[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr-
oder Meißelhammer, umfassend einen rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper für ein Werkzeug,
an dessen proximalem Ende ein koaxial rückwärtig angeordneter und von einem Schlagkolben
beaufschlagter Schlagstößel eines Schlagwerks vorgesehen ist, wobei der Werkzeugaufnahmekörper
über mindestens zwei Elastomerelemente beidseits elastisch axial gelagert ist, wobei
für die eine Wirkrichtung zumindest ein erstes Elastomerelement axial zwischen dem
Werkzeugaufnahmekörper und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag angeordnet ist,
wohingegen für die andere Wirkrichtung zumindest ein zweites Elastomerelement axial
zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und einem Führungsrohr des Schlagwerks angeordnet
ist, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung zu realisieren. Die Erfindung betrifft
außerdem auch einen Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs,
insbesondere Beton oder Gestein, mit einer solchen Werkzeugaufnahmevorrichtung.
[0002] Das Einsatzgebiet der Erfindung erstreckt sich vornehmlich auf handgehaltene Bohr-
oder Meißelhämmer, welche mit einem elektromotorischen Antrieb ausgestattet sind.
Derartige Elektrohandwerkzeugmaschinen erzeugen über ein mechanisches Schlagwerk eine
linear alternierende Arbeitsbewegung, also eine Hin- und Herbewegung zur Beaufschlagung
des Werkzeugs, welches im Falle eines Meißelhammers als Stemmmeißel und im Falle eines
Bohrhammers als Schlagbohrer zur Bearbeitung von vorzugsweise mineralischen Werkstoffen
- wie Stein, Beton und dergleichen - ausgebildet ist. Eine ein Werkzeug schlagend
antreibbare Elektrohandwerkzeugmaschine weist gewöhnlich infolge einer Wechselwirkung
mit dem Werkstück und dem Hand-Arm-System des Bedieners sowie der internen Massen-
und Steifigkeitsverteilung ein komplexes Schwingverhalten auf, welches weitestgehend
zu unterdrücken ist.
[0003] Im Rahmen der hier interessierenden Elektrohandwerkzeugmaschinen dienen Werkzeugaufnahmen
in erster Linie der Fixierung und Führung der Bohr- oder Meißelwerkzeuge in diesen
Maschinen. Dabei überträgt die Werkzeugaufnahme im Falle von Bohrhämmern Drehmomente
auf das Werkzeug, gewährleistet das Weiterleiten von Schlagimpulsen vom Schlagwerk
auf das Werkstück durch Zulassen von begrenzten Axialbewegungen und verhindert das
ungewollte Herausfallen des Werkzeugs aus der Maschine. Die erfindungsgegenständliche
Werkzeugaufnahmevorrichtung ist im Rahmen der Schlagwerksimpulse insbesondere sogenannten
Leerschlägen sowie Prellschlägen ausgesetzt. Leerschläge entstehen, wenn Werkzeuge
durch Schlagimpulse des Schlagwerks beschleunigt werden, diese Schlagenergie jedoch
nicht an das Werkstück weitergeleitet werden kann, da das Werkzeug nicht am Werkstück
anliegt. Prellschläge entstehen, wenn das Werkzeug zu stark und/oder an einem zu harten
Werkstück anliegt, so dass die Schlagimpulse des Schlagwerks im Wesentlichen auf die
Maschine rückwirken.
