[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft
abgestrahlten Betriebslichts eines Beleuchtungselements.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Beleuchtungselement, insbesondere eine Leuchte oder
einen Lichtkanal, zur Abstrahlung von Betriebslicht mit wenigstens einer festgelegten
Farbeigenschaft gemäß einer Zielvorgabe für die wenigstens eine Farbeigenschaft, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0003] Beleuchtungselemente finden in verschiedensten Bauformen und Gestaltungen Anwendung
und werden beispielsweise zur aktiven oder passiven Beleuchtung von Objekten, Personen
oder Räumlichkeiten eingesetzt. In der modernden Innenarchitektur treten Beleuchtungselemente
immer stärker in den Vordergrund. Das Spektrum des Lichts und damit sowohl seine Farbanmutung
und die physiologische Wirksamkeit beim Beobachter als auch die Auswirkungen auf beleuchtete
Objekte und Oberflächen wird in dieser Branche zunehmend wichtiger.
[0004] Es ist bekannt, dass die Farbeigenschaften des abgestrahlten Betriebslichts, insbesondere
Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur und Helligkeit bzw. Lichtstrom auf unterschiedliche
Weise Einfluss auf die das Licht wahrnehmenden Lebewesen nehmen. Der Lebensrhythmus
von Organismen ist beispielsweise stark tageslichtbezogen. Das Tageslicht dient Menschen
als Zeitgeber und beeinflusst nachweislich das Wohlgefühl und die Leistung eines Individuums.
Um die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit von sich häufig in Innenräumen aufhaltenden
Menschen zu verbessern, kann beispielsweise eine geeignete Farbtemperatur eines Beleuchtungselements
dienen.
[0005] Eine mögliche Anwendung ist insbesondere auch die Einzelhandelsumgebung. Bekanntermaßen
können Lichteigenschaften das Konsumverhalten von Menschen beeinflussen. Das gezielte
Hervorheben bestimmter Produkte (z. B. Obst und Gemüse) in einer bestimmten Lichtfarbe
kann einen erheblichen Einfluss auf den Konsumenten haben. In einigen Umgebungen können
daher ganz bestimmte Licht- bzw. Farbeigenschaften gewünscht sein, um einem Kunden
bestimmte Botschaften oder Gefühle zu vermitteln.
[0006] Farbeigenschaften des abgestrahlten Betriebslichts eines Beleuchtungselements können
insbesondere die Farbkoordinaten und den Lichtstrom des Lichts einschließen. Farbkoordinaten
entsprechen einem bestimmten Wert von ähnlichster Farbtemperatur. Hersteller von Lampen
bzw. Leuchtmitteln, wie beispielsweise Leuchtdioden (LEDs), teilen jedes Leuchtmittel
nach Industriestandards in eine Klasse ein, die beispielsweise einem Bereich von Farbkoordinaten
entspricht. Da die Klassen jeweils Wertebereiche abdecken, ist bei im Handel erhältlichen
Leuchtmitteln nicht gewährleistet, dass sie Licht mit einer genauen Farbtemperatur
und einem ganz spezifischen Lichtstrom erzeugen. Besonders beim Einsatz von LEDs kommt
hinzu, dass deren Lichtfarbe zwischen mehreren Chargen nominell gleichartiger LEDs
stark variieren kann.
[0007] Es ist daher regelmäßig der Fall, dass markterhältliche Lichtquellen nicht in der
erforderlichen Lichtfarbe zur Verfügung stehen. Um anwendungsbedingt (beispielsweise
in einem Einzelhandelsraum) dennoch Licht mit möglichst exakten, wiederholgenauen
bzw. reproduzierbaren Farbeigenschaften bereitzustellen, müssen entsprechend Modifikationen
durchgeführt werden.
[0008] Hierzu wird beispielsweise in der
DE 21 2016 000 159 U1 eine Leuchte vorgeschlagen, die im Transmissionsweg des Lichts zumindest eine Stoffschicht
umfasst, auf der eine Vielzahl von Punkten aufgedruckt ist. Die Stoffschicht ist dadurch
geeignet, eine Farbeigenschaft des aus der Lichtquelle austretenden Lichts, insbesondere
Farbtemperatur und Lichtstrom, durch Wechselwirkung mit den Punkten anzupassen.
[0009] Ein Nachteil dieses Verfahren ist allerdings ein verminderter Wirkungsgrad der Leuchte,
da ein nicht unwesentlicher Teil des Lichts von der Stoffschicht absorbiert wird.
Die beteiligten Lichtquellen müssen daher ausgelegt sein, Licht mit deutlich erhöhtem
Lichtstrom abzustrahlen, um den Absorptionseffekt der Stoffschicht auszugleichen.
Ferner eignet sich das Prinzip nicht zur Anwendung mit beliebigen Leuchten, da nicht
immer eine Stoffschicht zum Einsatz kommen kann.
[0010] Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung einer Farbeigenschaft einer Leuchte in
deren Transmissionspfad ist der Einsatz aktiver Wellenlängenkonverter (auch unter
der Bezeichnung "Lumineszenz-Konverter" bekannt). Hierbei wird das eingestrahlte Licht
auf der Oberfläche der Konverter zunächst absorbiert. Durch die dadurch auf die Oberfläche
eingestrahlte Energie wird eine Reemission bewirkt, bei der die Oberfläche des Konverters
selbst als Lichtquelle fungiert, die erneut Licht mit einer definierten Wellenlänge
abstrahlt. Beispiele für eine solche aktive Lichtbeeinflussung können beispielsweise
der
WO 2013/148276 A1, der
US 2012/250304 A1, der
DE 10 2011 081 919 A1 und der
WO 2013/164276 A1 entnommen werden.
[0011] Nachteilig an diesen aktiven Verfahren sind der hohe Aufwand und die hohen Kosten
zur Bereitstellung der Konverter, deren Integration in das Beleuchtungselement und
die sich über die Lebensdauer des Beleuchtungselements verändernden Eigenschaften
des abgestrahlten Lichts.
[0012] In Anbetracht des bekannten Stands der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft abgestrahlten
Betriebslichts eines Beleuchtungselements bereitzustellen, das eine Zielvorgabe an
die Farbeigenschaft möglichst exakt und wiederholgenau zu erfüllen vermag, mit vorzugsweise
einfachen technischen Mitteln und hohem Wirkungsgrad.
[0013] Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Beleuchtungselement bereitzustellen, dessen
Farbeigenschaften möglichst exakt und wiederholgenau festlegbar sind, mit vorzugsweise
einfachen technischen Mitteln und hohem Wirkungsgrad.
[0014] Die Aufgabe wird für das Verfahren mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen und
betreffend das Beleuchtungselement durch Anspruch 15 gelöst.
[0015] Die abhängigen Ansprüche und die nachfolgend beschriebenen Merkmale betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen und Varianten der Erfindung.
[0016] Es ist ein Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft abgestrahlten
Betriebslichts eines Beleuchtungselements vorgesehen.
[0017] Bei einer Farbeigenschaft im Sinne der vorliegenden Erfindung kann es sich insbesondere
um eine Farbtemperatur bzw. Lichtfarbe, einen Lichtstrom (Maß für die Menge des wahrnehmbaren
Lichts pro Zeitspanne) handeln. Die Farbtemperatur kann insbesondere vorteilhaft in
Form von Farbkoordinaten eines Farbraums, insbesondere eines genormten Farbraums,
definiert werden.
[0018] Bei dem "Betriebslicht" handelt es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung um das
von dem Beleuchtungselement insgesamt an die Umgebung abgestrahlte Licht.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich zu einem beliebigen Zeitpunkt durchgeführt
werden. Vorzugsweise kann das Verfahren allerdings im Rahmen der Installation bzw.
Erstinstallation des Beleuchtungselements, im Rahmen der Gestaltung bzw. des Designs
des Beleuchtungselements oder im Rahmen der Herstellung des Beleuchtungselements erfolgen.
Das Verfahren kann grundsätzlich aber auch während der Verwendung des Beleuchtungselements
durchgeführt werden, um ein bestehendes Beleuchtungselement hinsichtlich wenigstens
einer Farbeigenschaft anzupassen, beispielsweise an geänderte räumliche Gegebenheiten
oder zum Ausgleich von Umwelt- und Alterungseffekten.
