[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasdiffusionselektrode umfassend ein Substrat, eine Katalysatorschicht
und einen Stromsammler. Das Substrat ist elektrisch nicht-leitend, hydrophob und weist
eine Porenstruktur auf. Auf dem Substrat ist die Katalysatorschicht aufgebracht. Der
Stromsammler weist eine erste Seite und eine zweite Seite auf, wobei die erste Seite
einen Polymerschichtabschnitt und einen elektrischen Potentialanlegebereich aufweist.
Der Polymerschichtabschnitt ist mit einer Polymerschicht beschichtet, während der
elektrische Potentialanlegebereich keine Polymerschicht aufweist. Ferner weist die
zweite Seite einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt auf. Der elektrische Kontaktierungsabschnitt
ist der Katalysatorschicht zugewandt, sodass eine elektrische Kontaktierung mit dieser
ermöglicht wird. Durch die Katalysatorschicht kann ein elektrischer Stromfluss durch
den elektrischen Kontaktierungsabschnitt und dem elektrischen Potentialanlegebereich
ermöglicht werden.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System umfassend eine Elektrolysezelle, welche
die erfindungsgemäße Gasdiffusionselektrode aufweist und ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Gasdiffusionselektrode.
Hintergrund und Stand der Technik
[0003] Gasdiffusionselektroden als solche sind generell im Stand der Technik bekannt. Kennzeichnend
für eine Gasdiffusionselektrode ist, dass drei Aggregatzustände von Stoffen miteinander
in Kontakt gebracht werden für eine elektrochemische Reaktion. Dabei kann der Katalysator
als eine Komponente der Gasdiffusionselektrode, welcher einen festen Aggregatzustand
aufweist, die elektrochemische Reaktion zwischen einem gasförmigen und flüssigen Stoff
katalysieren. Dazu ist es vorgesehen, dass die Gasdiffusionselektrode eine Porenstruktur
aufweist, um den Kontakt zwischen dem gasförmigen und flüssigen Stoff zu ermöglichen.
[0004] Gasdiffusionselektroden haben in den letzten Jahren dahingehend an Interesse in der
Forschungswelt gewonnen, um hinsichtlich klima- und umweltfreundlicher Energiegewinnung
einen Schritt voranzukommen. Insbesondere kann es mithilfe einer Gasdiffusionselektrode
ermöglicht werden, eine effiziente elektrochemische Umwandlung von Kohlenstoffdioxid
(CO
2) in wertvolle kohlenstoffbasierte Brenn- und Rohstoffe auszuführen. Gerade im Hinblick
auf CO
2-Reduktionsreaktionen können Gasdiffusionselektroden eine nennenswerte Relevanz erlangen.
[0005] Häufig wird die elektrochemische CO
2-Reduktion in H-Zellen oder Zwei-Kompartiment-Zellen durchgeführt, bei denen eine
Elektrode in einem Elektrolyten eingetaucht und das CO
2 kontinuierlich durchgespült wird. Bei dieser Art der CO
2-Zuführung werden allerdings nur geringe CO
2-Konzentrationen im Elektrolyten erreicht, sodass auch die damit einhergehenden Stromdichten
gering sind (z. B. ca. 20 mA/cm
2 (Milliampere pro Quadratzentimeter)). Um die elektrochemische CO
2-Reduktion im industriellen Maßstab nutzen zu können, sind jedoch Stromdichten von
über 100 mA/cm
2 erforderlich. Um dies zu erreichen, werden Gasdiffusionselektroden eingesetzt, bei
denen der Diffusionsweg des CO
2 von ca. 50 µm auf 50 nm minimiert werden kann, was die für industriellen Anwendungen
erforderlichen hohen Ströme ermöglicht.
[0006] Ein besonders großes Problem bei der industriellen Nutzung der elektrochemischen
CO
2-Reduktion ist bisher die Stabilität der Gasdiffusionselektroden. Es gibt viele Faktoren,
die dazu führen können, dass es zu einem Leistungsverlust der Gasdiffusionselektrode
kommt. Neben der Degradation des Katalysators oder des Substrates kann es auch zur
Flutung der Gasdiffusionselektrode kommen. Mit dem Flutungsproblem ist insbesondere
gemeint, dass überschüssiger Elektrolyt in das Porensystem der Gasdiffusionselektrode
eindringen kann. Nachteilig führt dies zu einer schlechteren Zufuhr von CO
2 zu den aktiven Katalysatorspezies. Dies kann die Stabilität der Gasdiffusionselektrode
auf wenige Minuten oder einige Stunden beschränken, was den Einsatz im großindustriellen
Maßstab unbrauchbar macht.
[0007] Neben den am häufigsten verwendeten Gasdiffusionselektrode-Typen auf Kohlenstoffbasis,
die meistens zwei oder drei Schichten umfassen, sind im Stand der Technik auch einschichtige
Gasdiffusionselektroden bekannt, deren Funktionalität aber auch unter dem beschriebenen
Flutungsproblem leidet. Das liegt unter anderem daran, dass diese Arten von Gasdiffusionselektroden,
insbesondere deren Substrate, auf Materialien beruhen, die elektrischen Strom leiten
und daher bei den hohen kathodischen Potenzialen, die bei der elektrochemischen Reduktion
von CO
2 verwendet werden, elektrokatalytisch aktiv sind und somit ungewollte Reaktionen,
wie z. B. die Wasserstoffentwicklung, katalysieren können. Weitere bekannte Gründe
für die vorliegenden Flutungsprobleme sind Phänomene wie z. B. eine Salzbildung in
den Poren und/oder auch eine Elektrobenetzung.
[0008] Im Stand der Technik liegen einige Vorschläge für einen Aufbau von Gasdiffusionselektroden
vor. In Dinh et al. (2018) wird eine polymerbasierte Gasdiffusionselektrode beschrieben.
Dabei weist die darin offenbarte Gasdiffusionselektrode ein PTFE-Substrat auf. Auf
das PTFE-Substrat liegt eine Kupferschicht vor, auf die wiederrum Kohlenstoffpartikel
und Graphit aufgebracht sind. Die Kohlenstoffpartikel und das Graphit, welche verschiedene
Formen von Kohlenstoff darstellen, dienen hierbei als Stromsammler. Die in Dinh et
al. (2018) beschriebene Gasdiffusionselektrode ist auch Gegenstand der Patentanmeldung
US 2021/0218036 A1.
[0009] Obwohl die in Dinh et al. (2018) bzw.
US2021/0218036 A1 offenbarte Gasdiffusionselektrode durchaus vorteilhafte Effekte aufweist, wie z.
B. eine Betriebstauglichkeit von 150 h (Stunden), liegt dennoch ein Bedarf an Optimierung
vor. Um Strom von der Gasdiffusionselektrode abgreifen zu können, insbesondere vom
Kohlenstoffsystem des Stromsammlers, ist eine seitliche elektrische Kontaktierung
nötig. Dies führt zu einer inhomogenen Stromverteilung, die wiederrum nachteilig ist
für die Stromausbeute und damit auch die Menge an herstellbaren Produkten.
[0010] Ein weiterer Einsatz zum Aufbau einer Gasdiffusionselektrode wird in Tiwari et al.
(2018) offenbart. Dazu wird ein Gortex-Substrat verwendet, auf dem ein Katalysatormaterial
und ein Nickelnetz aufgebracht werden. Die Katalysatorschicht kann Platinpartikel,
einen Kohlenstoffträger sowie PTFE als Bindemittel aufweisen und ca. 200 µm dick sein.
Das Nickelnetz auf dem Katalysator dient hierbei als Stromsammler. Die in Tiwari et
al. (2018) offenbarte Gasdiffusionselektrode findet insbesondere Anwendung im Kontext
von Sauerstoffreduktionsreaktionen.
[0011] Obwohl Ansätze von verbesserten Gasdiffusionselektroden im Stand der Technik vorliegen,
gibt es dennoch den Bedarf, Gasdiffusionselektroden bereitzustellen, die sowohl hinsichtlich
ihrem strukturellen Aufbau sowie ihrer Funktionalität effizienter ausgestaltet sind.
Aufgabe der Erfindung
[0012] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gasdiffusionselektrode bereitzustellen, die
die Nachteile des Standes der Technik beseitigt. Insbesondere sollte eine Gasdiffusionselektrode
bereitgestellt werden, mit der eine optimale elektrochemische Katalyse ausführbar
ist. Weiterhin sollte die Gasdiffusionselektrode eine hohe Funktionsbeständigkeit
aufweisen. Ferner sollte auch ein Verfahren entwickelt werden, mit dem eine solche
Gasdiffusionselektrode hergestellt werden kann.
Zusammenfassung der Erfindung
[0013] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
[0014] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine Gasdiffusionselektrode für eine
Elektrolyse umfassend ein Substrat, eine Katalysatorschicht und einen Stromsammler,
wobei das Substrat eine Porenstruktur aufweist und ein elektrisch nicht-leitendes
und hydrophobes Material umfasst, wobei der Stromsammler eine erste Seite und eine
zweite Seite aufweist, sowie das Substrat als Träger für die Katalysatorschicht und
den Stromsammler fungiert, wobei die Katalysatorschicht auf das Substrat angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seite des Stromsammlers einen Polymerschichtabschnitt
und einen elektrischen Potentialanlegebereich aufweist, wobei auf dem Polymerschichtabschnitt
eine Polymerschicht vorliegt und der elektrische Potentialanlegebereich elektrisch
kontaktierbar ist und die zweite Seite einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt
umfasst, wobei der elektrische Kontaktierungsabschnitt der Katalysatorschicht zugewandt
ist, sodass ein elektrischer Strom durch die Gasdiffusionselektrode bei der Elektrolyse
fließbar ist.
[0015] Die Kombination der Erfindungsmerkmale führt zu einem überraschenden Synergieeffekt,
der zu den vorteilhaften Eigenschaften und Effekten und dem damit einhergehenden Gesamterfolg
der Erfindung führt, wobei die einzelnen Merkmale in Wechselwirkung zueinanderstehen.
Hierbei hat sich die bevorzugte Gasdiffusionselektrode in einer Vielzahl von Aspekten
als überraschend vorteilhaft erwiesen.
[0016] Ein überraschend großer Vorteil der bevorzugten Gasdiffusionselektrode ist die hervorragende
Skalierbarkeit. Mit der Skalierbarkeit ist vorzugsweise gemeint, den Aufbau der bevorzugten
Gasdiffusionselektrode derart zu gestalten, dass unter anderem eine Anwendung in unterschiedlichen
Dimensionen (insbesondere Länge, Breite und/oder Höhe) ausgeführt werden kann. Demzufolge
ist der Einsatz der bevorzugten Gasdiffusionselektrode nicht nur im Labormaßstab,
sondern auch in großindustriellen Anwendungen möglich.
[0017] Darüber hinaus ist es von überraschend großem Vorteil, dass mittels der bevorzugten
Gasdiffusionselektrode höhere partielle Stromdichten resultieren. Der durchschnittliche
Fachmann ist sich darüber im Klaren, dass mit einer partiellen Stromdichte die Stromdichte
gemeint ist, die in die Bildung der Produkte hineinfließt. Insbesondere meint die
partielle Stromdichte eine Stromdichte, welche an einer Elektrode (Anode oder Kathode)
während eines Reaktionsablaufes fließt. Weiterhin weiß der Durchschnittsfachmann,
dass sich die partielle Stromdichte durch das Produkt aus der angewandten Stromdichte
(kathodisch oder anodisch) und der Faradayschen Effizienz ergibt. Vorteilhafterweise
geht die höhere erzielbare Stromdichte auch mit einer höheren Produktrate einher,
da die Produktrate im Wesentlichen proportional zur partiellen Stromdichte ist. Mit
der Produktrate ist vorzugsweise die Menge an Produkten gemeint, die pro Elektrodenflächeneinheit
produzierbar ist. So können vorteilhafterweise Stromdichten von über 300 mA/cm
2 (Milliampere pro Quadratzentimeter) erzielt werden und dementsprechend deutliche
höhere Produktraten, was ebenfalls für die industrielle Anwendbarkeit relevant ist.
Insbesondere konnten vorteilhaft mittels der bevorzugten Gasdiffusionselektrode höhere
Faradaysche Effizienzen erreicht werden. Mit der Faradayschen Effizienz ist im erfindungsgemäßen
Kontext ein Maß gemeint, um die Effizienz des elektrischen Stromes bei der entsprechenden
chemischen Reaktion zu charakterisieren. Die vorteilhaft höhere Stromdichte, die beim
Einsatz der bevorzugten Gasdiffusionselektrode erreichbar ist, geht mit einer höheren
Faradayschen Effizienz einher.
[0018] Weiterhin ist ein überraschend großer Vorteil, dass das im Stand der Technik bekannte
Flutungsproblem im Wesentlichen durch die bevorzugte Gasdiffusionselektrode nicht
auftritt. Wie eingangs beschrieben, ist mit dem Flutungsproblem im Kontext von Gasdiffusionselektroden
gemeint, dass der Elektrolyt in die Poren des Substrates eindringen kann und somit
der CO
2 Transport in die Katalysatorschicht behindert wird. Hierdurch nimmt die Leistung
einer Gasdiffusionselektrode und die Funktionsdauer ab. Vorteilhafterweise treten
nachteilige Effekte durch Flutungsprobleme bei der bevorzugten Gasdiffusionselektrode
nicht auf, da die Flutung vom Elektrolyt in die Gasdiffusionselektrode verhindert
wird. Dies erfolgt insbesondere durch die Hydrophobizität des bevorzugten Substrates.
Demzufolge weist die bevorzugte Gasdiffusionselektrode vorteilhafterweise eine hohe
Langzeitstabilität auf, insbesondere die Katalysatorschicht der bevorzugten Gasdiffusionselektrode.
Vor allem die Kombination der bevorzugten Komponenten der Gasdiffusionselektrode sowie
deren Anordnung führten zu einer überraschend hohen Langzeitstabilität der Katalysatorschicht,
die eine hervorragende Katalyse für chemische Reaktionen ermöglichte. Besonders vorteilhaft
wirkt sich die bevorzugte Gasdiffusionselektrode bei der Reduktion von CO
2 aus. Auch für andere Reaktionen und/oder Produkte ist die bevorzugte Gasdiffusionselektrode
vorteilhaft.
[0019] So können beispielsweise mithilfe der bevorzugten Gasdiffusionselektrode überraschend
hohe lokale pH-Werte erreicht werden, sodass höhere Produktraten von z. B. Ethylen,
Ethanol, Propanol usw. ermöglicht werden. Der Begriff des lokalen pH-Wertes bezeichnet
den pH-Wert in einer Umgebung der Katalysatorschicht und ist dem Fachmann klar, da
der Ausdruck "lokaler pH-Wert" im Stand der Technik geläufig ist. Der lokale pH-Wert
korrespondiert mit der Konzentration von Protonen in der Umgebung der Katalysatorschicht,
sodass ein höherer lokaler pH-Wert mit einer niedrigeren Konzentration von Protonen
und dementsprechend mit einer hohen Konzentration von Hydroxid-Ionen einhergeht. Dabei
kann der lokale pH-Wert und damit die höhere Konzentration an Hydroxid-Ionen durchaus
Parameter, wie z. B. die partielle Stromdichte vorteilhaft beeinflussen, ohne auf
den genannten beispielhaften Parameter beschränkt zu sein. Ein weiterer besonderer
Vorteil der bevorzugten Gasdiffusionselektrode ist die einfache Herstellbarkeit. Insbesondere
kann die bevorzugte Gasdiffusionselektrode mit im Stand der Technik bewährten Prozessen
bereitgestellt werden, sodass vorteilhaft die Zurverfügungstellung in einer kurzen
Zeit sowie ohne hohen Aufwand erfolgen kann.
[0020] Der Begriff der Gasdiffusionselektrode ist dem Fachmann klar und bezeichnet eine
Elektrode, die eine feste, flüssige und gasförmige Grenzfläche aufweist. Mithilfe
eines Katalysators wird die elektrochemische Reaktion zwischen der flüssigen und gasförmigen
Phase während einer Elektrolyse unterstützt.
[0021] Eine Elektrolyse bezeichnet einen Prozess, bei dem eine oder mehrere chemische Reaktionen
ablaufen, bei denen sich der Oxidations- und/oder Reduktionszustand verändert. Weiterhin
bezeichnet die Elektrolyse einen chemischen Prozess, bei dem durch Anlegen eines elektrischen
Gleichstromes die eine oder mehreren chemischen Reaktionen erzwungen werden. Insbesondere
erfolgt dabei eine ionische Leitung zwischen Anode und Kathode durch den Elektrolyten,
durch den die ionische Leitung ermöglicht wird. An den Elektroden entstehen durch
die Elektrolyse Reaktionsprodukte aus den im Elektrolyten enthaltenen Stoffen.
[0022] Die bevorzugte Gasdiffusionselektrode umfasst vorzugsweise ein Substrat, eine Katalysatorschicht
und einen Stromsammler. Insbesondere umfasst die Gasdiffusionselektrode die Gesamtheit
der bevorzugten Komponenten.
[0023] Das Substrat kann im erfindungsgemäßen Kontext auch als Gasdiffusionslage (englisch:
gas diffusion layer) bezeichnet werden. Ferner ist das Substrat insbesondere dem Gastransport
gewidmet. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es durch die Porenstruktur des Substrates
möglich, dass ein Gas durch die Poren des Substrates zur Katalysatorschicht beförderbar
ist. Weiterhin fungiert das Substrat insbesondere als Träger für die Katalysatorschicht
und den Stromsammler. Das Substrat kann bevorzugt eine runde oder eckige Form annehmen
und/oder als eine Membran ausgebildet sein. Das Substrat weist bevorzugt eine Länge
und/oder eine Breite auf, die um ein Vielfaches höher ist als eine Dicke des Substrates.
Das Vielfache der Dicke, welches bevorzugt die Länge und/oder Breite des Substrates
aufweist, kann einem Faktor von ca. 1,5, 2, 5, 100, 1 000, 10 000, 100 000 oder mehr
entsprechen. Weiterhin kann es bevorzugt sein, dass das Substrat eine Dicke im Submillimeterbereich
bis in den Millimeterbereich aufweist, vorzugsweise zwischen ca. 50 µm - 2 mm.
[0024] Begriffe wie im Wesentlichen, ca. etc. beschreiben bevorzugt einen Toleranzbereich
von weniger als ± 40 %, bevorzugt weniger als ± 20 %, besonders bevorzugt weniger
als ± 10 %, noch stärker bevorzugt weniger als ± 5 % und insbesondere weniger als
± 1 % und umfassen insbesondere den exakten Wert. Teilweise beschreibt bevorzugt eine
Toleranz von mindestens ± 5 %, besonders bevorzugt zu mindestens ± 10 %, und insbesondere
zu mindestens ± 20 %, in einigen Fällen zu mindestens ± 40 %.
[0025] Weiterhin ist es bevorzugt, dass das Substrat elektrisch nicht-leitend und hydrophob
ist. Dass das bevorzugte Material des Substrats elektrisch nicht-leitend sein soll,
ist dahingehend relevant, um jegliche chemische Nebenreaktionen zu unterdrücken und
damit auch Flutungseffekte bzw. Flutungsprobleme zu vermeiden. Demzufolge gewährleistet
die elektrische Nichtleitfähigkeit des Substrates einen zuverlässigen Betrieb während
einer Elektrolyse.
[0026] Die bevorzugte Hydrophobizität (oder auch Hydrophobie) des Substrates sorgt vorteilhaft
dafür, dass der Flüssigkeitsanteil, insbesondere der Wasseranteil, eines Elektrolyten
vom Substrat eine Abweisung erfährt. Mithin kann vorteilhaft vermieden werden, dass
Elektrolyt oder unerwünschte Mengen an Elektrolyt in die bevorzugten Poren des Substrates
eindringen. Dies geht mit dem vorteilhaften Effekt einher, dass Flutungsprobleme,
welche aus dem Stand der Technik bekannt sind und zu Degradationen der Katalysatorschicht
führen können, vermieden werden.
[0027] Die Hydrophobie des Substrates zeichnet sich bevorzugt dadurch aus, dass ein Kontaktwinkel
von oder über ca. 90° vorliegt, falls Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, mit dem
Substrat in Kontakt gebracht wird.
[0028] Vorzugsweise weist das Substrat eine Porenstruktur auf. Mit der Porenstruktur des
Substrates ist insbesondere gemeint, dass das Substrat Poren aufweist. Die Poren zeichnen
sich durch Öffnungen aus, die im Substrat eingebracht sind. Durch die Poren bzw. der
Porenstruktur wird es ermöglicht, dass Moleküle eines Gases in die Katalysatorschicht
der Gasdiffusionselektrode eindringen können, die dann durch die Katalysatorschicht
katalysierbar sind.
[0029] Die Katalysatorschicht liegt bevorzugt auf dem Substrat vor. Die Katalysatorschicht
umfasst ein Material, welches in der Lage ist, eine chemische Reaktion zu katalysieren.
So kann beispielsweise die Katalysatorschicht Metalle und/oder Metallverbindungen
aufweisen, die insbesondere als aktives Material während einer Reduktion von CO
2 auftreten können. Vorzugsweise umfasst die Katalysatorschicht Metallpartikel. Bevorzugt
befindet sich die Katalysatorschicht zwischen dem Substrat und dem Stromsammler.
[0030] Der Stromsammler bezeichnet im erfindungsgemäßen Kontext eine Metallstruktur, die
eine oder mehrere Öffnungen aufweist und eine elektrische Verbindung mit der Katalysatorschicht
ermöglicht. Da es bevorzugt ist, dass der Stromsammler ein Metall umfasst, kann die
elektrische Kontaktierung mit der Katalysatorschicht durch eine direkte Platzierung
auf der Katalysatorschicht erfolgen. Ebenfalls kann es bevorzugt sein, eine elektrisch
leitfähige Zwischenschicht zwischen Stromsammler und Katalysatorschicht anzubringen,
um für den elektrischen Kontakt zu sorgen. Beispielsweise kann der Stromsammler als
ein Metallgitter oder eine Monopolarplatte ausgestaltet sein.
[0031] Der Stromsammler umfasst vorzugsweise eine erste Seite und eine zweite Seite. Mit
den Ausdrücken "erste Seite" und "zweite Seite" des Stromsammlers sind Abschnitte
des Stromsammlers gemeint, die eine Konkretisierung der Positionen einzelner Komponenten
der bevorzugten Gasdiffusionselektrode vereinfachen können. Bevorzugt meinen die Ausdrücke
"erste Seite" und "zweite Seite" des Stromsammlers Flächenanteile des Stromsammlers,
die einander gegenübergestellt sind. Die erste Seite und zweite Seite können vorzugsweise
auch mit der Vorderseite und Rückseite des Stromsammlers korrespondieren. Weiterhin
ist es bevorzugt, dass die erste Seite des Stromsammlers der Katalysatorschicht abgewandt
ist, während die zweite Seite des Stromsammlers der Katalysatorschicht zugewandt ist.
[0032] Bevorzugt umfasst die erste Seite des Stromsammlers einen Polymerschichtabschnitt
und einen elektrischen Potentialanlegebereich. Der Polymerschichtabschnitt bezeichnet
vorzugsweise einen Abschnitt der ersten Seite des Stromsammlers, auf dem eine Polymerschicht
aufgebracht ist. Der elektrische Potentialanlegebereich bezeichnet bevorzugt einen
Abschnitt der ersten Seite des Stromsammlers, der keine Polymerschicht aufweist. Durch
die Polymerschicht, die auf dem Polymerschichtabschnitt der ersten Seite des Stromsammlers
vorliegt wird vorteilhafterweise eine elektrische Isolierung gegenüber einem Elektrolyten
erlangt. Dies ist besonders relevant, wenn die bevorzugte Gasdiffusionselektrode während
einer Elektrolyse in einem Elektrolyten zum Einsatz kommt. Insbesondere ist die Polymerschicht
an dem Stromsammler insbesondere für die Reduktion als solche relevant, beispielsweise
für die CO
2-Reduktion. Das liegt daran, dass Nebenreaktionen, wie z. B. die Wasserstoffentwicklung,
die an der Oberfläche des Stromsammlers stattfinden können, durch die Polymerschicht
unterdrückt werden.
[0033] Vorzugsweise befindet sich die Polymerschicht auf dem Stromsammler, wobei lediglich
der Kontaktierungsabschnitt und der elektrische Potentialanlegebereich nicht mit der
Polymerschicht beschichtet sind, um einen sicheren elektrischen Stromtransport gewährleisten
zu können. In einer dreidimensionalen Betrachtungsweise sind beispielsweise auch Seitenwände
des Stromsammlers, insbesondere im Falle einer Monopolarplatte oder eines Gitters
bzw. einer Gitterstruktur, mit der Polymerschicht beschichtet.
[0034] Der elektrische Potentialanlegebereich des Stromsammlers bietet eine elektrische
Kontaktierungsmöglichkeit, sodass ein Stromfluss über den elektrischen Potentialanlegebereich
abgreifbar ist. Vorzugsweise liegt der elektrische Potentialanlegebereich auf der
ersten Seite des Stromsammlers vor, beispielsweise im Falle einer Gitterplatte als
Stromsammler. Weiterhin kann es bevorzugt sein, dass der elektrische Potentialanlegebereich
auf der ersten Seite und auf der zweiten des Stromsammlers angebracht ist. Letztere
Variante kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Stromsammler als Monopolarplatte
vorliegt und der elektrische Potentialanlegebereich eine Struktur aufweist, die zweiseitig,
mit z. B. einer Klemme, für eine elektrische Verbindung kontaktierbar ist. Mithin
ist es im erfindungsgemäßen Kontext legitim zu beschreiben, dass der elektrische Potentialanlegebereich
mindestens teilweise auf der ersten Seite des Stromsammlers vorliegt.
[0035] Die zweite Seite des Stromsammlers umfasst vorzugsweise einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt,
der keine Polymerschicht aufweist. Die zweite Seite und dementsprechend auch der elektrische
Kontaktierungsabschnitt sind der Katalysatorschicht zugewandt. Der elektrische Kontaktierungsabschnitt
bezeichnet bevorzugt den Abschnitt, der die elektrische Kontaktierung zwischen Stromsammler
und Katalysatorschicht ermöglicht. Damit stellt der elektrische Kontaktierungsabschnitt
bevorzugt einen Bereich des Stromsammlers dar, der mit der Katalysatorschicht elektrisch
kontaktierbar ist. Mithin wird es ermöglicht, dass ein elektrischer Strom durch die
Gasdiffusionselektrode bei einer Elektrolyse fließbar ist. Insbesondere kann der elektrische
Strom durch den elektrischen Potentialanlegebereich des Stromsammlers zum elektrischen
Kontaktierungsabschnitt und dann zur Katalysatorschicht fließen.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Elektrolyse eine Reduktion von gasförmigem Kohlenstoffdioxid,
Kohlenstoffmonoxid, Sauerstoff, Stickstoff, Stickstoffoxid und/oder Stickstoffdioxid
umfasst.
[0037] Vorteilhafterweise lässt sich die bevorzugte Gasdiffusionselektrode in einer Vielzahl
von Elektrolysereaktionen anwenden. Insbesondere ist die Nutzung der bevorzugten Gasdiffusionselektrode
nicht auf eine bestimme Elektrolysereaktion beschränkt.
[0038] Besonders nützlich ist die bevorzugte Gasdiffusionselektrode im Kontext der Reduktion
von Kohlenstoffdioxid während einer Elektrolyse. Vorteilhaft lassen sich hierdurch
viele Produkte und/oder Vorläufer für die Chemie-, Pharma- und/oder Lebensmittelindustrie
durch die Reduktion von CO
2 gewinnen, die von großer Bedeutung sind, wie z. B. Ethylen, Ameisensäure, Ethanol,
Propanol usw., die auch für Folgeprodukte der elektrochemischen CO
2-Reduktion relevant sein können, wie z. B. Polyethylen, Ethylenoxid, synthetische
Kraftstoffe etc. Der durchschnittliche Fachmann weiß, dass neben dem reduzierenden
Gas das Produkt auch von der verwandten Katalysatorschicht abhängt. Die vielfältigen
Anwendungsmöglichkeiten der bevorzugten Gasdiffusionselektrode für Elektrolysereaktionen
liefern einen vorteilhaften Beitrag zum Stand der Technik.
[0039] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler als eine Monopolarplatte oder eine Gitterstruktur
vorliegt, bevorzugt als eine Monopolarplatte. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
liegt der Stromsammler als ein Streckmetall vor.
[0040] Die genannten bevorzugten Ausführungsformen zur Bereitstellung des Stromsammlers
durch eine Gitterstruktur oder eine Monopolarplatte oder ein Streckmetall haben sich
als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0041] Eine Gitterstruktur ist insbesondere im Labormaßstab vorteilhaft, da eine kostengünstige
und einfache Umsetzung ermöglicht wird. Eine Gitterstruktur meint vorzugszweige eine
gitterförmige Metallplatte, wobei eine Gitterform durch Stege der Metallplatte gebildet
wird. Die Begriffe Gitterstruktur und Gitterplatte können im erfindungsgemäßen Kontext
synonym verwandt werden.
[0042] Eine Monopolarplatte bezeichnet vorzugsweise eine Metalplatte, die einen elektrischen
Pol aufweist, sodass über diesen elektrischer Strom fließbar ist. Die Vorsilbe "Mono"
soll bereits suggerieren, dass durch die Monopolarplatte eine "einpolige Platte" vorliegt.
Die Monopolarplatte weist bevorzugt eine im Wesentlichen scheibenförmige Gestalt auf.
Insbesondere ist die Länge und/oder Breite der Monopolarplatte um ein Vielfaches größer
als die Dicke. Weiterhin umfasst die Monopolarplatte vorzugsweise Öffnungen, um beispielsweise
über die Öffnungen Halterungen zur Verbindung mit weiteren Komponenten einzuführen,
beispielsweise für den Aufbau einer Elektrolysezelle. Die Öffnungen werden vorzugsweise
auch für die Durchleitung des Elektrolyten eingesetzt. Darüber hinaus weist die Monopolarplatte
bevorzugt Stege auf. Besonders bevorzugt liegen die Stege in einem mittleren Abschnitt
der Monopolarplatte. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Stege einer Monopolarplatte
in einer Aussparung eingebracht sind.
[0043] Vorteilhafterweise kann die Monopolarplatte sowohl einfach skaliert als auch bearbeitet
werden. Die einfache Bearbeitung kann sich insbesondere auf die leicht umsetzbaren
Gestaltungsmöglichkeiten für die bevorzugten Stege beziehen. Durch die Stege wird
vorteilhaft ein Flussfeld für den Elektrolyt bereitgestellt, d. h. insbesondere eine
Richtungsvorgabe für den Fluss des Elektrolyten. Mit anderen Worten ausgedrückt, wird
durch die Stege der Monopolarplatte ein Weg für den Elektrolyten vorgegeben, durch
den der Elektrolyt an der Katalysatorschicht entlang fließen kann.
[0044] Zwar weist die Gitterstruktur auch Stege auf. Im Gegensatz zur Monopolarplatte liegt
durch die Gitterform der Gitterstruktur jedoch kein Flussfeld vor, sodass beim Einsatz
einer Gitterstruktur ein zusätzliches Flussfeld bereitgestellt werden müsste. Beim
Einsatz einer Monopolarplatte liegt vorteilhafterweise durch die darin gebildeten
Stege auch das Flussfeld für den Elektrolyten vor. Vorteilhaft wird beim Einsatz einer
Monopolarplatte unter anderem durch die Bereitstellung des Flussfeldes kein zusätzlicher
Platz für eine Komponente benötigt, die, falls kein Flussfeld vorläge, ein solches
Flussfeld liefern sollte. Damit wird durch den Einsatz einer bevorzugten Monopolarplatte
auch der Abstand zwischen der Gasdiffusionselektrode als Kathode und einer Anode verringert.
Mithin wird durch den Einsatz einer Monopolarplatte vorteilhaft die Energieeffizienz
des Elektrolyseprozesses verbessert, da durch den geringeren Abstand niedrigere ohmsche
Verluste (Verlustleistung) auftreten.
[0045] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler als eine Monopolarplatte vorliegt und der elektrische
Potentialanlegebereich an der ersten Seite des Stromsammlers als ein mit der Polymerschicht
unbeschichteter Abschnitt vorliegt.
[0046] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler als eine Gitterstruktur vorliegt und der elektrische
Potentialanlegebereich an der ersten Seite des Stromsammlers als ein mit der Polymerschicht
unbeschichteter Abschnitt vorliegt.
[0047] In bevorzugten Ausführungsformen ist am elektrischen Potentialanlegebereich ein Metalltape
aufgebracht, besonders bevorzugt im Falle einer Gitterstruktur als Stromsammler. Durch
das bevorzugte Metalltape kann vorteilhaft ein zuverlässiger elektrischer Kontakt
ermöglicht werden. Das Metalltape kann beispielsweise ein Kupfertape sein, ohne auf
dieses Beispiel beschränkt zu sein.
[0048] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler Stege umfasst, wobei die Stege parallel, serpentinenförmig
oder gitterförmig angeordnet sind, wobei eine parallele Anordnung der Stege bevorzugt
ist.
[0049] Die genannten Anordnungen für die bevorzugten Stege des Stromsammlers haben sich
dahingehend als vorteilhaft erwiesen, dass sie (bis auf die Gitterform, da dieses
kein Flussfeld bietet) einen geeigneten Fluss des Elektrolyten an der Katalysatorschicht
ermöglichen. Mithin bieten die bevorzugten Anordnungen für die Stege einen zuverlässigen
Stromtransport über die Katalysatorschicht durch den Stromsammler hindurch.
[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe
umfassend Nickel, Titan, Aluminium, Kupfer, Gold, Silber, Edelstahl und/oder Kombinationen
der vorgenannten Materialien.
[0051] Die bevorzugten Materialien für den Stromsammler können einzeln zur Bereitstellung
des Stromsammlers fungieren, sodass es bevorzugt sein kann, dass der Stromsammler
im Wesentlichen ein Material umfasst. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann
der Stromsammler zwei oder mehr Materialien umfassen. Weiterhin kann es bevorzugt
sein, dass eine Kombination mehrerer Materialien vorliegt.
[0052] Unter einer Kombination mehrerer Materialien ist im erfindungsgemäßen Kontext insbesondere
eine chemische Verbindung aufzufassen. Die chemische Verbindung kann beispielsweise
eine ionische Bindung, kovalente Bindung, metallische Bindung und/oder schwache Bindung
aufweisen. So kann es beispielsweise sein, dass der Stromsammler eine Legierung als
Material umfasst.
[0053] Vorteilhafterweise erlaubt die Nutzung der bevorzugten Materialien für den Stromsammler
einen optimalen Stromtransport, sodass ohmsche Verluste möglichst geringgehalten werden.
Darüber hinaus sind die genannten Materialien dahingehend von Vorteil, dass eine hinreichend
stabile Haftung der Polymerschicht mit dem Stromsammler erreichbar ist. Vorteilhaft
kann damit die bevorzugte Gasdiffusionselektrode in einer Vielzahl von Elektrolyten
eingebracht werden, ohne Verluste der Polymerschicht hinnehmen zu müssen. Die Zuverlässigkeit
und Langzeitstabilität der bevorzugten Gasdiffusionselektrode wird hierdurch vorteilhaft
verbessert.
[0054] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass der Stromsammler eine Dicke aufweist zwischen ca. 0,1 - 20 mm,
bevorzugt zwischen ca. 0,5 - 10 mm, besonders bevorzugt zwischen ca. 0,5 - 5 mm.
[0055] Die genannten bevorzugten Dicken des Stromsammlers sind dahingehend von überraschendem
Vorteil, dass durch eine Bereitstellung eines Flussfeldes besonders einfach ein Elektrolyt
während einer Elektrolyse entlang der bevorzugten Gasdiffusionselektrode fließen kann.
Des Weiteren sind die genannten Dicken deshalb vorteilhaft, dass ein möglichst geringer
Abstand zwischen der bevorzugten Gasdiffusionselektrode als Kathode und einer Anode
in einer Elektrolysezelle ermöglicht werden kann. Darüber hinaus gewährleisten die
genannten bevorzugten Dicken vorteilhafterweise einen effizienten Stromtransport,
was bei zu dünnen elektrisch leitfähigen Strukturen (z. B. im Nanometerbereich) nicht
möglich wäre. Mithin werden durch die genannten Dicken mehrere Vorteile erzielt, die
einen überraschenden synergistischen Effekt für die bevorzugte Gasdiffusionselektrode
zur Folge haben.
[0056] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Polymerschicht ein Material umfasst ausgewählt aus einer
Gruppe umfassend Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder Polyvinylidenfluorid (PVDF).
[0057] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Polymerschicht ein Polymer
aus der Gruppe der perfluorierten Polymere (wie z. B. PTFE und/oder PFA (Perfluoralkoxy-Polymere)).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Polymerschicht ein Polymer
aus der Gruppe der nicht perfluorierten Polymere (wie z. B. Polyetheretherketon (PEEK),
Polypropylen (PP) und/oder ein Epoxidpolymer aus der Gruppe der Epoxide). In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Polymerschicht ein Polymer aus der
Gruppe der perfluorierten Polymere und ein Polymer aus der Gruppe der nicht perfluorierten
Polymere.
[0058] Die bevorzugten Materialien für die Polymerschicht haben sich dahingehend als vorteilhaft
erwiesen, dass sie eine hinreichend stabile Bindung mit dem Stromsammler erzielen
können und damit eine überraschend hohe Beständigkeit aufweisen. Darüber hinaus wird
vorteilhafterweise eine hinreichende elektrische Isolierung des Polymerschichtabschnittes
des Stromsammlers durch die bevorzugten Materialien erlangt. Einerseits kann vorteilhaft
besonders präzise elektrischer Strom am elektrischen Potentialanlegebereich abgegriffen
werden. Andererseits ist dies auch aufgrund von Sicherheitsaspekten vorteilhaft, was
die bessere Anwendbarkeit der bevorzugten Gasdiffusionselektrode verdeutlicht.
[0059] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Porenstruktur des Substrates Poren umfasst mit einem Durchmesser
zwischen ca. 100 nm - 50 µm (Nanometer bis Mikrometer), bevorzugt ca. 100 nm - 20
µm, besonders bevorzugt zwischen ca. 100 nm - 10 µm.
[0060] Die bevorzugten Durchmesser der Poren eignen sich vorteilhafterweise dazu, zuverlässig
ein Gas durchzulassen (z. B. CO
2), welches beispielsweise reduziert werden kann. Des Weiteren sind die bevorzugten
Porendurchmesser dahingehend von Vorteil, dass sie ebenfalls darauf Einfluss nehmen
können, dass der Eintritt von Flüssigkeit bzw. Flüssigkeitsanteilen des Elektrolyten
verhindert wird. Vorteilhafterweise kann hierdurch eine Flutung und damit ein Selektivitätsverlust
der Katalysatorschicht verhindert werden.
[0061] Mit der Selektivität der Katalysatorschicht ist insbesondere gemeint, dass eine bestimmte
chemische Reaktion bevorzugt katalysierbar ist, obwohl grundsätzlich mehrere chemische
Reaktionen an der Katalysatorschicht ablaufen können. Entweder diese bestimmte Reaktion
läuft bevorzugt ab oder es läuft ausschließlich diese Reaktion ab. Ein Selektivitätsverlust
bezeichnet somit eine Verringerung der Selektivität.
[0062] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass das Substrat ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe
umfassend Polytetrafluorethylen (PTFE), Perfluoralkoxylalkan (PFA), Perfluorethylenpropylen
(FEP), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und/oder Polychlortrifluorethylen
(PCTFE).
[0063] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Substrat ein Material aus
der Gruppe der perfluorierten Polymere (wie z. B. PTFE, PVDF, etc.). In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform umfasst das Substrat ein Material aus der Gruppe der nicht
perfluorierten Polymere (wie z. B. PE, PP etc.). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Substrat ein Material aus der Gruppe der perfluorierten Polymere und ein
Material aus der Gruppe der nicht perfluorierten Polymere.
[0064] Die genannten bevorzugten Materialien für das Substrat sind insbesondere aufgrund
Ihrer Hydrophobie vorteilhaft, sodass Wasser abgewiesen und damit insbesondere der
Eintritt von Flüssigkeitsanteilen vom Elektrolyt während einer Elektrolyse verhindert
werden kann.
[0065] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass das Substrat eine Dicke aufweist zwischen 0,1 - 2 mm, bevorzugt
zwischen 0,1 - 1 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,1 - 0,5 mm.
[0066] Durch die genannten bevorzugten Dicken des Substrates wird es vorteilhaft ermöglicht,
die Effekte hinsichtlich einer Abweisung von Wasser sowie der zuverlässigen Einfuhr
eines Gases durch die Poren des Substrates zu berücksichtigen. Bei gleicher Porosität
ist ein dickeres Substrat weniger durchlässig für Wasser. Um Gas durch die Poren durchlassen
zu können, darf das bevorzugte Substrat jedoch nicht zu dick sein. Die genannten Dicken
des Substrates erzielen vorteilhafterweise einen Kompromiss zwischen diesen beiden
Faktoren, die für die bevorzugte Gasdiffusionselektrode relevant sind.
[0067] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Katalysatorschicht Metallpartikel umfasst.
[0068] Vorzugsweise umfasst die Katalysatorschicht ein Material ausgewählt aus einer Gruppe
umfassend Kupfer, Kupferoxid, Silber, Gold, Zinn, Zinnoxid, Zink, Indium, Bismut,
Antimon, Palladium, Platin, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Rhenium, Titan, Vanadium,
Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Zirkonium, Niob, Molybdän, Technetium, Scandium,
Yttrium, Aluminium, Kohlenstoff, Stickstoff, Bor, Sauerstoff, Fluor, Chlor, Brom,
lod, Silizium, Phosphor, Schwefel, Gallium, Germanium, Arsen, Selen, Tellur, Blei,
Hafnium, Tantal, Wolfram, Osmium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Samarium, Europium,
Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium und/oder
eine Kombination der vorgenannten Materialien.
[0069] Als besonders vorteilhaft haben sich Materialien wie z. B. Kupfer, Silber, Gold,
Zink, Indium, Zinn, Bismut, Palladium und/oder Kombinationen dieser Materialien für
eine CO
2-Reduktion erwiesen.
[0070] Weiterhin kann es bevorzugt sein, von einem oder mehreren der genannten Materialien
oxidierte Spezies zu verwenden, d. h. Oxide von einem oder mehreren der genannten
Materialien, z. B. Metalloxide von bevorzugten Metallen, welche erwähnt wurden. Auch
kann es bevorzugt sein, Nitride von einem oder mehreren der genannten Materialien
für die Katalysatorschicht zu verwenden.
[0071] Vorteilhaft kann eine Vielzahl von Materialien für die Katalysatorschicht verwandt
werden, sodass keine Einschränkung auf eine bestimmte Materialklasse gegeben ist.
[0072] Die bevorzugte Ausführungsform, dass die Katalysatorschicht Metallpartikel aufweist,
ist besonders vorteilhaft, da sie besonders einfach mit im Stand der Technik bewährten
Verfahrenstechnologien bereitstellbar ist und sich als besonders effizient für mögliche
Katalysereaktionen erwiesen hat. Des Weiteren lassen sich vorteilhafterweise Metallpartikel
großflächig auf das Substrat verteilen, sodass entsprechend auch eine großflächige
Katalyse ausgeführt werden kann.
[0073] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Katalysatorschicht ein Bindemittel aufweist, wobei bevorzugt
das Bindemittel ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Nafion,
Sustainion, Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder Polyvinylidenfluorid (PVDF).
[0074] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Katalysatorschicht als
Bindemittel ein Material aus einer Gruppe der lonomere (wie z. B. Nafion und/oder
Sustainion). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsfrom ist das Bindemittel ein
rein polymerer Binder (wie z. B. PTFE und/oder PVDF). In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform kann das Bindemittel ein Material aus der Gruppe der lonomere und
ein Material aus der Gruppe der Polymere umfassen. Das Bindemittel dient vorzugsweise
dazu, eine langanhaltende stabile Verbindung zwischen einem Material der Katalysatorschicht
und dem Substrat zu ermöglichen. So kann insbesondere durch das bevorzugte Bindemittel
eine zuverlässige Bindung von bevorzugten Metallpartikeln an das Substrat erlangt
werden. Die genannten bevorzugten Bindemittel haben insbesondere im Hinblick auf eine
feste Anbindung von Metallpartikel auf das Substrat als vorteilhaft erwiesen.
[0075] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass das Bindemittel einen Gewichtsanteil von ca. 1 - 20 %, bevorzugt
zwischen ca. 1 - 10 %, ganz besonders bevorzugt zwischen ca. 1 - 5 %, zu den Metallpartikeln
aufweist.
[0076] Es war überraschend vorteilhaft, dass die genannten Gewichtsanteile des Bindemittels
zu den bevorzugten Metallpartikeln eine hinreichend stabile Verbindung zuließen. Die
genannten bevorzugten Gewichtsanteile haben sich dahingehend als überraschend vorteilhaft
erwiesen, dass ein Kompromiss zwischen einer hinreichenden elektrischen Leitfähigkeit
und der Stabilität hinsichtlich der Anbindung erreicht wurde. Wäre der Gewichtsanteil
des Bindemittels zu hoch, käme es zu Einschränkungen der elektrischen Leitfähigkeit.
Wäre der Gewichtsanteil des Bindemittels zu niedrig, käme es zu Stabilitätsverlusten.
Die genannten bevorzugten Werte des Gewichtsanteils des Bindemittels stellen eine
überraschend vorteilhafte Mitte zur Beachtung beider Aspekte dar. Darüber hinaus ist
für den Gewichtsanteil des Bindemittels auch die Art bzw. Beschaffenheit der verwendeten
Metallpartikel für die Katalysatorschicht relevant.
[0077] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Katalysatorschicht ein Additiv aufweist, wobei das Additiv
ausgewählt ist aus einer Gruppe umfassend ein zusätzliches Katalysatormaterial, ein
Trägermaterial, ein Schutzmaterial und/oder ein Leitfähigkeitsadditiv.
[0078] Das Additiv bezeichnet im erfindungsgemäßen Kontext einen weiteren Zusatzstoff in
der Katalysatorschicht, um weitere Effekte erzielen zu können.
[0079] Ein zusätzliches Katalysatormaterial kann vorteilhaft neben dem bereits vorhandenen
Katalysatormaterial, wie z. B. den Metallpartikeln, für die Katalyse als solche synergistische
Effekte erzielen. Beispielsweise kann die partielle Stromdichte für ein Produkt, insbesondere
die Selektivität im Falle der CO
2-Reduktion, unerwartet stark erhöht werden.
[0080] Ein Trägermaterial dient vorzugsweise der vorteilhaften Verteilung der Metallpartikel
der Katalysatorschicht. Insbesondere kann durch das Trägermaterial die aktive Oberfläche
der genutzten Metallpartikel erhöht werden. Ferner kann durch das Trägermaterial die
Stabilität und der Ladungstransport begünstigt werden.
[0081] Ein Schutzmaterial (synonym auch Schutzschicht) bezeichnet vorzugsweise eine zusätzlich
aufgebrachte Schicht mit einer Schutzwirkung für die Katalysatorschicht. Vorteilhafterweise
kann die Aufbringung einer Schutzschicht die Langlebigkeit des zu katalysierenden
Materials und den lokalen pH-Wert zugunsten höherer Stromdichten erhöhen. Eine Schutzschicht
kann beispielsweise als Material lonomere wie Nafion, Sustainion usw. und/oder kohlenstoffhaltige
Materialien, wie z. B. graphitischer Kohlenstoff (Graphit), Kohlenstoffnanoröhrchen
und/oder Graphen aufweisen.
[0082] Ein Leitfähigkeitsadditiv dient insbesondere der Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit.
Dies kann besonders dann hilfreich sein, wenn ein Material als zu katalysierendes
Material verwandt wird, welches keine hinreichend hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist.
Ein bekanntes Beispiel für ein Material für das Leitfähigkeitsadditiv ist Kohlenstoff.
Ein Leitfähigkeitsadditiv kann beispielsweise auch durch eine Dotierung gegeben sein.
Der durchschnittliche Fachmann ist in der Lage, ein geeignetes Leitfähigkeitsadditiv
auszusuchen und in die Katalysatorschicht in Abhängigkeit des Anwendungsfalles einzufügen.
[0083] Der Anteil an Binder kann vorzugsweise von Parametern der Katalysatorschicht abhängen.
So kann beispielsweise der Anteil der Binder von der Partikelgröße des verwandten
Katalysatormaterials und/oder der spezifischen Oberfläche abhängig sein.
[0084] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Gasdiffusionselektrode dadurch
gekennzeichnet, dass die Katalysatorschicht eine Dicke aufweist zwischen ca. 0,1 -
100 µm, bevorzugt zwischen ca. 0,1 - 50 µm, besonders bevorzugt zwischen ca. 1 µm
- 25 µm, ganz besonders bevorzugt zwischen ca. 1 - 10 µm.
[0085] Vorteilhafterweise können durch die genannten Dicken eine kompakte Gasdiffusionselektrode
bereitgestellt werden sowie mit bekannten Methoden des Standes der Technik reproduzierbar
auf das Substrat aufgebracht werden.
[0086] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein System, bevorzugt zur Kohlenstoffdioxid-Reduktion,
umfassend eine Elektrolysezelle, wobei die Elektrolysezelle zur Aufnahme eines flüssigen
Elektrolyts, bevorzugt auch von einem Gas, beispielsweise gasförmiges Kohlenstoffdioxid,
konfiguriert ist, wobei die Elektrolysezelle eine Anode und eine Kathode umfasst,
wobei die Kathode eine bevorzugte Gasdiffusionselektrode ist.
[0087] Der durchschnittliche Fachmann erkennt, dass technische Merkmale, Definitionen, Vorteile
und bevorzugte Ausführungsformen für die bevorzugte Gasdiffusionselektrode gleichermaßen
für das bevorzugte System gelten, und umgekehrt.
[0088] Der grundsätzliche Aufbau einer Elektrolysezelle ist dem durchschnittlichen Fachmann
bekannt, sodass dieser an dieser Stelle nicht näher erläutert werden soll.
[0089] Das bevorzugte System kann auch weitere Komponenten aufweisen. So kann es bevorzugt
sein, dass das System Endplatten aufweist, sodass die Anode und Kathode mechanisch
stabilisiert und darin eingebracht werden können. Weiterhin liegen vorzugsweise Dichtungen
vor, um einen unerwünschten Austritt von Flüssigkeiten und/oder Gasen zu vermeiden
sowie eine Trennung vom Elektrolyten und Gas-Kompartimenten beizubehalten. Mithin
kann eine Dichtung als ein Trennelement aufgefasst werden. Weiterhin kann es bevorzugt
sein, dass eine Membran zwischen der Anode und Kathode angebracht ist, beispielsweise
eine semipermeable Membran, eine Kationentauscher-Membran (z. B. umfassend Nafion),
eine Anionentauscher-Membran (z. B. umfassend Sustainion), eine Bipolar-Membran (z.
B. umfassend Fumasep) oder ein Diaphragma (z. B. Zirfon).
[0090] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das System mehrere Elektrolysezellen
umfassend eine Anode und Kathode als bevorzugte Gasdiffusionselektrode aufweisen,
um beispielsweise eine Reihen- oder Parallelschaltung von mehreren Elektrolysezellen
zu erhalten. Insbesondere kann es bevorzugt sein, einen Zellstapel (englisch: stack)
bereitzustellen, bei dem typischerweise eine Reihenschaltung vorliegt und relevant
für den Betrieb im industriellen Maßstab ist.
[0091] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung vorzugsweise ein Verfahren zur Herstellung
einer bevorzugten Gasdiffusionselektrode umfassend folgende Schritte:
- a) Bereitstellung eines Substrates, welches eine Porenstruktur aufweist und ein elektrisch
nicht-leitendes und hydrophobes Material umfasst,
- b) Bereitstellung eines Stromsammlers umfassend eine erste Seite und eine zweite Seite,
wobei die erste Seite des Stromsammlers einen Polymerschichtabschnitt und einen elektrischen
Potentialanlegebereich und die zweite Seite einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt
aufweist,
- c) Beschichtung des Substrates mit einer Katalysatorschicht,
- d) Beschichtung des Polymerschichtabschnittes des Stromsammlers mit einer Polymerschicht,
- e) Kontaktierung des elektrischen Kontaktierungsabschnittes des Stromsammlers mit
der Katalysatorschicht.
[0092] Der durchschnittliche Fachmann erkennt, dass technische Merkmale, Definitionen, Vorteile
und bevorzugte Ausführungsformen für die bevorzugte Gasdiffusionselektrode gleichermaßen
für das bevorzugte Verfahren zur Herstellung der bevorzugten Gasdiffusionselektrode
gelten, und umgekehrt.
[0093] Das bevorzugte Verfahren eignet sich vorteilhafterweise besonders gut, um eine bevorzugte
Gasdiffusionselektrode herzustellen. Vorteilhaft kann die bevorzugte Gasdiffusionselektrode
mit bewährten Prozessen des Standes der Technik bereitgestellt werden, sodass die
Herstellung auch auf Massenproduktionen ausgeweitet werden kann. Hierdurch wird vorteilhaft
eine besonders hohe Wirtschaftseffizienz erzielt. Darüber hinaus kann die bevorzugte
Gasdiffusionselektrode vorteilhaft auch schnell hergestellt werden. Weiterhin ist
es von Vorteil, dass das bevorzugte Herstellungsverfahren besonders sicher für einen
Anwender ist, sodass es keine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit gibt. Mithin ist
das bevorzugte Verfahren vorteilhafterweise besonders anwendungsfreundlich.
[0094] Zur Herstellung der bevorzugten Gasdiffusionselektrode wird vorzugsweise ein Substrat
bereitgestellt, wobei das Substrat eine Porenstruktur aufweist und ein elektrisch
nicht-leitendes und hydrophobes Material umfasst. Zudem erfolgt vorzugsweise eine
Bereitstellung eines Stromsammlers umfassend eine erste Seite und eine zweite Seite.
Die erste Seite weist einen Polymerschichtabschnitt und einen elektrischen Potentialanlegebereich
auf. Ebenfalls kann es bevorzugt sein, dass der elektrische Potentialanlegebereich
bereitgestellt wird. Die zweite Seite ist der Katalysatorschicht zugewandt.
[0095] Vorzugsweise erfolgt eine Beschichtung des Polymerschichtabschnittes mit einer Polymerschicht.
Es kann ebenfalls bevorzugt sein, die zweite Seite des Stromsammlers im Wesentlichen
vollständig mit der Polymerschicht zu beschichten und anschließend einen Teil der
Polymerschicht zu entfernen, um den elektrischen Potentialanlegebereich bereitzustellen.
Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Stromsammler im Wesentlich vollständig mit der
Polymerschicht beschichtet und daraufhin am elektrischen Potentialanlegebereich und
elektrischen Kontaktierungsabschnitt die Polymerschicht entfernt wird.
[0096] Damit die bevorzugte Gasdiffusionselektrode eine Katalysatorschicht besitzen kann,
ist es bevorzugt, das Substrat mit einer Katalysatorschicht zu beschichten.
[0097] Zudem wird vorzugsweise der elektrische Kontaktierungsabschnitt mit der Katalysatorschicht
kontaktiert, sodass eine elektrische Kontaktierung zwischen dem Stromsammler und der
Katalysatorschicht gegeben ist.
[0098] Würde man die bevorzugte Gasdiffusionselektrode nach der bevorzugten Herstellung
von unten betrachten, wäre folgende Reihenfolge der Komponenten und/oder der Schichten
erkennbar: Substrat, Katalysatorschicht, elektrischer Kontaktierungsabschnitt des
Stromsammlers, da der elektrische Kontaktierungsabschnitt der Katalysatorschicht zugewandt
ist, Polymerschicht auf dem Polymerschichtabschnitt der ersten Seite des Stromsammlers.
[0099] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung der Katalysatorschicht auf das Substrat durch ein chemisches
Nassverfahren erfolgt, wobei bevorzugt das chemische Nassverfahren ausgewählt ist
aus einer Gruppe umfassend Sprühbeschichtung, Tauchbeschichtung, Rotationsbeschichtung,
Tintenstrahldruck und/oder Rakeln.
[0100] Im erfindungsgemäßen Sinne bezeichnet ein chemisches Nassverfahren ein Verfahren
zur Beschichtung, bei dem das zu beschichtende Material mithilfe eines Materials aufgebracht
wird, welches in der flüssigen Phase vorliegt. So kann es beispielsweise bevorzugt
sein, dass die bevorzugten Metallpartikel in einer Flüssigkeit dispergiert sind und
daraufhin auf das Substrat beschichtet werden, um die Katalysatorschicht bereitzustellen.
[0101] Die bevorzugten chemischen Nassverfahren umfassend Sprühbeschichtung, Tauchbeschichtung,
Rotationsbeschichtung, Tintenstrahldruck und/oder Rakeln haben sich hierfür als besonders
nützlich erwiesen. Darüber hinaus können auch weitere chemische Nassverfahren zur
Beschichtung der Katalysatorschicht auf das Substrat verwandt werden, ohne auf die
bevorzugt genannten chemischen Nassverfahren beschränkt zu sein.
[0102] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen können auch andere Verfahren eingesetzt
werden, um die Katalysatorschicht auf das Substrat anzubringen. So können beispielsweise
Gasabscheidungsverfahren, beispielsweise Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung
(wie z. B. Sputtern) dazu verwandt werden.
[0103] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung des Polymerschichtabschnittes mit einer Polymerschicht durch
ein Pulverbeschichtungsverfahren erfolgt. Auch andere Beschichtungsverfahren können
für die Beschichtung der Polymerschicht auf den Stromsammler eingesetzt werden.
[0104] Ein Pulverbeschichtungsverfahren (wird auch als Pulverbeschichten betitelt) bezeichnet
ein Beschichtungsverfahren, mit dem der Stromsammler mithilfe eines Pulverlacks beschichtet
wird. Dabei kann es bevorzugt sein, dass die erste Seite des Stromsammlers im Wesentlichen
vollständig beschichtet wird. Daraufhin kann vorzugsweise der elektrische Potentialanlegebereich
und der Polymerschichtabschnitt bereitgestellt werden, indem das beschichte Polymer
an den für den elektrischen Potentialanlegebereich relevanten Stellen entfernt wird.
[0105] Ebenfalls kann es bevorzugt sein, den gesamten Stromsammler, insbesondere die erste
und die zweite Seite, im Wesentlichen vollständig mit der Polymerschicht zu beschichten.
Daraufhin kann vorzugsweise eine abschnittsweise Entfernung der Polymerschicht erfolgen,
sodass die Polymerschicht auf dem Polymerschichtabschnitt verbleibt und der elektrische
Potentialanlegebereich bereitgestellt wird. Ferner wird vorzugsweise, nachdem die
Polymerschicht auf der ersten und zweiten Seite des Stromsammlers im Wesentlichen
vollständig beschichtet wurde, auch eine Entfernung der Polymerschicht an der zweiten
Seite vorgenommen, um den elektrischen Kontaktierungsabschnitt bereitzustellen.
[0106] Die Entfernung des beschichteten Polymers zur Bereitstellung des elektrischen Potentialanlegebereiches
und der Polymerschicht auf dem Polymerschichtabschnitt kann beispielsweise mechanisch
erfolgen (z. B. durch Fräsen oder Kratzen), durch die Wirkung von Wärme und/oder eines
Lasers. Die genannten beispielhaften Verfahren, ohne darauf eingeschränkt zu sein,
können auch für die Entfernung der Polymerschicht verwandt werden, wenn sie auf der
ersten und zweiten Seite des Stromsammlers beschichtet wurde.
[0107] Ebenfalls kann es bevorzugt sein, die Beschichtung lediglich im Polymerschichtabschnitt
auszuführen, sodass mit einem Schritt sowohl die Polymerschicht auf dem Polymerschichtabschnitt
als auch der elektrische Potentialanlegebereich bereitgestellt wird.
[0108] Pulverbeschichtungsverfahren lassen sich vorteilhaft auch in Großindustriellen Anwendungen
besonders effizient ausführen und sind besonders nützlich für bevorzugte Materialien,
wie z. B. PTFE und/oder PEEK, für die Polymerschicht.
[0109] Vorzugsweise umfasst die Bereitstellung des Stromsammlers eine Bereitstellung einer
Rohfassung für den Stromsammler. Die Rohfassung meint hierbei eine metallische Struktur
ohne Beschichtung, sodass durch die Rohfassung die geometrische Ausgestaltung des
Stromsammlers ermöglicht wird. Mit anderen Worten ausgedrückt, meint die Rohfassung
für sich genommen den Stromsammler, der keinerlei Beschichtung aufweist. Insbesondere
umfasst die Rohfassung auch Stege, sodass durch die Rohfassung auch die Anordnung
der Stege vorgegeben werden kann.
[0110] Die Bereitstellung der Rohfassung kann bevorzugt durch Ätzen, Fräsen, Stanzen und/oder
Lasern eines metallischen Materials erfolgen. Die bevorzugten Verfahren und/oder Komponenten
umfassend Ätzen, Fräsen, Stanzen und/oder Lasern haben sich als besonders gut geeignet
erwiesen, um die Rohfassung bereitzustellen. Insbesondere lässt sich vorteilhaft die
Anordnung der Stege besonders präzise und schnell bewerkstelligen.
[0111] Die erfindungsgemäßen Aspekte sollen im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert
werden, ohne auf diese Figuren beschränkt zu sein.
FIGUREN
Kurzbeschreibung der Figuren
[0112]
- Fig. 1
- Schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines Stromsammlers
- Fig. 2
- Schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Stromsammlers
- Fig. 3
- Schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Gasdiffusionselektrode
- Fig. 4
- Schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Gasdiffusionselektrode
- Fig. 5
- Schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines Systems
- Fig. 6
- Messergebnisse für die elektrochemische Performance einer Gitterstruktur als Stromsammler
- Fig. 7
- Messergebnisse für die elektrochemische Performance einer Monopolarplatte als Stromsammler
- Fig. 8
- Fotos eines Einbaus einer bevorzugten Gasdiffusionselektrode
- Fig. 9
- Fotos einer Monopolarplatte als Stromsammler
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0113] Fig. 1 stellt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines Stromsammlers
7 dar. Fig 1a zeigt die erste Seite des Stromsammlers
7, während Fig. 1b die zweite Seite des Stromsammlers
7 abbildet. Der Stromsammler
7 in der Fig. 1 ist als Monopolarplatte ausgeführt.
[0114] Vorteilhafterweise kann die Monopolarplatte sowohl einfach skaliert als auch bearbeitet
werden. Die einfache Bearbeitung zeigt sich insbesondere in die einfach umsetzbaren
Gestaltungsmöglichkeiten für Stege
15. Durch die Stege
15 wird vorteilhaft ein Flussfeld für den Elektrolyten bereitgestellt, d. h. insbesondere
eine Richtungsvorgabe für den Fluss des Elektrolyten ermöglicht. Damit wird durch
die Stege
15 der Monopolarplatte ein Weg für den Elektrolyten vorgegeben, durch den der Elektrolyt
an der Katalysatorschicht entlang fließen kann. Die Stege
15 der Monopolarplatte liegen in einem mittleren Abschnitt der Monopolarplatte, insbesondere
innerhalb in einer Aussparung der Monopolarplatte.
[0115] Ein elektrischer Kontaktierungsabschnitt
13 befindet sich auf der zweiten Seite des Stromsammlers
7 und ist beim Einbau in die bevorzugte Gasdiffusionselektrode einer Katalysatorschicht
zugewandt, da der elektrische Kontaktierungsabschnitt
13 für eine elektrische Kontaktierung des Stromsammlers
7 mit der Katalysatorschicht verwandt wird.
[0116] Ferner ist ein elektrischer Potentialanlegebereich
9 dargestellt, der insbesondere auf der ersten Seite des Stromsammlers
7 vorliegt. In der gemäß der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform liegt der elektrische
Potentialanlegebereich
9 an der ersten Seite und an der zweiten Seite des Stromsammlers
7 vor. Der elektrische Potentialanlegebereich
9 ist hierbei derart strukturiert, dass dieser beispielsweise mit einer elektrischen
Klemme für einen Kontakt beidseitig kontaktierbar ist. Der elektrische Potentialanlegebereich
9 ist mit der Polymerschicht nicht beschichtet und ist damit elektrisch kontaktierbar.
Mithin kann vorteilhaft ein elektrischer Strom bei einer Elektrolyse am elektrischen
Potentialanlegebereich
9 abgegriffen werden.
[0117] Fig. 2 stellt schematisch eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Stromsammlers
7 dar. Fig 2a zeigt die erste Seite des Stromsammlers
7, während Fig. 2b die zweite Seite des Stromsammlers
7 abbildet. Der Stromsammler
7 in der Fig. 2 ist als Gitterstruktur (synonym auch Gitterplatte) ausgeführt.
[0118] Eine Gitterstruktur ist insbesondere im Labormaßstab vorteilhaft, da sie kostengünstig
bereitgestellt oder erwerbt werden kann. Der Fachmann erkennt, dass auch die Gitterstruktur
als Stromsammler Stege aufweist (nämlich durch die Strukturen, um die Gitterform zu
erhalten), jedoch liegt durch die Stege der Gitterstruktur kein Flussfeld vor. Mithin
wird beim Einsatz einer Gitterstruktur als Stromsammler ein zusätzliches Flussfeld
benötigt. Beim Einsatz einer Monopolarplatte als Stromsammler
7 liegt durch die darin vorhandenen Stege bereits ein Flussfeld für den Elektrolyten
vor.
[0119] Der elektrische Potentialanlegebereich
9 ist hierbei ein mit der Polymerschicht unbeschichteter Abschnitt. Ferner kann der
elektrische Potentialanlegebereich
9 mit einem Metalltape versehen werden, um einen elektrischen Kontakt zum Stromsammler
7 zu ermöglichen. Anders ausgedrückt, wird der elektrische Potentialanlegebereich
9, der zum Stromsammler
7 gehört, mit dem Metalltape elektrisch kontaktiert.
[0120] Der elektrische Kontaktierungsabschnitt
13 liegt an der zweiten Seite des Stromsammlers
7 vor und dient ebenfalls der elektrischen Kontaktierung mit der Katalysatorschicht
einer bevorzugten Gasdiffusionselektrode.
[0121] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer
Gasdiffusionselektrode
1. Fig. 3a ist eine Seitenansicht, während Fig. 3b eine Frontalansicht der der Gasdiffusionselektrode
1 zeigt. In der Ausführungsform gemäß der Fig. 3 liegt der Stromsammler
7 als Gitterstruktur vor.
[0122] Die Gasdiffusionselektrode umfasst ein Substrat
3, eine Katalysatorschicht
5 und den Stromsammler
7. Das Substrat
3 umfasst ein elektrisch nicht-leitendes und hydrophobes Material und weist eine Porenstruktur
auf. Das Substrat
3 dient als Träger für die Katalysatorschicht
5 und den Stromsammler
7. Dabei ist die Katalysatorschicht
5 auf das Substrat
3 angeordnet. Die erste Seite des Stromsammlers
7 weist einen Polymerschichtabschnitt auf. Weiterhin liegt mindestens an der ersten
Seite des Stromsammlers
7 ein elektrischer Potentialanlegerbereich
9 vor. Die zweite Seite des Stromsammlers
7 weist den elektrischen Kontaktierungsabschnitt auf, der der Katalysatorschicht
5 zugewandt ist. Durch den Aufbau der Gasdiffusionselektrode
1 wird es ermöglicht, dass ein elektrischer Strom durch die Gasdiffusionselektrode
1 fließbar ist.
[0123] Da der Stromsammler
7 als Gitterstruktur ausgeführt ist, liegt der elektrische Potentialanlegebereich
9 an einer Umrandung des Stromsammlers
7 vor, erlaubt dennoch eine sichere elektrische Kontaktierungsmöglichkeit. Der elektrische
Potentialanlegebereich
9 kann auch mit einem Metalltape, wie z. B. ein Kupfertape, aufgebracht werden, um
den elektrischen Kontakt zu etablieren.
[0124] Die Gasdiffusionselektrode
1 erzielt eine Vielzahl von überraschend vorteilhaften Effekten, die in ihrer Gesamtheit
keineswegs zu erwarten und synergistisch waren. So ist der prinzipielle Aufbau der
Gasdiffusionselektrode
1 einfach auf größere Dimensionen zu skalieren, sodass eine Überführung in Großanlagen
möglich ist. Des Weiteren können vorteilhaft höhere elektrische Stromdichten und damit
auch höhere Produktraten erzeugt werden, sodass auch höhere Faradaysche Effizienzen
erlangt werden können. Insbesondere tritt vorteilhaft auch das im Stand der Technik
beschriebene Flutungsproblem nicht auf, was zum Selektivitätsverlust führen würde.
Mithin ist die Katalysatorschicht
5 vorteilhaft langzeitstabil, sodass eine hohe Funktionsbeständigkeit durch die Gasdiffusionselektrode
1 erzielt wird. Darüber hinaus ist die Gasdiffusionselektrode
1 dahingehend vorteilhaft, dass besonders zuverlässig ein effizienter elektrischer
Strom bereitgestellt wird.
[0125] Fig. 4 zeigt ebenfalls eine bevorzugte Ausführungsform der Gasdiffusionselektrode
1, wobei hierbei der Stromsammler
7 als Monopolarplatte ausgeführt ist und nicht wie in der Fig. 3 als Gitterstruktur.
Der grundsätzliche Aufbau gemäß der Darstellung der Fig. 4 entspricht jedoch dem der
Fig. 3. Fig. 4a zeigt eine Seitenansicht und Fig. 4b eine Frontalansicht der Gasdiffusionselektrode
1.
[0126] Eine Monopolarplatte als Stromsammler
7 eignet sich besonders gut für die Gasdiffusionselektrode
1. So ist eine bessere Skalierbarkeit des Stromsammlers
7 und der Gasdiffusionselektrode
1 gegeben. Des Weiteren ist die Monopolarplatte einfach zu verarbeiten, um ein Flussfeld
für den Elektrolyten bereitzustellen. Insbesondere ermöglicht die Monopolarplatte
durch die Bereitstellung des Flussfeldes aufgrund der Anordnung der Stege einen engen
Abstand einer Anode zur Gasdiffusionselektrode als Kathode, sodass auch vorteilhaft
die Effizienz gesteigert wird.
[0127] Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Systems, welches eine Elektrolysezelle
17 aufweist. Die Gasdiffusionselektrode
1 stellt eine Komponente der Elektrolysezelle
17 dar.
[0128] Die Gasdiffusionselektrode
1 umfasst dabei eine Monopolarplatte als Stromsammler
7 und ein Substrat
3, welches am elektrischen Kontaktierungsabschnitt des Stromsammlers
7 angebracht wird. Das Substrat
3 ist mit der Katalysatorschicht
5 beschichtet, welche in der Fig. 5 jedoch nicht zu erkennen ist. Weiterhin liegen
Dichtungen
23 vor, um einen unerwünschten Elektrolytfluss in weitere Komponenten der Elektrolysezelle
17 zu vermeiden. Zudem umfasst die Elektrolysezelle
17 eine Membran
25 die zwischen der Gasdiffusionselektrode
1 und einer Anode
19 angebracht wird. Ferner halten Endplatten
21 die Gasdiffusionselektrode zusammen und führen zu einer Stabilität der Elektrolysezelle
17.
[0129] Fig. 6 zeigt Messergebnisse für die elektrochemische Umsetzung von CO
2 mit einer Gitterstruktur als Stromsammler.
[0130] In Fig. 6a erfolgte die Umsetzung mit einer Gitterstruktur als Stromsammler ohne
eine Polymerschicht. Die Faradaysche Effizienz (FE) für Wasserstoff, Ethylen, Kohlenstoffmonoxid
und Methan ist gegen die angelegte kathodische Stromdichte j aufgetragen. Es ist ersichtlich,
dass Wasserstoff das Hauptprodukt darstellt.
[0131] Fig. 6b zeigt die Ergebnisse für die elektrochemische Umsetzung von CO
2 mit einem Gitter als Stromsammler, das mit einer Polymerschicht beschichtet ist.
Die Faradaysche Effizienz (FE) ist gegen die angelegte kathodische Stromdichte j aufgetragen.
Im Gegensatz zur unbeschichteten Gitterstruktur bewirkt die Polymerbeschichtung eine
Unterdrückung der Wasserstoffproduktion, was u. a. vorteilhafterweise zu einer höheren
Faradayschen Effizienz zu Ethylen führt.
[0132] Über den Messergebnissen der Fig. 6a und 6b sind Fotos der Gitterstruktur dargestellt,
welche in Fig. 6a unbeschichtet und in Fig. 6b mit einer Polymerschicht beschichtet
ist.
[0133] In Fig. 6c wird das Verhältnis zwischen der Faradayschen Effizienz von Ethylen zu
Wasserstoff (FE Ethylene/Hydrogen) gegen die kathodische Stromdichte j aufgetragen.
Die quadratischen Symbole ("Coated copper grid") stellen dabei die Werte für den beschichteten
Gitterstromsammler dar und die runden Symbole ("Uncoated copper grid") die Werte für
den unbeschichteten Gitterstromsammler.
[0134] In Fig. 7 werden die Messergebnisse für die elektrochemische Performance einer Monopolarplatte
als Stromsammler für die Reduktion von CO
2 dargestellt.
[0135] In Fig. 7a wird die Faradaysche Effizienz (FE) auf der Y-Achse gegen die kathodische
Stromdichte j aufgetragen. Dabei ist ersichtlich, dass die Selektivität für die Bildung
für Wasserstoff niedrig bleibt und die Bildung von z. B. Ethylen hoch.
[0136] In Fig. 7b ist auf der Y-Achse das Zellpotential ("Cell Potential") gegen die Zeit
("time") auf der X-Achse aufgetragen. Die dunkle Linie ("TUB monopolar plate design")
stellt dabei eine Messung mit der Monopolarplatte als Stromsammler dar und die hellere
Linie ("TUB cell side contacting") eine Messung ohne Stromsammler. Es wird dabei das
Verhalten bei Anlegen eines Stromes deutlich. Dabei stellt sich das Potential in Gegenwart
des Stromsammlers direkt ein, hingegen ohne Stromsammler fällt das Potential erstmal
auf einen sehr negativen Wert ab und nähert sich danach langsam einen konstanten Wert
an. Das bessere Ansprechen des Potentials beim Anlegen des Stromes macht die bessere
elektrische Kontaktierung durch den Stromsammler deutlich.
[0137] In Fig. 7c ist rechts ein Foto der Monopolarplatte als Stromsammler gezeigt. Links
ist ein Foto einer bevorzugten Ausführungsform der Gasdiffusionselektrode nach einer
Messung gezeigt. Auf der Gasdiffusionselektrode sind dabei die Abdrücke der unbeschichteten
Stege zu sehen, die für den elektrischen Kontakt sorgen. Rechts wird ein Foto der
Monopolarplatte dargestellt.
[0138] In Fig. 8 werden Fotos von Endplatten gezeigt, in die die Gasdiffusionselektrode
eingebaut werden kann.
[0139] In Fig. 8a ist ein Foto einer Endplatte
21 samt eingebauter Gitterstruktur als Stromsammler
7 dargestellt. Ein Metalltape
27, hierbei ein Kupfertape (Kupferklebeband) verbindet den elektrischen Potentialanlegebereich
9 des Stromsammlers
7 mit der Endplatte
21.
[0140] Fig. 8b zeigt die Endplatte 21 ohne die Gasdiffusionselektrode. Man sieht die eingefräste
Kavität, um die Gasdiffusionselektrode darin einzuführen.
[0141] In Fig. 9 sind Fotos einer Monopolarplatte abgebildet, die als Stromsammler
7 fungiert.
[0142] Fig. 9a zeigt die erste Seite der Monopolarplatte mit einem parallelen Flussfeld.
Fig. 9b zeigt die zweite Seite der Monopolarplatte mit dem parallelen Flussfeld, was
durch die Anordnung der Stege
15 erzielt wird. In Fig. 9c ist die erste Seite des Stromsammlers
7 gezeigt, während die Fig. 9d die zweite Seite zeigt. Das Flussfeld der Monopolarplatte
gemäß den Fig. 9c und 9d ist serpentinenförmig, was ebenfalls durch die entsprechende
Anordnung der Stege
15 bereitstellbar ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0143]
- 1
- Gasdiffusionselektrode
- 3
- Substrat
- 5
- Katalysatorschicht
- 7
- Stromsammler
- 9
- Elektrischer Potentialanlegebereich
- 11
- Polymerschicht
- 13
- Elektrischer Kontaktierungsabschnitt
- 15
- Steg
- 17
- Elektrolysezelle
- 19
- Anode
- 21
- Endplatte
- 23
- Dichtung
- 25
- Membran
- 27
- Metalltape
LITERATURVERZEICHNIS
1. Gasdiffusionselektrode (1) für eine Elektrolyse umfassend ein Substrat (3), eine Katalysatorschicht
(5) und einen Stromsammler (7), wobei das Substrat (3) eine Porenstruktur aufweist
und ein elektrisch nicht-leitendes und hydrophobes Material umfasst, wobei der Stromsammler
(7) eine erste Seite und eine zweite Seite aufweist, sowie das Substrat (3) als Träger
für die Katalysatorschicht (5) und den Stromsammler (7) fungiert, wobei die Katalysatorschicht
(5) auf das Substrat (3) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Seite des Stromsammlers (7) einen Polymerschichtabschnitt und einen elektrischen
Potentialanlegebereich (9) aufweist, wobei auf dem Polymerschichtabschnitt eine Polymerschicht
(11) vorliegt und der elektrische Potentialanlegebereich (9) elektrisch kontaktierbar
ist und die zweite Seite einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt (13) umfasst,
wobei der elektrische Kontaktierungsabschnitt (13) der Katalysatorschicht (5) zugewandt
ist, sodass ein elektrischer Strom durch die Gasdiffusionselektrode (1) bei der Elektrolyse
fließbar ist.
2. Gasdiffusionselektrode (1) nach dem vorherigen Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
die Elektrolyse eine Reduktion von gasförmigem Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid,
Sauerstoff, Stickstoff, Stickstoffoxid und/oder Stickstoffdioxid umfasst.
3. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stromsammler (7) als eine Monopolarplatte oder eine Gitterstruktur vorliegt, bevorzugt
als eine Monopolarplatte.
4. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stromsammler (7) Stege (15) umfasst, wobei die Stege (15) parallel, serpentinenförmig
oder gitterförmig angeordnet sind, wobei eine parallele Anordnung der Stege (15) bevorzugt
ist.
5. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stromsammler (7) ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Nickel,
Titan, Aluminium, Kupfer, Gold, Silber, Edelstahl und/oder Kombinationen der vorgenannten
Materialien.
6. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stromsammler (7) eine Dicke aufweist zwischen ca. 0,1 - 20 mm, bevorzugt zwischen
0,5 - 10 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,5 - 5 mm.
7. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Polymerschicht (11) ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe umfassend
ein Epoxid, Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyetheretherketon (PEEK) und/oder Polyvinylidenfluorid
(PVDF).
8. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Porenstruktur des Substrats (3) Poren umfasst mit einem Durchmesser zwischen 100
nm - 50 µm, bevorzugt 100 nm - 20 µm, besonders bevorzugt zwischen 100 nm - 10 µm.
9. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Substrat (3) ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Polytetrafluorethylen
(PTFE), Perfluoralkoxylalkan (PFA), Perfluorethylenpropylen (FEP), Polyvinylidenfluorid
(PVDF) und/oder Polychlortrifluorethylen (PCTFE).
10. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Katalysatorschicht (5) Metallpartikel umfasst,
wobei bevorzugt die Katalysatorschicht ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe
umfassend Kupfer, Kupferoxid, Silber, Gold, Zinn, Zinnoxid, Zink, Indium, Bismut,
Antimon, Palladium, Platin, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Rhenium, Titan, Vanadium,
Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Zirkonium, Niob, Molybdän, Technetium, Scandium,
Yttrium, Aluminium, Kohlenstoff, Stickstoff, Bor, Sauerstoff, Fluor, Chlor, Brom,
lod, Silizium, Phosphor, Schwefel, Gallium, Germanium, Arsen, Selen, Tellur, Blei,
Hafnium, Tantal, Wolfram, Osmium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Samarium, Europium,
Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium und/oder
eine Kombination der vorgenannten Materialien.
11. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Katalysatorschicht (5) ein Bindemittel aufweist,
wobei bevorzugt das Bindemittel ein Material umfasst ausgewählt aus einer Gruppe umfassend
Nafion, Sustainion, Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder Polyvinylidenfluorid (PVDF),
wobei vorzugsweise das Bindemittel einen Gewichtsanteil von 1 - 20 %, bevorzugt zwischen
1 - 10 %, ganz besonders bevorzugt zwischen 1 - 5 %, zu Metallpartikeln aufweist.
12. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Katalysatorschicht (5) ein Additiv aufweist, wobei das Additiv ausgewählt ist
aus einer Gruppe umfassend ein zusätzliches Katalysatormaterial, ein Trägermaterial,
ein Schutzmaterial und/oder ein Leitfähigkeitsadditiv.
13. Gasdiffusionselektrode (1) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Katalysatorschicht (5) eine Dicke aufweist zwischen 0,1 - 100 µm, bevorzugt zwischen
0,1 - 50 µm, besonders bevorzugt zwischen 1 µm - 25 µm, ganz besonders bevorzugt zwischen
1 - 10 µm.
14. System zur Kohlenstoffdioxid-Reduktion umfassend eine Elektrolysezelle (17), wobei
die Elektrolysezelle (17) zur Aufnahme eines flüssigen Elektrolyts, bevorzugt auch
von gasförmigen Kohlenstoffdioxid, konfiguriert ist, wobei die Elektrolysezelle eine
Anode (19) und eine Kathode umfasst, wobei die Kathode eine Gasdiffusionselektrode
(1) ist nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13.
15. Verfahren zur Herstellung einer Gasdiffusionselektrode nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1-13 umfassend folgende Schritte:
a) Bereitstellung eines Substrates (3), welches eine Porenstruktur aufweist und ein
elektrisch nicht-leitendes und hydrophobes Material umfasst,
b) Bereitstellung eines Stromsammlers umfassend eine erste Seite und eine zweite Seite,
wobei die erste Seite einen Polymerschichtabschnitt und einen elektrischen Potentialanlegebereich
aufweist oder der elektrische Potentialanlegebereich bereitgestellt wird und die zweite
Seite einen elektrischen Kontaktierungsabschnitt umfasst,
c) Beschichtung des Substrates mit einer Katalysatorschicht,
d) Beschichtung des Polymerschichtabschnittes mit einer Polymerschicht,
e) Kontaktierung des elektrischen Kontaktierungsabschnittes mit der Katalysatorschicht.