Stand der Technik
[0001] Aus dem Stand der Technik sind Heizungswasser führende Heizungswasserkreise als Teil
von Heizungsanlagen, die dem Erwärmen oder Kühlen eines Nutzraums oder eines Nutzfluids
dienen, bekannt. Diese Heizungswasserkreise umfassen zumindest einen Wärmeerzeuger,
beispielsweise einen Heizkessel oder eine Wärmepumpe, zumindest einen Wärmeverbraucher,
beispielsweise einen Radiator oder einen Flächenheizkörper, sowie Rohrleitungen zum
Heizungswasser leitenden Verbinden von Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher. Die erzeugte
Wärme wird mittels des durch den Heizungswasserkreis zirkulierenden Heizungswassers
vom Wärmeerzeuger durch die Rohrleitungen zum Wärmeverbraucher geleitet. Das Heizungswasser
steht unter Druck, insbesondere um sicher den Wärmeerzeuger und/oder alle Wärmeverbraucher
zu erreichen. Im Betrieb kann das Heizungswasser verschiedene Temperaturen annehmen,
dabei dehnt es sich bei steigenden Temperaturen entsprechend seines thermischen Volumenausdehnungskoeffizienten
aus oder zieht sich bei sinkenden Temperaturen zusammen. Heizungswasserkreise sind
üblicherweise geschlossene hydraulische Systeme und weisen eine bestimmte Wassermenge
auf. Im Heizungswasserkreis angeordnete Ausdehnungsgefäße kompensieren die Volumenzunahme
bei Erwärmung und die Volumenabnahme bei Abkühlung des Heizungswassers und bewahren
so den Heizungswasserkreis vor Beschädigung. Dabei können Ausdehnungsgefäße aufgrund
ihrer geometrischen Größe räumlich schwierig zu installieren und/oder unterzubringen
sein. Aufgrund ihres Kompensationskonzeptes, beispielsweise als Membranausdehnungsgefäß,
sind Ausdehnungsgefäße fehleranfällig und ausfallgefährdet.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Armatureneinheit bereitzustellen, die das Ausdehnungsgefäß
in seiner Funktion im Heizungswasserkreis unterstützen oder ersetzen kann.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht von einer Armatureneinheit mit einem Anschluss zum hydraulischen
Verbinden mit einem Heizungswasser führenden Heizungswasserkreis aus, wobei der Heizungswasserkreis
zur Beheizung und/oder Kühlung eines Nutzraumes und/oder eines Nutzfluides vorgesehen
ist.
[0004] Es wird vorgeschlagen, dass die Armatureneinheit zur Einstellung eines hydraulischen
Drucks im Heizungswasserkreis ausgebildet ist und eine Zulaufkomponente mit einem
Anschluss zum hydraulischen Verbinden mit einer Wasserversorgungsleitung sowie eine
Ablaufkomponente mit einem Anschluss zum hydraulischen Verbinden mit einem Abfluss
umfasst. Die Zulaufkomponente ist zum Befüllen des Heizungswasserkreises mit Wasser
und/oder zum Einstellen eines hydraulischen Minimaldruckes ausgebildet. Die Ablaufkomponente
ist zum Einstellen eines hydraulischen Maximaldruckes und/oder zum Ablaufen von Heizungswasser
aus dem Heizungswasserkreis ausgebildet.
[0005] Unter einer Armatureneinheit soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine fluidleitende
Kombinationsarmatur und/oder eine fluidleitende bauliche Einheit verstanden werden,
die zumindest zwei Grundfunktionen in einer Einheit vereint. Unter einer Wasserversorgungsleitung
soll hier insbesondere eine Wasserquelle und/oder eine Leitung eines Wasserversorgers
zum Versorgen und/oder Befüllen des Heizungswasserkreises mit Wasser verstanden werden.
