(19)
(11) EP 4 378 629 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.06.2024  Patentblatt  2024/23

(21) Anmeldenummer: 22211126.2

(22) Anmeldetag:  02.12.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25D 17/08(2006.01)
B25D 17/24(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B25D 17/08; B25D 2222/57; B25D 17/24; B25D 2250/131; B25D 2250/121; B25D 2217/0019
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Hilti Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Knyrim, Maximilian
    89584 Ehingen (DE)
  • Koch, Olaf
    86916 Kaufering (DE)
  • Wiedner, Aaron
    86899 Landsberg (DE)

(74) Vertreter: Hilti Aktiengesellschaft Corporate Intellectual Property 
Feldkircherstrasse 100 Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) WERKZEUGAUFNAHMEVORRICHTUNG FÜR EINEN BOHR- ODER MEISSELHAMMER MIT EINER LEERSCHLAG- UND PRELLSCHLAGDÄMPFUNG


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr-oder Meißelhammer, umfassend einen rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper (1) für ein Werkzeug, an dessen Endanschlag ein koaxial rückwärtig angeordneter Schlagstößel (2) eines Schlagwerks (3) vorgesehen ist, wobei der Werkzeugaufnahmekörper (1) über mindestens zwei Elastomerelemente (7, 8) beidseits axial elastisch gelagert ist, wobei für die eine Wirkrichtung zumindest ein erstes Elastomerelement (7) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper (1) und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag (9) angeordnet ist, wohingegen für die andere Wirkrichtung zumindest ein zweites Elastomerelement (8) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper (1) und einem Führungsrohr (5) des Schlagwerks (3) angeordnet ist, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung zu realisieren, wobei die Elastomerelemente (7, 8) mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper (1) zusammenwirken.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer, umfassend einen rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper für ein Werkzeug, an dessen proximalem Ende ein koaxial rückwärtig angeordneter und von einem Schlagkolben beaufschlagter Schlagstößel eines Schlagwerks vorgesehen ist, wobei der Werkzeugaufnahmekörper über mindestens zwei Elastomerelemente beidseits elastisch axial gelagert ist, wobei für die eine Wirkrichtung zumindest ein erstes Elastomerelement axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag angeordnet ist, wohingegen für die andere Wirkrichtung zumindest ein zweites Elastomerelement axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und einem Führungsrohr des Schlagwerks angeordnet ist, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung zu realisieren. Die Erfindung betrifft außerdem auch einen Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs, insbesondere Beton oder Gestein, mit einer solchen Werkzeugaufnahmevorrichtung.

[0002] Das Einsatzgebiet der Erfindung erstreckt sich vornehmlich auf handgehaltene Bohr- oder Meißelhämmer, welche mit einem elektromotorischen Antrieb ausgestattet sind. Derartige Elektrohandwerkzeugmaschinen erzeugen über ein mechanisches Schlagwerk eine linear alternierende Arbeitsbewegung, also eine Hin- und Herbewegung zur Beaufschlagung des Werkzeugs, welches im Falle eines Meißelhammers als Stemmmeißel und im Falle eines Bohrhammers als Schlagbohrer zur Bearbeitung von vorzugsweise mineralischen Werkstoffen - wie Stein, Beton und dergleichen - ausgebildet ist. Eine ein Werkzeug schlagend antreibbare Elektrohandwerkzeugmaschine weist gewöhnlich infolge einer Wechselwirkung mit dem Werkstück und dem Hand-Arm-System des Bedieners sowie der internen Massen- und Steifigkeitsverteilung ein komplexes Schwingverhalten auf, welches weitestgehend zu unterdrücken ist.

[0003] Im Rahmen der hier interessierenden Elektrohandwerkzeugmaschinen dienen Werkzeugaufnahmen in erster Linie der Fixierung und Führung der Bohr- oder Meißelwerkzeuge in diesen Maschinen. Dabei überträgt die Werkzeugaufnahme im Falle von Bohrhämmern Drehmomente auf das Werkzeug, gewährleistet das Weiterleiten von Schlagimpulsen vom Schlagwerk auf das Werkstück durch Zulassen von begrenzten Axialbewegungen und verhindert das ungewollte Herausfallen des Werkzeugs aus der Maschine. Die erfindungsgegenständliche Werkzeugaufnahmevorrichtung ist im Rahmen der Schlagwerksimpulse insbesondere sogenannten Leerschlägen sowie Prellschlägen ausgesetzt. Leerschläge entstehen, wenn Werkzeuge durch Schlagimpulse des Schlagwerks beschleunigt werden, diese Schlagenergie jedoch nicht an das Werkstück weitergeleitet werden kann, da das Werkzeug nicht am Werkstück anliegt. Prellschläge entstehen, wenn das Werkzeug zu stark und/oder an einem zu harten Werkstück anliegt, so dass die Schlagimpulse des Schlagwerks im Wesentlichen auf die Maschine rückwirken.

