[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zäumung.
[0002] Zur Führung und Lenkung von Reitpferden wird die sog. Zäumung verwendet, welche auch
als Zaumzeug bezeichnet werden kann. Mittels der Zäumung bzw. dessen verschiedene
Druckpunkte kann vom Reiter auf das Reitpferd eingewirkt und so eine natürliche Reaktion
des Reitpferdes auf den jeweiligen Druck hervorgerufen werden. Auch können bestimmte
Reaktionen des Reitpferdes auf das Zaumzeug dem Reitpferd angewöhnt bzw. antrainiert
werden. In jedem Fall kann der Reiter u.a. mittels der Zäumung auf das Verhalten des
Reitpferdes beim Reiten einwirken. Dies gilt ebenso für Zugpferde bzw. für sonstige
Reit- und Zugtiere.
[0003] Die Zäumung besteht üblicherweise aus einem Kopfgestell sowie aus den Zügeln, welche
vom Reiter mit wenigstens einer Hand gehalten werden und das Kopfgestell der Zäumung
mit dem Reiter "verbinden". Das Kopfgestell besteht üblicherweise aus Riemen, welche
um den Kopf des Reitpferdes herum verlaufen. Am Kopfgestell kann ein Gebiss befestigt
sein. Das Gebiss wird durch das Maul des Pferdes geführt und ist üblicherweise metallisch
ausgebildet. Wird kein Gebiss verwendet, so handelt es sich um eine gebisslose Zäumung.
[0004] In jedem Fall soll die Zäumung zumindest auf einige der Druckpunkte am Kopf des Reitpferdes
wirken. Zu den Druckpunkten gehören die Zunge, der Kinnladen, die Kinngrube, das Genick
und die Nase bzw. der Nasenrücken. Durch Druck auf einen dieser Druckpunkte, ausgelöst
durch die Hände des Reiters und von den Zügeln auf das Kopfgestell übertragen, soll
eine Kopfbewegung des Reitpferdes bewirkt werden, welche sich auf den Körper des Reitpferdes
überträgt und somit das Reitpferd in eine bestimmte Richtung lenkt und allgemein das
Handeln des Pferdes beeinflussen kann.
[0005] Zum bereits erwähnten Gebiss gehört das Mundstück, was bei der Arbeit mit Pferden
verwendet wird. Über das Gebiss wird Druck auf Zunge und Laden im Pferdemaul ausgeübt.
Mit dem Gebiss werden dem Pferd Signale zur Regulierung der Richtung und der Geschwindigkeit
übermittelt. Das Gebiss verbindet das Pferdemaul über die Zügel mit der Reiterhand.
Das Gebiss ist Teil der Zäumung in seiner Verschnallung mit dem Trensenzaum bzw. mit
der Trense. Die Trense ist das Kopfstück der Zäumung und bietet die Grundlage der
Kommunikation zwischen der Reiterhand und dem Pferd.
[0006] Bei der Verwendung von bekannten Zäumungen ist zu beachten, dass moderne Pferde häufig
druckempfindliche Genickpartien bzw. filigranere Übergänge zwischen dem Kopf und dem
Halsansatz im Bereich des ersten Halswirbels Atlas aufweisen. Viele Trensenzäume berücksichtigen
diese Sensibilität bereits mit aussparenden Schnittformen. Bei Gebisszäumung für schwerer
zu kontrollierende Pferde muss jedoch häufig auf Gebisse bzw. auf Zäumungen zurückgegriffen
werden, die über das Genick direkt oder über Hebelwirkungen indirekt auf das Genick
des Pferdes einwirken.
[0007] Gleichzeitig fällt es Pferden mit einem schwach ausgeprägten Genick häufig schwerer,
den vom Reiter erwünschten Druck auf das Genick auszuüben. In der modernen Pferdezucht
werden leichtere Exterieure, entsprechend leichtere Genickkonstruktionen, der Pferde
bevorzugt, da sie vom Reiter weniger Kraftanstrengung erfordern, um das Pferd in einen
für die sportliche Zusammenarbeit gewünschten positiven Spannungsrahmen zu bringen.
Ebenso wünscht der Reiter aber ein Pferd, was mit dem gering ausgeübten Druck zusammenarbeitet.
Pferde, die weniger stark im Genick gebaut sind, bauen häufig weniger gern eine konstante
Verbindung zwischen Pferdemaul und Reiterhand auf, was dem Reiter höhere technische
Fertigkeiten abverlangt, eine stetige Verbindung zum Pferdemaul aufzubauen. Eine stetige
Verbindung erleichtert das punktgenaue Reiten in allen Disziplinen und bietet gleichzeitig
Sicherheit für Reiter und Pferd, beispielsweise bei Schreckreaktionen vom Pferd, die
vom Reiter entschärft werden müssen.
[0008] Die
US 2013/312375 A1 beschreibt ein Gebiss zur Verwendung mit einem Pferd, um die Zügel mit dem Maul des
Pferdes zum Zweck der Kontrolle des Pferdes zu verbinden, und insbesondere ein umwandelbares
Pferdegebiss, das sich zwischen einem Trensengebiss und einem Elevatorgebiss als Reaktion
auf das Verhalten des Pferdes und die Menge an Kraft, die das Pferd und der Reiter
auf das Gebiss und die Zügel ausüben, verwandelt. Das Gebiss ist mit einem Paar segmentierter
Backen ausgestattet, wobei die Segmente scharnierartig aneinander befestigt und durch
einen auf den Drehpunkt wirkenden Federmechanismus verbunden sind, der es einem der
Backensegmente ermöglicht, sich zu drehen und um das Scharnier zu schwenken, wobei
es sich von einer Trensenposition in einen Hebel für ein Aufwärtsgebiss verwandelt,
wenn das Pferd an den Zügeln zieht.
[0009] Das
US 6,305,152 B1 beschreibt ein Trensengebiss und ein Hackamore. Jedes umfasst ein Paar Backenstücke.
Jedes Backenstück umfasst einen unteren Zügelring und einen oberen Kopfstückring.
Ein Nasenriemen und ein verstellbarer Kandarenriemen sind an ihren Enden miteinander
verbunden, um eine durchgehende Schlaufe zu bilden. Die Schlaufe lässt sich durch
einen unteren und einen oberen Gleitring an einem Abschnitt jedes Backenstücks schieben.
Durch Einstellen der Länge des Kandarenriemens kann die Schlaufe an jedes Pferd angepasst
werden. Wenn das Gebiss oder das Hackamore-Teil einer Zäumung sind und die Zügel angezogen
werden, übt die Schlaufe gleichzeitig einen gleichmäßigen und vorhersehbaren Druck
auf Nase und Kandare des Pferdes aus.
[0010] Die
US 2005/044824 A1 beschreibt eine Reihe von Ausführungsformen eines Trensengebisses mit schwenkbaren
Wangen, bei dem der Wangenteil, der eine Dee- und/oder Unterzügel- oder Kandarenzügelbefestigungsöse
oder einen Ring umfasst, von dem Aufsatz getrennt ist, wobei der Aufsatz als Drehzapfen
für die schwenkbare Befestigung des Wangenteils am Rest der Gebissstruktur dient.
Der obere Gurtbefestigungsring, mit dem eine Kandarenkette, ein Nasenriemen und/oder
ein Backenriemen am Gebiss befestigt werden, ist unbeweglich am oberen Ende des Aufsatzes
angebracht, der wiederum unbeweglich an der Mundleiste des Gebisses befestigt ist.
Dadurch wird sichergestellt, dass sich der obere Ring nicht dreht oder schwenkt, wenn
die Wange gedreht wird, wodurch ein Verdrehen der Enden der am oberen Ring befestigten
Riemen vermieden und ein Eindrehen der Kante des Befestigungsrings und der daran befestigten
Riemen in die Seite des Gesichts des Tieres ausgeschlossen wird.
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zäumung der eingangs beschriebenen
Art bereit zu stellen, um eine stetige Verbindung zwischen Reiter und Pferd zu ermöglichen
oder wenigstens gegenüber den bekannten Zäumungen zu erleichtern. Dies soll insbesondere
ohne das Genick des Pferdekopfes als Druckpunkt erfolgen. Vorzugsweise sollen die
Ansprüche moderner Pferde und Reiter berücksichtigt werden.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zäumung, durch ein kombiniertes Gebiss
sowie durch einen Nasenriemen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0013] Somit betrifft die vorliegende Erfindung eine Zäumung mit einer Trense mit einem
Nasenriemen. Die Trense basiert auf einer Aufziehtrense bzw. auf einem Aufziehgebiss,
also ein Trensengebiss, in dessen seitliche Ringe zwei senkrechte Ringe als Durchgangsöffnungen
eingelassen sind.
[0014] Die erfindungsgemäße Zäumung ist gekennzeichnet durch ein kombiniertes Gebiss mit
einem Gebiss mit einem Mundstück und mit einem Paar von Gebissringen, welche zwischen
sich das Mundstück aufnehmen, und mit einem Nasenriemen, wobei der Nasenriemen des
kombinierten Gebisses parallel zum Nasenriemen der Trense verläuft, wobei der Nasenriemen
des kombinierten Gebisses jeweils wenigstens durch eine erste Durchgangsöffnung des
Gebisses verläuft und wobei der Nasenriemen des kombinierten Gebisses distal beidseitig
mit einem zum Reitzügel zusätzlichen Zusatzzügel oder mit einem Reitzügel verbunden
ist.
[0015] Somit kann bei der erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßem kombinierten
Gebiss bzw. bei dessen erfindungsgemäßem Nasenriemen, zusätzlich zum Mundstück, ein
weiterer Nasenriemen parallel zum Nasenriemen der Trense verlaufen, um im Bereich
des Nasenrückens des Pferdes als einem der Druckpunkte des Pferdekopfes dort zusätzlich
Druck auszuüben. Hierzu wird der Nasenriemen des kombinierten Gebisses an beiden Seiten
des Pferdekopfes von den Gebissringen U-förmig um die Nase bzw. den Nasenrücken des
Pferdekopfes herum geführt. Die Gebissringe der erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen
erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss als Seitenteile des Mundstücks können durchlaufende
Ringe, feste Ringe oder auch Schenkeltrensen-Varianten sein. Die seitlichen Gebissringe
können vorzugsweise aus Edelstahl bestehen.
[0016] Anschließend bzw. distal ist der Nasenriemen des kombinierten Gebisses beidseitig
mit einem Zügel verbunden, so dass Zug von den Händen des Reiters über den entsprechenden
Zügel auf den Nasenriemen des kombinierten Gebisses übertragen werden kann. Dies kann
durch zusätzliche bzw. separate Zügel in Form von Zusatzzügeln erfolgen, welche parallel
zu den eigentlichen "normalen" Reitzügeln von Reiter verwendet werden, oder die Reitzügel
können beidseitig mit dem Nasenriemen des kombinierten Gebisses verbunden sein, so
dass auf die Zusatzzügel verzichtet werden kann.
[0017] In jedem Fall können hierdurch die Druckpunkte des Pferdekopfes im Bereich von Maul
und Nasenrücken vom Reiter zur Führung des Pferdes genutzt werden. Entsprechend kann
aus den eingangs beschriebenen Gründen auf das Genick des Pferdes als Druckpunkt verzichtet
werden.
[0018] Mit anderen Worten kann erfindungsgemäß ein Trensengebiss mit Verschnallung über
den Nasenrücken des Pferdes geschaffen werden. Besonders sind hierbei die Vermeidung
jeglicher Hebelwirkung und die Entlastung des Genicks des Pferdes durch die durchlaufende
bzw. gleitende Verschnallung des Gebissrings mit dem Genickstück des Trensenzaums.
Die Erfindung liegt somit bei der erfindungsgemäßen Zäumung bei dessen erfindungsgemäßen
kombinierten Gebiss, welches wie bereits erwähnt auf einem Aufziehgebiss bzw. auf
einer Aufziehtrense basiert. In der ursprünglichen Form des Aufziehgebisses gemäß
dem Stand der Technik laufen hier Riemen zwischen Pferdegenick und Reiterhand durch.
Die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss zeichnet
sich durch den Ersatz der Genickverbindung durch eine Verbindung über den Nasenrücken
mittels des erfindungsgemäßen Nasenriemens aus. Durch die Verschnallung beider Einwirkungskomponenten
(Nase und Maul) über einen Gebissring können die Signale des Reiters zudem besonders
präzise sein.
[0019] Bei vorhandenen Lösungen gilt es zwischen den zwei zentralen Problemstellungen zu
differenzieren, welche die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes
kombiniertes Gebiss beheben kann. Einerseits kann die erfindungsgemäße Zäumung bzw.
dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss bei Pferden eingesetzt werden, denen
es schwerer fällt, eine gleichmäßige Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul
einzugehen. Der Grund hierfür sind häufig filigrane und damit sensible und schwächere
Genickpartien bzw. Kopf-Hals-Übergänge des Pferdes. Andererseits bietet die erfindungsgemäße
Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss eine Lösung für Pferde,
die eine etwas deutlichere Einwirkung brauchen, um sich regulieren zu lassen, dabei
aber sensibel auf schärfere Zäumungen, insbesondere mit Hebelwirkung über das Genick,
reagieren. Pferde, die empfindlich im Genick sind oder denen der konstante Druck auf
die Reiterhand schwerer fällt, werden häufig mit Zäumungen geritten, die den Druck
im Genick und über den Pferdekopf besser verteilen, beispielsweise mit dem Micklem,
welches aber auch mit dem erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss nutzbar wäre.
[0020] Die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss verfolgt
hierbei grundsätzlich einen anderen Ansatz, nämlich, dass der Druck über das Maul
und die Nase verteilt wird. Die Verbindungen zum Genick über den Trensenzaum sind
über die frei beweglichen Gebissringe möglich, wodurch jedoch der Druck vergleichsweise
gering bzw. so gering wie möglich gehalten werden kann.
[0021] Die zweite Hauptzielgruppe der erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßem
kombinierten Gebiss sind Pferde, die etwas "stärker" sind, also Pferde, die es ihrem
Reiter erschweren, die Verbindung zum Pferdemaul leicht zu halten und dadurch Kontrolle
einbüßen oder nur mit größerer Kraftanstrengung erlangen können, sofern der Reiter
über die nötige körperliche Kraft verfügt.
[0022] Dabei gibt es eine Vielzahl von Gebissen, die dem Reiter eine stärkere Einwirkung
ermöglichen, beispielsweise über die Form des Mundstücks oder über eine Hebelwirkung
in den Seitenteilen des Gebisses. Bei alternativen Formen des Mundstücks besteht jedoch
die Gefahr, dass das Pferd diese Form als unangenehm wahrnimmt und sich dadurch über
die Vermeidung von Unwohlsein kontrollieren lässt. Die Hebelwirkung in den Seitenteilen
erfordert vom Reiter eine feine, gut geschulte Zügelführung, was sie anspruchsvoll
oder häufig auch fehlgenutzt macht, falls der Reiter nicht über die nötige Feinfühligkeit
verfügt. Zudem wirkt der Hebel direkt auf das Genick des Pferdes, was eine gute Möglichkeit
sein kann auf das Pferd einzuwirken. Ist das Pferd aber, wie in der ersten Hauptzielgruppe
der erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßem kombinierten Gebiss zuvor
beschrieben, eher weich im Genick konstruiert oder aus anderen Gründen empfindlich,
ist diese Lösung nicht optimal für das Pferd.
[0023] Wie zuvor beschrieben basieren Lösungen in der Zäumung von Pferden zum Teil auf der
Kreation von Unwohlsein beim Pferd, eine Wegrichtung, die sich in der Pferdeausbildung
langfristig als nicht nachhaltig herausstellt und auch zunehmend an Bedeutung verliert
und Kritik hervorruft. Eine konstante, für Pferd und Reiter in der Stärke des Drucks
angenehme Verbindung ist Grundlage langfristigen Erfolgs von Pferd und Reiter als
vertrauensbasiertes Team. Insgesamt weist die Forschung hier unzureichende Ergebnisse
vor, da lediglich die Stärke des Drucks unter der Maßgabe "weniger ist besser" betrachtet
wird. Die Reitlehre basiert auf der Kreation einer stetigen Verbindung zur sicheren
Kontrolle des Pferdes.
[0024] Die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss hilft
dem Reiter daher über die durchlaufenden Verbindungen des Gebisses, eine weiche konstante
Verbindung zum Pferdemaul und Nasenrücken des Pferdes aufzubauen. Die Hilfengebung
ist somit konkret, ohne dabei zu stark zu wirken. Die Verbindung über die erfindungsgemäße
Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes Gebiss gibt dem Pferd Sicherheit
und eine Hilfestellung, eine konstante Anlehnung zu erlernen.
[0025] Hierzu wird erfindungsgemäß, zusätzlich zu dem Druck über das Mundstück im Pferdemaul,
über einen durchlaufenden Nasenriemen eine weitere Druckkomponente der Reiterhand
auf den Nasenrücken ausgeführt. Das Pferd erhält so Signale auf Zunge und Laden (im
Maul) und auf den Nasenrücken.
[0026] Die Trense der erfindungsgemäßen Zäumung kann als Aufziehtrense bezeichnet werden,
ist also ein Mundstück mit Gebissringen an den Enden. Die Gebissringe können jeweils
einen kleineren Ring als Durchgangsöffnung für den erfindungsgemäßen Nasenriemen und
vorzugsweise zwei in den Hauptring eingelassene, vorzugswiese gegenüberliegende kleinen
Ringe als erste und zweite Durchgangsöffnung aufweisen, durch diese der Nasenriemen
des kombinierten Gebisses verlaufen kann.
[0027] Während ein bekanntes Aufziehgebiss standardmäßig über das Genick des Pferdes in
Kombination mit dem Maul wirkt, wirkt die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes
kombiniertes Gebiss über den Nasenrücken und das Maul. Durch die zwei Empfangskomponenten
der Hilfengebung des Reiters auf das Pferdemaul und den Nasenrücken sind so sanftere
Signale nötig, da das Pferd diese an zwei sensiblen Bereichen empfängt.
[0028] Die durchlaufenden Gebissringe im Kontakt über das Maul und den Nasenrücken können
bei ruhiger und gefühlvoller Zügelführung besonders weich sein. Es entsteht keine
Hebelwirkung. Das Gebiss und der Nasenriemen haben in ihrer Positionierung am Pferdekopf
einen leichten Spielraum, der die natürlichen Bewegungen des Pferdes und der Reiterhand
weich abfängt und dadurch nicht automatisch zu einem falschen Signal führt, wenn der
Reiter minimal unbalancierte oder falsche Bewegungen macht.
[0029] Durch die Verschnallung beider Zügel, ob Zusatzzügel oder eigentlicher Reitzügel,
in jeweils einem Gebissring entstehen so für das Pferd klare und unmissverständliche
Signale. Die durchlaufenden Gebissringe entlasten zudem den Druck, den das erfindungsgemäße
kombinierte Gebiss über die Verschnallung in der Trense auf das Genick des Pferdes
ausübt.
[0030] Über die Verschnallung des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses in der Trense
findet eine Kraftübertragung der Reiterhand auf den gesamten Pferdekopf statt. In
dieser durchlaufenden Art der Gebissverschnallung ist der Druck auf das empfindliche
Genick des Pferdes möglichst gering.
[0031] Gemäß einem Aspekt der Erfindung verläuft der Nasenriemen des kombinierten Gebisses
ferner jeweils wenigstens durch eine zweite Durchgangsöffnung des Gebisses. Dies kann
die Führung des Nasenriemens des kombinierten Gebisses gegenüber dem jeweiligen Gebissring
verbessern. Beide Durchgangsöffnungen können, unabhängig voneinander, durch vergleichsweise
kleine Ringe gebildet werden, welche feststehend, insbesondere stoffschlüssig, mit
dem jeweiligen Gebissring als vergleichsweise großem Ring verbunden sein können.
[0032] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung liegen die erste Durchgangsöffnung des
Gebisses und die zweite Durchgangsöffnung des Gebisses einander diametral gegenüber.
Dies kann die Wirkung auf den jeweiligen Gebissring verbessern. Auch kann dies die
Führung des Nasenriemens des kombinierten Gebisses gegenüber dem jeweiligen Gebissring
verbessern.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Nasenriemen des kombinierten
Gebisses distal zum jeweiligen Gebissring jeweils einen Stopper auf, wobei der Stopper
ausgebildet ist, die Bewegung des Nasenriemens des kombinierten Gebisses distal an
der ersten Durchgangsöffnung des jeweiligen Gebisses formschlüssig zu blockieren.
Somit kann die Beweglichkeit des Nasenriemens des kombinierten Gebisses gegenüber
dem jeweiligen Gebissring eingeschränkt werden. Mit anderen Worten kann der Nasenriemen
des kombinierten Gebisses grundsätzlich durchlaufend sein, aber mit Begrenzung beim
Verlassen des Gebissringes durch die beiden Stopper. Die hier positionierten Stopper
können somit ein Durchziehen des Nasenriemens des kombinierten Gebisses zu einer Seite
verhindern und dem Pferd richtungsweisende Signale bzw. Hilfen über den Nasenriemen
geben.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die beiden Stopper jeweils entlang
des Nasenriemens des kombinierten Gebisses veränderlich positionierbar. Dies kann
eine Verstellung der zuvor beschriebenen Begrenzung sowie eine Anpassung an die Größe
des Kopfes des jeweiligen Pferdes ermöglichen.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung sind die beiden Stopper ausgebildet, jeweils
in unterschiedlichen Stopperöffnungen des Nasenriemens des kombinierten Gebisses formschlüssig
und bzw. oder kraftschlüssig gehalten zu werden. Zur Positionierung der Stopper kann
beispielsweise eine Lochung im auslaufenden Teil des Nasenriemens des kombinierten
Gebisses vorhanden sein und der Stopper beispielsweise über Chicago-Schrauben positioniert
werden, um die erfindungsgemäße Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßes kombiniertes
Gebiss an die Größe des Pferdekopfes anzupassen. Die Verschlüsse können Chicagoschrauben
sein, aber auch feste Verbindungen über Nieten, Nähte oder Schnallenverschlüsse können
möglich sein.
[0036] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Nasenriemen der Trense etwa mittig
eine Riemenaufnahme zur Aufnahme des Nasenriemens des kombinierten Gebisses auf. Somit
kann der Nasenriemen der erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßem kombinierten
Gebisses über eine Schlaufe des Nasenriemens der Trense auf dem Nasenrücken des Pferdes
positioniert werden. Die Schlaufe kann ein Verrutschen des Nasenriemens der Zäumung
in tiefere empfindlichere Bereiche des Nasenrückens verhindern. Als Schlaufe kann
entweder die Sperrriemenschlaufe des englisch kombinierten Reithalfters oder eine
nachträglich angebrachte lose Schlaufe verwendet werden.
[0037] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bildet der Nasenriemen des kombinierten
Gebisses distal beidseitig jeweils mit einem offenen Ende eine Schlaufe, wobei die
Schlaufen des Nasenriemens des kombinierten Gebisses jeweils in eine Schlaufe eines
offenen Endes des Zusatzzügels eingreifen. Hierdurch kann eine lösbare aber sicher
haltbare Verbindung derartiger Bestandteile einer Zäumung erfolgen. Somit kann die
Verschnallung der Zügel über eine Schlaufe an den Enden des Nasenriemens des kombinierten
Gebisses erfolgen. Die Verschnallung der Zügel kann über Chicago-Schrauben erfolgen
und zu lösen sein, um das Durchziehen des Nasenriemens des kombinierten Gebisses mit
der festen Sperrriemenschlaufe im englisch kombinierten Reithalfter zu ermöglichen.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umschließt jeweils eine Schlaufe eines
offenen Endes des Reitzügels jeweils einen Gebissring. Dies kann die Verwendung des
"normalen" Reitzügels parallel zum Zusatzzügel des erfindungsgemäßen Nasenriemens
des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses ermöglichen.
[0039] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bildet der Nasenriemen des kombinierten
Gebisses distal beidseitig jeweils mit einem offenen Ende eine Schlaufe, wobei die
Schlaufen des Nasenriemens des kombinierten Gebisses jeweils in eine Schlaufe eines
offenen Endes des Reitzügels eingreifen. Somit kann der Reitzügel wie zuvor beschrieben
mit dem erfindungsgemäßen Nasenriemen des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses
verbunden werden.
[0040] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Mundstück gebrochen oder als Stange
ausgebildet. Hierdurch können die entsprechenden Eigenschaften und Vorteil bei der
erfindungsgemäßen Zäumung bzw. dessen erfindungsgemäßem kombinierten Gebisses genutzt
werden. Das Mundstück kann auch als doppelt gebrochenes Wassergebiss in verschiedenen
gebrochenen Abwandlungen verwendet werden. Ebenso kommen als Mundstück jegliche Stangen,
mit und ohne Zungenfreiheit, in Frage. Auch einfach gebrochene Mundstücken können
verwendet werden.
[0041] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Mundstück aus Metall oder aus abriebfestem
Gummi ausgebildet. Somit kann das Mundstück aus Materialien bestehen, die keinen Schaden
beim Pferd durch Abrieb oder Einschneiden verursachen können.
[0042] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung besteht der Nasenriemen der Trense zumindest
mittig, vorzugsweise vollständig, aus Fettleder oder aus Biothane. Somit kann der
Nasenriemen aus Leder bzw. Fettleder bestehen, aber ebenso auch ein Gurt oder Band
sein oder aus Biothanematerialien bestehen. In jedem Fall kann ein für das Pferd im
Kontakt mit dessen Nasenrücken angenehmes Material verwendet werden.
[0043] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein kombiniertes Gebiss zur Verwendung bei
einer Zäumung wie zuvor beschrieben mit einem Gebiss mit einem Mundstück und mit einem
Paar von Gebissringen, welche zwischen sich das Mundstück aufnehmen, und mit einem
Nasenriemen, wobei der Nasenriemen des kombinierten Gebisses ausgebildet ist, parallel
zu einem Nasenriemen der Trense zu verlaufen, wobei der Nasenriemen des kombinierten
Gebisses jeweils wenigstens durch eine erste Durchgangsöffnung des Gebisses verläuft
und wobei der Nasenriemen des kombinierten Gebisses ausgebildet ist, distal beidseitig
mit einem zum Reitzügel zusätzlichen Zusatzzügel oder mit einem Reitzügel verbunden
zu werden. Hierdurch kann ein kombiniertes Gebiss geschaffen und zur Verfügung gestellt
werden, um eine erfindungsgemäße Zäumung realisieren und dessen Eigenschaften und
Vorteile nutzen zu können, wie zuvor beschrieben.
[0044] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Nasenriemen zur Verwendung bei einer
Zäumung wie zuvor beschrieben und bzw. oder zur Verwendung bei einem kombiniertem
Gebiss wie zuvor beschrieben, wobei der Nasenriemen des kombinierten Gebisses ausgebildet
ist, parallel zu einem Nasenriemen der Trense zu verlaufen, wobei der Nasenriemen
des kombinierten Gebisses ausgebildet ist, jeweils wenigstens durch eine erste Durchgangsöffnung
des Gebisses zu verlaufen, und wobei der Nasenriemen des kombinierten Gebisses ausgebildet
ist, distal beidseitig mit einem zum Reitzügel zusätzlichen Zusatzzügel oder mit einem
Reitzügel verbunden zu werden. Hierdurch kann ein Nasenriemen geschaffen und zur Verfügung
gestellt werden, um eine erfindungsgemäße Zäumung und bzw. oder ein erfindungsgemäßes
kombiniertes Gebiss realisieren und dessen Eigenschaften und Vorteile nutzen zu können,
wie zuvor beschrieben.
[0045] Zwei Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung werden nachstehend im
Zusammenhang mit den folgenden Figuren rein schematisch dargestellt und näher erläutert.
Darin zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Zäumung mit
einem erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss mit erfindungsgemäßem Nasenriemen auf
einem Pferdekopf mit getrennter Zügelführung gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels;
- Figur 2
- eine schematische frontale Draufsicht auf die erfindungsgemäße Zäumung gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels;
- Figur 3
- eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Zäumung mit
einem erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss mit erfindungsgemäßem Nasenriemen auf
einem Pferdekopf mit einem gemeinsamen Zügel gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels;
und
- Figur 4
- eine schematische frontale Draufsicht auf die erfindungsgemäße Zäumung gemäß des zweiten
Ausführungsbeispiels.
[0046] Anhand der Figuren 1 und 2 wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Zäumung 1 mit einem erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss 11, 12 mit erfindungsgemäßem
Nasenriemen 12 mit getrennter Zügelführung betrachtet. Die Zäumung 1 kann auch als
Zaumzeug 1 bezeichnet werden.
[0047] Zur erfindungsgemäßen Zäumung 1 gehört auch eine bekannte Trense 10 mit einem Nasenriemen
10a, welcher über den Nasenrücken 22 des Kopfes 20 eines Pferdes 2 verläuft. Beidseitig
seitlich am Pferdekopf 20 verläuft jeweils ein Backenstück 10b der Trense 10 zum Genick
(nicht dargestellt) des Pferdes 2 hin. Ein Kehlriemen 10c der Trense 10 verläuft im
Bereich der Ganaschen 25 und vor dem Hals 26 des Pferdes 2 entlang. Der Nasenriemen
10a der Trense 10 weist mittig eine Riemenaufnahme 10d in Form einer Sperrriemenschlaufe
10d auf, welche zu den Nüstern 21 des Kopfes 20 des Pferdes 2 hin zeigt.
[0048] Das erfindungsgemäße kombinierte Gebiss 11, 12 als Bestandteil der erfindungsgemäßen
Zäumung 1 verläuft im Bereich des Mauls 23, in den Figuren 1 und 3 erkennbar am entsprechenden
Mausspalt 23, und des Nasenrückens 22 des Kopfes 20 des Pferdes 2. Der Kopf 20 des
Pferdes 2 weist ferner das Kinn 24 auf.
[0049] Zum erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss 11, 12 gehört zum einem das eigentliche
Gebiss 11 mit einem Mundstück 11a sowie seitlich jeweils einem Gebissring 11b. Jeder
Gebissring 11b weist dem Nasenrücken 22 abgewandt eine erste Durchgangsöffnung 11c
und dem Nasenrücken 22 zugewandt eine zweite Durchgangsöffnung 11d auf, welche einander
diametral gegenüberliegen und jeweils durch vergleichsweise kleine Ringe gebildet
werden.
[0050] Zum anderen gehört zum erfindungsgemäßen kombinierten Gebiss 11, 12 ein erfindungsgemäßer
Nasenriemen 12, welcher über den Nasenrücken 22 des Kopfs 20 des Pferdes 2 quer rüber
verläuft. Der erfindungsgemäße Nasenriemen 12 des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses
11, 12 läuft durch die Sperrriemenschlaufe 10d der Trense10 hindurch, um entlang des
Kopfs 20 des Pferdes 2 im Bereich des Nasenrückens 22 gehalten bzw. positioniert zu
werden.
[0051] In der Querrichtung des Kopfs 20 des Pferdes 2 ist der erfindungsgemäße Nasenriemen
12 des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses 11, 12 in einem gewissen Maße beweglich.
Diese Beweglichkeit wird auf beiden Seiten durch jeweils einen Stopper 12a begrenzt.
Die Stopper 12a werden jeweils in einer von mehreren entlang der länglichen Erstreckung
des Nasenriemen 12 des kombinierten Gebisses 11, 12 angeordneten Stopperöffnungen
12b in Form von Löchern gehalten, was jeweils mittels einer Stopperhalterung 12c in
Form einer Chicago-Schraube 12c erfolgt. Entsprechend kann die Chicago-Schraube 12c
gelöst und entfernt werden, um den jeweiligen Stopper 12a in einer anderen Stopperöffnung
12b zu platzieren und dort mit der Chicago-Schraube 12c wieder zu befestigen. Da der
jeweilige Stopper 12a von der dem Nasenrücken 22 abgewandten Seite an den Ring der
jeweiligen ersten Durchgangsöffnung 11c anliegen und somit die Beweglichkeit des Nasenriemen
12 des kombinierten Gebisses 11, 12 zum Nasenrücken 22 hin blockieren kann, kann diese
Beweglichkeit durch die Änderung der Positionierung der Stopper 12a verändert werden.
[0052] Die beiden offenen Enden 12d des Nasenriemen 12 des kombinierten Gebisses 11, 12
sind jeweils umgeschlagen, so dass jeweils eine Schlaufe 12e gebildet wird. Das offene
Ende 12d wird lösbar mittels einer Schlaufenhalterung 12f, welche ebenfalls mittels
einer Chicago-Schraube 12f umgesetzt werden kann, am übrigen Nasenriemen 12 gehalten.
[0053] Im ersten Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 wird zum einen ein Reitzügel 14
verwendet, welcher vom Reiter mit den Händen gehalten werden kann. Die beiden offenen
Enden 14a des Reitzügels 14 bilden jeweils ebenfalls eine Schlaufe 14b, welche mittels
einer Schlaufenhalterung 14c in Form einer Schnalle 14c zusammengehalten wird. Mittels
der jeweiligen Schlaufe 14b ist der Reitzügel 14 mit jeweils einem der beiden Gebissringe
11 des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses 11, 12 verbunden.
[0054] Zusätzlich wird ein Zusatzzügel 13 verwendet, welcher ebenfalls vom Reiter mit den
Händen gehalten wird. Die beiden offenen Enden 13a des Zusatzzügels 13 bilden jeweils
ebenfalls eine Schlaufe 13b, welche mittels einer Schlaufenhalterung 13c in Form einer
Schnalle 13c zusammengehalten wird. Mittels der jeweiligen Schlaufe 13b ist der Zusatzzügel
13 mit jeweils einer der beiden Schlaufen 12e des erfindungsgemäßen Nasenriemens 12
des kombinierten Gebisses 11, 12 verbunden.
[0055] Beim zweiten Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 umschließen die Schlaufen 12e
des erfindungsgemäßen Nasenriemens 12 des kombinierten Gebisses 11, 12 jeweils den
entsprechenden Gebissring 11 des erfindungsgemäßen kombinierten Gebisses 11, 12. Ferner
umschließt jeweils eine der Schlaufen 14b des Reitzügels 14 den erfindungsgemäßen
Nasenriemens 12 des kombinierten Gebisses 11, 12 im Bereich zwischen dem Stopper 12a
und dem offenen Ende 12d. Hierdurch kann auf den Zusatzzügel 13 verzichtet werden.
[0056] In jedem Fall kann mittels der erfindungsgemäßen Zäumung 1 mit dessen erfindungsgemäßem
kombinierten Gebiss 11, 12 bzw. dessen erfindungsgemäßem Nasenriemen 12 auf den Nasenrücken
22 des Kopfs 20 des Pferdes 2 als Druckpunkt eine Kraft vom Reiter mittels des Zusatzzügels
13 oder mittels des Reitzügels 14 ausgeübt werden. Dies kann eine bessere Anlehnung
sowie eine bessere Verbindung zwischen Reiter und Pferd 2 im Vergleich zu den bekannten
Zäumungen 1 ermöglichen.
BEZUGSZEICHENLISTE (Teil der Beschreibung)
[0057]
- 1
- Zäumung; Zaumzeug
- 10
- Trense
- 10a
- Nasenriemen der Trense 10
- 10b
- Backenstücke der Trense 10
- 10c
- Kehlriemen der Trense 10
- 10d
- Riemenaufnahme bzw. (Sperr-)Riemenschlaufe der Trense 10
- 11, 12
- kombiniertes Gebiss
- 11
- Gebiss des kombinierten Gebisses 11, 12
- 11a
- Mundstück des Gebisses 11
- 11b
- Gebissring des Gebisses 11
- 11c
- erste Durchgangsöffnung des Gebissrings 11b
- 11d
- zweite Durchgangsöffnung des Gebissrings 11b
- 12
- Nasenriemen des kombinierten Gebisses 11
- 12a
- Stopper des Nasenriemens 12
- 12b
- Stopperöffnungen bzw. Stopperplatzierungen des Nasenriemens 12
- 12c
- Stopperhalterungen bzw. Chicago-Schrauben des Nasenriemens 12
- 12d
- offenen Enden des Nasenriemens 12
- 12e
- Schlaufen des Nasenriemens 12
- 12f
- Schlaufenhalterungen bzw. Chicago-Schrauben des Nasenriemens 12
- 13
- Zusatzzügel
- 13a
- offenen Enden des Zusatzzügels 13
- 13b
- Schlaufen des Zusatzzügels 13
- 13c
- Schlaufenhalterungen bzw. Schnallen des Zusatzzügels 13
- 14
- Reitzügel
- 14a
- offenen Enden des Reitzügels 14
- 14b
- Schlaufen des Reitzügels 14
- 14c
- Schlaufenhalterungen bzw. Schnallen des Reitzügels 14
- 2
- Pferd
- 20
- Kopf
- 21
- Nüstern
- 22
- Nasenrücken
- 23
- Maul bzw. Maulspalte
- 24
- Kinn
- 25
- Ganasche
- 26
- Hals
1. Zäumung (1)
mit einer Trense (10) mit einem Nasenriemen (10a),
gekennzeichnet durch
ein kombiniertes Gebiss (11, 12)
mit einem Gebiss (11) mit einem Mundstück (11a) und mit einem Paar von Gebissringen
(11b), welche zwischen sich das Mundstück (11a) aufnehmen, und
mit einem Nasenriemen (12),
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) parallel zum Nasenriemen
(10a) der Trense (10) verläuft,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) jeweils wenigstens durch
eine erste Durchgangsöffnung (11c) des Gebisses (11) verläuft und
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) distal beidseitig mit
einem zum Reitzügel (14) zusätzlichen Zusatzzügel (13) oder mit einem Reitzügel (14)
verbunden ist.
2. Zäumung (1) nach Anspruch 1,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ferner jeweils wenigstens
durch eine zweite Durchgangsöffnung (11d) des Gebisses (11) verläuft.
3. Zäumung (1) nach Anspruch 2,
wobei die erste Durchgangsöffnung (11c) des Gebisses (11) und die zweite Durchgangsöffnung
(11c) des Gebisses (11) einander diametral gegenüberliegen.
4. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) distal zum jeweiligen
Gebissring (11b) jeweils einen Stopper (12a) aufweist,
wobei der Stopper (12a) ausgebildet ist, die Bewegung des Nasenriemens (12) des kombinierten
Gebisses (11, 12) distal an der ersten Durchgangsöffnung (11c) des jeweiligen Gebisses
(11) formschlüssig zu blockieren.
5. Zäumung (1) nach Anspruch 4,
wobei die beiden Stopper (12a) jeweils entlang des Nasenriemens (12) des kombinierten
Gebisses (11, 12) veränderlich positionierbar sind.
6. Zäumung (1) nach Anspruch 5,
wobei die beiden Stopper (12a) ausgebildet sind, jeweils in unterschiedlichen Stopperöffnungen
(12b) des Nasenriemens (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) formschlüssig und/oder
kraftschlüssig gehalten zu werden.
7. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Nasenriemen (10a) der Trense (10) etwa mittig eine Riemenaufnahme (10d)
zur Aufnahme des Nasenriemens (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) aufweist.
8. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) distal beidseitig jeweils
mit einem offenen Ende (12d) eine Schlaufe (12e) bildet,
wobei die Schlaufen (12e) des Nasenriemens (12) des kombinierten Gebisses (11, 12)
jeweils in eine Schlaufe (13b) eines offenen Endes (13a) des Zusatzzügels (13) eingreifen.
9. Zäumung (1) nach Anspruch 8,
wobei jeweils eine Schlaufe (14b) eines offenen Endes (14a) des Reitzügels (14) jeweils
einen Gebissring (11b) umschließt.
10. Zäumung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) distal beidseitig jeweils
mit einem offenen Ende (12d) eine Schlaufe (12e) bildet,
wobei die Schlaufen (12e) des Nasenriemens (12) des kombinierten Gebisses (11, 12)
jeweils in eine Schlaufe (14b) eines offenen Endes (14a) des Reitzügels (14) eingreifen.
11. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Mundstück (11a) gebrochen oder als Stange ausgebildet ist.
12. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Mundstück (11a) aus Metall oder aus abriebfestem Gummi ausgebildet ist.
13. Zäumung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei der Nasenriemen (10a) der Trense (10) zumindest mittig, vorzugsweise vollständig,
aus Fettleder oder aus Biothane besteht.
14. Kombiniertes Gebiss (11, 12) zur Verwendung bei einer Zäumung (1) nach einem der vorangehenden
Ansprüche
mit einem Gebiss (11) mit einem Mundstück (11a) und mit einem Paar von Gebissringen
(11b), welche zwischen sich das Mundstück (11a) aufnehmen, und
mit einem Nasenriemen (12),
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ausgebildet ist, parallel
zu einem Nasenriemen (10a) der Trense (10) zu verlaufen,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) jeweils wenigstens durch
eine erste Durchgangsöffnung (11c) des Gebisses (11) verläuft und
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ausgebildet ist, distal
beidseitig mit einem zum Reitzügel (14) zusätzlichen Zusatzzügel (13) oder mit einem
Reitzügel (14) verbunden zu werden.
15. Nasenriemen (12) zur Verwendung bei einer Zäumung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
13 und/oder zur Verwendung bei einem kombiniertem Gebiss (11, 12) nach Anspruch 14,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ausgebildet ist, parallel
zu einem Nasenriemen (10a) der Trense (10) zu verlaufen,
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ausgebildet ist, jeweils
wenigstens durch eine erste Durchgangsöffnung (11c) des Gebisses (11) zu verlaufen,
und
wobei der Nasenriemen (12) des kombinierten Gebisses (11, 12) ausgebildet ist, distal
beidseitig mit einem zum Reitzügel (14) zusätzlichen Zusatzzügel (13) oder mit einem
Reitzügel (14) verbunden zu werden.