Ein Wasserdruck in der Wasserversorgungsleitung ist in der Regel größer als ein Wasserdruck
im Heizungswasserkreis. Unter einem Abfluss soll hier eine, insbesondere drucklose,
Senke zum Ableiten und/oder Wegleiten von Wasser aus dem Heizungswasserkreis verstanden
werden. Unter einem hydraulischen Verbinden soll hier insbesondere ein fluidleitendes
und/oder Heizungswasser-leitendes Verbinden verstanden werden. Unter einer Zulaufkomponente
soll hier insbesondere eine regelbare oder steuerbare Komponente der Armatureneinheit
zum geregelten und/oder gesteuerten Befüllen und/oder Zuführen und/oder
[0006] Nachfüllen von Wasser aus der Wasserversorgungsleitung in den Heizungswasserkreis
verstanden werden. Die Zulaufkomponente umfasst insbesondere ein regelbares oder steuerbares
Ventil, wie ein Zulaufventil oder ein Magnetventil oder Motorventil. Zum Befüllen
und/oder Zuführen und/oder Nachfüllen von Wasser und/oder zum Einstellen eines Minimaldrucks
wird ein Durchtrittsquerschnitt der Zulaufkomponente, insbesondere das Ventil der
Zulaufkomponente, geöffnet, insbesondere solange, bis der Heizungswasserkreis befüllt
und/oder der Wasserdruck den Minimaldruck erreicht und/oder überschreitet, dann kann
der Durchtrittsquerschnitt der Zulaufkomponente, insbesondere das Ventil der Zulaufkomponente,
geschlossen werden. Unter einer Ablaufkomponente soll hier insbesondere eine regelbare
oder steuerbare Komponente der Armatureneinheit zum geregelten und/oder gesteuerten
Abführen und/oder Entnehmen von Wasser aus dem Heizungswasserkreis in den Abfluss
verstanden werden. Die Ablaufkomponente umfasst insbesondere ein regelbares oder steuerbares
Ventil, wie ein federbelastetes Ventil, ein Sicherheitsventil, ein Überdruckventil,
ein Magnetventil oder Motorventil. Zum Abführen und/oder Entnehmen von Wasser und/oder
zum Einstellen, insbesondere Einhalten, eines Maximaldrucks wird ein Durchtrittsquerschnitt
der Ablaufkomponente, insbesondere das Ventil der Ablaufkomponente, geöffnet, insbesondere
solange, bis der Wasserdruck den Maximaldruck unterschreitet, dann kann der Durchtrittsquerschnitt
der Ablaufkomponente, insbesondere das Ventil der Ablaufkomponente, geschlossen werden.
Unter einem Einstellen eines Minimaldruckes soll hier insbesondere ein Erreichen und/oder
Einhalten und/oder Überschreiten eines Minimaldruckes verstanden werden. Unter einem
hydraulischen Minimaldruck soll hier insbesondere ein Mindestdruck und/oder unterer
Grenzdruck des Heizungswassers im Heizungswasserkreis verstanden werden, den zu unterschreiten
nicht zulässig ist und zum Aufrechterhalten eines sicheren Betriebes des Heizungswasserkreises
vermieden werden muss, insbesondere durch Zuführen von Wasser aus der Wasserversorgungsleitung
in den Heizungswasserkreis. Unter einem Einstellen eines Maximaldruckes soll hier
insbesondere ein Erreichen und/oder Einhalten und/oder Unterschreiten eines Maximaldruckes
verstanden werden. Unter einem hydraulischen Maximaldruck soll hier insbesondere ein
Höchstdruck und/oder oberer Grenzdruck des Heizungswassers im Heizungswasserkreis
verstanden werden, den zu überschreiten nicht zulässig ist und zum Aufrechterhalten
eines sicheren Betriebes des Heizungswasserkreises vermieden werden muss, insbesondere
durch Abführen von Wasser aus dem Heizungswasserkreis in den Abfluss. Unter einem
Anschluss kann hier insbesondere ein Rohrstutzen oder Rohrende oder Rohraustrittsquerschnitt
eines Rohrleitungsabschnitts mit einem Gewinde oder einer Kupplung oder einem Flansch
zum Verbinden, insbesondere mit dem Heizungswasserkreis, der Wasserversorgungsleitung
oder dem Abfluss verstanden werden.
[0007] Insbesondere können das Regeln und/oder Steuern und/oder das Öffnen/Schließen und/oder
das Einschalten/Abschalten sowohl der Zulaufkomponente als auch der Ablaufkomponente
einer Hysterese unterliegen. Insbesondere bildet die Hysterese eine Differenz zwischen
einem Öffnungsdruck (insbesondere Einschaltdruck) und einem Schließdruck (insbesondere
Abschaltdruck) ab.
[0008] Hinsichtlich der Zulaufkomponente ist somit insbesondere gewährleistet, dass die
Zulaufkomponente ab einem Erreichen oder Unterschreiten des Minimaldrucks öffnet und
Wasser in den Heizungswasserkreis zulaufen lässt; dass die Zulaufkomponente dann bei
Erreichen oder Überschreiten eines um einen ersten Hysteresebetrag über dem Minimaldruck
liegenden ersten Abschaltdrucks schließt und kein Wasser mehr zulaufen lässt.
[0009] Hinsichtlich der Ablaufkomponente ist somit insbesondere gewährleistet, dass die
Ablaufkomponente ab einem Erreichen oder Überschreiten des Maximaldrucks öffnet und
Wasser aus dem Heizungswasserkreis ablaufen lässt; dass die Ablaufkomponente dann
bei Erreichen oder Unterschreiten eines um einen zweiten Hysteresebetrag unter dem
Maximaldruck liegenden zweiten Abschaltdrucks schließt und kein Wasser mehr ablaufen
lässt. Dabei ist der um einen zweiten Hysteresebetrag unter dem Maximaldruck liegende
zweite Abschaltdruck der Ablaufkomponente größer als der um einen ersten Hysteresebetrag
über dem Minimaldruck liegende erste Abschaltdruck der Zulaufkomponente.
[0010] Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist eine Armatureneinheit geschaffen,
mittels derer ein Heizungswasserkreis funktionell und sicherheitstechnisch abgesichert
werden kann. Die Armatureneinheit stellt eine komfortable und kompakte Lösung für
die, insbesondere selbsttätige, Befüllung, Druckhaltung und Überdrucksicherung dar.
Ein zulässiger Mindestwasserdruck im Heizungswasserkreis wird mittels der Zulaufkomponente
sicher erreicht und überschritten; Wasserverluste und Minderbefüllung werden durch
Nachfüllen sicher ausgeglichen und kompensiert. Ein zulässiger Höchstwasserdruck wird
mittels der Ablaufkomponente sicher eingestellt und unterschritten; aufgrund thermischer
Ausdehnung überschüssiges Wasservolumen durch Ablassen sicher abgeführt. Damit stellt
die Armatureneinheit insbesondere eine Rückfalllösung dar, falls ein vorhandenes Ausdehnungsgefäß
ausfällt. Weiter stellt die Armatureneinheit insbesondere eine Rückfalllösung dar,
falls, beispielsweise wegen räumlicher Enge, kein Platz für die Installation eines
Ausdehnungsgefäßes vorhanden ist.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Armatureneinheit zumindest einen Rohrleitungsabschnitt
zum hydraulischen Verbinden des Anschlusses zum Heizungswasserkreis mit der Zulaufkomponente
und der Ablaufkomponente sowie optional mit einem Drucksensor und/oder einem Druckschalter
auf.
[0012] Insbesondere weist die Armatureneinheit genau einen Rohrleitungsabschnitt zum hydraulischen
Verbinden des Anschlusses zum Heizungswasserkreis mit der Zulaufkomponente und der
Ablaufkomponente sowie optional mit einem Drucksensor und/oder einem Druckschalter
auf.
[0013] Die Zulaufkomponente, die Ablaufkomponente sowie optional der Drucksensor und/oder
der Druckschalter sind insbesondere endseitig und/oder mittels T-Rohrstücken am Rohrleitungsabschnitt
verbunden.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Zulaufkomponente von einer Regeleinheit
in Abhängigkeit des hydraulischen Wasserdrucks im Heizungswasserkreis regelbar, dabei
ist die Regeleinheit ausgebildet, ein Drucksignal von einem mit dem Heizungswasserkreis
hydraulisch verbundenen Drucksensor zu empfangen.
[0015] Unter einem Regeln kann hier insbesondere auch ein Steuern verstanden werden. Unter
einer Regeleinheit soll hier insbesondere eine elektrische oder elektronische Vorrichtung
zum Speichern von vorgebbaren Werten wie einem Minimaldruck und einem Maximaldruck
und/oder einem Hysteresebetrag, zum Empfangen von Sensorsignalen sowie zum Berechnen,
Generieren und Ausgeben von Regel-, Steuer- und/oder Schaltsignalen verstanden werden.
Unter einem Drucksensor soll hier insbesondere ein den hydraulischen Wasserdruck im
Heizungswasserkreis messender Sensor und/oder Messgerät verstanden werden.
[0016] Die Zulaufkomponente kann insbesondere ein elektrisches Motorventil oder Magnetventil
umfassen, das von der Regeleinheit zum Öffnen und/oder Schließen angesteuert wird.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die Regeleinheit und/oder der Drucksensor
Teil der Armatureneinheit.
