[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Informationsgewinnung, insbesondere zur
Zustandsüberwachung, bei einem Abwasserpumpenaggregat eines Abwasserpumpensystems
und/oder bei einem zumindest ein Abwasserpumpenaggregat umfassenden Abwasserpumpensystem,
wobei das Abwasserpumpenaggregat im Betrieb Abwasser aus einem Behältnis zum Sammeln
des Abwassers abpumpt.
[0002] Abwasserpumpensysteme sammeln Abwasser, beispielsweise Regenwasser, Oberflächenwasser,
Prozesswasser, Grauwasser und/ oder Schwarzwasser in einem Behältnis. Das Abwasser
wird von wenigstens einem entsprechenden Abwasserpumpenaggregat abgepumpt, sobald
es in dem Behältnis einen bestimmten Maximalpegelstand erreicht, der durch einen Pegelstandssensor
im oder am Behältnis, beispielsweise einem Schwimmer, gemessen wird. Derartige Abwasserpumpensysteme
werden auch als Hebeanlagen bezeichnet. Ist der Maximalpegelstand erreicht, wird das
Abwasserpumpenaggregat eingeschaltet. Es wird wieder ausgeschaltet, wenn ein bestimmter
Minimalpegelstand erreicht ist. Abwasserpumpenaggregate werden somit nur bedarfsweise
und mit vergleichsweise kurzen Betriebsdauern betrieben, beispielsweise eine halbe
bis wenige Minuten. Die Betriebsdauern sind für ein bestimmtes Abwasserpumpensystem
nach der Inbetriebnahme stets gleich lang, da das durch den Maximal- und den Minimalpegelstand
definierte Abwasservolumen, das abgepumpt werden muss, konstant ist. Das Abwasserpumpenaggregat
wird dabei üblicherweise ungeregelt, d.h. mit einer konstanten Drehzahl betrieben.
[0003] Der mit der Zeit zunehmende Verschleiß des Abwasserpumpenaggregats, insbesondere
der Lager und/ oder des Laufrads, Ablagerungen am Laufrad oder Pumpengehäuse und/
oder eine Verstopfung der Ansaug- oder Auslassöffnung des Abwasserpumpenaggregats
bewirken eine allmähliche oder spontan stark zunehmende Betriebsdauer. Gleichzeitig
führen Ablagerungen in dem Behältnis zu einer Abnahme der Betriebsdauer, da das effektiv
pumpbare Volumen kleiner wird. Die Betriebsdauer ist somit ein Indikator für den Zustand
eines Abwasserpumpensystems, respektive dessen Abwasserpumpenaggregats.
[0004] Für eine Zustandsüberwachung von Pumpenaggregaten ist es allgemein bekannt, eine
vergleichsweise komplexe Mess- und Auswertetechnik mit einem oder mehreren Sensoren
zu verwenden. So wird zur Erkennung einer Verstopfung eines Abwasserpumpenaggregats
beispielsweise dessen Betriebspunkt kontinuierlich auf eine gewisse Änderung hin überwacht.
Hierzu werden Sensoren z.B. zur Erfassung hydraulischer Größen wie der von der Pumpe
erzeugte Differenzdruck und/ oder der gepumpte Volumenstrom, oder Sensoren zur Erfassung
elektrischer Größen wie der Stromaufnahme, der Eingangs- und/ oder Ausgangsspannung
und/ oder der Leistungsaufnahme verwendet. Alternativ kann eine Verstopfung anhand
von Vibrationen des Abwasserpumpenaggregats erkannt werden, die mittels Beschleunigungssensoren
erfasst werden. Zum Teil werden meist mehrere Sensoren benötigt, um eine bestimmte
Information, insbesondere über einen bestimmten Zustand, zu erhalten.
[0005] Die Messsignale solcher Sensoren werden im Falle analoger Signale regelmäßig verstärkt,
ggf. gefiltert und digitalisiert, anschließend ausgewertet. Auch bei digitalen Signalen
erfolgt meist eine Filterung, um das Signal-Rausch-Verhältnis zu verbessern, sowie
eine anschließende Auswertung, beispielsweise durch Vergleich mit einem Grenzwert
oder durch eine Frequenzanalyse.
[0006] Es versteht sich von selbst, dass für die genannten Zwecke sowohl die notwendigen
Sensoren, als auch die notwendige Elektronik für die Verarbeitung und Auswertung der
Sensorsignale zur Gewinnung einer gewünschten Information vergleichsweise komplex,
teuer und aufwändig in das Abwasserpumpenaggregat oder Abwasserpumpensystem zu installieren
oder zu integrieren sind. Fehlt die Funktionalität der Gewinnung der gewünschten Information
bei dem Abwasserpumpenaggregat oder dem Abwasserpumpensystem ist eine Nachrüstung
entweder gar nicht oder nur mit erheblichem Aufwand und Kosten möglich.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine technisch sehr einfache, kostengünstige
und nachrüstbare Möglichkeit der Gewinnung wenigstens einer gewünschten Mehrinformation
bei einem Abwasserpumpenaggregat oder einem Abwasserpumpensystem mit wenigstens einem
Abwasserpumpenaggregat bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend
erläutert.
[0009] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das gattungsgemäße Verfahren dahingehend weiterzubilden,
dass
- a) mit Hilfe eines separaten Sensors, eine von außen messbare physikalische Größe
des Abwasserpumpenaggregats und/oder des Abwasserpumpensystems erfasst wird,
- b) aus der erfassten Größe der Einschaltzeitpunkt und der Ausschaltzeitpunkt des Abwasserpumpenaggregats
ermittelt wird,
- c) aus dem Einschaltzeitpunkt und dem Ausschaltzeitpunkt eine Betriebsdauer oder Betriebspausendauer
berechnet wird, wobei der Sensor dazu verwendet wird, den Einschaltzeitpunkt und den
Ausschaltzeitpunkt des Abwasserpumpenaggregats zu ermitteln, und
- d) die Betriebsdauer oder die Betriebspausendauer ausgewertet wird, um wenigstens
eine Mehrinformation über das Abwasserpumpenaggregat und/oder das Abwasserpumpensystem
zu erhalten.
[0010] Als Einschaltzeitpunkt des Abwasserpumpenaggregats ist, in Abhängigkeit der Art des
verwendeten Sensors bzw. der Art der gemessenen physikalischen Größe, jener Zeitpunkt
zu verstehen, ab dem es zu pumpen beginnt oder ab dem der Antriebsmotor des Abwasserpumpenaggregats
bestromt wird, oder ab dem ein elektromagnetisches Feld im Antriebsmotor besteht oder
dreht, oder ab dem der Rotor respektive das Pumpenlaufrad zu drehen beginnt, oder
Vibrationen auftreten. In entsprechender Weise ist als Ausschaltzeitpunkt des Abwasserpumpenaggregats
jener Zeitpunkt zu verstehen, ab dem es zu pumpen aufhört oder ab dem der Antriebsmotor
des Abwasserpumpenaggregats nicht mehr bestromt wird, oder ab dem ein elektromagnetisches
Feld im Elektromotor nicht mehr dreht, oder ab dem der Rotor respektive das Pumpenlaufrad
aufgehört hat zu drehen, oder Vibrationen enden.
[0011] Je nach verwendetem Sensor können sich die genannten Zeitpunkte wenige Millisekunden
bis Sekunden unterscheiden. So gibt die Bestromung des Elektromotors den frühesten
Zeitpunkt an, der als Einschaltzeitpunkt betrachtet werden kann. Die Bestromung führt
augenblicklich zu einem elektromagnetischen Feld im Antriebsmotor, so dass der Aufbau
oder die plötzliche Existenz eines solchen elektromagnetischen Feldes ebenfalls als
Einschaltzeitpunkt betrachtet werden kann. Der Rotor beginnt, nach Überwindung der
Massenträgheit, wenige hundert Millisekunden später infolge des an ihm durch das Feld
wirkenden Drehmoments zu drehen, so dass alternativ auch der Drehbeginn als Einschaltzeitpunkt
betrachtet werden kann. Der Rotor läuft dann allmählich hoch, bis die Betriebsdrehzahl
erreicht ist. Dies kann einige Sekunden dauern. Infolge der Drehung des Rotors und
des Laufrades erzeugt das Abwasserpumpenaggregats Vibrationen, die an seinem Gehäuse
(Pumpen- und/ oder Motorgehäuse) erfasst werden können und ab einer bestimmten Drehzahl
merklich sind. Als Einschaltzeitpunkt kann somit auch der Zeitpunkt betrachtet werden,
ab dem Vibrationen messbar auftreten oder einen Grenzwert überschreiten. Ab einer
anderen bestimmten Drehzahl, fördert das Abwasserpumpenaggregat, so dass gemäß einer
weiteren Alternative als Einschaltzeitpunkt, derjenige Zeitpunkt betrachtet werden
kann, ab dem der Volumenstrom größer null oder größer einem Grenzwert ist.
[0012] Entsprechend dieser Einschaltzeitpunkte können sich auch die Ausschaltzeitpunkte
um wenige Millisekunden bis Sekunden unterscheiden. So stellt das Abschalten der Bestromung
des Antriebsmotors den frühesten Zeitpunkt dar, der als Abschaltzeitpunkt betrachtet
werden kann. Das Abschalten der Bestromung führt augenblicklich zum Abbau des elektromagnetischen
Felds im Antriebsmotor, was als Ausschaltzeitpunkt betrachtet werden kann. Allerdings
besteht im Falle eines permanentmagnetischen Rotors, und infolge der Remanenz auch
im Falle eines Induktionsmotors, weiterhin ein magnetisches Feld, das aufgrund der
fortgesetzten Drehung des Rotors ebenfalls weiter rotiert, so dass alternativ als
Ausschaltzeitpunkt jener Zeitpunkt betrachtet werden kann, ab dem das Feld nicht mehr
dreht. Dies ist erst beim Stillstand des Rotors der Fall, auf den dieser aufgrund
der mechanischen und hydraulischen Reibung abgebremst wird, was mehrere Sekunden dauern
kann. Durch die stetig abnehmende Drehzahl werden außerdem die Vibrationen und der
Volumenstrom geringer. Als Ausschaltzeitpunkt kann somit gemäß einer weiteren Alternative
auch der Zeitpunkt betrachtet werden, ab dem Vibrationen nicht mehr messbar sind oder
unterhalb einem Grenzwert liegen, oder ab dem der Volumenstrom nicht mehr messbar
ist oder unter einem bestimmten Grenzwert liegt, also das Abwasserpumpenaggregat nicht
mehr fördert.
[0013] Obgleich die genannten Einschaltzeitpunkte und die genannten Ausschaltzeitpunkte
jeweils bezogen auf einen absoluten Referenzzeitpunkt verschieden sein können, kommt
es im Rahmen der Erfindung auf den genauen Einschaltzeitpunkt und den genauen Ausschaltzeitpunkt
nicht an, da sie zur Bestimmung der Betriebsdauer oder Betriebspausendauer zueinander
in Bezug gesetzt werden. Wichtig ist allein, dass sich die Art der Messung des Einschaltzeitpunkts
und des Ausschaltzeitpunkts auf nicht ändert.
[0014] Die Betriebsdauer ist die Differenz zwischen dem Ausschaltzeitpunkt und dem vorherigen
Einschaltzeitpunkt. Entsprechend ist die Betriebspausendauer ist die Differenz zwischen
dem Einschaltzeitpunkt und dem vorherigen Ausschaltzeitpunkt.
[0015] Als Abwasserpumpenaggregat ist ein solches Pumpenaggregat zu verstehen, dass bestimmungsgemäß
zum Abpumpen von Abwasser wie Regenwasser, Oberflächenwasser, Prozesswasser, Grauwasser
und/ oder Schwarzwasser aus einem Behältnis vorgesehen ist, der zum Sammeln des Abwassers
dient. Das Abwasser kann mit Stückgut behaftet sein.