[0020] Vorzugsweise wird das Verfahren einmalig pro Beleuchtungselement durchgeführt, wobei
aber auch eine zyklische bzw. regelmäßige Anpassung der Farbeigenschaft des Beleuchtungselements
vorgesehen sein kann, beispielsweise wenn sich die Farbeigenschaften der Lichtquelle
des Beleuchtungselements im Laufe der Produktlebensdauer verändern. Somit kann das
Verfahren beispielsweise in einem fünf-jährigen Rhythmus, einem vier-jährigen Rhythmus,
einem drei-jährigen Rhythmus, einem zwei-jährigen Rhythmus, einem ein-jährigen Rhythmus,
einem halbjährigen Rhythmus, monats-, wochen- oder tageweise durchgeführt werden.
[0021] An dieser Stelle sei betont, dass die nachfolgenden Verfahrensschritte nicht unbedingt
in der Reihenfolge durchgeführt werden müssen, in der sie in der Beschreibung oder
in den Patentansprüchen erstmals beschrieben oder erwähnt sind. Es können daher beispielsweise
einzelne Verfahrensschritte oder Gruppen von Verfahrensschritten untereinander austauschbar
sein, wenn dies technisch nicht ausgeschlossen ist. Auch können Verfahrensschritte
miteinander kombiniert, in separate Zwischenschritte aufgeteilt oder mit Zwischenschritten
ergänzt werden. Das Verfahren ist mit den nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritten
auch nicht unbedingt abschließend beschrieben und kann mit weiteren, auch nicht genannten
Verfahrensschritten ergänzt werden.
[0022] Erfindungsgemäß wird im Rahmen des Verfahrens eine Zielvorgabe für die wenigstens
eine Farbeigenschaft des Betriebslichts definiert.
[0023] Die Zielvorgabe kann anwendungs- oder kundenorientiert definiert werden, um die Farbeigenschaften
des Beleuchtungselements bestmöglich auf die vorgesehene Verwendung des Beleuchtungselements
anzupassen.
[0024] Bei der Zielvorgabe kann es sich insbesondere um eine Zielfunktion im Rahmen einer
mathematischen Optimierungsaufgabe handeln.
[0025] Erfindungsgemäß wird im Rahmen des Verfahrens Primärlicht aus wenigstens einer Lichtquelle
innerhalb einer Gehäusebaugruppe des Beleuchtungselements bereitgestellt, wobei die
wenigstens eine Lichtquelle wenigstens eine Farbeigenschaft aufweist, die von der
Zielvorgabe abweicht.
[0026] Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass bei einer ganz konkreten Zielvorgabe für
die wenigstens eine Farbeigenschaft eine Abweichung von der tatsächlichen Lichteigenschaft
des von der Lichtquelle abgestrahlten Lichtes festzustellen ist. In diesem Fall kann
das Verfahren vorteilhaft dazu dienen, eine Abstrahlung des Betriebslichts im Rahmen
der Zielvorgabe zu ermöglichen, obwohl die Lichtquelle allein diese Anforderungen
nicht zu erfüllen vermag. Grundsätzlich ist aber nicht auszuschließen, dass die Lichtquelle
die an die Farbeigenschaften des Lichtes gestellten Anforderungen auch bereits ohne
weitere Maßnahmen erfüllt. In diesem Fall ist es dann in der Regel aber auch nicht
erforderlich, das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden - abgesehen von einer Überprüfung
des von der Lichtquelle bzw. dem Beleuchtungselement abgestrahlten Betriebslichts.
[0027] Erfindungsgemäß wird im Rahmen des Verfahrens wenigstens eine Reflexionsfläche bereitgestellt
oder bearbeitet, die einen definierten Farbanteil bzw. einen definierten Wellenlängenbereich
des Primärlichts der Lichtquelle absorbiert und die verbleibenden Farbanteile bzw.
Wellenlängenbereiche des Primärlichts der Lichtquelle als Sekundärlicht in Richtung
einer Lichtaustrittsöffnung der Gehäusebaugruppe reflektiert, so dass die wenigstens
eine Farbeigenschaft des von dem Beleuchtungselement insgesamt abgestrahlte Betriebslichts
der Zielvorgabe entspricht oder zumindest annähernd entspricht (innerhalb eines definierten
Toleranzbereichs).
[0028] Unter einer "Bereitstellung" der wenigstens einen Reflexionsfläche kann im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unter anderem eine erstmalige Installation einer entsprechenden
Reflexionsfläche, aber auch ein Austausch einer bestehenden Reflexionsfläche verstanden
werden. Unter der "Bearbeitung" der wenigstens einen Reflexionsfläche kann im Rahmen
der Erfindung unter anderem eine erstmalige Bearbeitung der Reflexionsfläche im Rahmen
der Herstellung, aber auch eine nachträgliche Bearbeitung der Reflexionsfläche, beispielsweise
auch während des Betriebs des Beleuchtungselements, verstanden werden.
[0029] Es wird somit vorgeschlagen, das Reflexionsverhalten wenigstens einer Reflexionsfläche
des Beleuchtungselements anzupassen, um die Reflexionseigenschaften gezielt zu beeinflussen,
um wenigstens eine Farbeigenschaft des reflektierten Lichts (Sekundärlicht) zu beeinflussen.
Auf diese Weise ist es vorteilhaft möglich, das angepasste Sekundärlicht alleine oder
zusammen mit dem Primärlicht der wenigstens einen Lichtquelle als "Betriebslicht"
des Beleuchtungselements mit veränderten Farbeigenschaften abzustrahlen, die der Zielvorgabe
entsprechen.
[0030] Durch Anpassung der wenigstens einen Reflexionsfläche können äußerst exakte und wiederholgenaue
Farbeigenschaften erreicht werden. Da entsprechende Reflexionsflächen innerhalb eines
Beleuchtungselements regelmäßig ohnehin vorhanden sind, lässt sich das Verfahren für
nahezu beliebige Beleuchtungselemente vorteilhaft und wirtschaftlich einsetzen. Die
Beleuchtungselemente vermögen das hinsichtlich der wenigstens einen Farbeigenschaft
angepasste bzw. festgelegte Betriebslicht dabei mit einem besonders hohen Wirkungsgrad
abzustrahlen, da die Beeinflussung des Lichts im Rahmen der vorliegenden Erfindung
hinsichtlich des reflektierten Lichts der Reflexionsfläche (Sekundärlicht) erfolgt.
Die Beeinflussung des Lichts erfolgt somit vorzugsweise nicht im Transmissionspfad
der Lichtquelle, sondern im Reflexionspfad. Das Direktlicht aus der Lichtquelle kann
dabei auf vorteilhafte Weise unbeeinflusst bleiben. Der Wirkungsgrad der Lichtquelle
wird daher in der Regel nicht negativ beeinflusst.
[0031] Es ist ferner ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass keine aktiven Wellenlängenkonverter
zum Einsatz kommen müssen. Die Reflexionsfläche erzeugt vorzugsweise weder Reemission
bzw. Fluoreszenz, noch konvertiert diese die Wellenlänge des eingestrahlten Primärlichts
auf aktive Weise. Die Reflexionsfläche ist vorzugsweise nur ausgebildet, definierte
Wellenlängenbereiche aus dem Primärlicht zu absorbieren und die verbliebenen Farbanteile
wieder zu reflektieren. Vorzugsweise weist die Reflexionsfläche bzw. der nachfolgend
noch genannte Modifikationsflächenabschnitt keinen Leuchtstoff bzw. keine Phosphore
auf.
[0032] Die Beeinflussung des Primärlichts erfolgt durch die Reflexionsfläche bzw. den nachfolgend
noch genannten Modifikationsflächenabschnitt vorzugsweise rein passiv, also durch
eine Interaktion, die sich auf ausschließliche Absorption und Reflexion des Primärlichts
beschränkt.
[0033] Vorzugsweise ist außerdem keine dynamische Lichtlenkung vorgesehen. Vorzugsweise
sind alle Komponenten des Beleuchtungselements, insbesondere die Reflexionsfläche,
statisch bzw. unbeweglich ausgebildet.
[0034] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
in der Zielvorgabe berücksichtigte Farbeigenschaft eine Farbtemperatur und/oder ein
Lichtstrom ist.
[0035] Im Rahmen der Erfindung kann insbesondere die Farbtemperatur bzw. Lichtfarbe des
Betriebslichts angepasst werden. Die Bereitstellung oder Bearbeitung der Reflexionsfläche
kann allerdings auch vor dem Hintergrund der Anpassung des Lichtstroms erfolgen. Beispielsweise
ist es bekannt, dass sich der Lichtstrom von LEDs über die Lebensdauer der LEDs verringert.
