[0001] Die Erfindung betrifft ein modulares Helmsystem, das einen Helm und einen an dem
Helm lösbar befestigbaren Kinnbügel umfasst.
[0002] Bei dem Helm kann es sich generell um einen Sporthelm handeln. Der Helm dient dazu,
den Benutzer (Helmträger) vor Kopfverletzungen zu schützen, insbesondere im Falle
eines Sturzes. Der Begriff "Sporthelm" ist im vorliegenden Zusammenhang breit zu verstehen
und bezieht sich nicht nur auf Helme, die ausschließlich oder spezifisch für die Ausübung
einer Sportart konzipiert sind (wie etwa ein Reithelm oder Skihelm), sondern beispielsweise
auch für eine Bewegung im Freizeitbereich verwendet werden (z.B. als Fahrradhelm oder
Motorradhelm).
[0003] Bei manchen Sportarten, beispielsweise beim Mountainbiken, kann es erwünscht sein,
einen Helm mit einem Kinnbügel zu tragen, der auch das Gesicht des Benutzers schützt,
insbesondere im Bereich des Unterkiefers (sogenannter Full Face Helm). Allerdings
ist das Tragen eines zusätzlichen Kinnbügels nicht unbedingt dauerhaft erwünscht,
beispielsweise wenn der Benutzer ein geringeres Helmgewicht oder ein größeres Sichtfeld
wünscht. In diesem Fall wird ein im Bereich des Gesichts und der Ohren offener Helm
bevorzugt (sogenannter Open Face Helm). In manchen Fällen möchte der Benutzer eventuell
auch einen Helm mit einem erhöhten seitlichen Schutz tragen, also mit einem Schutz
auch im Bereich der Ohren (sogenannter Jet Helm).
[0004] In derartigen Fällen ist ein modulares Helmsystem von Vorteil, das einen Helm und
einen Kinnbügel umfasst, der an dem Helm lösbar (d.h. zerstörungsfrei) befestigbar
ist. Hierdurch wird ein 2-in-1 Modulsystem bereitgestellt, bei welchem - je nach erwünschter
Anwendung - der Kinnbügel wahlweise an dem Helm befestigt oder von dem Helm abgenommen
werden kann, um den Helm wahlweise in eine Full Face Konfiguration oder eine Open
Face Konfiguration umzurüsten. Bei einem derartigen Helmsystem ist es wichtig, dass
das Anbringen des Kinnbügels an dem Helm auf einfache Weise stabil und zuverlässig
geschehen kann.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein modulares Helmsystem zu schaffen, das einen
Helm und einen Kinnbügel umfasst, welcher an dem Helm lösbar befestigbar ist, wobei
die Befestigung des Kinnbügels an dem Helm für den Benutzer auf einfache Weise möglich
und dennoch stabil und zuverlässig sein soll.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein modulares Helmsystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Das modulare Helmsystem umfasst einen Helm und einen Kinnbügel, welcher an dem Helm
lösbar befestigbar ist. Der Helm weist zwei Bügelaufnahmen auf, wobei der Kinnbügel
mit seinen zwei Enden voraus entlang einer Einführrichtung im Wesentlichen geradlinig
in die Bügelaufnahmen des Helms einführbar ist. In einer Endposition ist der Kinnbügel
in den Bügelaufnahmen verriegelbar, um den Kinnbügel in der Endposition an dem Helm
zu verriegeln und hierdurch zu sichern. Jede der zwei Bügelaufnahmen weist zwei Einführflanken
auf, die entlang der Einführrichtung in einem spitzen Zentrierwinkel aufeinander zu
verlaufen. Die Einführflanken sind dazu ausgebildet, den Kinnbügel während des Einführens
in vertikaler Richtung zu zentrieren und in der Endposition des Kinnbügels einen Anschlag
für den Kinnbügel zu bilden.
[0008] Bei diesem Helmsystem weist der Kinnbügel zwei Enden auf, die in eine jeweilige Bügelaufnahme
des Helms, insbesondere an einer Vorderseite des Helms, eingesetzt werden können.
Die Bügelaufnahmen können nach vorne gerichtete Öffnungen zum Einführen des Kinnbügels
bilden. Jede der zwei Bügelaufnahmen des Helms weist für das jeweilige Ende des Kinnbügels
zwei Einführflanken auf, die in Richtung der Rückseite des Helms in einem spitzen
Zentrierwinkel aufeinander zu verlaufen. Somit kann der Kinnbügel von vorne im Wesentlichen
geradlinig (d.h. translatorisch) in die Bügelaufnahmen des Helms eingeführt werden,
wobei erforderlichenfalls gewisse Zentrierbewegungen erfolgen, die in vertikaler Richtung
durch die Einführflanken der Bügelaufnahmen bewirkt werden, wobei jedoch keine zusätzliche
(aktive) Schwenkbewegung des Kinnbügels erforderlich ist. Es ist auch nicht notwendig,
den Kinnbügel zu spreizen, um den Kinnbügel in den Helm einzusetzen. Der Benutzer
kann den Kinnbügel somit auf einfache Weise in den Helm einsetzen, sogar während der
Benutzer den Helm trägt, da lediglich ein geradlinige Einführbewegung und Kraftaufwendung
erforderlich sind und die Einführflanken der Bügelaufnahmen die Bewegung der Kinnbügelenden
führen.
[0009] Die Einführflanken dienen zusätzlich als Anschlag, um eine ertastbare Endposition
des Kinnbügels zu definieren, in welcher der Kinnbügel am Ende der Einführbewegung
zu liegen kommt und die korrekte Ausrichtung einnimmt. In dieser Endposition kann
der Kinnbügel in den Bügelaufnahmen verriegelt werden. Die Verriegelung kann durch
händische Betätigung bewirkt werden oder bei manchen Ausführungsformen automatisch
erfolgen, wie nachfolgend noch erläutert wird.
[0010] Was den genannten spitzer Zentrierwinkel des jeweiligen Paares von Einführflanken
betrifft, so kann der Zentrierwinkel generell größer als Null Grad und kleiner als
90 Grad sein.
[0011] Zusätzlich zu der Zentrierung in vertikaler Richtung können die Bügelaufnahmen des
Helms bei manchen Ausführungsformen auch dazu ausgebildet sein, eine seitliche Führung
und/oder Zentrierung der Einführbewegung des Kinnbügels (also in horizontaler Richtung)
zu bewirken.
[0012] Die im Zusammenhang mit der Erfindung gemachten Richtungsangaben beziehen sich generell
auf eine bestimmungsgemäße Trageposition des Helms.
[0013] Was die weitere Ausgestaltung des Helms - insbesondere als Sporthelm, beispielsweise
Mountainbike-Helm - betrifft, so kann der Helm beispielsweise einen Helmkörper umfassen,
der generell eine konvex geformte Außenseite und eine konkav geformte, dem Kopf des
Benutzers zugewandte Innenseite aufweisen kann. Der Helmkörper soll die bei einem
Aufprall auf den Helm einwirkende kinetische Energie durch inelastische und/oder elastische
Verformung möglichst weitgehend absorbieren. Der Helmkörper kann bei manchen Ausführungsformen
eine stoßabsorbierende Schale (beispielsweise aus expandiertem Polystyrol, EPS), eine
Außenschale (beispielsweise aus ABS oder Polycarbonat) und ein Innenfutter bzw. eine
Polsterung aufweisen. Ferner kann der Helmkörper bei manchen Ausführungsformen eine
Vielzahl von Belüftungsöffnungen aufweisen. Der Helm kann bei manchen Ausführungsformen
auch einen Helmgurt zum Fixieren des Helmkörpers an dem Kopf des Benutzers aufweisen.
[0014] Nachfolgend werden weitere vorteilhafte Ausführungsformen erläutert.
[0015] Die Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme des Helms können entlang der Einführrichtung
zumindest abschnittsweise geradlinig ausgebildet sein.
[0016] Die zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme können vertikal übereinander
angeordnet sein, um eine untere und eine obere Einführflanke zu bilden.
[0017] Der Querschnitt der jeweiligen Einführflanke kann bei manchen Ausführungsformen in
einer vertikalen Schnittebene, die senkrecht zu der Einführrichtung des Kinnbügels
verläuft, in horizontaler Richtung verlaufen, um eine flächige Führungsbahn zu bilden.
[0018] Bei manchen Ausführungsformen kann jede der zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme
zu einer Horizontalebene in einem spitzen Winkel ausgerichtet sein.
[0019] Bei manchen Ausführungsformen können die zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme
symmetrisch zu der Einführrichtung des Kinnbügels ausgerichtet sein.
[0020] Der von den zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme gebildete Zentrierwinkel
kann insbesondere einen Wert in einem Bereich von 30 Grad bis 60 Grad, beispielsweise
ca. 40 Grad, ca. 45 Grad oder ca. 50 Grad aufweisen. Diese Werte beziehen sich zumindest
auf einen jeweiligen Abschnitt der zwei Einführflanken, insbesondere auf zwei einander
gegenüberliegende Abschnitte der zwei Einführflanken. Der Zentrierwinkel kann entlang
der Einführrichtung des Kinnbügels auch variieren, insbesondere bei einem gekrümmtem
Verlauf einer oder beider Einführflanken.
[0021] Die genannten Maßnahmen tragen dazu bei, das Einführen des Kinnbügels in die Bügelaufnahmen
des Helms zu erleichtern, indem die Enden des Kinnbügels entlang der Einführrichtung
geführt und zentriert werden, wobei ein einfache geradlinige Kraftbeaufschlagung genügt.
[0022] Was die Ausgestaltung des Kinnbügels betrifft, so kann der Kinnbügel bei manchen
Ausführungsformen an jedem seiner zwei Enden einen jeweiligen Einführkeil aufweisen,
wobei der jeweilige Einführkeil zwei Anliegeflanken aufweist, die zumindest abschnittsweise
komplementär zu den Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme des Helms ausgebildet
sind, wobei in der Endposition des Kinnbügels die Anliegeflanken formschlüssig an
den Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme anliegen. Hierdurch erfolgt während
der Einführbewegung des Kinnbügels eine wirksame und für den Benutzer leicht ertastbare
Führung des Kinnbügels, und in der Endposition kann der Kinnbügel hinsichtlich seiner
Lage und Ausrichtung stabil in den Bügelaufnahmen gehalten sein.
[0023] Bei manchen Ausführungsformen kann jeder der zwei Einführkeile des Kinnbügels einen
Einführabschnitt mit einem trapezförmigen Umriss aufweisen, insbesondere bezogen auf
eine Vertikalebene.
[0024] Bei manchen Ausführungsformen kann jede der zwei Bügelaufnahmen des Helms an wenigstens
einer der zwei Einführflanken eine Stütznut aufweisen, wobei jeder der zwei Einführkeile
des Kinnbügels an wenigstens einer der zwei Anliegeflanken einen jeweiligen Stützsteg
aufweist, der in einer vertikalen Richtung von der jeweiligen Anliegeflanke absteht,
und wobei der jeweilige Stützsteg dazu ausgebildet ist, in der Endposition des Kinnbügels
in die Stütznut der jeweiligen Bügelaufnahme einzugreifen. Hierdurch kann der in die
Bügelaufnahmen eingeführte Kinnbügel auch in seitlicher Richtung (insbesondere horizontal)
abgestützt werden.
[0025] Bei manchen Ausführungsformen kann das Helmsystem eine Verriegelungseinrichtung aufweisen,
um den Kinnbügel in der Endposition an dem Helm zu verriegeln. Die Verriegelungseinrichtung
kann an jeder der zwei Bügelaufnahmen des Helms wenigstens eine Verriegelungsöffnung
aufweisen, wobei die Verriegelungseinrichtung an jedem der zwei Enden des Kinnbügels
wenigstens einen beweglichen Riegel aufweist, der dazu ausgebildet ist, in einer Verriegelungsstellung
in die wenigstens eine Verriegelungsöffnung der jeweiligen Bügelaufnahme einzugreifen.
Die Verriegelungseinrichtung kann an dem Kinnbügel wenigstens eine Handhabe aufweisen,
durch deren Betätigung der wenigstens eine Riegel aus der Verriegelungsstellung in
eine Entriegelungsstellung bewegbar ist. Derartige Ausführungsformen haben den Vorteil,
dass die bewegliche Verriegelungs- und Entriegelungsmechanik (insbesondere der jeweilige
Riegel und die Handhabe) am Kinnbügel angeordnet ist. Der Helm selbst kann somit sehr
leicht ausgebildet sein, insbesondere für die Open Face Konfiguration.
[0026] Für jedes Ende des Kinnbügels kann eine eigene Handhabe vorgesehen sein, oder für
die Riegel an den zwei Enden des Kinnbügels ist eine gemeinsame Handhabe vorgesehen.
[0027] Der jeweilige Riegel kann bei manchen Ausführungsformen durch Betätigung der Handhabe
auch aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung bewegt werden, um
den Kinnbügel händisch an dem Helm zu verriegeln. Bei anderen Ausführungsformen kann
eine automatische Verriegelung des Kinnbügels bei Erreichen der Endposition vorgesehen
sein, insbesondere dadurch, dass der wenigstens eine Riegel in Richtung der Verriegelungsstellung
vorgespannt ist.
[0028] Bei Ausführungsformen des Kinnbügels mit Einführkeilen an den zwei Enden und Riegeln
kann die wenigstens eine Verriegelungsöffnung der jeweiligen Bügelaufnahme des Helms
an einer der zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme ausgebildet sein. Der
wenigstens eine Riegel des Kinnbügels kann bei derartigen Ausführungsformen dazu ausgebildet
sein, in seiner Verriegelungsstellung aus einer der zwei Anliegeflanken des jeweilige
Einführkeils herauszuragen und in die wenigstens eine Verriegelungsöffnung der jeweiligen
Bügelaufnahme einzugreifen. Mit anderen Worten kann der jeweilige Verriegelungseingriff
an der Schnittstelle zwischen einer Anliegeflanke des Kinnbügels und eine Einführflanke
des Helms erfolgen. Hierdurch ist eine stabile Verriegelung möglich.
[0029] Bei manchen Ausführungsformen kann an jeder der zwei Einführflanken der jeweiligen
Bügelaufnahme eine Verriegelungsöffnung ausgebildet sein, wobei die Verriegelungseinrichtung
an jedem der beiden Enden des Kinnbügels zwei bewegliche Riegel aufweist, wobei jeder
der zwei Riegel des jeweiligen Endes des Kinnbügels in seiner Verriegelungsstellung
aus einer jeweiligen der zwei Anliegeflanken des jeweilige Einführkeils herausragt
und in eine jeweilige der zwei Verriegelungsöffnungen der jeweiligen Bügelaufnahme
eingreift. Somit kann an jeder Bügelaufnahme eine doppelte Verriegelung entlang verschiedener
Eingriffsrichtungen erfolgen, wobei die zwischen dem Kinnbügel und dem Helm übertragenen
Kräfte (insbesondere Zugkräfte entgegen der Einführrichtung oder Kippmomente) gleichmäßiger
verteilt werden. Hierdurch ist also eine besonders stabile Verriegelung des Kinnbügels
an dem Helm möglich.
[0030] Die zwei Riegel des jeweiligen Endes des Kinnbügels können bei manchen Ausführungsformen
in Richtung ihrer Verriegelungsstellung vorgespannt sein, wobei jedem Ende des Kinnbügels
eine gemeinsame Handhabe und eine Umlenkeinrichtung zugeordnet sind. Die Umlenkeinrichtung
kann dazu ausgebildet sein, eine Betätigungsbewegung der gemeinsamen Handhabe in eine
jeweilige Entriegelungsbewegung der zwei Riegel umzuwandeln, wobei die Entriegelungsbewegungen
der zwei Riegel in unterschiedliche Richtungen erfolgen, insbesondere in einander
entgegengesetzte Richtungen. Somit können durch eine einfache Betätigung der gemeinsamen
Handhabe die zwei Riegel des jeweiligen Endes des Kinnbügels bewegt werden. Hierdurch
wird die Bedienung der Verriegelungseinrichtung erleichtert. Die Umlenkeinrichtung
kann beispielsweise eine Kulissenführung und/oder eine Umlenkschräge aufweisen. Um
den jeweiligen Riegel in Richtung seiner Verriegelungsstellung vorzuspannen, kann
ein Abschnitt der Handhabe oder der Umlenkeinrichtung oder des Riegels elastisch (d.h.
rückfedernd) ausgebildet sein, oder der Riegel ist beispielsweise durch eine separate
Feder (Zugfeder oder Druckfeder) vorgespannt.
[0031] Bei manchen Ausführungsformen können die zwei Riegel, die Umlenkeinrichtung und die
gemeinsame Handhabe des jeweiligen Endes des Kinnbügels eine Verriegelungsbaueinheit
bilden, wobei die Verriegelungsbaueinheiten der zwei Enden des Kinnbügels identisch
ausgebildet sind. Hierdurch ist es möglich, an dem linken Ende und dem rechten Ende
des Kinnbügels identische Verriegelungsbaueinheit anzuordnen. Somit ist die Herstellung
des Kinnbügels einfacher und kostengünstiger.
[0032] Bei manchen Ausführungsformen können an der jeweiligen Bügelaufnahme des Helms ein
Magnetelement und an dem jeweiligen Ende des Kinnbügels ein Magnetgegenelement angeordnet
sein. Das Magnetelement und das Magnetgegenelement können dazu ausgebildet sein, beim
Einführen des Kinnbügels in die Bügelaufnahmen eine magnetische Anziehungskraft auf
den Kinnbügel in Richtung seiner Endposition auszuüben, um die Einführbewegung zu
unterstützen und den Kinnbügel in seiner Endposition zu fixieren.
[0033] Das Magnetelement oder das Magnetgegenelement kann permanentmagnetisch ausgebildet
sein, während das jeweils andere Element aus einem magnetisierbaren Material gebildet
ist. Alternativ hierzu können das Magnetelement und das Magnetgegenelement beide permanentmagnetisch
ausgebildet sein.
[0034] Bei manchen Ausführungsformen kann das Helmsystem ferner zwei Ohrenschutzmodule aufweisen,
die dazu ausgebildet sind, wahlweise anstelle des Kinnbügels in die zwei Bügelaufnahmen
des Helms eingeführt zu werden. Jedes der zwei Ohrenschutzmodule kann - wie für den
Kinnbügel erläutert - einen Einführkeil aufweisen, wobei der jeweilige Einführkeil
zwei Anliegeflanken aufweisen kann, die zumindest abschnittsweise komplementär zu
den Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme ausgebildet sind. Die Anliegeflanken
der Ohrenschutzmodule können dazu ausgebildet sein, in einer Endposition des jeweiligen
Ohrenschutzmoduls formschlüssig an den Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme
anzuliegen. Durch derartige Ohrenschutzmodule kann der Helm somit wahlweise in eine
Jet Helm umgerüstet werden, in welcher der Helm einen erhöhten seitlichen Schutz bietet,
also auch im Bereich der Ohren. Hierdurch wird ein 3-in-1 Modulsystem bereitgestellt.
[0035] Bei Ausführungsformen des Helmsystems mit Ohrenschutzmodulen und mit Magnetelementen
an den Bügelaufnahme des Helms können die zwei Ohrenschutzmodule ohne mechanische
Verriegelungseinrichtung ausgebildet sein, wobei jedes der zwei Ohrenschutzmodule
- wie für den Kinnbügel erläutert - ein Magnetgegenelement aufweist. Das Magnetelement
der jeweiligen Bügelaufnahme und das Magnetgegenelement des jeweiligen Ohrenschutzmoduls
können dazu ausgebildet sein, beim Einführen des jeweiligen Ohrenschutzmoduls eine
magnetische Anziehungskraft auf das Ohrenschutzmodul in Richtung seiner Endposition
auszuüben, um die Einführbewegung zu unterstützen und das jeweilige Ohrenschutzmodul
in seiner Endposition zu fixieren. Somit dienen - anders als bei dem Kinnbügel - allein
die Magnetgegenelemente als Fixiereinrichtungen für die eingeführten Ohrenschutzmodule.
Dies schließt nicht aus, dass zusätzlich Stabilisierungseinrichtungen vorhanden sind,
die insbesondere in seitlicher Richtung wirksam sein können. Unter Berücksichtigung
der geringen Belastung der Ohrenschutzmodule im Vergleich zu dem Kinnbügel können
die Ohrenschutzmodule somit einen einfachen, kompakten und leichten Aufbau besitzen.
[0036] Bei manchen Ausführungsformen des Helms kann an der jeweiligen Bügelaufnahme eine
Stabilisierungsvertiefung ausgebildet sein, wobei der Kinnbügel an seinen zwei Enden
und/oder die Ohrenschutzmodule eine jeweilige Stabilisierungserhebung aufweisen kann/können,
die in der Endposition des Kinnbügels und/oder der Ohrenschutzmodule in die jeweilige
Stabilisierungsvertiefung formschlüssig eingreift, so dass der Kinnbügel und/oder
die Ohrenschutzmodule gegen Bewegungen in Richtungen senkrecht zu der Einführrichtung
des Kinnbügels und/oder die Ohrenschutzmodule blockiert ist/sind. Die Stabilisierungserhebung
kann beispielsweise stift- oder stegförmig ausgebildet sein, insbesondere mit Zentrierschrägen.
Die Stabilisierungserhebung kann bei manchen Ausführungsform relativ zu dem Einführkeil
des Kinnbügels und/oder der Ohrenschutzmodule versetzt angeordnet sein, beispielsweise
in vertikaler Richtung nach unten versetzt.
[0037] Bei manchen Ausführungsformen können die Einführflanken, die wenigstens eine Verriegelungsöffnung,
das Magnetelement und/oder die Stabilisierungsvertiefung der jeweiligen Bügelaufnahme
des Helms - soweit jeweils vorhanden - an einer gemeinsamen Befestigungseinheit ausgebildet
sein, die in einen Helmkörper des Helms integriert ist. Eine derartige Befestigungseinheit
kann beispielsweise im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet sein, insbesondere plan
oder gewölbt. An der Befestigungseinheit kann optional auch eine Anschlusseinrichtung
für einen Helmgurt ausgebildet sein. Eine derartige Befestigungseinheit kann in den
Helmkörper integriert und dort verankert werden, wodurch die Herstellung des Helms
zu vereinfacht wird.
[0038] Die Erfindung bezieht sich auch allgemein auf einen Helm, der zum lösbaren Aufnehmen
eines Kinnbügels ausgebildet ist, wobei der Helm zwei Bügelaufnahmen aufweist, wobei
jede der zwei Bügelaufnahmen zwei Einführflanken aufweist, die in Richtung einer Rückseite
des Helms in einem spitzen Zentrierwinkel aufeinander zu verlaufen, wobei die Einführflanken
dazu ausgebildet sind, den Kinnbügel während des Einführens in vertikaler Richtung
zu zentrieren.
[0039] Wie erläutert kann jede der zwei Bügelaufnahmen eines solchen Helms wenigstens eine
Verriegelungsöffnung aufweisen, wobei die wenigstens eine Verriegelungsöffnung der
jeweiligen Bügelaufnahme an einer der zwei Einführflanken der jeweiligen Bügelaufnahme
ausgebildet ist. Insbesondere kann an jeder der zwei Einführflanken der jeweiligen
Bügelaufnahme eine Verriegelungsöffnung ausgebildet sein. Wie erläutert kann an der
jeweiligen Bügelaufnahme ferner ein Magnetelement zum Fixieren des Kinnbügels angeordnet
sein.
[0040] Die Erfindung bezieht sich auch allgemein auf ein Helmsystem, umfassend einen Helm,
einen an dem Helm lösbar befestigbaren Kinnbügel und zwei alternativ zu dem Kinnbügel
an dem Helm lösbar befestigbaren Ohrenschutzmodulen, wobei der Helm zwei Bügelaufnahmen
aufweist, wobei der Kinnbügel mit seinen zwei Enden voraus in die Bügelaufnahmen des
Helms einführbar ist, wobei der Kinnbügel eine mechanische Verriegelungseinrichtung
aufweist, die dazu ausgebildet ist, den Kinnbügel in einer Endposition in den Bügelaufnahmen
des Helms zu verriegeln, wobei an der jeweiligen Bügelaufnahme des Helms ein Magnetelement
angeordnet ist und an dem jeweiligen Ende des Kinnbügels ein Magnetgegenelement angeordnet
ist, wobei das Magnetelement der jeweiligen Bügelaufnahme und das Magnetgegenelement
des Kinnbügels dazu ausgebildet sind, beim Einführen des Kinnbügels in die Bügelaufnahmen
eine magnetische Anziehungskraft auf den Kinnbügel in Richtung seiner Endposition
auszuüben, um die Einführbewegung zu unterstützen und den Kinnbügel in seiner Endposition
zu fixieren, wobei die zwei Ohrenschutzmodule dazu ausgebildet sind, wahlweise anstelle
des Kinnbügels in die zwei Bügelaufnahmen des Helms eingeführt zu werden, wobei die
zwei Ohrenschutzmodule keine mechanische Verriegelungseinrichtung aufweisen, wobei
jedes der zwei Ohrenschutzmodule ein Magnetgegenelement aufweist, wobei das Magnetelement
der jeweiligen Bügelaufnahme und das Magnetgegenelement des jeweiligen Ohrenschutzmoduls
dazu ausgebildet sind, beim Einführen des jeweiligen Ohrenschutzmoduls eine magnetische
Anziehungskraft auf das Ohrenschutzmodul in Richtung einer Endposition auszuüben,
um die Einführbewegung zu unterstützen und das jeweilige Ohrenschutzmodul in seiner
Endposition zu fixieren. Hierdurch ist ein vorteilhaftes 3-in-1-Modulsystem geschaffen.
Die mechanische Verriegelungseinrichtung des Kinnbügels kann beispielsweise einen
oder mehrere bewegliche Riegel aufweisen, wie vorstehend erläutert.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert. Gleiche oder gleichartige Elemente sind darin mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet.
- Fig. 1
- zeigt einen Helm mit einem hiervon gelösten Kinnbügel in einer Seitenansicht.
- Fig. 2
- zeigt eine Bügelaufnahme, in die ein Einführkeil eingeführt ist.
- Fig. 3A und 3B
- zeigen die Bügelaufnahme gemäß Fig. 2 in einer Seitenansicht bzw. einer Perspektivansicht.
- Fig. 4A und 4B
- zeigen den Einführkeil gemäß Fig. 2 in einer Seitenansicht bzw. einer Perspektivansicht.
- Fig. 5
- zeigt den Helm gemäß Fig. 1 mit einem hiervon gelösten Ohrenschutzmodul.
[0042] Fig. 1 zeigt ein modulares Helmsystem, das einen Helm 11 in Form eines Mountainbike-Helms
und einen an dem Helm 11 lösbar befestigbaren Kinnbügel 41 umfasst. Bei dem Helm 11
handelt es sich um einen sogenannten Open Face Helm mit Aussparungen im Bereich der
Ohren des Benutzers. Der Helm 11 weist zwei Bügelaufnahmen 13 auf, von denen in der
Seitenansicht gemäß Fig. 1 lediglich die linke Bügelaufnahme 13 ersichtlich ist.
[0043] Der Kinnbügel 41 ist in Fig. 1 in einem von dem Helm 11 gelösten Zustand gezeigt.
Der Kinnbügel 41 kann jedoch wahlweise entlang einer Einführrichtung E in den Helm
11 eingesetzt und an dem Helm lösbar befestigt werden, um den Helm 11 in eine sogenannte
Full Face Konfiguration umzurüsten.
[0044] Der Kinnbügel 41 weist zwei freie Enden 43 auf, von denen in der Seitenansicht gemäß
Fig. 1 lediglich das linke Ende 43 ersichtlich ist. Der Kinnbügel 41 kann mit seinen
zwei Enden 43 voraus im Wesentlichen geradlinig in die Bügelaufnahmen 13 des Helms
11 eingeführt werden und dort nach Erreichen einer Endposition in den Bügelaufnahmen
13 verriegelt werden. Der Kinnbügel 41 weist an jedem seiner zwei Enden 43 einen Einführkeil
45 auf, der mit der jeweiligen Bügelaufnahme 13 des Helms 11 formschlüssig zusammenwirkt,
um in der Endposition des Kinnbügels 41 einen stabilen und im Wesentlichen spielfreien
Sitz an dem Helm 11 zu bewirken.
[0045] Fig. 2 zeigt die linke Bügelaufnahme 13, in die der linke Einführkeil 45 des Kinnbügels
41 eingesetzt ist.
[0046] Fig. 3A und 3B zeigen die linke Bügelaufnahme 13 isoliert. Die Bügelaufnahme 13 weist
zwei Einführflanken 15 auf, die von einer Aufnahmeplatte 17 weg ragen und entlang
der Einführrichtung E in einem spitzen Zentrierwinkel α aufeinander zu verlaufen.
Der Zentrierwinkel α kann beispielsweise ca. 45 Grad betragen. Die Einführflanken
15 dienen dazu, den Kinnbügel 41 während des Einführens in vertikaler Richtung zu
zentrieren sowie auszurichten und in der Endposition des Kinnbügels 41 einen Anschlag
für den Kinnbügel 41 zu bilden.
[0047] Die Einführflanken 15 sind geradlinig ausgebildet und münden an einen Verbindungsabschnitt
19. An jeder der zwei Einführflanken 15 der Bügelaufnahme 13 ist eine Verriegelungsöffnung
21 ausgebildet. Entlang der unteren Einführflanke 15 der Bügelaufnahme 13 ist eine
Stütznut 23 ausgebildet. An dem Verbindungsabschnitt 19 der Bügelaufnahme 13 ist ein
Magnetelement 25 angeordnet. Ferner weist die Bügelaufnahme 13 eine Stabilisierungsvertiefung
27 auf, die bezüglich der Einführflanken 15 vertikal nach unten versetzt ist.
[0048] Die Aufnahmeplatte 17 bildet eine gemeinsame Befestigungseinheit, um die Einführflanken
15 mit den Verriegelungsöffnungen 21 und der Stütznut 23, das Magnetelement 25 und
die Stabilisierungsvertiefung 27 der Bügelaufnahme 13 in einen Helmkörper des Helms
11 integrieren zu können.
[0049] Die rechte Bügelaufnahme 13 ist bezüglich der in Fig. 3A und 3B gezeigten linken
Bügelaufnahme 13 spiegelbildlich ausgebildet.
[0050] Fig. 4A und 4B zeigen den linken Einführkeil 45 des Kinnbügels 41 isoliert. Der Einführkeil
45 weist einen Einführabschnitt 47 mit einem trapezförmigen Umriss auf. Der Einführkeil
45 weist einen plattenförmigen Träger 49 auf, an dem zwei Anliegeflanken 51 ausgebildet
sind. Die Anliegeflanken 51 sind derart komplementär zu den Einführflanken 15 der
jeweiligen Bügelaufnahme 13 des Helms 11 ausgebildet, dass die Anliegeflanken 51 in
der erläuterten Endposition des Kinnbügels 41 formschlüssig an den Einführflanken
15 der jeweiligen Bügelaufnahme 13 anliegen. Ferner weist der plattenförmige Träger
49 des Einführkeils 45 zwei Stützstege 53 auf, von denen einer dazu ausgebildet ist,
in der erläuterten Endposition des Kinnbügels 41 in die Stütznut 23 der jeweiligen
Bügelaufnahme 13 des Helms 11 einzugreifen.
[0051] Das gezeigte Helmsystem weist eine Verriegelungseinrichtung auf, um den Kinnbügel
41 in seiner Endposition an dem Helm 11 zu verriegeln. Seitens der jeweiligen Bügelaufnahme
13 des Helms 11 umfasst die Verriegelungseinrichtung die Verriegelungsöffnungen 21
an den Einführflanken 15. Seitens des jeweiligen Endes 43 des Kinnbügels 41 umfasst
die Verriegelungseinrichtung zwei bewegliche Riegel 55, die dazu ausgebildet sind,
in einer Verriegelungsstellung in jeweils eine der zwei Verriegelungsöffnung 21 der
zugeordneten Bügelaufnahme 13 einzugreifen. Jeder der zwei Riegel 55 ist über einen
Federarm 57 an dem Träger 49 befestigt. Die beiden Federarme 57 werden von einer als
Druckfeder ausgeführten Feder 59 auseinandergedrückt. Hierdurch sind die zwei Riegel
55 in Richtung der in den Fig. 4A und 4B gezeigten Verriegelungsstellung vorgespannt.
[0052] Die Verriegelungseinrichtung umfasst seitens des jeweiligen Endes 43 des Kinnbügels
41 ferner eine Handhabe 61 in Form eines Schiebers, der an dem Träger 49 geradlinig
beweglich gelagert ist. Die Handhabe 61 ist mit zwei Steuerstegen 63 verbunden, von
denen jeder mit einer jeweiligen Umlenkschräge 65 an einem der zwei Federarme 57 anliegt.
Hierdurch ist eine Umlenkreinrichtung gebildet, wobei durch händisches Bewegen der
Handhabe 61 weg von den Riegeln 55 die Umlenkschrägen 65 die Federarme 57 gegen die
Vorspannkraft der Feder 59 auslenken. Hierdurch werden die Riegel 55 aus der in Fig.
4A und 4B gezeigten Verriegelungsstellung in Richtung einer Entriegelungsstellung
bewegt, in welcher die Riegel 55 nicht mehr aus den Anliegeflanken 51 des Einführkeils
45 herausragen.
[0053] Der Träger 49 mit den zwei Anliegeflanken 51 und den Stützstegen 53, die zwei Riegel
55 und die Handhabe 61 des jeweiligen Einführkeils 45 bilden eine Verriegelungsbaueinheit,
die für die zwei Enden 43 des Kinnbügels 41 (linkes und rechtes Ende 43) identisch
ausgebildet sein kann. Die Befestigung des Trägers 49 an dem Kinnbügel kann beispielsweise
über Befestigungsöffnungen 67 erfolgen.
[0054] An dem Einführkeil 45 ist ferner ein Magnetgegenelement 69 angeordnet. Das Magnetelement
25 der jeweiligen Bügelaufnahme 13 des Helms 11 und das Magnetgegenelement 69 des
zugeordneten Endes 43 des Kinnbügels 41 sind dazu ausgebildet, beim Einführen des
Kinnbügels 41 in die Bügelaufnahmen 13 eine magnetische Anziehungskraft auf den Kinnbügel
41 in Richtung seiner Endposition auszuüben, um die Einführbewegung zu unterstützen
und den Kinnbügel 41 in seiner Endposition zu fixieren. Die Magnetelemente 25 und
Magnetgegenelemente 69 können auch an anderen Positionen angeordnet sein als in Fig.
3 und 4 gezeigt, oder es können auch zusätzliche Magnetelemente und Magnetgegenelemente
vorgesehen sein.
[0055] Der Kinnbügel 41 weist an seinen zwei Enden 43 eine jeweilige Stabilisierungserhebung
auf, die in der erläuterten Endposition des Kinnbügels 41 in die Stabilisierungsvertiefung
27 der zugeordneten Bügelaufnahme 13 formschlüssig eingreift, um den Kinnbügel 41
gegen Bewegungen in Richtungen senkrecht zu der Einführrichtung E des Kinnbügels 41
zu blockieren. Die Stabilisierungserhebung kann insbesondere an einer zurückversetzten
Stirnseite des jeweiligen Endes 43 des Kinnbügels 41 angeordnet sein (somit in der
Seitenansicht gemäß Fig. 1 nicht ersichtlich).
[0056] Fig. 5 illustriert eine optionale Weiterbildung des modularen Helmsystems, bei der
das Helmsystem ferner zwei Ohrenschutzmodule 81 aufweist. Die zwei Ohrenschutzmodule
81 können wahlweise anstelle des Kinnbügels 41 entlang der Einführrichtung E in die
zwei Bügelaufnahmen 13 des Helms 11 eingesetzt werden, um den Helm 11 in eine sogenannte
Jet Helm Konfiguration umzurüsten.
[0057] Jedes der zwei Ohrenschutzmodule 81 kann wiederum einen Einführkeil aufweisen, wobei
der jeweilige Einführkeil zwei Anliegeflanken aufweist, die komplementär zu den Einführflanken
15 der jeweiligen Bügelaufnahme 13 des Helms 11 ausgebildet sind. Wie im Zusammenhang
mit dem Kinnbügel 41 erläutert, können die Anliegeflanken der Ohrenschutzmodule 81
in einer Endposition des jeweiligen Ohrenschutzmoduls 81 formschlüssig an den Einführflanken
15 der jeweiligen Bügelaufnahme 13 anliegen. Ferner kann jedes der zwei Ohrenschutzmodule
81 ein Magnetgegenelement aufweisen, um - wie im Zusammenhang mit dem Kinnbügel 41
erläutert - beim Einführen des jeweiligen Ohrenschutzmoduls 81 eine magnetische Anziehungskraft
auf das Ohrenschutzmodul 81 in Richtung seiner Endposition auszuüben. Hierdurch können
die Einführbewegung unterstützt und das jeweilige Ohrenschutzmodul 81 in seiner Endposition
fixiert werden. Im Unterschied zu dem Kinnbügel 41 weisen die zwei Ohrenschutzmodule
81 jedoch keine mechanische Verriegelungseinrichtung auf, insbesondere nicht die Riegel
55 und die Handhabe 61. Hierdurch können die Ohrenschutzmodule 81 kompakt und leicht
ausgebildet sein.
[0058] Der erläuterte Helm 11 hat den Vorteil, dass der Kinnbügel 41 auf einfache Weise
befestigt werden kann, sogar während der Benutzer den Helm 11 trägt. Der Kinnbügel
41 muss lediglich von vorne im Wesentlichen geradlinig in die Bügelaufnahmen 13 des
Helms 11 eingeführt werden, wobei die Einführflanken 15 der Bügelaufnahmen 13 die
erforderliche Zentrierung bewirken, ohne dass aktiv zusätzliche Schwenkbewegungen
ausgeführt werden müssen. Der Kinnbügel 41 ist in der Endposition in einer stabilen
Ausrichtung an dem Helm 11 angeordnet und kann insbesondere auch in seitlicher Richtung
abgestützt sein. Die Verriegelungseinrichtung (Riegel 55, Handhabe 61) ist stabil
und einfach zu bedienen. Die Verriegelung des eingeführten Kinnbügels 41 kann automatisch
erfolgen. Die Verriegelungseinrichtung ist nahezu vollständig an dem Kinnbügel 41
angeordnet, so dass der Helm 41 in der Open Face Konfiguration sehr leicht ausgebildet
ist. Da die jeweilige Verriegelungsbaueinheit an den beiden Enden 43 des Kinnbügels
41 (Träger 49 mit Anliegeflanken 51 und Stützstegen 53, Riegel 55, Handhabe 61) identisch
ausgebildet sein kann, kann das Helmsystem kostengünstig hergestellt werden. Durch
die Kombination aus mechanischer Verriegelung und magnetischer Fixierung kann das
Helmsystem leicht zu einem 3-in-1 Modulsystem erweitert werden, welches zusätzlich
eine Jet Helm Konfiguration bereitstellt, mit einem kompakten und leichten Aufbau
der Ohrenschutzmodule 81, die lediglich magnetisch fixiert werden.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 11
- Helm
- 13
- Bügelaufnahme
- 15
- Einführflanke
- 17
- Aufnahmeplatte
- 19
- Verbindungsabschnitt
- 21
- Verriegelungsöffnung
- 23
- Stütznut
- 25
- Magnetelement
- 27
- Stabilisierungsvertiefung
- 41
- Kinnbügel
- 43
- Ende des Kinnbügels
- 45
- Einführkeil
- 47
- Einführabschnitt
- 49
- Träger
- 51
- Anliegeflanke
- 53
- Stützsteg
- 55
- Riegel
- 57
- Federarm
- 59
- Feder
- 61
- Handhabe
- 63
- Steuersteg
- 65
- Umlenkschräge
- 67
- Befestigungsöffnung
- 69
- Magnetgegenelement
- 81
- Ohrenschutzmodul
- E
- Einführrichtung
- α
- Zentrierwinkel
1. Modulares Helmsystem, umfassend einen Helm (11) und einen an dem Helm (11) lösbar
befestigbaren Kinnbügel (41),
wobei der Helm (11) zwei Bügelaufnahmen (13) aufweist,
wobei der Kinnbügel (41) mit seinen zwei Enden (43) voraus entlang einer Einführrichtung
(E) im Wesentlichen geradlinig in die Bügelaufnahmen (13) des Helms (11) einführbar
ist, wobei der Kinnbügel (41) in einer Endposition in den Bügelaufnahmen (13) verriegelbar
ist,
wobei jede der zwei Bügelaufnahmen (13) zwei Einführflanken (15) aufweist, die entlang
der Einführrichtung (E) in einem spitzen Zentrierwinkel (α) aufeinander zu verlaufen,
wobei die Einführflanken (15) dazu ausgebildet sind, den Kinnbügel (41) während des
Einführens in vertikaler Richtung zu zentrieren und in der Endposition des Kinnbügels
(41) einen Anschlag für den Kinnbügel (41) zu bilden.
2. Helmsystem nach Anspruch 1,
wobei die Einführflanken (15) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) zumindest abschnittsweise
geradlinig ausgebildet sind.
3. Helmsystem nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Zentrierwinkel (α) einen Wert in einem Bereich von 30 Grad bis 60 Grad aufweist.
4. Helmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Kinnbügel (41) an jedem seiner zwei Enden (43) einen jeweiligen Einführkeil
(45) aufweist, wobei der jeweilige Einführkeil (45) zwei Anliegeflanken (51) aufweist,
die zumindest abschnittsweise komplementär zu den Einführflanken (15) der jeweiligen
Bügelaufnahme (13) des Helms (11) ausgebildet sind, wobei die Anliegeflanken (51)
in der Endposition des Kinnbügels (41) formschlüssig an den Einführflanken (15) der
jeweiligen Bügelaufnahme (13) anliegen.
5. Helmsystem nach Anspruch 4,
wobei jeder der zwei Einführkeile (45) einen Einführabschnitt (47) mit einem trapezförmigen
Umriss aufweist.
6. Helmsystem nach Anspruch 4 oder 5,
wobei jede der zwei Bügelaufnahmen (13) an wenigstens einer der zwei Einführflanken
(15) eine Stütznut (23) aufweist, wobei jeder der zwei Einführkeile (45) an wenigstens
einer der zwei Anliegeflanken (51) einen jeweiligen Stützsteg (53) aufweist, der in
einer vertikalen Richtung von der jeweiligen Anliegeflanke (51) absteht, und wobei
der jeweilige Stützsteg (53) dazu ausgebildet ist, in der Endposition des Kinnbügels
(41) in die Stütznut (23) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) einzugreifen.
7. Helmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Helmsystem eine Verriegelungseinrichtung aufweist, um den Kinnbügel (41)
in der Endposition an dem Helm (11) zu verriegeln, wobei die Verriegelungseinrichtung
an jeder der zwei Bügelaufnahmen (13) des Helms (11) wenigstens eine Verriegelungsöffnung
(21) aufweist, wobei die Verriegelungseinrichtung an jedem der zwei Enden (43) des
Kinnbügels (41) wenigstens einen beweglichen Riegel (55) aufweist, der dazu ausgebildet
ist, in einer Verriegelungsstellung in die wenigstens eine Verriegelungsöffnung (21)
der jeweiligen Bügelaufnahme (13) einzugreifen, und wobei die Verriegelungseinrichtung
an dem Kinnbügel (41) wenigstens eine Handhabe (61) aufweist, durch deren Betätigung
der wenigstens eine Riegel (55) aus der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
bewegbar ist.
8. Helmsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6 und nach Anspruch 7,
wobei die wenigstens eine Verriegelungsöffnung (21) der jeweiligen Bügelaufnahme (13)
an einer der zwei Einführflanken (15) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) ausgebildet
ist, und wobei der wenigstens eine Riegel (55) dazu ausgebildet ist, in der Verriegelungsstellung
aus einer der zwei Anliegeflanken (51) des jeweilige Einführkeils (45) herauszuragen
und in die wenigstens eine Verriegelungsöffnung (21) der jeweiligen Bügelaufnahme
(13) einzugreifen.
9. Helmsystem nach Anspruch 8,
wobei an jeder der zwei Einführflanken (15) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) eine
Verriegelungsöffnung (21) ausgebildet ist, wobei die Verriegelungseinrichtung an jedem
der beiden Enden (43) des Kinnbügels (41) zwei bewegliche Riegel (55) aufweist, wobei
jeder der zwei Riegel (55) des jeweiligen Endes (43) des Kinnbügels (41) dazu ausgebildet
ist, in der Verriegelungsstellung aus einer jeweiligen der zwei Anliegeflanken (51)
des jeweilige Einführkeils (45) herauszuragen und in eine jeweilige der zwei Verriegelungsöffnungen
(21) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) einzugreifen.
10. Helmsystem nach Anspruch 9,
wobei die zwei Riegel (55) des jeweiligen Endes (43) des Kinnbügels (41) in Richtung
ihrer Verriegelungsstellung vorgespannt sind, wobei jedem Ende (43) des Kinnbügels
(41) eine gemeinsame Handhabe (61) und eine Umlenkeinrichtung (65) zugeordnet sind,
wobei die Umlenkeinrichtung (65) dazu ausgebildet ist, eine Betätigungsbewegung der
gemeinsamen Handhabe (61) in eine jeweilige Entriegelungsbewegung der zwei Riegel
(55) umzuwandeln, wobei die Entriegelungsbewegungen der zwei Riegel (55) in unterschiedliche
Richtungen erfolgen.
11. Helmsystem nach Anspruch 10,
wobei die zwei Riegel (55), die Umlenkeinrichtung (65) und die gemeinsame Handhabe
(61) des jeweiligen Endes (43) des Kinnbügels (41) eine Verriegelungsbaueinheit bilden,
wobei die Verriegelungsbaueinheiten der zwei Enden (43) des Kinnbügels (41) identisch
ausgebildet sind.
12. Helmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei an der jeweiligen Bügelaufnahme (13) ein Magnetelement (25) angeordnet ist und
an dem jeweiligen Ende (43) des Kinnbügels (41) ein Magnetgegenelement (69) angeordnet
ist, wobei das Magnetelement (25) und das Magnetgegenelement (69) dazu ausgebildet
sind, beim Einführen des Kinnbügels (41) in die Bügelaufnahmen (13) eine magnetische
Anziehungskraft auf den Kinnbügel (41) in Richtung seiner Endposition auszuüben, um
die Einführbewegung zu unterstützen und den Kinnbügel (41) in seiner Endposition zu
fixieren.
13. Helmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Helmsystem ferner zwei Ohrenschutzmodule (81) aufweist, die dazu ausgebildet
sind, wahlweise anstelle des Kinnbügels (41) in die zwei Bügelaufnahmen (13) des Helms
(11) eingeführt zu werden, wobei jedes der zwei Ohrenschutzmodule (81) einen Einführkeil
aufweist, wobei der jeweilige Einführkeil zwei Anliegeflanken aufweist, die zumindest
abschnittsweise komplementär zu den Einführflanken (15) der jeweiligen Bügelaufnahme
(13) ausgebildet sind, wobei die Anliegeflanken der Ohrenschutzmodule (81) dazu ausgebildet
sind, in einer Endposition des jeweiligen Ohrenschutzmoduls (81) formschlüssig an
den Einführflanken (15) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) anzuliegen.
14. Helmsystem nach Anspruch 12 und Anspruch 13,
wobei die zwei Ohrenschutzmodule (81) keine mechanische Verriegelungseinrichtung aufweisen,
wobei jedes der zwei Ohrenschutzmodule ein Magnetgegenelement aufweist, wobei das
Magnetelement (25) der jeweiligen Bügelaufnahme (13) und das Magnetgegenelement des
jeweiligen Ohrenschutzmoduls (81) dazu ausgebildet sind, beim Einführen des jeweiligen
Ohrenschutzmoduls (81) eine magnetische Anziehungskraft auf das Ohrenschutzmodul (81)
in Richtung seiner Endposition auszuüben, um die Einführbewegung zu unterstützen und
das jeweilige Ohrenschutzmodul (81) in seiner Endposition zu fixieren.
15. Helmsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei an der jeweiligen Bügelaufnahme (13) eine Stabilisierungsvertiefung (27) ausgebildet
ist, wobei der Kinnbügel (41) an seinen zwei Enden (43) eine jeweilige Stabilisierungserhebung
aufweist, die in der Endposition des Kinnbügels (41) in die jeweilige Stabilisierungsvertiefung
(27) formschlüssig eingreift, so dass der Kinnbügel (41) gegen Bewegungen in Richtungen
senkrecht zu der Einführrichtung (E) des Kinnbügels (41) blockiert ist.