Stand der Technik



[0004] Aus der US 2020 119 600 A1 geht eine gattungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung hervor, welche mit Mitteln zur Dämpfung von Leer- und Prellschlägen ausgestattet ist. Die Werkzeugaufnahmevorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper für das Werkzeug, welches rückwärtig von einem Schlagstößel, einem sogenannten Döpper, eines pneumatischen Schlagwerks beaufschlagt wird. Das Werkzeug ist innerhalb des Werkzeugaufnahmekörpers über einen Verriegelungsmechanismus arretiert. Zur Leerschlag- und Prellschlagdämpfung ist der Werkzeugaufnahmekörper über zwei Elastomerelemente beidseits axial elastisch gelagert, wobei hier das erste Elastomerelement axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag angeordnet ist. Das zweite Elastomerelement ist axial zwischen dem Schlagstößel des Schlagwerks und einem Führungsrohr des Schlagwerks, welches stirnseitig gegenüberliegend an einem ortsfesten Gehäuseanschlag zur Anlage kommt, angeordnet. Dabei sind beide Elastomerelemente als O-Ringe ausgebildet und über die angrenzenden Bauteilstrukturen, wie Absatzflanken, Führungsringe oder -hülsen, vorgespannt, so dass das Axialspiel der Werkzeugaufnahme verringert wird und die Dämpfwirkung der Elastomerelemente optimal nutzbar ist. Andererseits bewirkt die axiale Vorspannung, welche die Elastomerelemente zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper und dem Maschinengehäuse bewirken, eine Reibung zwischen den angrenzenden Bauteilen, da sich der Werkzeugaufnahmekörper relativ zum Maschinengehäuse im verspannten Zustand der Dämpfungselemente bewegt, insbesondere auch drehen kann. Diese Bauteilreibung führt bei batteriebetriebenen Elektrohandwerkzeugmaschinen zu Energieeinbußen hinsichtlich der Akkumulatorkapazität, was sich in einer signifikanten Verkürzung der Maschinenlaufzeit äußert und kann im Extremfall infolge einer Hitzeentwicklung an den Reibstellen auch zu thermischen Ausfällen führen.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung mit Leerschlag- und Prellschlagdämpfung dahingehend weiter zu verbessern, dass die dämpfungsmittelbedingte Bauteilreibung mit einfachen technischen Mitteln wirksam reduziert wird.

Offenbarung der Erfindung



[0006] Die Aufgabe wird ausgehend von einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Hinsichtlich eines eine erfindungsgemäße Werkzeugaufnahmevorrichtung aufweisenden Bohr- oder Meißelhammers wird auf Anspruch 10 verwiesen.

[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass zur beidseits axial elastischen Lagerung des Werkzeugaufnahmekörpers die hierfür zum Einsatz kommenden Elastomerelemente mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper zusammenwirken. In Ergebnis dessen ist die erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme schwimmend gelagert und dadurch reibungsreduziert.

[0008] Mit anderen Worten kommen bei der erfindungsgemäßen Lösung Elastomerelemente zur Dämpfung axialer Schläge zum Einsatz, welche innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung vorgespannt werden und dadurch nicht gegen das Getriebegehäuse oder ortsfest hieran angeordnete Anbauteile drücken. Dadurch wird die Bauteilreibung im Bereich der Werkzeugaufnahmevorrichtung erheblich reduziert. Gleichzeitig wird die dämpfende Wirkung der Elastomerelemente gegen axiale Schläge im Sinne einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gewährleistet. Dadurch, dass die Haltemittel die Elastomerelemente axial vorgespannt am Werkzeugaufnahmekörper befestigen, entsteht zwischen dem jeweiligen Haltemittel und dem gehäuseseitig angrenzenden Bauteil der Werkzeugaufnahmevorrichtung ein gewisses Bewegungsspiel, welches sich auf eine minimale Spaltbreite dimensionieren lässt, so dass hierdurch Bauteilreibungen komplett eliminiert werden und trotzdem die relativ steife Federkennlinie eines vorgespannten Elastomerelements nutzbar ist. Denn ohne Vorspannung wäre der Einfederweg des Elastomerelements anfänglich zu weich, ehe sich die Dämpfungswirkung entfaltet. Mit der erfindungsgemäß umgesetzten vorgespannten Befestigung des Elastomerelements direkt am Werkzeugaufnahmekörper wird also ein anfänglich weicher Einfederweg, welcher nicht zu einer wirksamen Leerschlag- und Prellschlagdämpfung beiträgt, vermieden.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die erfindungsgegenständlichen Haltemittel je einen Anschlagring oder eine Anschlaghülse für das zugeordnete Elastomerelement sowie je einen Sicherungsring zur formschlüssigen Befestigung des Anschlagrings beziehungsweise der Anschlaghülse an einer vorspannungserzeugenden Axialposition am Werkzeugaufnahmekörper auf. Somit sind zur Erzeugung der Vorspannung bei einem Elastomerelement lediglich zwei fertigungstechnisch einfach herstellbare Bauteile ausreichend. Dabei kann der Sicherungsring als ein Sprengring aus Federstahl ausgebildet sein und der hiermit korrespondierende Anschlagring oder die Anschlaghülse lässt sich als Stanzbiegeteil aus einem Blechmaterial fertigen.