Stand der Technik
[0004] Aus der
US 2020 119 600 A1 geht eine gattungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung hervor, welche mit Mitteln zur
Dämpfung von Leer- und Prellschlägen ausgestattet ist. Die Werkzeugaufnahmevorrichtung
besteht im Wesentlichen aus einem rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper für das Werkzeug,
welches rückwärtig von einem Schlagstößel, einem sogenannten Döpper, eines pneumatischen
Schlagwerks beaufschlagt wird. Das Werkzeug ist innerhalb des Werkzeugaufnahmekörpers
über einen Verriegelungsmechanismus arretiert. Zur Leerschlag- und Prellschlagdämpfung
ist der Werkzeugaufnahmekörper über zwei Elastomerelemente beidseits axial elastisch
gelagert, wobei hier das erste Elastomerelement axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper
und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag angeordnet ist. Das zweite Elastomerelement
ist axial zwischen dem Schlagstößel des Schlagwerks und einem Führungsrohr des Schlagwerks,
welches stirnseitig gegenüberliegend an einem ortsfesten Gehäuseanschlag zur Anlage
kommt, angeordnet. Dabei sind beide Elastomerelemente als O-Ringe ausgebildet und
über die angrenzenden Bauteilstrukturen, wie Absatzflanken, Führungsringe oder -hülsen,
vorgespannt, so dass das Axialspiel der Werkzeugaufnahme verringert wird und die Dämpfwirkung
der Elastomerelemente optimal nutzbar ist. Andererseits bewirkt die axiale Vorspannung,
welche die Elastomerelemente zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und dem Maschinengehäuse
bewirken, eine Reibung zwischen den angrenzenden Bauteilen, da sich der Werkzeugaufnahmekörper
relativ zum Maschinengehäuse im verspannten Zustand der Dämpfungselemente bewegt,
insbesondere auch drehen kann. Diese Bauteilreibung führt bei batteriebetriebenen
Elektrohandwerkzeugmaschinen zu Energieeinbußen hinsichtlich der Akkumulatorkapazität,
was sich in einer signifikanten Verkürzung der Maschinenlaufzeit äußert und kann im
Extremfall infolge einer Hitzeentwicklung an den Reibstellen auch zu thermischen Ausfällen
führen.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung
mit Leerschlag- und Prellschlagdämpfung dahingehend weiter zu verbessern, dass die
dämpfungsmittelbedingte Bauteilreibung mit einfachen technischen Mitteln wirksam reduziert
wird.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe wird ausgehend von einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr-
oder Meißelhammer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung wieder. Hinsichtlich eines eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung
aufweisenden Bohr- oder Meißelhammers wird auf Anspruch 10 verwiesen.
[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass zur beidseits axial elastischen
Lagerung des Werkzeugaufnahmekörpers die hierfür zum Einsatz kommenden Elastomerelemente
mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper
zusammenwirken. In Ergebnis dessen ist die erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme schwimmend
gelagert und dadurch reibungsreduziert.
[0008] Mit anderen Worten kommen bei der erfindungsgemäßen Lösung Elastomerelemente zur
Dämpfung axialer Schläge zum Einsatz, welche innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung
vorgespannt werden und dadurch nicht gegen das Getriebegehäuse oder ortsfest hieran
angeordnete Anbauteile drücken. Dadurch wird die Bauteilreibung im Bereich der Werkzeugaufnahmevorrichtung
erheblich reduziert. Gleichzeitig wird die dämpfende Wirkung der Elastomerelemente
gegen axiale Schläge im Sinne einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gewährleistet.
Dadurch, dass die Haltemittel die Elastomerelemente axial vorgespannt am Werkzeugaufnahmekörper
befestigen, entsteht zwischen dem jeweiligen Haltemittel und dem gehäuseseitig angrenzenden
Bauteil der Werkzeugaufnahmevorrichtung ein gewisses Bewegungsspiel, welches sich
auf eine minimale Spaltbreite dimensionieren lässt, so dass hierdurch Bauteilreibungen
komplett eliminiert werden und trotzdem die relativ steife Federkennlinie eines vorgespannten
Elastomerelements nutzbar ist. Denn ohne Vorspannung wäre der Einfederweg des Elastomerelements
anfänglich zu weich, ehe sich die Dämpfungswirkung entfaltet. Mit der erfindungsgemäß
umgesetzten vorgespannten Befestigung des Elastomerelements direkt am Werkzeugaufnahmekörper
wird also ein anfänglich weicher Einfederweg, welcher nicht zu einer wirksamen Leerschlag-
und Prellschlagdämpfung beiträgt, vermieden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erfindungsgegenständlichen Haltemittel
je einen Anschlagring oder eine Anschlaghülse für das zugeordnete Elastomerelement
sowie je einen Sicherungsring zur formschlüssigen Befestigung des Anschlagrings beziehungsweise
der Anschlaghülse an einer vorspannungserzeugenden Axialposition am Werkzeugaufnahmekörper
auf. Somit sind zur Erzeugung der Vorspannung bei einem Elastomerelement lediglich
zwei fertigungstechnisch einfach herstellbare Bauteile ausreichend. Dabei kann der
Sicherungsring als ein Sprengring aus Federstahl ausgebildet sein und der hiermit
korrespondierende Anschlagring oder die Anschlaghülse lässt sich als Stanzbiegeteil
aus einem Blechmaterial fertigen.
