht gezeigt ist, der Fehlerzähler
               zu Beginn des Verfahrens ("Start") auf 0 initialisiert wird. Bei "#1" wird somit 1
               Fehler gezählt bzw. erfolgt der erste Schleifendurchlauf der Schleife der Fig. 18
               mit den Schritten S111 bis S117. In diesem Beispiel ist die vordefinierte Fehlermaximalanzahl
               Fma auf "2" voreingestellt bzw. vorgespeichert. Insofern wird die Schleife der Fig.
               18 mit den Schritten S111 bis S117 dreimal wiederholt, womit in Fig. 19 mit "#2" und
               "#3" eine zweite und dritte Iteration der Schleife mit den Schritten S111 bis S117
               dargestellt ist. Das Ergebnis in Schritt S117 bei der dritten Iteration ist allerdings
               ein Verlassen der Schleife (S117: Ja), mit dem Ergebnis "Rost blockiert" (S118).
 
            [0321] In der Folge zu Schritt S118 gibt es nun beispielsweise drei Möglichkeiten der Reaktion
               des Systems
               
               
                  - a) Fehlermeldung und Beenden der Drehung.
 
                  - b) .Zurückdrehen des Rostes auf seine Ausgangsposition (wäre Schritt 119). Dies ist
                     in Fig. 19 mit der gestrichelten Linie und dem Pfeil "Zurückdrehen" dargestellt.
 
                  - c) Ausführen einer Brecherfunktion. Die Brecherfunktion kann darin bestehen, die Drehung
                     der Achse 81 für eine vorbestimmte Rückdrehzeit zurückzudrehen (d.h. eine Drehung
                     in eine zweite Richtung, die der Ursprungsrichtung entgegengesetzt ist, auszuführen),
                     und dann wiederum die Drehung der Achse 81 in die Ursprungsrichtung fortzusetzen,
                     bis eventuell wieder eine Blockade erfasst wird (S111 bis S117). Diese Rückwärts-Vorwärtsdrehung
                     kann einmalig oder auch wiederholt durchgeführt werden. In Fig. 19 beispielhaft dargestellt
                     ist, dass diese Rückwärts-Vorwärtsdrehung 3-malig durchgeführt wird, bis die Schlacke
                     gebrochen wird. Mit dieser Rückwärts-Vorwärtsdrehung kann eine Brecherfunktion implementiert
                     werden, die dazu gedacht ist, Schlacke und Verbrennungsrückstände zu brechen und damit
                     die Blockade zu beenden.
                     Insofern weist die Brecherfunktion die folgenden weiteren Schritte auf, die Schritt
                     S118 nachfolgen oder diesen ersetzen:
                     
                     
                        - Zurückdrehen der Achse 81 für eine vorbestimmte Zeit;
 
                        - Fortsetzen der Drehung in die Ursprungsrichtung, wobei das Verfahren zu S110 zurückkehrt.
 
                     
                     Ergänzend wird angemerkt, dass die Brecherfunktion auch noch zusätzlich einen weiteren
                     Brecherfehlerzähler aufweisen kann, womit ein Zurückdrehen beispielsweise nur für
                     eine bestimmte Anzahl von Iterationen durchgeführt wird. 
               
 
            [0322] Das Verfahren der Figuren 18 und 19 hat die folgenden Eigenschaften und Vorteile:
               Es wird eine Blockade des Drehrosts zuverlässig ohne weitere Sensorik oder spezielle
               Maßnahmen (beispielsweise ein weiterer Stromsensor für die Bestromung des Motors)
               erkannt. Mittels der Zeit WD kann die Brechkraft definiert werden, mit der der Drehrost
               bei Drehung ein Aufbrechen von Schlacke versucht. Je länger diese Zeit WD ist, umso
               länger wird der Motor bei Blockade bestromt. Gleiches gilt für den Fehlerzähler (S116,
               S117). Die Fehlermaximalanzahl Fma definiert die Anzahl der Iterationen der Schleife
               S111-S117, bis eine Reaktion erfolgt und mithin die Zeit, in der der Motor gegen die
               Blockade wirkt. Zudem wird mit dem Fehlerzähler (S116, S117) eine zu schnelle Reaktion
               auf nur geringfügige Bewegungsblockaden vermieden, welche häufiger vorkommen. Obschon
               die Drehbewegung in Fig. 19 linear dargestellt ist, kann diese in der Praxis nicht-linear
               (je nach Art und Menge der Schlacke) erfolgen. Mithin kann mit der Schwelle Sd recht
               feinfühlig eingestellt werden, welche Bewegungsgeschwindigkeit noch zulässig ist und
               welche nicht mehr zulässig. Insofern kann das Verfahren mittels der Parameter Sd,
               WD und Fma spezifisch auf die Erfordernisse eines Drehrosts eingestellt werden, der
               eine wichtige Funktion darin hat Schlacke zu brechen; ohne dabei allerdings selbst
               durch Überlastung beschädigt zu werden.
 