[0018] Alternativ können die Regeleinheit und/oder der Drucksensor Teil des Heizungswasserkreises
oder Teil einer den Heizungswasserkreis umfassenden Heizungsanlage sein.
[0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Zulaufkomponente von einem mit
dem Heizungswasserkreis hydraulisch verbundenen Druckschalter steuerbar.
[0020] Unter einem Druckschalter soll hier insbesondere eine Vorrichtung zum Öffnen/Schließen
beziehungsweise Einschalten/Ausschalten der Zulaufkomponente verstanden werden. Insbesondere
reagiert der Druckschalter auf ein Erreichen und/oder Überschreiten und/oder Unterschreiten
eines Wasserdrucks, insbesondere des Minimaldrucks und/oder des um einen Hysteresebetrag
vom Minimaldruck abweichenden Abschaltdrucks, im Heizungswasserkreis. Insbesondere
ist der Druckschalter dazu ausgebildet, eine Hysterese beim Regeln und/oder Steuern
und/oder beim Öffnen/Schließen und/oder beim Einschalten/Ausschalten der Zulaufkomponente
abzubilden.
[0021] Die Zulaufkomponente kann vorteilhafterweise autark und/oder autonom den vorgebbaren
Minimaldruck im Heizungswasserkreis überwachen und einhalten. Beispielsweise kann
die Zulaufkomponente ein federbelastetes Ventil, insbesondere ein federbelastetes
Membranventil, umfassen.
[0022] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Druckschalter Teil der Armatureneinheit.
[0023] Alternativ kann der der Druckschalter Teil des Heizungswasserkreises oder Teil einer
den Heizungswasserkreis umfassenden Heizungsanlage sein.
[0024] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Ablaufkomponente einen Druckbegrenzer
oder ein Sicherheitsventil oder ein Überdruckventil.
[0025] Insbesondere kann die Ablaufkomponente als Druckbegrenzer oder Sicherheitsventil
oder Überdruckventil ausgebildet sein. Eine Ablaufkomponente kann vorteilhafterweise
autark und/oder autonom den vorgebbaren Maximaldruck im Heizungswasserkreis überwachen
und durch Öffnen und/oder Schließen einhalten. Beispielsweise kann die Ablaufkomponente
ein federbelastetes Ventil, insbesondere ein federbelastetes Membranventil, umfassen.
[0026] Alternativ kann die Ablaufkomponente insbesondere ein elektrisches Motorventil oder
Magnetventil umfassen, das von der Regeleinheit zum Öffnen und/oder Schließen angesteuert
wird.
[0027] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung umfasst einen Rückflussverhinderer zum Verhindern
eines Rückflusses von Wasser aus der Armatureneinheit und/oder dem Heizungswasserkreis
in die Wasserversorgungsleitung, dabei ist der Rückflussverhinderer hydraulisch verbunden
insbesondere zwischen der Zulaufkomponente und dem Anschluss zur Wasserversorgungsleitung
angeordnet.
[0028] Der Rückflussverhinderer kann insbesondere als Rückschlagklappe ausgebildet sein.
So wird verhindert, dass eventuell verunreinigtes Heizungswasser aus dem Heizungswasserkreis
und/oder der Armatureneinheit in die Wasserversorgungsleitung fließt.
[0029] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung weist eine einen Innenraum definierende Hülleinheit
auf, wobei die Zulaufkomponente und die Ablaufkomponente sowie optional ein Rohrleitungsabschnitt
und/oder eine Regeleinheit und/oder ein Drucksensor und/oder ein Druckschalter und/oder
ein Rückflussverhinderer im Innenraum angeordnet sind, und wobei die Anschlüsse zum
hydraulischen Verbinden mit dem Heizungswasserkreis, der Wasserversorgungsleitung
und dem Abfluss von außen zugänglich, insbesondere für eine Montage zugänglich, insbesondere
an der Hülleinheit, angeordnet sind.
[0030] Unter einer Hülleinheit soll hier insbesondere ein Gehäuse mit einer oder mehreren
Gehäusewänden verstanden werden. Die Hülleinheit stellt insbesondere einen Zugriffsschutz
(Berührschutz) für die Komponenten der Armatureneinheit dar.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung beginnt die Zulaufkomponente bei leerem
oder ungenügend gefülltem Heizungswasserkreis mit dem Befüllen und fährt bis zum Erreichen
eines vorgegebenen Betriebsdrucks fort. Wenn der Betriebsdruck erreicht ist, öffnet
die Ablaufkomponente, das Betriebsdruckniveau des Heizungswasserkreises wird für eine
Weile konstant, da ein Durchfluss an der Zulaufkomponente mit einem Durchfluss an
der Ablaufkomponente übereinstimmt. In dieser Phase sind sowohl die Zulaufkomponente
als auch die Ablaufkomponente geöffnet. Eine Dauer dieser Phase ist abhängig von einer
Entlüftung des Heizungswasserkreises. Nach der Entlüftung schließt die Zulaufkomponente
und stoppt das Befüllen, danach schließt die Ablaufkomponente und stoppt den Abfluss.
Dadurch erreicht der Heizungswasserkreis den Betriebsdruck. Bei Heizgeräten kann dieser
Wert zwischen 1,5 und 2 bar liegen.
Zeichnung
[0032] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Heizungswasserkreis und eine erste Armatureneinheit
- Figur 2
- einen Heizungswasserkreis und eine zweite Armatureneinheit
- Figur 3
- einen Heizungswasserkreis und eine dritte Armatureneinheit
- Figur 4
- einen Heizungswasserkreis und eine vierte Armatureneinheit
[0033] Figur 1 zeigt schematisch einen Heizungswasserkreis 10 (hier durch seine Systemgrenze umrissen)
und eine hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis 10 verbundene erste Armatureneinheit
100 (hier durch seine Systemgrenze umrissen).
[0034] Der Heizungswasserkreis 10 umfasst einen Wärmeerzeuger 12, einen Wärmeverbraucher
14 sowie Rohrleitungen 16 zum Heizungswasser leitenden Verbinden von Wärmeerzeuger
12 und Wärmeverbraucher 14. Die erzeugte Wärme wird mittels des durch den Heizungswasserkreis
10 zirkulierenden Heizungswassers (Pfeile) vom Wärmeerzeuger 12 durch die Vorlauf-Rohrleitung
16-1 zum Wärmeverbraucher 14 geleitet. Das im Wärmeverbraucher 14 abgekühlte Heizungswasser
strömt durch die Rücklauf-Rohrleitung 16-2 zurück zum Wärmeerzeuger 12. Im Betrieb
nimmt das Heizungswasser verschiedene Temperaturen an, dabei dehnt es sich bei steigenden
Temperaturen entsprechend seines thermischen Volumenausdehnungskoeffizienten aus oder
zieht sich bei sinkenden Temperaturen zusammen. Der Heizungswasserkreis 10 ist als
geschlossenes hydraulisches System ausgeführt und weist eine bestimmte Menge Heizungswasser
auf. Das Heizungswasser steht unter Druck. Die im beziehungsweise am Heizungswasserkreis
10 angeordnete Armatureneinheit 100 kompensiert die Volumenzunahme bei Erwärmung und
die Volumenabnahme bei Abkühlung des Heizungswassers und bewahrt so den Heizungswasserkreis
10 vor Beschädigung.
[0035] Die Armatureneinheit 100 umfasst einen Anschluss 102 zum hydraulischen Verbinden
der Armatureneinheit 100 mit dem Heizungswasserkreis 10 und ist zur Einstellung eines
Wasserdrucks im Heizungswasserkreis 10 ausgebildet. Die Armatureneinheit 100 umfasst
eine Zulaufkomponente 110 mit einem Anschluss 112 zum hydraulischen Verbinden mit
einer Wasserversorgungsleitung 20 sowie eine Ablaufkomponente 120 mit einem Anschluss
122 zum hydraulischen Verbinden mit einem Abfluss 30. Die Zulaufkomponente 110 dient
zum Befüllen (siehe Pfeil beim Anschluss 112) des Heizungswasserkreises 10 mit Wasser
sowie zum Einstellen beziehungsweise Einhalten eines hydraulischen Minimaldruckes.
Die Ablaufkomponente 120 dient zum Einstellen beziehungsweise Einhalten eines hydraulischen
Maximaldruckes und zum Ablaufen (siehe Pfeil beim Anschluss 122) von Heizungswasser
aus dem Heizungswasserkreis 10. Die Ablaufkomponente 120 umfasst ein Sicherheitsventil
oder ein Überdruckventil. Ein Rohrleitungsabschnitt 130 verbindet den Anschluss 102
zum Heizungswasserkreis 10 mit der Zulaufkomponente 110 und der Ablaufkomponente 120.
[0036] In
Figur 1 wird die Zulaufkomponente 110 von einer Regeleinheit 160 in Abhängigkeit des hydraulischen
Drucks im Heizungswasserkreis 10 geregelt, dazu empfängt die Regeleinheit 160 ein
Drucksignal D von einem mit dem Heizungswasserkreis 10 hydraulisch verbundenen Drucksensor
140. Die Regeleinheit 160 und der Drucksensor 140 sind Teil des Heizungswasserkreises
10 beziehungsweise Teil einer den Heizungswasserkreis 10 umfassenden Heizungsanlage.
Der Drucksensor 140 misst einen Messwert des Wasserdrucks im Heizungswasserkreis 10
und gibt ein entsprechendes Drucksignal D an die Regeleinheit 160.
[0037] Die Regeleinheit 160 in den
Figuren 1 und 2 vergleicht den Messwert des Drucksignals D mit einem abgespeicherten Wert des Minimaldrucks.
Wenn der Messwert größer als der Minimalwert ist, so gibt die Regeleinheit 160 ein
Regelsignal R zum Schließen bzw. Geschlossenhalten der Zulaufkomponente 110 aus (alternativ
sorgt ein ausbleibendes Regelsignal R dafür, dass die Zulaufkomponente 110 schließt
bzw. geschlossen bleibt); die Zulaufkomponente 110 ist geschlossen. Wenn der Messwert
kleiner als der Minimalwert ist, so gibt die Regeleinheit 160 ein Regelsignal R zum
Befüllen oder Nachfüllen des Heizungswasserkreises 10 an die Zulaufkomponente 110
aus; die Zulaufkomponente 110 öffnet, insbesondere öffnet die Zulaufkomponente 110
ein Zulaufventil; Wasser strömt aus der Wasserversorgungsleitung 20 durch die Zulaufkomponente
110 und den Rohrleitungsabschnitt 130 in den Heizungswasserkreis 10, füllt diesen
auf und erhöht den Wasserdruck im Heizungswasserkreis 10 auf einen Messwert, der größer
oder gleich dem Minimalwert ist. Wenn der Messwert größer oder gleich dem vorgebbaren
und/oder abgespeicherten Minimalwert ist, insbesondere größer oder gleich einem vorgebbaren
und/oder abgespeicherten ersten Abschaltdruckwert, so gibt die Regeleinheit 160 ein
Regelsignal R zum Schließen der Zulaufkomponente 110, wodurch das Zuströmen von Wasser
in den Rohrleitungsabschnitt 130 und in den Heizungswasserkreis 10 gestoppt wird;
alternativ sorgt ein ausbleibendes Regelsignal R dafür, dass die Zulaufkomponente
110 schließt.
[0038] Wenn in den
Figuren 1 bis 4 der Wasserdruck im Heizungswasserkreis 10 beziehungsweise im Rohrleitungsabschnitt
130 kleiner als der vorgebbare und/oder abgespeicherte Wert des Maximaldrucks ist,
so bleibt die Ablaufkomponente 120, insbesondere ein von der Ablaufkomponente 120
umfasstes Sicherheitsventil oder Überdruckventil, geschlossen. Wenn der Wasserdruck,
beispielsweise aufgrund eines Temperaturanstiegs und einer damit verbundenen Volumenzunahme,
ansteigt und größer als der Maximalwert ist, so schaltet beziehungsweise öffnet die
Ablaufkomponente 120 und lässt Wasser aus dem Heizungswasserkreis 10 durch den Rohrleitungsabschnitt
130 in den Abfluss 30 ablaufen, wodurch der Druck im Heizungswasserkreis 10 fällt.
Wenn der Druckmesswert auf einen Wert kleiner oder gleich dem Maximalwert fällt, insbesondere
auf einen Wert kleiner oder gleich einem zweiten Abschaltdruckwert, so schließt die
Ablaufkomponente 120 die Verbindung zum Abfluss 30 und kein Wasser strömt aus dem
Heizungswasserkreis 10 ab.
[0039] Figur 2 zeigt schematisch einen Heizungswasserkreis 10 und eine hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis
10 verbundene zweite Armatureneinheit 100.
[0040] In
Figur 2 wird die Zulaufkomponente 110 von einer Regeleinheit 160 in Abhängigkeit des hydraulischen
Drucks im Heizungswasserkreis 10 mittels eines Regelsignals R geregelt; dazu empfängt
die Regeleinheit 160 ein Drucksignal D von einem mit dem Rohrleitungsabschnitt 130
hydraulisch verbundenen Drucksensor 140. Die Regeleinheit 160 und der Drucksensor
140 sind Teil der Armatureneinheit 100; der Drucksensor 140 ist über den Rohrleitungsabschnitt
130 hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis 10 verbunden. Der Drucksensor 140 misst
den Wasserdruck im Rohrleitungsabschnitt 130 und gibt ein entsprechendes Drucksignal
D an die Regeleinheit 160.