Daher kann es beispielsweise ein Ziel sein, die wenigstens eine Reflexionsfläche über
die Jahre anzupassen oder auszutauschen, um den Lichtstrom konstant zu halten. Das
Reflexionsvermögen der Reflexionsfläche kann daher beispielsweise bei erstmaliger
Installation des Beleuchtungselements gering sein und später durch Austauschen oder
Bearbeiten der Reflexionsfläche erhöht werden.
[0036] Die Farbtemperatur kann in der Zielvorgabe insbesondere als Farbkoordinaten definiert
werden, beispielsweise als x-y-Koordinaten eines CIE 1976 Farbraums. Auch die Angabe
als "Correlated Color Temperature" (CCT) und Duv-Wert ist möglich. Grundsätzlich kann
eine beliebige Definition der Farbtemperatur gemäß einem beliebigen Standard vorgesehen
sein. Der Lichtstrom kann beispielsweise in Lumen (Im) oder auf beliebige andere Weise
angegeben werden.
[0037] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Zielvorgabe
ein Zielwert und/oder ein Zielwertebereich verwendet wird.
[0038] Die Zielvorgabe kann insbesondere dann als einzelner Zielwert (bzw. für die Berücksichtigung
mehrerer Farbeigenschaften als Zusammenstellung mehrerer Zielwerte) vorgesehen sein,
wenn angestrebt wird, die tatsächliche Farbeigenschaft des Betriebslichts dem Zielwert
bzw. der Zielvorgabe möglichst anzunähern, den Wert also zu optimieren. Dabei ist
es nicht unbedingt erforderlich, dass der Zielwert bzw. die Zielvorgabe tatsächlich
erreicht wird. Im Rahmen der Erfindung kann somit bei Definition der Zielvorgabe anhand
eines Zielwerts eine gewisse zu akzeptierende Toleranz vorgesehen sein. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Zielvorgabe daher um einen Zielwertebereich, insbesondere
pro zu berücksichtigender Farbeigenschaft, um bereits anwendungsbedingt etwaige akzeptable
Toleranzen bzw. Abweichungen in die Zielvorgabe mit einzubeziehen.
[0039] Es kann vorgesehen sein, dass die Reflexionsfläche so ausgebildet oder bearbeitet
wird, dass das Sekundärlicht mit Farbeigenschaften reflektiert wird, die der Zielvorgabe
entsprechen oder der Zielvorgabe möglichst angenähert sind. In diesem Fall kann es
besonders vorteilhaft sein, lediglich oder zumindest im Wesentlichen das Sekundärlicht
als Betriebslicht abzustrahlen, also beispielsweise das gesamte Primärlicht der Lichtquelle
über die wenigstens eine Reflexionsfläche zu reflektieren.
[0040] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann allerdings vorgesehen
sein, dass die Reflexionsfläche so ausgebildet oder bearbeitet wird, dass das Sekundärlicht
mit wenigstens einer von der Zielvorgabe abweichenden Farbeigenschaft reflektiert
wird.
[0041] In diesem Fall kann es besonders vorteilhaft sein, das Sekundärlicht gemeinsam mit
dem Primärlicht als Betriebslicht aus dem Beleuchtungselement abzustrahlen. Bei dem
Betriebslicht handelt es sich damit vorzugsweise um eine Kombination aus Sekundärlicht
und Primärlicht, also um eine Überlagerung des reflektierten und des unmittelbar abgestrahlten
Lichts der Lichtquelle. Auf vorteilhafte Weise kann das Sekundärlicht, also das reflektierte
Licht, daher zur Justierung der Farbeigenschaften des von der Lichtquelle transmittierten
Lichts dienen.
[0042] Das Verfahren ist besonders vorteilhaft einsetzbar, wenn es sich bei dem reflektierten
Licht, also bei dem Sekundärlicht, um Verlustlicht oder zumindest im Wesentlichen
um Verlustlicht der Lichtquelle innerhalb des Beleuchtungselements handelt.
[0043] Es kann daher vorgesehen sein, dass sich die wenigstens eine Farbeigenschaft gemäß
Zielvorgabe erst als Kombination der Farbeigenschaften des Primärlichts und des Sekundärlichts
ergibt. Die Farbeigenschaften des Primärlichts und des Sekundärlichts können jeweils
von der Zielvorgabe abweichen, in Kombination allerdings der Zielvorgabe entsprechen.
[0044] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Reflexionsfläche
wenigstens eine Innenfläche der Gehäusebaugruppe verwendet wird. Insbesondere kann
es sich bei der Gehäusebaugruppe um eine einstückige Gehäusebaugruppe aus einem einzigen
Bauteil handeln.
[0045] Bei der Reflexionsfläche kann es sich beispielsweise um eine Innenwandung der Gehäusebaugruppe
handeln, die reflektierende Eigenschaften aufweist, beispielsweise da diese entsprechend
beschichtet wurde.
[0046] Die Innenfläche der Gehäusebaugruppe kann beispielsweise als Reflektor ausgebildet
sein.
[0047] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Reflexionsfläche
wenigstens ein separates Bauteil innerhalb der Gehäusebaugruppe verwendet wird.
[0048] Bei der wenigstens einen Reflexionsfläche kann es sich also auch um ein zusätzliches
Bauteil innerhalb des Beleuchtungselements handeln, das vorzugsweise an der Gehäusebaugruppe
befestigt ist (kraftschlüssig, formschlüssig und/oder stoffschlüssig). Das separate
Bauteil kann optional modular austauschbar sein, um das Beleuchtungselement im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich der wenigstens einen Farbeigenschaft
anzupassen. Bei dem separaten Bauteil kann es sich beispielsweise um einen separaten
Reflektor handeln, der bedarfsweise in die Gehäusebaugruppe einsetzbar ist (z. B.
verschraubbar oder verrastbar).
[0049] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als
Reflexionsfläche ein Reflektor (von glänzend bis matt), eine Halterung für die Lichtquelle
und/oder eine elektrische Leiterplatte, insbesondere eine elektrische Leiterplatte
zur elektrischen Versorgung und/oder Steuerung der Lichtquelle, verwendet wird.
[0050] Auch die Lichtquelle selbst oder zumindest Komponenten der Lichtquelle können im
Rahmen der Erfindung eine Reflexionsfläche aufweisen, die entsprechend modifiziert
wird. Grundsätzlich können beliebige Komponenten des Beleuchtungselements als Reflexionsfläche
dienen. Eine Auswahl kann der Fachmann anwendungsbedingt und im Hinblick auf die konstruktiven
Gegebenheiten des jeweiligen Beleuchtungselements treffen.
[0051] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass als Lichtquelle wenigstens
eine künstliche Lichtquelle verwendet wird, wobei die Gehäusebaugruppe ein Lampengehäuse
aufweist oder als Lampengehäuse ausgebildet ist.
[0052] Bei der Lichtquelle kann es sich somit vorzugsweise um eine Lampe handeln, also um
ein technisches Bauteil zur Lichterzeugung (auch unter dem Begriff "Leuchtmittel"
bekannt). Grundsätzlich können beliebige Lampen zur Anwendung kommen, wie beispielsweise
Glühlampen, Halogenglühlampen, Gasentladungslampen, Hochdruckentladungslampen, Leuchtstofflampen
und insbesondere Leuchtdioden bzw. Leuchtdiodenarrays. Die Erfindung eignet sich besonders
vorteilhaft zur Anpassung wenigstens einer Farbeigenschaft eines Beleuchtungselements
mit einer künstlichen Lichtquelle.
[0053] In einer Weiterbildung der Erfindung kann allerdings auch vorgesehen sein, dass als
Lichtquelle wenigstens eine natürliche Lichtquelle verwendet wird, wobei die Gehäusebaugruppe
einen Lichtkanal aufweist oder als Lichtkanal ausgebildet ist.
[0054] Als natürliche Lichtquelle kann insbesondere Sonnenlicht verwendet werden.
[0055] Grundsätzlich kann auch ein Beleuchtungselement vorgesehen sein, das eine Kombination
aus wenigstens einer künstlichen Lichtquelle und einer natürlichen Lichtquelle einsetzt,
also beispielsweise ein Lichtkanal mit innerhalb des Lichtkanals angeordneten künstlichen
Lichtquellen (z. B. zur Verwendung bei Nacht oder zur Beimischung).
[0056] Die Reflexionsfläche kann so hergestellt sein, dass diese eine erfindungsgemäße Modifikation
des Primärlichts ermöglicht. Somit kann beispielsweise das Grundmaterial der Reflexionsfläche
im Rahmen der Herstellung ausgebildet sein, eine entsprechende Farbe, einen Farbverlauf
oder ein sonstiges Muster aufzuweisen bzw. abschnittsweise oder vollständig entsprechend
modifiziert sein.