            (Weitere Ausführungsformen)
[0323] Die Erfindung lässt neben den erläuterten Ausführungsformen und Aspekten weitere
               Gestaltungsgrundsätze zu. So können einzelne Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen
               und Aspekte auch beliebig miteinander kombiniert werden, solange dies für den Fachmann
               als ausführbar ersichtlich ist.
 
            [0324] Der Drehrost 25 der Fig. 9 bis 11 ist zwar ohne die Reinigungseinrichtung dargestellt,
               kann jedoch jederzeit mit einer nicht dargestellten Reinigungseinrichtung kombiniert
               werden.
 
            [0325] Vorliegend ist der Drehrost 25 beispielhaft mit drei Drehrostelementen 252, 253,
               254 beschrieben. Allerdings kann der Drehrost 25 auch nur ein Drehrostelement 252
               aufweisen, oder aber auch zwei Drehrostelemente 252, 253. Grundsätzlich ist ein Drehrost
               25 mit einer Mehrzahl von Drehrostelementen denkbar. Insofern ist die vorliegende
               Offenbarung nicht auf eine spezifische Anzahl von Drehrostelementen 252, 253, 254
               beschränkt.
 
            [0326] Die Drehung der Drehrostelemente kann in Bezug auf die Abreinigung auch anders erfolgen,
               als in Bezug auf die Figuren 9 bis 11 beschrieben. Mithin ist die vorliegende Offenbarung
               nicht auf die spezifische Art und Weise der Drehungen (und der damit geschaffenen
               Zustände) der Drehrostelemente beschränkt. Es kann beispielsweise auch nur zwei Zustände,
               einen einer Arbeitsposition des Drehrosts (geschlossener / horizontaler Zustand) und
               den der Vollabreinigung des Drehrosts (vollständig geöffneter bzw. nicht-horizontaler
               Zustand) geben. Ebenso kann es noch weitere Zustände des Drehrosts 25 geben, insoweit
               dies für den Fachmann aus einer Kombination von horizontalen und nicht-horizontalen
               Einzelzuständen der jeweiligen Drehrostelemente ersichtlich ist. Beispielsweise kann
               auch nur das mittlere Drehrostelement 253 für eine Teilabreinigung gedreht werden.
 
            [0327] Wie in Bezug auf die Fig. 9 bis 11 erläutert, können die Drehrostelemente 252, 253,
               254 einzeln oder miteinander gedreht werden, um zwischen den drei erläuterten Zuständen
               zu wechseln.
 
            [0328] Es ist ersichtlich, dass die beschriebene Blockadeerfassung bzw. -erkennung auch
               für andere Arten von Drehrosten und Reinigungsmechaniken anwendbar ist.
 
            [0329] Weiter kann jedes Drehrostelement 252, 253, 254 zumindest eine bekannte Reinigungseinrichtung
               aufweisen. Ebenso können ein Drehrostelement oder mehrere Drehrostelemente aus der
               Gesamtzahl von Drehrostelementen des Drehrosts 25 auch keine Reinigungseinrichtung
               aufweisen.
 
            [0330] Für zumindest ein Drehrostelement 252, 253, 254 kann beispielsweise zusätzlich eine
               Reinigungseinrichtung vorgesehen sein, so wie diese aus dem hauseigenen Stand der
               Technik der 
EP 21 218 434.5 bekannt ist, obschon dies hierin nicht näher erläutert ist.
 
            [0331] Weiterhin ist das Verfahren zur Blockadeerfassung für eine einzelne Achse 81 beschrieben.
               Es versteht sich, dass das Verfahren auch (gleichzeitig) auf mehr als eine Achse 81
               angewandt werden kann.
 
            [0332] Eine Blockade kann eine lösbare oder eine nicht-lösbare mechanische Blockierung umfassen.
 
            [0333] Eine Blockade kann eine mechanische Blockierung einer Bewegung umfassen, die beispielsweise
               das verfügbare Antriebs- oder Drehmoment einer Antriebseinrichtung übersteigt oder
               aber die bei Drehung zu einer Beschädigung der Mechanik führen würde, obschon das
               Antriebs- oder Drehmoment für eine Überwindung der Blockade selbst ausreichen würde.
 
            [0334] Obschon die hierin beschriebenen Verfahren primär in Bezug auf eine Drehung einer
               Drehachse 81 eines Drehrosts beschrieben sind, kann das Verfahren analog auch bei
               anderen Arten von Positionsänderungen eines Rosts zur Anwendung kommen. Beispielsweise
               kann bei einem Schubrost auch eine lineare Bewegung anstelle einer drehenden Bewegung
               erfasst werden.
 
            [0335] Weiter sind in Fig. 19 170 Grad und 0 Grad als Maximal- bzw. Minimalwinkel angegeben.
               Diese Winkel können, je nach Drehrost, selbstverständlich auch andere Winkel sein.
 
            [0336] Vorliegend wird die Rezirkulationseinrichtung 5 mit einer Primärrezirkulation und
               einer Sekundärrezirkulation beschrieben. Die Rezirkulationseinrichtung 5 kann jedoch
               in deren Basiskonfiguration auch nur eine Primärrezirkulation und keine Sekundärrezirkulation
               aufweisen. Bei dieser Basiskonfiguration der Rezirkulationseinrichtung können entsprechend
               die für die Sekundärrezirkulation erforderlichen Komponenten vollständig entfallen,
               beispielsweise können der Rezirkulationseintrittskanalteiler 532, der Sekundärrezirkulationskanal
               57 und eine zugehörige Sekundärmischeinheit 5b, welche erläutert wird, sowie die Rezirkulationsdüsen
               291 entfallen.
 
            [0337] Es kann wiederum alternativ auch nur eine Primärrezirkulation derart vorgesehen sein,
               dass zwar die Sekundärmischeinheit 5b und die zugehörigen Kanäle entfallen, und das
               Gemisch der Primärrezirkulation jedoch nicht nur unter den Drehrost 25 zugeführt wird,
               sondern dieses auch (beispielsweise über einen weiteren Kanal) zu den in dieser Variante
               vorgesehenen Rezirkulationsdüsen 291 zugeführt wird. Diese Variante ist mechanisch
               einfacher und damit kostengünstiger, und weist jedoch trotzdem die Rezirkulationsdüsen
               291 zur Drallbildung der Strömung in der Brennkammer 24 auf.
 
            [0338] Am Eingang der Rauchgasrezirkulationseinrichtung 5 können ein Luftmengensensor, eine
               Unterdruckdose, ein Temperatursensor, ein Abgassensor und/oder ein Lambda-Sensor vorgesehen
               sein.
 
            [0339] Weiter können anstatt von nur drei Drehrostelementen 252, 253 und 254 auch zwei,
               vier oder mehr Drehrostelemente vorgesehen sein. Beispielsweise fünf Drehrostelemente
               könnten mit der gleichen Symmetrie und Funktionalität angeordnet sein, wie die vorgestellten
               drei Drehrostelemente. Zudem können die Drehrostelemente auch unterschiedlich zueinander
               geformt oder ausgebildet sein. Mehr Drehrostelemente haben den Vorteil, dass die Brecherfunktion
               verstärkt wird.
 
            [0340] Zu den angegebenen Maßen ist anzumerken, dass auch abweichend von diesen andere Maße
               bzw. Maßkombinationen vorgesehen werden können.
 
            [0341] Anstelle der konvexen Seiten der Drehrostelemente 252 und 254 können auch konkave
               Seiten dieser vorgesehen sein, wobei die Seiten des Drehrostelements 253 in Folge
               komplementär konvex geformt sein können. Dies ist funktional annähernd gleichwertig.
 
            [0342] Als Brennstoffe der Biomasse-Heizanlage können auch andere Brennstoffe als Hackgut
               oder Pellets verwendet werden.
 
            [0343] Der Drehrost kann alternativ auch als Kipprost bezeichnet werden.
 
            [0344] Die vorliegend offenbarte Biomasse-Heizanlage kann auch ausschließlich mit einer
               Art eines Brennstoffs befeuert werden, beispielsweise nur mit Pellets.
 
            [0345] Die Brennkammersteine 29 können auch ohne die Rezirkulationsdüsen 291 vorgesehen
               sein. Dies kann insbesondere für den Fall gelten, bei welchem keine Sekundärrezirkulation
               vorgesehen ist.
 
            [0346] Die Geometrien der Drehrostelemente 252, 253, 254 kann von der in den Figuren dargestellten
               Geometrie abweichen. Diese Drehrostelemente können beispielsweise rechteckig, quadratisch
               oder auch rund sein.
 
            [0347] Das erste und das zweite Anti-Blockade-Verfahren der Figuren 17b bis 17d können auch
               unabhängig voneinander in Reaktion auf eine anderweitig erkannte Blockade ausgeführt
               werden. Insofern hängen die Verfahren der Figuren 17a nicht zwingend zusammen und
               sind jeweils als selbstständige Verfahren offenbart. Zudem kann das zweite Anti-Blockade-Verfahren
               der Fig. 17c und 17d als Fortbildung des Verfahrens der Fig. 17a dienen, womit mithin
               das erste Anti-Blockade-Verfahren der Fig. 17b weggelassen werden kann.
 
            [0348] Die hierin erläuterten Verfahren können als Computerprogramm oder Teil eines Computerprogramms
               realisiert sein. Die in den Fig. 12 ff. beschriebenen Verfahren können dabei Teile
               eines Gesamtprogramms zur Anlagensteuerung darstellen. Die in den Fig. 12 ff. beschriebenen
               Verfahren können zyklisch bzw. wiederholt ausgeführt werden.
 
            [0349] Ein Computerprogramm, das auch als Programm, Software, eine Softwareanwendung, eine
               Anwendung, ein Modul, ein Softwaremodul, ein Script oder Code bezeichnet oder beschrieben
               werden kann, kann in beliebiger Form von Programmiersprache geschrieben sein, umfassend
               kompilierte oder interpretierte Sprachen oder deklarative oder prozedurale Sprachen;
               und es kann in einer beliebigen Form eingesetzt werden, einschließlich als spezifisches
               Programm oder als ein Modul, eine Komponente, ein Unterprogramm oder eine andere geeignete
               Einheit für die Verwendung in einer Rechnerumgebung. Ein Programm kann, muss aber
               nicht mit einer Datei in einem Dateisystem übereinstimmen. Ein Programm kann in einem
               Abschnitt einer Datei gespeichert sein, die andere Programme oder Daten hält, z. B.
               ein oder mehrere Scripts, gespeichert in einem Nachverfolgungs-Sprachdokument, in
               einer einzelnen dem betreffenden Programm gewidmeten Datei oder in mehrfachen koordinierten
               Dateien, z. B. Dateien, die auf einem oder mehreren Modulen, Unterprogrammen oder
               Codeabschnitten speichern. Ein Computerprogramm kann eingesetzt werden, um auf einem
               Computer oder auf mehrfachen Computer ausgeführt zu werden, die sich an einem Ort
               befinden oder über mehrfache Orte verteilt und durch ein Datenkommunikationsnetz verbunden
               sind.
 
            [0350] Die in dieser Beschreibung beschriebenen Verfahren und Logikflüsse können durch einen
               oder mehrere programmierbare Computer ausgeführt werden, die ein oder mehrere Computerprogramme
               zum Ausführen von Funktionen durch den Betrieb durch Eingabedaten und das Erzeugen
               einer Ausgabe ausführen. Die Verfahren und Logikflüsse können außerdem durch eine
               Speziallogikschaltung, z. B. FPGA oder ASIC, oder durch eine Kombination von Speziallogikschaltung
               und einem oder mehreren programmierten Computern ausgeführt werden.
 
            [0351] Geeignete Computer für die Ausführung eines Computerprogramms können auf allgemeinen
               oder Spezialmikroprozessoren oder beiden beruhen oder auf einer beliebigen anderen
               Art von zentraler Verarbeitungseinheit. Im Allgemeinen empfängt eine zentrale Verarbeitungseinheit
               Anweisungen und Daten von einem Festwertspeicher oder einem Direktzugriffsspeicher
               oder von beiden. Die wesentlichen Elemente eines Computers sind eine zentrale Verarbeitungseinheit
               zum Ausführen von Anweisungen und eine oder mehrere Speichervorrichtungen zum Speichern
               von Anweisungen und Daten. Die zentrale Verarbeitungseinheit und der Speicher können
               durch eine Speziallogikschaltung ergänzt oder in diese integriert werden. Im Allgemeinen
               umfasst ein Computer außerdem eine oder mehrere Massenspeichervorrichtungen zum Speichern
               von Daten oder ist operativ zum Empfangen von Daten davon oder zum Übertragen von
               Daten zu diesen mit einem oder mehreren Massenspeichervorrichtungen verbunden, z.
               B. magnetische, magnetooptische oder optische Disks. Ein Computer muss jedoch nicht
               derartige Vorrichtungen aufweisen. Darüber hinaus kann ein Computer in eine andere
               Vorrichtung eingebettet sein, z. B. ein Mobiltelefon, ein persönlicher digitaler Assistent
               (PDA), ein mobiler Audio- oder Videoplayer, eine Spielekonsole, ein globales Positionierungssystem(GPS)-Empfänger,
               oder eine tragbare Speichervorrichtung, z. B. ein universeller serieller Bus(USB)-Stick,
               um nur ein paar aufzuzählen.
 
            [0352] Geeignete computerlesbare Medien zum Speichern von Computerprogrammanweisungen und
               Daten umfassen alle Formen von nichtflüchtigem Speicher, Medien und Speichervorrichtungen,
               beispielhalber umfassend Halbleiter-Speichervorrichtungen, z. B. EPROM, EEPROM und
               Flashspeichervorrichtungen; Magnetdisks, z. B. interne Festplatten oder Wechseldatenträger;
               magnetooptische Disks; und CD-ROM und DVD-ROM-Disks.
 
            [0353] Um eine Interaktion mit einem Benutzer bereitzustellen, können Ausführungsformen
               des in dieser Beschreibung beschriebenen Inhalts auf einem Computer ausgeführt werden,
               der eine Anzeigevorrichtung aufweist, z. B. einen CRT(Kathodenstrahlröhren)- oder
               LCD(Flüssigkristallanzeige)-Monitor, zum Anzeigen von Informationen für den Benutzer,
               und eine Tastatur und eine Zeigevorrichtung, z. B. eine Maus oder eine Steuerkugel,
               durch die der Benutzer eine Eingabe für den Computer bereitstellen kann. Andere Arten
               von Vorrichtungen können außerdem verwendet werden, um eine Interaktion mit einem
               Benutzer bereitzustellen; z. B. ein für den Benutzer bereitgestelltes Feedback kann
               eine beliebige Form von sensorischem Feedback sein, z. B. visuelles Feedback, hörbares
               Feedback oder taktiles Feedback; und eine Eingabe vom Benutzer kann in einer beliebigen
               Form empfangen werden, umfassend akustische, sprachliche oder taktile Eingabe. Zusätzlich
               dazu kann ein Computer durch das Senden von Dokumenten und das Empfangen von Dokumenten
               von einer Vorrichtung, die vom Benutzer verwendet wird, mit einem Benutzer interagieren;
               z. B. durch Senden von Webseiten zu einem Webbrowser auf der Vorrichtung eines Benutzers
               in Reaktion auf vom Webbrowser empfangenen Anfragen. Außerdem kann ein Computer mit
               einem Benutzer durch das Senden von Textnachrichten oder anderen Formen von Nachrichten
               an eine persönliche Vorrichtung, z. B. ein Smartphone, auf dem eine Nachrichtenanwendung
               abläuft, und das Empfangen antwortender Nachrichten vom Benutzer interagieren.
 
            [0354] Datenverarbeitungsvorrichtungen, beispielsweise die Steuereinrichtung 100, zum Umsetzen
               von Maschinenlernmodellen können außerdem beispielsweise Spezial-Hardware-Beschleunigungseinheiten
               zum Verarbeiten gewöhnlicher und rechenintensiver Bestandteile des Maschinenlerntrainings
               oder der Produktion, d. h. Interferenz, Auslastungen, umfassen.
 
            [0355] Die hierin beschriebenen Verfahren können als (Computer-) Programm beispielsweise
               auf der vorstehend beschriebenen Hardware ausgeführt werden, sind jedoch nicht darauf
               beschränkt.
 
            [0356] Ebenso kann zumindest eines der vorliegenden Verfahren als Programm auf einem computerlesbaren
               Speichermedium vorgesehen sein.
 
            [0357] Es ist bevorzugt, dass die hierin beschriebenen Verfahren durch die Steuereinrichtung
               100 ausgeführt werden.
 
            [0358] Die hierin beschriebenen Verfahren können auch unabhängig zueinander bzw. einzeln
               realisiert sein. Es ist also nicht zwingend notwendig, dass ein Verfahren das andere
               bedingt.
 
            [0359] Die hierin offenbarten Ausführungsformen wurden zur Beschreibung und zum Verständnis
               der offenbarten technischen Sachverhalte bereitgestellt und sollen den Umfang der
               vorliegenden Offenbarung nicht einschränken. Daher ist dies so auszulegen, dass der
               Umfang der vorliegenden Offenbarung jede Änderung oder andere verschiedene Ausführungsformen
               beinhaltet, die auf dem technischen Geist der vorliegenden Offenbarung basieren.
 
            (B ezugszei chenli ste)
[0360] 
               
               
                  - 1
 
                  - Biomasse-Heizanlage
 
                  - 11
 
                  - Kessel
 
                  - 12
 
                  - Kesselfuß
 
                  - 13
 
                  - Kesselgehäuse
 
                  - 14
 
                  - Wasserzirkulationseinrichtung
 
                  - 15
 
                  - Gebläse
 
                  - 16
 
                  - Außenverkleidung
 
               
               
               
                  - 100
 
                  - Steuereinrichtung / Client
 
               
               
               
                  - 111
 
                  - Abgasstempertursensor
 
                  - 112
 
                  - Lambdasonde
 
                  - 113
 
                  - Unterdrucksensor oder Druckdifferenzsensor
 
                  - 114
 
                  - Rücklauftemperatursensor bzw. Heizungswassertemperatursensor
 
                  - 115
 
                  - Kesseltemperatursensor
 
                  - 116
 
                  - Brennstoffbetthöhensensor
 
                  - 117
 
                  - Brennkammertemperatursensor
 
               
               
               
                  - 2
 
                  - Brenneinrichtung
 
                  - 21
 
                  - erste Wartungsöffnung für die Brenneinrichtung
 
                  - 22
 
                  - Drehmechanikhalterung
 
                  - 23
 
                  - Drehmechanik
 
                  - 24
 
                  - Brennkammer
 
                  - 25
 
                  - Drehrost
 
                  - 26
 
                  - Primärverbrennungszone der Brennkammer
 
                  - 27
 
                  - Sekundärverbrennungszone bzw. Strahlungsteil der Brennkammer
 
                  - 28
 
                  - Brennstoffbett
 
                  - 29
 
                  - Brennkammersteine
 
                  - A1
 
                  - erste Horizontalschnittlinie
 
                  - A2
 
                  - erste Vertikalschnittlinie
 
                  - 201
 
                  - Zündeinrichtung
 
                  - 202
 
                  - Brennkammerschräge
 
                  - 203
 
                  - Brennkammerdüse
 
                  - 211
 
                  - Dämmmaterial (bspw. Vermiculite)
 
                  - 231
 
                  - Antrieb bzw. Motor(en) der Drehmechanik
 
                  - 251
 
                  - Bodenplatte des Drehrosts
 
                  - 252
 
                  - Erstes Drehrostelement
 
                  - 253
 
                  - Zweites Drehrostelement
 
                  - 254
 
                  - Drittes Drehrostelement
 
                  - 255
 
                  - Übergangselement
 
                  - 256
 
                  - Öffnungen
 
                  - 257
 
                  - Rostlippen
 
                  - 258
 
                  - Verbrennungsfläche
 
                  - 259
 
                  - Drehlagesensor
 
               
               
               
                  - 260
 
                  - Auflageflächen der Brennkammersteine
 
                  - 261
 
                  - Nut
 
                  - 262
 
                  - Vorsprung
 
                  - 263
 
                  - Ring
 
                  - 264
 
                  - Halterungssteine
 
                  - 265
 
                  - Schräge der Halterungssteine
 
               
               
               
                  - 291
 
                  - Sekundärluft bzw. Rezirkulationsdüsen
 
               
               
               
                  - 298
 
                  - Stellen mit schlechterer Reinigungswirkung
 
                  - 299
 
                  - Stellen mit guter Reinigungswirkung
 
               
               
               
                  - 3
 
                  - Wärmetauscher
 
                  - 31
 
                  - Wartungsöffnung für Wärmetauscher
 
                  - 32
 
                  - Kessel rohre
 
                  - 33
 
                  - Kesselrohreintritt
 
                  - 34
 
                  - Wendekammereintritt
 
                  - 35
 
                  - Wendekammer
 
                  - 36
 
                  - Federturbulator
 
                  - 37
 
                  - Band- oder Spiralturbulator
 
                  - 38
 
                  - Wärmetauschmedium
 
               
               
               
                  - 331
 
                  - Isolation am Kesselrohreintritt
 
               
               
               
                  - 4
 
                  - Filtereinrichtung
 
                  - 41
 
                  - Abgasausgang
 
                  - 42
 
                  - Elektrodenversorgungsleitung
 
                  - 43
 
                  - Elektrodenhalterung
 
                  - 44
 
                  - Filtereintritt
 
                  - 45
 
                  - Elektrode
 
                  - 46
 
                  - Elektrodenisolation
 
                  - 47
 
                  - Filteraustritt
 
                  - 48
 
                  - Käfig
 
                  - 49
 
                  - Rauchgaskondensator
 
               
               
               
                  - 5
 
                  - Rezirkulationseinrichtung
 
                  - 50
 
                  - Ringkanal um Brennkammersteine
 
                  - 52
 
                  - Luftventil
 
                  - 53
 
                  - Rezirkulationseintritt
 
                  - 54
 
                  - Primärmischkanal
 
                  - 55
 
                  - Sekundärmischkanal oder Sekundärtemperierungskanal
 
                  - 56
 
                  - Primärrezirkulationskanal
 
                  - 57
 
                  - Sekundärrezirkulationskanal
 
                  - 58
 
                  - Primärluftkanal
 
                  - 59
 
                  - Sekundärluftkanal
 
               
               
               
                  - 6
 
                  - Brennstoffzufuhr
 
                  - 61
 
                  - Zellradschleuse
 
                  - 62
 
                  - Achse der Brennstoffzufuhr
 
                  - 63
 
                  - Übersetzungsmechanik
 
                  - 64
 
                  - Brennstoffzufuhrkanal
 
                  - 65
 
                  - Brennstoffzufuhröffnung
 
                  - 66
 
                  - Antriebsmotor
 
                  - 67
 
                  - Brennstoff-Förderschnecke
 
               
               
               
                  - 7
 
                  - Ascheabfuhr
 
                  - 71
 
                  - Ascheaustragungsschnecke
 
                  - 711
 
                  - Schneckenachse
 
                  - 712
 
                  - Zentrierungsscheibe
 
                  - 713
 
                  - Wärmetauscherabschnitt
 
                  - 714
 
                  - Brennerabschnitt
 
               
               
               
                  - 72
 
                  - Motor der Ascheabfuhr mit Mechanik
 
                  - 73
 
                  - Übergangsschnecke
 
                  - 731
 
                  - rechter Unterabschnitt - nach links steigende Schnecke
 
                  - 732
 
                  - linker Unterabschnitt -nach rechts steigende Schnecke
 
                  - 74
 
                  - Aschebehälter / Aschewanne
 
                  - 75
 
                  - Übergangschneckengehäuse
 
                  - 751
 
                  - Öffnung des Übergangsschneckengehäuses
 
                  - 752
 
                  - Begrenzungsblech
 
                  - 753
 
                  - Hauptkörperabschnitt des Gehäuses
 
                  - 754
 
                  - Befestigungs- und Trennelement
 
                  - 755
 
                  - Trichterelement
 
                  - 76
 
                  - Reinigungssensor
 
               
               
               
                  - 81
 
                  - Lagerachsen
 
                  - 82
 
                  - Drehachse der Brennstoff-Niveauklappe
 
                  - 83
 
                  - Brennstoff-Niveauklappe
 
                  - 831
 
                  - Hauptfläche
 
                  - 832
 
                  - Mittenachse der Drehachse bzw. Lagerwelle 81
 
                  - 833
 
                  - Oberflächenparallele
 
                  - 834
 
                  - Öffnungen
 
               
               
               
                  - 84
 
                  - Lagerkerbe
 
                  - 85
 
                  - Sensorflansch
 
                  - 86
 
                  - Glutbetthöhenmessmechanik
 
               
               
               
                  - E
 
                  - Einschubrichtung des Brennstoffs
 
                  - S∗
 
                  - Strömungspfeile
 
               
               
               
                  - D1
 
                  - erste Drehrichtung
 
                  - D2,D3
 
                  - zweite Drehrichtungen, die der ersten Drehrichtung entgegengesetzt sind
 
                  - Wk
 
                  - Kesselleistung