[0010] Dabei sollte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Anschlagring für das erste Elastomerelement einen L-förmigen Querschnitt aufweisen, von welchem das erste Elastomerelement mit beiden Schenkeln außenwandseitig des Werkzeugaufnahmekörpers eingefasst ist. Da diese dem ersten Elastomerelement zugeordnete Dämpfungsstelle am Außenumfang des Werkzeugaufnahmekörpers realisiert ist, bietet sich ein bauraumsparend das erste Elastomerelement einfassender Anschlagring an.

[0011] In Formanpassung an den vorgenannten Anschlagring weist das erste Elastomerelement vorzugsweise einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Hierdurch kann der gesamte zwischen dem L-förmigen Anschlagring und dem hiermit korrespondierenden Gehäuseabsatz am Werkzeugaufnahmekörper gebildete Raum maximal mit Elastomerwerkstoff ausgefüllt werden, was wiederum eine optimale Dimensionierung ermöglicht.

[0012] Analog hierzu wird im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels vorgeschlagen, dass der Anschlagring für das zweite Elastomerelement, welcher ebenfalls vorzugsweise einen L-förmigen Querschnitt aufweist, derart am Werkzeugaufnahmekörper angeordnet ist, dass dessen axialer Schenkel außenflächig innenwandseitig am Werkzeugaufnahmekörper zur Anlage kommt. Die Montageposition des zweiten Anschlagrings ist also innenumfänglich des Werkzeugaufnahmekörpers, und zwar vorzugsweise gegenüberliegend desselben Rohrabsatzes, an welchem außenseitig das erste Elastomerelement zur Anlage kommt. Um das zweite Elastomerelement an dieser Einbauposition vorzuspannen, lässt sich der zugeordnete Anschlagring in den rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper einschieben und in der Soll-Position durch den Sicherungsring fixieren. An der dem Anschlagring gegenüberliegenden Seite des Elastomerelements befindet sich zwischen diesem und dem Werkzeugaufnahmekörper ein zusätzlicher Anschlagring, welcher einen Endanschlag in Einfahrrichtung des Schlagstößels bildet, welcher über das zweite Elastomerelement prellschlaggedämpft ist.

[0013] Für die vorstehend beschriebene zweite Dämpfungsstelle kommt vorzugsweise ein Elastomerelement mit kreisförmigem Querschnitt zum Einsatz. Da an dieser Dämpfungsstelle in Radialrichtung hinreichend Bauraum besteht, kann auf eine gedrungene Querschnittsform verzichtet werden.

[0014] Vorzugsweise besteht die Leerschlag- und Prellschlagdämpfung aus genau zwei ringförmigen Elastomerelementen, welche konzentrisch zur Drehachse des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers angeordnet sind. Dabei sind die beiden Elastomerelemente jeweils mit einem axialen Vorspannweg von 1 bis 30% der axialen Elementlänge am Werkzeugaufnahmekörper befestigt. Dieser Vorspannweg ist zum einen hinreichend, um die Federeigenschaften der Elastomerelemente durch die Vorspannung nicht zu stark zu beschränken und andererseits wird in dem beanspruchten Bereich hinreichend Vorspannung aufgebracht, um die für den Einsatzzweck optimale Federkennlinie, wie vorstehend beschrieben, umzusetzen.

