[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen,
insbesondere Schrottteilen aus Aluminium. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
[0002] Ein aus dem Stand der Technik wohlbekanntes Verfahren zum Analysieren und Sortieren
von Materialteilen, insbesondere von Schrottteilen aus Aluminium, ermöglicht eine
Sortierung auf Basis einer laserinduzierten Plasmaspektroskopie, auch LIBS (laser-included
break down spectroscopy) genannt. Dabei wird die laserinduzierte Plasmaspektroskopie
zur Bestimmung einer elementspezifischen Zusammensetzung eines Materialteils, das
heißt einer Probe mit Hilfe eines Plasmas eingesetzt. Das Plasma wird mit hochintensiver,
fokussierter Laserstrahlung an einer Oberfläche des Materialteils erzeugt. Vom Plasma
emittiertes Licht wird detektiert und spektral ausgewertet, um auf eine elementare
Zusammensetzung des Materialteils rückzuschließen.
[0003] Ein Verfahren der vorbeschriebenen Art ist beispielsweise aus der
EP 3 352 919 B1 bekannt, die auch eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung offenbart.
[0004] Gemäß der
EP 3 352 919 B1 werden zu sortierende Materialteile einem Zuführmittel aufgegeben. Bei dem Zuführmittel
kann es sich beispielsweise um schwingungsbewegte Platten handeln, die eine Zuführfläche
bereitstellen, entlang derer die Materialteile bewegt werden.
[0005] Mittels des Zuführmittels werden die zu analysierenden und zu sortierenden Materialteile
einer Rutsche aufgegeben. Der Schwerkraft folgend rutschen die Materialteile die Rutsche
herunter und verlassen diese über eine untere Randkante der Rutsche. Von hier bewegen
sich die zu analysierenden und zu sortierenden Materialteile im freien Fall durch
die Umgebungsatmosphäre hindurch. Dabei dienen das Zuführmittel und die Rutsche dazu,
dass eine Vereinzelung der Materialteile stattfindet und diese nach einem Verlassen
der Rutsche im freien Fall durch einen räumlich definierten Fallkorridor hindurchbewegt
werden.
[0006] Während des freien Falls findet für jedes die Rutsche verlassende Materialteil eine
laserinduzierte Plasmaspektroskopie statt. Zu diesem Zweck ist eine Lasereinrichtung
vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, mit einem sich entlang einer Strahlachse ausbreitenden
Laserstrahl auf einer Oberfläche eines Materialteils ein Plasma zu erzeugen. Des Weiteren
ist ein Spektrometersystem vorgesehen, das dazu eingerichtet ist, eine Spektralanalyse
eines von dem laserinduzierten Plasma emittierten Plasmalichts durchzuführen und in
Entsprechung eines Ergebnisses der durchgeführten Spektralanalyse ein Ausgangssignal
zu erzeugen.
[0007] Dieses Ausgangssignal dient dann in Kombination mit einem Sortierkriterium im Weiteren
einer Sortiereinheit dazu, die die Rutsche verlassenden Materialteile einer von zwei
Fraktionen zuzuführen. Als Sortiereinheit kann beispielsweise eine Luftdüse zum Einsatz
kommen, die mittels einer Steuervorrichtung entsprechend angesteuert wird. Aus dem
Strom an Materialteilen, die die Rutsche verlassen, können so unter Luftdruckeinwirkung
bestimmte Materialteile aussortiert werden. Im Ergebnis stehen so eine Fraktion von
aussortierten und eine Fraktion von nicht aussortierten Materialteilen.
[0008] Typischerweise dient das vorbeschriebene Verfahren dazu, Materialteile einer bestimmten
Zusammensetzung zu erkennen und von Materialteilen einer anderen Zusammensetzung zu
trennen. Dabei erfolgt eine solche Trennung entweder deshalb, weil ein Materialteil
einer ungewünschten Zusammensetzung erkannt und mittels der Sortiereinheit ausgeschleust
wird oder weil die Zusammensetzung eines Materialteils nicht sicher festgestellt werden
konnte und deshalb eine Ausschleusung mittels der Sortiereinheit stattfindet. Die
Fraktion der ausgeschleusten Materialteile setzt sich mithin zusammen aus in ihrer
Zusammensetzung eindeutig identifizierten und nicht gewünschten Materialteilen einerseits
und in ihrer Zusammensetzung nicht eindeutig identifizierten Materialteilen andererseits.
[0009] Die Fraktion der in ihrer Zusammensetzung eindeutig identifizierten und gewünschten
Materialteile wird auch als "Gutfraktion" bezeichnet. Die andere Fraktion, das heißt
die Fraktion der eindeutig identifizierten und nicht gewünschten Materialteile einerseits
und der nicht eindeutig identifizierten Materialteile andererseits, wird auch als
"Restfraktion" bezeichnet.
[0010] Die Praxis hat gezeigt, dass die Menge an Restfraktion im Vergleich zur Menge an
Gutfraktion nicht unerheblich klein ausfällt. Da die Restfraktion in ihrer Zusammensetzung
undefiniert und insofern unbekannt ist, ist eine wirtschaftliche Verwertung der zur
Restfraktion gehörenden Materialteile nicht möglich.
[0011] Analysierte und sortierte Materialteile können im Weiteren insbesondere dazu verwendet
werden, dem Ofen einer Schmelzanlage zugeführt zu werden, um für ein späteres Gussstück
die gewünschte Legierungszusammensetzung bereitzustellen. So ist es beispielsweise
bei Materialteilen, die als Schrottteile aus Aluminium vorliegen, das vorrangige Ziel
der Sortierung, die für einen bestimmungsgemäßen Betrieb einer Umschmelzanlage richtige
Aluminiumlegierung auszusortieren.
[0012] Für die bestmögliche Nutzung sowohl der Gutfraktion als auch der Restfraktion ist
eine analytische Auswertung notwendig. Das Ergebnis einer solchen Analyse kann dann
auch zur Planung einer Beschickung eines Ofens einer Umschmelzanlage herangezogen
werden. Dies geschieht unter Berücksichtigung eines "Sicherheitspuffers", der notwendig
ist, um sicher innerhalb eines bestimmten Ziellegierungsfensters zu bleiben. Analytische
Ungenauigkeiten können so zwar zum Teil ausgeglichen werden, doch der maximal mögliche
Einsatz an Schrottteilen wird so in nachteiliger Weise reduziert.
[0013] Die analytische Ungenauigkeit der Auswertung ist dadurch begründet, dass zwecks Analyse
nur auf wenige Proben zurückgegriffen wird, die nur einen Bruchteil der insgesamt
weiter zu verarbeitenden Materialteile ausmacht. Dabei nimmt die Wahrscheinlichkeit
einer analytischen Unsicherheit bei heterogen ausgebildeten Fraktionen zu. Und so
ist insbesondere die Restfraktion dem Grunde nach nicht weiter wirtschaftlich verwertbar,
und wenn, dann nur sehr bedingt und dies mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von analytischen
Ungenauigkeiten.
[0014] Ausgehend vom Vorbeschriebenen ist es die
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen, insbesondere
von Schrottteilen aus Aluminium, anzugeben, das hilft, mögliche Analysefehler zu minimieren
und die weitere Verwertbarkeit von Materialteilen, insbesondere in Umschmelzanlagen
zu maximieren. Ferner soll eine Vorrichtung zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen,
insbesondere von Schrottteilen aus Aluminium vorgeschlagen werden.
[0015] Verfahrensseitig wird zur
Lösung der vorstehenden Aufgabe vorgeschlagen ein Verfahren zum Analysieren und Sortieren
von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen aus Aluminium, das zweistufig durchgeführt
wird, wobei in einer ersten Stufe eine Vorsortierung und in einer zweiten Stufe eine
Nachsortierung erfolgen, wobei in der ersten Stufe in einem ersten Schritt eine vorgebbare
Materialeigenschaft der Materialteile bestimmt wird und in einem zweiten Schritt der
ersten Stufe die Materialteile jeweils in Abhängigkeit der jeweils bestimmten Materialeigenschaft
entweder einer ersten Fraktion oder einer zweiten Fraktion zugeführt werden, und wobei
in der zweiten Stufe in einem ersten Schritt die Materialteile einer der beiden Fraktionen
in einen kontinuierlichen Förderstrom überführt und einer Prompte-Gamma-Neutronenaktivierungsanalyse
(kurz: PGNAA) unterzogen werden, und in einem zweiten Schritt der zweiten Stufe der
Förderstrom abhängig von einer durch die PGNAA erhaltenen Elementbestimmung einzelnen
Unterfraktionen zugeleitet wird.
[0016] Vorrichtungsseitig wird zur
Lösung der vorstehenden Aufgabe vorgeschlagen eine Vorrichtung zum Analysieren und Sortieren
von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen aus Aluminium, mit einer ersten Analyseeinrichtung
und einer zweiten Analyseeinrichtung, wobei die erste Analyseeinrichtung dazu eingerichtet
ist, eine vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile zu bestimmen und die Materialteile
mittels einer Sortiereinrichtung einer von zwei Fraktionen zuzuführen, wobei die zweite
Analyseeinrichtung dazu eingerichtet ist, die Materialteile einer der beiden Fraktionen
einer PGNAA zu unterziehen und die Materialteile abhängig von einer Elementbestimmung
durch die PGNAA einzelnen Unterfraktionen zuzuführen.
[0017] Die erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung erfolgt zweistufig. Es sind eine Vorsortierung
einerseits und eine Nachsortierung andererseits vorgesehen. Die Vorsortierung dient
dazu, wenigstens zwei Materialteil-Fraktionen zu bilden, eine Gutfraktion einerseits
und eine Restfraktion andererseits.
[0018] Die Fraktionsbildung erfolgt erfindungsgemäß in Abhängigkeit einer vorgebbaren Materialeigenschaft
der Materialteile. Zu diesem Zweck wird in einem ersten Schritt eine vorgebbare Materialeigenschaft
der Materialteile bestimmt. In einem zweiten Schritt der ersten Stufe erfolgt dann
eine Sortierung der Materialteile, d. h. eine Aufteilung der Materialteile auf wenigstens
zwei Fraktionen, nämlich eine erste Fraktion und eine zweite Fraktion. Diese Fraktionsbildung
erfolgt in Abhängigkeit der jeweils bestimmten Materialeigenschaft der Materialteile.
Die Materialteile werden mithin in Abhängigkeit des Ergebnisses der Bestimmung der
Materialeigenschaft gemäß erstem Schritt fraktioniert.
[0019] Die Fraktionierung erfolgt mithin erfindungsgemäß in einer solchen Weise, dass zumindest
zwei Fraktionen ausgebildet werden, wobei die eine der beiden Fraktionen vermehrt
Materialteile beinhaltet, die die vorgebbare Materialeigenschaft aufweisen, wohingegen
die andere Fraktion vornehmlich aus Materialteilen gebildet ist, die diese Materialeigenschaft
eben nicht aufweisen.
[0020] Als Materialeigenschaft im Sinne der Erfindung kann grundsätzlich eine solche Materialeigenschaft
gewählt werden, die zweckmäßigerweise dazu beiträgt, das gewünschte Sortierergebnis
zu optimieren. Als in diesem Sinne besonders geeignet werden als vorgebbare Materialeigenschaft
der Materialteile die jeweilige Dichte, Absorptionsfähigkeit und/oder chemische Zusammensetzung
der Materialteile gewählt.
[0021] Die Fraktionsbildung der Vorsortierung kann auch weitere Stufen umfassen. Insbesondere
ist es möglich, eine Sortierung in Abhängigkeit einer Mehrzahl von zu bestimmender
Materialeigenschaften durchzuführen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, in einem
ersten Schritt eine erste vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile zu bestimmen
und in einem zweiten Schritt die Materialteile jeweils in Abhängigkeit der jeweils
bestimmten ersten Materialeigenschaft entweder einer ersten Fraktion oder einer zweiten
Fraktion zuzuführen. Eine der beiden so entstehenden Fraktionen wird dann im Sinne
der Erfindung einer weiteren Vorsortierung unterzogen, indem in einem dritten Schritt
eine zweite vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile bestimmt wird und in
einem vierten Schritt die Materialteile jeweils in Abhängigkeit der jeweils bestimmten
zweiten Materialeigenschaft entweder einer dritten Fraktion oder einer vierten Fraktion
zugeführt werden.
[0022] Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist mithin nicht die Vorsortierung als solche,
sondern die Kombination von Vorsortierung und Nachsortierung, wobei mit Beendigung
der Vorsortierung wenigstens zwei Fraktionen von Materialteilen vorliegen und mindestens
eine dieser beiden Fraktionen einer PGNAA unterzogen wird.
[0023] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass in der
ersten Stufe in einem ersten Schritt die jeweilige chemische Zusammensetzung der Materialteile
bestimmt wird, indem je Materialteil geprüft wird, ob eine vorgebbare chemische Komponente
Bestandteil des Materialteils ist, und in einem zweiten Schritt der ersten Stufe die
Materialteile jeweils abhängig von dem Vorhandensein der vorgebbaren chemischen Komponente
als Bestandteil des Materialteils entweder einer ersten Fraktion oder einer zweiten
Fraktion zugeführt werden.
[0024] Die Fraktionsbildung erfolgt bevorzugter Weise mithin in Abhängigkeit der chemischen
Zusammensetzung der Materialteile. Zu diesem Zweck wird in einem ersten Schritt die
jeweilige chemische Zusammensetzung der Materialteile bestimmt, indem je Materialteil
geprüft wird, ob eine vorgebbare chemische Komponente Bestandteil des Materialteils
ist. Bejahendenfalls wird dieses Materialteil der Gutfraktion zugeführt, andernfalls
der Restfraktion. Sollte hinsichtlich eines Materialteils keine eindeutige Bestimmung
möglich sein, wird es der Restfraktion zugeschlagen.
[0025] Als vorgebbare chemische Komponente können einzelne Elemente gewählt werden, wie
zum Beispiel Zink, Kupfer, Eisen oder Mangan. Alternativ können auch Elementgruppen
vorgegeben werden, beispielsweise bestimmte Aluminiumlegierungen, so zum Beispiel
die Legierungen der 5000er Reihe oder der 6000er Reihe.
[0026] Es ist besonders bevorzugt, die vorbeschriebene Vorsortierung mittels LIBS durchzuführen.
Es können aber auch andere Verfahren zum Einsatz kommen, denn es geht zunächst einmal
nur darum, Materialteile nach ihrer chemischen Zusammensetzung zu analysieren und
alsdann zwei Fraktionen zuzuordnen, und zwar in Abhängigkeit der bestimmten chemischen
Zusammensetzung.
[0027] Eine Vorsortierung kann anstelle von LIBS auch mittels Röntgensortierung, beispielsweise
mittels Röntgentransmission durchgeführt werden, insbesondere dann, wenn andere Materialeigenschaften
der Materialteile als Sortierkriterium für die Vorsortierung herangezogen werden sollen.
So ist beispielsweise auch eine zweistufige Röntgensortierung möglich, bei der in
einer ersten Stufe eine Röntgensortierung zur Aluminiumanreicherung und in einer zweiten
Stufe eine Röntgensortierung zur Aufteilung in Guss- und Knetlegierungen erfolgt.
[0028] Der Vorsortierung folgt erfindungsgemäß eine Nachsortierung nach. Es werden dabei
die Materialteile zumindest einer Fraktion nachsortiert. Es können aber auch die Materialteile
beider Fraktionen jeweils nachsortiert werden. Bevorzugter Weise findet insbesondere
eine Nachsortierung der Restfraktion statt.
[0029] Die Nachsortierung erfolgt mittels PGNAA, das heißt durch eine Prompte-Gamma-Neutronenaktivierungsanalyse.
Diese ermöglicht eine Online-Qualitätskontrolle, wobei sämtliche zu einer Fraktion
gehörenden Materialteile analysiert werden, das heißt im Unterschied zum Stand der
Technik nicht nur einzelne Proben. Dies erbringt insbesondere den Vorteil einer äußerst
zuverlässigen Messung, womit die nach dem Stand der Technik bestehenden Ungenauigkeiten
bei einer erfindungsgemäß vorgesehenen Probenanalyse vermieden sind. Der bei einer
Chargenoptimierung zur Beschickung eines Ofens zu berücksichtigende "Sicherheitspuffer"
kann ob der mit der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung erzielten analytischen
Genauigkeit reduziert werden. Dies wiederum gestattet einen höheren Anteil an verwertbaren
minderwertigen Schrotten und damit einhergehend geringere Kosten für den Einsatz von
Primärmetallen und/oder - legierungen.
[0030] Von besonderem Vorteil der PGNAA ist darüber hinaus, dass die Materialteile der analysierten
Fraktion Unterfraktionen zugeführt werden können, und zwar in Abhängigkeit der durchschnittlichen
chemischen Zusammensetzung, die in Echtzeit durch PGNAA bestimmt wird.
[0031] Insbesondere die Restfraktion beinhaltet Materialteile, die in ihrer chemischen Zusammensetzung
stark variieren. Dabei wird der betriebswirtschaftliche Wert der Verwertbarkeit der
Restfraktion durch den Gehalt der darin enthaltenen Legierungselemente bestimmt, insbesondere
durch Legierungselemente wie zum Beispiel Zink und Kupfer. Das erfindungsgemäße Verfahren
gestattet es, die tatsächliche chemische Zusammensetzung der Materialteile online,
das heißt in Echtzeit zu ermitteln, was dann im Weiteren ein Zuführen der Materialteile
zu einzelnen Unterfraktionen gestattet. Es werden auf diese Weise voneinander getrennt
Unterfraktionen erzeugt, die aufgrund der bekannten chemischen Zusammensetzung einen
betriebswirtschaftlich höheren Wert haben als eine ungetrennte Mischung. Die erfindungsgemäße
Verfahrensdurchführung kann mithin dazu beitragen, die wirtschaftliche Verwertbarkeit
der in den Fraktionen enthaltenen Materialteile zu steigern, womit gleichzeitig unerwünschtes
Downcycling reduziert wird. Darüber hinaus wird eine zusätzliche Qualitätssicherung
geschaffen.
[0032] Die Prompte-Gamma-Neutronenaktivierungsanalyse ermöglicht eine Multielement-Messung
der in einem Förderstrom fortbewegten Materialteile einer Fraktion. Erfindungsgemäß
ist deshalb gemäß einem ersten Schritt der zweiten Stufe vorgesehen, dass die Materialteile
einer der beiden Fraktionen in einen kontinuierlichen Förderstrom überführt werden.
Alsdann werden die Materialteile einer PGNAA unterzogen. Der Vorteil von PGNAA besteht
dabei darin, dass kontinuierlich über den gesamten Förderstromquerschnitt gemessen
und eine repräsentative Elementbestimmung durchgeführt wird. Elemente wie zum Beispiel
Kupfer können mit einer Genauigkeit von bis zu 0,02% Kupfer gemessen werden, womit
es gestattet ist, Unterfraktionen auszubilden, die definiert voneinander unterscheidbar
sind.
[0033] In einem zweiten Schritt der zweiten Stufe wird der Förderstrom an Materialteilen
einzelnen Unterfraktionen zugeleitet, was in Abhängigkeit der mittels PGNAA erhaltenen
Elementbestimmung erfolgt.
[0034] Im Ergebnis der erfindungsgemäßen Verfahrensdurchführung steht in vorteilhafter Weise,
dass eine Sortierung von Materialteilen in Abhängigkeit des betriebswirtschaftlichen
Werts ausgewählter Legierungselemente wie zum Beispiel Kupfer, Zink, Eisen oder Mangan
erfolgen kann. Dabei erfolgt keine Analyse nicht anhand von repräsentativen Proben,
sondern vielmehr eine Komplettanalyse sämtlicher zu einer Fraktion gehörenden Materialteile,
und dies in Echtzeit, was einen Onlinebetrieb gestattet. Dabei sind Analyseungenauigkeiten
minimiert, was es gestattet, den für einen bestimmungsgemäßen Betrieb einer Gießerei
vorzuhaltenden "Sicherheitspuffer" zu verkleinern, was wiederum einen verminderten
Einsatz von Primärmetallen gestattet.
[0035] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Stufen
zeitlich unmittelbar aufeinander nachfolgend durchgeführt werden. Es findet mithin
eine Vorsortierung, unmittelbar gefolgt von einer Nachsortierung statt. Die der Vorsortierung
entstammenden Fraktionen werden mithin im Anschluss an die Vorsortierung weiterverarbeitet
und der erfindungsgemäß vorgesehenen zweiten Sortierstufe unterzogen. Es ist so eine
zeitlich und auch räumlich optimierte Verfahrensdurchführung gestattet.
[0036] Alternativ ist es aber natürlich auch möglich, die beiden erfindungsgemäßen Verfahrensstufen
zeitlich voneinander zu entkoppeln. Insbesondere ist es gestattet, die aus einer Vorsortierung
der bestimmungsgemäßen Art entstammenden Fraktionen zwischenzulagern und erst zu einem
späteren Zeitpunkt einer Nachsortierung der erfindungsgemäßen Art zuzuführen. Eine
solche zeitlich verzögerte zweistufige Sortierung kann sich insbesondere aus logistischen
Gründen als vorteilhaft erweisen. So können insbesondere Fraktionen der Vorsortierung
gesammelt und als alsdann gemeinschaftlich in vorbeschriebener Weise nachsortiert
werden.
[0037] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, nicht nur die Materialteile
einer Fraktion, sondern die Materialteile beider Fraktionen jeweils einer PGNAA zu
unterziehen. Dabei werden die Fraktionen getrennt voneinander verarbeitet, so dass
eine unbeabsichtigte Durchmischung der zuvor in zwei Fraktionen unterteilten Materialteile
sicher vermieden ist.
[0038] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bestimmung der
chemischen Zusammensetzung der Materialteile in der ersten Stufe mittels LIBS erfolgt.
Da das LIBS-Verfahren sehr zuverlässig Gutfraktionen erzeugt, ist es bei einer Vorsortierung
mittels LIBS insbesondere bevorzugt, die Restfraktion mittels PGNAA weiterzuverarbeiten.
Aber auch die nach dem LIBS-Verfahren erzeugte Gutfraktion kann natürlich einer Nachsortierung
mittels PGNAA unterzogen werden.
[0039] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass als vorgebbare chemische
Komponente eine charakteristische Komponente einer bestimmten Aluminiumlegierung gewählt
wird.
[0040] Für bestimmte Aluminiumlegierungen sind bestimmte einzelne chemische Elemente charakteristisch.
Um Aluminiumlegierung voneinander unterscheiden zu können, ist es deshalb nicht erforderlich,
sämtliche Legierungsbestandteile eines zu sortierenden Materialteils zu analysieren.
Die Bestimmung nur eines Legierungselements zur eindeutigen Unterscheidung zweier
Aluminiumlegierungen kann deshalb ausreichen. Dies ist insbesondere dann der Fall,
wenn in der Legierungszusammensetzung erwartbare Komponenten enthalten sind. Liegen
beispielsweise in einem zu sortieren Schrottgemisch insbesondere Materialteile nur
zweier Aluminiumlegierungen vor, so sind auch nur diese beiden Aluminiumlegierungen
erwartbar. Sofern sich diese beiden erwartbaren Aluminiumlegierungen durch ein charakteristisches
Legierungselement unterscheiden, so ist es ausreichend, die chemische Zusammensetzung
der Materialteile anhand dieses Legierungselements zu bestimmen.
[0041] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass in der zweiten Stufe
bei der Elementbestimmung mittels PGNAA insbesondere Legierungselemente aus der Gruppe
Zink, Kupfer, Eisen und Mangan berücksichtigt werden. Diese Legierungselemente sind
insbesondere aus betriebswirtschaftlicher Sicht bedeutsam, weshalb es von Vorteil
ist, den Förderstrom an Materialteilen in diese Legierungselemente repräsentierende
Unterfraktionen zu unterteilen.
[0042] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient insbesondere einer Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die mit der Erfindung vorgeschlagene Vorrichtung verfügt zu diesem Zweck
über eine erste Analyseeinrichtung und eine zweite Analyseeinrichtung. Dabei dienen
die erste Analyseeinrichtung der Vorsortierung gemäß der ersten Verfahrensstufe und
die zweite Analyseeinrichtung der Nachsortierung gemäß der zweiten Verfahrensstufe.
Die beiden Analyseeinrichtungen können fördertechnisch miteinander gekoppelt sein,
was es ermöglicht, die beiden Verfahrensstufen zeitlich unmittelbar aufeinander nachfolgend
durchzuführen.
[0043] Die erste Analyseeinrichtung ist dazu eingerichtet, eine vorgebbare Materialeigenschaft
der Materialteile zu bestimmen und die Materialteile mittels einer Sortiereinrichtung
zu fraktionieren. Eine vorgebbare Materialeigenschaft im erfindungsgemäßen Sinn können
insbesondere Dichte, Absorptionsfähigkeit und chemische Zusammensetzung sein. Die
erste Analyseeinrichtung ist dementsprechend auszubilden, sodass die Materialteile
in Entsprechung der gewünschten Materialeigenschaft sortiert werden können.
[0044] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die erste Analyseeinrichtung
insbesondere dazu eingerichtet, die chemische Zusammensetzung der Materialteile zu
bestimmen, indem je Materialteil geprüft wird, ob eine vorgebbare chemische Komponente
Bestandteil des Materialteils ist. Diese Prüfung kann in schon vorbeschriebener Weise
vorzugsweise mittels LIBS durchgeführt werden.
[0045] Die erste Analyseeinrichtung verfügt über eine Sortiereinrichtung, mittels welcher
die Materialteile einer von zwei Fraktionen zugeführt werden. Dabei bilden sich vorzugsweise
eine Gutfraktion einerseits und eine Restfraktion andererseits aus, und zwar in Abhängigkeit
der zuvor durchgeführten Materialanalyse, beispielsweise anhand der chemischen Zusammensetzung
der Materialteile.
[0046] Die zweite Analyseeinrichtung ist dazu eingerichtet, die Materialteile einer der
beiden Fraktionen einer PGNAA zu unterziehen und alsdann die Materialteile abhängig
von einer Elementbestimmung durch die PGNAA einzelnen Unterfraktionen zuzuführen.
Dabei erfolgt die Analyse der Materialteile in Echtzeit, was eine sofortige Zusortierung
der im Förderstrom fortbewegten Materialteile zu einzelnen Unterfraktionen gestattet.
[0047] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Analyseeinrichtung
eine Analyse mittels LIBS ermöglicht, zu welchem Zweck die erste Analyseeinrichtung
umfasst:
- eine Sortiereinheit, die dazu eingerichtet ist, ein Materialteil einer von zwei Fraktionen
zuzuführen,
- eine Lasereinrichtung, die dazu eingerichtet ist, mit einem sich entlang einer Strahlachse
ausbreitenden Laserstrahl auf einer Oberfläche des Materialteils ein Plasma zu erzeugen,
ein Spektrometersystem, das dazu eingerichtet ist, eine Spektralanalyse eines von
dem laserinduzierten Plasma emittierten Plasmalichts durchzuführen und in Entsprechung
eines Ergebnisses der durchgeführten Spektralanalyse ein Ausgangssignal zu erzeugen,
und
- eine Steuervorrichtung, die dazu eingerichtet ist, das Ausgangssignal zu empfangen
und die Sortiereinheit basierend auf dem Ausgangssignal und einem Sortierkriterium
zu betreiben.
[0048] Das Spektrometersystem verfügt seinerseits über ein Spektrometer und eine mit dem
Spektrometer optische verbundene Detektionseinheit. Dabei weist die Detektionseinheit
ein Objektiv auf, dem ein Detektionskegel zugeordnet ist, der in einem Überlappungsbereich
mit dem Laserstrahl einen Plasmadetektionsbereich ausgebildet.
[0049] Mittels einer derart ausgerüsteten Analyseeinrichtung kann in an sich bekannter Weise
die chemische Zusammensetzung eines Materialteils mittels LIBS durchgeführt werden,
wobei eine Einstellung der Einrichtung auf ein bestimmtes vorgebbares Element oder
eine bestimmte vorgebbare Legierung, beispielsweise eine Aluminiumlegierung erfolgen
kann.
[0050] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Analyseeinrichtung
eine Transporteinrichtung mit Transportbändern zum Transport der Materialteile in
einem kontinuierlichen Förderstrom aufweist. Die Transportbänder dienen dazu, die
Materialteile in einen Förderstrom zu überführen, und zwar einen Förderstrom vorgebbarer
Breite und Höhe. Dabei erfolgt die geometrische Ausgestaltung des Förderstroms insbesondere
in Abhängigkeit der zur PGNAA einzusetzenden Detektionseinheit.
[0051] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Analyseeinrichtung
eine Detektionseinheit aufweist, die über eine unterhalb eines Transportbandes angeordnete
Neutronenquelle und einen oberhalb des Transportbandes angeordneten und der Neutronenquelle
gegenüberliegenden Detektor verfügt. Es ist so ein flächenhaftes Abtasten des Förderstroms
ermöglicht, so dass im Weiteren bei bekannter Fördergeschwindigkeit berechnet werden
kann, welche Transportband länge mit Materialteilen einer bestimmten durchschnittlichen
chemischen Zusammensetzung belegt ist. Es können so zeitlich gesteuert Zuordnungen
des Förderstroms zu einzelnen Unterfraktionen vorgenommen werden, was in einfacher
Weise, gleichwohl aber effektiv eine Zuführung des Förderstroms zu voneinander separierten
unterschiedlichen Unterfraktionen gestattet. Auch eine umgekehrte Anordnung von Neutronenquelle
und Detektor ist natürlich möglich.
[0052] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Detektionseinheit
in Transportrichtung des Transportbandes voneinander getrennte Kompartments nachgeschaltet
sind, wobei die Kompartments jeweils der Aufnahme von Materialteilen einer Unterfraktion
dienen.
[0053] Zur Aufteilung des Förderstroms in unterschiedliche Unterfraktionen sind Kompartments
vorgesehen. Diese Kompartments stellen voneinander räumlich getrennte Sammelstellen
für die Materialteile dar, wobei je Unterfraktion eine Sammelstelle vorgesehen ist.
Eine solche Sammelstelle kann beispielsweise durch eine Box, einen Behälter und/oder
dergleichen gebildet sein. Von Bedeutung ist allein, dass diese Kompartments der Detektionseinheit
in Transportrichtung der Materialteile nachgeschaltet sind, so dass nach erfolgter
PGNAA eine bestimmungsgemäße Zuteilung des Förderstroms auf die einzelnen Kompartments
vorgenommen werden kann.
[0054] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass jedem Kompartment
ein umlaufendes Transportband zugeordnet ist, das in Höhenrichtung oberhalb des Kompartments
angeordnet ist.
[0055] Die einzelnen Kompartments sind in Transportrichtung des Materialteilförderstroms
hintereinander angeordnet. Oberhalb der Kompartments sind jeweils einzelne Transportbänder
vorgesehen, die in Transportrichtung ebenfalls hintereinandergeschaltet sind, so dass
der Förderstrom an Materialteilen von Transportband zu Transportband übergeben werden
kann. Dabei ist jedem Kompartment ein Transportband zugeordnet, womit der Förderstrom
von Kompartment zu Kompartment mittels des jeweils zugehörigen Transportbandes weitergegeben
werden kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es mithin, je nach zum
Einsatz kommenden Transportbändern den diesen aufgegebenen Materialstrom gezielt einzelnen
Kompartments zuführen zu können.
[0056] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Transportbänder
jeweils zur Horizontalen geneigt ausgebildet sind. Sie verfügen mithin über einen
ersten Endabschnitt und über einen zweiten Endabschnitt, wobei die beiden Endabschnitte
in Höhenrichtung auf einem unterschiedlichen Höhenniveau liegen. Dabei überragt ein
in Förderrichtung hinterer Endabschnitt eines Transportbandes einen in Transportrichtung
vorderen Endabschnitt eines dem ersten Transportband nachgeschalteten Transportbandes.
[0057] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Laufrichtung der Transportbänder
umkehrbar. In Kombination mit der Schrägstellung der Transportbänder zur Horizontalen
kann so in einfacher und zugleich effektiver Weise eine gezielte Zuordnung des geförderten
Materialstroms zu den einzelnen Kompartments sichergestellt werden. Denn die in Transportrichtung
laufenden Transportbänder transportieren den Materialstrom von Transportband zu Transportband,
und dies bis zu demjenigen Transportband, das in umgekehrter Richtung umläuft. Dieses
in umgekehrter Richtung umlaufende Transportband fördert das auf ihn aufgegebene Material
in das ihm zugehörige Kompartment. Soll ein anderes Kompartment bedient werden, so
wird die Laufrichtung dieses Transportbandes wieder umgekehrt. In technisch einfacher,
gleichwohl aber wirkungsvoller Weise ist so eine gezielte Verteilung des Förderstroms
an Materialteilen auf einzelne Kompartments gestattet.
[0058] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung eine erste Analyseeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine zweite Analyseeinrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung sowie deren Funktionsweise.
[0059] Fig. 3 lässt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum
Analysieren und Sortieren von Materialteilen 4 erkennen. Dabei verfügt die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 über eine erste Analyseeinrichtung 2 und eine zweite Analyseeinrichtung
3. Diese sind in den Figuren 1 und 2 näher dargestellt, wie sich dies aus den weiteren
Ausführungen ergibt.
[0060] Fig. 1 lässt in schematischer Darstellung die erste Analyseeinrichtung 2 erkennen.
Diese dient dazu, Materialteile 4 auf der Basis einer laserinduzierten Plasmaspektroskopie,
kurz auch als LIBS bezeichnet, zu sortieren und zwei Fraktionen F1 und F2 zuzuordnen.
[0061] Die in Fig. 1 gezeigte erste Analyseeinrichtung 2 ist dazu eingerichtet, ein Materialteil
4 einer laserinduzierten Plasmaspektroskopie zu unterziehen und in Abhängigkeit des
Ergebnisses der Spektralanalyse zu sortieren, wobei im gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei Fraktionen F1 und F2 vorgesehen sind, denen das Materialteil 4 zugeordnet werden
kann. Zur Aufnahme der jeweiligen Fraktion F1 und F2 dienen Sammelstellen 5, beispielsweise
in Form von Behältern.
[0062] Wie die schematische Darstellung nach Fig. 1 erkennen lässt, verfügt die Analyseeinrichtung
2 über ein Zuführmittel 6 gefolgt von einer Rutsche 9. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall
wird ein Materialteil 4 dem Zuführmittel 6 aufgegeben. Das Zuführmittel 6 dient dem
Transport des Materialteils 4 entlang einer vom Zuführmittel 6 bereitgestellten Zuführfläche
7, und zwar bis zu einem oberen Abschnitt 8 der Rutsche 9. Hier wird das Materialteil
4 vom Zuführmittel 6 auf die Rutsche 9 übergeben.
[0063] Das Zuführmittel 6 dient insbesondere dazu, eine Mehrzahl von auf das Zuführmittel
6 aufgegebene Materialteilen 4 zu vereinzeln, so dass diese im Weiteren voneinander
beabstandet der Rutsche 9 zugeführt werden können.
[0064] Ein auf die Rutsche 9 übergebenes Materialteil 4 rutsche der Schwerkraft folgend
die Rutsche 9 hinunter, bis zur unteren Randkante 10 der Rutsche 9, die dem oberen
Abschnitt 8 der Rutsche 9 gegenüberliegend ausgebildet ist. Es ist insbesondere die
Aufgabe der Rutsche 9, das Materialteil 4 auszurichten und in einen definierten Fallkorridor
zu überführen. Mit Verlassen der Rutsche 9 bewegt sich das Materialteil 4 nach wie
vor unter Schwerkrafteinwirkung im freien Fall durch die Umgebungsatmosphäre. Dabei
passiert es ein Spektrometersystem 11. Dieses sorgt für eine Analyse des Materialteils
4. In Entsprechung eines Ergebnisses einer durchgeführten Spektralanalyse erzeugt
das Spektrometersystem 11 ein Ausgangssignal. Dieses wird einer Steuereinrichtung
12 zugeführt, die in Abhängigkeit dieses Ausgangssignals einerseits und einem hinterlegten
Sortierkriterium andererseits eine Sortiereinheit 13 betreibt, d. h. ansteuert. Mittels
dieser Sortiereinheit 13 wird das Materialteil 4 in seinem freien Fall entweder abgelenkt
oder es findet keine Ablenkung statt. Für den Fall, dass keine Ablenkung stattfindet,
gelangt das Materialteil 4 zur Sammelstelle 5 der Fraktion F2. Andernfalls, wenn also
eine Aussortierung mittels der Sortiereinheit 13 stattfindet, gelangt das Materialteil
4 zur Sammelstelle 5 für die Fraktion F1.
[0065] Zur Analyse der Zusammensetzung des Materialteils 4 dient das Spektrometersystem
11, das Teil eines LIBS-Moduls 14 ist. Dabei gehören zum LIBS-Modul 14 ferner eine
Lasereinrichtung 15 sowie die Steuereinrichtung 12. Bevorzugter Weise sind die Lasereinrichtung
15, das Spektrometersystem 11 und die Steuereinrichtung 12 in einem gemeinsamen Gehäuse
untergebracht, was in Fig. 1 nicht im Einzelnen dargestellt ist.
[0066] Die Lasereinrichtung 15 verfügt ihrerseits über weitere Einzelkomponenten, beispielsweise
über eine Laserstrahlquelle, eine Lichtleitfaser und eine Fokussieroptik.
[0067] Das Spektrometersystem 11 verfügt ferner über eine Detektionseinheit, die ihrerseits
mehrere Objektive bereitstellt. Jedem dieser Objektive ist ein Detektionskegel 16
zugeordnet, die in einem Überlappungsbereich mit einem von der Lasereinrichtung 15
abgegebenen Laserstrahl 17 jeweils einen Plasmadetektionsbereich 18 ausbilden. Diese
Plasmadetektionsbereiche 18 sind entlang der Strahlachse des Laserstrahls 17 versetzt
zueinander angeordnet und bilden zusammen einen Sichtbereich der Detektionseinheit
aus. Der Sichtbereich setzt sich mithin aus den einzelnen Plasmadetektionsbereichen
zusammen, wodurch der von der Detektionseinheit insgesamt abgedeckte Detektionsbereich
definiert ist.
[0068] Sobald ein Materialteil 4 den Detektionsbereich passiert, erfolgt ein Laserstrahlbeschuss
mit der Folge, dass an der Oberfläche des Materialteils 4 laserinduziertes Plasma
entsteht. Dieses wird in schon vorbeschriebener Weise mittels des Spektrometersystems
11 analysiert und in Abhängigkeit des Analyseergebnisses erfolgt ein Ablenken des
Materialteils 4 mittels der Sortiereinheit 13. Dabei kann die Sortiereinheit 13 insbesondere
eine Luftdüse umfassen, die im Falle einer Druckbeaufschlagung eine Aussortierung
des Materialteils 4 ermöglicht.
[0069] Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die zweite Analyseeinrichtung 3 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1.
[0070] Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient die zweite Analyseeinrichtung 3 dazu, die
in einem Bunker 20 bevorrateten Materialteile 4 der ersten Fraktion F1 nachzusortieren.
Eine solche Nachsortierung kann auch für die Materialteile 4 der zweiten Fraktion
F2 erfolgen.
[0071] Mittels der zweiten Analyseeinrichtung 3 werden die Materialteile 4 in Unterfraktionen
überführt, wobei je Unterfraktion ein separates Kompartment 29 beispielsweise in der
Ausgestaltung als Behälter vorgesehen ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt
acht Unterfraktionen vorgesehen, und zwar die Unterfraktionen A1, A2, B1, B2, B3,
B4, C1 und C2. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Unterfraktionen A1 und A2 ein
erstes Legierungselement gemein haben, sich dann aber hinsichtlich eines zweiten Legierungselements
unterscheiden. Selbiges gilt für die weiteren Unterfraktionen, wobei die Unterfraktionen
der Gruppe B sich hinsichtlich vier möglicher weiterer Legierungselemente unterscheiden.
[0072] Für einen Transport der Materialteile 4 vom Bunker 20 zu den einzelnen Kompartments
29 dient eine Transporteinrichtung 23, die über eine Mehrzahl von Transportbändern
21, 24, 25 und 30 verfügt. Dabei sind die Transportbänder 21, 24, 25 und 30 in Transportrichtung
vom Bunker 20 zu den Kompartments 29 hintereinander angeordnet.
[0073] Mittels der Transporteinrichtung 23 werden die dem Bunker 20 entstammenden Materialteile
4 in einen kontinuierlichen Förderstrom überführt, der dann einer PGNAA unterzogen
wird. Im Weiteren wird dann der Förderstrom in Abhängigkeit von einer durch die PGNAA
erhaltenen Elementbestimmung den einzelnen Unterfraktionen A1 bis C2 zugeleitet.
[0074] Das in Transportrichtung erste Förderband 21 ist mit einer Bandwaage 22 ausgestattet.
Mittels der Bandwaage 22 wird das Gewicht der insgesamt auf das erste Förderband 21
ausgegebenen Materialteile 4 bestimmt, so dass hierauf basierend zwecks Vergleichmäßigung
des Förderstroms die Geschwindigkeit des Förderbandes 21 angepasst werden kann.
[0075] Der Förderstrom wird vom ersten Förderband 21 auf ein zweites Förderband 24 übergeben.
Hier befindet sich eine Detektionseinheit 26 zur Durchführung einer PGNAA. Die Detektionseinheit
26 verfügt zu diesem Zweck über eine Neutronenquelle 27 sowie über einen der Neutronenquelle
27 gegenüberliegend angeordneten Detektor 28. In an sich bekannter Weise ergibt sich
im Ergebnis der PGNAA eine Elementbestimmung in Entsprechung der chemischen Zusammensetzung
der Materialteile 4.
[0076] Die analysierten Materialteile 4 werden alsdann auf ein weiteres Transportband 25
übergeben, an das sich in Transportrichtung weitere Transportbänder 30 anschließen.
Dabei ist einem jeden Kompartment 29 ein Transportband 30 zugeordnet. So ist das in
Transportrichtung erste Transportband 30 beispielsweise der Unterfraktion A1 und das
in Transportrichtung nachfolgende zweite Transportband 30 der Unterfraktion A2 zugeordnet
usw.
[0077] Die Transportbänder 30 sind in ihrer Laufrichtung umkehrbar ausgestaltet, das heißt
sie können im Uhrzeigersinn umlaufen, als auch in entgegengesetzter Richtung.
[0078] Durch die Umkehrung der Laufrichtung einzelner Transportbänder 30 kann eine gezielte
Zuführung des Förderstroms zu einzelnen Kompartments 29 und damit zu einzelnen Unterfraktionen
vorgenommen werden.
[0079] Sofern sämtliche Transportbänder 30 allesamt im Uhrzeigersinn umlaufen, wird der
Förderstrom von Transportband 30 zu Transportband 30 übergeben, bis das in Transportrichtung
letzte Transportband 30 erreicht ist, von wo aus dann der Förderstrom in das Kompartment
29 der Unterfraktion C2 fällt.
[0080] Sobald die Umlaufrichtung eines der Transportbänder 30 umgekehrt wird, wird der diesem
Transportband 30 aufgegebene Förderstrom nicht weiter in Transportrichtung gefördert,
sondern entgegengesetzt hierzu mit der Folge, dass er in das diesem Transportband
30 zugeordnete Kompartment 29 überführt wird. Durch den Wechsel der Laufrichtung der
Transportbänder 30 kann mithin eine gezielte Zuordnung des Volumenstroms zu den einzelnen
Kompartments 29 vorgenommen werden.
[0081] Die Umschaltung der Laufrichtung der Transportbänder 30 erfolgt in zeitlicher Abhängigkeit
und der Transportgeschwindigkeit. Wird beispielsweise mittels der Detektionseinheit
26 für eine Laufzeit von zum Beispiel 10 sec eine bestimmte durchschnittliche chemische
Zusammensetzung des Förderstroms detektiert, so kann die für diese chemische Durchschnittszusammensetzung
zugehörige Unterfraktion bestimmt und alsdann berechnet werden, wie lange es noch
dauert, bis der detektierte Abschnitt des Fürderstroms das zugehörige Transportband
30 erreicht. Ferner kann berechnet werden, wie lange mit Erreichen dieses Transportbandes
30 das Transportband 30 in umgekehrter Richtung zu betreiben ist, damit der zuvor
detektierte Förderstromabschnitt dem entsprechenden Kompartment 29 zugeführt werden
kann.
[0082] Fig. 3 lässt schließlich in einer Zusammenstellung die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 erkennen. Wie sich aus dieser Darstellung beispielhaft ergibt, werden die Materialteile
beider Fraktionen F1 und F2, die der ersten Analyseeinrichtung 2 entstammen, jeweils
mittels einer zweiten Analyseeinrichtung 3 nachsortiert. Zu diesem Zweck sind Förderbänder
19 vorgesehen, die die Fraktionen F1 und F2 jeweiligen Bunkern 20 zuführen. Von dort
aus findet dann eine Nachsortierung in Entsprechung der Ausführungen anhand von Fig.
2 statt. Dabei zeigt Fig. 2 die zweite Analyseeinrichtung 3 in schematischer Darstellung
von der Seite, wohingegen mit Fig. 3 eine schematische Ansicht von oben wiedergegeben
ist.
Bezugszeichen
[0083]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- erste Analyseeinrichtung
- 3
- zweite Analyseeinrichtung
- 4
- Materialteil
- 5
- Sammelstelle
- 6
- Zuführmittel
- 7
- Zuführfläche
- 8
- oberer Abschnitt
- 9
- Rutsche
- 10
- untere Randkante
- 11
- Spektrometersystem
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Sortiereinheit
- 14
- LIBS-Modul
- 15
- Lasereinrichtung
- 16
- Detektionskegel
- 17
- Laserstrahl
- 18
- Plasmadetektionsbereich
- 19
- Förderband
- 20
- Bunker
- 21
- Förderband
- 22
- Bandwaage
- 23
- Transporteinrichtung
- 24
- Transportband
- 25
- Transportband
- 26
- Detektionseinheit
- 27
- Quelle
- 28
- Detektor
- 29
- Kompartment
- 30
- Transportband
- F1/F1
- Fraktion
- A1-C2
- Unterfraktion
1. Verfahren zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen
aus Aluminium, das zweistufig durchgeführt wird, wobei in einer ersten Stufe eine
Vorsortierung und in einer zweiten Stufe eine Nachsortierung erfolgen, wobei in der
ersten Stufe in einem ersten Schritt eine vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile
(4) bestimmt wird und in einem zweiten Schritt der ersten Stufe die Materialteile
(4) jeweils in Abhängigkeit der jeweils bestimmten Materialeigenschaft entweder einer
ersten Fraktion (F1) oder einer zweiten Fraktion (F2) zugeführt werden, und wobei
in der zweiten Stufe in einem ersten Schritt die Materialteile (4) einer der beiden
Fraktionen (F1), (F2) in einen kontinuierlichen Förderstrom überführt und einer Prompte-Gamma-Neutronenaktivierungsanalyse
(PGNAA) unterzogen werden und in einem zweiten Schritt der zweiten Stufe der Förderstrom
abhängig von einer durch die PGNAA erhaltenen Elementbestimmung einzelnen Unterfraktionen
(A1 bis C2) zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stufen zeitlich unmittelbar aufeinander nachfolgend durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialteile (4) beider Fraktionen (F1, F2) jeweils einer PGNAA unterzogen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile (4) die jeweilige Dichte, die
Absorptionsfähigkeit, die chemische Zusammensetzung und/oder dergleichen der Materialteile
(4) gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Schritt der ersten Stufe die jeweilige chemische Zusammensetzung der Materialteile
(4) bestimmt wird, indem je Materialteil (4) geprüft wird, ob eine vorgebbare chemische
Komponente Bestandteil des Materialteils (4) ist, und in einem zweiten Schritt der
ersten Stufe die Materialteile (4) jeweils abhängig von dem Vorhandensein der vorgebbaren
chemischen Komponente als Bestandteil des Materialteils (4) entweder der ersten Fraktion
(F1) oder der zweiten Fraktion (F2) zugeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Materialteile (4) in der ersten
Stufe mittels LIBS erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgebbare chemische Komponente eine charakteristische Komponente einer bestimmten
Aluminiumlegierung gewählt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Stufe bei der Elementbestimmung mittels PGNAA insbesondere Legierungselemente
aus der Gruppe Zn, Cu, Fe und Mn berücksichtigt werden.
9. Vorrichtung zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen
aus Aluminium, mit einer ersten Analyseeinrichtung (2) und einer zweiten Analyseeinrichtung
(3), wobei die erste Analyseeinrichtung (2) dazu eingerichtet ist, eine vorgebbare
Materialeigenschaft der Materialteile (4) zu bestimmen und die Materialteile (4) mittels
einer Sortiereinrichtung (12) einer von zwei Fraktionen (F1, F2) zuzuführen, wobei
die zweite Analyseeinrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Materialteile (4) einer
der beiden Fraktionen (F1, F2) einer PGNAA zu unterziehen und die Materialteile (4)
abhängig von einer Elementbestimmung durch die PGNAA einzelnen Unterfraktionen (A1
bis C2) zuzuführen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Analyseeinrichtung (2) dazu eingerichtet ist, die chemische Zusammensetzung
der Materialteile (4) zu bestimmen, indem je Materialteil (4) geprüft wird, ob eine
vorgebbare chemische Komponente Bestandteil des Materialteils (4) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Analyseeinrichtung (2) umfasst:
- eine Sortiereinheit (13), die dazu eingerichtet ist, das Materialteil (4) einer
von zwei Fraktionen (F1, F2) zuzuführen,
- eine Lasereinrichtung (15), die dazu eingerichtet ist, mit einem sich entlang einer
Strahlachse ausbreitenden Laserstrahl (17) auf einer Oberfläche des Materialteils
(4) ein Plasma zu erzeugen,
- ein Spektrometersystem (11), das dazu eingerichtet ist, eine Spektralanalyse eines
von dem Laser induzierten Plasma emittierten Plasmalichts durchzuführen und in Entsprechung
eines Ergebnisses der durchgeführten Spektralanalyse ein Ausgangssignal zu erzeugen,
und
- eine Steuervorrichtung (12), die dazu eingerichtet ist, das Ausgangssignal zu empfangen
und die Sortiereinheit (13) basierend auf dem Ausgangssignal und einem Sortierkriterium
zu betreiben.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Analyseeinrichtung (3) eine Detektionseinheit (26) aufweist, die über
eine Neutronenquelle (27) und einen der Neutronenquelle (27) gegenüberliegenden Detektor
(28) oder nur einen Detektor (28) verfügt, wobei der Detektor (28) oberhalb, unterhalb
oder seitlich des Transportbandes (24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektionseinheit (26) in Transportrichtung der Transporteinrichtung (23) voneinander
getrennte Kompartments (29) nachgeordnet sind, wobei die Kompartments (29) jeweils
der Aufnahme von Materialteilen (4) einer Unterfraktion (A1 bis C2) dienen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Kompartment (29) ein umlaufendes Transportband (30) zugeordnet ist, das in
Höhenrichtung oberhalb des Kompartments (29) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrichtung der Transportbänder (30) umkehrbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen
aus Aluminium, das zweistufig durchgeführt wird, wobei in einer ersten Stufe eine
Vorsortierung und in einer zweiten Stufe eine Nachsortierung erfolgen, wobei in der
ersten Stufe in einem ersten Schritt eine vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile
(4) mittels einer Analyseeinrichtung (2) bestimmt wird und in einem zweiten Schritt
der ersten Stufe die Materialteile (4) jeweils in Abhängigkeit der jeweils bestimmten
Materialeigenschaft entweder einer ersten Fraktion (F1) oder einer zweiten Fraktion
(F2) zugeführt werden, und wobei in der zweiten Stufe in einem ersten Schritt die
Materialteile (4) einer der beiden Fraktionen (F1), (F2) in einen kontinuierlichen
Förderstrom überführt und einer Prompte-Gamma-Neutronenaktivierungsanalyse (PGNAA)
unterzogen werden und in einem zweiten Schritt der zweiten Stufe der Förderstrom abhängig
von einer durch die PGNAA erhaltenen Elementbestimmung einzelnen Unterfraktionen (A1
bis C2) zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stufen zeitlich unmittelbar aufeinander nachfolgend durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialteile (4) beider Fraktionen (F1, F2) jeweils einer PGNAA unterzogen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgebbare Materialeigenschaft der Materialteile (4) die jeweilige Dichte, die
Absorptionsfähigkeit, die chemische Zusammensetzung und/oder dergleichen der Materialteile
(4) gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Schritt der ersten Stufe die jeweilige chemische Zusammensetzung der Materialteile
(4) bestimmt wird, indem je Materialteil (4) geprüft wird, ob eine vorgebbare chemische
Komponente Bestandteil des Materialteils (4) ist, und in einem zweiten Schritt der
ersten Stufe die Materialteile (4) jeweils abhängig von dem Vorhandensein der vorgebbaren
chemischen Komponente als Bestandteil des Materialteils (4) entweder der ersten Fraktion
(F1) oder der zweiten Fraktion (F2) zugeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Materialteile (4) in der ersten
Stufe mittels LIBS erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass als vorgebbare chemische Komponente eine charakteristische Komponente einer bestimmten
Aluminiumlegierung gewählt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Stufe bei der Elementbestimmung mittels PGNAA insbesondere Legierungselemente
aus der Gruppe Zn, Cu, Fe und Mn berücksichtigt werden.
9. Vorrichtung zum Analysieren und Sortieren von Materialteilen, insbesondere Schrottteilen
aus Aluminium, mit einer ersten Analyseeinrichtung (2) und einer zweiten Analyseeinrichtung
(3), wobei die erste Analyseeinrichtung (2) dazu eingerichtet ist, eine vorgebbare
Materialeigenschaft der Materialteile (4) zu bestimmen und die Materialteile (4) mittels
einer Sortiereinrichtung (12) einer von zwei Fraktionen (F1, F2) zuzuführen, wobei
die zweite Analyseeinrichtung (3) dazu eingerichtet ist, die Materialteile (4) einer
der beiden Fraktionen (F1, F2) einer PGNAA zu unterziehen und die Materialteile (4)
abhängig von einer Elementbestimmung durch die PGNAA einzelnen Unterfraktionen (A1
bis C2) zuzuführen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Analyseeinrichtung (2) dazu eingerichtet ist, die chemische Zusammensetzung
der Materialteile (4) zu bestimmen, indem je Materialteil (4) geprüft wird, ob eine
vorgebbare chemische Komponente Bestandteil des Materialteils (4) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Analyseeinrichtung (2) umfasst:
- eine Sortiereinheit (13), die dazu eingerichtet ist, das Materialteil (4) einer
von zwei Fraktionen (F1, F2) zuzuführen,
- eine Lasereinrichtung (15), die dazu eingerichtet ist, mit einem sich entlang einer
Strahlachse ausbreitenden Laserstrahl (17) auf einer Oberfläche des Materialteils
(4) ein Plasma zu erzeugen,
- ein Spektrometersystem (11), das dazu eingerichtet ist, eine Spektralanalyse eines
von dem Laser induzierten Plasma emittierten Plasmalichts durchzuführen und in Entsprechung
eines Ergebnisses der durchgeführten Spektralanalyse ein Ausgangssignal zu erzeugen,
und
- eine Steuervorrichtung (12), die dazu eingerichtet ist, das Ausgangssignal zu empfangen
und die Sortiereinheit (13) basierend auf dem Ausgangssignal und einem Sortierkriterium
zu betreiben.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Analyseeinrichtung (3) eine Detektionseinheit (26) aufweist, die über
eine Neutronenquelle (27) und einen der Neutronenquelle (27) gegenüberliegenden Detektor
(28) oder nur einen Detektor (28) verfügt, wobei der Detektor (28) oberhalb, unterhalb
oder seitlich des Transportbandes (24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Detektionseinheit (26) in Transportrichtung der Transporteinrichtung (23) voneinander
getrennte Kompartments (29) nachgeordnet sind, wobei die Kompartments (29) jeweils
der Aufnahme von Materialteilen (4) einer Unterfraktion (A1 bis C2) dienen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Kompartment (29) ein umlaufendes Transportband (30) zugeordnet ist, das in
Höhenrichtung oberhalb des Kompartments (29) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufrichtung der Transportbänder (30) umkehrbar ist.