[0041] Die Armatureneinheiten 100 der
Figuren 2 bis 4 weisen eine einen Innenraum 182 definierende Hülleinheit 180, insbesondere ein Gehäuse,
auf. In den Figuren 2 bis 4 sind die Zulaufkomponente 110, die Ablaufkomponente 120
und der Rohrleitungsabschnitt 130 im Innenraum 182 angeordnet. In
Figur 2 sind ferner die Regeleinheit 160 und der Drucksensor 140 im Innenraum 182 angeordnet.
In
Figur 3 ist ein Rückflussverhinderer 170 im Innenraum 182 angeordnet. In
Figur 4 ist ein Druckschalter 150 im Innenraum 182 angeordnet. Die Anschlüsse 102, 112, 122
zum hydraulischen Verbinden mit dem Heizungswasserkreis 10, der Wasserversorgungsleitung
20 und dem Abfluss 30 sind von außen zugänglich, insbesondere an der Hülleinheit 180,
angeordnet. Die Hülleinheit 180 umfasst ein Gehäuse, mittels dessen die Armatureneinheit
100 beispielsweise vor unbefugtem Zugriff geschützt ist.
[0042] Figur 3 zeigt schematisch einen Heizungswasserkreis 10 und eine hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis
10 verbundene dritte Armatureneinheit 100.
[0043] In
Figur 3 wird die Zulaufkomponente 110 von einem Druckschalter 150 in Abhängigkeit des hydraulischen
Drucks im Heizungswasserkreis 10 mittels eines Schaltsignals S gesteuert, insbesondere
geschaltet; dazu ist der Druckschalter 150 hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis
10 verbunden. Der Druckschalter 150 ist Teil des Heizungswasserkreises 10 beziehungsweise
einer den Heizungswasserkreis 10 umfassenden Heizungsanlage. Der Druckschalter 150
erfasst den Wasserdruck im Heizungswasserkreis 10, vergleicht ihn mit einem vorgebbaren
Minimalwert und/oder ersten Abschaltdruckwert (insbesondere als Schaltschwellen im
Druckschalter 150 hinterlegt) und gibt ein entsprechendes Schaltsignal S an die Zulaufkomponente
110. Wenn der erfasste Wasserdruck kleiner als der Minimalwert ist, gibt der Druckschalter
150 ein Schaltsignal S zum Befüllen des Heizungswasserkreises 10 mit Wasser an die
Zulaufkomponente 110. Wenn der erfasste Wasserdruck steigt und größer als der Minimalwert
und/oder größer als der erste Abschaltdruckwert ist, gibt der Druckschalter 150 ein
Schaltsignal S zum Stoppen des Befüllens an die Zulaufkomponente 110; alternativ sorgt
ein ausbleibendes Schaltsignal S dafür, dass die Zulaufkomponente 110 schließt.
[0044] Die Armatureneinheit in
Figur 3 umfasst einen Rückflussverhinderer 170, der ein Zurückströmen von Heizungswasser
aus dem Heizungswasserkreis 10 und der Armatureneinheit 100 in die Wasserversorgungsleitung
20 unterbindet.
[0045] Figur 4 zeigt schematisch einen Heizungswasserkreis 10 und eine hydraulisch mit dem Heizungswasserkreis
10 verbundene vierte Armatureneinheit 100.
[0046] In
Figur 4 wird die Zulaufkomponente 110 von einem Druckschalter 150 in Abhängigkeit des hydraulischen
Drucks im Heizungswasserkreis 10 mittels eines Schaltsignals S gesteuert, insbesondere
geschaltet; dazu ist der Druckschalter 150 über den Rohrleitungsabschnitt 130 hydraulisch
mit dem Heizungswasserkreis 10 verbunden. Der Druckschalter 150 ist Teil der Armatureneinheit
100. Der Druckschalter 150 erfasst den Wasserdruck im Rohrleitungsabschnitt 130, vergleicht
ihn mit einem vorgebbaren Minimalwert und/oder ersten Abschaltdruckwert und gibt ein
entsprechendes Schaltsignal S an die Zulaufkomponente 110. Wenn der erfasste Wasserdruck
kleiner als der Minimalwert ist, gibt der Druckschalter 150 ein Schaltsignal S zum
Befüllen des Heizungswasserkreises 10 mit Wasser an die Zulaufkomponente 110. Wenn
der erfasste Wasserdruck steigt und größer als der Minimalwert und/oder größer als
der erste Abschaltdruckwert ist, gibt der Druckschalter 150 ein Schaltsignal S zum
Stoppen des Befüllens an die Zulaufkomponente 110; alternativ sorgt ein ausbleibendes
Schaltsignal S dafür, dass die Zulaufkomponente 110 schließt.
1. Armatureneinheit (100) mit einem Anschluss (102) zum hydraulischen Verbinden mit einem
Heizungswasser führenden Heizungswasserkreis (10), wobei der Heizungswasserkreis (10)
zur Beheizung und/oder Kühlung eines Nutzraumes und/oder eines Nutzfluides vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Armatureneinheit (100) zur Einstellung eines hydraulischen Drucks im Heizungswasserkreis
(10) ausgebildet ist und
• eine Zulaufkomponente (110) mit einem Anschluss (112) zum hydraulischen Verbinden
mit einer Wasserversorgungsleitung (20) sowie
• eine Ablaufkomponente (120) mit einem Anschluss (122) zum hydraulischen Verbinden
mit einem Abfluss (30)
umfasst, wobei die Zulaufkomponente (110) zum Befüllen des Heizungswasserkreises (10)
mit Wasser und/oder zum Einstellen eines hydraulischen Minimaldruckes ausgebildet
ist, und wobei die Ablaufkomponente (120) zum Einstellen eines hydraulischen Maximaldruckes
und/oder zum Ablaufen von Heizungswasser aus dem Heizungswasserkreis (10) ausgebildet
ist.
2. Armatureneinheit (100) nach Anspruch 1,
aufweisend zumindest einen Rohrleitungsabschnitt (130) zum hydraulischen Verbinden
des Anschlusses (102) zum Heizungswasserkreis (10) mit der Zulaufkomponente (110)
und der Ablaufkomponente (120) sowie optional mit einem Drucksensor (140) und/oder
einem Druckschalter (150).
3. Armatureneinheit (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Zulaufkomponente (110) von einer Regeleinheit (160) in Abhängigkeit des
hydraulischen Drucks im Heizungswasserkreis (10) regelbar ist, wobei die Regeleinheit
(160) ausgebildet ist, ein Drucksignal von einem mit dem Heizungswasserkreis (10)
hydraulisch verbundenen Drucksensor (140) zu empfangen.
4. Armatureneinheit (100) nach Anspruch 3,
wobei die Regeleinheit (160) und/oder der Drucksensor (140) Teil der Armatureneinheit
(100) sind.
5. Armatureneinheit (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Zulaufkomponente (110) von einem mit dem Heizungswasserkreis (10) hydraulisch
verbundenen Druckschalter (150) steuerbar ist.
6. Armatureneinheit (100) nach Anspruch 5,
wobei der Druckschalter (150) Teil der Armatureneinheit (100) ist.
7. Armatureneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ablaufkomponente
(120) einen Druckbegrenzer oder ein Sicherheitsventil oder ein Überdruckventil umfasst.
8. Armatureneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter umfassend einen
Rückflussverhinderer (170) zum Verhindern eines Rückfließens von Wasser aus der Armatureneinheit
(100) und/oder dem Heizungswasserkreis (10) in die Wasserversorgungsleitung (20),
wobei der Rückflussverhinderer (170) hydraulisch verbunden insbesondere zwischen der
Zulaufkomponente (110) und dem Anschluss (112) zur Wasserversorgungsleitung (20) angeordnet
ist.
9. Armatureneinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend eine einen
Innenraum (182) definierende Hülleinheit (180), wobei die Zulaufkomponente (110) und
die Ablaufkomponente (120) sowie optional ein Rohrleitungsabschnitt (130) und/oder
eine Regeleinheit (160) und/oder ein Drucksensor (140) und/oder ein Druckschalter
(150) und/oder ein Rückflussverhinderer (170) im Innenraum (182) angeordnet sind,
und wobei die Anschlüsse (102, 112, 122) zum hydraulischen Verbinden mit dem Heizungswasserkreis
(10), der Wasserversorgungsleitung (20) und dem Abfluss (30) von außen zugänglich,
insbesondere an der Hülleinheit (180), angeordnet sind.