[0010] Dabei sollte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Anschlagring für das erste
Elastomerelement einen L-förmigen Querschnitt aufweisen, von welchem das erste Elastomerelement
mit beiden Schenkeln außenwandseitig des Werkzeugaufnahmekörpers eingefasst ist. Da
diese dem ersten Elastomerelement zugeordnete Dämpfungsstelle am Außenumfang des Werkzeugaufnahmekörpers
realisiert ist, bietet sich ein bauraumsparend das erste Elastomerelement einfassender
Anschlagring an.
[0011] In Formanpassung an den vorgenannten Anschlagring weist das erste Elastomerelement
vorzugsweise einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Hierdurch kann der gesamte zwischen
dem L-förmigen Anschlagring und dem hiermit korrespondierenden Gehäuseabsatz am Werkzeugaufnahmekörper
gebildete Raum maximal mit Elastomerwerkstoff ausgefüllt werden, was wiederum eine
optimale Dimensionierung ermöglicht.
[0012] Analog hierzu wird im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels vorgeschlagen,
dass der Anschlagring für das zweite Elastomerelement, welcher ebenfalls vorzugsweise
einen L-förmigen Querschnitt aufweist, derart am Werkzeugaufnahmekörper angeordnet
ist, dass dessen axialer Schenkel außenflächig innenwandseitig am Werkzeugaufnahmekörper
zur Anlage kommt. Die Montageposition des zweiten Anschlagrings ist also innenumfänglich
des Werkzeugaufnahmekörpers, und zwar vorzugsweise gegenüberliegend desselben Rohrabsatzes,
an welchem außenseitig das erste Elastomerelement zur Anlage kommt. Um das zweite
Elastomerelement an dieser Einbauposition vorzuspannen, lässt sich der zugeordnete
Anschlagring in den rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper einschieben und in der Soll-Position
durch den Sicherungsring fixieren. An der dem Anschlagring gegenüberliegenden Seite
des Elastomerelements befindet sich zwischen diesem und dem Werkzeugaufnahmekörper
ein zusätzlicher Anschlagring, welcher einen Endanschlag in Einfahrrichtung des Schlagstößels
bildet, welcher über das zweite Elastomerelement prellschlaggedämpft ist.
[0013] Für die vorstehend beschriebene zweite Dämpfungsstelle kommt vorzugsweise ein Elastomerelement
mit kreisförmigem Querschnitt zum Einsatz. Da an dieser Dämpfungsstelle in Radialrichtung
hinreichend Bauraum besteht, kann auf eine gedrungene Querschnittsform verzichtet
werden.
[0014] Vorzugsweise besteht die Leerschlag- und Prellschlagdämpfung aus genau zwei ringförmigen
Elastomerelementen, welche konzentrisch zur Drehachse des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers
angeordnet sind. Dabei sind die beiden Elastomerelemente jeweils mit einem axialen
Vorspannweg von 1 bis 30% der axialen Elementlänge am Werkzeugaufnahmekörper befestigt.
Dieser Vorspannweg ist zum einen hinreichend, um die Federeigenschaften der Elastomerelemente
durch die Vorspannung nicht zu stark zu beschränken und andererseits wird in dem beanspruchten
Bereich hinreichend Vorspannung aufgebracht, um die für den Einsatzzweck optimale
Federkennlinie, wie vorstehend beschrieben, umzusetzen.
Detailbeschreibung anhand Zeichnung
[0015] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Reflektion auf den Stand der
Technik näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teillängsschnitt einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer
mit einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gemäß dem Stand der Technik, und
- Fig. 2
- einen Teillängsschnitt einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer
mit einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gemäß der Erfindung.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht eine im Stand der Technik bekannte und daher
herkömmliche Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen - hier nicht weiter dargestellten
- Bohr- oder Meißelhammer gewöhnlich aus einem rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper
1, in welchem sich ein vernuteter distaler Endbereich eines - hier ebenfalls nicht
dargestellten - Werkzeugs in herkömmlicher Weise einstecken und anschließend arretieren
lässt.
[0017] Im arretierten Zustand wirkt ein koaxial rückwärtig bezüglich des Werkzeugs angeordneter
Schlagstößel 2 eines Schlagwerks 3 auf das Werkzeug ein. Das pneumatische Schlagwerk
3 umfasst einen koaxial auf den Schlagstößel 2 und in einem Führungsrohr 5 dynamisch
dichtend untergebrachten Schlagkolben 4, welcher wiederum von einem Pleueltrieb 6
in allgemein bekannter Weise beaufschlagt wird.
[0018] Der Werkzeugaufnahmekörper 1 der herkömmlichen Werkzeugaufnahmevorrichtung ist über
zwei ringförmige Elastomerelemente 7 und 8 beidseits axial elastisch gelagert. Das
für die eine Wirkrichtung vorgesehene erste Elastomerelement 7 ist dabei axial vorgespannt
zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper 1 und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag
9 angeordnet. Der Gehäuseanschlag 9 ist Bestandteil eines ortsfest am Maschinengehäuse
10 angebrachten und dieses in Werkzeugrichtung verlängernden Gehäusefortsatzes 11.
Das erste Elastomerelement 7 wird von einem verschiebbar gegenüber dem Werkzeugaufnahmekörper
1 angeordneten und insoweit losen Anschlagring 12 eingefasst.
[0019] Für die andere Wirkrichtung der Dämpfung kommt das zweite Elastomerelement 8 zum
Einsatz, welches axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper 1 und dem Führungsrohr
5 des Schlagwerks 3 als gehäusefest ortsseitige Bauteilanordnung wirkt. Überbrückend
ist hier außerdem eine Anschlaghülse 13 vorgesehen, welche zu einer Seite am zweiten
Elastomerelement 8 und zur anderen Seite am Führungsrohr 5 des Schlagwerks 3 zur Anlage
kommt. Gegenüberliegend des zweiten Elastomerelements 8 befindet sich in Richtung
Werkzeugaufnahmekörper 1 ein ebenfalls überbrückender Anschlagring 14, welcher als
Endanschlag des Schlagstößels 2 in Einfahrrichtung dient.
[0020] Gemäß Fig. 2 sind die beiden Elastomerelemente 7 und 8 für die Leerschlag- und Prellschlagdämpfung
nicht über Gehäusebestandteile vorgespannt in der Werkzeugaufnahmevorrichtung angeordnet.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Lösung gelten bei übereinstimmenden
Bauteilen dieselben Bezeichnungen und Bezugszeichen, wie diese im Rahmen der vorstehenden
Beschreibung des Standes der Technik verwendet wurden und zusätzliche Bestandteile
werden mit weiteren Bezugszeichen und Bezeichnungen versehen.
[0021] Dementsprechend sind erfindungsgemäß die beiden ringförmigen Elastomerelemente 7
und 8 gemäß Erfindung mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten
Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper 1 versehen, welche hinsichtlich des ersten Elastomerelements
den Anschlagring 12 mit einem zusätzlichen Sicherungsring 15 derart am Werkzeugaufnahmekörper
1 befestigt, dass das hier im Querschnitt rechteckförmige erste Elastomerelement 7
zwischen dem ersichtlichen Gehäuseabsatz des Werkzeugaufnahmekörpers 1 und dem Anschlagring
12 vorgespannt ist.
[0022] Hinsichtlich des zweiten Elastomerelements 8 weist der diesem zugeordnete Anschlagring
zwar ebenfalls einen L-förmigen Querschnitt auf, dieser ist jedoch in einer anderen
Montageposition relativ zu den angrenzenden Bauteilen orientiert. Denn der kurze Schenkel
des im Querschnitt des L-förmigen Anschlagrings 16 kommt mit seiner Außenfläche innenwandseitig
am Werkzeugaufnahmekörper 1 zur Anlage und ist in der das Elastomerelement 8 vorspannenden
Soll-Lage durch den zugeordneten Sicherungsring 17 am Werkzeugaufnahmekörper 1 befestigt.
Das zweite Elastomerelement 8 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf.
[0023] Infolge der durch die beiden ringförmigen Elastomerelemente 7 und 8 gegenüber ortsfesten
Gehäusebauteilen realisierte schwimmende Lagerung des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers
innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung wirkt wegen der am Werkzeugaufnahmekörper
realisierten Vorspannung der Elastomerelemente 7 und 8 keine reibungsverursachende
Axialkraft auf die Gehäusebestandteile oder deren Anbauteile ein, so dass Relativbewegungen
keine Reibung verursachen können.
[0024] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel.
Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich der nachfolgenden
Ansprüche mit umfasst sind. So ist es beispielsweise auch möglich, die eine Vorspannung
am Werkzeugaufnahmekörper bewirkenden Haltemittel anders auszubilden als L-förmige
Anschlagringe. Es sind vielmehr auch andere Haltemittel, wie Flachringe, Andrückhülsen
und dergleichen, denkbar, sofern diese innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung Platz
finden. Anstelle eines ringförmigen Elastomerelements können auch mehrere Einzelelastomerelemente
vorgesehen werden, welche beispielsweise beabstandet zueinander um den rohrförmigen
Werkzeugaufnahmekörper angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Werkzeugaufnahmekörper
- 2
- Schlagstößel
- 3
- Schlagwerk
- 4
- Schlagkolben
- 5
- Führungsrohr
- 6
- Pleueltrieb
- 7
- erstes Elastomerelement
- 8
- zweites Elastomerelement
- 9
- Gehäuseabsatz
- 10
- Maschinengehäuse
- 11
- Gehäusefortsatz
- 12
- erster Anschlagring
- 13
- Anschlaghülse
- 14
- erster Anschlagring
- 15
- erster Sicherungsring
- 16
- zweiter Anschlagring
- 17
- zweiter Sicherungsring
1. Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer, umfassend einen rohrförmigen
Werkzeugaufnahmekörper (1) für ein Werkzeug, an dessen proximalem Ende ein koaxial
rückwärtig angeordneter Schlagstößel (2) eines Schlagwerks (3) vorgesehen ist, wobei
der Werkzeugaufnahmekörper (1) über mindestens zwei Elastomerelemente (7, 8) beidseits
axial elastisch gelagert ist, wobei für die eine Wirkrichtung zumindest ein erstes
Elastomerelement (7) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper (1) und einem distalen
ortsfesten Gehäuseanschlag (9) angeordnet ist, wohingegen für die andere Wirkrichtung
zumindest ein zweites Elastomerelement (8) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper
(1) und einem Führungsrohr (5) des Schlagwerks (3) angeordnet ist, um eine Leerschlag-
und Prellschlagdämpfung zu realisieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerelemente (7, 8) mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten
Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper (1) zusammenwirken.
2. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel je einen Anschlagring (12, 16) für das zugeordnete Elastomerelement
(7; 8) sowie je einen Sicherungsring (15; 17) zur formschlüssigen Befestigung des
Anschlagrings (12; 16) an einer vorspannungserzeugenden Axialposition am Werkzeugaufnahmekörper
(1) aufweisen.
3. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (12) für das erste Elastomerelement (7) einen L-förmigen Querschnitt
aufweist, von welchem das erste Elastomerelement (7) mit beiden Schenkeln außenwandseitig
des Werkzeugaufnahmekörpers (1) eingefasst ist.
4. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Elastomerelement (7) einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
5. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (16) für das zweite Elastomerelement (8) einen L-förmigen Querschnitt
aufweist und derart am Werkzeugaufnahmekörper (1) angeordnet ist, dass dessen axialer
Schenkel außenflächig innenwandseitig am Werkzeugaufnahmekörper (1) zur Anlage kommt.
6. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Elastomerelement (8) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
7. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsringe (15, 17) als Sprengringe aus Federstahl ausgebildet sind.
8. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Leerschlag- und Prellschlagdämpfung genau zwei ringförmige Elastomerelemente
(7, 8) vorgesehen sind, welche konzentrisch zur Drehachse des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers
(1) angeordnet sind.
9. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerelemente (7, 8) mit einem axialen Vorspannweg von 1 bis 30% der axialen
Elementlänge am Werkzeugaufnahmekörper (1) befestigt sind.
10. Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs, insbesondere
Beton oder Gestein, mit einer Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche.