[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von
Behältern, insbesondere Dosen aus flexiblem Material, gemäß unabhängigem Anspruch
1, sowie ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern mit einer Etikettiervorrichtung
zum Etikettieren von Behältern, insbesondere Dosen aus flexiblem Material, gemäß unabhängigem
Anspruch 8.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Etikettiervorrichtungen grundsätzlich bekannt. Hier
können mehrere Arten von Etikettiervorrichtungen hinsichtlich der Art der aufgebrachten
Etiketten unterschieden werden. So gibt es Etikettiervorrichtungen, die Etiketten
aus einem Magazin entnehmen und auf einen Teil der Oberfläche des Behälters aufbringen.
Andererseits sind Etikettiervorrichtungen bekannt, die ein Rundumetikett auf einen
Behälter aufbringen.
[0003] Dazu wird das Rundumetikett, das üblicherweise ein dehnbares Etikettenmaterial aufweisen
kann (Stretch-Etiketten bzw. Stretch-Sleeves) zunächst von einer Spreizeinrichtung
aufgenommen, die beispielsweise mehrere Dornen oder Spreizfinger aufweisen kann. Die
Spreizeinrichtung spreizt dann das Etikett, so dass durch den innerhalb des Etiketts
freiwerdenden Bereich ein Behälter hindurchgeführt werden kann. Das Etikett wird dann
von dem Behälter mitgezogen und die Spreizeinrichtung zwischen Etikett und Behälter
herausgezogen bzw. das Etikett mit dem Behälter von der Spreizeinrichtung entfernt.
[0004] Zusätzlich kann das Mitnehmen des Etiketts durch Elemente begünstigt werden, die
einen Reibschluss mit der Oberfläche des Behälters und dem darauf angeordneten Etikett
eingehen und mit dem Behälter mitbewegt werden, so dass bei Wegbewegen des Behälters
von der Spreizeinrichtung ein Mitnehmen des Etiketts durch die zusätzlichen Reibelemente
begünstigt wird.
[0005] Hierzu ist es erforderlich, durch die Reibelemente einen Druck auf die Oberfläche
des Behälters auszuüben, was diese Einrichtungen grundsätzlich ungeeignet für das
Etikettieren von Behältern aus flexiblem Material, wie beispielsweise Dosen aus Pulpe,
macht.
Aufgabe
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiervorrichtung
zum Etikettieren von Behältern und ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern anzugeben,
mit denen das zuverlässige Aufbringen von Rundumetiketten auch auf Behälter aus flexiblem
Material ermöglicht wird.
Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Etikettiervorrichtung zum Etikettieren
von Behältern gemäß unabhängigem Anspruch 1 sowie das Verfahren zum Etikettieren von
Behältern mit einer Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Behältern gemäß unabhängigem
Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
erfasst.
[0008] Die erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Behältern, insbesondere
Dosen aus flexiblem Material, umfasst eine Spreizeinrichtung zum Aufnehmen und Spreizen
eines Rundumetiketts, wobei die Spreizeinrichtung einen Durchführbereich umfasst,
durch den ein Behälter zur Aufnahme eines gespreizten Rundumetiketts hindurchgeführt
werden kann, und eine Klemmeinrichtung zum Andrücken zumindest eines Teils des Rundumetiketts
an den Behälter während der Behälter durch den Durchführbereich geführt wird, wobei
die Etikettiervorrichtung weiterhin ein in den Behälter einführbares Gegendruckelement
umfasst, das so ausgestaltet ist, dass das Gegendruckelement mit einer inneren Oberfläche
des Behälters in einem Bereich des Behälters, der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt
tritt, in Anlage gebracht werden kann, während die Klemmeinrichtung den zumindest
einen Teil des Rundumetiketts an den Behälter andrückt.
[0009] Die Spreizeinrichtung kann hierzu eine Anzahl von Spreizfingem umfassen, die an der
inneren Oberfläche eines über die Spreizfinger der Spreizeinrichtung gezogenen Etiketts
angreifen und nach außen bewegt werden, so dass das Rundumetikett gespreizt wird.
In dem so freiwerdenden Bereich innerhalb des Etiketts bzw. innerhalb der aufgespreizten
Spreizfinger ist dann der Durchführbereich für das Durchführen des Behälters durch
die Spreizeinrichtung bzw. das gespreizte Rundumetikett freigelegt.
[0010] Das Gegendruckelement muss erfindungsgemäß nicht an der gesamten inneren Oberfläche
des Behälters in Anlage gebracht werden. Erfindungsgemäß ist es ausreichend, wenn
der Bereich der inneren Oberfläche, an dem das Gegendruckelement in Anlage gebracht
wird, auf der gegenüberliegenden Seite der Behälterwandung verglichen mit dem Bereich
des Behälters, an dem die Klemmeinrichtung mit dem Behälter (über das dazwischen aufgebrachte
Rundumetikett) in Kontakt tritt, angeordnet ist. Insbesondere kann vorgesehen sein,
dass das Gegendruckelement in einem Bereich des Behälters mit der inneren Oberfläche
des Behälters in Kontakt tritt, der zu einem Bereich der äußeren Oberfläche des Behälters,
der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt tritt, korrespondiert, insbesondere dieselbe
Form und/oder Position und/oder Größe aufweist.
[0011] Mit dieser Etikettiervorrichtung kann von der Klemmeinrichtung auf das Rundumetikett
und damit auch auf die Oberfläche des Behälters ein ausreichender Druck ausgeübt werden,
um eine Mitnahme des Rundumetiketts von der Spreizeinrichtung bei Weiterbewegen des
Behälters durch den Durchführbereich und aus diesem hinaus zu realisieren.
[0012] Als Behälter im Sinne der Erfindung sind insbesondere Getränkebehälter zu verstehen.
Ferner ist die Erfindung allgemein auf Behälter in der getränkeverarbeitenden Industrie,
der Lebensmittelindustrie sowie der Medizin- und Kosmetiktechnik anwendbar.
[0013] Durch das Gegendruckelement wird eine Deformierung des Behälters verhindert, was
auch bei dem notwendigen Anpressdruck der Klemmeinrichtung Beschädigungen des Behälters
beim Applizieren von Rundumetiketten verhindert.
[0014] Es kann vorgesehen sein, dass die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement beweglich
gelagert sind, sodass die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement mit einem durch
den Durchführbereich hindurchgeführten Behälter mitbewegt werden können. Alternativ
hierzu kann auch die Spreizeinrichtung beweglich gelagert sein, so dass sie, nachdem
der Behälter durch die Spreizeinrichtung bzw. den Durchführbereich hindurchgeführt
wurde, und ein Rundumetikett zumindest teilweise aufgenommen hat, von dem Behälter
mit dem davon aufgenommenen Rundumetikett entfernt werden kann. In diesem Fall müssen
die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement nicht beweglich gelagert sein bzw.
mit dem Behälter nicht mitbewegt werden können.
[0015] Mit dieser Ausführungsform kann ein Aufrechterhalten des notwendigen Anpressdrucks
des Etiketts an den Behälter durch die Klemmeinrichtung während des Entfernens des
Behälters von der Spreizeinrichtung sichergestellt werden.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gegendruckelement so ausgestaltet
ist, dass das Gegendruckelement mit der inneren Oberfläche in einem Bereich des Behälters
in Anlage gebracht werden kann, bevor die Klemmeinrichtung mit dem Bereich des Behälters
in Kontakt tritt.
[0017] Mit dieser Ausführungsform wird sichergestellt, dass der von der Klemmeinrichtung
bewirkte Anpressdruck auf den Behälter stets nur bewirkt wird, wenn bereits ein entsprechender
Gegendruck durch das Gegendruckelement aufgebaut ist. Beschädigungen des Behälters
werden hierdurch vermieden.
[0018] In einer Ausführungsform ist der Klemmeinrichtung und dem Gegendruckelement eine
gemeinsame Führungskurve zugeordnet und eine Bewegung der Klemmeinrichtung und eine
Bewegung des Gegendruckelements kann über ein entlang der Führungskurve umlaufendes
gemeinsames Steuerelement bewirkt werden. Alternativ kann der Klemmeinrichtung ein
entlang einer ersten Führungskurve umlaufendes erstes Steuerelement und dem Gegendruckelement
ein entlang einer zweiten Führungskurve umlaufendes zweites Steuerelement zugeordnet
sein, wobei eine Bewegung der Klemmeinrichtung über die Bewegung des ersten Steuerelements
entlang der ersten Führungskurve und eine Bewegung des Gegendruckelements über die
Bewegung des zweiten Steuerelements entlang der zweiten Führungskurve bewirkt werden
kann.
[0019] Mit diesen Ausführungsformen kann die Bewegung der Klemmeinrichtung und/oder des
Gegendruckelements synchron erfolgen, so dass das Eindringen des Gegendruckelements
in den Behälter und/oder das Inkontakttreten mit der inneren Oberfläche des Behälters
zumindest teilweise synchron mit dem Inkontakttreten des Klemmelements mit der Oberfläche
des Behälters bewirkt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann mit dieser Ausführungsform
auch ein Mitbewegen der Klemmeinrichtung und/oder des Gegendruckelements mit dem Behälter
bewirkt werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine positionsgeregelte Positionierung
der Klemmeinrichtung und/oder des Gegendruckelements, beispielsweise mittels eines
der Klemmeinrichtung und/oder dem Gegendruckelement jeweils separat oder gemeinsam
zugeordneten Linearmotor, bewirkt werden. Hiermit kann die Bewegung und/oder Angriffsposition
der Klemmeinrichtung und/oder des Gegendruckelements an die Form und/oder Größe des
Behälters angepasst werden. So können auch variable Behälterkonturen, wie beispielsweise
eine Einbuchtung oder Ausbuchtung des Behälters, bei der Positionierung der Klemmeinrichtung
und/oder des Gegendruckelements berücksichtigt werden.
[0020] Bevorzugt können Informationen über Form und/oder Größe eines Behälters in einer
Steuereinheit hinterlegt sein, die eine Steuerung der Bewegung der Klemmeinrichtung
und/oder des Gegendruckelements abhängig von einem zu etikettierenden Behälter vornimmt.
[0021] Ferner kann vorgesehen sein, dass das Gegendruckelement ein Dorn ist oder einen Dorn
umfasst, wobei eine äußere Geometrie des Dorns zumindest teilweise einer inneren Geometrie
der inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
[0022] Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Dorn drehbar gelagert ist und basierend
auf einer erfassten äußeren Kontur des Behälters bzw. einer erfassten Drehstellung
des Behälters relativ zu einer Normalausrichtung eine Drehung des Dorns durchgeführt
werden, um eine Zielausrichtung von Dorn und Behälter zu erreichen. Bei nicht rotationssymmetrischen
Behältern kann hierdurch eine zuverlässige Positionierung des Doms relativ zum Behälter
gewährleistet werden.
[0023] Diese Ausführungsform kann insbesondere bei Behältern mit einer Öffnung, die im Wesentlichen
dem Gesamtdurchmesser des Behälters entspricht, vorteilhaft sein. Es sind auch Ausführungsformen
umfasst, bei denen der Außendurchmesser des Dorns gleich groß oder kleiner als der
Innendurchmesser des zu etikettierenden Behälters ist. Beispielsweise kann der Außendurchmesser
des Doms bis zu 5% oder bis zu 10% oder bis zu 20% kleiner als der Innendurchmesser
des Behälters sein. Alternativ kann der Außendurchmesser des Dorns bis zu 1mm oder
bis zu 2mm oder bis zu 5mm oder bis zu 10mm kleiner als der Innendurchmesser des zu
etikettierenden Behälters sein. Diese Werte erlauben auch bei nicht exakter relativer
Positionierung des Dorns und des Behälters ein Einführen des Dorns in den Behälter
und vermeiden gleichzeitig Beschädigungen des Behälters aufgrund der durch die Klemmeinrichtung
auf den Behälter ausgeübten Kraft. Der Dorn kann dabei an einem Teil der inneren Oberfläche
des Behälters, beispielsweise wenigstens 50%, oder wenigstens 75% der inneren Oberfläche
eines Behälters, anliegen. Hiermit ist eine genaue relative Positionierung des Dorns
und der Klemmeinrichtung nicht notwendig, was einen erhöhten Durchsatz der Etikettiervorrichtung
bei gleichzeitig vermindertem Beschädigungsrisiko der Behälter erlaubt.
[0024] In einer Ausführungsform umfasst das Gegendruckelement ein flexibles Element, wobei
das flexible Element eine zwischen einem ersten Zustand und einem zweiten Zustand
veränderbare Geometrie umfasst, wobei das flexible Element so ausgebildet ist, dass
das flexible Element in dem ersten Zustand eine erste Geometrie aufweist, mit der
das flexible Element in eine Öffnung eines Behälters eingeführt werden kann, und in
dem zweiten Zustand eine zweite Geometrie aufweist, die einer inneren Geometrie der
inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
[0025] Diese Ausführungsform kann insbesondere für Behälter mit kleinem Öffnungsbereich
im Vergleich zum Gesamtdurchmesser oder der gesamten Querschnittsfläche des Behälters
vorteilhaft sein, da so das Gegendruckelement zuverlässig in den Behälter eingebracht
werden kann und gleichzeitig der zu erzielende Gegendruck gegen die Klemmeinrichtung
zuverlässig gewährleistet wird.
[0026] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass das flexible Element
einen Ballon und/oder ein spreizbares Element umfasst.
[0027] Diese Ausführungsformen können strukturell einfach realisiert werden und vermindern
gleichzeitig das Beschädigungsrisiko des Behälters. Ferner kann hierdurch eine Vielzahl
von Behältern mit unterschiedlich großen Innendurchmessern behandelt werden, da die
gespreizte Form des flexiblen Elements an den Innendurchmesser des zu etikettierenden
Behälters angepasst werden kann.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Etikettieren von Behältern mit einer Etikettiervorrichtung
zum Etikettieren von Behältern, insbesondere Dosen aus flexiblem Material, wobei die
Etikettiervorrichtung eine Spreizeinrichtung zum Aufnehmen und Spreizen eines Rundumetiketts
umfasst, wobei die Spreizeinrichtung einen Durchführbereich umfasst, durch den ein
Behälter zur Aufnahme eines gespreizten Rundumetiketts hindurchgeführt wird, und weiterhin
eine Klemmeinrichtung zum Andrücken zumindest eines Teils des Rundumetiketts an den
Behälter während der Behälter durch den Durchführbereich geführt wird und ein in den
Behälter einführbares Gegendruckelement umfasst, umfasst ein in Anlage bringen des
Gegendruckelements mit einer inneren Oberfläche des Behälters in einem Bereich des
Behälters, der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt tritt, während die Klemmeinrichtung
den zumindest einen Teil des Rundumetiketts an den Behälter andrückt.
[0029] Mit diesem Verfahren wird ein möglichst beschädigungsarmes Etikettieren von Behältern
gewährleistet.
[0030] Weiterhin können die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement beweglich gelagert
sein, sodass die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement mit einem durch den Durchführbereich
hindurchgeführten Behälter zumindest teilweise mitbewegt werden.
[0031] Alternativ dazu kann die Spreizeinrichtung beweglich angeordnet sein, so dass ein
in den Durchführbereich eingeführter Behälter nicht weiterbewegt wird und die Spreizeinrichtung
von dem Behälter wegbewegt wird (beispielsweise in Richtung des Bodens des Behälters)
und so Behälter und Rundumetikett von der Spreizeinrichtung getrennt werden. Die beschriebenen
Ausführungsformen gewährleisten ein zuverlässiges Applizieren eines Rundumetiketts
auf einen Behälter bei gleichzeitig reduziertem Beschädigungsrisiko.
[0032] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gegendruckelement mit der inneren
Oberfläche in dem Bereich des Behälters in Anlage gebracht wird, bevor die Klemmeinrichtung
mit dem Bereich des Behälters in Kontakt tritt.
[0033] Das Risiko von Beschädigungen wird hiermit weiter reduziert.
[0034] Es kann vorgesehen sein, dass der Klemmeinrichtung und dem Gegendruckelement eine
gemeinsame Führungskurve zugeordnet ist und eine Bewegung der Klemmeinrichtung und
eine Bewegung des Gegendruckelements über ein entlang der Führungskurve umlaufendes
gemeinsames Steuerelement wird. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Klemmeinrichtung
ein entlang einer ersten Führungskurve umlaufendes erstes Steuerelement und dem Gegendruckelement
ein entlang einer zweiten Führungskurve umlaufendes zweites Steuerelement zugeordnet
ist und wobei eine Bewegung der Klemmeinrichtung über die Bewegung des ersten Steuerelements
entlang der ersten Führungskurve und eine Bewegung des Gegendruckelements über die
Bewegung des zweiten Steuerelements entlang der zweiten Führungskurve bewirkt wird.
[0035] Hierdurch kann ein Bewegen des Gegendruckelements und der Klemmeinrichtung zum Bewirken
des Inkontakttretens mit dem Behälter realisiert werden und/oder ein Bewegen des Gegendruckelements
bzw. der Klemmeinrichtung mit dem Behälter zum Entfernen des Behälters und des Rundumetiketts
von der Spreizeinrichtung bewirkt werden. Das Beschädigungsrisiko des Behälters wird
hiermit weiter reduziert.
[0036] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gegendruckelement ein Dorn ist
oder einen Dorn umfasst, wobei eine äußere Geometrie des Dorns zumindest teilweise
der inneren Geometrie der inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
[0037] Diese Ausführungsform ist konstruktiv einfach und kann besonders vorteilhaft das
Beschädigungsrisiko von Behältern mit einer Öffnung, die im Wesentlichen dem Durchmesser
des Behälters entspricht, reduzieren.
[0038] Weiterhin kann das Gegendruckelement ein flexibles Element umfassen, wobei das flexible
Element eine zwischen einem ersten Zustand und einem zweiten Zustand veränderbare
Geometrie umfasst, wobei das flexible Element so ausgebildet ist, dass das flexible
Element in dem ersten Zustand eine erste Geometrie aufweist, mit der das flexible
Element in eine Öffnung eines Behälters eingeführt wird, und in dem zweiten Zustand
eine zweite Geometrie aufweist, die der inneren Geometrie der inneren Oberfläche des
Behälters entspricht und wobei das flexible Element in dem zweiten Zustand mit der
inneren Oberfläche des Behälters in dem Bereich in Anlage gebracht wird.
[0039] Diese Ausführungsform erlaubt auch das sichere Versehen von Behältern mit nur kleiner
Öffnung verglichen mit ihren Durchmessern bzw. ihrer Querschnittsfläche mit einem
Rundumetikett.
[0040] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass das flexible Element
einen Ballon und/oder ein spreizbares Element umfasst.
[0041] Diese Ausführungsformen sind konstruktiv besonders einfach umsetzbar.
[0042] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Steifigkeit des etikettierten Behälters größer
ist als die Steifigkeit des nicht etikettierten Behälters.
[0043] Hierdurch wird beschädigungsfrei ein Behälter aus flexiblem Material mit ausreichender
Steifigkeit bereitgestellt.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0044]
- Figur 1
- zeigt eine Etikettiermaschine gemäß einer Ausführungsform,
- Figuren 2a - 2d
- zeigen schematisch die Übergabe eines Rundumetiketts an einen Behälter gemäß einer
Ausführungsform,
- Figuren 3a - 3c
- zeigen verschiedene Ausführungsformen eines Gegendruckelements,
- Figur 4
- zeigt eine Ausführungsform eines beweglichen Gegendruckelements und einer beweglichen
Klemmeinrichtung gemäß einer Ausführungsform.
Ausführliche Beschreibung
[0045] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer Etikettiermaschine 100. Die Etikettiermaschine
100 ist bevorzugt ausgestaltet, um Behälter aus flexiblem Material, beispielsweise
Dosen oder Weithalsflaschen aus einem Naturstoff, wie beispielsweise Pulpe, mit Rundumetiketten
zu versehen.
[0046] Rundumetiketten sind Etiketten, die einen Behälter vollständig in seiner Umfangsrichtung
umschließen. Bevorzugt handelt es sich bei den Rundumetiketten um "Stretch-Sleeves",
die dehnbar sind und ohne anliegende, spreizende Kraft einen geringeren Umfang aufweisen
als der mit diesen Etiketten versehene Behälter. Im Folgenden werden die Begriffe
"Etikett" und "Rundumetikett" synonym verwendet.
[0047] Während die Etiketten bevorzugt grundsätzlich dekorative Aufgaben erfüllen (beispielsweise
ein Logo oder eine Produktdarstellung), kann auch vorgesehen sein, dass die Rundumetiketten
physikalische Eigenschaften des etikettierten Behälters verglichen mit dem nicht etikettierten
Behälter beeinflussen. Dazu kann insbesondere die Steifigkeit des etikettierten Behälters
verglichen mit dem nicht etikettierten Behälter zählen. So kann ein etikettierter
Behälter eine größere Steifigkeit aufweisen, als ein nicht etikettierter Behälter.
Auch andere Eigenschaften des Behälters, wie etwa seine Durchlässigkeit für bestimmte
Gase und/oder Flüssigkeiten können durch das Rundumetikett beeinflusst werden.
[0048] Die Etikettiervorrichtung 100 kann beispielhaft als Rundläufermaschine ausgestaltet
sein, die ein Karussell 110 umfasst, das um eine Rotationsachse R drehbar gelagert
ist. Entlang der Peripherie des Karussells kann eine, bevorzugte eine Vielzahl von
Etikettierstationen 101 angeordnet sein, in denen ein Behälter 130 aufgenommen und
mit einem Rundumetikett versehen werden kann.
[0049] In der Figur 1 ist in dem gestrichelten Ausschnitt eine vergrößerte schematische
Ansicht einer solchen Etikettierstation 101 gezeigt.
[0050] Die Etikettierstation kann einen Standteller 160 umfassen, auf dem ein Behälter 130
angeordnet werden kann. Der Standteller kann den Behälter 130 auch zumindest teilweise
greifen, oder klemmen, so dass ein Verrutschen des Behälters 130 auf dem Standteller
160 nicht möglich ist. Alternativ zum Greifen oder Klemmen durch den Standteller kann
auch eine Zentriereinrichtung vorgesehen sein, die den Behälter auf einer dem Standteller
gegenüberliegenden Seite zentriert. Das im Weiteren beschriebene Gegendruckelement
kann in diesem Fall eine Doppelfunktion ausführen und zusätzlich zum Zentrieren des
Behälters verwendet werden.
[0051] Der Behälter 130 ist auf dem Standteller bevorzugt entlang der dargestellten Pfeilrichtung
in Richtung einer Spreizeinrichtung 120 und durch diese hindurch bewegbar.
[0052] Die Spreizeinrichtung 120 kann eine Reihe von Spreizfingern 121 umfassen. In der
hier dargestellten Situation ist über die Spreizfinger ein Rundumetikett 131 gezogen,
so dass sich die Spreizfinger zumindest teilweise innerhalb des Rundumetiketts erstrecken.
Die Spreizeinrichtung ist bevorzugt dergestalt ausgebildet, dass die Spreizfinger
121 mit einem darauf angeordneten Rundumetikett 131 nach außen bewegt werden können,
so dass der hier schematisch gezeigte Durchführbereich 122 hinsichtlich seines Querschnitts
senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Behälters 130 vergrößert werden kann.
[0053] In diesen Durchführbereich 122 kann der Behälter 130 eingeführt werden, so dass sich
zwischen Etikett 131 und Behälter 131 die Spreizfinger 121 erstrecken.
[0054] Weiterhin umfasst die Etikettierstation eine Klemmeinrichtung 140, die wenigstens
ein Klemmelement 141, 142 umfasst, das mit der Oberfläche des Behälters bzw. einem
zwischen Oberfläche und Klemmelement 141 angeordneten Rundumetikett 131 in Kontakt
treten kann. Hiermit kann ein Etikett an den Behälter gedrückt werden, so dass ein
in Bezug auf Figur 2 beschriebenes Weiterbewegen des Behälters von der Spreizeinrichtung
weg nicht zu einem Verrutschen des Etiketts oder ein Verbleiben des Etiketts an der
Spreizeinrichtung führt, so dass ein zuverlässiges Etikettieren des Behälters gewährleistet
wird.
[0055] Erfindungsgemäß umfasst die Etikettierstation 101 bzw. allgemein die Etikettiervorrichtung
weiterhin ein Gegendruckelement 150, das in den Innenraum eines Behälters 130 eingebracht
werden kann, so dass das Gegendruckelement 150 zumindest von innen gegen die Wandung
des Behälters in dem Bereich einen Gegendruck ausüben kann, in dem das Klemmelement
141 bzw. 142 der Klemmeinrichtung 140 von außen das Etikett 131 gegen den Behälter
130 drückt.
[0056] Hiermit werden während des Drückens des Rundumetiketts gegen den Behälter beim Transport
des Behälters von der Spreizeinrichtung weg bzw. bei der Bewegung der Spreizeinrichtung
weg von den Behältern Beschädigungen eines Behälters aus flexiblem Material (wie beispielsweise
Pulpe) vermieden, da der von außen gegen die Oberfläche des Behälters wirkende Druck
der Klemmeinrichtung im Wesentlichen durch das Gegendruckelement 150 kompensiert wird.
Hierdurch werden Beschädigungen, insbesondere ein Knicken des Behältermaterials, vermieden.
[0057] Das Gegendruckelement 150 kann in einem zum Behälter weisenden Bereich eine konische
Form aufweisen, die sich in Richtung des Behälters verjüngt, sodass ein Einführen
des Gegendruckelements 150 in den Behälter sicher möglich ist. Hiermit kann auch eine
Zentrierwirkung erreicht werden.
[0058] Die Figuren 2a bis 2d zeigen schematisch den Bewegungsablauf beim Transport des Behälters
in der Etikettiervorrichtung und der Ausstattung des Behälters mit einem Etikett 131.
[0059] In der in Figur 2a schematisch dargestellten Etikettierstation 101 ist zunächst der
Behälter 130 auf den Standteller 160 übergeben worden. Die Spreizeinrichtung 120 ist
bereits mit einem Etikett 131 ausgestattet worden, so dass die Spreizfinger 121 von
innen an das Etikett anliegen.
[0060] Gesehen von dem Behälter 130 aus sind das Gegendruckelement 150 und die Klemmeinrichtung
140 mit den hier lediglich beispielhaft dargestellten zwei Klemmelementen 141 und
142 oberhalb der Spreizeinrichtung 120 angeordnet. Es versteht sich, dass diese Darstellung
nur beispielhaft ist und die Etikettierstation 101 beispielsweise auch liegen kann,
so dass beispielsweise in radialer Richtung (bei Ausgestaltung der Etikettiereinrichtung
100 als Karussell) gesehen von dem Behälter 130 aus zunächst die Spreizeinrichtung
120 angeordnet ist und anschließend die Klemmeinrichtung 140 und das Gegendruckelement
150. Diesbezüglich ist die Erfindung nicht beschränkt.
[0061] In der in Figur 2a gezeigten Situation wird zunächst mit dem Bewegen der Spreizeinrichtung
120 derart begonnen, dass die Spreizfinger 121 nach außen bewegt werden, so dass das
Rundumetikett 131 gespannt bzw. gespreizt wird.
[0062] In der in Figur 2b gezeigten Situation wird nun der Behälter 130 durch den sich zwischen
den Spreizfingern 120 bildenden Durchführbereich 122 in die Spreizeinrichtung 120
eingeführt, so dass der Behälter 130 im Bereich des Rundumetiketts 131, das auf den
Spreizfingern 121 angeordnet ist, positioniert wird.
[0063] Die Klemmeinrichtung 140 und das Gegendruckelement 150 können bereits auf der Höhe
des Behälters positioniert sein. Alternativ (wie in Figur 2b dargestellt) sind die
Klemmeinrichtung 140 und das Gegendruckelement oberhalb der Spreizeinrichtung angeordnet
und können, nachdem der Behälter in den Durchführbereich 122 eingeführt wurde, in
Richtung des Behälters bewegt werden.
[0064] In jedem Fall können (siehe Figur 2c) die Klemmelemente 141 und 142 der Klemmeinrichtung
140 von außen gegen das Etikett 131 und den Behälter 130 gedrückt werden. Dabei treten
die Klemmelemente der Klemmeinrichtung 140 oder allgemein die Klemmeinrichtung in
Kontakt mit dem Etikett 131 und drücken das Etikett 131 gegen die äußere Oberfläche
des Behälters. Dies ist bevorzugt in einem Bereich vorgesehen, der oberhalb bzw. allgemein
außerhalb eines von den Spreizfingern 121 der Spreizeinrichtung eingenommenen Bereichs
liegt. Beispielsweise können die Klemmelemente 141 und 142 der Klemmeinrichtung 140
den Behälter in einem Halsbereich zusammen mit dem Etikett klemmen.
[0065] Hierzu bewirken die Klemmelemente 141 und 142 bzw. die Klemmeinrichtung 140 eine
Kraft in Richtung einer Mittelachse des Behälters 130 oder zumindest in Richtung des
Innenraums des Behälters, so dass das Etikett von außen gegen die Oberfläche des Behälters
gedrückt wird.
[0066] Erfindungsgemäß ist zumindest für den Zeitraum, während dem die Klemmeinrichtung
von außen einen Druck auf den Behälter auswirkt, das Gegendruckelement 150 in den
Behälter 130 eingeführt.
[0067] Dabei wird das Gegendruckelement 150 erfindungsgemäß mit einer inneren Oberfläche
des Behälters in Anlage gebracht, wobei die innere Oberfläche des Behälters, mit der
das Gegendruckelement 150 in Anlage gebracht wird, zumindest dem Bereich bzw. der
äußeren Oberfläche des Behälters entspricht, der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt
tritt. Dabei kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Oberfläche bzw. der Flächeninhalt
der inneren Oberfläche, mit der das Gegendruckelement in Anlage gebracht wird, im
Wesentlichen gleichgroß (bevorzugt gleichgroß, bevorzugt 10% größer, besonders bevorzugt
20% größer) als die Fläche bzw. der Flächeninhalt des Bereichs des Behälters, der
mit der Klemmeinrichtung 140 in Kontakt tritt, ist.
[0068] Das Gegendruckelement kann bevorzugt inkompressibel sein, so dass ein von der Klemmeinrichtung
auf die Oberfläche des Behälters bewirkter Druck an das Gegendruckelement weitergeleitet
bzw. ein entsprechender Gegendruck von dem Gegendruckelement aufgebaut wird, so dass
eine Deformation des Behälters in Richtung des Gegendruckelements 150 nicht oder nur
begrenzt erfolgt, so dass auch nach Übergabe des Rundumetiketts an den Behälter keine
Beschädigung auftritt.
[0069] In dieser Situation, also mit der Klemmeinrichtung, die mit dem Bereich des Behälters
in Kontakt tritt und dem Gegendruckelement innerhalb des Behälters, das mit der inneren
Oberfläche des Behälters in Anlage gebracht ist, wird der Behälter 130 mit dem darauf
angeordneten Etikett von der Spreizeinrichtung 120 entfernt, so dass die Spreizfinger
121 zwischen dem Etikett 131 und dem Behälter 130 herausgezogen werden.
[0070] Dieser Übergang ist in den Figuren 2c und 2d gezeigt.
[0071] In der hier gezeigten Ausführungsform wird der Behälter durch den Durchführbereich
122 hindurch in Richtung des Gegendruckelements 150 bewegt und die Spreizeinrichtung
120 ist bis auf die radiale Bewegung der Spreizfinger 121 nach außen bzw. innen feststehend.
Dies kann, muss jedoch nicht so ausgestaltet sein. So kann auch vorgesehen sein, dass
der Behälter zunächst in Richtung der Klemmeinrichtung 140 und des Gegendruckelements
150 bewegt wird, wobei diese zumindest in Richtung einer Längsachse des Behälters
bzw. in der hier gezeigten Ausführungsform in einer Richtung parallel zur Rotationsachse
des Karussells feststehend sind. Der Behälter wird dann gegen das Gegendruckelement
bewegt, das in den Behälterinnenraum 130 eindringt und die Klemmeinrichtung kann von
außen an den Behälter herangeführt werden.
[0072] In dieser Ausführungsform kann die Spreizeinrichtung 120 entgegen der in Figur 2d
gezeigten Pfeilrichtung beweglich sein, so dass sie in Richtung des Bodens des Behälters
weg von dem Gegendruckelement und über den Boden des Behälters hinaus bewegt wird,
so dass die Spreizfinger 121 aus dem Raum zwischen dem Rundumetikett 131 und dem Behälter
130 entfernt werden.
[0073] Anschließend kann die Klemmeinrichtung 140 gelöst werden, indem beispielsweise die
Klemmelemente 141 und 142 in einer Richtung radial nach außen gesehen von einer Längsachse
des Behälters aus bewegt werden. Anschließend kann entweder der Behälter von dem Gegendruckelement
wegbewegt werden und/oder das Gegendruckelement 150 kann von dem Behälter wegbewegt
werden.
[0074] Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass das Gegendruckelement 150 bereits in dem
Innenraum des Behälters positioniert ist und mit der inneren Oberfläche des Behälters
in Kontakt ist, bevor die Klemmeinrichtung einen Druck auf die Oberfläche des Behälters
ausübt. Dabei ist erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen, dass das Gegendruckelement
mit der inneren Oberfläche des Behälters zumindest während die Klemmeinrichtung einen
Druck auf den Bereich des Behälters ausübt in Anlage gebracht ist.
[0075] Insofern sind Ausführungsformen denkbar, gemäß denen entsprechend der Darstellung
in Figur 2c zunächst das Gegendruckelement 150 in den Behälter eingeführt und mit
dessen innerer Oberfläche in Anlage gebracht wird und anschließend die Klemmeinrichtung
in Richtung des Etiketts bzw. der Oberfläche des Behälters geführt wird, um so mit
diesem in Kontakt zu treten und einen Druck auf die Oberfläche des Behälters auszuüben.
Ist die Spreizeinrichtung von dem Behälter entfernt worden (Figur 2d), kann zunächst
die Klemmeinrichtung von der Oberfläche des Behälters gelöst werden, so dass zumindest
kein Druck auf die Oberfläche des Behälters ausgeübt wird, der seiner Stärke nach
eine Deformation des Behälters erlauben würde (auch als Grenzwert des Druckes zu verstehen),
wenn das Gegendruckelement 150 nicht in dem Behälter 130 angeordnet ist.
[0076] Sobald der auf die Oberfläche des Behälters ausgeübte Druck diesen Grenzwert unterschreitet,
kann das Gegendruckelement 150 aus dem Innenraum des Behälters entfernt werden. Besonders
bevorzugt beginnt das Entfernen des Gegendruckelements aus dem Innenraum des Behälters
bzw. das Lösen eines physischen Kontakts der Oberfläche des Gegendruckelements 150
mit der inneren Oberfläche des Behälters erst nachdem der physische Kontakt der Klemmeinrichtung
140 mit dem auf dem Behälter aufgebrachten Rundumetikett gelöst wurde, so dass von
außen kein Druck mehr von der Klemmeinrichtung auf die Oberfläche des Behälters 130
bewirkt wird.
[0077] Die Figuren 3a bis 3c zeigen verschiedene Ausführungsformen des Gegendruckelements.
[0078] In den Figuren 3a bis 3c ist schematisch die Klemmeinrichtung sowie der Behälter
und das Etikett gezeigt. Es versteht sich jedoch, dass diese Ausführungsform mit den
bisher beschriebenen Ausführungsformen der Etikettiervorrichtung und insbesondere
der Spreizeinrichtung kombinierbar sind.
[0079] In der in Figur 3a gezeigten Ausführungsform ist das Gegendruckelement als Dorn 301
ausgestaltet. Dieser Dorn kann bevorzugt einen äußeren Durchmesser d aufweisen, der
gleichgroß dem inneren Durchmesser D des Behälters 130 zumindest in dem Bereich, in
dem der Behälter mit den Klemmelementen 141 und 142 der Klemmeinrichtung 140 in Kontakt
tritt, ist. Je nach Form des Behälters 130 kann vorgesehen sein, dass die äußere Kontur
des Dorns 301 nicht, wie hier dargestellt, rotationssymmetrisch und zylindrisch ist,
sondern beispielsweise Einbuchtungen oder Auswölbungen aufweist, je nach innerer Form
des Behälters. Auch eine Verjüngung des Dorns 301 in Richtung des Bodens des Behälters
oder eine zylindrische Form mit elliptischem Querschnitt kann vorgesehen sein.
[0080] Dabei kann vorgesehen sein, dass sich der Dorn 301 um eine Strecke L in den Innenraum
des Behälters erstreckt, die zumindest den Bereich des Behälters in Längsrichtung
des Behälters abdeckt, in dem die Klemmeinrichtung 140 bzw. die Klemmelemente 141
und 142 den Behälter berühren. Die Länge L kann bevorzugt kleiner als die Länge h
des gesamten Behälters sein. Der für den Dorn 301 nötige Materialeinsatz kann somit
reduziert werden. Auch der notwendige Hubweg, um beispielsweise den Behälter gänzlich
über den Dorn 301 zu führen, kann so möglichst geringgehalten werden.
[0081] Bevorzugt kann, sofern der äußere Durchmesser des Dorns dem inneren Durchmesser des
Behälters im Wesentlichen entspricht und von diesem lediglich um beispielsweise weniger
als 1% abweicht (hin zu einem kleineren Außendurchmesser verglichen mit dem Innendurchmesser
des Behälters), vorgesehen sein, dass der Gleitreibungskoeffizient des Materials der
äußeren Oberfläche des Dorns bezüglich des Materials der inneren Oberfläche des Behälters
möglichst klein ist, besonders bevorzugt kleiner als 0,2, besonders bevorzugt kleiner
als 0,1, besonders bevorzugt kleiner 0,05. Hierdurch kann ein Abrieb der inneren Oberfläche
des Behälters beim Bewegen in Richtung des Doms oder von dem Dom weg vermieden werden,
obwohl der Dorn mit der inneren Oberfläche des Behälters im Wesentlichen zusammenfällt.
[0082] Es sind auch Ausführungsformen umfasst, bei denen der Außendurchmesser des Dorns
(unabhängig von der Ausgestaltung seiner Oberfläche) kleiner als der Innendurchmesser
des zu etikettierenden Behälters ist. Beispielsweise kann der Außendurchmesser des
Dorns bis zu 5% oder bis zu 10% oder bis zu 20% kleiner als der Innendurchmesser des
Behälters sein. Alternativ kann der Außendurchmesser des Dorns bis zu 1mm oder bis
zu 2mm oder bis zu 5mm oder bis zu 10mm kleiner als der Innendurchmesser des zu etikettierenden
Behälters sein. Diese Werte erlauben auch bei nicht exakter relativer Positionierung
des Dorns und des Behälters ein Einführen des Dorns in den Behälter und vermeiden
gleichzeitig Beschädigungen des Behälters aufgrund der durch die Klemmeinrichtung
auf den Behälter ausgeübten Kraft.
[0083] In der Ausführungsform der Figur 3b umfasst das Gegendruckelement 302 einen in seiner
Form veränderbaren Ballon 322, der beispielsweise an einer Einführeinrichtung 321
angeordnet sein kann, um durch eine Öffnung 323 in den Innenraum des Behälters 130
eingeführt zu werden. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, wenn der mit
dem Rundumetikett zu versehende Behälter 130 bereits mit einem Deckel 324 ausgestattet
ist, in dem nur noch eine vergleichsweise kleine Einführöffnung für das Gegendruckelement
302 vorgesehen ist.
[0084] Über das Zuführelement 321 kann beispielsweise Druckluft in den Innenraum des Ballons
322 eingeleitet werden, sobald dieser in den Innenraum des Behälters 130 positioniert
ist. Dadurch kann die Form des Ballons 322 entsprechend der dargestellten Pfeilrichtungen
und der dargestellten gestrichelten Endform des Ballons 322 geändert werden, so dass
sich der Ballon an die innere Oberfläche des Behälters 130 zumindest in dem Bereich
anlegt, in dem der Behälter von außen durch die Klemmeinrichtung berührt wird.
[0085] Nach Aufbringen des Etiketts und Entfernen der Spreizeinrichtung kann dann die Klemmeinrichtung
140 bzw. der Kontakt der Klemmelemente 141 und 142 mit dem Rundumetikett 131 gelöst
werden und über die Zuführleitung 321 die Druckluft aus dem Ballon 322 entzogen werden,
so dass dieser wieder seine ursprüngliche Form annimmt und aus dem Innenraum des Behälters
über die Öffnung 323 entfernt werden kann.
[0086] Figur 3c zeigt eine zur Figur 3b alternative Ausführungsform.
[0087] Diese unterscheidet sich lediglich durch die Ausgestaltung des Gegendruckelements.
[0088] In der hier gezeigten Ausführungsform umfasst das Gegendruckelement 303 eine Anzahl
Gegendruckkomponenten 331 und 332, die hinsichtlich Form und Position mit der Form
und Position der Klemmelemente 141 und 142 im Wesentlichen übereinstimmen, bevorzugt
eine Fläche und Form aufweisen, die identisch zu der Fläche und Form der Klemmelemente
141 und 142 ist oder größer. In dieser Ausführungsform sind die Gegendruckkomponenten
331 und 332 so ausgestaltet, dass sie mit einer inneren Oberfläche des Behälters 130
in Kontakt treten können, die zumindest die gesamte Oberfläche, mit der die Klemmelemente
141 und 142 mit dem Behälter in Kontakt treten, abdeckt. Die Gegendruckkomponenten
331 und 332 können jedoch auch eine größere Fläche abdecken, um eine zu erreichende
Genauigkeit bei der relativen Positionierung der Gegendruckkomponenten 331 und 332
und der Klemmelemente 141 und 142 zu reduzieren, was den Durchsatz der Etikettiervorrichtung
vorteilhaft erhöhen kann.
[0089] Während hier genau zwei Gegendruckkomponenten 331 und 332 und genau zwei Klemmelemente
141 und 142 gezeigt sind, können auch mehr oder weniger Gegendruckkomponenten und
Klemmelemente vorgesehen sein, beispielsweise jeweils 3 oder jeweils 4 oder auch jeweils
nur eines. Bevorzugt sind genauso viele Gegendruckkomponenten vorgesehen wie Klemmelemente.
[0090] Das Gegendruckelement 303 umfasst in dieser Ausführungsform ein Einführelement 333,
das die Gegendruckkomponenten 331 und 332 durch die Öffnung 323 des Behälters in den
Innenraum des Behälters 130 einführen kann, wo sie dann entsprechend der dargestellten
Doppelpfeilrichtung in Richtung der inneren Oberfläche des Behälters gespreizt werden
können, um dann mit den Klemmelementen 141 und 142 in Kontakt zu treten.
[0091] In der Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform der Etikettiervorrichtung gezeigt.
[0092] In dieser Ausführungsform ist die Etikettiervorrichtung 400 als ein Karussell dargestellt,
das um eine Rotationsachse R drehbar gelagert ist, wobei an dessen Peripherie analog
zu Figur 1 wenigstens eine, bevorzugt eine Vielzahl von Etikettierstationen 401 angeordnet
sein kann, wobei in der Figur 4 lediglich eine der Etikettierstationen 401 gezeigt
ist.
[0093] In dieser Ausführungsform ist der Klemmeinrichtung 440 und dem Gegendruckelement
450 jeweils eine separate Steuerkurve 445 bzw. 453 zugeordnet.
[0094] Die Klemmeinrichtung ist über ein Verbindungselement 443 und ein erstes Steuerelement
444 mit der Steuerkurve 445 verbunden. Die Steuerkurve 445 ist um die Rotationsachse
R angeordnet und feststehend, so dass mit Bewegung des Karussells das erste Steuerelement
444 entlang der Steuerkurve 445 umläuft. Abhängig von der Form der Steuerkurve (insbesondere
ihrem Abstand d
1 von der Rotationsachse) kann dann eine Bewegung der Klemmeinrichtung 440 beispielsweise
in eine Richtung parallel zur Rotationsachse (zum Mitbewegen der Klemmeinrichtung
mit dem Behälter bei seiner Bewegung durch den Durchführbereich) und/oder eine Bewegung
des wenigstens einen Klemmelements 441 bzw. 442 in Richtung auf die Oberfläche des
Behälters zu oder von dieser weg bewirkt werden.
[0095] Analog ist das Gegendruckelement 450 über ein zweites Verbindungselement 451 mit
einem zweiten Steuerelement 452 verbunden, das um die zweite Steuerkurve 453 umläuft.
Auch hier kann eine Bewegung des Gegendruckelements 450 durch die Form der Steuerkurve
453 (insbesondere deren Abstand d
2 von der Rotationsachse R) bewirkt werden. Hierbei kann beispielsweise eine Bewegung
entlang der dargestellten Doppelpfeilrichtung parallel zur Rotationsachse zum Mitbewegen
des Gegendruckelements 450 mit dem Behälter realisiert werden, oder (beispielsweise
entsprechend den Figuren 2b und 2c) ein Beaufschlagen des flexiblen Ballons mit Druckluft
oder ein Entziehen der Druckluft sowie oder alternativ ein Auseinanderbewegen der
Gegendruckkomponenten 331 und 332 bewirkt werden.
1. Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Behältern, insbesondere Dosen aus flexiblem
Material, die Etikettiervorrichtung umfassend eine Spreizeinrichtung zum Aufnehmen
und Spreizen eines Rundumetiketts, wobei die Spreizeinrichtung einen Durchführbereich
umfasst, durch den ein Behälter zur Aufnahme eines gespreizten Rundumetiketts hindurchgeführt
werden kann, und eine Klemmeinrichtung zum Andrücken zumindest eines Teils des Rundumetiketts
an den Behälter während der Behälter durch den Durchführbereich geführt wird, wobei
die Etikettiervorrichtung weiterhin ein in den Behälter einführbares Gegendruckelement
umfasst, das so ausgestaltet ist, dass das Gegendruckelement mit einer inneren Oberfläche
des Behälters in einem Bereich des Behälters, der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt
tritt, in Anlage gebracht werden kann, während die Klemmeinrichtung den zumindest
einen Teil des Rundumetiketts an den Behälter andrückt.
2. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement
beweglich gelagert sind, sodass die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement mit
einem durch den Durchführbereich hindurchgeführten Behälter mitbewegt werden können.
3. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Gegendruckelement so ausgestaltet
ist, dass das Gegendruckelement mit der inneren Oberfläche in einem Bereich des Behälters
in Anlage gebracht werden kann, bevor die Klemmeinrichtung mit dem Bereich des Behälters
in Kontakt tritt.
4. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Klemmeinrichtung
und dem Gegendruckelement eine gemeinsame Führungskurve zugeordnet ist und eine Bewegung
der Klemmeinrichtung und eine Bewegung des Gegendruckelements über ein entlang der
Führungskurve umlaufendes gemeinsames Steuerelement bewirkt werden kann; oder
wobei der Klemmeinrichtung ein entlang einer ersten Führungskurve umlaufendes erstes
Steuerelement und dem Gegendruckelement ein entlang einer zweiten Führungskurve umlaufendes
zweites Steuerelement zugeordnet ist und wobei eine Bewegung der Klemmeinrichtung
über die Bewegung des ersten Steuerelements entlang der ersten Führungskurve und eine
Bewegung des Gegendruckelements über die Bewegung des zweiten Steuerelements entlang
der zweiten Führungskurve bewirkt werden kann.
5. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Gegendruckelement
ein Dorn ist oder einen Dorn umfasst, wobei eine äußere Geometrie des Doms zumindest
teilweise einer inneren Geometrie der inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
6. Etikettiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Gegendruckelement
ein flexibles Element umfasst, wobei das flexible Element eine zwischen einem ersten
Zustand und einem zweiten Zustand veränderbare Geometrie umfasst, wobei das flexible
Element so ausgebildet ist, dass das flexible Element in dem ersten Zustand eine erste
Geometrie aufweist, mit der das flexible Element in eine Öffnung eines Behälters eingeführt
werden kann, und in dem zweiten Zustand eine zweite Geometrie aufweist, die einer
inneren Geometrie der inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
7. Etikettiervorrichtung nach Anspruch 6, wobei das flexible Element einen Ballon und/oder
ein spreizbares Element umfasst.
8. Verfahren zum Etikettieren von Behältern mit einer Etikettiervorrichtung zum Etikettieren
von Behältern, insbesondere Dosen aus flexiblem Material, die Etikettiervorrichtung
umfassend eine Spreizeinrichtung zum Aufnehmen und Spreizen eines Rundumetiketts,
wobei die Spreizeinrichtung einen Durchführbereich umfasst, durch den ein Behälter
zur Aufnahme eines gespreizten Rundumetiketts hindurchgeführt wird, und eine Klemmeinrichtung
zum Andrücken zumindest eines Teils des Rundumetiketts an den Behälter während der
Behälter durch den Durchführbereich geführt wird, wobei die Etikettiervorrichtung
weiterhin ein in den Behälter einführbares Gegendruckelement umfasst, das Verfahren
umfassend ein in Anlage bringen des Gegendruckelements mit einer inneren Oberfläche
des Behälters in einem Bereich des Behälters, der mit der Klemmeinrichtung in Kontakt
tritt, während die Klemmeinrichtung den zumindest einen Teil des Rundumetiketts an
den Behälter andrückt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement beweglich
gelagert sind, sodass die Klemmeinrichtung und das Gegendruckelement mit einem durch
den Durchführbereich hindurchgeführten Behälter zumindest teilweise mitbewegt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Gegendruckelement mit der inneren Oberfläche
in dem Bereich des Behälters in Anlage gebracht wird, bevor die Klemmeinrichtung mit
dem Bereich des Behälters in Kontakt tritt.
11. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei der Klemmeinrichtung und
dem Gegendruckelement eine gemeinsame Führungskurve zugeordnet ist und eine Bewegung
der Klemmeinrichtung und eine Bewegung des Gegendruckelements über ein entlang der
Führungskurve umlaufendes gemeinsames Steuerelement wird; oder
wobei der Klemmeinrichtung ein entlang einer ersten Führungskurve umlaufendes erstes
Steuerelement und dem Gegendruckelement ein entlang einer zweiten Führungskurve umlaufendes
zweites Steuerelement zugeordnet ist und wobei eine Bewegung der Klemmeinrichtung
über die Bewegung des ersten Steuerelements entlang der ersten Führungskurve und eine
Bewegung des Gegendruckelements über die Bewegung des zweiten Steuerelements entlang
der zweiten Führungskurve bewirkt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Gegendruckelement ein Dorn
ist oder einen Dorn umfasst, wobei eine äußere Geometrie des Doms zumindest teilweise
der inneren Geometrie der inneren Oberfläche des Behälters entspricht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das Gegendruckelement ein flexibles
Element umfasst, wobei das flexible Element eine zwischen einem ersten Zustand und
einem zweiten Zustand veränderbare Geometrie umfasst, wobei das flexible Element so
ausgebildet ist, dass das flexible Element in dem ersten Zustand eine erste Geometrie
aufweist, mit der das flexible Element in eine Öffnung eines Behälters eingeführt
wird, und in dem zweiten Zustand eine zweite Geometrie aufweist, die der inneren Geometrie
der inneren Oberfläche des Behälters entspricht und wobei das flexible Element in
dem zweiten Zustand mit der inneren Oberfläche des Behälters in dem Bereich in Anlage
gebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das flexible Element einen Ballon und/oder ein spreizbares
Element umfasst.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, wobei die Steifigkeit des etikettierten
Behälters größer ist als die Steifigkeit des nicht etikettierten Behälters.