TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung für eine Tür, ein Auslösemodul
einer derartigen Dichtungsvorrichtung und eine Bohrlehre zur Montage einer derartigen
Dichtungsvorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türdichtungen werden üblicherweise in Bereichen eingesetzt, wo Lichtdurchlässe verhindert
werden sollen und/oder ein Schallschutz gewährleistet werden soll. Türspaltdichtungen
in Form von Absenkdichtungen weisen üblicherweise eine Gehäuseschiene in Form einer
u-förmigen Profilschiene, eine an oder in dieser Gehäuseschiene gehaltene und relativ
zur Gehäuseschiene verschiebbare Dichtleiste mit einem Dichtelement und einen Absenkmechanismus
zum Absenken und Anheben der Dichtleiste auf. Die Dichtleiste senkt üblicherweise
automatisch beim Schliessen der Tür ab, indem eine Kraft in Längsrichtung auf ein
der Gehäuseschiene vorstehendes Betätigungsteil wirkt und den mechanischen Absenkmechanismus
entgegen einer Federkraft betätigt. Das Betätigungsteil ist üblicherweise ein Stab
oder ein Bolzen. Beim Öffnen des Türflügels wird der Bolzen wieder freigegeben und
der Absenkmechanismus hebt die Dichtleiste dank der Rückstellkraft der Federn wieder
an. Derartige Absenkdichtungen lassen sich nicht nur an einer Türunterseite verwenden,
sondern auch seitlich oder auf der oberen Seite der Tür. Das Absenken und Anheben
ist deshalb in Bezug auf die Gehäuseschiene zu verstehen.
[0003] Beim Schliessen von schwenkbaren Türflügeln steht der Auslösebolzen am ortsfesten
Türrahmen an und wird beim weiteren Schliessen des Türflügels eingedrückt. Bei pivotierbaren
Türen, auch Pivottüren, genannt, befindet sich die vertikale Schwenkachse des Türflügels
innerhalb des Türflügels und nicht wie bei anderen schwenkbaren Türflügeln im Türband
zwischen Türrahmen und Türflügel. Beim Schliessen des Pivot-Türflügels wirken andere
Kräfte auf den Auslösebolzen. Das Schliessverhalten ist somit anders. Ferner ist der
Verschleiss am Auslösebolzen und am Türrahmen grösser.
[0004] DE 102016108385 A1 offenbart eine mechanisch betätigte Absenkdichtung für eine Pivottüre. Die Absenkdichtung
weist ein Gehäuse und einen dem Gehäuse stirnseitig vorstehenden Auslöser mit einem
drehbar gelagerten Rotationskörper zur Anlage an einer ortsfesten Anschlagfläche auf.
Der Rotationskörper ist ein Kugel- oder Rollenlager, dessen Rotationsachse senkrecht
zur Längsrichtung der Absenkdichtung verläuft. Der Rotationskörper bildet das freie
Ende des stabförmigen Auslösers. An der ortsfesten Zarge ist eine ortsfeste Anschlagsfläche
vorhanden, die eine Auflauframpe mit einem Scheitel ausbildet.
[0005] EP 3 667 010 A1 beschreibt eine Anschlagvorrichtung für eine Pivottüre, wobei die Anschlagvorrichtung
eine in einem Rollenträger drehbar gehaltene Rolle aufweist. Die Anschlagvorrichtung
ist an der ortsfesten Zarge der Tür befestigt.
[0006] Ferner offenbart
DE 202 19 081 U1 eine Schiebetür mit einer Absenkdichtung mit einem Gehäuse und einem im Gehäuse schwenkbar
angeordneten Auslöser zur Betätigung eines Mechanismus zur Absenkung einer Dichtleiste.
Der Auslöser ist in Form eines Hebelelements ausgebildet, das eine Rolle zur Kontaktierung
des ortsfesten Türrahmens aufweist.
[0007] Auch
KR 20130049928 A beschreibt eine Absenkdichtung mit einem Auslösehebel und einer daran angeordneten
Rolle.
[0008] Die bekannten Lösungen weisen den Nachteil auf, dass sie relativ viel Platz benötigen
und somit für einen schmalen vertikalen Türspalt, wie er bei Pivottüren oft auftritt,
kaum einsetzbar sind. Die Absenkdichtungen sind deshalb entsprechend anzupassen. Zudem
sind mindestens bei einem Teil der vorgeschlagenen Lösungen speziell geformte Auflauframpen
notwendig. Diese Dichtungsvorrichtungen lassen sich auch kaum auf die örtlichen Gegebenheiten,
insbesondere auf die jeweils vorliegenden Spaltmasse, anpassen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0009] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Dichtungsvorrichtung
für eine Tür zu schaffen, die sich für Pivottüren einsetzen lässt.
[0010] Diese Aufgabe löst eine Dichtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie ein Auslösemodul gemäss Patentanspruch 14 und eine Bohrlehre gemäss Patentanspruch
15.
[0011] Die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung für eine Tür mit einem schwenkbaren Türflügel
weist eine Absenkdichtung zur Anordnung am oder im Türflügel auf, wobei die Absenkdichtung
eine Gehäuseprofilschiene, eine relativ zur Gehäuseprofilschiene anhebbare und absenkbare
Dichtleiste, einen Absenkmechanismus zur Anhebung und Absenkung der Dichtleiste und
ein Betätigungssteil aufweist. Das Betätigungsteil betätigt beim Schliessen des Türflügels
den Absenkmechanismus. Die Dichtungsvorrichtung weist ein Auslösemodul mit einem Rotationskörper
auf, wobei das Auslösemodul beim Schliessen des Türflügels auf das Betätigungsteil
wirkt. Das Auslösemodul weist ein Führungselement auf, das zur Befestigung des Auslösemoduls
am oder im Türflügel ausgebildet ist oder das ortsfest an der Gehäuseprofilschiene
angeordnet ist. Der Rotationskörper ist in einem Kopplungsteil gehalten und das Kopplungsteil
ist relativ zum Führungselement und geführt vom Führungselement bewegbar.
[0012] Das Kopplungsteil ist bewegbar, vorzugsweise verschiebbar, relativ zum Führungselement
angeordnet. Dies ermöglicht die Halterung des Rotationskörpers am Türflügel bei gleichzeitiger
Kraftübertragung auf das Betätigungsteil beim Schliessen des Türflügels.
[0013] Der Rotationskörper wirkt somit auf das Betätigungsteil, d.h. den Auslöser, der Absenkdichtung,
ohne dass er jedoch mit ihm verbunden sein muss. Das Führungselement dient als Führung,
vorzugsweise als seitliche Führung. Diese Führung ist vorhanden, unabhängig davon,
ob der Rotationskörper mit dem Betätigungsteil verbunden ist oder lose dazu angeordnet
ist. Im Falle einer losen Kontaktierung des Rotationskörpers bzw. des Kopplungsteils
mit dem Betätigungsteil sind die beim Öffnen und Schliessen der Tür wirkenden Kräfte
entkoppelt. Insbesondere Querkräfte, welche sich insbesondere negativ auf den Absenkmechanismus
auswirken, können minimiert werden.
[0014] Diese Dichtungsvorrichtung lässt sich für alle Arten von Türen, jedoch insbesondere
für gefälzte Türen und für Pivottüren verwenden. Vorteilhaft ist, dass sich das Auslösemodul
relativ klein ausbilden lässt und die Vorrichtung somit auch für schmale Türflügel
einsetzbar ist.
[0015] Diese Dichtungsvorrichtung lässt sich nicht nur an einer Türunterseite verwenden,
sondern auch seitlich oder auf der oberen Seite der Tür. Das Absenken und Anheben
ist deshalb in Bezug auf die Gehäuseschiene zu verstehen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform definiert das Betätigungsteil eine Längsrichtung,
wobei das Kopplungsteil und der Rotationskörper entlang dieser Längsrichtung angeordnet
sind. D.h. der Rotationskörper befindet sich vorzugsweise am stirnseitigen, dem Türrahmen
zugewandten Ende des Betätigungsteils. Er steht vorzugsweise mindestens teilweise
der Stirnseite des Türflügels vor. Dies vermindert den Platzbedarf im Türflügel. Vorzugsweise
steht der Rotationskörper dem Betätigungsteil vor. Vorzugsweise ist das Kopplungsteil
in der Längsrichtung relativ zum Führungselement geführt verschiebbar.
[0017] In einigen Ausführungsformen ist das Kopplungsteil Teil des Betätigungsteils, vorzugsweise
ist es einteilig gemeinsam mit dem Betätigungsteil ausgebildet oder es ist lösbar
oder fest am Betätigungsteil befestigt bzw. mit ihm verbunden.
[0018] In anderen bevorzugten Ausführungsformen kontaktiert das Kopplungsteil das Betätigungsteil
unverbunden, d.h. es ist nicht an ihm befestigt, sondern lässt sich davon distanzieren.
Die Kontaktierung ist mindestens im betätigten, d.h. abgesenkten Zustand der Dichtungsvorrichtung
vorhanden. Im angehobenen Zustand ist je nach Ausführungsform bzw. Einstellung der
Dichtungsvorrichtung ein Spalt zwischen dem Kopplungsteil und dem Betätigungsteil
vorhanden oder sie kontaktieren sich weiterhin.
[0019] Das Führungselement ist vorzugsweise eine Montagehülse, in welchem das Kopplungsteil
geführt gehalten ist.
[0020] In bevorzugten Ausführungsformen weist die Montagehülse eine Wand zur Anlage an einer
Stirnseite des Türflügels auf. Die Montagehülse lässt sich dadurch auf eine einfache
Art und Weise an der Stirnseite des Türflügels befestigen, ähnlich wie die bekannten
Befestigungswinkel der bekannten Absenkdichtungen.
[0021] Vorzugsweise weist die Montagehülse Mittel zur Befestigung der Absenkdichtung am
Türflügel auf. Dies erleichtert die Montage und minimiert den Platzbedarf, da dasselbe
Mittel zur Montage des Rotationskörpers und der Gehäuseprofilschiene der Absenkdichtung
verwendet wird.
[0022] Vorzugsweise ist das Mittel eine vorstehende Nase zum Eingriff in die Gehäuseschiene
der Absenkdichtung. Somit entspricht die Montagart der Absenkdichtung der bekannten
und bewährten Befestigung mittels eines Haltewinkels.
[0023] In einigen Ausführungsformen ist der Rotationskörper eine Kugel, die vorzugsweise
in einer Aufnahmeöffnung des Kopplungsteils drehbar gehalten ist. Andere Arten der
Lagerung der Kugel sind möglich. Die hier beschriebene Art und Weise minimiert jedoch
die Bauteile und den Platzbedarf. Sie bildet vorzugsweise ein Kugellager aus.
[0024] In anderen Ausführungsformen ist der Rotationskörper eine Rolle oder ein Rad, die
bzw. das in einem Schlitz des Kopplungsteils drehbar gehalten ist. Die Begriffe "Rolle"
und "Rad" sind in diesem Text als Synonyme behandelt. Die Rolle hat im Vergleich zur
Kugel den Vorteil, dass eine grössere Lauffläche vorhanden ist. Insbesondere ist die
Kontaktierung des Türrahmens nicht punktuell, sondern flächig.
[0025] In einigen Ausführungsformen weist das Kopplungsteil einen hülsenförmigen oder einen
quaderförmigen Grundkörper auf. Die hülsenförmige Ausbildung eignet sich insbesondere,
jedoch nicht ausschliesslich, bei Verwendung eines kugelförmigen Rotationskörpers,
die quaderförmige bei Verwendung einer Rolle.
[0026] In einigen Ausführungsformen lässt sich das Kopplungsteil in einer wohldefinierten
Position in die Durchgangsöffnung des Führungselements, insbesondere der Montagehülse,
einschieben und/oder sie ist in einer wohldefinierten Position in der Durchgangsöffnung
aufgenommen. Beispielsweise ist die Aufnahmeöffnung rund und der Querschnitt des Kopplungsteils
ist ebenfalls rund. In anderen Ausführungsformen sind mehrere Positionen möglich,
die jedoch gleichwertig sind. Beispielsweise sind die Aufnahmeöffnung und der Querschnitt
des Kopplungsteils rechteckig oder quadratisch, so das zwei bzw. vier Drehpositionen
zum Einführen des Kopplungsteils vorliegen, ohne dass sich das Endergebnis voneinander
unterscheidet.
[0027] In anderen Ausführungsformen ermöglicht das Führungselement, insbesondere die Montagehülse,
mindestens zwei unterschiedliche Haltepositionen für das Kopplungsteil, in denen das
Kopplungsteil geführt gehalten ist.
[0028] Ist das Führungselement eine Montagehülse, so weist sie vorzugsweise eine Durchgangsöffnung
auf, deren Form mindestens zwei unterschiedliche Montagepositionen für das Kopplungsteil
ermöglicht. Beispielsweise ist die Durchgangsöffnung kreuzförmig und das Kopplungsteil
weist einen rechteckigen Querschnitt auf. Dies ist insbesondere bei Verwendung einer
Rolle als Rotationskörper vorteilhaft.
[0029] Die Drehachse der Rolle kann somit in einer ersten Halte- oder Montagevariante parallel
zur Bewegung der Dichtleiste der Absenkdichtung verlaufen. Dies entspricht bei Verwendung
der Dichtungsvorrichtung zur Dichtung gegenüber einem Boden oder einer Decke einer
parallelen Ausrichtung der Drehachse der Rolle in Bezug auf die Schwenkachse des Türflügels.
In der zweiten Halte- oder Montagevariante verläuft sie jedoch senkrecht zur Schwenkachse
des Türflügels und somit quer zur Schwenkachse des Türflügels. Bei Einbau der Dichtungsvorrichtung
in eine vertikale Stirnfläche des Türflügels verläuft die Rotationsachse der Rolle
jedoch bei dieser zweiten Halte- oder Montagevariante parallel zur Schwenkachse des
Türflügels. Dies erhöht die Flexibilität in der Anwendung der Dichtungsvorrichtung.
[0030] Das erfindungsgemässe Auslösemodul lässt sich mit neuen Absenkdichtungen für neue
Türen verwenden. Es lassen sich jedoch auch bereits in Türen vorhandene Absenkdichtungen
mit dem erfindungsgemässen Auslösemodul nachrüsten. Das erfindungsgemässe Auslösemodul
weist einen Rotationskörper und ein Führungselement in Form einer Montagehülse zur
Befestigung des Auslösemoduls am oder im Türflügel oder an der Gehäuseprofilschiene
auf. Der Rotationskörper ist in einem Kopplungsteil gehalten, wobei das Kopplungsteil
relativ zum Führungselement und geführt vom Führungselement bewegbar ist. Vorzugsweise
ist es verschiebbar. Dadurch lässt sich das Auslösemodul am Türrahmen befestigen und
mit der Absenkdichtung verwenden, ohne dass der Rotationskörper mit dem Betätigungsteil
der Absenkdichtung verbunden werden muss. Die beim Schliessen und Öffnen der Tür wirkenden
Kräfte, insbesondere die Querkräfte, lassen sich optimieren.
[0031] Die Montagehülse lässt sich auf den Türflügel befestigen. Vorzugsweise ist sie jedoch
in einer Ausnehmung des Türflügels angeordnet. Die erfindungsgemässe Bohrlehre erleichtert
das Erstellen der für die Montagehülse benötigte Ausnehmung, insbesondere desjenigen
Teils, der über eine rechteckige Nut im Türflügel hinausgeht.
[0032] Die erfindungsgemässe Bohrlehre dient somit zur Montage der oben genannten Dichtungsvorrichtung
in einem eine Nut aufweisenden Türflügel. Die Bohrlehre weist einen Grundkörper zur
Anlage an den Türflügel auf, wobei am Grundkörper ein Nutstein zum Eingriff in die
Nut des Türflügels angeformt ist. Im Grundkörper ist ferner ein Bohrloch zum Einführen
eines Bohrers zur Vergrösserung der Nut im Türflügel vorhanden. Dadurch lässt sich
die Bohrlehre in die üblicherweise werkseitig bereits erstellte Nut einführen und
das zusätzliche Bohrloch lässt sich mit Hilfe der Bohrlehre ohne Nachmessen oder weitere
Justierung auf einfache Art und Weise anbringen. Die Nut entspricht üblicherweise
bereits den Massen der darin einzuführenden Absenkdichtung.
[0033] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0034] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Pivottüre mit einer erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch einen Teil der Pivottüre gemäss Figur 1 während des Schliessens
des Türflügels;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch einen Teil der Pivottüre gemäss Figur 1 bei geschlossenem
Türflügel;
- Figur 4
- eine Explosionsdarstellung eines Auslösemoduls und eines Teils einer Absenkdichtung
der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung gemäss Figur 1;
- Figur 5
- das Auslösemodul gemäss Figur 4 im montierten Zustand in einem Türflügel, wobei die
Absenkdichtung nicht dargestellt ist;
- Figur 6
- eine Explosionsdarstellung eines Auslösemoduls und eines Teils einer Absenkdichtung
in einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung;
- Figur 7
- das Auslösemodul gemäss Figur 6 im montierten Zustand in einem Türflügel;
- Figur 8
- eine Explosionsdarstellung des Auslösemoduls und des Türflügels gemäss Figur 6;
- Figur 9
- einen Querschnitt durch das Auslösemodul und durch einen Teil der Absenkdichtung gemäss
Figur 6;
- Figur 10
- eine Ansicht von vorne des Auslösemoduls und eines Teils der Absenkdichtung gemäss
Figur 6;
- Figur 11
- einen Querschnitt durch ein Kopplungsteil und der Rolle des Auslösemoduls gemäss Figur
6;
- Figur 12
- eine Seitenansicht des Auslösemoduls und eines Teils der Absenkdichtung gemäss Figur
6;
- Figur 13
- eine Explosionsdarstellung eines Auslösemoduls und eines Teils einer Absenkdichtung
in einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung;
- Figur 14
- eine perspektivische Darstellung des Auslösemoduls mit Betätigungsteil gemäss Figur
13;
- Figur 15
- das Auslösemodul gemäss Figur 13 im montierten Zustand in einem Türflügel;
- Figur 16
- eine perspektivische Darstellung eines Auslösemoduls in einer vierten Ausführungsform
der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung;
- Figur 17
- eine Explosionsdarstellung des Auslösemoduls gemäss Figur 16;
- Figur 18
- eine erste perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Bohrlehre;
- Figur 19
- eine zweite perspektivische Darstellung der Bohrlehre gemäss Figur 18;
- Figur 20
- die Bohrlehre gemäss Figur 18 bei Verwendung mit einem Türflügel;
- Figur 21
- die Bohrlehre gemäss Figur 18 in Verbindung mit dem Türflügel und
- Figur 22
- die mittels der Bohrlehre erhaltene Ausnehmung im Türflügel.
[0035] Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0036] Figur 1 zeigt eine Gebäudesituation mit einer Wand W, in der eine Pivottüre mit einem
schwenkbaren Türflügel T ausgebildet ist. Wie in Figur 1 erkennbar ist, befindet sich
die Tür-Schwenkachse D in der Türfläche. In der unteren Stirnfläche des Türflügels
T ist eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Dichtungsvorrichtung S ausgebildet. In anderen
Ausführungsformen ist zusätzlich oder alternativ auf der oberen Stirnfläche und/oder
den seitlichen Stirnflächen des Türflügels T eine Ausnehmung und eine darin angeordnete
Dichtungsvorrichtung S vorhanden. Anstelle der Anordnung in einer Ausnehmung lässt
sich die Dichtungsvorrichtung S beispielsweise auch am Türflügel T befestigen.
[0037] Je nach Ausführungsform bildet die Wand W selber den Rahmen für den Türflügel T aus
oder es ist eine Zarge vorhanden, die in der Wandöffnung angeordnet ist.
[0038] In den Figuren 2 bis 5 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung
dargestellt.
[0039] Die Figuren 2 und 3 zeigen die Wand W und einen Teil des Türflügels T. In Figur 3
ist der Türflügel T in Figur 3 geschlossen und in Figur 2 befindet er sich in einem
Zustand während des Schliessens der Tür. Auch die in den übrigen Figuren dargestellten
Ausführungsformen sind vorzugsweise auf diese Art und Weise am bzw. im Türflügel T
angeordnet und weisen vorzugsweise die nachfolgend beschriebene Absenkdichtung auf.
[0040] Die Dichtungsvorrichtung S weist eine Absenkdichtung auf, die in einer Ausnehmung
A des
[0041] Türflügels T angeordnet ist. Die Absenkdichtung ist vorzugsweise eine Dichtung bekannter
Art. Die in den Figuren 4, 6 und 13 dargestellte Absenkdichtung ist bevorzugt, jedoch
als lediglich beispielhaft zu verstehen. Sie weist eine Gehäuseprofilschiene 1 mit
einem u-förmigen, nach unten offenen Querschnitt auf. An oder in der Gehäuseprofilschiene
1 ist eine Dichtleiste gehalten, die sich relativ zur Gehäuseprofilschiene 1 in Richtung
senkrecht zur Längsrichtung der Dichtleiste und somit auch der Gehäuseprofilschiene
1 bewegen lässt. Sie lässt sich somit anheben und absenken. Die Dichtleiste ist über
einen Absenkmechanismus mit der Gehäuseprofilschiene 1 verbunden. Der Absenkmechanismus
ist je nach Ausführungsform unterschiedlich ausgebildet. Er weist vorzugsweise Blattfedern
und einen in Längsrichtung sich erstreckenden Schieber 8 auf. Dieser Absenkmechanismus
ist im Stand der Technik bekannt. Alternative Absenkmechanismen lassen sich ebenfalls
einsetzen.
[0042] Die Dichtleiste weist eine Tragprofilschiene und ein daran angeformtes oder ein daran
befestigtes Dichtprofil 3 auf. Die Tragprofilschiene ist in den Figuren nicht erkennbar.
Sie ist innerhalb der Gehäuseprofilschiene 1 angeordnet. Das Dichtprofil 3 erstreckt
sich mindestens über die gesamte Länge bzw. Höhe des Türflügels T und liegt bei abgesenkter
Dichtleiste dichtend auf dem Boden, der Decke bzw. dem seitlichen Türrahmen auf. In
diesem Beispiel dichtet die Vorrichtung nach unten gegenüber dem Boden.
[0043] Ein Betätigungsteil 2 steht der Tragprofilschiene und/oder der Gehäuseprofilschiene
1 stirnseitig vor. Das Betätigungsteil 2 ist vorzugsweise in Form eines Bolzens oder
eines Stabs ausgebildet. Je nach Ausführungsform ist es hohl oder massiv. Vorzugsweise
weist es ein Aussen- oder ein Innengewinde zur Verbindung mit dem Schieber auf. In
diesem Beispiel ist, wie in Figur 9 erkennbar ist, ein Innengewinde vorhanden, in
welches der Schieber 8 des Absenkmechanismus eingeschraubt ist.
[0044] Das Betätigungsteil 2 wirkt über die Verbindung mit dem Schieber 8 auf den Absenkmechanismus.
Wird es in Richtung Gehäuseprofilschiene 1 eingedrückt, so senkt der Absenkmechanismus
die Dichtleiste ab, vorzugsweise entgegen der Federkraft. Wird der Druck auf das Betätigungsteil
2 entfernt, d.h. wird das Betätigungsteil 2 wieder freigegeben, so wird die Dichtleiste
aufgrund der Rückstellkraft der Federn wieder angehoben.
[0045] Das Dichtprofil 3 steht vorzugsweise der Tragprofilschiene und vorzugsweise auch
der Gehäuseprofilschien 1 vor. Je nach Ausführungsform lässt sich das Dichtprofil
3 durch "Herausmassieren" verlängern oder es ist derart ausgebildet, dass es auf andere
Weise dehnbar oder verlängerbar ist. Vorzugsweise steht es bei geschlossener Tür dichtend
am vertikalen Türrahmen bzw. der Zarge an und bildet somit nicht nur eine Dichtung
gegenüber dem Boden, sondern auch eine stirnseitige Dichtung.
[0046] Vorzugsweise steht es auch das Adapterteil 7 stirnseitig vor, so dass es bei geschlossenem
Türflügel dichtend am vertikalen Türrahmen bzw. der Zarge ansteht. D.h. es bildet
eine stirnseitige Dichtung.
[0047] Die Dichtungsvorrichtung weist ferner ein Auslösemodul auf, wie in den Figuren 2
und 3 erkennbar ist. Das Auslösemodul bildet das stirnseitige Ende der Dichtungsvorrichtung
und ist vorzugsweise ebenfalls in der Ausnehmung A des Türflügels T angeordnet.
[0048] Das Auslösemodul weist, wie in Figur 4 gut erkennbar ist, ein Führungselement, vorzugsweise
in Form einer Montagehülse 4, ein Kopplungsteil 5 und einen Rotationskörper, hier
eine Kugel 6, auf. Die Montagehülse 4 weist einen hohlzylinderförmigen Grundkörper
40 auf, der eine Durchgangsöffnung 42 ausbildet. An einer ersten Stirnseite des Grundkörpers
40 ist eine in Längsrichtung vorstehende Nase 41 angeformt und an der gegenüberliegenden
Stirnseite ist ein Flansch vorhanden, der eine vorzugsweise planparallele Wand 43
bildet. In der Wand 44 ist eine Befestigungsöffnung 44 für ein Befestigungselement
vorhanden, vorzugsweise für eine Schraube oder einen Nagel.
[0049] Das Kopplungsteil 5 weist in dieser Ausführungsform ebenfalls einen hohlzylinderförmigen
Grundkörper 50 auf. Sein Aussendurchmesser ist so bemessen, dass er in Längsrichtung
verschiebbar in der Durchgangsöffnung 42 der Montagehülse 4 gehalten werden kann.
[0050] Der Grundkörper 50 des Kopplungsteils 5 weist eine Aufnahmeöffnung 51 auf. Die Aufnahmeöffnung
51 ist als Lager für eine Kugel 6 ausgebildet. Die Ausbildung derartiger Kugellager
sind bekannt.
[0051] Der Grundkörper 50 des Kopplungsteils 5 weist an seinem der Absenkdichtung zugewandten
Ende eine Abflachung 52 im Umfang auf. Die Abflachung 52 dient als Aussparung für
die Nase 41.
[0052] Das Kopplungsteil 5 wird zusammen mit der drehbar gelagerten Kugel 6 in die Montagehülse
4 geschoben. Es lässt sich mittels einer hier nicht dargestellten Schraube stirnseitig
an den Türflügel T befestigen. Dank der vorstehenden Nase 41 lässt sich gleichzeitig
die Absenkdichtung an den Türflügel befestigen. Hierzu wird die Nase 41 in die Nut
10, die unterhalb eines Stegs der Gehäuseprofilschiene 1 ausgebildet ist, eingeschoben.
[0053] In anderen Ausführungsformen sind Gehäuseprofilsschiene 1 und Auslösemodul getrennt
voneinander am Türblatt befestigt. In weiteren Ausführungsformen ist das Auslösemodul,
insbesondere das Führungselement, an der Gehäuseschiene 1 angeformt oder es ist lösbar
oder unlösbar an diesem befestigt.
[0054] In Figur 5 ist der zusammengesetzte und am Türflügel F montierte Zustand des Auslösemoduls
dargestellt. Die Absenkdichtung ist in dieser Figur nicht dargestellt, obwohl sie
üblicherweise gemeinsam mit dem Auslösemodul befestigt wird.
[0055] In diesem Beispiel ist das Betätigungsteil 2 nicht mit dem Kopplungsteil 5 verbunden.
Es wird lediglich vom Kopplungsteil 5 kontaktiert. Dies spätestens dann, wenn die
Kugel 6 beim Schliessen der Tür am Türrahmen bzw. der Zarge abrollt und das Kopplungsteil
5 in die Montagehülse 4 hineingedrückt wird und somit auch das Betätigungsteil 2 in
die Gehäuseschiene 1 hineinschiebt. Dadurch wird der Absenkmechanismus entgegen einer
Federkraft aktiviert und die Dichtleiste mit dem Dichtprofil 3 wird abgesenkt. Beim
Öffnen der Tür entfällt der Druck auf die Kugel 6. Die Dichtleiste wird dann der Federkraft
der Rückstellfedern wieder angehoben und das Betätigungsteil 2 wird in die Gegenrichtung,
d.h. in Richtung Stirnseite der Gehäuseschiene 1, verschoben. Dadurch schiebt es das
Kopplungsteil 5 und die Kugel 6 wieder nach aussen.
[0056] In anderen Ausführungsformen ist das Betätigungsteil 2 gemäss Figur 4 mit dem Kopplungsteil
5 verbunden, entweder fest oder flexibel, beispielsweise über eine Feder. Vorzugsweise
ist diese feste oder flexible Verbindung lösbar.
[0057] In den Figuren 6 bis 12 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung
dargestellt. Die Absenkdichtung mit der Gehäuseprofilschiene 1, die Dichtleiste mit
dem Dichtprofil 3, dem nicht dargestellten Absenkmechanismus und dem Betätigungsteil
2 sind bereits anhand des ersten Ausführungsbeispiel beschrieben. Die obige Beschreibung
trifft auch hier zu.
[0058] Die Montagehülse 4 ist gleich ausgebildet wie im ersten Ausführungsbeispiel, jedoch
mit dem Unterschied, dass die Durchgangsöffnung 42 keinen runden, sondern einen länglichen
Querschnitt aufweist. Vorzugsweise weist er die Form eines liegenden Rechtecks mit
gerundeten kurzen Seiten auf.
[0059] Das Kopplungsteil 5 weist eine quaderförmigen Grundkörper 50 mit einem Schlitz 54
auf, der eine Aufnahmegabel zur Aufnahme des Rotationskörpers bildet. Der restliche
Grundkörper 50 ist in diesem Beispiel vorzugsweise massiv ausgebildet. D.h. seine
der Absenkdichtung zugewandte Stirnseite ist vorzugsweise geschlossen ausgebildet.
[0060] Der Rotationskörper ist in diesem Beispiel ein Rad bzw. eine Rolle 7. Die Rolle 7
weist eine vorzugsweise zentrale Durchgangsöffnung 70 auf. Im Bereich des Schlitzes
54 sind in beiden Armen des Grundkörpers je eine Durchgangsöffnung 53 ausgebildet,
die miteinander fluchten. Die Rolle 7 lässt sich mittels eines durch die zwei Durchganglöcher
53 durchgeführten Bolzens 55 in der Aufnahmegabel drehbar lagern. Bei dieser Anordnung
verläuft die Drehachse der Rolle 7 im Bolzen 55 und somit parallel zur Schwenkachse
D des Türflügels T bzw. parallel zur Bewegungsrichtung der Dichtleiste.
[0061] In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen verläuft die Längsrichtung
der Durchgangsöffnung 42 der Montagehülse 4 parallel zur Bewegungsrichtung der Dichtleiste.
In diesem Fall verläuft die Drehachse der Rolle ebenfalls parallel zur Schwenkachse
D des Türflügels T, jedoch senkrecht zur Bewegungsrichtung der Dichtleiste.
[0062] In Figur 7 ist das erfindungsgemässe Auslösemodul gemeinsam mit der Absenkdichtung
in einer Ausnehmung A eines schwenkbaren Türflügels dargestellt. Die Befestigungsschraube
zur Befestigung, die durch die Befestigungsöffnung 44 eingeschraubt wird, ist nicht
dargestellt. In dieser Ausführungsform steht die Rolle 7 dem Kopplungsteil 5 seitlich
vor und wird in ihrer Diagonalen nicht in der Durchgangsöffnung 42 aufgenommen. Die
Aufnahmeöffnung 42 ist in anderen Ausführungsformen jedoch gestuft ausgebildet, so
dass die Rolle 7 tiefer in die Durchgangsöffnung 42 der Montagehülse 4 und somit tiefer
in die Ausnehmung A des Türflügels T aufgenommen werden kann. Eine stufenweise Ausbildung
ist beispielsweise in den Varianten gemäss den Figuren 13 und 17 gezeigt.
[0063] In Figur 8 ist die Form der Ausnehmung A gut erkennbar. Sie setzt sich aus einer
bekannten Nut mit planparallelen Seitenwänden zur Aufnahme der Gehäuseprofilschiene
1 der Absenkdichtung und aus einer am oberen Ende der Nut ausgebildeten Erweiterung
zusammen. Die Erweiterung entspricht vorzugsweise der Aussenform des Grundkörpers
40 der Montagehülse 4. Die Höhe der Ausnehmung entspricht vorzugsweise annähernd der
Höhe der Gehäuseprofilschiene 1, d.h. diese ragt vorzugsweise auch in die Erweiterung
hinein.
[0064] In den Figuren 9 bis 11 ist der Zusammenbau der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung
gut erkennbar. In Figur 9 ist erkennbar, dass der Schieber 8 mit dem Betätigungsteil
2 verbunden ist. Ferner ist erkennbar, dass das Betätigungsteil 2 mit seinem freien
Ende am stirnseitigen Endes des Grundkörpers 50 des Kopplungsteils 5 ansteht. Wie
bereits anhand des ersten Beispiels beschrieben, ist vorzugsweise lediglich eine Kontaktierung,
jedoch keine feste oder flexible Verbindung zwischen dem Betätigungsteil 2 und dem
Kopplungsteil 5 vorhanden. Das Kopplungsteil 5 ist relativ zum Grundkörper 40 der
Montagehülse verschiebbar, wobei er in ihm verschiebbar gelagert ist.
[0065] In Figur 12 ist das Dichtprofil 3 bereits teilweise herausmassiert, so dass es sich
mindestens bis zur Wand 43 erstreckt. Je nach Absenkmechanismus reicht dies bereits
für eine stirnseitige Dichtung im abgesenkten Zustand aus. Grund hierfür ist, dass
sich die Dichtleiste beim Absenken üblicherweise auch in Längsrichtung verschiebt
und zwar zur Auslöserseite hin.
[0066] In den Figuren 13 bis 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Dieses
Beispiel ist im Wesentlichen gleich ausgebildet wie das zweite Ausführungsbeispiel.
Die Unterschiede liegen einerseits in der Ausbildung des Kopplungsteils 5 und der
Durchgangsöffnung 42 in der Montagehülse 4. Diese zwei Unterschiede können auch unabhängig
voneinander verwirklicht werden. D.h. das zweite Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren
6 bis 12 kann auch nur mit einem dieser Unterschiede weiterentwickelt werden.
[0067] In diesem Beispiel ist das Kopplungsteil 5 einteilig mit dem Betätigungsteil 2 ausgebildet.
In einer Variante ist das Betätigungsteil 2 fest mit dem Kopplungsteil 5 verbunden.
Diese feste Verbindung ist je nach Ausführungsform lösbar oder nicht zerstörungsfrei
lösbar.
[0068] Die Durchgangsöffnung 42 in der Montagehülse 4 ist kreuzförmig ausgebildet, so dass
das Kopplungsteil 5 in zwei unterschiedlichen Ausrichtungen aufgenommen werden kann.
In der ersten Ausrichtung erstreckt sich der Bolzen 55 und somit die Drehachse der
Rolle 7 parallel zur Bewegungsrichtung der Dichtleiste mit dem Dichtprofil 3. In der
zweiten Ausrichtung erstrecken sich beide senkrecht zur Bewegungsrichtung der Dichtleiste.
Mit Bewegungsrichtung ist die Hauptbewegung der Dichtleiste senkrecht zur Längsrichtung
der Gehäuseprofilschiene bzw. der Dichtleiste gemeint.
[0069] Die Durchgangsöffnung 42 der Montagehülse 4 ist gestuft ausgebildet, so dann in beiden
Ausrichtungen die Rolle 7 mit ihrem Durchmesser in der Durchgangsöffnung 42 aufgenommen
ist. Dies ist in Figur 14 gut erkennbar.
[0070] In Figur 15 ist die Einbausituation in einen Türflügel, hier einer gefälzten Tür,
dargestellt. Nicht dargestellt ist die Absenkdichtung, die üblicherweise gemeinsam
mit dem Auslösemodul befestigt wird. Der Vergleich der Figuren 7 und 15 zeigt, dass
im Beispiel gemäss Figur 15 die Rolle 7 weniger weit der Wand 43 der Montagehülse
4 und somit der Stirnseite des Türflügels vorsteht.
[0071] In den Figuren 16 und 17 ist ein viertes Ausführungsbeispiel dargestellt. Der Unterschied
zum dritten Ausführungsbeispiel gemäss den Figuren 13 bis 15 besteht darin, dass das
Kopplungsteil 5 anders ausgebildet ist. Es ist nicht mit dem Betätigungsteil 2 verbunden.
Der Grundkörper 50 ist entsprechend länger ausgebildet. Seine Länge ist ähnlich oder
gleich derjenigen des zweiten Ausführungsbeispiels gemäss den Figuren 6 bis 12.
[0072] Der Grundkörper 50 weist vorzugsweise Nuten 56 auf, die sich von den Öffnungen, d.h.
den Durchgangsöffnungen 53 und dem Schlitz 54 bis zum dem Betätigungsteil 2 zugewandten
Ende erstrecken. Die Nuten 56 weisen am gegenüberliegenden Ende der Durchgangsöffnungen
53 dienen jeweils eine Erhöhung auf und dienen zum Einrasten des Grundkörpers 50 in
die Montagehülse 4. Die Montagehülse 4 weist vorzugsweise entsprechende Einrastelemente
auf.
[0073] Türflügel T weisen üblicherweise bereits werkseitig eingebrachte Nuten N mit parallelen
Seitenwänden auf. Die Nuten sind in Höhe und Breite derart bemessen, dass sie die
Gehäuseschienen der Absenkdichtungen aufnehmen können. Die Masse hierzu sind meist
standardisiert. Damit nun auf einfache Art und Weise die zusätzliche Erweiterung zur
Aufnahme der Montagehülse 4 in bereits gefertigte Türflügel eingebracht werden kann,
lässt sich eine Bohrlehre 9 verwenden. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in
den Figuren 18 und 19 dargestellt.
[0074] Die Bohrlehre gemäss den Figuren 18 und 19 weist einen im Wesentlichen quaderförmigen
Grundkörper 90 auf, an dem ein vorzugsweise einseitig vorstehender Fuss 91 ausgebildet
ist. An der oberen Fläche des Fusses 91 sowie die ihr zugewandten Seite des Grundkörpers
90 ist ein Nutstein 93 angeformt, der in der Breite einem der bekannten Masse der
vorgefertigten Türnuten N entspricht.
[0075] Oberhalb des Nutsteins 93 und vorzugsweise an diesen angrenzend weist der Grundkörper
90 ein Bohrloch 92 auf, dessen Innendurchmesser der gewünschten Grösse in die Nut
N einzubringenden Erweiterung entspricht. Das Bohrloch 92 endet genau oder nur wenig
oberhalb der Standardhöhe der vorgefertigten Nut N.
[0076] Oberhalb des Bohrlochs 92 ist im Grundkörper 90 vorzugsweise eine durchgehende Befestigungsöffnung
94 vorhanden.
[0077] Die Bohrlehre ist einteilig ausgebildet. Vorzugsweise ist sie aus Metall gefertigt.
Sie lässt sich jedoch auch aus anderen Materialien fertige, wie beispielsweise Holz
oder einem Kunststoff.
[0078] In den Figuren 20 bis 22 ist nun erkennbar, wie sich die Bohrlehre verwenden lässt.
Sie wird mit ihrem Nutstein 93 in die vorgefertigte Nut N des Türflügels T eingeschoben.
Dabei wird der Fuss 91 unter den Türflügel T geschoben. Ist die der Türflügel T ausgehängt,
was meistens der Fall sein wird, so dient der Fuss 91 als Anschlag. Der Türflügel
T wird eher liegen als wie dargestellt aufrecht stehend bearbeitet werden.
[0079] Es lässt sich nun die Schraube 95, die anschliessend auch zur Befestigung der Montagehülse
4 verwendet wird, in die Bohrlehre 9 einschrauben. Dadurch wird einerseits die Bohrlehre
9 am Türflügel T fixiert. Andererseits wird bereits das Befestigungsloch für die Montagehülse
4 in den Türflügel T eingebracht, ohne dass hierzu weitere Arbeitsschritte notwendig
sind.
[0080] Das Bohrloch 92 der gemäss Figur 21 montierten Bohrlehre 9 dient nun als Vorgabe
zum Bohren eines Lochs im Türflügel T. Das Ergebnis ist in Figur 22 dargestellt. Die
gewünschte Ausnehmung A zur Montage der erfindungsgemässen Dichtungsvorrichtung konnte
somit in wenigen Arbeitsschritten erstellt werden. In Figur 22 nicht dargestellt,
jedoch vorhanden, ist das kleine Loch zur Einführung der Schraube 95 beim Befestigen
der Montagehülse 4 am Türflügel.
[0081] Die erfindungsgemässe Dichtungsvorrichtung ermöglicht einen kräfteoptimierten Einsatz
eines Auslösemoduls und kann auch in Pivottüren, insbesondere in gefälzten Türen,
eingesetzt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0082]
1 |
Gehäuseprofilschiene |
|
|
10 |
Nut |
6 |
Kugel |
|
|
|
|
2 |
Betätigungsteil |
7 |
Rolle |
|
|
70 |
Durchgangsöffnung |
3 |
Dichtprofil |
|
|
|
|
8 |
Schieber |
4 |
Montagehülse |
|
|
40 |
Grundkörper |
9 |
Bohrlehre |
41 |
Nase |
90 |
Grundkörper |
42 |
Durchgangsöffnung |
91 |
Fuss |
43 |
Wand |
92 |
Bohrloch |
44 |
Befestigungsöffnung |
93 |
Nutstein |
|
|
94 |
Befestigungsöffnung |
5 |
Kopplungsteil |
95 |
Schraube |
50 |
Grundkörper |
|
|
51 |
Aufnahmeöffnung |
A |
Ausnehmung |
52 |
Abflachung |
D |
Tür-Schwenkachse |
53 |
Durchgangsöffnung |
N |
Nut |
54 |
Schlitz |
S |
Dichtungsvorrichtung |
55 |
Bolzen |
T |
Türflügel |
56 |
Nut |
W |
Wand |
1. Dichtungsvorrichtung für eine Tür mit einem schwenkbaren Türflügel (T), wobei die
Dichtungsvorrichtung eine Absenkdichtung zur Anordnung am oder im Türflügel (T) aufweist,
wobei die Absenkdichtung eine Gehäuseprofilschiene (1), eine relativ zur Gehäuseprofilschiene
(1) anhebbare und absenkbare Dichtleiste (3), einen Absenkmechanismus (8) zur Anhebung
und Absenkung der Dichtleiste (3) und ein Betätigungssteil (2) aufweist, wobei das
Betätigungsteil (2) beim Schliessen des Türflügels (T) den Absenkmechanismus (8) betätigt,
und wobei die Dichtungsvorrichtung ein Auslösemodul mit einem Rotationskörper (6,
7) aufweist, wobei das Auslösemodul beim Schliessen des Türflügels (T) auf das Betätigungsteil
(2) wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslösemodul ein Führungselement (4) aufweist, das zur Befestigung des Auslösemoduls
am oder im Türflügel (T) ausgebildet ist oder das ortsfest an der Gehäuseprofilsschiene
angeordnet ist,
dass der Rotationskörper (6, 7) in einem Kopplungsteil (5) gehalten ist und
dass das Kopplungsteil (5) relativ zum Führungselement (4) und geführt vom Führungselement
(4) bewegbar ist.
2. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Betätigungsteil (2) eine Längsrichtung
definiert und wobei das Kopplungsteil (5) und der Rotationskörper (6, 7) entlang dieser
Längsrichtung angeordnet sind und wobei das Kopplungsteil (5) in der Längsrichtung
relativ zum Führungselement (4) geführt verschiebbar ist.
3. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Rotationskörper (6, 7) dem Betätigungsteil
(2) vorsteht.
4. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Kopplungsteil (5)
Teil des Betätigungsteils (2) ist oder an diesem befestigt ist.
5. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Kopplungsteil (5)
das Betätigungsteil (2) unverbunden kontaktiert.
6. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Führungselement eine
Montagehülse (4) ist, in welchem das Kopplungsteil (5) geführt gehalten ist.
7. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Montagehülse (4) eine Wand (43) zur
Anlage an einer Stirnseite des Türflügels (T) aufweist.
8. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Montagehülse (4)
Mittel zur Befestigung der Absenkdichtung am Türflügel (T) aufweist.
9. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 8, wobei das Mittel eine vorstehende Nase (41)
zum Eingriff in die Gehäuseschiene (1) der Absenkdichtung ist.
10. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Rotationskörper eine
Kugel (6) ist, in einer Aufnahmeöffnung (51) des Kopplungsteils (5) drehbar gehalten
ist.
11. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Rotationskörper eine
Rolle (7) ist, die in einem Schlitz (54) des Kopplungsteils (5) drehbar gehalten ist.
12. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Kopplungsteil (5)
einen hülsenförmigen oder einen quaderförmigen Grundkörper (50) aufweist.
13. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Führungselement
(4) mindestens zwei unterschiedliche Haltepositionen für das Kopplungsteil (5) ermöglicht,
in denen das Kopplungsteil (5) geführt gehalten ist.
14. Auslösemodul einer Dichtungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei
das Auslösemodul einen Rotationskörper (6, 7) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslösemodul ein Führungselement in Form einer Montagehülse (4) zur Befestigung
des Auslösemoduls am oder im Türflügel (T) oder an der Gehäuseprofilschiene (1) der
Absenkdichtung aufweist,
dass der Rotationskörper (6, 7) in einem Kopplungsteil (5) gehalten ist und
dass das Kopplungsteil (5) relativ zum Führungselement und geführt vom Führungselement
bewegbar ist.
15. Bohrlehre zur Montage einer Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13
in einem eine Nut (N) aufweisenden Türflügel (T), wobei die Bohrlehre einen Grundkörper
(90) zur Anlage an den Türflügel (T) aufweist, wobei am Grundkörper (90) ein Nutstein
(93) zum Eingriff in die Nut (N) des Türflügels (T) angeformt ist und wobei im Grundkörper
(90) ein Bohrloch (92) zum Einführen eines Bohrers zur Vergrösserung der Nut (N) im
Türflügel (T) vorhanden ist.