[0016] Ein Pumpenaggregat umfasst eine Pumpeneinheit, einen Elektromotor, der der diese
Pumpeneinheit direkt oder über eine Kupplung und/ oder ein Getriebe antreibt, und
eine Antriebselektronik, die den Elektromotor bestromt, insbesondere steuert und/
oder regelt. Die Pumpeneinheit, der Elektromotor und die Antriebselektronik können
baulich eine Einheit bilden oder räumlich getrennt voneinander aufgestellt sein.
[0017] Die Pumpeneinheit ist bevorzugt in der Art einer Kreiselpumpe ausgebildet. Der Elektromotor
kann ein Drehstrommotor, vorzugsweise ein elektronisch kommutierter Synchronmotor
sein. Geeigneterweise sind die Motorwelle und die Pumpenwelle einteilig, so dass das
dem Elektromotor gegenüberliegende freie Ende der Motorwelle das Pumpenlaufrad trägt.
Die Antriebselektronik kann einen Frequenzumrichter umfassen.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass in Schritt d) die Betriebsdauer, oder eine daraus bestimmte
Betriebsgröße, mit einer Referenzbetriebsdauer oder einer Referenzgröße verglichen
wird, wobei aus dem Ergebnis des Vergleichs auf den Zustand, insbesondere einen Fehlerzustand
des Abwasserpumpenaggregats und/oder des Abwasserpumpensystems geschlossen wird. Somit
ist die Mehrinformation eine Information über den Zustand des Abwasserpumpenaggregats
und/oder des Abwasserpumpensystems. Die berechnete Betriebsdauer ist die aktuelle
Betriebsdauer des Abwasserpumpenaggregats.
[0019] Gemäß einer Ausführungsvariante kann die Referenzbetriebsdauer eine frühere Betriebsdauer
des Abwasserpumpenaggregats sein. Diese frühere Betriebsdauer kann beispielsweise
bei der ersten Inbetriebnahme des Abwasserpumpenaggregats bzw. des Abwasserpumpensystems
ermittelt werden. Alternativ kann als Referenzbetriebsdauer eine Standardbetriebsdauer
verwendet werden. Die Standardbetriebsdauer kann jene Betriebsdauer sein, die im fehlerfreien
Normalbetrieb eines baugleichen anderen Abwasserpumpenaggregats bei einer bestimmten
Betriebsdrehzahl, beispielsweise Nenndrehzahl, benötigt wird, um das Behältnis von
einem Maximalpegelstand bis zu einem Minimalpegelstand zu leeren. Diese Standardbetriebsdauer
kann werksseitig beim Hersteller ermittelt worden sein und stellvertretend für alle
zum Abwasserpumpenaggregat baugleichen Pumpenaggregate gelten.
[0020] Durch den Vergleich der tatsächlich benötigten Betriebsdauer mit der Referenzbetriebsdauer
kann festgestellt werden, ob und inwieweit sich der Betriebszustand des Abwasserpumpenaggregats
und/ oder Abwasserpumpensystems verschlechtert bzw. verschlechtert hat. Beispielsweise
kann auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung, eines Lager- oder
Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats oder auf eine Verstopfung einer daran angeschlossenen
Druckleitung geschlossen werden, wenn die berechnete Betriebsdauer größer als oder
um einen Grenzwert größer als die Referenzbetriebsdauer ist. Alternativ oder kumulativ
kann auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere einer
Sedimentansammlung in dem Behältnis geschlossen werden, wenn die berechnete Betriebsdauer
kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzbetriebsdauer ist.
[0021] Alternativ zu dem Vergleich der berechneten Betriebsdauer mit der Referenzbetriebsdauer,
kann aus der Betriebsdauer zunächst eine Betriebsgröße berechnet und dann diese mit
dem Wert einer Referenzgröße verglichen werden, um die Mehrinformation zu erhalten.
[0022] Beispielsweise kann die Betriebsgröße ein theoretisches, vom Pumpenaggregat gepumptes
Abwasservolumen sein, welches man durch Multiplikation der ermittelten Betriebsdauer
mit einer erwarteten Pumpleistung in Volumen pro Zeiteinheit erhält, z.B. in l/min
oder m
3/min. Die erwartete Pumpleistung kann jene nominale Leistung sein, die ein zum Abwasserpumpenaggregat
baugleiches Abwasserpumpenaggregat im fehlerfreien Normalbetrieb bei einer bestimmten
Betriebsdrehzahl, beispielsweise Nenndrehzahl, besitzt und die werksseitig beim Hersteller
ermittelt werden kann. Die Referenzgröße ist dann ebenfalls ein Volumen, insbesondere
jenes Behälterteilvolumen, das sich durch die Multiplikation der Differenz aus Maximalpegelstand
und Minimalpegelstand mit der Grundfläche des Behältnisses ergibt. In dieser Ausführungsvariante
werden somit anstelle von Betriebsdauern zwei Volumina miteinander verglichen.
[0023] Verlängert sich die Betriebsdauer, so würde sich auch der Wert der berechneten Betriebsgröße,
im vorliegenden Fall das gepumpte Volumen erhöhen. Da das gepumpte Volumen aber nicht
größer sein kann, als das von der Referenzgröße angegebene Behälterteilvolumen, ergibt
sich aus dem Vergleich der berechneten Betriebsgröße mit der Referenzgröße als Mehrinformationen,
dass sich der Zustand des Pumpenaggregats verschlechtert bzw. verschlechtert hat,
wenn die berechnete Betriebsgröße größer als die Referenzgröße ist oder wird. Beispielsweise
kann auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung, eines Lager- oder
Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats oder auf eine Verstopfung einer daran angeschlossenen
Druckleitung geschlossen werden, wenn die berechnete Betriebsgröße größer als oder
um einen Grenzwert größer als die Referenzgröße ist. Alternativ oder kumulativ kann
auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere einer Sedimentansammlung
in dem Behältnis geschlossen werden, wenn die berechnete Betriebsgröße kleiner als
oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzgröße ist.
[0024] In einer Ausführungsvariante wird die Betriebsdauer oder Betriebspausendauer gemäß
der Schritte a) bis c) bei jedem Betrieb des Abwasserpumpenaggregats wiederholt berechnet.
Aus den berechneten Betriebsdauern oder Betriebspausendauern wird dann ein Trend ermittelt,
der die Betriebsgröße bildet. Die Betriebsgröße gibt in dieser Ausführungsvariante
somit an, ob, in welche Richtung und wie stark sich die Betriebsdauer oder Betriebspausendauer
mit der Zeit ändert. Die Referenzgröße kann einen Grenzwert für den Trend bilden.
Auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung des Abwasserpumpenaggregats,
eines Lager- oder Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats oder einer Verstopfung
einer daran angeschlossenen Druckleitung kann geschlossen werden, wenn der Trend der
Betriebsdauer positiv ist und betraglich den Grenzwert überschreitet. Alternativ oder
kumulativ kann auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere
einer Sedimentansammlung in dem Behältnis geschlossen werden, wenn der Trend der Betriebsdauer
negativ ist und betraglich den Grenzwert unterschreitet.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass das Abwasserpumpensystem wenigstens ein zweites Abwasserpumpenaggregat
umfasst. Die Pumpaufgabe ist typischerweise bei den beiden Abwasserpumpenaggregaten
dieselbe, nämlich ein bestimmtes Volumen zu pumpen, üblicherweise ausgelöst von einem
Pegelsensor.
[0026] Vorzugsweise werden die Schritte a) bis c) auch bei dem zweiten Abwasserpumpenaggregat
durchgeführt, um dessen Betriebsdauer zu berechnen und zur Gewinnung einer Mehrinformation
auszuwerten. Wie bei dem ersten Abwasserpumpenaggregat, kann auch die berechnete Betriebsdauer
des zweiten Abwasserpumpenaggregats mit der oder einer entsprechenden Referenzbetriebsdauer
verglichen werden, um aus dem Ergebnis des Vergleichs auf den Zustand, insbesondere
einen Fehlerzustand des zweiten Abwasserpumpenaggregats und/oder des Abwasserpumpensystems
zu schließen. Die Referenzbetriebsdauer kann auch in diesem Fall eine frühere Betriebsdauer
sein, genauer gesagt eine frühere Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats.
Insbesondere kann diese frühere Betriebsdauer jene sein, die bei der ersten Inbetriebnahme
des zweiten Abwasserpumpenaggregats vorlag bzw. ermittelt worden ist. Ferner kann
alternativ auch hier als Referenzbetriebsdauer die Standardbetriebsdauer verwendet
werden.
[0027] Ebenso kann in einer anderen Ausführungsvariante, wie beim ersten Abwasserpumpenaggregat,
aus der Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats zunächst eine Betriebsgröße
ermittelt und diese mit der Referenzgröße verglichen werden, um aus dem Ergebnis dieses
Vergleichs auf den Zustand, insbesondere einen Fehlerzustand des zweiten Abwasserpumpenaggregats
und/oder des Abwasserpumpensystems zu schließen. Die Betriebsgröße kann auch in diesem
Fall beispielsweise ein Volumen sein, wie dies bezogen auf das erste Abwasserpumpenaggregat
zuvor beschrieben wurde. Entsprechend ist auch die Referenzgröße ein Volumen. Auch
diesbezüglich wird auf die Ausführungen zum ersten Abwasserpumpenaggregat verweisen.
[0028] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante, in der das erste und das zweite Abwasserpumpenaggregat
baugleich sind, können die Betriebsdauern des ersten und zweiten Abwasserpumpenaggregats,
oder die daraus jeweils berechneten Betriebsgrößen, miteinander verglichen werden.
Dies ermöglicht es, den Zustand des einen Abwasserpumpenaggregats qualitativ in Bezug
zum anderen Pumpenaggregat zu bewerten, insbesondere einen fehlerhaften Zustand zu
erkennen.
[0029] Wird als Betriebsgröße das gepumpte Volumen verwendet, ist es nicht einmal notwendig,
dass die Abwasserpumpenaggregate baugleich sind. Denn das Volumen kann durch Multiplikation
der jeweiligen Betriebsdauer mit einer pumpenspezifischen Pumpleistung in Volumen
pro Zeiteinheit berechnet werden. In diesem Fall sind dann die aus den Betriebsdauern
jeweils ermittelten Betriebsgrößen miteinander zu vergleichen.
[0030] Die Referenzbetriebsdauer, die bei dem Vergleich mit der Betriebsdauer des ersten
Abwasserpumpenaggregats verwendet wird, kann in diesem Fall die berechnete Betriebsdauer
des zweiten Abwasserpumpenaggregats sein. Umgekehrt kann die Referenzbetriebsdauer,
die bei dem Vergleich mit der Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats verwendet
wird, in diesem Fall die berechnete Betriebsdauer des ersten Abwasserpumpenaggregats
sein. Entsprechend kann die Referenzgröße, die bei dem Vergleich mit der aus der Betriebsdauer
des ersten Abwasserpumpenaggregats berechneten Betriebsgröße verwendet wird, in diesem
Fall die aus der Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats bestimmte Betriebsgröße
sein. Analog kann die Referenzgröße, die bei dem Vergleich mit der aus der Betriebsdauer
des zweiten Abwasserpumpenaggregats berechneten Betriebsgröße verwendet wird, in diesem
Fall die aus der Betriebsdauer des ersten Abwasserpumpenaggregats bestimmte Betriebsgröße
sein. Selbstverständlich müssen in diesem Fall die Betriebsgrößen auf dieselbe Weise
bestimmt werden.
