[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung für eine Sitz- oder Deckelgarnitur
an einem Sanitärgegenstand.
[0002] Üblicherweise wird an einem Sanitärgegenstand in Form eines WCs, Urinals oder Bidets
eine Sitz- oder Deckelgarnitur befestigt, wobei die Sitz- oder Deckelgarnitur zumeist
einen Sitz, gegebenenfalls auch einen Deckel, oder nur einen Deckel aufweist. An dem
üblicherweise aus einer Sanitärkeramik hergestellten Sanitärgegenstand wird die Sitz-
oder Deckelgarnitur regelmäßig an einer rückseitigen, in der Montagestellung also
wandnahen Oberseite des Sanitärgegenstands mittels geeigneter Befestigungseinrichtungen
befestigt. Eine solche Befestigungseinrichtung umfasst üblicherweise eine Befestigungsstange,
die durch eine am Sanitärgegenstand vorgesehene Durchbrechung gesteckt wird. Die Befestigungsstange
ist mit einem Außengewinde versehen, so dass von der Innenseite des Sanitärgegenstands
her, also auf den durchgesteckten Stangenabschnitt, eine Haltemutter aufgeschraubt
werden kann. An der gegenüberliegenden, freiliegenden Oberseite des Sanitärgegenstands
liegt die Befestigungsstange entweder mit einem entsprechenden, scheibenförmigen Kragen
auf, oder ist über eine aufgeschraubte Widerlagerscheibe oder Ähnliches abgestützt,
so dass der Sanitärgegenstand entsprechend verspannt wird und die Befestigungsstange
fixiert ist. Der Sanitärgegenstand weist zwei entsprechende Durchbrechungen auf, so
dass zwei solcher Befestigungsstangen montiert werden können.
[0003] Auf den an der Oberseite des Sanitärgegenstands nach oben ragenden Stangenenden wird
sodann die Sitz- oder Deckelgarnitur befestigt. Hierzu sind an der Sitz- oder Deckelgarnitur
entsprechende Scharniere mit Befestigungsabschnitten, die Durchgangs- oder Sackbohrungen
aufweisen, mit denen sie auf die Stangenenden gesteckt werden, vorgesehen, wobei hierüber
eine entsprechende Rast- oder Klemmhalterung erreicht wird. Solche Scharniere können
beispielsweise mittels zweier fluider Rotationsdämpfer gebildet werden, die zwei relativ
zueinander, über ein Fluid gedämpft verdrehbare Abschnitte aufweisen, wobei der eine
Abschnitt fest mit der Sitzgarnitur verbunden ist, während der andere Abschnitt die
Durchgangs- oder Sackbohrung aufweist und auf das Stangenende aufgesetzt wird.
[0004] Die Montage der Befestigungseinrichtungen, also der Befestigungsstangen, wie auch
die Montage der Sitz- oder Deckelgarnitur erfolgt erst vor Ort, wenn also das WC,
Urinal oder Bidet kundenseitig montiert wird. Hierzu werden zunächst die beiden Befestigungseinrichtungen
am Sanitärgegenstand befestigt, wonach der Sanitärgegenstand wandseitig montiert wird.
Erst anschließend wird die Sitz- oder Deckelgarnitur auf die Befestigungseinrichtungen
aufgesteckt. Problematisch hierbei ist, dass der Monteur vor Ort die Befestigungseinrichtungen
positionieren und ausrichten muss, da üblicherweise die keramikseitig vorgesehenen
Durchbrechungen einen relativ großen Durchmesser, beispielsweise im Bereich von 1
- 2 cm, aufweisen, das heißt, dass die Position der Befestigungseinrichtungen respektive
der Befestigungsstangen letztlich variabel ist. Der Monteur ist nun gezwungen, einerseits
den Abstand der beiden Befestigungsstangen zueinander exakt so auszulegen, dass er
dem Abstand der an der Sitzgarnitur vorgesehenen Befestigungselemente respektive der
Durchgangs- oder Sackbohrungen entspricht, so dass diese problemlos aufgesetzt werden
können. Darüber hinaus muss die Ausrichtung der Befestigungseinrichtungen sowohl zu
beiden Seiten als auch nach vorne und hinten exakt sein, damit die später montierte
Sitzgarnitur auch exakt symmetrisch auf dem Sanitärgegenstand aufsitzt. Dies ist mitunter
mit beachtlich hohem Aufwand verbunden, und nicht selten mit dem Ergebnis, dass keine
exakte symmetrische Anordnung der Sitz- oder Deckelgarnitur gegeben ist. Zwar bestünde
die Möglichkeit, die Befestigungseinrichtungen bereits werksseitig am Sanitärgegenstand
zu montieren, so dass diese korrekt positioniert und ausgerichtet sind. In diesem
Fall stehen dann aber die Befestigungsstangen an der Keramikoberseite ab, die überstehende
Stangenlänge beträgt ca. 2 - 4 cm. Dies führt einerseits zu Verpackungsschwierigkeiten,
da sichergestellt werden muss, dass die überstehenden Stangenenden entsprechend geschützt
sind. Auch ergeben sich Handhabungsschwierigkeiten, da die Stangenenden frei liegen
und im Rahmen des Handlings, insbesondere bei der Montage, an anderen Gegenständen
anstoßen können oder sich der Monteur daran stoßen und verletzen kann.
[0005] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine verbesserte Befestigungseinrichtung
anzugeben.
[0006] Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß eine Befestigungseinrichtung für eine
Sitz- oder Deckelgarnitur an einem Sanitärgegenstand vorgesehen, umfassend eine, in
der Montagestellung eine Durchbrechung im Sanitärgegenstand durchgreifende, Gewindestange
mit einem Außengewindeabschnitt und einer Innengewindebohrung, ein erstes und ein
zweiten Widerlagerelement, die in der Montagestellung einen Abschnitt des Sanitärgegenstands
zwischen sich aufnehmen und dagegen verspannt sind, wenigstens eine auf den Außengewindeabschnitt
aufzuschraubende Mutter zum Verspannen der Widerlagerelemente sowie der Gewindestange,
sowie einen die Sitzgarnitur aufnehmenden Haltestift mit einem in die Innengewindebohrung
einzuschraubenden Außengewindeabschnitt.
[0007] Die erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass, anders
als im Stand der Technik, keine einteilige Befestigungsstange vorgesehen ist, sondern
eine quasi zweiteilige Befestigungsstange. Diese wird zum einen aus der Gewindestange
und zum anderen dem mit dieser verschraubbaren Haltestift gebildet. Zur Montage der
Befestigungseinrichtung wird zunächst die Gewindestange durch eine entsprechende Durchbrechung
im Sanitärgegenstand geschoben und an der Innenseite des Sanitärgegenstands ein erstes
Widerlagerelement und an der Außenseite ein zweites Widerlagerelement positioniert,
wonach auf einen Außengewindeabschnitt der Gewindestange, der von der Keramikinnenseite
her zugänglich ist, eine Mutter aufgeschraubt wird, über die der zwischen den Widerlagerelementen
befindliche Keramikabschnitt zwischen den Widerlagerelementen verspannt wird. Die
Gewindestange liegt in der Montagestellung nahezu bündig zum Widerlagerelement, das
seinerseits auf der Keramikoberseite aufliegt und letztlich über diese nur geringfügig
übersteht. In jedem Fall steht die derart montierte Gewindestange nicht nennenswert
von der Keramikoberseite ab. Erst wenn die Sitz- oder Deckelgarnitur tatsächlich zu
montieren ist, wird der Haltestift mit seinem Außengewinde in die Innengewindebohrung
der Gewindestange, die von der Keramikoberseite her zugänglich ist, eingeschraubt,
so dass letztlich die Befestigungsstange komplettiert ist und sich mit dem Haltestift
ein oberseitig abstehender Befestigungsabschnitt ergibt, auf den dann das garniturseitige
Befestigungselement aufgesteckt werden kann.
[0008] Diese mehrteilige Ausbildung der Befestigungseinrichtung bietet den Vorteil einer
werksseitigen Vormontage der wesentlichen Einrichtungselemente, ohne die einleitend
beschriebenen Probleme hinsichtlich einer speziellen Verpackung oder etwaige Handhabungs-
und Verletzungsprobleme mit sich zu bringen. Denn es ist werksseitig ohne Probleme
möglich, die Gewindestange nebst der beiden Widerlagerelemente zu montieren und hierbei
exakt auszurichten, so dass, wenn montiert, die Gewindestangen und mit ihnen die Innengewindebohrungen
optimal positioniert sind. Der derart vorgerüstete Sanitärgegenstand kann dann, da
die vormontierten Befestigungseinrichtungsteile, bezogen auf die Keramikoberseite,
nicht abragen oder aufbauen, problemlos verpackt werden und entsprechend im Rahmen
der Montage gehandhabt werden, bis das WC, Urinal oder Bidet wandseitig montiert ist.
Erst dann werden die Haltestifte in die Innengewindebohrungen eingeschraubt und mithin
die Befestigungsabschnitte vorgesehen, auf die die Sitzgarnitur aufgesteckt wird.
Aufgrund der optimalen Ausrichtung der Gewindestangen sind damit zwangsläufig auch
die Haltestifte optimal positioniert, so dass dann zwangsläufig auch die Sitzgarnitur
optimal ausgerichtet und positioniert ist. Für den Monteur bedeutet dies eine beachtliche
Erleichterung, da er vor Ort nur noch die Haltestifte einschrauben und die Sitzgarnitur
aufstecken muss, irgendwelche spezifischen Ausrichtarbeiten oder Ähnliches sind nicht
länger erforderlich.
[0009] Dabei kann in Weiterbildung der Erfindung die Gewindestange einen Stützabschnitt
aufweisen, mit dem sie beim Verschrauben der Mutter gegen das zweite Widerlagerelement
spannbar ist. Über diesen Stützabschnitt wird die Gewindestange an dieser Seite am
zweiten Widerlagerelement aufgelagert und abgestützt. Das zweite Widerlagerelement
ist also ein separates Bauteil. Alternativ kann das zweite Widerlagerelement einstückig
mit der Gewindestange ausgebildet ist. Die Gewindestange weist also einen endständigen
Kragen auf, der radial abragt und der, das zweite Widerlagerelement bildend, in der
Montagestellung an der Oberseite des Sanitärgegenstands abgestützt ist.
[0010] Das erste Widerlagerelement, oder das erste und das zweite Widerlagerelement sind
bevorzugt entweder als Scheibe oder als Platte ausgeführt. Sie sind in ihrem Durchmesser
oder in ihrer Breite beziehungsweise Länge entsprechend bemessen, dass sichergestellt
ist, dass unabhängig davon, in welcher finalen Position die Gewindestange angeordnet
wird, stets eine ausreichende Abstützung an dem Sanitärgegenstand gegeben ist.
[0011] Dabei kann das erste und/oder das zweite Widerlagerelement auch unverlierbar an der
Gewindestange gehaltert sein. Dies ermöglicht eine einfache Montage, da das jeweilige,
unverlierbar gehalterte Widerlagerelement nicht separat gehandhabt und positioniert
werden muss. Insbesondere das zweite Widerlagerelement ist zweckmäßigerweise unverlierbar
gehaltert, was beispielsweise durch Vertaumeln oder Verkleben erfolgen kann. Denkbar
ist es aber auch, wie beschrieben, dass das zweite Widerlagerelement einstückig mit
der Gewindestange ausgebildet ist, also als abstehender Kragen ausgeführt ist, so
dass in diesem Fall kein separates Widerlagerelement zu sichern wäre.
[0012] Das erste Widerlagerelement ist in jedem Fall ein separates Bauteil. Dieses kann
wie beschrieben als separate Scheibe oder Platte ausgeführt sein und im Rahmen der
Montage, wenn die Gewindestange durch die Durchbrechung gesteckt ist, von der Keramikinnenseite
her auch auf die Gewindestange aufgesteckt und mit der Mutter fixiert werden. Eine
zweckmäßige Erfindungsalternative sieht hierzu vor, dass das erste Widerlagerelement
einen von der Gewindestange durchgriffenen Längsschlitz aufweist, so dass das Widerlagerelement
zur Gewindestange hin kippbar ist. Diese Ausgestaltung als eine Art Kippdübel ermöglicht
es, das erste Widerlagerelement vor dem Setzen der Gewindestange auf diese aufzuschieben
und mit der Mutter zu sichern. Zur Montage ist das erste Widerlagerelement in eine
Montageposition, in der es zur Gewindestange hin verkippt ist, zu bringen. In dieser
Position weist die Anordnung aus Gewindestange und erstem Widerlagerelement eine schmale
Form auf und kann durch die Durchbrechung geführt werden. Anschließend kippt das erste
Widerlagerelement automatisch wieder aus, ragt dann also zu beiden Seiten von der
Gewindestange ab und hintergreift den Sanitärgegenstand, so dass es beim Anziehen
der Mutter dagegen gespannt wird. Die Verkippmöglichkeit wird durch die Ausbildung
des entsprechenden Längsschlitzes erreicht.
[0013] Ist ein Stützabschnitt an der Gewindestange vorgesehen, kommt also ein separates
zweites Widerlagerelement zum Einsatz, so wird dieser Stützabschnitt zweckmäßigerweise
mittels einer endseitig an der Gewindestange vorgesehenen Schulter realisiert, mit
der die Gewindestange an dem zweiten Widerlagerelement anliegt. Diese Schulter kann
relativ dünn ausgeführt werden, da sie lediglich der Abstützung dient, jedoch im Betrieb
keine sonstige Last aufnimmt. Besonders bevorzugt weist in diesem Zusammenhang das
zweite Widerlagerelement eine Vertiefung zur versenkten Aufnahme der Schulter auf.
Hierüber kann sichergestellt werden, dass bei endseitiger Anordnung der Schulter an
der Gewindestange und versenkter Aufnahme die Gewindestange letztlich bündig mit dem
zweiten Widerlagerelement, also der Scheibe oder Platte, abschließt und demzufolge
überhaupt nicht über die Widerlagerebene hervorsteht. Die Schulter kann beispielsweise
kegelförmig sein, während die Vertiefung eine formkompatible Senkung aufweist.
[0014] Wie beschrieben wird die Befestigungseinrichtung über die auf den Gewindeabschnitt
aufgeschraubte Mutter an der Unter- oder Innenseite gekontert. Um die Elemente entsprechend
axial verspannen zu können sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung vor,
dass die Gewindestange eine Aufnahme zum Ansetzen eines Werkzeugs aufweist, über welche
Aufnahme es ermöglicht wird, mit einem Werkzeug einerseits an der Mutter anzugreifen,
und mit einem weiteren Werkzeug an der Gewindestange, um diese entweder nur festzuhalten,
während die Mutter verschraubt wird, oder um die Mutter festzuhalten, und die Gewindestange
aktiv zu verschrauben, oder beide entsprechend zu verschrauben. Hierzu kann die Aufnahme
als ein an der Stirnseite der Gewindestange vorgesehener Schlitz, in den mit einem
Schraubenddreher eingegriffen werden kann, ausgeführt sein. Alternativ kann auch die
Aufnahme als eine sich in die Innengewindebohrung erstreckende Mehrkantvertiefung
ausgeführt sein, also beispielsweise als Innensechskant zur Aufnahme eines Inbusschlüssels.
[0015] Das zweite Widerlagerelement, sei es als separates Bauteil, sei es als einstückiges
Gewindestangenbauteil, wird an der zumeist mit einer Glasur belegten Oberfläche des
Sanitärgegenstands angeordnet. Um zu vermeiden, dass im Rahmen der Montage die Glasur
verkratzt wird, ist es denkbar, einen Oberflächenschutz vorzusehen. Hierzu kann das
zweite Widerlagerelement einen an dem Sanitärgegenstand anliegenden Anlageabschnitt
aus einem weicheren Material wie einem Kunststoffmaterial aufweisen. Das zweite Widerlagerelement
kann also an einer Seite mit einem Kunststoffbelag, der beispielsweise aufgespritzt
oder aufgeklebt ist, versehen sein. Dieser im Vergleich zum Metall, aus dem das zweite
Widerlagerelement ist, deutlich weichere Kunststoffabschnitt verhindert wirkungsvoll
einen unmittelbaren Metall-Glasur-Kontakt, Kratzer werden vermieden. Alternativ kann
auch das zweite Widerlagerelement über eine Anlagescheibe z.B. aus einem Kunststoffmaterial
gegen den Sanitärgegenstand abgestützt sein. Das heißt, dass auf der Glasuroberfläche
zunächst die weiche Anlagescheibe sitzt, gefolgt von dem zweiten Widerlagerelement.
Auch hier ist folglich ein direkter Glasur-Metall-Kontakt vermieden.
[0016] Wie beschrieben, wird erst im Rahmen der finalen Sitzgarniturmontage der jeweilige
Haltestift mit seinem Außengewinde in die Innengewindebohrung eingeschraubt. Um den
Haltestift ausreichend festziehen zu können, so dass ein unbeabsichtigtes Lösen verhindert
wird, weist der Haltestift zweckmäßigerweise eine Aufnahme zum Ansetzen eines Werkzeugs
auf. Eine solche Aufnahme kann beispielsweise ein an der Stirnseite des Haltestifts
vorgesehener Schlitz sein, in den mit einem Schraubendreher eingegriffen werden kann.
Denkbar ist auch, dass der Haltestift einen mehreckigen Stiftabschnitt aufweist, an
dem mit einem Maulschlüssel angegriffen werden kann.
[0017] Der Haltestift selbst weist vorteilhaft ein oder mehrere Klemm- oder Rastelemente
für eine Klemm- oder Rasthalterung der Sitzgarnitur auf. Ein solches Klemm- oder Rastelement
kann beispielsweise ein in eine haltestiftseitige Nut eingeschnappter Klemmring aus
Kunststoff oder Metall sein, der einen etwas größeren Außendurchmesser als die Durchgangs-
oder Sackbohrung am Befestigungselement der Sitzgarnitur aufweist. Denkbar ist es
aber auch, als ein solches Klemm- oder Rastelement nur eine stiftseitige Nut vorzusehen,
in die ein an der Befestigungseinrichtung der Sitzgarnitur vorgesehenes Rastelement
beim Aufstecken einschnappt.
[0018] Weiterhin kann eine Abdeckung vorgesehen sein, die in der Montagestellung auf das
zweite Widerlagerelement, dieses abdeckend, gesetzt und vom Haltestift durchgriffen
ist. Dies bei Ausführung des zweiten Widerlagerelements als runde Scheibe oder runder
Kragen ebenfalls entsprechend rund ausgeführte Abdeckung überdeckt also das zweite
Widerlagerelement. Denkbar ist es, dass die Abdeckung auch einen entsprechenden hülsenartigen
Abschnitt aufweist, in den der Haltestift abschnittsweise eingreift, so dass auch
der Haltestift quasi versteckt ist, soweit er nicht in die Befestigungseinrichtung
der Sitzgarnitur eingreift. Die Befestigungseinrichtung der Sitzgarnitur kann im Übrigen
auch an der Abdeckung abgestützt sein, wozu die Abdeckung am oberen Ende beispielsweise
gerundet ausgeführt sein kann, wenn der aufgesteckte Abschnitt der garniturseitigen
Befestigungseinrichtung eine zylindrische Außenform aufweist, so dass sich quasi eine
formschlüssige Aufnahme ergibt.
[0019] Neben der Befestigungseinrichtung betrifft die Erfindung ferner eine Sanitäranordnung,
umfassend einen Sanitärgegenstand sowie eine Sitzgarnitur, die mittels zweier Befestigungseinrichtungen
der vorgestehend beschriebenen Art am Sanitärgegenstand befestigt ist. Der Sanitärgegenstand,
beispielsweise ein WC, Urinal oder Bidet, weist im rückseitigen Bereich der Keramikoberseitig
zwei entsprechende, zumeist kreisrunde Durchbrechungen auf, in denen die Befestigungseinrichtungen
montiert werden können. Vorzugsweise sind dabei die beiden Durchbrechungen in der
Montagestellung von den zweiten Widerlagerelementen vollständig überdeckt, alternativ
kann diese vollständige Überdeckung auch mittels der gegebenenfalls vorgesehenen Abdeckung
erfolgen. Die Durchbrechungen sind in jedem Fall in der Montageendstellung nicht mehr
sichtbar.
[0020] Bei der Sitz- oder Deckelgarnitur kann es sich nur um einen schwenkbaren Sitz oder
Deckel handeln, wie beispielsweise im Falle eines Bidets oder Urinals denkbar. Alternativ
kann es sich um eine Sitz-Deckel-Kombination handeln, wie insbesondere bei einem WC
zweckmäßig.
[0021] An der Sitz- oder Deckelgarnitur können weiterhin zwei Rotationsdämpfer befestigt
sein, die jeweils einen Verbindungsabschnitt mit einer Haltestiftaufnahme, in die
der jeweilige Haltestift eingreift, aufweisen. Die Haltestiftaufnahme, üblicherweise
realisiert in Form einer Durchgangs- oder Sackbohrung, erlaubt ein einfaches Aufstecken
des Rotationsdämpfers, der üblicherweise als Fluiddämpfer ausgeführt ist, auf den
jeweiligen Haltezstifts. Der Rotationsdämpfer, zumeist ein zylindrisches Bauteil,
ist in einer entsprechenden, formkompatiblen Aufnahme der Sitz- oder Deckelgarnitur
mit einem Halteabschnitt aufgenommen, relativ zu welchem Halteabschnitt der Verbindungsabschnitt
gedämpft verdrehbar ist. Die Drehachse verläuft in der Montagestellung horizontal
und senkrecht zur Längsachse des Haltestifts.
[0022] Die jeweiligen Verbindungsabschnitte sind zweckmäßigerweise zylindrisch ausgeführt
und können in einer formkompatiblen Aufnahme der Abdeckung aufgenommen sein. Dies
ermöglicht es, dass sich aufgrund des Formschlusses die Abdeckung, die nach dem Aufstecken
gegebenenfalls etwas verdreht ist, automatisch exakt ausrichtet, da sie über den eingreifenden
Verbindungsabschnitt mitgenommen wird.
[0023] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung einer ersten Ausführungsform in einer
Explosionsdarstellung, mit angedeutetem Sanitärgegenstand,
- Fig. 2
- die Befestigungseinrichtung aus Fig. 1 im montierten Zustand,
- Fig. 3
- eine Perspektivansicht der Anordnung aus Fig. 2 ohne eingeschraubtem Haltestift,
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht entsprechend Fig. 3 mit eingeschraubtem Haltestift,
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung einer zweiten Ausführungsform in einer
Explosionsdarstellung, mit angedeutetem Sanitärgegenstand,
- Fig. 6
- die Befestigungseinrichtung aus Fig. 5 im montierten Zustand,
- Fig. 7
- eine Perspektivansicht der Anordnung aus Fig. 6 ohne eingeschraubtem Haltestift,
- Fig. 8
- eine erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung einer dritten Ausführungsform in einer
Explosionsdarstellung mit angedeutetem Sanitärgegenstand,
- Fig. 9
- eine Perspektivansicht der montierten Befestigungseinrichtung ohne Haltezapfen,
- Fig. 10
- eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Sanitäranordnung unter Darstellung des Sanitärgegenstands
mit zwei daran befestigten Befestigungseinrichtungen noch ohne eingeschraubtem Haltestiften,
- Fig. 11
- die Sanitäranordnung aus Fig. 10 mit den noch nicht verschraubten Haltestiften sowie
den Abdeckungen und der noch nicht befestigten Sanitärgarnitur,
- Fig. 12
- die Sanitäranordnung aus Fig. 11 mit verschraubten Haltestiften und noch nicht aufgesetzten
Abdeckungen, und
- Fig. 13
- die Sanitäranordnung aus Fig. 12 mit ausgesetzten Abdeckungen und noch nicht aufgesetzter
Sitz- oder Deckelgarnitur.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
1 sowie einen nur angedeuteten Sanitärgegenstand 2, beispielsweise ein WC. Die Befestigungseinrichtung
1 umfasst eine Gewindestange 3 mit einem sich über circa ihre Hälfte erstreckenden
Außengewindeabschnitt 4 sowie einer an einer Stirnseite axial eingebrachten Innengewindebohrung
5. Vorgesehen ist des Weiteren ein erstes Widerlagerelement 6 hier in Form einer leicht
gebogenen Platte, welches Widerlagerelement 6 eine Durchbrechung 7 aufweist, so dass
es auf die Gewindestange 3 aufgeschoben werden kann. Gezeigt ist ferner eine Beilagscheibe
8, die ebenfalls auf die Gewindestange 3 aufgeschoben wird, sowie eine selbstsichernde
Mutter 9, die auf den Außengewindeabschnitt 4 zum Verspannen des Widerlagerabschnitts
6 gegen die Unterseite 10 des Sanitärgegenstands 2 dient.
[0025] Weiterhin umfasst die Befestigungseinrichtung 1, quasi an der anderen Seite des Sanitärgegenstands
2 anzuordnen, zumindest ein zweites Widerlagerelement 11, hier in Form einer kreisrunden
Scheibe mit einer vorzugsweise konisch gesenkten Durchbrechung 12. Durch die Durchbrechung
wird, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, die Gewindestange 3 geführt, wobei
sich die Gewindestange 3 mit einem an ihrem oberen Ende vorgesehenen Stützabschnitt
13, der als radial abstehende Schulter und im gezeigten Beispiel kegelstumpfartig
ausgeführt ist, am zweiten Widerlagerelement 11 beziehungsweise in der Durchbrechung
12 bündig versenkt abstützt. Weiterhin vorgesehen ist ein Haltestift 14 mit einem
Außengewindeabschnitt 15, der in die Innengewindebohrung 5 einzuschrauben ist. Die
Innengewindebohrung 5 ist von der Oberseite 16 des Sanitärgegenstands 2 her zugänglich,
da wie beschrieben die Gewindestange 3 mit dem Stützabschnitt am Widerlagerelement
11 abgestützt ist. Der Haltestift 14 weist eine Aufnahme 17 für ein Werkzeug auf,
beispielsweiser einen Maulschlüssel, so dass er entsprechend festgezogen werden kann.
Anstelle dieses Vierkant- Aufnahme 17 kann auch an der Stirnseite des Haltestifts
14 ein Schlitz für eine Werkzeugaufnahme vorgesehen sein kann. An dieser Stelle sei
festgehalten, dass das zweite Widerlagerelement 11 auch einstückig mit der Gewindestange
3 sein kann, so dass in diesem Fall ein gemeinsames Bauteil gebildet ist, wobei dann
ein Stützabschnitt 13 nicht erforderlich ist.
[0026] Der Sanitärgegenstand 2 selbst weist eine hier runde Durchbrechung 18 auf, durch
die zur Montage wie beschrieben die Gewindestange 3 geführt wird. In der Montageendstellung
ist die Durchbrechung 18 von dem zweiten Widerlagerelement 11 vollständig abgedeckt,
ist also nicht sichtbar. Natürlich sind am Sanitärgegenstand zwei solche Durchbrechungen
für je eine Befestigungseinrichtung 1 vorgesehen, um die Sitz- oder Deckelgarnitur
zu fixieren.
[0027] Zur Montage wird zunächst die Gewindestange 3 durch die Durchbrechung 12 des zweiten
Widerlagerelements 11 geschoben, wonach die Gewindestange 3 durch die Durchbrechung
18 gesteckt wird, so dass das Widerlagerelement 11 auf der Oberseite 16 des Sanitärgegenstands
2 aufliegt. Dabei kann an der Unterseite des Widerlagerelements 11 ein Kunststoffbelag
aufgebracht sein, der etwas dämpfend, weil weich, wirkt, so dass ein Verkratzen der
üblicherweise mit einer Glasur belegten Oberseite 16 vermieden wird. Alternativ und
in Figur 1 optional gestrichelt gezeigt kann auch eine Anlagescheibe 31 aus Kunststoff
als Kratzschutz zwischen dem Widerlagerelement 11 und der Glasuroberfläche angeordnet
werden.
[0028] Nach dem Durchführen der Gewindestange 3 durch die Durchbrechung 18 wird von der
Unterseite her das erste Widerlagerelement 6 auf die Gewindestange 3 aufgesteckt,
gefolgt von der Beilagscheibe 8, wonach schließlich die selbstsichernde Mutter 9 aufgeschraubt
wird. Die Mutter 9 wird festgezogen, so dass der Sanitärgegenstand 2 fest zwischen
den beiden Widerlagern 6, 11 verspannt wird. Die Verspannung ist möglich, da wie beschrieben
die Gewindestange 3 über den Stützabschnitt 13 am zweiten Widerlagerelement 11 abgestützt
ist. Durch die leicht gebogene Ausführung des ersten Widerlagerelements 6 wird dieses
beim Festziehen der Mutter 9 etwas flach gedrückt, so dass es axial verspannt wird,
was zusätzlich zur selbstsichernden Funktion der Mutter 9 sicherstellt, dass sich
die Schraubverbindung nicht löst. Diese Montageposition ist in der Perspektivansicht
gemäß Fig. 3 gezeigt, die einen Blick auf den Sanitärgegenstand 2 von schräg oben
zeigt. Ersichtlich liegt das zweite Widerlagerelement 11 auf der Oberseite 16 auf,
die Durchbrechung ist vollständig abgedeckt. Gezeigt ist auch, dass der kegelstumpfartige
Stützabschnitt 13 in der Durchbrechung 12, die ebenfalls konisch ist, versenkt aufgenommen
ist, so dass der Stützabschnitt 13 quasi oberflächenbündig mit der Oberseite des Stützelements
11 liegt.
[0029] Diese Montagesituation entspricht der werksseitigen Montagesituation, das heißt,
dass am Sanitärgegenstand 2, der üblicherweise natürlich zwei Durchbrechungen 18 aufweist,
so dass eine WC-Sitzgarnitur mittels zweier Befestigungseinrichtungen 1 fixiert wird,
alle Elemente der Befestigungseinrichtungen vormontiert werden, bis auf den Haltestift
14. Im Rahmen der werksseitigen Montage kann die Gewindestange 3 exakt innerhalb der
vom Durchmesser her deutlich größeren Durchbrechung 18 positioniert werden, so dass
werksseitig, beispielsweise unter Verwendung einer Montageschablone oder eines Montagerahmens,
die beiden Gewindestangen 3 der beiden Befestigungseinrichtungen 1 optimal ausgerichtet
und positioniert werden können. So kann einerseits der korrekte Abstand zwischen ihnen
eingestellt werden, entsprechend dem Abstand der Befestigungselemente an der Sitz-
oder Deckelgarnitur. Zum anderen kann eine exakte Orientierung der Gewindestangen
3 nach vorne und hinten sowie zu beiden Seiten erfolgen, so dass sichergestellt ist,
dass die Sitz- oder Deckelgarnitur anschließend exakt bezüglich des Sanitärgegenstands
2 ausgerichtet ist.
[0030] Wie beschrieben zeigt Fig. 3 die werksseitige Montagesituation der zentralen Teile
der Befestigungseinrichtungen 1. In dieser Form wird der Sanitärgegenstand 2 sodann
verpackt und transportiert und auch vom Monteur vor Ort entnommen und verbaut. Erst
wenn der Sanitärgegenstand 2, also das WC, beispielsweise wandseitig befestigt ist,
erfolgt letztlich die finale Montage der Sitz- oder Deckelgarnitur. Hierzu ist es
lediglich noch erforderlich, die beide Haltestifte 14 in die Innengewindebohrung 5,
die, siehe Fig. 3, frei zugänglich ist, einzuschrauben und mit einem geeigneten Werkzeug
festzuziehen. Da die Gewindestange 3 exakt ausgerichtet und positioniert sind, gilt
dies zwangsläufig dann auch für die eingeschraubten Haltestifte 14, so dass der Monteur
nachfolgend lediglich noch die Sitz- oder Deckelgarnitur auf die Haltestifte 14 aufsetzen
muss, irgendwelche zusätzlichen Ausrichtarbeiten sind nicht erforderlich. Die Sitz-
oder Deckelgarnitur wird an den Haltestiften beispielsweise verrastet, wozu stiftseitig
beispielsweise Rastnuten 19 vorgesehen sind, in die entsprechende Rastelemente der
Befestigungselemente der Sitz- oder Deckelgarnitur einschnappen. Fig. 4 zeigt die
Montageendstellung, wenn also der Sanitärgegenstand 2 beispielsweise wandseitig montiert
ist. Ersichtlich ist der Haltestift 14 in die Innengewindebohrung eingeschraubt und
festgezogen, er ragt entsprechend vom Sanitärgegenstand 2 ab.
[0031] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
1, wobei für gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Auch hier ist
eine Gewindestange 3 mit einem Außengewindeabschnitt 4 und einer Innengewindebohrung
5 vorgesehen. Ein erstes Widerlagerelement 6 ist hier in einer länglichen Form dargestellt,
es weist eine längsschlitzartige Durchbrechung 7 auf, die deutlich länger ist als
bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 1. Diese längliche, schlitzartige Durchbrechung erlaubt
es, dass das plattenartige erste Widerlagerelement quasi als Kippdübel fungiert, worauf
nachfolgend noch eingegangen wird. Vorgesehen ist des Weiteren eine Mutter 9, die
hier beispielsweise als Vierkant-Mutter ausgeführt ist.
[0032] Ebenfalls vorgesehen ist ein zweites Widerlagerelement 11 mit einer Durchbrechung
12, die wiederum konisch gesenkt ist, entsprechend der kegelstumpfartigen Geometrie
des Stützabschnitts 13 der Gewindestange 3. Gleichermaßen vorgesehen ist der Haltestift
14, der mit seinem Außengewindeabschnitt 15 in die Innengewindebohrung 5 eingeschraubt
wird.
[0033] Die Innengewindebohrung 5 ist im gezeigten Beispiel mit einer Aufnahme 20 in Form
eines Innensechskants für ein Werkzeug wie einen Inbusschlüssel versehen. Diese Aufnahme
20 ermöglicht es, ein Werkzeug anzusetzen und entweder die Gewindestange 3 beim Verspannen
der Bauteile gegen den Sanitärgegenstand 2 aktiv zu drehen und zu verschrauben, oder
beim Verschrauben der Mutter 9 die Gewindestange entsprechend gegenzuhalten und zu
kontern.
[0034] Im Rahmen der Montage wird zunächst die Gewindestange 3 wieder durch die Durchbrechung
12 des zweiten Widerlagerelements gesteckt. Anschließend wird das erste Widerlagerelement
auf die Gewindestange 3 gesteckt, sowie die Mutter 9 ein kurzes Stück auf den Gewindeabschnitt
4 aufgeschraubt. Das erste Widerlagerelement 6 kann aufgrund der Länge der schlitzartigen
Durchbrechung 7 nun zur Gewindestange 3 hin gekippt werden, das heißt, das Widerlagerelement
6 steht nicht quasi orthogonal zur Seite hin ab, sondern verläuft relativ eng angelegt
oder angekippt zur Gewindestange 3. Dies ermöglicht es, dass diese vormontierte Konfiguration
durch die Durchbrechung 18 des Sanitärgegenstands 2 hindurchgeführt werden kann. Sobald
das erste Widerlagerelement 6 durch die Durchbrechung geschoben ist, kippt es wieder
nach außen, liegt also auf der bereits leicht aufgeschraubten Mutter 9 auf, erstreckt
sich aber zur Seite der Gewindestange 3. Nachdem das zweite Widerlagerelement 11 auf
der Oberseite 16 des Sanitärgegenstands 2 aufliegt und der Stützabschnitt 13 wieder
bündig in der Durchbrechung 12 aufgenommen ist, beginnt das Festziehen. Dies kann
wie beschrieben dadurch erfolgen, dass ein Werkzeug in die Aufnahme 20 eingesetzt
wird und die Gewindestange 3 gedreht wird, wobei die Mutter 9 mit einem zweiten Werkzeug
festzuhalten und zu kontern ist. Denkbar ist natürlich auch, dass nur die Mutter 9
gedreht wird, während die Gewindestange 3 über das Werkzeug in der Aufnahme 20 gekontert
wird. In jedem Fall wird auch hier das erste Widerlagerelement 6 gegen die Unterseite
10 und das zweite Widerlagerelement 11 gegen die Oberseite 16 des Sanitärgegenstands
verspannt, worüber die Gewindestange 3 fixiert ist. Diese Situation ist wiederum in
Fig. 7 gezeigt, die der Anordnung gemäß Fig. 3 entspricht. Gut zu erkennen ist wiederum
die bündige Aufnahme des Stützabschnitts 13 an dem scheibenförmigen zweiten Widerlagerelement
11, wie auch, dass einerseits die Aufnahme 20 freiliegt, andererseits aber natürlich
auch die Innengewindebohrung 5.
[0035] Ausgehend von der in Fig. 7 gezeigten Vormontagestellung, wie die wesentlichen Teile
der Befestigungseinrichtung 1 werksseitig vormontiert und ausgerichtet werden, ist
es nach erfolgter WC-Montage lediglich noch erforderlich, die Haltestifte 14 in die
Innengewindebohrungen 5 der beiden Befestigungseinrichtungen 1 einzuschrauben und
festzuziehen, so dass die Haltestifte entsprechend von dem Sanitärgegenstand für die
Garniturmontage abstehen. Die Endmontagesituation ist in Fig. 6 gezeigt.
[0036] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung
1, die identisch der aus Fig. 5 entspricht, weshalb auf die diesbezügliche Beschreibung
verwiesen wird. Anders ist hier lediglich die Ausgestaltung der Aufnahme 20, die einen
Werkzeugangriff an der Gewindestange 3 ermöglicht. Die Aufnahme 20 ist hier als Schlitz
ausgeführt, der sich an der Stirnseite des Stützabschnitts 13 quer erstreckt und ermöglicht,
dort mit einem Schraubendreher einzugreifen. Ansonsten ist auch hier neben der Gewindestange
3 das erste Widerlagerelement 6 in Form des länglichen plattenartigen Bauteils mit
dem länglichen Schlitz 7 zur Realisierung einer kippdübelartigen Ausgestaltung vorgesehen,
ebenso wie die Mutter 9 und das zweite Widerlagerelement 11 mit seiner Durchbrechung
12 sowie der Haltestift 14. Der Montagevorgang erfolgt wie zur vorstehenden Ausführungsform
nach Fig. 5 beschrieben. Lediglich zum Verschrauben oder Kontern der Gewindestange
3 ist hier ein anderes Werkzeug, nämlich ein Schraubendreher, zu verwenden, der in
die schlitzartige Aufnahme 20 eingesetzt wird.
[0037] Die werksseitige Vormontagesituation ist in Fig. 9 gezeigt. Ersichtlich ist auch
hier wiederum der Stützabschnitt 13 bündig mit der Oberseite des zweiten Widerlagerelements
11, das wiederum die Durchbrechung 18 in dem Sanitärgegenstand vollständig abdeckt,
aufgrund der Versenkung in der Durchbrechung 12 dargestellt. Ebenso ersichtlich ist
die Zugänglichkeit der nach oben offenen, schlitzartigen Aufnahme 20 sowie der Innengewindebohrung
5. Wie beschrieben ist es nunmehr lediglich noch erforderlich, den Haltestift 14 einzuschrauben.
[0038] Die Figuren 10 - 13 zeigen in einer Teilansicht eine Sanitäranordnung 21, mit einem
in einer Teilansicht gezeigten Sanitärgegenstand 2 hier in Form eines WCs. An dem
WC, das üblicherweise aus Keramik ist, sind zwei Durchbrechungen 18 vorgesehen, in
denen bereits die Befestigungseinrichtungen 1, abgesehen von den beiden Haltestiften
14, montiert sind. Gezeigt sind die beiden scheibenförmigen zweiten Widerlagerelemente
11, die flächig auf der Oberseite 16 des Sanitärgegenstandes liegen. Gegebenenfalls
wie beschrieben ist an der Unterseite der Widerlagerelemente 11 eine Kunststoffschutzschicht
zur Vermeidung eines Verkratzens der Glasurbeschichtung aufgetragen, alternativ kann
auch eine dünne Kunststoffscheibe zwischengeordnet sein. In jedem Fall zeigt Fig.
10 die zu den vorstehenden Ausführungsvarianten bereits gezeigte, werksseitige Vormontageendstellung.
Die Gewindestangen 3 und mit ihnen die Gewindebohrungen 5 sind optimal innerhalb der
deutlich größer bemessenen Durchbrechungen 18 positioniert und ausgerichtet, sowohl
zueinander als auch zur Vorder- und Rückseite sowie zu beiden Seiten des Sanitärgegenstands
2. In dieser werksseitigen Vormontageform wird der Sanitärgegenstand verpackt, was
unter Verwendung auch bisher genutzter Verpackungsmittel möglich ist, da die Haltestifte
14, die, wenn bereits verschraubt, ansonsten nachteilig abragen würden, eben noch
nicht eingeschraubt sind. Ebenso einfach und problemlos ist die Handhabung nach dem
Auspacken, da eben die Haltestifte den nachfolgenden Handhabungs- und Montagevorgang
nicht behindern.
[0039] Sobald der Sanitärgegenstand 2 gemäß Fig. 10 beispielsweise wandseitig montiert ist
und die entsprechenden Zulauf- und Ablaufanschlüsse etc. angeschlossen und verlegt
sind, erfolgt die eigentliche Montage der Sitz- oder Deckelgarnitur. Fig. 11 zeigt
den Sanitärgegenstand 2 sowie eine an ihm zu befestigende kombinierte Sitz-Deckelgarnitur
22, umfassend einen hier ausschnittsweise gezeigten Sitz 23 sowie einen Deckel 24,
die beide relativ zueinander schwenkbeweglich sind, wozu zwei entsprechende Rotationsdämpfer
25 an der Garnitur 22 in an sich bekannter Weise vorgesehen sind. Jeder Rotationsdämpfer
weist einen Verbindungsabschnitt 26 mit einer Sackbohrung 27 auf, in die die Haltestifte
14 eingesteckt werden und darin verrasten.
[0040] Gezeigt sind in Fig. 11 die beiden noch nicht verschraubten Haltestifte 14 sowie
zwei Abdeckungen 28 aus Kunststoff. Diese dienen dazu, die zweiten Widerlagerelemente
11 abzudecken, also zu verstecken, wie auch den Haltestift 14, wenn verschraubt, so
dass auch dieser nicht sichtbar ist.
[0041] Fig. 12 zeigt die Anordnung aus Fig. 11, wobei hier die beiden Haltestifte 14 in
die Innengewindebohrungen 5 eingeschraubt sind und vom Sanitärgegenstand 2 abragen.
Die Abdeckungen 28 werden anschließend, siehe Fig. 13, über die Haltestifte 14 geschoben,
so dass sie einerseits die Widerlagerelemente 11 abdecken, andererseits aber auch
abschnittsweise den jeweiligen Haltestift 14, wozu jede Abdeckung 28 einen zylindrischen
Abschnitt 29 aufweist, der den Haltestift 14 abschnittsweise umgreift. Dieser Abschnitt
29 ist an seiner Oberseite mit einer rundlichen Aufnahme 30 versehen, die der zylindrischen
Form des jeweiligen Verbindungsabschnitts 26 der Rotationsdämpfer 25 entspricht.
[0042] Zur endgültigen Montage der Sitz-Deckelgarnitur 22 wird diese nun mit den beiden
Sackbohrungen 27 auf die beiden Haltestifte 14 aufgesetzt und darauf verrastet, wobei
in der finalen Verrastposition die zylindrischen Verbindungsabschnitte 26 in den rundlichen
Aufnahmen 30 aufgenommen sind. Sollte eine der Abdeckungen 28 geringfügig um die Achse
des Haltestifts verdreht sein, so wird durch diesen formschlüssigen Eingriff der zylindrischen
Verbindungsabschnitte 26 in die Aufnahmen 30 diese geringe Verdrehung entsprechend
korrigiert und die Abdeckung 28 ausgerichtet. Bei den Abdeckungen 28 handelt es sich
um einfache Kunststoffteile, während es sich bei den sonstigen Bauteilen der Befestigungseinrichtung
1 um Metallbauteile handelt.
1. Befestigungseinrichtung für eine Sitz- oder Deckelgarnitur (21) an einem Sanitärgegenstand
(2), umfassend eine, in der Montagestellung eine Durchbrechung (18) im Sanitärgegenstand
(2) durchgreifende, Gewindestange (3) mit einem Außengewindeabschnitt (4) und einer
Innengewindebohrung (5), ein erstes und ein zweiten Widerlagerelement (6, 11), die
in der Montagestellung einen Abschnitt des Sanitärgegenstands (2) zwischen sich aufnehmen
und dagegen verspannt sind, wenigstens eine auf den Außengewindeabschnitt (4) aufzuschraubende
Mutter (9) zum Verspannen der Widerlagerelemente (6, 11) sowie der Gewindestange (3),
sowie einen die Sitz- oder Deckelgarnitur (21) aufnehmenden Haltestift (14) mit einem
in die Innengewindebohrung (5) einzuschraubenden Außengewindeabschnitt (15).
2. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindestange (3) einen Stützabschnitt (13) aufweist, mit dem sie beim Verschrauben
der Mutter (9 gegen das zweite Widerlagerelement (11) spannbar ist, oder dass das
zweite Widerlagerelement (11) einstückig mit der Gewindestange (3) ausgebildet ist.
3. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Widerlagerelement (6) oder das erste und das zweite Widerlagerelement (6,
11) jeweils eine Scheibe oder Platte ist.
4. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Widerlagerelement (6, 11) unverlierbar an der Gewindestange
(3) gehaltert ist.
5. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Widerlagerelement (6) einen von der Gewindestange (3) durchgriffenen Längsschlitz
(7) aufweist, so dass das Widerlagerelement (6) zur Gewindestange (3) hin kippbar
ist.
6. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 2, oder Anspruch 2 und einem der Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützabschnitt (13) eine endseitig an der Gewindestange (3) vorgesehene Schulter
ist, mit der die Gewindestange (3) an dem zweiten Widerlagerelement (11) anliegt.
7. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Widerlagerelement (11) eine Vertiefung zur versenkten Aufnahme der Schulter
aufweist, wobei vorzugsweise die Schulter kegelförmig und die Vertiefung eine kegelförmige
Senkung ist.
8. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Gewindestange (3) eine Aufnahme (20) zum Ansetzen eines Werkzeugs vorgesehen
ist, wobei vorzugsweise die Aufnahme ein an der Stirnseite der Gewindestange (3) vorgesehener
Schlitz oder eine sich in die Innengewindebohrung (5) erstreckende Mehrkantvertiefung
ist.
9. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Widerlagerelement (11) einen an dem Sanitärgegenstand (2) anliegenden
Anlageabschnitt aus einem Kunststoffmaterial aufweist, oder dass das zweite Widerlagerelement
(11) über eine Anlagescheibe (31) aus einem Kunststoffmaterial gegen den Sanitärgegenstand
(2) abgestützt ist.
10. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestift (14) eine Aufnahme (17) zum Ansetzen eines Werkzeugs aufweist, wobei
vorzugsweise die Aufnahme (17) ein an der Stirnseite des Haltestifts vorgesehener
Schlitz oder ein mehreckiger Stiftanschnitt ist.
11. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestift (14) ein oder mehrere Klemm- oder Rastelemente (19) für eine Klemm-
oder Rasthalterung der Sitzgarnitur (21) aufweist.
12. Befestigungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Abdeckung (28) vorgesehen ist, die in der Montagestellung auf das zweite Widerlagerelement
(11), dieses abdeckend, gesetzt und vom Haltestift (14) durchgriffen ist.
13. Sanitäranordnung, umfassend einen Sanitärgegenstand (2), insbesondere ein WC oder
ein Bidet, sowie eine Sitz- oder Deckelgarnitur (21), die mittels zweier Befestigungseinrichtungen
(1) nach einem der vorangehenden Ansprüche am Sanitärgegenstand (2) befestigt oder
befestigbar ist.
14. Sanitäranordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Sanitärgegenstand (2) zwei vorzugsweise runde Durchbrechungen (18) vorgesehen
sind, die in der Montagestellung vom zweiten Widerlagerelement (11) oder von der Abdeckung
(28) vollständig überdeckt sind.
15. Sanitäranordnung nach eine der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitz- oder Deckelgarnitur (21) nur einen Sitz (23), nur einen Deckel oder eine
Sitz-Deckel-Kombination (23, 24) aufweist.
16. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sitz- oder Deckelgarnitur (21) zwei Rotationsdämpfer (25) befestigt sind,
die jeweils einen Verbindungsabschnitt (26) mit einer Haltestiftaufnahme (27), in
die der jeweilige Haltestift (14) eingreift, aufweisen.
17. Sanitäranordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils zylindrischen Verbindungsabschnitte (26) in einer formkompatiblen Aufnahme
(30) der Abdeckung (28) aufgenommen sind.