TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine, die zum Spulen eines Spulgutes aus einem
beliebigen Spulgut-Material und mit einem beliebigen Spulgut-Querschnitt, insbesondere
einem fadenförmigen oder bandförmigen Spulgut, bestimmt ist. Des Weiteren betrifft
die Erfindung einen Spulmaschinen-Fixiermechanismus, der dem Fixieren einer Spulenhülse
auf einer Spulspindel dient. Hierbei kann die Spulenhülse auch als Trommelhülse ausgebildet
sein mit stirnseitigen Begrenzungsscheiben. Im Rahmen der Erfindung kann das Fixieren
der Spulenhülse lediglich eine axiale Festlegung der Spulenhülse auf der Spulspindel
bedeuten. Alternativ oder kumulativ kann das Fixieren die Orientierung der Spulenhülse
koaxial zu der Längsachse der Spulspindel und/oder eine Fixierung in Umfangsrichtung
zur Übertragung eines Antriebsmoments einer angetriebenen Spulspindel umfassen. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum drehfesten Koppeln einer Spulenhülse mit
einer Spulspindel einer Spulmaschine und/oder zum Entkoppeln einer Spulenhülse von
einer Spulspindel einer Spulmaschine.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei bekannten Spulmaschinen erfolgt ein Spannen einer Spulenhülse mittels eines Hebels,
der manuell, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigt wird. Über die Betätigung
des Hebels kann dann eine Anpressung von klemmenden Federelementen an eine Innenfläche
der Spulenhülse herbeigeführt werden, die die Reibung hervorruft, die erforderlich
ist, um die Antriebsbewegung der angetriebenen Spulspindel auf die Spulenhülse zu
übertragen. Soll am Ende der Spulreise die Spule mit der auf der Spulenhülse gewickelten
Wicklung von der Spindel entnommen werden, erfolgt eine umgekehrte Betätigung des
Hebels, wodurch die Spulenhülse wieder freigegeben wird.
[0003] Aus
US 2,623,710 A und der Website www.federnfabrikschmid.com/de/ballonfedern ist es bekannt, Spindeln
mit Ballonfedern auszustatten, die in der Art eines elastischen Kissens die Spindel
umgeben. In nicht beaufschlagtem Zustand verfügen die Ballonfedern über einen Außendurchmesser,
der größer ist als der Innendurchmesser der Spulenhülse. Mit einem Aufschieben der
Spulenhülse auf die Ballonfedern werden die Ballonfedern radial elastisch nach innen
verformt, womit die Anpresskraft der Ballonfedern an die Innenfläche der Spulenhülse
und damit das Spannen der Spulenhülse erfolgt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spulmaschinen-Fixiermechanismus,
eine Spulmaschine und ein Verfahren zum Koppeln einer Spulenhülse mit einer Spulspindel
und/oder zum Entkoppeln einer Spulenhülse von einer Spulspindel vorzuschlagen, welcher,
welche bzw. welches hinsichtlich
- der Bauraumverhältnisse und/oder
- der Betriebssicherheit und/oder
- des Aufwandes für das Koppeln einer Spulenhülse mit einer Spulspindel und/oder das
Entkoppeln der Spulenhülse von der Spulspindel
verbessert ist.
LÖSUNG
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0006] Die Erfindung beruht zunächst auf der Erkenntnis, dass die vorrangig gemäß dem Stand
der Technik verwendete Nutzung eines Hebels für das Fixieren und Freigeben eines Spulmaschinen-Fixiermechanismus
nachteilig ist, da dies erfordert, dass (manuell, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch)
nicht nur das Aufschieben der Spulenhülse auf Spulspindel und das Abziehen der Spulhülse
von der Spulspindel zu bewerkstelligen ist, sondern auch die Betätigung des Hebels.
Hinzu kommt, dass zur Steigerung des Outputs angestrebt ist, dass eine möglichst große
Zahl von Spulmaschinen in einem Arbeitsbereich einer Werkshalle mit vorgegebener Größe
angeordnet werden, womit die Spulmaschinen möglichst dicht nebeneinander und/oder
übereinander angeordnet werden müssen. Da der Hebel üblicherweise im Bereich des Maschinenrahmens
angeordnet ist, muss zwischen den Spindeln und den darauf gewickelten Spulen von zwei
benachbarten Spulmaschinen ein Zwischenraum verbleiben, über den der Hebel betätigt
werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Spulmaschinen-Fixiermechanismus vorgeschlagen, mit dem eine
Spulenhülse auf einer Spulspindel fixiert werden kann. Dieses Fixieren kann im Rahmen
der Erfindung alternativ oder kumulativ die folgenden Funktionen erfüllen:
- Vorgabe einer Axialstellung der Spulenhülse in zumindest eine Richtung in der Art
der Bereitstellung eines Anschlages und/oder
- axiales Spannen der Spulenhülse und/oder
- radiales Spannen der Spulenhülse und/oder
- Vorgabe einer Orientierung der Spulenhülse relativ zu einer Längsachse der Spulspindel.
[0008] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass eine Betätigung des Spulmaschinen Fixiermechanismus
mittels einer Bewegungsteuerung erfolgt. Mittels dieser Bewegungssteuerung kann in
dem erfindungsgemäßen Spulmaschinen-Fixiermechanismus eine Betätigung von einer Freigabestellung,
in der ein Aufschieben der Spulenhülse auf die Spulspindel möglich ist, in eine Fixierstellung
erfolgen. In der derart herbeigeführten Fixierstellung kann dann das Wickeln der Spule
erfolgen. Alternativ oder kumulativ kann mittels der Bewegungssteuerung eine Betätigung
von der Fixierstellung in die Freigabestellung erfolgen, in der die Spulenhülse (ggf.
mit darauf gewickelter Wicklung) von der Spulspindel abgezogen werden kann.
[0009] Erfindungsgemäß wird bei der Bewegungssteuerung ein die Betätigung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
herbeiführender Mitnehmer von der Bewegung der Spulenhülse mitgenommen. Hierbei ist
die Bewegung der Spulenhülse die axiale Aufschiebe Bewegung der Spulenhülse auf die
Spulspindel. Der Mitnehmer wird somit zumindest mit einer axialen Komponente mitgenommen,
wobei im Rahmen der Erfindung durchaus der Mitnehmer entsprechend einer beliebigen
Kurvenbahn mitgenommen werden kann, sofern diese Kurvenbahn eine Axialkomponente aufweist.
Auch möglich ist, dass der Mitnehmer als verschwenkter Hebel ausgebildet ist, der
mit einer Axialkomponente durch die Bewegung der Spulenhülse verschwenkt wird. Vorzugweise
erfolgt im Rahmen der Erfindung die Mitnahme des Mitnehmers durch die Bewegung der
Spulenhülse ausschließlich in axialer Richtung, sodass der Mitnehmer mit einer Linearführung
in Richtung der Längsachse der Spulspindel, beispielsweise gegenüber der Spulspindel
verschieblich, gelagert ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung beruht auch auf der Erkenntnis, dass bei dem Spannen
der Spulenhülse mittels der eingangs genannten Ballonfedern eine zwingende Abhängigkeit
zwischen
- der erforderlichen Kraft zum Aufschieben der Spulenhülse auf die Spulspindel und zum
Abziehen der Spulenhülse von der Spulspindel und
- der Spannkraft
vorgegeben ist, die von dem Reibkoeffizienten zwischen der Ballonfeder, dem radialen
Übermaß der Ballonfeder gegenüber dem Innendurchmesser der Spulenhülse und der radialen
Steifigkeit der streifenförmigen Federelemente der Ballonfeder abhängig ist. Soll
für derartige Ballonfedern konstruktiv eine Verdopplung der Spannkraft der Spulenhülse
erfolgen, führt dies zu einer Verdopplung der für das Aufschieben und Abziehen erforderlichen
Kraft.
[0011] Diese Abhängigkeit kann in einigen Fällen erfindungsgemäß insbesondere durch die
Bewegungssteuerung in Folge der Mitnahme des Mitnehmers durch die Bewegung der Spulenhülse
und weitere, im Folgenden noch erläuterte Maßnahmen des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
aufgelöst werden.
[0012] Für eine Ausführungsform des Spulmaschinen-Fixiermechanismus erfolgt das Fixieren
der Spulenhülse auf der Spulspindel über eine Fixiereinrichtung.
[0013] Möglich ist dabei, dass die Fixiereinrichtung ein Spreizelement und mindestens ein
Fixierelement oder mehrere Spreizelemente mit zugeordneten Fixierelementen aufweist.
In diesem Fall kann mindestens ein Fixierelement an dem Spreizelement anliegen, wobei
der Kontakt über mindestens eine Schrägfläche des Spreizelements und/oder Fixierelements
erfolgt. Eine Bewegung des Mitnehmers, die durch die Bewegung der Spulenhülse verursacht
wird, führt eine Relativbewegung zwischen dem Spreizelement und dem Fixierelement
herbei, wobei dann die Relativbewegung durch die Schrägfläche geführt wird. In Folge
der Schrägfläche verändert sich mit der Relativbewegung der Abstand des Fixierelements
von einer Längsachse der Spulspindel. Somit kann das Fixierelement in der Fixierstellung
einen größeren Abstand von der Spindelachse aufweisen als in der Freigabestellung.
Möglich ist, dass in Folge dieser Veränderung des Abstandes das Fixierelement radial
von innen an die Spulenhülse angepresst wird, wobei auch eine gewisse Elastizität
des Fixierelementes oder in dem Kraftfluss zu dem Fixierelement genutzt werden kann,
um die Anpressung zu gewährleisten. Alternativ oder kumulativ möglich ist, dass das
Fixierelement einen Fixierabschnitt aufweist, der nach dem Aufschieben der Spulspindel
in Aufschieberichtung hinter der Spulenhülse angeordnet ist. In diesem Fall kann der
Fixierabschnitt radial außenliegend von dem Innendurchmesser der Spulenhülse angeordnet
sein, womit dieser Fixierabschnitt einen axialen Anschlag für die Spulenhülse bildet,
der das Abziehen der Spulenhülse von der Spulspindel behindert. Hierbei kann die Beaufschlagung
des Fixierabschnitts des Fixierelementes auch so sein, dass der Fixierabschnitt eine
Axialkraft auf die Spulspindel ausübt, die diese zwischen dem Mitnehmer und dem Fixierelement
axial verspannen kann. Möglich ist für diese Ausgestaltung der Erfindung auch, dass
mit dem Spreizelement und dem mindestens einen Fixierelement, die über die Schrägfläche
miteinander in Wirkverbindung stehen, in der Fixierstellung eine Art Keil- oder Konusverbindung
bereitgestellt ist, die eine besonders zuverlässige Fixierung der Spulenhülse gewährleiste,
wobei je nach Wahl des Winkels der Schrägfläche auch eine Art Selbsthemmung dieser
Keil- oder Konusverbindung gewählt werden kann und/oder eine Kraftübersetzung herbeigeführt
werden kann.
[0014] Während grundsätzlich möglich ist, dass die Fixiereinrichtung lediglich ein Fixierelement
aufweist, welches sich nur über einen Teilumfangsbereich erstreckt oder sich vollständig
in Umfangsrichtung erstreckt und bei der Betätigung radial aufgeweitet wird, schlägt
die Erfindung für eine Ausgestaltung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus vor, dass
die Fixiereinrichtung mehrere über den Umfang der Spulspindel (gleichmäßig oder ungleichmäßig)
verteilt angeordnete Fixierelemente aufweist. Diese Fixierelemente können dann über
eine Federeinrichtung, die aus einer oder mehreren Federn, beispielsweise einer sich
geschlossen in Umfangsrichtung um die Fixierelemente erstreckenden Umfangsfeder) bestehen
kann, radial nach innen gegen eine Mantelfläche der Spulspindel gedrückt werden. Die
Fixierelemente können dann in einem Endbereich Schrägflächen aufweisen, die mit dem
oder einem Spreizelement in Wechselwirkung treten. Vorzugsweise verfügt dabei das
mindestens eine Spreizelement über Schrägflächen, deren Neigungswinkel dem Neigungswinkel
der Schrägflächen der Fixierelemente entspricht.
[0015] Die Erfindung schlägt für einen weiteren Vorschlag vor, dass der Mitnehmer über eine
Betätigungsfeder abgestützt ist. Die Betätigungsfeder wird mit einer Bewegung der
Spulenhülse in eine Aufschieberichtung durch die von der Spulenhülse auf den Mitnehmer
ausgeübte Aufschiebekraft beaufschlagt. Die auf diese Weise mit dem Aufschieben in
der Betätigungsfeder gespeicherte Energie kann dann (für einen auf den Aufschiebehub
folgenden) Betätigungshub genutzt werden, um die Fixiereinrichtung zu betätigen, was
dann zur Folge hat, dass die Fixiereinrichtung von der Freigabestellung in die Fixierstellung
betätigt wird und/oder von der Fixierstellung in die Freigabestellung betätigt wird.
[0016] Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung verläuft der Kraftfluss zwischen dem Mitnehmer
und der Fixiereinrichtung über eine Kulisseneinheit. Die Kulisseneinheit bewirkt dabei
beispielsweise, dass sich ein Abstand des Mitnehmers, eines Betätigungsteils oder
einer Stirnseite einer Betätigungshülse von dem zuvor genannten Spreizelement verändert.
[0017] Für die Ausgestaltung der Kulisseneinheit kann beispielsweise eine sogenannte "Kugelschreiberkulisse"
Einsatz finden, die unter diesem Stichwort auf vielfältigen Websites beschrieben ist,
die unter dem Stichwort "Kugelschreibermechanik", "Ballpoint Pen Mechanism" oder "Pen
Exchange" aufgefunden werden können. Eine Kugelschreibermechanik kennzeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass der endseitige Betätigungsknopf des Kugelschreibers
gegen eine Betätigungsfeder in einem Aufschiebehub gegen eine Feder bewegt wird, die
nach Beseitigung der auf dem Betätigungsknopf applizierten Druckkraft einen entgegengesetzten
Betätigungshub des Betätigungsknopfes herbeiführt. Mittels dieses Aufschiebehubs des
Druckknopfes und dieses Betätigungshubs des Druckknopfes kann die Kugelschreibermine
aus einer unwirksamen Stellung im Inneren der Kugelschreiberhülle ausgefahren werden,
wobei die ausgefahrene Stellung fixiert ist. Für das Wiedereinfahren der Kugelschreibermine
wird ein weiterer Aufschiebehub durch den Daumen des Benutzers an dem Betätigungsknopf
unter erneuter Beaufschlagung der Betätigungsfeder herbeigeführt mit anschließender
Rückbewegung des Betätigungsknopfes durch die Betätigungsfeder in einem erneuten Betätigungshub.
Ein entsprechender Mechanismus mit einer grundsätzlich entsprechenden Wechselwirkung
zwischen einem Kulissenkörper und einer Kulisse kann auch für den erfindungsgemäßen
Spulmaschinen-Fixiermechanismus verwendet werden, wobei hier anstelle der Betätigung
des Betätigungsknopfes durch den Bediener die Betätigung des Mitnehmers durch das
Aufschieben der Spulenhülse in die Aufschieberichtung mit der Aufschiebekraft gegen
den Mitnehmer erfolgt und die Bewegung der Kugelschreibermine in eine ausgefahrene
Stellung und eine eingefahrene Stellung der Bewegung einer Stirnseite einer Betätigungshülse
zwischen zwei Stellungen entspricht, die mit unterschiedlichen Abständen der Stirnseite
der Betätigungshülse von einem Spreizelement entsprechen. Somit können beliebige,
an sich bekannte Kugelschreibermechaniken im Rahmen der Erfindung Einsatz finden.
[0018] Für einen Vorschlag der Erfindung weist die Kulisseneinheit eine Kulisse und einen
sich entlang der Kulisse bewegenden Kulissenkörper auf. Hierbei kann der Kulissenkörper
beispielsweise als Kulissenstift ausgebildet sein, während die Kulisseneinheit als
Kulissenhülse ausgebildet sein kann, wobei dann die Kulisse eine Umfangskulisse ist,
die sich entlang des Umfangs der Kulissenhülse erstreckt. Der Kulissenstift kann dann
in radialer Richtung in die Umfangskulisse eingreifen.
[0019] Möglich ist, dass die Kulisseneinheit eine erste Axialstellung des Kulissenkörpers
vorgibt. In dieser ersten Axialstellung ist die Fixiereinrichtung in ihrer Freigabestellung,
sodass möglich ist, dass in der ersten Axialstellung die Spulenhülse auf die Spulspindel
aufgeschoben werden kann oder von der Spulspindel heruntergezogen werden kann. Die
Kulisseneinheit kann des Weiteren eine zweite Axialstellung vorgeben. In der zweiten
Axialstellung ist der Mitnehmer von der Spulenhülse betätigt, womit die Beaufschlagungsfeder
gespannt ist und ein Energievorrat geschaffen ist, aus welchem in einem Betätigungshub
eine Betätigung der Fixiereinrichtung erfolgen kann. Die Kulisseneinheit weist dann
auch eine dritte Axialstellung des Kulissenkörpers auf. In der dritten Axialstellung
ist die Fixiereinrichtung in der Fixierstellung, sodass in der dritten Axialstellung
die Spulenhülse auf der Spulspindel fixiert, geklemmt oder axial gefangen ist. Schließlich
gibt die Kulisseneinheit eine vierte Axialstellung des Kulissenkörpers vor. In der
vierten Axialstellung ist (wie auch in der zweiten Axialstellung) der Mitnehmer von
der Spulenhülse unter Beaufschlagung der Betätigungsfeder betätigt. Die auf diese
Weise in der Betätigungsfeder gespeicherte Energie kann dann genutzt werden, um die
Fixiereinrichtung in einem Betätigungshub derart zu betätigen, dass diese von der
Fixierstellung in die Freigabestellung zurückgeführt wird.
[0020] Möglich ist hierbei, dass die Bewegung von der ersten Axialstellung in die zweite
Axialstellung und von der dritten Axialstellung in die vierte Axialstellung durch
die Bewegung der Spulspindel in die Aufschieberichtung verursacht wird, sodass diese
Veränderung der Axialstellung von dem Bediener manuell oder einer Einrichtung für
die Bewegung der Spulenhülse, ggf. mit der darauf erstellten Wicklung, in die Aufschieberichtung
herbeigeführt wird. Diese Bewegungen schaffen damit einen in der Betätigungsfeder
gespeicherten Energievorrat. Hingegen werden die Bewegungen von der zweiten Axialstellung
in die dritte Axialstellung und von der vierten Axialstellung in die erste Axialstellung
durch die Betätigungsfeder verursacht, sodass für diese Bewegungen der zuvor genannte
Energievorrat, der in der Betätigungsfeder gespeichert ist, genutzt werden kann.
[0021] Hierbei kann in der ersten und dritten Axialstellung ein Abstand des Mitnehmers von
dem Spreizelement größer sein als in der zweiten und vierten Axialstellung, was zur
Folge haben kann, dass eine Stirnfläche einer Betätigungshülse von dem Spreizelement
in der ersten und dritten Axialstellung größer ist als in der zweiten und vierten
Axialstellung. Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass (wie zuvor als eine Möglichkeit
genannt) die Kulisse eine Umfangskulisse ist. In diesem Fall kann während der Bewegung
zwischen den unterschiedlichen Axialstellungen eine Rotation der Umfangskulisse um
die Spindelachse erfolgen.
[0022] Für die Kopplung des Mitnehmers mit der Kulisseneinheit und/oder der Fixiereinrichtung
umfasst die Erfindung vielfältige unterschiedliche Möglichkeiten. Für einen Vorschlag
erfolgt die Kopplung des Mitnehmers mit der Kulisseneinheit und/oder der Fixiereinrichtung
über ein Betätigungsteil, welches beispielsweise Mitnehmerstifte, eine Betätigungsstange
und eine Betätigungshülse aufweisen kann. In diesem Fall kann ein Sensor die Position
und/oder Bewegung des Betätigungsteils erfassen, sodass über den Sensor Informationen
zu dem Betriebszustands des Spulmaschinen-Fixiermechanismus gewonnen werden können.
So kann mittels des Sensors beispielsweise festgestellt werden, ob sich der Spulmaschinen-Fixiermechanismus
in der Freigabestellung oder in der Fixierstellung befindet. Der Sensor kann dabei
ein analoger oder digitaler Sensor sein, der die Bewegung des Betätigungsteils in
Form der Erfassung eines Weges und/oder einer Geschwindigkeit des Betätigungsteils
erfasst. Möglich ist auch, dass der Sensor als Schalter mit zwei oder mehr diskreten
Schaltpositionen ausgebildet ist, wobei die Schaltpositionen dann mit den unterschiedlichen
Axialstellungen oder den Stellungen Fixierstellung und Freigabestellung korrelieren
können.
[0023] Vorzugweise weist das Betätigungsteil eine Betätigungsstange auf. Die Betätigungsstange
kann dabei einen Endbereich aufweisen, der sich (für alle Betriebsstellungen oder
lediglich in einer Betriebsstellung oder mehreren Betriebsstellungen) aus einer Innenbohrung
der Spulspindel heraus erstreckt. Der Sensor kann dann die Position und/oder Bewegung
des aus der Innenbohrung der Spurspindel herausstehenden Endbereichs erfassen. Dabei
kann der Sensor im Bereich des Maschinenrahmens, hier insbesondere auf der der Wicklung
abgewandten Seite des Maschinenrahmens und/oder der zugeordneten Stirnseite der Spurspindel,
angeordnet sein.
[0024] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe stellt eine Spulmaschine
dar, die einen Spulmaschinen-Fixiermechanismus aufweist, wie dieser zuvor erläutert
worden ist.
[0025] Vorzugsweise bildet der Mitnehmer für die Bewegungssteuerung einen Formschluss mit
der in Aufschieberichtung vorderen Stirnseite der Spulenhülse auf. Der Mitnehmer ist
separat von der Betätigungsfeder ausgebildet. Es erfolgt keine relative Gleitbewegung
zwischen dem Mitnehmer und der Spulenhülse während der Aufschiebebewegung.
[0026] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe stellt ein Verfahren
dar, mit welchem eine Spulenhülse auf einer Spulspindel (vorzugsweise drehfest) fixiert
werden kann. Hierzu wird die Spulenhülse auf der Spulspindel in eine Aufschieberichtung,
vorzugsweise in Richtung des Maschinenrahmens, bewegt. Dabei wird die Spulenhülse
mit einer Aufschiebekraft in die Aufschieberichtung gegen den Mitnehmer gepresst.
Dies hat zur Folge, dass der Mitnehmer in die Aufschieberichtung (mit-)bewegt wird,
was unter Beaufschlagung der Betätigungsfeder erfolgt. Wird hieran anschließend die
Aufschiebekraft reduziert oder beseitigt, kann die Betätigungsfeder einen Betätigungshub
herbeiführen, in dem die Betätigungsfeder die Fixiereinrichtung derart betätigt, dass
diese von der Freigabestellung in die Fixierstellung überführt wird.
[0027] Für eine alternative oder kumulative Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe
erfolgt in einem Verfahren zum Freigeben einer Spulenhülse auf einer Spulspindel zunächst
ein Bewegen der Spulenhülse auf der Spulspindel in einem Aufschiebehub. Während dieser
Bewegung wird die Spulenhülse mit einer Aufschiebekraft in die Aufschieberichtung
gegen den Mitnehmer gepresst. In Folge dieser Aufschiebekraft wird der Mitnehmer unter
Beaufschlagung der Betätigungsfeder in die Aufschieberichtung bewegt. Wird dann die
Aufschiebekraft reduziert oder beseitigt, kann die Betätigungsfeder einen Betätigungshub
herbeiführen, in dem die Betätigungsfeder die Fixiereinrichtung derart betätigt, dass
diese von der Fixierstellung in die Freigabestellung überführt wird.
[0028] Während der vorgenannten Verfahren erfolgt vorzugsweise eine Bewegung des Mitnehmers
(und der hieran anliegenden Spulenhülse) während des Aufschiebehubes und des Betätigungshubes
in entgegengesetzt zu einander orientierte axiale Richtungen.
[0029] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0030] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0031] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher
Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte
Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für
die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
[0032] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale
ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen
Patentanspruchs aufweist.
[0033] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0034] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Spulmaschine im Bereich eines Spulmaschinen-Fixiermechanismus,
wobei sich der Spulmaschinen-Fixiermechanismus in einer Freigabestellung befindet
und die Spulenhülse auf die Spindel aufgeschoben wird.
- Fig. 2
- zeigt in einer abgewickelten Darstellung eine Kulisseneinheit eines Spulmaschinen-Fixiermechanismus
der Spulmaschine gemäß Fig. 1, wobei sich ein Kulissenkörper in einer ersten Axialstellung
in einer Kulisse befindet.
- Fig. 3
- zeigt die Spulmaschine entsprechend Figur 1, wobei am Ende des Aufschiebens der Spulenhülse
die Spulenhülse unter Beaufschlagung einer Betätigungsfeder einen Mitnehmer mitgenommen
hat.
- Fig. 4
- zeigt in einer abgewickelten Darstellung die Kulisseneinheit des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
der Spulmaschine gemäß Fig. 1 und 3, wobei sich der Kulissenkörper in einer zweiten
Axialstellung der Kulisse befindet.
- Fig. 5
- zeigt die Spulmaschine gemäß Figuren 1 und 3, wobei die Betätigungsfeder die Fixierstellung
des Spulmaschinen-Fixiermechanismus herbeigeführt hat.
- Fig. 6
- zeigt in einer abgewickelten Darstellung die Kulisseneinheit des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
der Spulmaschine gemäß Fig. 1, 3 und 5, wobei sich der Kulissenkörper in einer dritten
Axialstellung der Kulisse befindet.
- Fig. 7
- zeigt die Spulmaschine gemäß Figuren 1, 3 und 5, wobei hier zum Überführen des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
in die Freigabestellung die Spulenhülse mit darauf erstellter Wicklung unter Beaufschlagung
der Betätigungsfeder gegen den Mitnehmer gedrückt worden ist und die Betätigungsfeder
die Freigabestellung herbeigeführt hat.
- Fig. 8
- zeigt in einer abgewickelten Darstellung die Kulisseneinheit des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
der Spulmaschine gemäß Fig. 1, 3, 5 und 7, wobei sich der Kulissenkörper in einer
vierten Axialstellung der Kulisse befindet.
- Fig. 9
- zeigt die Spulmaschine gemäß Figuren 1, 3, 5 und 7 während des Entfernens der Spulspindel
mit darauf gewickelter Wicklung von der Spulspindel.
- Fig. 10
- zeigt in einer abgewickelten Darstellung die Kulisseneinheit des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
der Spulmaschine gemäß Fig. 1, 3, 5, 7 und 9, wobei sich der Kulissenkörper wieder
in der ersten Axialstellung der Kulisse befindet.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0035] In den Figuren sind teilweise Bauelemente oder Bestandteile derselben mit denselben
Bezugsnummern gekennzeichnet, wenn sich diese hinsichtlich der Geometrie und/oder
Funktion entsprechen oder ähneln. In diesem Fall können die Bauelemente oder Bestandteile
derselben dann mit den zusätzlichen Buchstaben a, b, ... voneinander unterschieden
sein. Auf diese Bauelemente oder Bestandteile derselben kann dann mit oder ohne Verwendung
des ergänzenden Buchstaben Bezug genommen werden, wobei ohne Verwendung des ergänzenden
Buchstabens dann eines der Bauelemente oder Bestandteile, mehrere der Bauelemente
oder Bestandteile oder sämtliche Bauelemente oder Bestandteile angesprochen sein können.
[0036] Im Folgenden wird der Aufbau einer Spulmaschine anhand von Figur 1 erläutert, wobei
die Komponenten der Spulmaschine vorrangig in der Figur 1 gekennzeichnet sind. Hingegen
ist in den Figuren 1, 3, 5, 7 und 9 die Spulmaschine in unterschiedlichen Betriebsstellungen
dargestellt, während die Figuren 2, 4, 6, 8 und10 für diese unterschiedlichen Betriebsstellungen
eine Kulisseneinheit der Spulmaschine zeigen.
[0037] Fig. 1, 3, 5, 7 und 9 zeigen eine Spulmaschine 1. Die Spulmaschine 1 verfügt über einen Maschinenrahmen
2. Eine Spulspindel 3 ist drehbar gegenüber dem Maschinenrahmen 2 gelagert. Die Spulspindel
3 ist auf hier nicht dargestellte Weise für das Wickeln des Spulguts mittels eines
Motors antreibbar. Die Spulspindel 3 steht in der Art einer fliegenden Lagerung aus
dem Maschinenrahmen 2 heraus, sodass auf die Spulspindel 3 eine Spulenhülse 4 aufgeschoben
werden kann.
[0038] Im Austrittsbereich der Spulspindel 3 aus dem Maschinenrahmen 2 ist auf der Spulspindel
3, hier über eine Gleitlagerung, ein Mitnehmer 5 begrenzt verschieblich in Richtung
einer Längsachse 6, die der Rotationsachse der Spulspindel 3 entspricht, verschieblich
gelagert. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist der Mitnehmer 5 als Mitnehmerhülse
7 ausgebildet. Die Mitnehmerhülse 7 verfügt in dem in dem Maschinenrahmen 2 angeordneten
Endbereich über eine hier von der Stirnseite ausgebildete Abstützfläche 8. An der
Abstützfläche 8 der Mitnehmerhülse 7 ist ein Federfußpunkt einer Betätigungsfeder
9 abgestützt. Der andere Federfußpunkt der Betätigungsfeder 9 ist an der Spulspindel
3 abgestützt, hier über einen innenliegenden Lagerring eines Wälzlagers der Lagerung
der Spulspindel 3. Der andere Endbereich der Mitnehmerhülse 6 bildet eine Anlagefläche
10 für die Spulenhülse 4. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist die Anlagefläche
10 als Anlagekonus 11 ausgebildet.
[0039] Zwischen den Endbereichen verfügt die Mitnehmerhülse 7 auf diametral gegenüberliegenden
Seiten über in radialer Richtung durchgehende, parallel zur Längsachse 6 verlaufende
Langlöcher 12a, 12b. In den Langlöchern 12 sind radial orientierte Mitnehmerstifte
13a, 13b aufgenommen und derart geführt, dass sich zwischen den Mitnehmerstiften 13a,
13b und der Mitnehmerhülse 7 lediglich ein translatorischer Freiheitsgrad in Richtung
der Längsachse 6 ergibt, dessen Länge durch die Länge der Langlöcher 12 vorgegeben
ist, während keine relative Verdrehung um die Längsachse 6 möglich ist.
[0040] Die Spulspindel 3 verfügt über eine durchgehende Innenbohrung 14. Im Inneren der
Innenbohrung 14 erstreckt sich eine Betätigungsstange 15. Die Betätigungsstange 15
steht in dem in dem Maschinenrahmen 2 angeordneten Endbereich der Spulspindel 3 aus
der Spulspindel 3 heraus, während der andere Endbereich im Inneren der Spulspindel
3 (ungefähr mittig) endet. Die Betätigungsstange 15 verfügt über eine Querbohrung
16, in der die Mitnehmerstifte 13a, 13b aufgenommen und fixiert sind. Die Mitnehmerstifte
13a, 13b erstrecken sich durch Langlöcher 17a, 17b der Spulspindel 3. Die Langlöcher
17 sind radial durch die Wandung der Spulspindel 3 durchgehend und verlaufen in Richtung
der Längsachse 6. Durch die Langlöcher 17 der Spulspindel 3 erstrecken sich die Mitnehmerstifte
13 bis in die Langlöcher 12 der Mitnehmerhülse 7. Die Mitnehmerstifte 13 gewährleisten
einerseits, dass die Antriebsbewegung der Spulspindel 3 (spielfrei oder mit einem
Spiel) übertragen wird einerseits auf die Betätigungsstange 15 und andererseits auf
die Mitnehmerhülse 7. Die Langlöcher 17 ermöglichen eine axiale Relativbewegung der
Betätigungsstange 15 mit den Mitnehmerstiften 13 (und damit auch der Mitnehmerhülse
7) gegenüber der Spulspindel 3, wobei die Bewegung der Betätigungsstange 15 in axialer
Richtung um ein von dem Langloch 12 vorgegebenes Ausmaß von der axialen Bewegung der
Mitnehmerhülse 7 abweichen kann.
[0041] In dem dem Maschinenrahmen 2 abgewandten Endbereich weist die Betätigungsstange 15
eine weitere Querbohrung 18 auf, in welcher Mitnehmerstifte 19a, 19b angeordnet sind.
Auch in diesem Bereich verfügt die Spulspindel 3 über Langlöcher 20a, 20b, die in
der Wandung der Spulspindel 3 in radialer Richtung durchgehend sind und in Richtung
der Längsachse 6 verlaufen. Durch diese Langlöcher 20 erstrecken sich die Mitnehmerstifte
19a, 19b hindurch. Die außen liegenden Endbereiche der Mitnehmerstifte 19a, 19b sind
aufgenommen in Bohrungen 21a, 21b einer Betätigungshülse 22 und in diesen fixiert.
Die Betätigungshülse 22 bildet eine Gleitlagerung 23 mit der Mantelfläche der Spulspindel
3 aus. Die Mitnehmerstifte 19 gewährleisten, dass eine spielfrei oder begrenzt spielbehaftete
Übertragung der Drehbewegung der Spulspindel 3 auf die Betätigungsstange 15 und die
Betätigungshülse 22 erfolgt und die Axialbewegung der Betätigungsstange 15 der Axialbewegung
der Betätigungshülse 22 entspricht. Die Betätigungsstange 15, die Mitnehmerstifte
19 und die Betätigungshülse 22 verfügen über einen axialen Freiheitsgrad in Richtung
der Längsachse 6.
[0042] Abweichend zu der vorangegangenen Beschreibung kann die Übertragung der Drehbewegung
lediglich über eines der Langlöcher 12, 17 erfolgen, sodass keine Doppelpassung vorliegt.
[0043] Die Betätigungshülse 22 trägt einen Kulissenkörper 24. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist der Kulissenkörper 24 als Kulissenstift 25 ausgebildet. Der Kulissenstift 25 ist
in einer radialen Bohrung der Betätigungshülse 22 fixiert. Der Kulissenstift 25 steht
nicht über die Mantelfläche der Betätigungshülse 22 hinaus und erstreckt sich von
der Betätigungshülse 22 radial nach innen.
[0044] Der Kulissenkörper 24 greift ein in eine Kulisse 26. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist die Kulisse 26 als Umfangskulisse 27 einer Kulissenhülse 28 ausgebildet.
[0045] Die Kulissenhülse 28 ist drehbar, aber ohne axialen Freiheitsgrad, auf der Spulspindel
3 gelagert. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel geht die Spulspindel 3 über einen
Absatz 29 mit einer Querschnittsverringerung über in eine Lagerfläche 30. Die Kulissenhülse
28 liegt auf der dem Maschinenrahmen 2 zugewandten Seite an dem Absatz 29 an. In die
andere Richtung liegt die Kulissenhülse 28 an einem Sicherungsring 31 an, der in einer
Nut der Spulspindel 3 aufgenommen ist. Die Kulissenhülse 28 ist somit (insbesondere
mit einem begrenzten Spiel oder einer Übergangspassung) zwischen dem Sicherungsring
31 und dem Absatz 29 gefangen.
[0046] In dem freien Endbereich ist auf der Spulspindel 3 ein Spreizelement 32 fixiert.
Das Spreizelement 32 verfügt über eine Schrägfläche 33. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist das Spreizelement 32 als Spreizhülse 34 ausgebildet, wobei hier die Schrägfläche
33 von einer Kegelstumpfförmigen Konusfläche 35 ausgebildet wird.
[0047] Die Betätigungshülse 22 steht in Richtung des Spreizelements 32 geringfügig über
die Kulissenhülse 28 hervor. In dem Zwischenraum zwischen dem Spreizelement 32 und
der Stirnfläche der Betätigungshülse 22 sind über den Umfang der Spulspindel 3 verteilt
mehrere Fixierelemente 36 angeordnet, von denen in den Figuren beispielhaft zwei Fixierelemente
36a, 36b dargestellt sind. Die Fixierelemente 36 können dabei in grober Näherung hohlzylindersegmentförmig
ausgebildet sein, wobei der Segmentwinkel vorzugweise kleiner als 90°, kleiner als
70°, kleiner als 60°, kleiner als 50°, kleiner als 40° oder kleiner als 30° ist und/oder
die Wandung der Hohlzylindersegmente einen Längsschnitt aufweisen, der (insbesondere
wie dargestellt) von einem rechteckigen Längsschnitt abweicht. Die Betätigungshülse
22 liegt mit ihrer Stirnseite an den zugeordneten axialen Stirnseiten der Fixierelementen
36 an, womit die Stirnseite eine Betätigungsfläche 53 bildet. In dem anderen Endbereich
verfügen die Fixierelemente 36 über Schrägflächen 37, die entsprechend den Schrägflächen
33 des Spreizelements 32 geformt sein können und insbesondere denselben Neigungswinkel
aufweisen. Mittels einer die Fixierelemente 36 umgebenden Federeinrichtung 38 werden
die Fixierelemente 36 radial nach innen so gegen die Mantelfläche der Spulspindel
3 gedrückt, dass diese mit einer Kontaktfläche 39 an der Mantelfläche der Spulspindel
3 anliegen.
[0048] Fig. 2, 4, 6, 8, 10 zeigen eine Abwicklung 40 der Umfangskulisse 27 der Kulissenhülse 28. Hierbei kann
die Abwicklung 40 in den Figuren die gesamte Abwicklung der Umfangskulisse 27 für
einen Abwicklungs- oder Umfangswinkel von 360° darstellen. Vorzugsweise ist in den
Figuren aber lediglich eine Abwicklung 40 der Umfangskulisse 27 über einen Umfangswinkel
dargestellt, der ein ganzzahliger Teiler des Umfangswinkel von 360° ist. Mehrere identische
derartige Abwicklungen 40 gemäß Figur 6 können damit in Umfangsrichtung unmittelbar
aneinander anschließen. In beiden genannten Fällen schließen die Endbereiche der Umfangskulisse
27 in der dargestellten Abwicklung 40 dann unmittelbar und ohne Sprünge oder Knicke
aneinander an.
[0049] Wie im Folgenden noch hinsichtlich der Funktionsweise näher erläutert wird, ist mit
dem Spreizelement 32 und den Fixierelementen 36a, 36b eine Fixiereinrichtung 41 gebildet.
Der Kulissenkörper 24 und die Kulisse 26 (und unter Umständen auch die Betätigungshülse
22 und/oder die Kulissenhülse 28) bilden gemeinsam eine Kulisseneinheit 42. Die Mitnehmerstifte
13, 19, die Betätigungsstange 15 und die Betätigungshülse 22 bilden ein starres Betätigungsteil
43, welches relativ zu der Spulspindel 3 und/oder der Mitnehmerhülse 7 axial beweglich
ist, aber mit der Spulspindel 3 rotiert und relativ gegenüber der Kulissenhülse 28
verdrehbar ist und ebenfalls eine Axialbewegung gegenüber der Kulissenhülse 28 ausführen
kann.
[0050] Möglich ist, dass abweichend zu der obigen Erläuterung die Mitnehmerstifte 13a, 13b
und/oder 19a, 19b von einem einzigen, durch die zugeordnete Querbohrung 16, 18 durchgehenden
Stift ausgebildet sind.
[0051] Der Mitnehmer 5, das Betätigungsteil 43, die Kulisseneinheit 42 und die Fixiereinrichtung
41 bilden einen Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44, dessen funktionsweise im Folgenden
erläutert wird.
[0052] Wie in der Abwicklung 40 der Umfangskulisse zu erkennen ist, verfügt die Umfangskulisse
hinsichtlich der Axialstellung in Richtung der Längsachse 6 und in Richtung der Betätigung
der Fixiereinrichtung 41 über ein Maximum 45, ein Minimum 46, ein Maximum 47 und ein
Minimum 48, die in dieser Reihenfolge von den Kulissenkörper 24 durchlaufen werden.
Hierbei geben die Maxima 45, 47 vorzugsweise dieselbe Axialstellung des Kulissenkörpers
24 vor. Hingegen ist das Minimum 46 weniger weit in axialer Richtung zur Betätigung
der Fixiereinrichtung 41 angeordnet als das Minimum 48, sodass das Minimum 48 ein
absolutes Minimum ist. Im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung wird das Minimum
46 als erste Axialstellung 49, das Maximum 47 als zweite Axialstellung 50, das Minimum
48 als dritte Axialstellung 51 und das Maximum 45 als vierte Axialstellung 52 bezeichnet.
[0053] Im Folgenden wird die Funktionsweise des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 erläutert.
[0054] In Figuren 1 und 2 befindet sich der Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 in der Freigabestellung,
in der das Betätigungsteil 43 den größten Abstand von dem Spreizelement 32 hat. Dies
hat zur Folge, dass die Betätigungsfläche 53, die von der dem Spreizelement 32 zugewandten
Stirnfläche der Betätigungshülse 22 ausgebildet wird, einen maximalen Abstand von
dem Spreizelement 32 hat. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Fixierelemente 36
infolge der Beaufschlagung durch die Federeinrichtung 38 entlang der Schrägfläche
33 des Spreizelements 32 radial nach innen gleiten können, was mit einer axialen Gleitbewegung
der Fixierelemente 36 entlang der Kontaktfläche 39 und/oder einer Verschwenkung der
Fixierelemente 36 um die Kontaktfläche 39 einhergehen kann. In der Freigabestellung
ist ein Fixierabschnitt 54 in so geringem Abstand von der Längsachse 6 angeordnet,
dass die Spulenhülse 4 die Fixierabschnitte 54 berührungslos passieren kann. In dieser
Freigabestellung wird der Kulissenkörper 24 durch die Betätigungsfeder 9 (ggf. nach
Überwindung eines etwaigen Spiels in Folge des Langloches 12) in der ersten Axialstellung
49 gehalten, indem die Betätigungsfeder 9 den Kulissenkörper 24 gegen die Mulde in
der entsprechend geformten Begrenzung der Umfangskulisse 27 presst. In der Freigabestellung
kann somit die Spulenhülse 4 zunächst ohne Widerstand in eine Aufschieberichtung 55
auf die Spulspindel 3, auf die Kulisseneinheit und die Fixiereinrichtung 41 aufgeschoben
werden.
[0055] Am Ende des Aufschiebens kommt eine Stirnseite 56 der Spulenhülse 4 zur Anlage an
die Anlagefläche 10 des Mitnehmers 5. Wird dann eine Aufschiebekraft 57 auf die Spulenhülse
4 aufgebracht, erfolgt eine Mitnehmerbewegung des Mitnehmers 5 unter Erhöhung der
Beaufschlagung der Betätigungsfeder 9. Die Bewegung des Mitnehmers 5 wird (ggf. nach
Überwindung eines etwaigen Spiels des Langlochs 12) über die Mitnehmerstifte 13 übertragen
auf das Betätigungsteil 43 und somit auf den Kulissenkörper 24. Dies hat zur Folge,
dass sich der Kulissenkörper 24 in der Umfangskulisse 27 von der ersten Axialstellung
49 gemäß Figur 2 in die zweite Axialstellung 50 gemäß Figur 4 bewegen kann. Figuren
3 und 4 zeigen die am Ende mittels des Aufbringens der Aufschiebekraft 57 herbeigeführte
zweite Axialstellung 50, die damit auch als Aufschiebestellung bezeichnet werden kann.
In der zweiten Axialstellung 50 ist die Betriebsstellung der Fixiereinrichtung 41
weiterhin die Freigabestellung.
[0056] Wird dann die Aufschiebekraft 57 reduziert oder beseitigt, kann die Betätigungsfeder
9 die Fixierstellung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 herbeiführen, die in Figuren
5 und 6 dargestellt ist. Hierzu drückt die Betätigungsfeder 9 den Mitnehmer 5 und
damit das Betätigungsteil 43 in Richtung des Spreizelements 32. Dies hat zur Folge,
dass der Kulissenkörper 24 in der Umfangskulisse 27 von der zweiten Axialstellung
50 in die dritte Axialstellung 51 bewegt wird. In der dritten Axialstellung ist der
Abstand der Betätigungsfläche 53 der Betätigungshülse 22 von dem Spreizelement 32
minimal. Dies hat zur Folge, dass die Betätigungskraft der Betätigungsfeder 9, die
von der Betätigungsfläche 53 auf die Fixierelemente 36 ausgeübt wird, verursacht,
dass der Fixierabschnitt 54 mit seiner Schrägfläche 37, deren Neigungswinkel an den
Neigungswinkel der Schrägfläche 33 des Spreizelements 32 angepasst ist, entlang der
Schrägfläche 33 des Spreizelements 32 nach oben gleiten kann, womit der Abstand des
Fixierabschnittes 54 von der Längsachse 6 vergrößert wird. Diese Bewegung kann einhergehen
mit einer axialen Gleitbewegung im Bereich der Kontaktfläche 39 und/oder einer Verschwenkung
der Fixierelemente 36 um die Kontaktfläche 39. In der Fixierstellung gemäß Figur 5
hat der Endbereich des Fixierabschnittes 54 einen Abstand von der Längsachse 6, der
größer ist als der Innendurchmesser der Spulenhülse 4. Dies hat wiederum zur Folge,
dass die Spulenhülse 4 axial einerseits zwischen der Anlagefläche 10 des Mitnehmers
5 und andererseits der Schrägfläche 33 des Spreizelements 32 gefangen und somit axial
fixiert ist. Andererseits wird von dem Fixierabschnitt 54 auch eine radial nach außen
orientierte Kraft auf den Randbereich der Spulenhülse 4 ausgeübt, was zu einem Verspannen
der Spulenhülse 4 von innen führen kann, womit eine weitere Fixierung oder Sicherung
gewährleistet werden kann.
[0057] In der Fixierstellung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 gemäß Figuren 5 und
6 erfolgt dann das Erstellen einer Wicklung 59 auf der Spulenhülse 4.
[0058] Soll am Ende der Spulreise die Spulenhülse 4 mit der Wicklung 59 von der Spulspindel
3 entnommen werden, muss zunächst eine Überführung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
44 in die in Figur 7 und 8 dargestellte Aufschiebestellung herbeigeführt werden. Hierzu
wird eine Aufschiebekraft 60 auf die Spulenhülse 4 und/oder die Wicklung 59 aufgebracht,
die eine Bewegung des Mitnehmers 5 unter Erhöhung der Beaufschlagung der Betätigungsfeder
9 zur Folge hat. Über die Mitnehmerstifte 13 wird diese Bewegung des Mitnehmers 5
übertragen auf das Betätigungsteil 43 und somit auch in Kulissenkörper 24, sodass
eine Überführung des Kulissenkörpers 24 von der dritten Axialstellung 51 gemäß Figur
6 in die vierte Axialstellung 52 gemäß Figur 8 erfolgt. Während dieser Aufschiebebewegung
vergrößert sich bereits der Abstand der Betätigungsfläche 53 der Betätigungshülse
22 von dem Spreizelement 32, womit die Fixierelemente 36 wieder radial nach innen
entlang der Schrägfläche 33 des Spreizelements 32 gleiten können, bis in der in Figur
7 dargestellten Freigabestellung die Fixierabschnitte 54 wieder einen radialen Abstand
von der Längsachse 6 haben, der kleiner ist als der Innenradius der Spulenhülse 4.
[0059] In diesem Zustand wird die Aufschiebekraft 60 beseitigt und mit einer Bewegung der
Spulenhülse 4 in eine Abzugsrichtung 61 können die Spulenhülse 4 mit der darauf angeordneten
Wicklung 59 von der Spulspindel 3 heruntergezogen werden (Fig. 9). In Folge der Beseitigung
der Aufschiebekraft 60 kann die Betätigungsfeder 9 den Kulissenkörper 24 in der Umfangskulisse
27 von der vierten Axialstellung 52 gemäß Figur 8 in die erste Axialstellung 49 gemäß
Figur 10 bewegen.
[0060] Die Bewegung des Kulissenkörpers 24 entlang der Umfangskulisse 27 ist (zusätzlich
zu der Veränderung der Axialstellung zwischen der ersten Axialstellung 49, der zweiten
Axialstellung 50, der dritten Axialstellung 51, der vierten Axialstellung 52 und wiederum
der ersten Axialstellung 49) verbunden mit einer Drehbewegung der Kulissenhülse 28
relativ einerseits zu der Spulspindel 3 und andererseits zu der Betätigungshülse 22
um die Längsachse 6, wozu eine entsprechende Gleitlagerung erfolgt. Das Ausmaß der
Drehbewegung ist dabei Abhängig von dem Neigungswinkel oder der Steigung der Begrenzungen
der Umfangskulisse 27.
[0061] Als eine optionale Besonderheit kragt ein Endbereich 62 der Betätigungsstange 15
aus dem in dem Maschinenrahmen 2 gelagerten Endbereich der Spulspindel 3 heraus. Hierbei
ist ein Abstand 63, den der Endbereich 62 aus der Spulspindel 3 heraussteht, abhängig
von der Betriebsstellung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44:
In der Freigabestellung gemäß Figuren 1 und 2 sowie 9 und 10, also in der ersten Axialstellung
49, steht der Endbereich 62 mit einem Abstand 63 des Betrages X aus der Spulspindel
3 heraus. In den Aufschiebestellungen, also der zweiten Axialstellung 50 und vierten
Axialstellung 52 gemäß Figuren 3 und 4 sowie Figuren 7 und 8, steht der Endbereich
62 mit einem Abstand 63 mit einem Betrag Y aus der Spulspindel 3 heraus. Schließlich
steht in der Fixierstellung gemäß Figuren 5 und 6, also in der dritten Axialstellung
51, der Endbereich 52 mit einem Abstand 63 mit einem Betrag Z aus der Spulspindel
3 heraus. Hierbei gilt Z > X > Y.
[0062] Eine Fixierung einer Spulenhülse 4 auf der Spulspindel 3 mittels des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
44 erfolgt mittels eines Aufschiebehubes, für den eine Aufschiebekraft 57 auf die
Spulenhülse 4 aufgebracht wird und die Spulenhülse 4 in Richtung des Mitnehmers 5
bewegt wird, sowie mit einem Betätigungshub, in dem (unter Beseitigung der Aufschiebekraft
57) eine entgegengesetzte Bewegung durch die Betätigungsfeder 9 herbeigeführt wird
und eine Überführung der Fixiereinrichtung 41 von der Freigabestellung in die Fixierstellung
erfolgt.
[0063] Ein Überführen des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 von der Fixierstellung in die
Freigabestellung zum Entnehmen der Spulenhülse 4 mit der Wicklung 59 von der Spulspindel
3 erfordert einen Aufschiebehub, in dem eine Aufschiebekraft 60 auf die Spulenhülse
4 und/oder die Wicklung 59 aufgebracht wird und die Spulenhülse 4 in Richtung des
Mitnehmers 5 bewegt wird, sowie einen anschließenden Betätigungshub nach Beseitigung
der Aufschiebekraft 60, in dem ein Überführen der Fixiereinrichtung 41 durch die Betätigungsfeder
9 in die Freigabestellung erfolgt.
[0064] Sowohl die Überführung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 in die Fixierstellung
als auch die Betätigung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus 44 in die Freigabestellung
erfolgt somit durch die Betätigungsfeder 9, wobei die unterschiedlichen Richtungen
der Wirkung der Betätigungsfeder 9 hinsichtlich des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
44 durch die Gestaltung der Umfangskulisse 27 vorgegeben werden.
[0065] Die unterschiedlichen Abstände 63 können mittels eines Sensors 64 erfasst werden,
der den Weg oder die Geschwindigkeit des Endbereichs 62 erfassen kann. Möglich ist,
dass der Sensor hierbei kontinuierlich oder in Stufen oder digitalisiert den Abstand
63 erfasst. Ebenfalls möglich ist, dass der Sensor 64 ein Schalter mit mindestens
2 Schaltstellungen ist, der für das Erreichen der vorbestimmten Abstände 63, insbesondere
der Abstände X, Y, Z, umgeschaltet wird.
[0066] Wie in Figur 1 zu erkennen ist, tritt die Spulspindel 3 mit dem Mitnehmer 5 durch
eine Öffnung 65 aus dem Maschinenrahmen 2 heraus. Der Zwischenraum zwischen der Spulspindel
3 und dem Mitnehmer 5 und der Begrenzung der Öffnung 65 kann durch eine Abdeckung
oder Abdichtung 66 verschlossen sein. Durch die Abdeckung oder Abdichtung 66 können
einerseits Schmutzpartikel von dem Maschinenrahmen 2 und dem Innenraum mit der Lagerung
für die Spulspindel 3 ferngehalten werden. Des Weiteren kann vermieden werden, dass
Betätigungsorgane oder auch Finger einer Hand eines Bedieners in diesen Zwischenraum
eintreten können. Im einfachsten Fall kann die Abdeckung oder Abdichtung 66 in Form
einer Platte, ggf. mit einer Spaltdichtung oder Labyrinthdichtung gegenüber der Mantelfläche
des Mitnehmers 5, ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Abdeckung oder Abdichtung
66 zwischen erweiterten Endbereichen des Mitnehmers 5 einerseits für die Bereitstellung
der Abstützfläche 8 und andererseits für die Bereitstellung der Anlagefläche 10 gefangen.
In diesem Fall kann die Abdeckung oder Abdichtung 66 aufgeteilt ausgebildet sein.
[0067] Die Aufnahme der Mitnehmerstifte 13 in Langlöchern 12 der Mitnehmerhülse 7 gewährleistet
einen begrenzten Freiheitsgrad oder ein Spiel, welcher bzw. welches für einen Ausgleich
von Längenunterschieden der Spulenhülsen 4 genutzt werden kann. Derartige Längenunterschiede
können beispielsweise auf Fertigungstoleranzen beruhen oder durch einen Verschleiß
entstehen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0068]
- 1
- Spulmaschine
- 2
- Maschinenrahmen
- 3
- Spulspindel
- 4
- Spulenhülse
- 5
- Mitnehmer
- 6
- Längsachse der Spulspindel
- 7
- Mitnehmerhülse
- 8
- Abstützfläche
- 9
- Betätigungsfeder
- 10
- Anlagefläche
- 11
- Anlagekonus
- 12
- Langloch der Mitnehmerhülse
- 13
- Mitnehmerstift
- 14
- Innenbohrung der Spulspindel
- 15
- Betätigungsstange
- 16
- Querbohrung
- 17
- Langloch der Spulspindel
- 18
- Querbohrung
- 19
- Mitnehmerstift
- 20
- Langloch
- 21
- Bohrung
- 22
- Betätigungshülse
- 23
- Gleitlagerung
- 24
- Kulissenkörper
- 25
- Kulissenstift
- 26
- Kulisse
- 27
- Umfangskulisse
- 28
- Kulissenhülse
- 29
- Absatz
- 30
- Lagerfläche
- 31
- Sicherungsring
- 32
- Spreizelement
- 33
- Schrägfläche
- 34
- Spreizhülse
- 35
- Konusfläche
- 36
- Fixierelement
- 37
- Schrägfläche
- 38
- Federeinrichtung
- 39
- Kontaktfläche
- 40
- Abwicklung
- 41
- Fixiereinrichtung
- 42
- Kulisseneinheit
- 43
- Betätigungsteil
- 44
- Spulmaschinen-Fixiermechanismus
- 45
- Maximum
- 46
- Minimum
- 47
- Maximum
- 48
- Minimum
- 49
- erste Axialstellung
- 50
- zweite Axialstellung
- 51
- dritte Axialstellung
- 52
- vierte Axialstellung
- 53
- Betätigungsfläche
- 54
- Fixierabschnitt
- 55
- Aufschieberichtung
- 56
- Stirnseite
- 57
- Aufschiebekraft
- 59
- Wicklung
- 60
- Aufschiebekraft
- 61
- Abzugsrichtung
- 62
- Endbereich
- 63
- Abstand
- 64
- Sensor
- 65
- Öffnung
- 66
- Abdeckung oder Abdichtung
1. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) zum Fixieren einer Spulenhülse (4) auf einer
Spulspindel (3),
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) mittels einer Bewegungssteuerung
a) von einer Freigabestellung in eine Fixierstellung betätigbar ist und/oder
b) von einer Fixierstellung in eine Freigabestellung betätigbar ist,
wobei bei der Bewegungssteuerung ein die Betätigung des Spulmaschinen-Fixiermechanismus
(44) herbeiführender Mitnehmer (5) von der Bewegung der Spulenhülse (4) mitgenommen
wird.
2. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixieren der Spulenhülse (4) auf der Spulspindel (3) über eine Fixiereinrichtung
(41) erfolgt.
3. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Fixierstellung
a) ein Endbereich der Spulenhülse (4) in eine axiale Richtung an dem Mitnehmer (5)
abgestützt ist und
b) der andere Endbereich der Spulenhülse (4) in die andere axiale Richtung an der
Fixiereinrichtung (41) abgestützt ist.
4. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (41) mindestens ein Spreizelement (32) und mindestens ein Fixierelement
(36) aufweist und das Spreizelement (32) und das Fixierelement (36) über mindestens
eine Schrägfläche (33, 37) aneinander anliegen und eine Bewegung des Mitnehmers (5)
eine durch die Schrägfläche (33, 37) geführte Relativbewegung zwischen dem Spreizelement
(32) und dem Fixierelement (36) hervorruft, mit der sich der Abstand des Fixierelements
(36) von einer Längsachse (6) der Spulspindel (3) verändert.
5. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiereinrichtung (41) mehrere über den Umfang der Spulspindel (3) verteilt angeordnete
Fixierelemente (36a, 36b) aufweist, die über eine Federeinrichtung (38) radial nach
innen gegen eine Mantelfläche der Spulspindel (3) gedrückt werden und in einem Endbereich
Schrägflächen (37) aufweisen, die mit dem oder einem Spreizelement (32) in Wechselwirkung
treten.
6. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (5) über eine Betätigungsfeder (9) abgestützt ist, die mit einer Bewegung
der Spulenhülse (4) in eine Aufschieberichtung (55) durch die von der Spulenhülse
(4) auf den Mitnehmer (5) ausgeübte Aufschiebekraft (57, 60) beaufschlagt wird und
die die Fixiereinrichtung (41) betätigt.
7. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kraftfluss zwischen dem Mitnehmer (5) und der Fixiereinrichtung (41) eine
Kulisseneinheit (42) angeordnet ist, die vorzugsweise über einen Kugelschreiberkulisse
verfügt.
8. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisseneinheit (42) eine Kulisse (26) und einen sich entlang der Kulisse (26)
bewegenden Kulissenkörper (24) aufweist, wobei die Kulisseneinheit (42)
- eine erste Axialstellung (49) des Kulissenkörpers (24) vorgibt, in der die Fixiereinrichtung
(41) in der Freigabestellung ist und in der die Spulenhülse (4) auf die Spulspindel
(3) bewegt werden kann und von der Spulspindel (3) bewegt werden kann,
- eine zweite Axialstellung (50) des Kulissenkörpers (24) vorgibt, in der der Mitnehmer
(5) von der Spulenhülse (4) mitgenommen ist,
- eine dritte Axialstellung (51) des Kulissenkörpers (24) vorgibt, in der die Fixiereinrichtung
(41) in der Fixierstellung ist und
- eine vierte Axialstellung (52) des Kulissenkörpers (24) vorgibt, in der der Mitnehmer
(5) von der Spulenhülse (4) mitgenommen ist,
wobei insbesondere
a) die Bewegungen von der ersten Axialstellung (49) in die zweite Axialstellung (50)
und von der dritten Axialstellung (51) in die vierte Axialstellung (52) durch die
Bewegung der Spulspindel (4) in die Aufschieberichtung (55) verursacht werden und
die Bewegungen von der zweiten Axialstellung (50) in die dritte Axialstellung (51)
und von der vierten Axialstellung (52) in die erste Axialstellung (49) durch die Betätigungsfeder
(9) verursacht werden und/oder
b) in der ersten und dritten Axialstellung (49, 51) ein Abstand des Mitnehmers (5)
von dem Spreizelement (32) größer ist als in der zweiten und vierten Axialstellung
(50, 52) und/oder
c) die Kulisse (26) eine Umfangskulisse (27) ist und während der Bewegungen zwischen
den Axialstellungen eine Rotation der Umfangskulisse (27) erfolgt.
9. Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (5) über ein Betätigungsteil (43) mit der Kulisseneinheit (42) und/oder
Fixiereinrichtung (41) gekoppelt ist und ein Sensor (64) die Position und/oder Bewegung
des Betätigungsteils (43) erfasst, wobei vorzugsweise das Betätigungsteil (43) eine
Betätigungsstange (15) aufweist, die einen Endbereich (62) aufweist, der sich zumindest
temporär aus einer Innenbohrung (14) der Spulspindel (3) heraus erstreckt, wobei der
Sensor (64) die Position und/oder Bewegung des aus der Innenbohrung (14) der Spulspindel
(3) herausstehenden Endbereichs erfasst.
10. Spulmaschine (1) mit einem Spulmaschinen-Fixiermechanismus (44) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
11. Verfahren zum Fixieren und/oder Freigeben einer Spulenhülse (4) auf einer Spulspindel
(3) einer Spulmaschine (1) nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Fixieren der Spulenhülse (4) auf der Spulspindel (3) durch
aa) Bewegen der Spulenhülse (4) auf der Spulspindel (3) in einem Aufschiebehub, wobei
die Spulenhülse (4) mit einer Aufschiebekraft (57) in die Aufschieberichtung (55)
gegen den Mitnehmer (5) gepresst wird, womit der Mitnehmer (5) unter Beaufschlagung
der Betätigungsfeder (9) in die Aufschiebrichtung (55) bewegt wird, und
ab) Reduzierung oder Beseitigung der Aufschiebekraft (57), womit die Betätigungsfeder
(9) einen Betätigungshub herbeiführt, in dem die Betätigungsfeder (9) die Fixiereinrichtung
(41) von der Freigabestellung in die Fixierstellung überführt,
und/oder
b) Freigabe der Spulenhülse (4) von der Spulspindel (3) durch
ba) Bewegen der Spulenhülse (4) auf der Spulspindel (3) in einem Aufschiebehub, wobei
die Spulenhülse (4) mit einer Aufschiebekraft (60) in die Aufschieberichtung (55)
gegen den Mitnehmer (5) gepresst wird, womit der Mitnehmer (5) unter Beaufschlagung
der Betätigungsfeder (9) in die Aufschiebrichtung (55) bewegt wird, und
bb) Reduzierung oder Beseitigung der Aufschiebekraft (60), womit die Betätigungsfeder
(9) einen Betätigungshub herbeiführt, in dem die Betätigungsfeder (9) die Fixiereinrichtung
(41) von der Fixierstellung in die Freigabestellung überführt.