[0031] Das zweite Abwasserpumpenaggregat kann in einem zweiten Behältnis angeordnet sein
oder damit verbunden sein, um Abwasser aus dem zweiten Behältnis zu pumpen, wobei
das erste Abwasserpumpenaggregat im Betrieb über eine Abwasserleitung Abwasser in
das zweite Behältnis pumpt. Es ist also sowohl möglich, dass das erste und/ oder zweite
Abwasserpumpenaggregat jeweils eine Tauchpumpe innerhalb des jeweiligen Behältnisses
ist, oder eine trocken aufgestellte Pumpe außerhalb des jeweiligen Behältnisses. Zudem
kann eine der beiden Pumpen im entsprechenden Behältnis und die andere Pumpe außerhalb
des entsprechenden Behältnisses angeordnet sein. Die Abwasserleitung ist in diesen
Fällen mit der Druckleitung des ersten Abwasserpumpenaggregats verbunden und bildet
die Zulaufleitung zum zweiten Behältnis. Mit anderen Worten sind die beiden Abwasserpumpenaggregate
hydraulisch hintereinander, oder anders ausgedrückt seriell angeordnet. Das erste
und zweite Behältnis, die Abwasserleitung und die beiden Abwasserpumpenaggregate sind
dabei Teil des Abwasserpumpensystems.
[0032] In derartigen Abwasserpumpensystemen sind Leckagen ein großes Problem. Es können
Maßnahmen vorgesehen werden, um mögliche Lecks zu erkennen. In der Regel werden hierfür
Durchflusssensoren eingesetzt, die hohe Kosten und einen hohen Wartungsaufwand verursachen.
Um diesen Nachteil zu überwinden, kann vorgesehen sein, dass die Summe der in einem
bestimmten Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern des ersten Abwasserpumpenaggregats
gebildet und als Betriebsgröße verwendet wird und die Summe der in dem Betrachtungszeitraum
vorliegenden Betriebsdauern des zweiten Abwasserpumpenaggregats gebildet und als Referenzgröße
verwendet wird, und dass auf einen Fehler des Abwasserpumpensystems in Gestalt einer
Leckage in der Abwasserleitung geschlossen werden, wenn die Betriebsgröße größer als
oder um einen Grenzwert größer als die Referenzgröße ist.
[0033] Der Kerngedanke der genannten Maßnahme besteht darin, dass bei Pumpen, die in einer
seriellen Konfiguration laufen, zu erwarten ist, dass jede Pumpe die gleiche Menge
an Volumen fördert, zumindest im Mittel über einen betrachteten Zeitraum hinweg. Anstatt
den genauen Durchfluss zu messen, wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine mögliche Leckage durch den Vergleich der Summen der Betriebsdauern der in Reihe
geschalteten Pumpen über einen Betrachtungszeitraum hinweg festgestellt. Ist die Summe
der Betriebsdauern des ersten Abwasserpumpenaggregats in dem Aktivitätszeitraum größer
als die Summe der Betriebsdauern des zweiten Abwasserpumpenaggregats kann auf eine
Leckage geschlossen werden. Somit kann in einer Ausführungsvariante die jeweilige
Betriebsgröße des ersten und zweiten Abwasserpumpenaggregats die Summe der Betriebsdauern
der in einem gemeinsamen Aktivitätszeitraum durchgeführten Betriebe des jeweiligen
Abwasserpumpenaggregats sein. Somit kann auf einfache Weise, allein aufgrund der Verwendung
von EIN/AUS-Informationen der einzelnen Pumpen, erkannt werden, ob ein fehlerhafter
Zustand des Abwasserpumpensystems vorliegt, genauer gesagt ob die Abwasserleitung
beschädigt ist und Abwasser unkontrolliert und ungewollt in die Umwelt abfließt.
[0034] Es gibt Abwassersysteme, in denen Oberflächenwasser, wie Regenwasser, einerseits
und Grau- und/ oder Schwarzwasser andererseits, separat voneinander transportiert
werden, um bei Regen die Menge aufzubereitenden Wassers für die Kläranlage oder Abwassereinigungsanlage
auf das Grau- und/ oder Schwarzwasser zu begrenzen. Immer wieder gibt es jedoch Fälle,
in denen private Entwässerungsleitungen, die auch Regenwasser führen, verbotenerweise
in den Grau- oder Schwarzwasser führenden Teil eines öffentlichen, das beschriebene
Trennungskonzept verwendenden Abwassersystems münden. Um einen solchen unzulässigen
Zulauf von Regenwasser zu erkennen, kann ebenfalls ein Vergleich der Betriebsdauern
oder Betriebsgrößen des ersten und zweiten Abwasserpumpenaggregats miteinander oder
jeweils mit der Referenzbetriebsdauer bzw. Referenzgröße erfolgen und ausgewertet
werden.
[0035] Es kann deshalb erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Summe der in einem bestimmten
Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern des ersten Abwasserpumpenaggregats
gebildet und als Betriebsgröße verwendet wird und die Summe der in dem Betrachtungszeitraum
vorliegenden Betriebsdauern des zweiten Abwasserpumpenaggregats gebildet und als Referenzgröße
verwendet wird, und dass auf einen Fehler des Abwasserpumpensystems in Gestalt eines
unzulässigen Zulaufs in die Abwasserleitung geschlossen wird, wenn die Betriebsgröße
kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzbetriebsdauer oder die
Referenzgröße ist.
[0036] Gemäß einer Weiterbildung kann bei einer seriellen Konfiguration zweier Abwasserpumpenaggregate
vorgesehen sein, dass nach der Annahme eines unzulässigen Zulaufs in die Abwasserleitung
eine Datenbank mit Wetterdaten über den Aufstellungsort oder Installationsort des
Abwasserpumpensystems abgefragt und ermittelt wird, ob eine Korrelation der Betriebsdauer
oder Betriebsgröße mit am Ort des Abwasserpumpensystems erfolgtem Niederschlag besteht.
Somit kann festgestellt werden, ob Regenwasser in das System gelangt.
[0037] Die beschriebene Zulauferkennung und die Leckageerkennung bei hydraulisch hintereinander
angeordneten Abwasserpumpenaggregaten kann alternativ oder kumulativ verwendet werden.
[0038] Das zweite Abwasserpumpenaggregat kann in einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Verfahrens gemeinsam mit dem ersten Abwasserpumpenaggregat in dem Behältnis angeordnet
oder damit verbunden sein. Somit können die beiden Pumpen auch in dieser Ausführungsvariante
entweder Tauchpumpen für die Anordnung im Behältnis oder trocken aufgestellte Pumpen
außerhalb des Behältnisses sein. Zudem kann eine der beiden Pumpen im Behältnis und
die andere Pumpe außerhalb des Behältnisses angeordnet sein. Dies dient der Redundanz,
so dass im Falle eines Defekts des einen Abwasserpumpenaggregats das andere Abwasserpumpenaggregat
eingesetzt werden kann. Praktischerweise werden die beiden Abwasserpumpenaggregate
nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd betrieben, um einen gleichmäßigen Verschleiß
der Abwasserpumpenaggregate zu erreichen. Mit anderen Worten sind die beiden Abwasserpumpenaggregate
in dieser Ausführungsvariante hydraulisch parallel angeordnet.
[0039] Für eine solche Anordnung kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein,
dass auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung des ersten Abwasserpumpenaggregats,
eines Lager- oder Laufradschadens des ersten Abwasserpumpenaggregats oder einer Verstopfung
einer daran angeschlossenen Abwasserleitung geschlossen wird, wenn die Betriebsdauer
des ersten Abwasserpumpenaggregats oder die davon abgeleitete Betriebsgröße größer
als oder um einen Grenzwert größer als die Referenzbetriebsdauer oder die Referenzgröße
ist. Die Referenzbetriebsgröße ist in diesem Fall die Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats.
Alternativ ist die Referenzgröße von der Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats
abgeleitet. Selbstverständlich könnte in äquivalenter Weise auch der umgekehrte Fall
geprüft werden, nämlich ob die Betriebsdauer des zweiten Abwasserpumpenaggregats oder
die davon abgeleitete Betriebsgröße kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als
die Referenzbetriebsdauer oder die Referenzgröße ist, wobei die Referenzbetriebsgröße
in diesem Fall die Betriebsdauer des ersten Abwasserpumpenaggregats ist und/ oder
die Referenzgröße davon abgeleitet ist.
[0040] In einer Ausführungsvariante kann die Mehrinformation das vom Abwasserpumpenaggregat
gepumpte Abwasservolumen sein, das in Schritt d) aus der Betriebsdauer bestimmt wird.
Wie bereits zuvor genannt, kann das gepumpte Abwasservolumen durch die Multiplikation
der Betriebsdauer mit einer Pumpleistung (Volumen pro Zeiteinheit) berechnet werden,
die im Normalbetrieb (Nennbetrieb) des Abwasserpumpenaggregats nach seinem Einschalten
vorliegt.
[0041] Alternativ zur Betriebsdauer kann in Schritt c) die Betriebspausendauer berechnet
und in Schritt d) ausgewertet werden, um die wenigstens eine Mehrinformation über
das Abwasserpumpensystem zu erhalten. Die Mehrinformation kann in einer solchen Ausführungsvariante
beispielsweise eine solche Information sein, ob ein unzulässiger Zulauf in das Abwasserpumpensystem
vorliegt. Wie zuvor bereits angesprochen, liegt ein solcher, unzulässiger Zulauf beispielsweise
vor, wenn Regenwasser in das Abwasserpumpensystem eindringt, das bestimmungsgemäß
kein Regenwasser führt. Werden die Schritte a) bis c) wiederholt und die jeweils berechnete
Betriebspausendauer in Schritt d) mit einer Referenzpausendauer verglichen oder eine
aus der oder den Betriebspausendauer(n) bestimmte Betriebspausengröße mit einer Referenzpausengröße
verglichen, kann auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt eines abnormalen Zulaufs
von Wasser in das Abwasserpumpensystem geschlossen werden, wenn die Betriebspausendauer
wiederholt kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzpausendauer
ist.
[0042] In gleicher Weise kann mit dem zuvor genannten Vergleich bei einem Regenwasser transportierenden
Abwasserpumpensystem erkannt werden, ob dieses unzureichend klein dimensioniert ist.
Liegt die Betriebspausendauer bei einem Regenereignis wiederholt unter der Referenzpausendauer,
und sind in Zukunft stärkere Regenereignisse zu erwarten, kann ein Alarm ausgelöst
werden und der Betreiber über die unzureichende Dimensionierung benachrichtigt werden.
Es ist deshalb auch in dieser Hinsicht vorteilhaft, Wetterdaten abzufragen, in Korrelation
mit dem durch den erfindungsgemäßen Vergleich erkannten abnormalen Verhalten zu setzen,
und daraus weitere Erkenntnisse zu gewinnen, insbesondere Alarm- oder Hinweismeldungen
an den Betreiber des Abwasserpumpensystems zu senden.
[0043] Es ist außerdem möglich, eine maximale Zulaufmenge zu berücksichtigen und die Betriebspausendauer
im Hinblick auf diese maximale Zulaufmenge festzulegen. Beträgt der maximale Zulauf
beispielsweise 50 L/min und fasst das Schaltvolumen im Behältnis (Volumen zwischen
Minimal- und Maximalpegel in dem Behältnis) 500 Liter, so dauert es 10 Minuten, bis
das Behältnis vollgelaufen ist und das Abwasserpumpenaggregat eingeschaltet wird.
Pumpt dieses dann das Abwasser mit einem Fördervolumen von 200l/min, dauert es bei
anhaltendem maximalen Zulauf ca. 3 Minuten und 20 Sekunden bis der Minimalpegel erreicht
und das Abwasserpumpenaggregat abgeschaltet wird. Entsprechend gibt es eine Betriebspause
zwischen der Abschaltung und der erneuten Einschaltung bei Erreichen des Maximalpegels
von 6 Minuten und 40 Sekunden. Diese Betriebspause kann als Referenzpausendauer verwendet
werden. Ergibt der Vergleich der ermittelten Betriebspausendauer mit der zu erwartenden
Referenzpausendauer, dass die Betriebspausendauer kleiner ist, deutet dies auch auf
einen Fehler im System hin, z.B. dem Eindringen von Regenwasser. Dies ist dann ebenfalls
eine gewonnene Mehrinformation.
[0044] Die Referenzpausendauer kann in einer Ausführungsvariante aus komplett externen Größen
wie z.B. Wetterdaten berechnet werden und gegebenenfalls auch dynamisch angepasst
werden.
[0045] In einer Ausführungsvariante kann die Mehrinformation das vom Abwasserpumpenaggregat
geförderte Volumen oder der Zulauf in das Behältnis sein. Hierzu kann vorgesehen sein,
dass aus dem Einschaltzeitpunkt und dem darauffolgenden Ausschaltzeitpunkt die Betriebsdauer
und außerdem aus der erfassten Größe nach einer sich an den Ausschaltzeitpunkt anschließenden
Betriebspause der Wiedereinschaltzeitpunkt des Abwasserpumpenaggregats ermittelt wird,
und dass aus dem letzten Ausschaltzeitpunkt und dem darauffolgenden Widereinschaltzeitpunkt
die Betriebspausendauer berechnet wird. Somit liegt sowohl eine Betriebsdauer als
auch eine Betriebspausendauer vor. In Schritt d) kann dann aus der Betriebsdauer und
der Betriebspausendauer näherungsweise der Volumenstrom des Abwasserpumpenaggregats,
d.h. der Ablauf aus dem Behältnis, und/ oder der Zulauf in das Behältnis bestimmt
werden.
[0046] Der Volumenstrom des Abwasserpumpenaggregats kann zum Beispiel gemäß der Gleichung:

bestimmt werden.
[0047] Ferner kann der Zulauf in das Behältnis gemäß der Gleichung:

bestimmt werden.
[0048] In den Gleichungen sind Q
out der Volumenstrom des Abwasserpumpenaggregats, T
on die Betriebsdauer, T
off die Betriebspausendauer, A der Querschnitt eines zylindrischen Behältnisses, h
on ein Einschaltpegel im Behältnis, bei dem das Abwasserpumpenaggregat einschaltet,
und h
off ein Ausschaltpegel im Behältnis, bei dem das Abwasserpumpenaggregat ausschaltet.
Der Einschaltpegel kann dem oben genannten Maximalpegelstand entsprechen. Ferner kann
der Ausschaltpegel dem oben genannten Minimalpegelstand entsprechen.
[0049] Geeigneterweise steht der Sensor mit einer Auswerteeinheit in Verbindung, welches
das Sensorsignal auswertet und die Betriebsdauer und/ oder Betriebspausendauer berechnet.
So kann der Sensor sein Sensorsignal an die Auswerteeinheit übertragen, welches dann
die genannte Auswertung vornimmt. In einer Ausführungsvariante kann die Auswerteeinheit
auch die Auswertung der Betriebsdauer und/ oder Betriebspausendauer durchführen und
somit die Mehrinformation gemäß Schritt d) gewinnen. Bevorzugt wird Schritt d) jedoch
außerhalb der Auswerteeinheit ausgeführt, beispielsweise auf einem entfernten, insbesondere
mit dem Internet verbundenen Server. Zu diesem kann die Auswerteeinheit die Betriebsdauer
und/ oder Betriebspausendauer zum Zwecke der Auswertung übertragen, insbesondere über
das Internet.
[0050] Der Sensor kann aber auch in das Auswertegerät integriert sein. Ferner kann der Zeitpunkt
der Übertragung der Betriebsdauer und/ oder Betriebspausendauer an den Server abhängig
vom aktuellen Betriebszustand getriggert werden, z.B. wenn das Abwasserpumpenaggregat
ausschaltet bzw. ausgeschaltet ist. Dies ist sinnvoll, wenn der Sensor, respektive
das Auswertegerät, unter Wasser angebracht ist, weil es dann einer mechanisch und
hydraulisch ruhigeren Umgebung ausgesetzt ist. Dies ist aber auch sinnvoll, wenn der
Sensor, respektive das Auswertegerät, nicht unter Wasser angebracht ist, weil die
Datenübertragung bei ausgeschaltetem Motor nicht durch Interferenzen der Leistungselektronik
beeinträchtigt ist.
[0051] Vorteilhaft ist es, wenn eine Servicemitteilung erzeugt und an einen Nutzer übertragen
wird, wenn ein fehlerhafter Zustand erkannt worden ist. Die Servicemitteilung kann
von der Auswerteeinheit oder dem Server erzeugt werden, je nachdem, wo Schritt d)
ausgeführt wird.
[0052] Als separater Sensor ist im Rahmen der Erfindung ein solcher Sensor zu verstehen,
der baulich vom Abwasserpumpenaggregat unabhängig ist, mit diesem jedoch in irgendeiner
Weise zusammengebracht, gegebenenfalls auch daran montiert werden kann, um eine physikalische
Größe des Abwasserpumpenaggregats zu erfassen. Der Sensor bildet somit ein zum Abwasserpumpenaggregat
separates Bauteil, das gegebenenfalls auch nachgerüstet werden kann. Mit anderen Worten
handelt es sich bei dem Sensor nicht um ein in das Abwasserpumpenaggregat fest integriertes
Bauteil, sondern ein Zusatzbauteil, das in räumlicher Hinsicht am Abwasserpumpenaggregat
oder am Abwasserpumpensystem ergänzt, und vorzugsweise auch zerstörungsfrei vom Abwasserpumpenaggregat
oder Abwasserpumpensystem wieder getrennt werden kann. Der Sensor ist aber im montierten
Zustand Teil des Abwasserpumpensystems.
[0053] Der Sensor kann ausschließlich dazu bestimmt sein, für die Ermittlung des Einschaltzeitpunktes
und des Ausschaltzeitpunktes des Abwasserpumpenaggregats verwendet zu werden. Mit
anderen Worten kann der Sensor für den ordnungsgemäßen Betrieb des Abwasserpumpenaggregats
irrelevant sein. So kann es sich bei dem Sensor weder um einen solchen Sensor handeln,
der im Rahmen der Regelung- und/ oder Steuerung des Abwasserpumpenaggregats bzw. Elektromotors
benötigt, noch hierzu verwendet wird. Vielmehr kann er ein Zusatzbauteil bilden, das
in funktionaler Hinsicht wenigstens eine Zusatzfunktion für das Abwasserpumpenaggregat
oder das Abwasserpumpensystem bereitstellt, nämlich nichtinvasiv den Einschaltzeitpunkt
und den Ausschaltzeitpunkt des Pumpenaggregats ermittelt. Zusätzlich kann der Sensor
eine weitere Funktion erfüllen, die aber für den ordnungsgemäßen Betrieb des Abwasserpumpenaggregats
irrelevant sein.
[0054] Beispielsweise kann der Sensor außen an dem Abwasserpumpenaggregat oder an einem
damit in Wirkverbindung stehenden Teil des Abwasserpumpensystems, wie zum Beispiel
an dem Antriebsmotor, der Pumpeneinheit, einem Getriebe, einer Laterne, einem Gestänge,
einer Druckleitung oder einem Versorgungskabel des Abwasserpumpenaggregats, insbesondere
abnehmbar angebracht ist.
[0055] Der Sensor kann bevorzugt ein Vibrationssensor, ein Stromsensor oder ein Magnetfeldsensor
sein.
[0056] Der Vibrationssensor kann ein Beschleunigungssensor sein, um mechanische Schwingungen
des Abwasserpumpenaggregats zu erfassen, deren Existenz den Betrieb des Abwasserpumpenaggregats
angeben. Der Sensor kann an einer nahezu beliebigen Stelle am Abwasserpumpenaggregat
oder einem anderen Teil des Abwasserpumpensystems angebracht sein bzw. werden, auf
das sich die Schwingungen übertragen. Im Hinblick auf den Aspekt des Nachrüstens bietet
sich zur Anordnung des Sensors besonders die Druckleitung an, die mit dem Druckausgang
des Abwasserpumpenaggregats verbunden ist und das gepumpte Abwasser führt. Alternativ
bietet sich ein Gestänge an, das in dem Behältnis angeordnet ist und dessen Ende fest
mit dem Abwasserpumpenaggregat verbunden ist. Druckleitung und Gestänge ragen auch
bei Maximalpegelstand aus dem Abwasser und besitzen somit stets trocken liegende und
leicht zugängliche Abschnitte, an denen der Sensor besonders einfach montiert, vor
allem nachgerüstet werden kann. Aufgrund seiner trockenen Anordnung muss der Sensor
außerdem nicht wasserdicht sein. Es genügt ein IP67-Schutz der Sensorelektronik.
[0057] Der Stromsensor kann ein induktiver Stromwandler in Form eines sogenannten Durchsteckwandlers
sein. Ein solcher Durchsteckwandler weist einen mit einer Spule zumindest teilbewickelten
Ringkern auf, durch den das Versorgungskabel des Abwasserpumpenaggregats geführt werden
kann. Zum Einsetzen des Versorgungskabels kann ein Segment des Ringkerns abnehmbar
sein. Somit kann der Sensor in diesem Fall ebenfalls trocken angeordnet und einfach
nachgerüstet werden. Im Betrieb fließt durch das Versorgungskabel ein Strom, der ein
Magnetfeld um das Versorgungskabel herum erzeugt, welches wiederum den Ringkern durchsetzt
und eine Spannung in die Spule induziert, die wiederum gemessen werden kann.
[0058] Der Magnetfeldsensor kann ein Reed-Kontakt oder eine Spule sein, der bzw. die bestimmungsgemäß
am Elektromotor des Abwasserpumpenaggregats derart anzuordnen ist, dass er/ sie das
im Betrieb erzeugte Magnetfeld des Elektromotors bzw. des Stators erfasst. Ist ein
Statorfeld vorhanden, schließt der Reed-Kontakt, und in die Spule wird eine messbare
Spannung induziert. Beides ermöglicht somit die Erkennung, ob das Abwasserpumpenaggregat
ein- oder ausgeschaltet ist.
[0059] Je nach verwendetem Sensor kann dieser ein kontinuierliches Signal (z.B. 0-10V oder
0-20mA) oder ein binäres, vorzeichenloses (z.B. 0V, 5V) oder vorzeichenbehaftetes
(z.B. ±5V) Signal liefern. Der Einschaltzeitpunkt und der Ausschaltzeitpunkt können
beispielsweise dadurch festgestellt werden, dass das von dem Sensor gelieferte Signal
einen Signalgrenzwert über- oder unterschreitet, eine steigende oder fallende Flanke
aufweist oder ein Vorzeichenwechsel hat.
[0060] Es kann dementsprechend vorgesehen sein, dass der Sensor mit einer Auswerteeinheit
verbunden ist, die eingerichtet ist, das Sensorsignal daraufhin zu prüfen, ob das
Signal den Signalgrenzwert über- oder unterschreitet, eine steigende oder fallende
Flanke aufweist oder ein Vorzeichenwechsel hat, um je nach verwendetem Sensor das
Einschalten und das Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats zu erkennen. Ein Vorzeichenwechsel
kann verwendet werden, wenn der Sensor nur ein binäres Signal liefert, dass entweder
positiv oder negativ ist. So kann ein Überschreiten des Signalgrenzwerts, das Auftreten
einer steigenden Flanke und/ oder ein positiver Vorzeichenwechsel (von minus zu plus)
das Einschalten des Abwasserpumpenaggregats und ein Unterschreiten des Signalgrenzwerts,
das Auftreten einer fallenden Flanke und/ oder ein negativer Vorzeichenwechsel (von
plus zu minus) das Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats anzeigen.
[0061] Es sei angemerkt, dass in einer Ausführungsvariante die Referenzbetriebsdauer oder
die Referenzgröße aus externen Größen festgelegt werden können, die in der Cloud bzw.
auf einem mit dem Internet verbundenen Server vorliegen.
[0062] Ferner kann die Referenzbetriebsdauer oder die Referenzgröße dynamisch im Betrieb
angepasst werden. So kann sie z.B. aus historischen Werten ermittelt werden und beispielsweise
einen gleitenden Mittelwert bilden, d.h. einen solchen Mittelwert bilden, der auch
die letzte Betriebsaktivität des Abwasserpumpenaggregats oder - systems mitberücksichtigt.
[0063] Die Betriebsgröße kann beispielsweise ein Mittelwert, der Trend oder die Ableitung
vergangener Betriebsdauer sein. Ferner kann die Betriebspausengröße beispielsweise
ein Mittelwert, der Trend oder die Ableitung vergangener Betriebspausendauer sein.
[0064] Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen und den beigefügten Figuren näher erläutert. In den Figuren
bezeichnen identisch Bezugsziffern oder -zeichen identische oder zumindest wirkungsgleiche
äquivalente Komponenten, Teile, Fläche oder Richtungen.
[0065] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Begriffe
"aufweisen", "umfassen" oder "beinhalten" keinesfalls das Vorhandensein weiterer Merkmale
ausschließen. Ferner schließt die Verwendung des unbestimmten Artikels bei einem Gegenstand
nicht dessen Plural aus.
[0066] Merkmale einer Ausführungsvariante der Erfindung können auch bei einer anderen Ausführungsvariante
vorhanden sein, sofern dies nicht technisch ausgeschlossen ist.
[0067] Es zeigen:
- Fig. 1 bis 3:
- jeweils eine schematische Darstellung eines Abwasserpumpensystems mit einem Abwasserpumpenaggregat
und einem Sensor in unterschiedlichen Anordnungen.
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung eines Abwasserpumpensystems mit zwei Abwasserpumpenaggregaten
in einem Behältnis
- Fig. 5:
- eine schematische Darstellung eines Abwasserpumpensystems mit zwei Behältnissen und
jeweils einem Abwasserpumpenaggregat darin
- Fig. 6 und 7:
- eine Veranschaulichung von Vergleichen einer ermittelten Betriebsdauer Ton mit einer Referenzbetriebsdauer Ton,ref
- Fig. 8:
- eine Veranschaulichung einer mit der Zeit t ansteigenden, trendbehafteten Betriebsdauer
Ton.
- Fig. 9:
- den allgemeinen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
[0068] Figur 1 zeigt ein Abwasserpumpensystem 1 umfassend ein Behältnis 3 zum Sammeln von
Abwasser 4, das über eine Zulaufleitung 8 in das Behältnis 3 gelangt. Im Behältnis
3 ist ein Abwasserpumpenaggregat 2 angeordnet, um das Abwasser 4 aus dem Behältnis
3 über eine Druckleitung 9 herauszupumpen. Hierzu ist die Druckleitung 9 mit der Druckseite
7 des Abwasserpumpenaggregats 2 verbunden. Die Saugseite 6 des Abwasserpumpenaggregats
2 mündet in den bodennahen Bereich des Behältnisses, um das Abwasser 4 von dort abzusaugen.
Das Abwasserpumpenaggregat 2 ist hier folglich als Tauchpumpe ausgebildet. Es ist
aber in einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ebenso möglich und sinnvoll,
das Abwasserpumpenaggregat 2 außerhalb des Behältnisses 3 aufzustellen. In diesem
Fall erstreckt sich die Saugseite 6 über ein Saugrohr in das Behältnis 3 hinein. Das
Abwasserpumpenaggregat 2 wird über eine Versorgungsleitung 12 bestromt, die mit einer
Steuerung 10 verbunden ist. Ebenfalls verbunden mit dieser Steuerung 10 ist ein Pegelsensor
5, der den Wasserstand 13 im Behältnis 3 erfasst und über eine Messleitung 11 an die
Steuerung 10 gibt. Ein solches Abwasserpumpensystem 1 ist an sich bekannt. Es arbeitet
autark. Die Steuerung 10 schaltet das Abwasserpumpenaggregat 2 ein, wenn ein Einschaltpegel
oder Maximalpegel im Behältnis 3 erreicht ist und schaltet es wieder aus, wenn das
Abwasser 4 bis zu einem Ausschaltpegel oder Minimalpegel abgepumpt worden ist.
[0069] Bei dem Abwasserpumpensystem 1 wird nun ein Verfahren zur Informationsgewinnung,
insbesondere zur Zustandsüberwachung, eingesetzt, dessen Schritte in Figur 9 genannt
sind.
[0070] Erfindungsgemäß ist nun ein Sensor 14 vorgesehen, um eine von außen messbare physikalische
Größe des Abwasserpumpenaggregats 2 zu erfassen, Schritt Sa in Figur 9. Der Sensor
14 ist in der in Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsvariante außen an einem Gehäuseteil
des Abwasserpumpenaggregats 2 angeordnet und zum Abwasserpumpenaggregat 2 somit separat.
Der Sensor 14 kann an das Gehäuseteil angeschraubt, angeklemmt und/ oder über eine
magnetische Halterung daran befestigt sein. Der Sensor 14 ist über eine Signalleitung
19 mit einer Auswerteeinheit 15 verbunden. Die Auswerteeinheit 15 ist eingerichtet,
das erfasste Größe, genauer gesagt das Signal des Sensors 14 kontinuierlich daraufhin
zu prüfen, ob das Abwasserpumpenaggregat 2 eingeschaltet worden ist oder ausgeschaltet
worden sind. Je nach Typ des Sensors 14 bzw. der Art seines Ausgangssignals kann dies
auf unterschiedliche Weise erfolgen. Gegebenenfalls kann die Auswerteeinheit 15 bei
Bedarf auch einen Messstrom in den Sensor 14 einprägen.
[0071] Der Sensor 14 kann ein Vibrationssensor oder ein Magnetfeldsensor sein. Im Falle
eines Vibrationssensors ist die physikalische Größe des Abwasserpumpenaggregats 2
seine mechanische Schwingung, die aufgrund der im Abwasserpumpenaggregat 2 rotierenden
Teile erzeugt wird. Das Vorhandensein von Vibrationen ist ein Indikator für den Betrieb
des Pumpenaggregats. Der Vibrationssensor kann ein Beschleunigungssensor sein. Im
Falle eines Magnetfeldsensors ist die physikalische Größe des Abwasserpumpenaggregats
2 das magnetische Feld des Stators, das sich im Betrieb des Abwasserpumpenaggregats
2 als Streufeld auch außerhalb des Gehäuseteils erstreckt. Der Magnetfeldsensor kann
ein Reed-Kontakt oder eine Spule sein. Ein Reed-Kontakt ist ein Schalter, der in einem
magnetischen Feld schließt, und in die Spule wird eine Spannung induziert. Das Vorhandensein
eines Streufeldes, mithin ein geschlossener Reed-Kontakt oder eine in die Spule induzierte
Spannung, sind ebenfalls jeweils ein Indikator für den Betrieb des Abwasserpum penaggregats.
[0072] Die Auswerteeinheit 15 kann das Sensorsignal gegebenenfalls aufbereiten, z.B. verstärken
und/ oder filtern. Anschließend prüft sie es daraufhin, ob es einen Grenzwert über-
oder unterschreitet, eine steigende oder fallende Flanke aufweist oder ein Vorzeichenwechsel
hat. Diese Ereignisse lassen auf das Einschalten und das Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats
schließen. Im Falle eines Vibrationssensors kann die Auswerteeinheit 15 eingerichtet
sein, das Sensorsignal daraufhin zu prüfen, ob darin ein Wechselanteil enthalten ist
oder die Amplitude des Wechselanteils einen bestimmten Grenzwert überschreitet, was
in beiden Fällen einen Betrieb des Abwasserpumpenaggregats anzeigt. Alternativ kann
je nach Sensorsignal das Auftreten einer steigenden Flanke und/ oder ein positiver
Vorzeichenwechsel (von minus zu plus) das Einschalten des Abwasserpumpenaggregats
und ein Unterschreiten des Grenzwerts, das Auftreten einer fallenden Flanke und/ oder
ein negativer Vorzeichenwechsel (von plus zu minus) das Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats
anzeigen.
[0073] Aus der erfassten Größe, genauer gesagt aus dem Auftreten bestimmter Ereignisse in
dem Signal des Sensors 14, wird von der Auswerteeinheit 15 anschließend der Einschaltzeitpunkt
t
on und der Ausschaltzeitpunkt t
off des Abwasserpumpenaggregats 2 ermittelt, Schritt Sb in Figur 9. Im Falle eines Vibrationssensors
kann der Einschaltzeitpunkt t
on beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem in dem Sensorsignal ein Wechselanteil
auftritt oder einen Grenzwert überschreitet. Entsprechend kann der Ausschaltzeitpunkt
t
off beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem in dem Sensorsignal der Wechselanteil
verschwindet oder den Grenzwert unterschreitet. Im Falle eines Magnetfeldsensors in
der Art einer Spule kann der Einschaltzeitpunkt t
on beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem das Sensorsignal bzw. die in die
Spule induzierte Spannung betraglich größer null wird oder einen Grenzwert überschreitet.
Entsprechend kann der Ausschaltzeitpunkt t
off beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem das Sensorsignal bzw. die die in
die Spule induzierte Spannung null wird oder den Grenzwert unterschreitet. Im Falle
eines Magnetfeldsensors in der Art eines Reed-Kontakts kann der Einschaltzeitpunkt
t
on beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem das Sensorsignal eine von einer Messspannung
auf OV fallende Flanke zeigt. Entsprechend kann der Ausschaltzeitpunkt t
off beispielsweise derjenige Zeitpunkt sein, zu dem das Sensorsignal eine von OV auf
eine Messspannung steigende Flanke zeigt. Dies sind lediglich Beispiele für mögliche
Ereignisse in dem Sensorsignal.
[0074] Einschaltzeitpunkt t
on und Ausschaltzeitpunkt t
off beziehen sich auf einen gemeinsamen Referenzzeitpunkt t
0. In der Auswerteeinheit 15 kann eine Echtzeituhr vorhanden sein, so dass der Einschaltzeitpunkt
t
on und der Ausschaltzeitpunkt t
off jeweils durch eine Uhrzeit ausgedrückt sein kann. Alternativ kann in der Auswerteeinheit
15 ein Zähler laufen, so dass der Einschaltzeitpunkt t
on und der Ausschaltzeitpunkt t
off jeweils einen Zählerstand wiedergeben kann.
[0075] Aus dem Einschaltzeitpunkt t
on und dem Ausschaltzeitpunkt t
off berechnet die Auswerteeinheit 15 anschließend eine Betriebsdauer T
on, siehe Schritt Sc in Figur 9, wenn der Einschaltzeitpunkt t
on zeitlich vor dem Ausschaltzeitpunkt t
off lag, oder eine Betriebspausendauer T
off, wenn der Ausschaltzeitpunkt t
off zeitlich vor dem Einschaltzeitpunkt t
on lag. Allerdings wird das Verfahren sinnvollerweise kontinuierlich durchgeführt, so
dass auch ein Widereinschalten nach einem Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats
2 bzw. ein Widerausschalten nach einem Einschalten des Abwasserpumpenaggregats 2 erfasst
wird bzw. werden, so dass wiederholt sowohl eine aktuelle Betriebsdauer T
on und eine aktuelle Betriebspausendauer T
off berechnet.
[0076] Die Betriebsdauer T
on ergibt sich aus der Differenz des Ausschaltzeitpunkts t
off und des Einschaltzeitpunktes t
on: T
on = t
off - t
on. Die Betriebspausendauer T
off ergibt sich aus der Differenz des Einschaltzeitpunkts t
on bzw. des nächsten Einschaltzeitpunkts t
on+1 und des letzten Ausschaltzeitpunktes t
off: T
on = t
on+1 - t
off.
[0077] Es sei angemerkt, dass der Sensor 14 ausschließlich dafür verwendet wird, den Einschaltzeitpunkt
t
on und den Ausschaltzeitpunkt t
off des Abwasserpumpenaggregats 2 zu ermitteln. Denn für den ordnungsgemäßen Betrieb
bzw. Funktion des Abwasserpumpenaggregats 2 wird er nicht benötigt. Dieses ist vom
Sensor 14 völlig unbeeinflusst.
[0078] Die Betriebsdauer T
on oder die Betriebspausendauer T
off wird anschließend ausgewertet, um wenigstens eine Mehrinformation über das Abwasserpumpenaggregat
2 und/oder das Abwasserpumpensystem 1 zu erhalten, siehe Schritt Sd in Figur 9.
[0079] Die Auswertung kann in der Auswerteeinheit 15 erfolgen. In der in Figur 1 gezeigten
Ausführungsvariante ist jedoch vorgesehen, das die Auswertung auf einem entfernten
Server 18 erfolgt, der mit dem Internet 17 verbunden ist und zu dem die Auswerteeinheit
15 die aktuelle Betriebsdauer T
on und/ oder die aktuelle Betriebspausendauer T
off schickt. Letzteres erfolgt hier über eine Funkverbindung 16, beispielsweise über
ein Mobilfunknetz, das diese Daten über das Internet an den Server 18 weiterleitet.
Seitens des Servers 18 kann eine Überwachung und Verwaltung des Abwasserpumpensystems
1, insbesondere einer Vielzahl von Abwasserpumpensystemen 1 zentralisiert erfolgen.
Technische Fehler und/ oder die Notwendigkeit einer Wartung können dadurch von Fachpersonal
unverzüglich erkannt und entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet werden.
[0080] Es sei angemerkt, dass der Sensor 14 auch direkt in der Auswerteeinheit 15 integriert
sein kann, so dass ein Gehäuse der Auswerteeinheit 15 am Motor befestigt wird. Ist
die Auswerteeinheit 15 dann unter Wasser angeordnet, würde eine Kommunikation nicht
funktionieren, so dass die Auswerteeinheit 15 bevorzugt nach Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats
2, d.h. nachdem das Behältnis 3 leergepumpt und die Auswerteeinheit 15 nicht mehr
unter Wasser liegt, eine Verbindung zum Internet 17 bzw. Server 18 herstellen und
die gespeicherten Informationen, über den Einschaltzeitpunkt t
on, den Ausschaltzeitpunkt t
off, die aktuelle Betriebsdauer T
on und/ oder die aktuelle Betriebspausendauer T
off zur Verfügung stellen.
[0081] Je nach gewünschter Mehrinformation kann die Auswertung seitens des Servers 18 auf
unterschiedliche Weise erfolgen.
[0082] Zum Beispiel kann die Mehrinformation das vom Abwasserpumpenaggregat 2 gepumpte Abwasservolumen
sein. In diesem Fall wird die aktuelle Betriebsdauer T
on mit einer nominalen oder durchschnittlichen Pumpleistung multipliziert, die das Abwasserpumpenaggregat
2 im Betrieb hat. Als Randbedingung hierfür ist zu berücksichtigen, dass das Abwasserpumpenaggregat
2 nach dem Einschalten mit einer konstanten Drehzahl läuft. Dies kann eine feste Drehzahl
oder eine von einem Frequenzumrichter des Abwasserpumpenaggregats 2 vorgegebene Drehzahl
sein. Die nominale oder durchschnittliche Pumpleistung kann bei einem baugleichen
Abwasserpumpenaggregat 2 herstellerseitig gemessen worden sein und somit seitens des
Servers 18 vorliegen. Zudem können weitere Daten zu der konkreten Anwendung, in der
das Abwasserpumpenaggregat 2 betrieben wird, seitens des Servers 18 vorliegen, wie
beispielsweise die geodätische Förderhöhe oder die Anlagenkurve, um die Pumpleistung
bei dem Abwasserpumpenaggregats 2 korrekt zu bestimmen.
[0083] Ist die Betriebsdauer T
on beispielsweise 10 Minuten, beträgt das gepumpte Abwasservolumen bei einer Pumpleistung
von 60 m
3/h (1 m
3/min) 10 m
3. Fließt kein neues Abwasser während des Pumpvorgangs in das Behältnis 3, sollte das
gepumpte Abwasservolumen dem sogenannten Schaltvolumen entsprechen, das dem Behältervolumen
zwischen dem Maximalpegelstand h
on und dem Minimalpegelstand h
off entspricht. Entspricht es nicht dem Schaltvolumen, deutet das auf einen fehlerhaften
Zustand des Abwasserpumpensystems 1, wie nachfolgend noch verdeutlicht wird.
[0084] In einer anderen Ausführungsvariante kann die Mehrinformation näherungsweise der
Volumenstrom Q
out des Abwasserpumpenaggregats 2 sein, der aus dem Behältnis herausgefördert wird. Er
wird gemäß der Gleichung

bestimmt.
[0085] In einer wiederum anderen Ausführungsvariante kann die Mehrinformation näherungsweise
der Zulauf Q
in in das Behältnis 3 sein. Er wird gemäß der Gleichung:

bestimmt.
[0086] In den beiden Gleichungen sind Q
out der Volumenstrom des Abwasserpumpenaggregats 2, T
on die Betriebsdauer, T
off die Betriebspausendauer, A der Querschnitt (Grundfläche) eines zylindrischen Behältnisses
3, h
on der Einschaltpegel im Behältnis 3, bei dem das Abwasserpumpenaggregat 2 eingeschaltet
wird, und h
off der Ausschaltpegel im Behältnis 3, bei dem das Abwasserpumpenaggregat 2 ausgeschaltet
wird.
[0087] Besonders bevorzugt sind jedoch Ausführungsvarianten, bei denen die Mehrinformation
den Zustand des Abwasserpumpenaggregats 2 oder des Abwasserpumpensystems 1 betrifft,
insbesondere angibt, ob ein fehlerhafter Zustand vorliegt.
[0088] So wird in einer Ausführungsvariante die ermittelte Betriebsdauer T
on mit einer Referenzbetriebsdauer T
on,ref verglichen und aus dem Ergebnis des Vergleichs auf den Zustand des Abwasserpumpenaggregats
2 und/oder des Abwasserpumpensystems 1 geschlossen. Die Referenzbetriebsdauer ist
dabei entweder eine Standardbetriebsdauer, die ein baugleiches Referenz-Abwasserpumpenaggregat
benötigt, um das Schaltvolumen aus dem Behältnis 3 herauszupumpen, oder eine frühere
Betriebsdauer des Abwasserpumpenaggregats 2, die beispielsweise während des Erstbetriebs
nach der Installation des Abwasserpumpensystems erfasst worden ist. Die Referenzbetriebsdauer
T
on,ref ist in einem Speicher im Server 18 oder in einer Datenbank hinterlegt, auf die der
Server 18 Zugriff hat. Ein Vergleich der ermittelten Betriebsdauer T
on mit der Referenzbetriebsdauer T
on,ref ist in Figur 6 visualisiert. Auf einen fehlerhaften Zustand A in Gestalt einer Verstopfung
des Abwasserpumpenaggregats 2, eines Lager- oder Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats
2 oder einer Verstopfung der daran angeschlossenen Druckleitung 9 wird geschlossen,
wenn die Betriebsdauer T
on größer als oder um einen Grenzwert t
lim größer als die Referenzbetriebsdauer T
on,ref ist. In diesem Fall kann der Server 18 eine Servicemitteilung mit einem Alarm erzeugen
und an einen Nutzer übertragen, der unverzüglich eine Wartung oder Reparatur durchführen
oder veranlassen kann.
[0089] Alternativ zum Vergleich der Betriebsdauer T
on mit der Referenzbetriebsdauer T
on,ref kann aus der Betriebsdauer T
on auch zunächst eine Betriebsgröße des Abwasserpumpenaggregats 2 abgeleitet werden,
wie z.B. ein theoretisch gepumptes Volumen, und diese mit einer Referenzgröße, z.B.
das Schaltvolumen, verglichen werden. Übersteigt die Betriebsgröße die Referenzgröße
oder übersteigt sie sie um einen Grenzwert, wird ebenfalls der genannte fehlerhafte
Zustand angenommen.
[0090] Der Grenzwert t
lim kann beispielsweise zwischen 5% und 20% der Referenzbetriebsdauer T
on,ref bzw. der Referenzgröße betragen, um Messungenauigkeiten zu berücksichtigen.
[0091] Gemäß einer anderen Ausführungsvariante kann auf einen fehlerhaften Zustand B in
Gestalt einer Ablagerung wie z.B. einer Sedimentansammlung in dem Behältnis 3 geschlossen
werden, wenn die Betriebsdauer T
on oder die davon abgeleitete Größe kleiner als oder um einen Grenzwert t
lim kleiner als die Referenzbetriebsdauer T
on,ref oder die Referenzgröße ist. Den Vergleich zwischen Betriebsdauer T
on und Referenzbetriebsdauer T
on,ref veranschaulicht Figur 7.
[0092] In einer Ausführungsvariante werden die Betriebsdauer T
on oder die Betriebspausendauer T
off bei jedem Betrieb des Abwasserpumpenaggregats 2 berechnet und aus den berechneten
Betriebsdauern T
on oder Betriebspausendauern T
off ein Trend ermittelt. Figur 8 veranschaulicht den Fall, dass die Betriebsdauer T
on bei jedem Betrieb des Abwasserpumpenaggregats 2 höher als zuvor ist, so dass ein
Trend ΔT
on/Δt größer null vorliegt. Der Trend kann mit einem Grenzwert verglichen werden, um
festzustellen, ob die allmähliche Zunahme der Betriebsdauer T
on auf einen zu erwartenden Verschleiß zurückzuführen oder durch einen fehlerhaften
Zustand bedingt ist. Auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung des
Abwasserpumpenaggregats 2, eines Lager- oder Laufradschadens des Abwasserpumpenaggregats
2 oder einer Verstopfung der daran angeschlossenen Druckleitung 9 wird geschlossen,
wenn der Trend ΔT
on/Δt der Betriebsdauern T
on positiv ist und betraglich einen Grenzwert überschreitet. Alternativ oder kumulativ
wird auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere einer
Sedimentansammlung in dem Behältnis 3 geschlossen, wenn der Trend der Betriebsdauer
T
on negativ ist und betraglich einen Grenzwert unterschreitet.
[0093] Figuren 2 und 3 zeigen zu Figur 1 alternative Ausführungsvarianten. Sie unterscheiden
sich von der Variante in Figur 1 lediglich in der örtlichen Anordnung des Sensors
14. So ist der Sensor in der Ausführungsvariante gemäß Figur 2 an der Druckleitung
9 angeordnet. Da diese mechanisch mit dem Abwasserpumpenaggregat 2 verbunden ist,
übertragen sich dessen Vibrationen auch auf die Druckleitung 9. Der Sensor 14 ist
in dieser Anordnung somit ebenfalls ein Vibrationssensor. Der Vorteil dieser Variante
besteht darin, dass der Sensor trocken positioniert ist und somit sehr einfach nachgerüstet
werden kann. In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsvariante ist der Sensor 14
ein induktiver Stromsensor mit einem Ringkern, durch den das Versorgungskabel 12 des
Abwasserpumpenaggregats 2 geführt ist. Die vom Abwasserpumpenaggregat 2 erfasste physikalische
Größe ist somit dessen Stromaufnahme. Beim Einschalten des Abwasserpumpenaggregats
2 gibt das Signal des Sensors 14 einen Stromfluss an. Nach dem Ausschalten des Abwasserpumpenaggregats
2 ist das Sensorsignal null. Somit gibt eine steigende Flanke im Sensorsignal oder
eine Überschreitung eines Signalgrenzwerts den Einschaltzeitpunkt t
on und eine fallende Flanke im Sensorsignal oder eine Unterschreitung eines Signalgrenzwerts
den Ausschaltzeitpunkt t
off an. Die Auswerteeinheit 15 überprüft das Sensorsignal auf das Auftreten eines der
genannten Ereignisse (Flanke, Grenzwertüber-/ unterschreitung), um den Einschaltzeitpunkt
t
on und den Ausschaltzeitpunkt t
off festzustellen. Daraus berechnet sie dann wie zuvor die Betriebsdauer T
on und/ oder die Betriebspausendauer T
off und leitet diese an den Server 18 weiter, welcher dann wie oben beschrieben eine
Auswertung vornimmt.
[0094] In anderen Ausführungsvarianten, die in Figuren 4 und 5 gezeigt sind, umfasst das
Abwasserpumpensystem 1 ein erstes Abwasserpumpenaggregat 2a und wenigstens ein zweites
Abwasserpumpenaggregat 2b. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei dem zweiten Abwasserpumpenaggregat
2b ebenfalls durchgeführt, d.h. dessen Betriebsdauer T
on und/ oder Betriebspausendauer T
off berechnet und daraus wenigstens eine Mehrinformation über das zweite Abwasserpumpenaggregat
2b und/oder das Abwasserpumpensystem 1 bestimmt, wie dies vorstehend bezogen auf das
erste Abwasserpumpenaggregat 2a bzw. den Fall eines einzigen Abwasserpumpenaggregats
2 erläutert ist. Beide Abwasserpumpenaggregate 2a, 2b haben jeweils einen Sensor 14,
der über eine entsprechende Signalleitung 19 mit einer Auswerteeinheit 15, 15a, 15b
verbunden ist, die, wie zuvor beschrieben, die Auswertung des jeweiligen Sensorsignals
vornimmt.
[0095] In einer Ausführungsvariante wird dabei jedoch nicht die jeweilige Betriebsdauer
T
on mit einer Standardbetriebsdauer T
on,ref oder einer früheren Betriebsdauer des jeweiligen Abwasserpumpenaggregats 2a, 2b verglichen,
vielmehr wird die Betriebsdauer T
on des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a mit der Betriebsdauer T
on des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b verglichen. Mit anderen Worten ist die Referenzbetriebsdauer
T
on,ref hier die berechnete Betriebsdauer T
on des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b.
[0096] Figur 4 veranschaulicht ein Abwasserpumpensystem 1, bei dem das zweite Abwasserpumpenaggregat
2b gemeinsam mit dem ersten Abwasserpumpenaggregat 2a in dem Behältnis 3 angeordnet
ist und abwechselnd mit diesem betrieben wird. Beide Abwasserpumpenaggregate 2a werden
von derselben Steuerung 10 ein- und ausgeschaltet. Auf einen fehlerhaften Zustand
in Gestalt einer Verstopfung des ersten Abwasserpumpenaggregat 2a, eines Lager- oder
Laufradschadens des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a oder einer Verstopfung der daran
angeschlossenen Abwasserleitung 9 wird geschlossen, wenn die Betriebsdauer T
on des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a größer als oder um einen Grenzwert größer als
die Betriebsdauer T
on des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b ist. Umgekehrt kann auf einen fehlerhaften
Zustand in Gestalt einer Verstopfung des zweiten Abwasserpumpenaggregat 2b, eines
Lager- oder Laufradschadens des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2a oder einer Verstopfung
der daran angeschlossenen Abwasserleitung 9 geschlossen werden, wenn die Betriebsdauer
T
on des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b größer als oder um einen Grenzwert größer
als die Betriebsdauer T
on des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a ist. Der Vergleich wird auch hier vom Server
18 durchgeführt, der auch hier eine Servicemitteilung an einen Nutzer senden kann,
wenn der fehlerhafte Zustand erkannt worden ist.
[0097] Figur 5 veranschaulicht ein Abwasserpumpensystem 1, bei dem das erste Abwasserpumpenaggregat
2a in einem ersten Behältnis 3a und das zweite Abwasserpumpenaggregat 2b in einem
zweiten Behältnis 3b angeordnet sind. Jedes Abwasserpumpenaggregat 2a, 2b wird von
einer eigenen Steuerung 10 ein- und ausgeschaltet, je nach dem Wasserstand 13 in dem
jeweiligen Behältnis 3a, 3b, der jeweils von einem Pegelsensor 5 über eine Messleitung
11a, 11b an die jeweilige Steuerung 10 übertragen wird. Das zweite Behältnis 3b ist
über eine Abwasserleitung 9a, 8b mit dem ersten Behältnis 3a verbunden. Die Abwasserleitung
9a, 8b besteht aus einer Druckleitung 9a, die mit dem ersten Abwasserpumpenaggregat
2a verbunden ist und das von ihm gepumpte Abwasser transportiert, und einer sich daran
anschließenden Zulaufleitung 8b, über die das Abwasser 4 in das zweite Behältnis 3b
geführt wird. Das bedeutet, dass das erste Abwasserpumpenaggregat 2a im Betrieb über
die Abwasserleitung 9a, 8b Abwasser 4 in das zweite Behältnis 3b pumpt. Einen weiteren
Zulauf in das zweite Behältnis 3b gibt es nicht.
[0098] Das erste und zweite Behältnis 3a, 3b sind über eine längere Distanz voneinander
getrennt, beispielsweise mehrere hundert Meter, um das Abwasser 4 zu einer Wasseraufbereitungsanlage
zu transportieren. In der Praxis sind hierzu mehrere solcher hintereinandergeschalteten
Behältnisse 3a, 3b mit Abwasserpumpenaggregaten 2a, 2b erforderlich.
[0099] Jedem Abwasserpumpenaggregat 2a, 2b ist auch hier ein entsprechender Sensor 14 zugeordnet,
der hier beispielhaft ein Vibrationssensor ist. Jeder der Sensoren 14 überträgt sein
Sensorsignal über eine Signalleitung 19 an eine entsprechende Auswerteeinheit 15a,
15b, die wie zuvor beschrieben, das jeweilige Sensorsignal auf das Auftreten eines
den Einschaltzeitpunkt t
on und den Ausschaltzeitpunkt t
off angebenden Ereignisses auswertet und daraus dann die Betriebsdauer T
on und / oder die Betriebspausendauer T
off des jeweiligen Abwasserpumpenaggregats 2a, 2b berechnet. Jedes Auswerteeinheit 15a,
15b übermittelt diese dann an den Server 18 zur weiteren Auswertung bzw. zur Gewinnung
der Mehrinformation über das Abwasserpumpensystem 1.
[0100] Aufgrund des fehlenden weiteren Zulaufs, kann in dem dargestellten Fall auf einen
fehlerhaften Zustand des Abwasserpumpensystems 1 in Gestalt einer Leckage in der Abwasserleitung
9a, 8b geschlossen werden, wenn die Summe der in einem bestimmten Betrachtungszeitraum
vorliegenden Betriebsdauern T
on des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a größer als oder um einen Grenzwert größer als
die Summe der in dem Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern T
on des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2a ist, die in diesem Fall die Referenzbetriebsdauer
T
on,ref bildet.
[0101] Zusätzlich oder alternativ wird auf einen fehlerhaften Zustand des Abwasserpumpensystems
1 in Gestalt eines unzulässigen Zulaufs von Wasser in die Abwasserleitung 9a, 8b geschlossen,
wenn die Summe der in einem bestimmten Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern
T
on des ersten Abwasserpumpenaggregats 2a kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner
als die Summe der in dem Betrachtungszeitraum vorliegenden Referenzbetriebsdauern
T
on,ref ist. In diesem Fall gelangt Wasser in das Abwasserpumpensystem 1, das bestimmungsgemäß
nicht von diesem gefördert werden soll.
[0102] In einer anderen Ausführungsvariante wird die Betriebspausendauer T
off des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b, d.h. der Zeitraum zwischen zwei Betrieben
des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b, wiederholt ermittelt und mit einer Referenzpausendauer
T
off,ref verglichen. Auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt eines abnormalen Zulaufs von
Wasser in das Abwasserpumpensystem 2 wird geschlossen, wenn die Betriebspausendauer
T
off wiederholt kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzpausendauer
T
off,ref ist. Die Referenzpausendauer T
off,ref kann in diesem Fall die mittlere Betriebspausendauer T
off des zweiten Abwasserpumpenaggregats 2b sein.
[0103] Wie bereits angemerkt, kann das erfindungsgemäße Verfahren in einer Vielzahl unterschiedlichen
Abwasserpumpensysteme Anwendung finden.
[0104] Es sei darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung lediglich beispielhaft
zum Zwecke der Veranschaulichung gegeben ist und den Schutzbereich der Erfindung keineswegs
einschränkt. Merkmale der Erfindung, die als "kann", "beispielhaft", "bevorzugt",
"optional", "ideal", "vorteilhaft", "gegebenenfalls", "geeignet" oder dergleichen
angegeben sind, sind als rein fakultativ zu betrachten und schränken ebenfalls den
Schutzbereich nicht ein, welcher ausschließlich durch die Ansprüche festgelegt ist.
Soweit in der vorstehenden Beschreibung Elemente, Komponenten, Verfahrensschritte,
Werte oder Informationen genannt sind, die bekannte, naheliegende oder vorhersehbare
Äquivalente besitzen, werden diese Äquivalente von der Erfindung mit umfasst. Ebenso
schließt die Erfindung jegliche Änderungen, Abwandlungen oder Modifikationen von Ausführungsbeispielen
ein, die den Austausch, die Hinzunahme, die Änderung oder das Weglassen von Elementen,
Komponenten, Verfahrensschritte, Werten oder Informationen zum Gegenstand haben, solange
der erfindungsgemäße Grundgedanke erhalten bleibt, ungeachtet dessen, ob die Änderung,
Abwandlung oder Modifikationen zu einer Verbesserung oder Verschlechterung einer Ausführungsform
führt.
[0105] Obgleich die vorstehende Erfindungsbeschreibung eine Vielzahl körperlicher, unkörperlicher
oder verfahrensgegenständlicher Merkmale in Bezug zu einem oder mehreren konkreten
Ausführungsbeispiel(en) nennt, so können diese Merkmale auch isoliert von dem konkreten
Ausführungsbeispiel verwendet werden, jedenfalls soweit sie nicht das zwingende Vorhandensein
weiterer Merkmale erfordern. Umgekehrt können diese in Bezug zu einem oder mehreren
konkreten Ausführungsbeispiel(en) genannten Merkmale beliebig miteinander sowie mit
weiteren offenbarten oder nicht offenbarten Merkmalen von gezeigten oder nicht gezeigten
Ausführungsbeispielen kombiniert werden, jedenfalls soweit sich die Merkmale nicht
gegenseitig ausschließen oder zu technischen Unvereinbarkeiten führen.
Bezugszeichenliste
[0106]
1 Abwasserpumpensystem
2 Abwasserpumpenaggregat
2a erstes Abwasserpumpenaggregat
2b zweites Abwasserpumpenaggregat
3 Behältnis
3a erstes Behältnis
3b zweites Behältnis
4 Abwasser
5 Pegelstandssensor
6 Saugseite
7 Druckseite
8 Zulaufleitung
8a erste Zulaufleitung
8b zweite Zulaufleitung
9 Druckleitung, Abwasserleitung
9a erste Druckleitung, Abwasserleitung
9b zweite Druckleitung, Abwasserleitung
10 Steuereinheit
11 Messleitung
11a erste Messleitung
11b zweite Messleitung
12 Versorgungsleitung
13 Pegelstand
14 Sensor
15 Auswertungseinheit
15a erste Auswertungseinheit
15b zweite Auswertungseinheit
16 Funkübertragung
17 Internet
18 Server
19 Signalleitung
1. Verfahren zur Informationsgewinnung, insbesondere zur Zustandsüberwachung, bei einem
Abwasserpumpenaggregat (2) eines Abwasserpumpensystems (1) und/oder bei einem zumindest
ein Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) umfassendes Abwasserpumpensystem (1), wobei das
Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) im Betrieb Abwasser (4) aus einem Behältnis (3) zum
Sammeln des Abwassers (4) abpumpt,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) mit Hilfe eines separaten Sensors (14), eine von außen messbare physikalische Größe
des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) und/oder des Abwasserpumpensystems (1) erfasst
wird,
b) aus der erfassten Größe der Einschaltzeitpunkt (ton) und der Ausschaltzeitpunkt (toff) des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) ermittelt wird,
c) aus dem Einschaltzeitpunkt (ton) und dem Ausschaltzeitpunkt (toff) eine Betriebsdauer (Ton) oder Betriebspausendauer (Toff) berechnet wird, wobei der Sensor (14) dafür verwendet wird, den Einschaltzeitpunkt
(ton) und den Ausschaltzeitpunkt (toff) des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) zu ermitteln, und
d) die Betriebsdauer (Ton) oder die Betriebspausendauer (Toff) ausgewertet wird, um wenigstens eine Mehrinformation über das Abwasserpumpenaggregat
(2, 2a) und/oder das Abwasserpumpensystem (1) zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt d) die Betriebsdauer (Ton), oder eine daraus bestimmte Betriebsgröße, mit einer Referenzbetriebsdauer (Ton,ref) oder einer Referenzgröße verglichen wird, wobei aus dem Ergebnis des Vergleichs
auf den die Mehrinformation bildenden Zustand, insbesondere einen Fehlerzustand des
Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) und/oder des Abwasserpumpensystems (1) geschlossen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzbetriebsdauer (Ton,ref) eine frühere Betriebsdauer des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) ist oder dass die
Referenzgröße eine aus einer früheren Betriebsdauer des Abwasserpumpenaggregats (2,
2a) bestimmte Größe ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung des Abwasserpumpenaggregats
(2, 2a), eines Lager- oder Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) oder
einer Verstopfung einer daran angeschlossenen Druckleitung (9) geschlossen wird, wenn
die Betriebsdauer (Ton) oder die davon abgeleitete Betriebsgröße größer als oder um einen Grenzwert (tlim) größer als die Referenzbetriebsdauer (Ton,ref) oder die Referenzgröße ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere einer Sedimentansammlung
in dem Behältnis (3) geschlossen wird, wenn die Betriebsdauer Ton oder die davon abgeleitete Größe kleiner als oder um einen Grenzwert (tlim) kleiner als die Referenzbetriebsdauer (Ton,ref) oder die Referenzgröße ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsdauer (Ton) oder die Betriebspausendauer (Toff) gemäß der Schritte a) bis c) bei jedem Betrieb des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a)
wiederholt berechnet wird und aus den berechneten Betriebsdauern (Ton) oder Betriebspausendauern (Toff) ein die Betriebsgröße bildender Trend ermittelt wird, und dass die Referenzgröße
einen Grenzwert für den Trend bildet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Verstopfung des Abwasserpumpenaggregats
(2, 2a), eines Lager- oder Laufradschaden des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) oder
einer Verstopfung einer daran angeschlossenen Druckleitung (9) geschlossen wird, wenn
der Trend der Betriebsdauern (Ton) positiv ist und betraglich einen Grenzwert überschreitet.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen fehlerhaften Zustand in Gestalt einer Ablagerung, insbesondere einer Sedimentansammlung
in dem Behältnis (3) geschlossen wird, wenn der Trend der Betriebsdauer (Ton) negativ ist und betraglich einen Grenzwert unterschreitet.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasserpumpensystem (1) wenigstens ein zweites Abwasserpumpenaggregat (2b) umfasst,
bei dem die Schritte a) bis c) durchgeführt werden, um eine Betriebsdauer (Ton) des zweiten Abwasserpumpenaggregats (2b) zu berechnen, und dass die Referenzbetriebsdauer
(Ton,ref) die berechnete Betriebsdauer (Ton) dieses zweiten Abwasserpumpenaggregats (2b) ist oder die Referenzgröße eine aus
der berechneten Betriebsdauer (Ton) dieses zweiten Abwasserpumpenaggregats (2b) bestimmte Betriebsgröße ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abwasserpumpenaggregat (2b) in einem zweiten Behältnis (3b) angeordnet
oder damit verbunden ist, um Abwasser aus dem zweiten Behältnis (3b) zu pumpen, und
das erste Abwasserpumpenaggregat (2a) im Betrieb über eine Abwasserleitung (9a, 8b)
Abwasser (4) aus dem ersten Behältnis (3a) in das zweite Behältnis (3b) pumpt, und
dass die Summe der in einem bestimmten Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern
(Ton) des ersten Abwasserpumpenaggregats (2a) gebildet und als Betriebsgröße verwendet
wird und die Summe der in dem Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern (Ton) des zweiten Abwasserpumpenaggregats (2b) gebildet und als Referenzgröße verwendet
wird, und dass auf einen fehlerhaften Zustand des Abwasserpumpensystems (1) in Gestalt
einer Leckage in der Abwasserleitung (9a, 8b) geschlossen wird, wenn die Betriebsgröße
größer als oder um einen Grenzwert größer als die Referenzgröße ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abwasserpumpenaggregat (2b) in einem zweiten Behältnis (3b) angeordnet
oder damit verbunden ist, um Abwasser aus dem zweiten Behältnis (3b) zu pumpen, und
das erste Abwasserpumpenaggregat (2a) im Betrieb über eine Abwasserleitung (9a, 8b)
Abwasser (4) aus dem ersten Behältnis (3a) in das zweite Behältnis (3b) pumpt, und
dass die Summe der in einem bestimmten Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern
(Ton) des ersten Abwasserpumpenaggregats (2a) gebildet und als Betriebsgröße verwendet
wird und die Summe der in dem Betrachtungszeitraum vorliegenden Betriebsdauern (Ton) des zweiten Abwasserpumpenaggregats (2b) gebildet und als Referenzgröße verwendet
wird, und dass auf einen fehlerhaften Zustand des Abwasserpumpensystems (1) in Gestalt
eines unzulässigen Zulaufs von Wasser in die Abwasserleitung (9a, 8b) geschlossen
wird, wenn die Betriebsgröße kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzgröße
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Abwasserpumpenaggregat (2b) gemeinsam mit dem ersten Abwasserpumpenaggregat
(2a) in dem Behältnis (3) angeordnet oder damit verbunden ist und abwechselnd mit
dem ersten Abwasserpumpenaggregat (2a) betrieben wird, wobei auf einen fehlerhaften
Zustand in Gestalt einer Verstopfung, eines Lager- oder Laufradschadens des ersten
Abwasserpumpenaggregats (2a) oder einer Verstopfung einer daran angeschlossenen Abwasserleitung
(9) geschlossen wird, wenn die Betriebsdauer (Ton) des ersten Abwasserpumpenaggregats (2a) oder die davon abgeleitete Betriebsgröße
größer als oder um einen Grenzwert größer als die Referenzbetriebsdauer (Ton,ref) oder die Referenzgröße ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5 oder 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsgröße ein aus der Betriebsdauer berechnetes Abwasservolumen und die Referenzgröße
ein entsprechendes Referenzabwasservolumen ist.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis c) wiederholt werden und die jeweils berechnete Betriebspausendauer
(Toff) in Schritt d) oder eine daraus bestimmte Betriebspausengröße mit einer Referenzpausendauer
(Toff,ref) oder einer Referenzpausengröße verglichen und auf einen fehlerhaften Zustand in
Gestalt eines unzulässigen Zulaufs von Wasser in das Abwasserpumpensystem (2) geschlossen
wird, wenn die Betriebspausendauer (Toff) wiederholt kleiner als oder um einen Grenzwert kleiner als die Referenzpausendauer
(Toff,ref) ist.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt d) aus der Betriebsdauer (Ton) das vom Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) gepumpte Abwasservolumen bestimmt wird, das
die Mehrinformation bildet.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Einschaltzeitpunkt (t
on) und dem darauf folgenden Ausschaltzeitpunkt (t
off) die Betriebsdauer (T
on) und aus der erfassten Größe nach einer sich an den Ausschaltzeitpunkt (t
off) anschließenden Betriebspause der Wiedereinschaltzeitpunkt (t
on) des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) ermittelt und aus dem letzten Ausschaltzeitpunkt
(t
off) und dem darauf folgenden Widereinschaltzeitpunkt (t
on) die Betriebspausendauer (T
off) berechnet wird, wobei in Schritt d) aus der Betriebsdauer (T
on) und der Betriebspausendauer (T
off) näherungsweise
- der Volumenstrom (Qout) des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a) als Mehrinformation gemäß der Gleichung:

bestimmt wird, und/ oder
- der Zulauf (Qin) in das Behältnis (3) als Mehrinformation gemäß der Gleichung:

bestimmt wird, wobei
Qout der Volumenstrom des Abwasserpumpenaggregats (2, 2a),
Ton die Betriebsdauer,
Toff die Betriebspausendauer,
A der Querschnitt eines zylindrischen Behältnisses (3)
hon ein Einschaltpegel im Behältnis (3), bei dem das Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) einschaltet
und
hoff ein Ausschaltpegel im Behältnis (3), bei dem das Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) ausschaltet,
ist.
17. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (14) sein Sensorsignal an eine Auswerteeinheit (15) überträgt, welches
das Sensorsignal auswertet, die Betriebsdauer (Ton) und/ oder Betriebspausendauer (Toff) berechnet und anschließend an einen entfernten, insbesondere mit dem Internet (17)
verbundenen Server (18) überträgt, auf dem Schritt d) ausgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Servicemitteilung erzeugt und an einen Nutzer übertragen wird, wenn ein fehlerhafter
Zustand erkannt worden ist.
19. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (14) außen an dem Abwasserpumpenaggregat (2, 2a) oder an einem damit in
Wirkverbindung stehenden Teil des Abwasserpumpensystems (1), insbesondere an einem
Antriebsmotor, einer Pumpeneinheit, einem Getriebe, einer Laterne, einem Gestänge,
einer Druckleitung (9) oder einem Versorgungskabel (12) des Abwasserpumpenaggregats
(2, 2a) angebracht ist.
20. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der der Sensor (14) ein Vibrationssensor, ein Stromsensor oder ein Magnetfeldsensor
ist.
21. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschaltzeitpunkt (ton) und der Ausschaltzeitpunkt (toff) dadurch festgestellt werden, dass ein von dem Sensor (14) geliefertes Signal einen
Grenzwert über- oder unterschreitet, eine steigende oder fallende Flanke aufweist
oder ein Vorzeichenwechsel hat.