Detailbeschreibung anhand Zeichnung



[0015] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Reflektion auf den Stand der Technik näher dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1
einen Teillängsschnitt einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer mit einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gemäß dem Stand der Technik, und
Fig. 2
einen Teillängsschnitt einer Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer mit einer Leerschlag- und Prellschlagdämpfung gemäß der Erfindung.


[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht eine im Stand der Technik bekannte und daher herkömmliche Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen - hier nicht weiter dargestellten - Bohr- oder Meißelhammer gewöhnlich aus einem rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper 1, in welchem sich ein vernuteter distaler Endbereich eines - hier ebenfalls nicht dargestellten - Werkzeugs in herkömmlicher Weise einstecken und anschließend arretieren lässt.

[0017] Im arretierten Zustand wirkt ein koaxial rückwärtig bezüglich des Werkzeugs angeordneter Schlagstößel 2 eines Schlagwerks 3 auf das Werkzeug ein. Das pneumatische Schlagwerk 3 umfasst einen koaxial auf den Schlagstößel 2 und in einem Führungsrohr 5 dynamisch dichtend untergebrachten Schlagkolben 4, welcher wiederum von einem Pleueltrieb 6 in allgemein bekannter Weise beaufschlagt wird.

[0018] Der Werkzeugaufnahmekörper 1 der herkömmlichen Werkzeugaufnahmevorrichtung ist über zwei ringförmige Elastomerelemente 7 und 8 beidseits axial elastisch gelagert. Das für die eine Wirkrichtung vorgesehene erste Elastomerelement 7 ist dabei axial vorgespannt zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper 1 und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag 9 angeordnet. Der Gehäuseanschlag 9 ist Bestandteil eines ortsfest am Maschinengehäuse 10 angebrachten und dieses in Werkzeugrichtung verlängernden Gehäusefortsatzes 11. Das erste Elastomerelement 7 wird von einem verschiebbar gegenüber dem Werkzeugaufnahmekörper 1 angeordneten und insoweit losen Anschlagring 12 eingefasst.

[0019] Für die andere Wirkrichtung der Dämpfung kommt das zweite Elastomerelement 8 zum Einsatz, welches axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper 1 und dem Führungsrohr 5 des Schlagwerks 3 als gehäusefest ortsseitige Bauteilanordnung wirkt. Überbrückend ist hier außerdem eine Anschlaghülse 13 vorgesehen, welche zu einer Seite am zweiten Elastomerelement 8 und zur anderen Seite am Führungsrohr 5 des Schlagwerks 3 zur Anlage kommt. Gegenüberliegend des zweiten Elastomerelements 8 befindet sich in Richtung Werkzeugaufnahmekörper 1 ein ebenfalls überbrückender Anschlagring 14, welcher als Endanschlag des Schlagstößels 2 in Einfahrrichtung dient.

[0020] Gemäß Fig. 2 sind die beiden Elastomerelemente 7 und 8 für die Leerschlag- und Prellschlagdämpfung nicht über Gehäusebestandteile vorgespannt in der Werkzeugaufnahmevorrichtung angeordnet. Bei der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Lösung gelten bei übereinstimmenden Bauteilen dieselben Bezeichnungen und Bezugszeichen, wie diese im Rahmen der vorstehenden Beschreibung des Standes der Technik verwendet wurden und zusätzliche Bestandteile werden mit weiteren Bezugszeichen und Bezeichnungen versehen.

[0021] Dementsprechend sind erfindungsgemäß die beiden ringförmigen Elastomerelemente 7 und 8 gemäß Erfindung mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper 1 versehen, welche hinsichtlich des ersten Elastomerelements den Anschlagring 12 mit einem zusätzlichen Sicherungsring 15 derart am Werkzeugaufnahmekörper 1 befestigt, dass das hier im Querschnitt rechteckförmige erste Elastomerelement 7 zwischen dem ersichtlichen Gehäuseabsatz des Werkzeugaufnahmekörpers 1 und dem Anschlagring 12 vorgespannt ist.

[0022] Hinsichtlich des zweiten Elastomerelements 8 weist der diesem zugeordnete Anschlagring zwar ebenfalls einen L-förmigen Querschnitt auf, dieser ist jedoch in einer anderen Montageposition relativ zu den angrenzenden Bauteilen orientiert. Denn der kurze Schenkel des im Querschnitt des L-förmigen Anschlagrings 16 kommt mit seiner Außenfläche innenwandseitig am Werkzeugaufnahmekörper 1 zur Anlage und ist in der das Elastomerelement 8 vorspannenden Soll-Lage durch den zugeordneten Sicherungsring 17 am Werkzeugaufnahmekörper 1 befestigt. Das zweite Elastomerelement 8 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf.