[0057] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann aber insbesondere vorgesehen
sein, dass auf der Reflexionsfläche wenigstens ein zur Beeinflussung der wenigstens
einen Farbeigenschaft geeigneter Modifikationsflächenabschnitt ausgebildet wird.
[0058] Vorzugsweise können mehrere regelmäßig oder unregelmäßig auf der Reflexionsfläche
verteilte Modifikationsflächenabschnitte vorgesehen sein.
[0059] Die Modifikationsflächenabschnitte können vollständig über die Reflexionsfläche verteilt
sein, gegebenenfalls aber auch nur Flächenabschnitte der gesamten Reflexionsfläche
bedecken. Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl Modifikationsflächenabschnitte
vorgesehen sein, beispielsweise 10 Modifikationsflächenabschnitte, 20 Modifikationsflächenabschnitte,
50 Modifikationsflächenabschnitte, 100 Modifikationsflächenabschnitte oder noch mehr
Modifikationsflächenabschnitte. Auch eine geringere Anzahl an Modifikationsflächenabschnitten
und sogar nur ein einziger Modifikationsflächenabschnitt kann im Rahmen der Erfindung
vorgesehen sein.
[0060] Die Modifikationsflächenabschnitte können grundsätzlich eine beliebige geometrische
Form aufweisen. Vorzugsweise sind die Modifikationsflächenabschnitte rund oder rechteckig
ausgebildet. Auch eine Kombination verschiedener geometrischer Formen, also die Verwendung
mehrerer Modifikationsflächenabschnitte mit jeweils verschiedenen geometrischen Formen
kann vorgesehen sein.
[0061] Die Größe der Modifikationsflächenabschnitte kann grundsätzlich beliebig sein. Der
Modifikationsflächenabschnitt kann sich im Grunde sogar über die gesamte Reflexionsfläche
erstrecken. Ein Modifikationsflächenabschnitt ist vorzugsweise allerdings (viel) kleiner
als die gesamte Reflexionsfläche und kann beispielsweise 50 % oder weniger der Reflexionsfläche
beanspruchen, vorzugsweise 10 % oder weniger der Reflexionsfläche beanspruchen, besonders
bevorzugt 5 % oder weniger der Reflexionsfläche beanspruchen, beispielsweise 1 % oder
weniger der Reflexionsfläche beanspruchen.
[0062] Vorzugsweise weichen die Reflexionseigenschaften der Modifikationsflächenabschnitte
von den Reflexionseigenschaften der reinen Reflexionsfläche ab. Beispielsweise können
die Reflexionseigenschaften, insbesondere Reflexionsvermögen, geringer sein als das
Reflexionsvermögen eines entsprechenden Abschnitts der reinen Reflexionsfläche. Die
Modifikationsflächenabschnitte weisen vorzugsweise eine Textur und/oder Schattierung
und/oder Farbe auf, die von der Reflexionsfläche abweicht. Bei Verwendung mehrerer
Modifikationsflächenabschnitte können sich deren Textur, Schattierung und/oder Farbe
und auch deren Reflexionsvermögen gegebenenfalls jeweils unterscheiden, vorzugsweise
allerdings jeweils identisch sein. Grundsätzlich sind auch Farbübergänge (stufig oder
kontinuierlich) in einzelnen Modifikationsflächenabschnitten oder im Gesamtbild aller
Modifikationsflächenabschnitte darstellbar.
[0063] Vorzugsweise sind die Modifikationsflächenabschnitte regelmäßig über die Reflexionsfläche
verteilt, also gemäß einem regelmäßigen Muster. Auch eine chaotische bzw. unregelmäßige
Verteilung ist grundsätzlich allerdings möglich.
[0064] Die Reflexionsfläche kann somit beispielsweise flächig mit einer geeigneten Farbe
(einfarbig oder mehrfarbiges Muster) versehen werden, beispielsweise bedruckt, belackt
oder anderweitig eingefärbt werden.
[0065] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der
wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt auf die Reflexionsfläche aufgebracht
wird.
[0066] Der wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt kann beispielsweise auf der Reflexionsfläche
aufgedruckt oder aufgeklebt sein und/oder als Beschichtung abgeschieden sein. Auch
ein Eloxal-Verfahren kann zur Anwendung kommen.
[0067] Der wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt kann beispielsweise als Folienelement
oder Teil eines Folienelements auf die Reflexionsfläche aufgebracht werden, beispielsweise
aufgeklebt werden. Auch beispielsweise eine Laserbehandlung der Reflexionsfläche zur
Ausgestaltung der Modifikationsflächenabschnitte kann vorgesehen sein.
[0068] In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zur Beeinflussung
der wenigstens einen Farbeigenschaft des Sekundärlichts zumindest ein Reflexionsparameter
des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts angepasst wird.
[0069] Bei dem Reflexionsparameter kann es sich beispielsweise um die Flächengröße des wenigstens
einen Modifikationsflächenabschnitts, die Dichte von Modifikationsflächenabschnitten
in einem bestimmten Flächenabschnitt der Reflexionsfläche, die Verteilung von Modifikationsflächenabschnitten
auf der Reflexionsfläche, die geometrische Form des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts
und/oder die Farbe (Farbton, Sättigung und/oder Helligkeit) des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts
handeln.
[0070] Insbesondere kann vorgesehen sein, die Farbsättigung und/oder Farbdichte der Modifikationsflächenabschnitte
zu modifizieren.
[0071] Insofern sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens herausstellt, dass sich
die bestehende Reflexionsfläche nicht ausreichend dazu eignet, die Farbeigenschaften
des Betriebslichts an die Zielvorgabe anzugleichen, kann beispielsweise eine Bearbeitung
oder ein Austausch der Reflexionsfläche erfolgen, wobei die modifizierte bzw. ausgetauschte
Modifikationsfläche hinsichtlich der Modifikationsflächenabschnitte entsprechend angepasste
Parameter aufweist, so dass der Zielvorgabe besser entsprochen wird.
[0072] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass Reflexionsparameter
der Reflexionsfläche auf iterative Weise optimiert werden, um bei unveränderter Lichtquelle
die bestmögliche Annäherung bis Übereinstimmung der wenigstens einen Farbeigenschaft
des Betriebslichts mit der Zielvorgabe zu erreichen.
[0073] Die Optimierung der Reflexionsparameter kann unter realen Umgebungsbedingungen, unter
Laborbedingungen und/oder im Rahmen von Simulationen anhand eines Simulationsmodells
erfolgen.
[0074] Es können beliebige Optimierungsverfahren zur Anwendung kommen, beispielsweise ein
heuristisches Optimierungsverfahren. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz zur
Optimierung der Reflexionsparameter kann vorgesehen sein.
[0075] Im Rahmen der Optimierung können die ermittelten Reflexionsparameter auf die Reflexionsfläche
bzw. die Modifikationsflächenabschnitte angewendet und unter realen Bedingungen messtechnisch
und/oder im Rahmen der Simulationsumgebung anhand des Simulationsmodells überprüft
werden. In Abhängigkeit vom Ergebnis kann im Anschluss gegebenenfalls eine weitere
Überarbeitung der Reflexionsparameter erfolgen, bis die wenigstens eine Farbeigenschaft
des Betriebslichts der Zielvorgabe bzw. Zielfunktion ausreichend angenähert wurde.
Insbesondere auch eine Kombination aus realer Messung und Simulation kann vorteilhaft
sein, beispielsweise um das Simulationsmodell anhand von realen Messungen zu kalibrieren.
[0076] Zur Überprüfung der wenigstens einen Farbeigenschaft des Betriebslichts kann eine
Sensoreinrichtung vorgesehen sein.
[0077] Vorzugsweise erfolgt eine bewusste bzw. gezielte / gewollte Beeinflussung des Betriebslichts
zur Beeinflussung / Festlegung der Farbeigenschaft im Rahmen der Erfindung ausschließlich
im Reflexionspfad und nicht im Transmissionspfad der wenigstens einen Lichtquelle.
Eine Beeinflussung im Transmissionspfad des Lichtes kann vorzugsweise vermieden werden.
[0078] Vorzugsweise erfolgt bereits die Auswahl der Lichtquelle (insbesondere einer künstlichen
Lichtquelle) derart, dass die Farbeigenschaften des von der Lichtquelle abgestrahlten
Primärlichts der Zielvorgabe möglichst entspricht. Auf diese Weise können die verbleibenden
Abweichungen von der Zielvorgabe durch Kalibrierung mittels Reflexionsfläche bzw.
Sekundärlicht besonders einfach angepasst werden.
[0079] Im Rahmen der Erfindung kann ein Computerprogramm vorgesehen sein, umfassend Steuerbefehle,
die bei der Ausführung des Programms durch eine Steuereinrichtung diese veranlassen,
das Verfahren gemäß den vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen auszuführen.
[0080] Die Steuereinrichtung kann als Mikroprozessor ausgebildet sein. Anstelle eines Mikroprozessors
kann auch eine beliebige weitere Einrichtung zur Implementierung der Steuereinrichtung
vorgesehen sein, beispielsweise eine oder mehrere Anordnungen diskreter elektrischer
Bauteile auf einer Leiterplatte, eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), eine
anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) oder eine sonstige programmierbare
Schaltung, beispielsweise auch ein Field Programmable Gate Array (FPGA), eine programmierbare
logische Anordnung (PLA) und/oder ein handelsüblicher Computer.
[0081] Die Steuereinrichtung kann mit einer oder mehreren Sensoreinrichtungen kommunikationsverbunden
sein oder eine oder mehrere Sensoreinrichtungen aufweisen, um Messergebnisse hinsichtlich
der tatsächlichen Farbeigenschaft des abgestrahlten Betriebslichts für das Computerprogramm
bzw. zur Verwendung mit dem Verfahren verfügbar zu machen, insbesondere um Reflexionsparameter
der Reflexionsfläche zu optimieren und/oder um ein Simulationsmodell einer auf der
Steuereinrichtung implementierten Simulationsumgebung anzupassen.
[0082] Es kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung mit einer Eingabevorrichtung
kommunikationsverbunden ist, um der Steuereinrichtung die Zielvorgabe bereitzustellen.
[0083] Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung mit einer Ausgabevorrichtung
kommunikationsverbunden ist, um Daten zur Bereitstellung oder Bearbeitung der Reflexionsfläche
bereitzustellen, beispielsweise ermittelte Reflexionsparameter betreffend die Modifikationsflächenabschnitte.
[0084] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend und
nachfolgend beschriebenen Verfahrens, aufweisend die Steuereinrichtung und vorzugsweise
die wenigstens eine Sensoreinrichtung.
[0085] Die Erfindung betrifft außerdem ein Beleuchtungselement, insbesondere eine Leuchte
oder einen Lichtkanal, zur Abstrahlung von Betriebslicht mit wenigstens einer festgelegten
Farbeigenschaft gemäß einer Zielvorgabe für die wenigstens eine Farbeigenschaft. Das
Beleuchtungselement weist wenigstens eine Gehäusebaugruppe auf, sowie wenigstens eine
Lichtquelle, die innerhalb der Gehäusebaugruppe Primärlicht mit wenigstens einer von
der Zielvorgabe abweichenden Farbeigenschaft erzeugt. Das Beleuchtungselement weist
außerdem wenigstens eine Reflexionsfläche auf, die einen definierten Farbanteil des
Primärlichts der Lichtquelle absorbiert und die verbleibenden Farbanteile des Primärlichts
der Lichtquelle als Sekundärlicht in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung der Gehäusebaugruppe
reflektiert.
[0086] Auf vorteilhafte Weise kann das spektrale Reflexionsvermögen wenigstens einer Reflexionsfläche
des Beleuchtungselements modifiziert sein, so dass das Beleuchtungselement das Betriebslicht
mit für die jeweilige Anwendung optimalen Farbeigenschaften abstrahlt. Das vorgeschlagene
Beleuchtungselement ist in der Lage, Farbeigenschaften mit (hoher) Übereinstimmung
mit einer Zielvorgabe wiederholgenau abzustrahlen, wobei das vorgeschlagene Beleuchtungselement
außerdem einen hohen Wirkungsgrad aufweisen kann.
[0087] Das Beleuchtungselement kann grundsätzlich beliebige Komponenten bekannter Beleuchtungselemente
aufweisen, wie beispielsweise Linsen, Lichtdiffusoren, im Transmissionspfad angeordnete
Stoffschichten, Kühleinrichtungen bzw. Kühlkörper und so weiter.
[0088] Grundsätzlich kann ein beliebiges Beleuchtungselement vorgesehen sein, beispielsweise
einzelne Beleuchtungsspots bis hin zu Flächenlichtern. Das Beleuchtungselement kann
in einer beliebigen Bauform ausgebildet sein, beispielsweise als Deckenleuchte, Wandleuchte
oder als sonstiger Leuchtentyp. Auf die Größe des Beleuchtungselements kommt es im
Rahmen der Erfindung nicht an. Die Erfindung kann sich grundsätzlich bereits zur Verwendung
mit kleinen oder mittelgroßen Beleuchtungselementen mit einer Größenordnung von beispielsweise
einem Zentimeter bis fünfzig Zentimeter, insbesondere aber zur Verwendung mit größeren
Beleuchtungselementen mit Dimensionen im Meterbereich, eignen.
[0089] Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Reflexionsfläche zumindest
teilweise transparent bzw. teiltransparent ausgebildet ist oder eine oder mehrere
Öffnungen zum Lichtdurchtritt aufweist.
[0090] Die wenigstens eine Lichtquelle ist vorzugsweise innerhalb der Gehäusebaugruppe angeordnet
und optional innerhalb der Gehäusebaugruppe befestigt. Die Lichtquelle kann gegebenenfalls
aber auch außerhalb der Gehäusebaugruppe angeordnet sein, wenn sichergestellt ist,
dass diese ausreichend Primärlicht in die Gehäusebaugruppe einbringt.
[0091] Es kann vorgesehen sein, dass die Reflexionsfläche ausgebildet und/oder angeordnet
ist, das Sekundärlicht mit wenigstens einer von der Zielvorgabe abweichenden Farbeigenschaft
abzustrahlen.
[0092] Bei der Reflexionsfläche kann es sich um wenigstens eine Innenfläche der Gehäusebaugruppe
handeln. Bei der Reflexionsfläche kann es sich aber auch um wenigstens ein separates
Bauteil innerhalb der Gehäusebaugruppe handeln, das optional mit der Gehäusebaugruppe
verbunden ist. Bei der Reflexionsfläche kann es sich beispielsweise um einen Reflektor,
eine Halterung für die Lichtquelle und/oder eine elektrische Leiterplatte handeln.
[0093] Die wenigstens eine Lichtquelle kann vorzugsweise eine künstliche Lichtquelle sein,
wobei die Gehäusebaugruppe ein Lampengehäuse aufweist oder als Lampengehäuse ausgebildet
ist. Die wenigstens eine Lichtquelle kann auch eine natürliche Lichtquelle sein, wobei
die Gehäusebaugruppe einen Lichtkanal aufweist oder als Lichtkanal ausgebildet ist.
Auch eine Kombination aus künstlicher und natürlicher Lichtquelle ist möglich.
[0094] Es kann vorgesehen sein, dass auf der Reflexionsfläche wenigstens ein zur Beeinflussung
der wenigstens einen Farbeigenschaft geeigneter Modifikationsflächenabschnitt ausgebildet
ist, vorzugsweise mehrere regelmäßig oder unregelmäßig auf der Reflexionsfläche verteilte
Modifikationsflächenabschnitte. Der wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt
kann auf der Reflexionsfläche aufgebracht sein, insbesondere aufgedruckt oder aufgeklebt
sein. Bei dem wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt kann es sich auch um eine
Beschichtung handeln.
[0095] Merkmale, die im Zusammenhang mit einem der Gegenstände der Erfindung, namentlich
gegeben durch das Verfahren, das Computerprogramm, die Vorrichtung und das Beleuchtungselement,
beschrieben wurden, sind auch für die anderen Gegenstände der Erfindung vorteilhaft
umsetzbar. Ebenso können Vorteile, die im Zusammenhang mit einem der Gegenstände der
Erfindung genannt wurden, auch auf die anderen Gegenstände der Erfindung bezogen verstanden
werden.
[0096] Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass Begriffe wie "umfassend", "aufweisend" oder
"mit" keine anderen Merkmale oder Schritte ausschließen. Ferner schließen Begriffe
wie "ein" oder "das", die auf eine Einzahl von Schritten oder Merkmalen hinweisen,
keine Mehrzahl von Merkmalen oder Schritten aus - und umgekehrt.
[0097] In einer puristischen Ausführungsform der Erfindung kann allerdings auch vorgesehen
sein, dass die in der Erfindung mit den Begriffen "umfassend", "aufweisend" oder "mit"
eingeführten Merkmale abschließend aufgezählt sind. Dementsprechend kann eine oder
können mehrere Aufzählungen von Merkmalen im Rahmen der Erfindung als abgeschlossen
betrachtet werden, beispielsweise jeweils für jeden Anspruch betrachtet. Die Erfindung
kann beispielsweise ausschließlich aus den in Anspruch 1 genannten Merkmalen bestehen.
[0098] Es sei erwähnt, dass Bezeichnungen wie "erstes" oder "zweites" etc. vornehmlich aus
Gründen der Unterscheidbarkeit von jeweiligen Vorrichtungs- oder Verfahrensmerkmalen
verwendet werden und nicht unbedingt andeuten sollen, dass sich Merkmale gegenseitig
bedingen oder miteinander in Beziehung stehen.
[0099] Ferner sei betont, dass die vorliegend beschriebenen Werte und Parameter Abweichungen
oder Schwankungen von ±10% oder weniger, vorzugsweise ±5% oder weniger, weiter bevorzugt
±1% oder weniger, und ganz besonders bevorzugt ±0,1% oder weniger des jeweils benannten
Wertes bzw. Parameters mit einschließen, sofern diese Abweichungen bei der Umsetzung
der Erfindung in der Praxis nicht ausgeschlossen sind. Die Angabe von Bereichen durch
Anfangs- und Endwerte umfasst auch all diejenigen Werte und Bruchteile, die von dem
jeweils benannten Bereich eingeschlossen sind, insbesondere die Anfangs- und Endwerte
und einen jeweiligen Mittelwert.
[0100] Die Erfindung betrifft auch ein von Anspruch 1 unabhängiges Verfahren zur Festlegung
wenigstens einer Farbeigenschaft abgestrahlten Betriebslichts eines Beleuchtungselements,
aufweisend zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- Definieren einer Zielvorgabe für die wenigstens eine Farbeigenschaft des Betriebslichts;
- Bereitstellen von Primärlicht aus wenigstens einer Lichtquelle innerhalb einer Gehäusebaugruppe
des Beleuchtungselements mit wenigstens einer von der Zielvorgabe abweichenden Farbeigenschaft;
und
- Bereitstellen oder Bearbeiten wenigstens einer Reflexionsfläche, die zumindest einen
Teil des Primärlichts der Lichtquelle als Sekundärlicht in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung
der Gehäusebaugruppe reflektiert, so dass die Reflexionsfläche das Sekundärlicht mit
zumindest einer gegenüber dem Primärlicht veränderten Farbeigenschaft abstrahlt, und
dass die wenigstens eine Farbeigenschaft des von dem Beleuchtungselement insgesamt
abgestrahlte Betriebslichts der Zielvorgabe entspricht.
[0101] Die Erfindung betrifft außerdem auch ein von Anspruch 15 unabhängiges Beleuchtungselement,
insbesondere eine Leuchte oder einen Lichtkanal, zur Abstrahlung von Betriebslicht
mit wenigstens einer festgelegten Farbeigenschaft gemäß einer Zielvorgabe für die
wenigstens eine Farbeigenschaft, aufweisend wenigstens eine Gehäusebaugruppe und wenigstens
eine Lichtquelle, die innerhalb der Gehäusebaugruppe Primärlicht mit wenigstens einer
von der Zielvorgabe abweichenden Farbeigenschaft erzeugt, weiter aufweisend wenigstens
eine Reflexionsfläche, die zumindest einen Teil des Primärlichts der Lichtquelle als
Sekundärlicht in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung der Gehäusebaugruppe reflektiert,
wobei die Reflexionsfläche ausgebildet und angeordnet ist, das Sekundärlicht mit zumindest
einer gegenüber dem Primärlicht veränderten Farbeigenschaft abzustrahlen, so dass
die wenigstens eine Farbeigenschaft des von dem Beleuchtungselement insgesamt abgestrahlte
Betriebslichts der Zielvorgabe entspricht.
[0102] Die Merkmale der abhängigen Patentansprüche und die Merkmale der vorliegenden Beschreibung
bilden vorteilhafte Weiterbildungen der vorstehend genannten, unabhängigen Gegenstände.
Die Anmelderin behält sich explizit vor, das vorstehend genannte unabhängige Verfahren
und/oder das vorstehend genannte unabhängige Beleuchtungselement separat zu beanspruchten.
[0103] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
[0104] Die Figuren zeigen jeweils bevorzugte Ausführungsbeispiele, in denen einzelne Merkmale
der vorliegenden Erfindung in Kombination miteinander dargestellt sind. Merkmale eines
Ausführungsbeispiels sind auch losgelöst von den anderen Merkmalen des gleichen Ausführungsbeispiels
umsetzbar und können dementsprechend von einem Fachmann ohne Weiteres zu weiteren
sinnvollen Kombinationen und Unterkombinationen mit Merkmalen anderer Ausführungsbeispiele
verbunden werden.
[0105] In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0106] Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- ein Beleuchtungselement mit einer künstlichen Lichtquelle, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- ein Beleuchtungselement mit mehreren künstlichen Lichtquellen, gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- ein Beleuchtungselement mit einer natürlichen Lichtquelle, gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- einen Ausschnitt einer beispielhaften Reflexionsfläche mit mehreren Modifikationsflächenabschnitten;
- Figur 5
- ein Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft, gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel;
- Figur 6
- einen Farbraum mit Ist-Koordinaten einer beispielhaften Lichtquelle und Soll-Koordinaten
gemäß einer Zielvorgabe für das abgestrahlte Betriebslicht des Beleuchtungselements;
und
- Figur 7
- ein Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft, gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
[0107] Figur 1 zeigt beispielhaft ein als Leuchte 1 ausgebildetes Beleuchtungselement gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die dargestellte Leuchte 1 weist einen
Befestigungssockel 2 mit zwei Befestigungsstiften 3, sowie einen Leuchtenkörper 4
auf, in dem unter anderem die elektrischen Komponenten zur Versorgung und Steuerung
der Leuchte 1 angeordnet sein können. Die dargestellte Bauform ist lediglich beispielhaft
zu verstehen.
[0108] Die Leuchte 1 strahlt Betriebslicht L
B mit festgelegten Farbeigenschaften ab, die im Rahmen der Erfindung vorzugsweise einer
Zielvorgabe Z (vgl. Fig. 6) entsprechen oder der Zielvorgabe Z im Rahmen einer Optimierung
zumindest angenähert sind.
[0109] Das Beleuchtungselement bzw. die Leuchte 1 weist eine Gehäusebaugruppe 5 sowie eine
innerhalb der Gehäusebaugruppe 5 angeordnete künstliche Lichtquelle 6 auf, bei der
es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode (LED) handeln kann. Die künstliche Lichtquelle
6 strahlt Primärlicht L
P mit wenigstens einer in der Regel von der Zielvorgabe Z abweichenden Farbeigenschaft
ab. Dieses Primärlicht L
P wird bei der dargestellten Bauform des Beleuchtungselements bzw. der Leuchte 1 einerseits
teilweise als Betriebslicht L
B und andererseits in Richtung einer Reflexionsfläche 7 abgestrahlt. Die Reflexionsfläche
7, bei der es sich im Ausführungsbeispiel der Figur 1 um eine Innenfläche der Gehäusebaugruppe
5 handelt, reflektiert das Primärlicht L
P der künstlichen Lichtquelle 6 als Sekundärlicht Ls in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung
8 der Gehäusebaugruppe 5.
[0110] Bei der Reflexionsfläche 7 handelt es sich um den Reflektor der dargestellten Leuchte
1. Das Betriebslicht L
B wird dabei als Überlagerung des Primärlichts L
P und des reflektierten Sekundärlichts Ls erzeugt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass
es sich bei der Reflexionsfläche 7 grundsätzlich nicht um einen Reflektor des Beleuchtungselements
handeln muss. Grundsätzlich kann es sich bei der Reflexionsfläche 7 auch um eine Halterung
für die künstliche Lichtquelle 6, eine elektrische Leiterplatte (nicht dargestellt),
die künstliche Lichtquelle 6 selbst oder eine sonstige Komponente handeln.
[0111] Die Lichtaustrittsöffnung 8 der Gehäusebaugruppe 5 kann optional abgedeckt sein,
beispielsweise durch ein transparentes oder teiltransparentes Element, beispielsweise
eine Glasplatte oder eine Kunststoffplatte 9. Die Abdeckung der Lichtaustrittsöffnung
8 kann optional die Eigenschaften einer Linse und/oder eines Lichtdiffusors erfüllen.
[0112] Erfindungsgemäß ist die Reflexionsfläche 7 ausgebildet und angeordnet, einen definierten
Farbanteil des Primärlichts der Lichtquelle zu absorbieren und die verbleibenden Farbanteile
des Sekundärlichts Ls zu reflektieren, so dass die wenigstens eine Farbeigenschaft
des von dem Beleuchtungselement bzw. der Leuchte 1 insgesamt abgestrahlten Betriebslichts
L
B wiederum der Zielvorgabe Z entspricht oder zumindest besser entspricht als die wenigstens
eine Farbeigenschaft des Primärlichts L
P alleine.
[0113] Die wenigstens eine Reflexionsfläche 7 kann derart ausgebildet oder bereitgestellt
sein, wie dies nachfolgend im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens noch näher beschrieben
wird.
[0114] In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Beleuchtungselements
dargestellt. Gezeigt ist ein Ausschnitt einer Flächenleuchte 10 mit mehreren künstlichen
Lichtquellen 6, die jeweils Primärlicht L
P in Richtung der Lichtaustrittsöffnung 8 der Gehäusebaugruppe 5 abstrahlen. Wiederum
ist eine Reflexionsfläche 7 vorgesehen, die zumindest einen Teil des Primärlichts
L
P der künstlichen Lichtquellen 6 als Sekundärlicht L
S ebenfalls in Richtung der Lichtaustrittsöffnung 8 reflektiert.
[0115] Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel der Figur 1 wird die Reflexionsfläche
7 in dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 durch ein separates Bauteil 11 innerhalb
der Gehäusebaugruppe 5 gebildet. Dabei handelt es sich um einen Reflektor, der fest
montiert ist oder gegebenenfalls auch aus der Gehäusebaugruppe 5 entnehmbar und daher
beispielsweise austauschbar oder bearbeitbar sein kann, um die Farbeigenschaften des
Primärlichts L
P auf besonders einfache Weise zu modifizieren. Zur Befestigung des separaten Bauteils
11 innerhalb der Gehäusebaugruppe 5 können beliebige Befestigungsmittel verwendbar
sein, die in Figur 2 allerdings nicht dargestellt sind.
[0116] Bei einer Flächenleuchte 10, die beispielsweise als Deckenleuchte verwendet werden
kann, kann optional vorgesehen sein, dass im Bereich der Lichtaustrittsöffnung 8 eine
oder mehrere Stoffbahnen 12 angeordnet sind, um einen Diffusionseffekt zu bewirken
und um das Innere der Flächenleuchte 10 zu verdecken.
[0117] Um zu verdeutlichen, dass sich die vorliegende Erfindung auch zur Verwendung mit
einem Beleuchtungselement eignet, innerhalb dem Primärlicht L
P aus einer natürlichen Lichtquelle 13 zum Einsatz kommt, ist in Figur 3 ein Lichtkanal
14 dargestellt, der beispielsweise Sonnenlicht bis zu einer Lichtaustrittsöffnung
8 führt. Im Bereich der Lichtaustrittsöffnung 8 kann wiederum optional eine Abdeckung
vorgesehen sein, beispielsweise eine (teil)transparente Kunststoffplatte 9. Zur Lichtführung
innerhalb des Lichtkanals 14 können mehrere Reflexionsflächen 7 vorgesehen sein, wobei
zumindest eine der Reflexionsflächen 7 schließlich erfindungsgemäß ausgebildet und
angeordnet sein kann, das Sekundärlicht Ls gemäß Zielvorgabe Z abzustrahlen, gegebenenfalls
derart, dass sich auch im Zusammenspiel mit unbeeinflusstem Sonnenlicht eine Abstrahlung
des Betriebslichts L
B mit der definierten Farbeigenschaft gemäß Zielvorgabe Z ergibt.
[0118] Auf der Reflexionsfläche 7 können zur Beeinflussung der wenigstens einen Farbeigenschaft
Modifikationsflächenabschnitte 15 ausgebildet sein, die regelmäßig oder unregelmäßig
auf der Reflexionsfläche 7 verteilt sein können. In Figur 4 ist beispielhaft ein Ausschnitt
einer Reflexionsfläche 7 mit mehreren regelmäßig angeordneten Modifikationsflächenabschnitten
15 dargestellt, deren geometrische Formen jeweils einem Kreis entsprechen. Grundsätzlich
können auch weitere geometrische Formen vorgesehen sein. Auch die Flächengröße, Dichte
bzw. Anzahl und sonstige Eigenschaften der Modifikationsflächenabschnitte 15 können
zur Erreichung der gewünschten Farbeigenschaften im Rahmen der Reflexion des Primärlichts
L
P modifiziert sein.
[0119] Im Bereich der Modifikationsflächenabschnitte 15 können die Reflexionseigenschaften
der Reflexionsfläche 7 entsprechend angepasst sein, beispielsweise durch eine entsprechende
Texturierung, Schattierung oder Farbgebung. Die Modifikationsflächenabschnitte 15
können bereits auf dem Grundkörper des die Reflexionsfläche 7 aufweisenden Gegenstands
vorgesehen sein, sind vorzugsweise aber auf die Reflexionsfläche 7 separat aufgebracht
(beispielsweise aufgedruckt, aufgeklebt oder als Beschichtung abgeschieden).
[0120] Die Ausgestaltung und Verteilung der Modifikationsflächenabschnitte 15 können somit
als Reflexionsparameter optimierbar sein, um bei vorzugsweise unveränderter Lichtquelle
6, 13 die bestmögliche Annäherung bis Übereinstimmung der wenigstens einen Farbeigenschaft
des Betriebslichts L
B mit der Zielvorgabe Z zu erreichen. Insbesondere kann eine iterative Annäherung bzw.
Optimierung vorgesehen sein.
[0121] In Figur 5 ist beispielhaft ein Verfahren zur Festlegung der wenigstens einen Farbeigenschaft
des abgestrahlten Betriebslichts L
B des Beleuchtungselements 1, 10, 14 im Rahmen der Erfindung dargestellt.
[0122] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in einem ersten Verfahrensschritt
S1 vorgesehen sein, zunächst die Zielvorgabe Z für die wenigstens eine Farbeigenschaft
des Betriebslichts L
B zu definieren.
[0123] In einem zweiten Verfahrensschritt S2 kann Primärlicht L
P aus wenigstens einer Lichtquelle 6, 13 innerhalb der Gehäusebaugruppe 5 des Beleuchtungselements
1, 10, 14 bereitgestellt werden. Die Farbeigenschaften des Primärlichts L
P weichen dabei in der Regel von der Zielvorgabe Z ab, wobei vorzugsweise bereits eine
Lichtquelle 6, 13 ausgewählt wird, die Primärlicht L
P mit Farbeigenschaften abstrahlt, die der Zielvorgabe Z möglichst nahekommen.
[0124] In einem dritten Verfahrensschritt S3 kann die wenigstens eine Reflexionsfläche 7
derart bereitgestellt oder bearbeitet werden, dass die Reflexionsfläche 7 das Sekundärlicht
Ls mit zumindest einer gegenüber dem Primärlicht L
P veränderten Farbeigenschaft derart abstrahlt, so dass die wenigstens eine Farbeigenschaft
des von dem Beleuchtungselement 1, 10, 14 insgesamt abgestrahlten Betriebslichts L
B der Zielvorgabe Z angenähert ist. Zur Festlegung der Reflexionsparameter der Reflexionsfläche
7 können Erfahrungswerte mit der zuvor ausgewählten Lichtquelle 6, 13 und dem Beleuchtungselement
1, 10, 14 und/oder ein Simulationsmodell dienen.
[0125] In einem optionalen, vierten Verfahrensschritt S4 kann das tatsächlich abgestrahlte
Betriebslicht L
B hinsichtlich der Übereinstimmung mit der Zielvorgabe Z überprüft werden. Hierzu kann
eine nicht dargestellte Sensoreinrichtung verwendbar sein. Wird eine ausreichende
Übereinstimmung mit der Zielvorgabe Z festgestellt, kann das Verfahren erfolgreich
beendet werden. Andernfalls, insofern die wenigstens eine Farbeigenschaft des Betriebslichts
L
B mit der Zielvorgabe Z unvereinbar ist, können die Reflexionsparameter in einem optionalen
fünften Verfahrensschritt S5 weiter optimiert werden. Die Reflexionsfläche 7 kann
daher weiterbearbeitet, geändert oder ausgetauscht werden.
[0126] Das in Figur 5 beschriebene Verfahren kann vorzugsweise auf einer Steuereinrichtung
16 als Computerprogramm ausführbar sein.
[0127] Bei der in der Zielvorgabe Z zu berücksichtigenden Farbeigenschaft kann es sich insbesondere
um eine Farbtemperatur und/oder um einen Lichtstrom handeln. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Zielvorgabe Z um ein Zielwertebereich B, um auch Toleranzen um einen
definierten einzelnen Zielwert Z
0 herum zu berücksichtigen, da es gegebenenfalls selbst durch Anpassung der Reflexionsfläche
7 - in Abhängigkeit der Lichtquelle 6, 13 und der Bauweise des Beleuchtungselements
1, 10, 14 - nicht möglich ist, einen exakten Zielwert Z
0 zu erreichen. Beispielhaft ist in Figur 6 ein Farbraum gemäß CIE 1976 angedeutet.
Innerhalb dieses Farbraums lassen sich Farbtemperaturwerte anhand von x-y-Koordinaten
darstellen. Durch den Farbraum verläuft eine Schwarzkörperkurve 17. Im Rahmen der
Erfindung kann schließlich vorgesehen sein, die IST-Koordinaten 18 einer künstlichen
Lichtquelle 6, mit einem in Figur 6 angedeuteten Toleranzbereich T, an eine konkrete
Zielvorgabe Z (SOLL-Koordinaten) mit ebenfalls angedeutetem Toleranzbereich bzw. Zielwertebereich
B, anzupassen. Die in Figur 6 angedeutete Zielvorgabe Z umfasst daher einen Zielwertebereich
B um einen Zielwert Z
0 herum.
[0128] Das in Figur 5 in vereinfachter Version dargestellte Verfahren zur Festlegung der
Farbeigenschaft kann grundsätzlich beliebig modifiziert werden. Beispielhaft zeigt
Figur 7 ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Dabei
kann bereits im Anschluss an den zweiten Verfahrensschritt S2, also der Bereitstellung
des Primärlichts L
P, eine erste Überprüfung des Betriebslichts L
B vorgesehen sein (Verfahrensschritt S2.1). Auf diese Weise können bereits bei der
ersten Bereitstellung bzw. Bearbeitung der Reflexionsfläche 7 toleranzbedingte Abweichungen
von den Herstellerangaben der jeweiligen künstlichen Lichtquelle 6 berücksichtigt
werden.
[0129] In einem weiteren optionalen Verfahrensschritt (Verfahrensschritt S2.2) im Anschluss
an die Überprüfung des Betriebslichts L
B (oder auch unmittelbar im Anschluss an den zweiten Verfahrensschritt S2) kann anhand
eines Simulationsmodells eine Vorhersage für die Reflexionsparameter der Reflexionsfläche
7 erfolgen.
[0130] Das Vorhersagemodell bzw. Simulationsmodell kann in einem optionalen Verfahrensschritt
(Verfahrensschritt S3.1) aufgrund der späteren tatsächlichen Messung des Betriebslichts
L
B bedarfsweise angepasst werden.
[0131] Grundsätzlich sind auch noch beliebige weitere Abwandlungen des vorgeschlagenen Verfahrens
möglich. Die vorstehenden Ablaufdiagramme sind daher lediglich beispielhaft zu verstehen.
1. Verfahren zur Festlegung wenigstens einer Farbeigenschaft abgestrahlten Betriebslichts
(L
B) eines Beleuchtungselements (1, 10, 14), aufweisend zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- Definieren einer Zielvorgabe (Z) für die wenigstens eine Farbeigenschaft des Betriebslichts
(LB);
- Bereitstellen von Primärlicht (LP) aus wenigstens einer Lichtquelle (6, 13) innerhalb einer Gehäusebaugruppe (5) des
Beleuchtungselements (1, 10, 14) mit wenigstens einer von der Zielvorgabe (Z) abweichenden
Farbeigenschaft; und
- Bereitstellen oder Bearbeiten wenigstens einer Reflexionsfläche (7), die einen definierten
Farbanteil des Primärlichts (LP) der Lichtquelle (6, 13) absorbiert und die verbleibenden Farbanteile des Primärlichts
(LP) der Lichtquelle (6, 13) als Sekundärlicht (LS) in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung (8) der Gehäusebaugruppe (5) reflektiert,
so dass die wenigstens eine Farbeigenschaft des von dem Beleuchtungselement (1, 10,
14) insgesamt abgestrahlte Betriebslichts (LB) der Zielvorgabe (Z) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in der Zielvorgabe (Z) berücksichtigte Farbeigenschaft eine Farbtemperatur und/oder
ein Lichtstrom ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Zielvorgabe (Z) ein Zielwert (Zo) und/oder ein Zielwertebereich (B) verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reflexionsfläche (7) so ausgebildet oder bearbeitet wird, dass das Sekundärlicht
(Ls) mit wenigstens einer von der Zielvorgabe (Z) abweichenden Farbeigenschaft reflektiert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Reflexionsfläche (7) wenigstens eine Innenfläche der Gehäusebaugruppe (5), insbesondere
einer einstückigen Gehäusebaugruppe (5), verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Reflexionsfläche (7) wenigstens ein separates Bauteil (11) innerhalb der Gehäusebaugruppe
(5) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Reflexionsfläche (7) ein Reflektor, eine Halterung für die Lichtquelle (6) und/oder
eine elektrische Leiterplatte, insbesondere eine elektrische Leiterplatte zur elektrischen
Versorgung und/oder Steuerung der Lichtquelle (6), verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Lichtquelle wenigstens eine künstliche Lichtquelle (6) verwendet wird, wobei die
Gehäusebaugruppe (5) ein Lampengehäuse aufweist oder als Lampengehäuse ausgebildet
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Lichtquelle wenigstens eine natürliche Lichtquelle (13) verwendet wird, wobei
die Gehäusebaugruppe (5) einen Lichtkanal (14) aufweist oder als Lichtkanal ausgebildet
ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Reflexionsfläche (7) wenigstens ein zur Beeinflussung der wenigstens einen
Farbeigenschaft geeigneter Modifikationsflächenabschnitt (15) ausgebildet wird, vorzugsweise
mehrere regelmäßig oder unregelmäßig auf der Reflexionsfläche (7) verteilte Modifikationsflächenabschnitte
(15).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der wenigstens eine Modifikationsflächenabschnitt (15) auf die Reflexionsfläche (7)
aufgebracht wird, insbesondere aufgedruckt, aufgeklebt oder als Beschichtung abgeschieden
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Beeinflussung der wenigstens einen Farbeigenschaft des Sekundärlichts (Ls) zumindest
ein Reflexionsparameter des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts (15) angepasst
wird, insbesondere die Flächengröße des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts
(15), die Dichte von Modifikationsflächenabschnitten (15), die Verteilung von Modifikationsflächenabschnitten
(15), die geometrische Form des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts (15)
und/oder die Farbe des wenigstens einen Modifikationsflächenabschnitts (15).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Modifikationsflächenabschnitt (15) rein passiv mit dem Primärlicht (LP) interagiert, die Farbanteile des Primärlichts (LP) also ausschließlich absorbiert oder reflektiert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
Reflexionsparameter der Reflexionsfläche (7) auf iterative Weise optimiert werden,
um bei unveränderter Lichtquelle (6, 13) die bestmögliche Annäherung bis Übereinstimmung
der wenigstens einen Farbeigenschaft des Betriebslichts (LB) mit der Zielvorgabe (Z) zu erreichen.
15. Beleuchtungselement (1, 10, 14), insbesondere Leuchte (1) oder Lichtkanal (14), zur
Abstrahlung von Betriebslicht (LB) mit wenigstens einer festgelegten Farbeigenschaft gemäß einer Zielvorgabe (Z) für
die wenigstens eine Farbeigenschaft, aufweisend wenigstens eine Gehäusebaugruppe (5)
und wenigstens eine Lichtquelle (6, 13), die innerhalb der Gehäusebaugruppe (5) Primärlicht
(LP) mit wenigstens einer von der Zielvorgabe (Z) abweichenden Farbeigenschaft erzeugt,
weiter aufweisend wenigstens eine Reflexionsfläche (7), die einen definierten Farbanteil
des Primärlichts (LP) der Lichtquelle (6, 13) absorbiert und die verbleibenden Farbanteile des Primärlichts
(LP) der Lichtquelle (6, 13) als Sekundärlicht (Ls) in Richtung einer Lichtaustrittsöffnung
(8) der Gehäusebaugruppe (5) reflektiert, so dass die wenigstens eine Farbeigenschaft
des von dem Beleuchtungselement (1, 10, 14) insgesamt abgestrahlte Betriebslichts
(LB) der Zielvorgabe (Z) entspricht.