[0023] Infolge der durch die beiden ringförmigen Elastomerelemente 7 und 8 gegenüber ortsfesten Gehäusebauteilen realisierte schwimmende Lagerung des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung wirkt wegen der am Werkzeugaufnahmekörper realisierten Vorspannung der Elastomerelemente 7 und 8 keine reibungsverursachende Axialkraft auf die Gehäusebestandteile oder deren Anbauteile ein, so dass Relativbewegungen keine Reibung verursachen können.

[0024] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich der nachfolgenden Ansprüche mit umfasst sind. So ist es beispielsweise auch möglich, die eine Vorspannung am Werkzeugaufnahmekörper bewirkenden Haltemittel anders auszubilden als L-förmige Anschlagringe. Es sind vielmehr auch andere Haltemittel, wie Flachringe, Andrückhülsen und dergleichen, denkbar, sofern diese innerhalb der Werkzeugaufnahmevorrichtung Platz finden. Anstelle eines ringförmigen Elastomerelements können auch mehrere Einzelelastomerelemente vorgesehen werden, welche beispielsweise beabstandet zueinander um den rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper angeordnet sind.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Werkzeugaufnahmekörper
2
Schlagstößel
3
Schlagwerk
4
Schlagkolben
5
Führungsrohr
6
Pleueltrieb
7
erstes Elastomerelement
8
zweites Elastomerelement
9
Gehäuseabsatz
10
Maschinengehäuse
11
Gehäusefortsatz
12
erster Anschlagring
13
Anschlaghülse
14
erster Anschlagring
15
erster Sicherungsring
16
zweiter Anschlagring
17
zweiter Sicherungsring



Ansprüche

1. Werkzeugaufnahmevorrichtung für einen Bohr- oder Meißelhammer, umfassend einen rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörper (1) für ein Werkzeug, an dessen proximalem Ende ein koaxial rückwärtig angeordneter Schlagstößel (2) eines Schlagwerks (3) vorgesehen ist, wobei der Werkzeugaufnahmekörper (1) über mindestens zwei Elastomerelemente (7, 8) beidseits axial elastisch gelagert ist, wobei für die eine Wirkrichtung zumindest ein erstes Elastomerelement (7) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper (1) und einem distalen ortsfesten Gehäuseanschlag (9) angeordnet ist, wohingegen für die andere Wirkrichtung zumindest ein zweites Elastomerelement (8) axial zwischen dem Werkzeugaufnahmekörper (1) und einem Führungsrohr (5) des Schlagwerks (3) angeordnet ist, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung zu realisieren,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerelemente (7, 8) mit jeweils zugeordneten Haltemitteln zur axial vorgespannten Befestigung am Werkzeugaufnahmekörper (1) zusammenwirken.
 
2. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel je einen Anschlagring (12, 16) für das zugeordnete Elastomerelement (7; 8) sowie je einen Sicherungsring (15; 17) zur formschlüssigen Befestigung des Anschlagrings (12; 16) an einer vorspannungserzeugenden Axialposition am Werkzeugaufnahmekörper (1) aufweisen.
 
3. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (12) für das erste Elastomerelement (7) einen L-förmigen Querschnitt aufweist, von welchem das erste Elastomerelement (7) mit beiden Schenkeln außenwandseitig des Werkzeugaufnahmekörpers (1) eingefasst ist.
 
4. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Elastomerelement (7) einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
 
5. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagring (16) für das zweite Elastomerelement (8) einen L-förmigen Querschnitt aufweist und derart am Werkzeugaufnahmekörper (1) angeordnet ist, dass dessen axialer Schenkel außenflächig innenwandseitig am Werkzeugaufnahmekörper (1) zur Anlage kommt.
 
6. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Elastomerelement (8) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
 
7. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungsringe (15, 17) als Sprengringe aus Federstahl ausgebildet sind.
 
8. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Leerschlag- und Prellschlagdämpfung genau zwei ringförmige Elastomerelemente (7, 8) vorgesehen sind, welche konzentrisch zur Drehachse des rohrförmigen Werkzeugaufnahmekörpers (1) angeordnet sind.
 
9. Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomerelemente (7, 8) mit einem axialen Vorspannweg von 1 bis 30% der axialen Elementlänge am Werkzeugaufnahmekörper (1) befestigt sind.
 
10. Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs, insbesondere Beton oder Gestein, mit einer Werkzeugaufnahmevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente