[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranordnung mit einem ortsfesten Rahmen und mit
einem relativ zu dem Rahmen entlang einer Verschiebeebene verschiebbaren Flügel einer
Tür, eines Fensters oder dergleichen, und mit einem Laufwerk umfassend zumindest einen
den Flügel tragenden Laufwagen und eine Führungseinheit.
[0002] Bei Schiebetüren, insbesondere Parallelschiebetüren (Parallelschiebekippflügel und/oder
Parallelschiebeflügel), ist sowohl zum Aufschieben als auch zum Einziehen der Ausstellarme
eine vom Benutzer aufzubringende Kraft erforderlich, insbesondere da der Flügel zwischen
einer Andruckstellung und einer Ausstellstellung bewegt werden muss, um eine Verschiebung
des Flügels entlang der Verschiebeebene zu ermöglichen. Ist die aufgebrachte Kraft
zu gering, kann es beim Schließen der Schiebetüranordnung zu Undichtigkeiten kommen.
[0003] Zudem ist bei Schiebetüren problematisch, dass die Position des Flügels relativ zum
Rahmen bei der Montage nicht immer hinreichend genau justiert wird, so dass ein verschleißarmer
Betrieb nicht dauerhaft gewährleistet werden kann. Von Nachteil ist außerdem, dass
Flügel bekannter Schiebetüren im geschlossenen Zustand zum Rahmen oftmals nur unzureichend
abdichten, bspw. bei auftretenden Windlasten, so dass Feuchtigkeit und Kälte in das
Gebäude eindringen können. Dies ist energetisch ungünstig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dauerhaft zuverlässige und energetisch
günstige Schiebetüranordnung mit möglichst einfachem Aufbau anzugeben.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Schiebetüranordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0006] Die Schiebetüranordnung weist einen (ortsfesten) Rahmen (Festrahmen) und einen relativ
zum Rahmen entlang einer Verschiebeachse (z) oder einer Verschiebeebene (yz) verschiebbaren
Flügel einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, und ein Laufwerk umfassend zumindest
einen den Flügel tragenden Laufwagen und zumindest eine den Flügel führende Führungseinheit
auf.
[0007] Die Schiebetüranordnung zeichnet sich dadurch aus, dass der Flügel entlang einer
Ausstellachse (x) relativ zum Rahmen zwischen einer Ausstellstellung und einer Andruckstellung
bewegbar ist, wobei der Flügel in Ausstellstellung zur Verschiebung entlang der Verschiebeachse
(z) oder der Verschiebeebene (yz) freigegeben ist, wobei der Laufwagen und/oder die
Führungseinheit eine Druckeinstelleinrichtung mit einem Stellelement aufweist, mittels
der die Lage eines Lagerelements des Laufwagens und/oder eines Lagerelements der Führungseinheit
längs der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse (x)
ortsfesten Rollenanordnung des Laufwagens und/oder relativ zu einer bezogen auf die
Ausstellachse (x) ortsfesten Führungsanordnung der Führungseinheit einstellbar ist.
[0008] Somit ist mit einfachen konstruktiven Mitteln ein zuverlässiger Betrieb der Schiebetüranordnung
ermöglicht, da die Freigabe der Verschiebung des Flügels entlang der Verschiebeebene
(yz) zum Öffnen des Flügels durch einfaches Überführen, bspw. Verschieben, des Flügels
entlang der Ausstellachse (x) von der Andruckstellung in die Ausstellstellung ermöglicht
ist. Bevorzugt ist lediglich eine Verschiebung des Flügels entlang der Ausstellachse
(x) zur Überführung des Flügels in die Ausstellstellung ausreichend, so dass kein
Hub in Richtung einer vertikalen Achse bzw. Hubachse (y) und somit auch keine Hubeinrichtung
und eine entsprechende Kraftaufbringung des Benutzers erforderlich ist. Mit anderen
Worten wird der Flügel bei Überführung einer zur Betätigung dienenden Handhabe, bspw.
ein Griff, von einer Geschlossenstellung, in der sich der Flügel in Andruckstellung
befindet, in eine Offenstellung, in der sich der Flügel in Ausstellstellung befindet,
vom Rahmen um eine bestimmte Strecke entlang der Ausstellachse (x) beabstandet. Vorzugweise
ist es ausreichend, den Flügel nur um eine geringe Distanz, insbesondere einige Millimeter
bis einzelne Zentimeter, vom Rahmen zu beabstanden und nicht, wie bei gattungsgemäßen
Hebe-Schiebe-Türen, um zumindest mehrere Millimeter oder häufig ggf. sogar mehrere
Zentimeter vom Rahmen zu beabstanden und anzuheben.
[0009] Es ist vorgesehen, dass der Flügel entlang der Ausstellachse (x) verschieblich an
einem den Flügel tragenden Laufwagen und/oder einer Führungseinheit gelagert ist,
wobei die Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens und der Führungsanordnung
der Führungseinheit bezogen auf die Ausstellachse (x) ortsfest ist. Aufgrund der Kopplung
von Flügel und Rahmen über einen Laufwagen und/oder eine Führungseinheit mit einem
Lagerelement kann durch einfaches Verschieben des Flügels gegenüber dem Lagerelement
entlang der Ausstellachse (x) der Flügel vom Rahmen entfernt oder an diesen angelegt
werden, wodurch eine Bewegung des Flügels relativ zum Lagerelement und somit auch
relativ zum Rahmen zwischen einer Ausstellstellung und einer Andruckstellung erfolgen
kann.
[0010] Die Ausstellstellung betrifft im Rahmen der Erfindung die Stellung des Flügels relativ
zum Rahmen, in welcher Flügelprofil und Rahmenprofil derart voneinander beabstandet
sind, dass eine Verschiebung des Flügels entlang der Verschiebeachse (z) oder Verschiebeebene
(yz) ermöglicht ist. Die Andruckstellung hingegen betrifft im Rahmen der Erfindung
die Stellung des Flügels relativ zum Rahmen, in welcher Rahmenprofil und Flügelprofil
derart aneinander zur Anlage kommen, dass eine Abdichtung des Flügels am bzw. relativ
zum Rahmen erreicht wird. In Andruckstellung kann der Flügel am Rahmen optional verriegelt
sein.
[0011] Um in der Andruckstellung einen hinreichenden Anpressdruck des Flügels auf den Rahmen
für einen zuverlässigen und energetisch günstigen Einsatz der Schiebetüranordnung
aufzubringen, ist vorgesehen, dass der Laufwagen und/oder die Führungseinheit eine
Druckeinstelleinrichtung mit einem Stellelement aufweisen. Anhand der Druckeinstelleinrichtung
kann die Lage eines Lagerelements des Laufwagens und/oder eines Lagerelements der
Führungseinheit längs der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse
(x) ortsfesten Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens und/oder der Führungsanordnung
der Führungseinheit eingestellt werden.
[0012] Das Lagerelement bildet im Rahmen der Erfindung das Element, gegenüber dem der Flügel
entlang der Ausstellachse (x) verschieblich zur Bewegung des Flügels zwischen einer
Anstellstellung und einer Andruckstellung gelagert ist. Es wurde erkannt, dass durch
zusätzliche Verschiebung des Lagerelements relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse
(x) ortsfesten Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens und/oder der Führungseinheit
der Anpressdruck in Andruckstellung variiert werden kann. Somit kann auf einfache
Weise auch nach erfolgter Montage der Schiebetüranordnung der Anpressdruck, der in
Andruckstellung vom Flügel auf den Rahmen aufgebracht wird, eingestellt werden, so
dass eine ausreichende Abdichtung erfolgt. Zwischen Rahmen und Flügel kann ein Dichtungselement
angeordnet sein, um die Abdichtung weiter zu verbessern.
[0013] Der Begriff "Schiebetüranordnung" ist dahingehend zu verstehen, dass davon auch eine
"Fensteranordnung" umfasst ist. Vorzugsweise umfasst das Laufwerk der Schiebetüranordnung
zumindest einen den Flügel tragenden Laufwagen und eine den Flügel führende Führungseinheit,
wobei diese an unterschiedlichen Positionen des Flügels angeordnet sind. Optional
weist sowohl der zumindest eine Laufwagen als auch die zumindest eine Führungseinheit
eine Druckeinstelleinrichtung auf. Es wurde erkannt, dass in Abhängigkeit der Einbaulage
des Rahmens oder des Flügels die Lage des Lagerelements und somit der Anpressdruck
des Laufwagens und der Führungseinheit identisch eingestellt werden können oder voneinander
abweichen können, insbesondere, wenn Rahmen und Flügel bei der Montage nicht hinreichend
justiert wurden.
[0014] Eine Führungseinheit weist zumindest ein Lagerelement zur Kopplung mit dem Flügel
und als Führungsanordnung eine Gleiteranordnung oder eine Rollenanordnung zur Führung
des Flügels am Rahmen auf. Dabei ist bekannt, dass die Gleiteranordnung oder Rollenanordnung
der Führungseinheit in einer Führungsschiene im Rahmen, die bspw. eine hinterschnittene
Nut aufweist, geführt wird.
[0015] Die Führungsanordnung kann bei Ausgestaltung als Gleiteranordnung ein Führungselement
aufweisen, welches sich entlang einer Mittellängsachse erstreckt, die orthogonal zur
Ausstellachse (x) orientiert ist. Das Führungselement ist insbesondere derart eingerichtet,
dass dieses in die Führungsschiene am Rahmen, bspw. in eine dort ausgebildete Nut,
eingreifen und durch selbige geführt werden kann. Das Führungselement kann aus einem
weicheren Werkstoff als die Führungsschiene ausgebildet sein, bspw. aus Kunststoff.
Dies trägt zu einem verschleißarmen Betrieb bei.
[0016] Bei Ausgestaltung als Rollenanordnung kann die Führungsanordnung eine Rolle bzw.
Führungsrolle aufweisen, deren Rotationsachse orthogonal zur Ausstellachse (x) verläuft.
Die Rolle bzw. Führungsrolle ist insbesondere derart eingerichtet, dass diese in die
Führungsschiene am Rahmen, bspw. in eine dort ausgebildete Nut, eingreifen und durch
selbige geführt werden kann. Auch dies trägt zu einem verschleißarmen Betrieb bei.
[0017] Der Laufwagen weist zumindest ein Lagerelement zur Kopplung mit dem Flügel und eine
Rollenanordnung zur Verschiebung des Flügels auf, wobei der Flügel oberhalb des Laufwagens
und somit auf dem Laufwagen angeordnet ist. Bevorzugt weist die Rollenanordnung des
Laufwagens zwei entlang der Verschiebeachse (z) hintereinander angeordnete Laufrollen
auf. Die Rotationsachse der Laufrollen des Laufwagens erstreckt sich somit jeweils
entlang oder parallel zu der Ausstellachse (x).
[0018] Die Führungsanordnung der Führungseinheit und/oder die Rollenanordnung des Laufwagens
kann Lagerelemente zur Lagerung einer Führungs- bzw. Laufrolle, bspw. Haltebleche
oder Wangen, umfassen. Die Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens kann senkrecht
zur Ausstellachse (x) und somit auch senkrecht zur Rotationsachse der Laufrolle des
Laufwagens durch die Laufrolle verlaufen. Die Mittelebene der Führungsanordnung, bspw.
ausgebildet als Rollenanordnung, der Führungseinheit kann ebenfalls senkrecht zur
Ausstellachse (x) jedoch entlang der Rotationsachse der Laufrolle der Führungseinheit
durch die Laufrolle verlaufen. Mit anderen Worten ist sowohl die Mittelebene der Rollenanordnung
der Führungseinheit als auch die Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens entlang
der Verschiebeachse (z) und einer vertikalen Achse bzw. Hubachse (y) senkrecht zur
Ausstellachse (x) und parallel zur Ebene des Flügels aufgespannt. Vorzugsweise sind
die Laufrollen der Rollenanordnung kugelgelagert und somit leichtgängig und nahezu
wartungsfrei.
[0019] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Laufwagen und/oder die Führungseinheit
jeweils ein (ortsfest) am Flügel befestigbares Tragelement aufweisen, wobei das Laufwerk,
insbesondere das Lagerelement des Laufwagens und/oder der Führungseinheit, mittels
des Tragelements mit dem Flügel gekoppelt ist und das Tragelement relativ zu dem Lagerelement
entlang der Ausstellachse (x) verschiebbar ist. Dadurch ist eine einfache und robuste
Kopplung zwischen Flügel und Laufwerk geschaffen, welche Fertigungs- und Montagetoleranzen
in gewissem Umfang ausgleichen kann. Zudem ist ein Laufwagen und/oder eine Führungseinheit
aufweisend ein Tragelement und ein Lagerelement flexibel einsetzbar, da das Tragelement
nahezu beliebig am Rahmen anordenbar ist und zur Justierung, insbesondere um eine
Verschiebung des Flügels entlang der Ausstellachse (x) zu ermöglichen, lediglich Lagerelement
und Tragelement zueinander ausgerichtet werden müssen, ohne dass der in der Regel
relativ schwere Flügel zur Justierung handgehabt werden muss. Optional ist das Tragelement
plattenartig ausgebildet und weist eine Tragfläche auf, an bzw. auf der der Flügel
angeordnet ist.
[0020] In vorteilhafter Weise kann das Laufwerk eine am Rahmen befestigte Laufschiene aufweisen,
an der der Laufwagen geführt ist. Die Laufschiene ist vorzugsweise ortsfest, insbesondere
ortsfest am Rahmen, angeordnet. Da die Laufrollen des Laufwagens fortwährend in Kontakt
mit der Laufschiene sind, ist auch die ortsfeste Lage der Rollenanordnung des Laufwagens,
insbesondere die Mittelebene der Rollenanordnung des Laufwagens, bezogen auf die Ausstellachse
(x) durch die Laufschiene definierbar. Der Türflügel kann somit in definiertem Abstand
vom Rahmen über einen oder mehrere Laufwägen sicher geführt durch die Laufschiene
entlang der Verschiebeachse (z) verschoben werden. Vorzugsweise ist die Laufschiene
in Schwerkraftrichtung unterhalb des Türflügels am Rahmen angeordnet oder einstückig
mit einem Horizontalprofil des Rahmens ausgebildet.
[0021] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Stellelement der Druckeinstelleinrichtung
als ein Verstellbolzen mit einem Außengewinde ausgebildet sein, wobei das Außengewinde
des Verstellbolzens mit einem Innengewinde des Lagerelements in Eingriff steht. Vorzugsweise
ist der Verstellbolzen bezogen auf die Ausstellachse (x) ortsfest gelagert und die
Längsachse des Innengewindes des Lagerelements und des Außengewindes des Verstellbolzens
erstrecken sich entlang der Ausstellachse, so dass eine Drehung des Verstellbolzen
eine Bewegung des Lagerelements entlang der Ausstellachse (x) relativ zum Verstellbolzen
bewirkt. Somit kann auf einfache Weise durch eine Betätigung des Verstellbolzens das
Lagerelement entlang der Ausstellachse (x) in Richtung des Rahmens bewegt und somit
anhand der Lage des Lagerelements der Anpressdruck des Flügels auf den Rahmen eingestellt
werden.
[0022] Im Konkreten kann die Rollenanordnung und/oder die Führungsanordnung, um eine stabile
Ausgestaltung zu schaffen, zwei Wangen aufweisen, wobei das Stellelement zwischen
den zwei Wangen bezogen auf die Ausstellachse (x) vorzugsweise ortsfest fixiert ist.
Bevorzugt sind die zwei Wangen derart zueinander ausgerichtet, dass die sich entlang
der Verschiebeachse (z) erstreckende Mittelebene der Rollenanordnung bzw. Führungsanordnung
mit der Mittelebene der zwei Wangen zusammenfällt. Die Wangen können nicht nur zur
Fixierung des Stellelements genutzt werden, sondern auch zwei Anschläge zur Begrenzung
der Bewegung des Lagerelements längs der Ausstellachse (x) ausbilden. Die Rollenanordnung
des Laufwagens ist bevorzugt derart ausgebildet, dass zwischen den zwei Wangen neben
dem Stellelement auch zumindest eine Laufrolle, bevorzugt zwei Laufrollen, drehbar
fixiert sind, insbesondere jeweils eine Laufrolle an den axialen Enden der Wangen.
[0023] In zweckmäßigerweise kann das Stellelement durch Vernieten bzw. mittels Nietverbindung
an den Wangen fixiert sein, wobei bevorzugt die stirnseitigen Enden des Stellelements
als mit je einer Wange zusammenwirkende Niet ausgebildet sind. Die Vernietung erfolgt
derart, dass das Stellelement (nach einem Vernieten) relativ zu den beiden Wangen
bzw. relativ zu Rollenanordnung drehbar ist (Drehung um die Längsachse des Stellelements).
Niete ermöglichen eine sowohl wirtschaftliche als auch unlösbare und gleichzeitig
prozesssichere Art der Verbindung.
[0024] In vorteilhafter Weise können das Tragelement und das Lagerelement jeweils Formschlussflächen
aufweisen, welche entlang der Verschiebeebene (yz) wirksam sind und das Tragelement
gegen eine Verlagerung relativ zum Lagerelement entlang der Verschiebeebene (yz) sichern.
Auf diese Weise ist es möglich, das Tragelement und somit auch den am Tragelement
angeordneten Flügel gegen Bewegungen bzw. Verschiebungen in unerwünschte Richtungen
zu sichern. Im Konkreten ist lediglich eine Bewegung des Tragelements gegenüber dem
Lagerelement entlang der Ausstellachse (x) zum Erreichen der Ausstellstellung freigegeben
und Verschiebungen des Tragelements gegenüber dem Lagerelement in weitere Richtungen
gesperrt, um Fehlbedienungen und übermäßigen Verschleiß zu vermeiden.
[0025] In zweckmäßigerweise kann die Druckeinstelleinrichtung, insbesondere das Stellelement,
einen Eingriffsabschnitt, insbesondere einen Innensechsrund, für ein Einstellwerkzeug
aufweisen. Hierdurch ist eine Einstellung der Druckeinstelleinrichtung, insbesondere
des Stellelements, mit einer einfachen Handhabung ermöglicht. Für einen Zugang zum
Stellelement ist eine bezogen auf das Einstellwerkzeug nur geringfügig größere Öffnung
im Flügel und/oder in der Druckeinstelleinrichtung erforderlich. Ein Eindringen von
Schmutz und ein sich hieraus ergebender Verschleiß des Stellelements kann somit auf
ein Minimum reduziert werden. Ist der Eingriffsabschnitt in der Art eines Innensechsrund
ausgebildet, kann eine einfache Einstellung mit handelsüblichen Werkzeugen erfolgen.
[0026] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Lagerelement mittels der Druckeinstelleinrichtung
entlang der Ausstellachse um mindestens einen Millimeter, vorzugsweise um mindestens
zwei Millimeter, weiter vorzugsweise um drei Millimeter, noch weiter vorzugsweise
um vier Millimeter, noch weiter vorzugsweise um fünf Millimeter, bewegbar sein. Damit
ist ein hinreichender Verstellbereich bereitgestellt, so dass der Anpressdruck zwischen
Flügel und Rahmen präzise eingestellt und auch nach Abschluss der Montage der Schiebetüranordnung
nachjustiert werden kann.
[0027] Der Flügel kann relativ zum Rahmen entlang der Ausstellachse (x) zwischen der Ausstellstellung
und der Andruckstellung um maximal 20 Millimeter, bevorzugt um maximal 8 Millimeter,
bewegbar sein. Mit anderen Worten muss der Flügel nur um maximal 20 Millimeter vom
Rahmen beabstandet werden, um in Ausstellstellung entlang der Verschiebeachse (z)
verschoben werden zu können. Somit ist gegenüber bekannten Schiebetüranordnungen,
insbesondere Hebeschiebetüren, deren Flügel zur Öffnung häufig um mehrere Zentimeter
vom Rahmen beabstandet und angehoben werden muss, ein wesentlich geringerer Platzbedarf
bzw. Einbauraum erforderlich.
[0028] Zweckmäßigerweise kann am Rahmen und/oder am Flügel ein Dichtungselement angeordnet
sein, das in Andruckstellung am Flügel und am Rahmen zur Anlage kommt. Mittels des
Dichtungselements kann das Eindringen von Verunreinigungen, Feuchtigkeit sowie Kälte
oder Wärme weiter vermindert werden, so dass eine zuverlässige und energetisch günstige
Verwendung der Schiebetüranordnung gewährleistet ist. Vorzugsweise ist das Dichtungselement
in der Art einer umlaufenden Dichtungsebene ausgebildet. Weiter bevorzugt weist die
Schiebetüranordnung zwei umlaufende Dichtungselemente auf, wovon ein Dichtungselement
am Rahmen und ein Dichtungselement am Flügel angeordnet ist. Beim Schließen des Flügels
werden die zwei Dichtungselemente zwischen Rahmen und Flügel druckbeaufschlagt, was
zu einer erhöhten Dichtigkeit führt.
[0029] Im Konkreten kann der Laufwagen an einem in Bezug auf die vertikale Achse (y) unteren
Horizontalprofil des Flügels und/oder die Führungseinheit an einem in Bezug auf die
vertikale Achse (y) oberen Horizontalprofil des Flügels angeordnet sein. Mit anderen
Worten ist der Laufwagen in Schwerkraftrichtung unterhalb des Flügels angeordnet und/oder
die Führungseinheit in Schwerkraftrichtung oberhalb des Laufwagens angeordnet, so
dass der Flügel vom Laufwagen getragen wird und von der Führungseinheit geführt wird.
Vorzugsweise weist die Schiebetüranordnung zumindest einen an einem unteren Horizontalprofil
des Flügels angeordneten Laufwagen und zumindest eine an einem oberen Horizontalprofil
des Flügels angeordnete Führungseinheit auf. Dies ermöglicht ein leichtes und geräuscharmes
Bewegen des Flügels entlang der Verschiebeebene (yz).
[0030] In vorteilhafter Weise kann das Laufwerk zumindest einen weiteren Laufwagen mit einer
Höheneinstelleinrichtung zur Einstellung der Höhe des Tragelements entlang der vertikalen
Achse (y) aufweisen. Hierdurch kann auf einfache Weise mittels des einen Laufwagens
mit einer Druckeinstelleinrichtung der Anpressdruck des Rahmens am Fenster in Andruckstellung
eingestellt werden und mittels des zusätzlichen weiteren Laufwagens mit einer Höheneinstelleinrichtung
die Höhe des Tragelement entlang der vertikalen Achse (y) und somit des Flügels relativ
zum Rahmen eingestellt werden. Die Höheneinstellung kann bspw. mittels einer einen
Exzenter aufweisenden Höheneinstelleinrichtung erfolgen.
[0031] Im Konkreten kann das Laufwerk drei Laufwägen und drei Führungseinheiten umfassen,
wobei ein Laufwagen und eine Führungseinheit jeweils eine Druckeinstelleinrichtung
aufweisen und zwei Laufwägen jeweils eine Höheneinstelleinrichtung aufweisen. Dies
ermöglicht eine besonders sichere Führung und Abstützung des Flügels.
[0032] Im Rahmen einer möglichen Ausgestaltung (Einstellung Anpressdruck in Flügelmitte)
kann das Laufwerk mit drei Laufwägen und drei Führungseinheiten wie folgt ausgebildet
sein:
An der Getriebeseite des Flügels (beim Zuschieben des Flügels vorderes Flügelende)
kann ein Laufwagen (unten) mit Höheneinstelleinrichtung angeordnet sein und die Führungseinheit
(oben) kann konventionell (ohne Druckeinstelleinrichtung) ausgebildet sein.
[0033] In der Flügelmitte (Mitte des Flügels entlang der Verschiebeebene (yz)) können ein
Laufwagen (unten) mit einer Druckeinstelleinrichtung und/oder eine Führungseinheit
(oben) mit einer Druckeinstelleinrichtung angeordnet sein.
[0034] An der Mittelverriegelungsseite des Flügels (beim Zuschieben des Flügels hinteres
Flügelende) kann ein Laufwagen (unten) mit Höheneinstelleinrichtung angeordnet sein
und die Führungseinheit (oben) kann konventionell (ohne Druckeinstelleinrichtung)
ausgebildet sein.
[0035] Bei dieser Ausgestaltung (Einstellung Anpressdruck in Flügelmitte) erfolgt eine Einstellung
des variablen Anpressdrucks nur in der Flügelmitte. An der Getriebeseite des Flügels
(beim Zuschieben des Flügels vorderes Ende) kann eine Andruckwirkung durch Eingriff
von Verriegelungselementen in am Rahmen angeordnete Schließplatten erfolgen. An der
Mittelverriegelungsseite des Flügels (beim Zuschieben des Flügels hinteres Ende) kann
eine Andruckwirkung durch die Mittenverriegelung erfolgen.
[0036] Sollte bei dieser Ausgestaltung (Einstellung Anpressdruck in Flügelmitte) kein hinreichender
Anpressdruck erreicht werden, so können im Wege einer alternativen Ausgestaltung alle
drei Laufwägen (unten) jeweils mit einer Druckeinstelleinrichtung ausgestattet sein.
Optional können auch die Führungseinheiten (oben) jeweils mit einer Druckeinstelleinrichtung
ausgestattet sein.
[0037] In vorteilhafter Weise kann der Flügel in eine Lüftungsstellung überführbar sein,
in welcher der Flügel entlang einer Ausstellachse (x) relativ zu dem Rahmen zwischen
Ausstellstellung und Andruckstellung positioniert ist, wobei in der Lüftungsstellung
die Verschiebung des Flügels entlang der Verschiebeebene (yz) gesperrt ist. In der
Lüftungsstellung befindet sich der Flügel somit zwischen der Ausstellstellung und
der Andruckstellung derart um eine relativ geringe Strecke vom Rahmen beabstandet,
dass zwar ein Luftaustausch zwischen dem durch die Schiebetüranordnung von der äußeren
Umgebung abgetrennten Innenraum und der äußeren Umgebung erfolgen kann, der Flügel
jedoch gegen ein unerwünschtes, insbesondere unbefugtes, Öffnen gesichert ist. Hierdurch
kann eine konstante Frischluftzufuhr bei sicherer Verriegelung des Flügels gewährleistet
werden.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche
oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf.
jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer Schiebetüranordnung in einer schematischen, teilweise geschnittenen
Gesamtansicht;
- Fig. 2
- einen Laufwagen der Schiebetüranordnung aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- den Laufwagen der Schiebetüranordnung aus Fig. 2 mit dem Lagerelement in einer ersten
Lage in einer Schnittansicht (geringer Anpressdruck);
- Fig. 4
- den Laufwagen der Schiebetüranordnung aus Fig. 2 mit dem Lagerelement in einer zweiten
Lage in einer Schnittansicht (erhöhter Anpressdruck);
- Fig. 5
- eine Führungseinheit der Schiebetüranordnung aus Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 6
- die Führungseinheit der Schiebetüranordnung aus Fig. 5 mit dem Lagerelement in einer
ersten Lage in einer Schnittansicht (geringer Anpressdruck);
- Fig. 7
- die Führungseinheit der Schiebetüranordnung aus Fig. 5 mit dem Lagerelement in einer
zweiten Lage in einer Schnittansicht (erhöhter Anpressdruck);
- Fig. 8
- die Schiebetüranordnung aus Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
- Fig. 9
- einen in Fig. 8 mit X bezeichneten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung; und
- Fig. 10
- einen in Fig. 8 mit Y bezeichneten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung.
[0039] Figur 1 zeigt eine Schiebetüranordnung, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
ist. Die Schiebetüranordnung 10 weist einen ortsfesten Rahmen 12 (Festrahmen 12) und
einen relativ zum Rahmen 12 horizontal entlang der Verschiebeachse (z) verschiebbaren
Flügel 14 auf.
[0040] Der Rahmen 12 weist ein unteres Rahmenprofil 16, ein oberes Rahmenprofil 18 und zwei
seitliche Rahmenprofile 20, 22 auf. Der Flügel 14 weist einen Flügelrahmen 24 auf,
der ein Flügelfeld 34 begrenzt, bspw. eine Verglasung. Der Flügelrahmen 24 weist ein
unteres Horizontalprofil 26, ein oberes Horizontalprofil 28 und seitliche Vertikalprofile
30, 32 auf. An den seitlichen Rahmenprofilen 20, 22 sind Riegelbolzeneinrichtungen
42 und Schließplatten 48 angeordnet.
[0041] Am unteren Rahmenprofil 16 ist eine Laufschiene 36 angeordnet. Das Laufwerk umfasst
neben der Laufschiene 36 drei Laufwägen 38, 40, die auf der Laufschiene 36 laufen,
und drei Führungseinheiten 44, 46 am oberen Horizontalprofil 28. Ein Laufwagen 38
weist eine Druckeinstelleinrichtung 70 (vgl. Fig.2 bis 4) und die zwei weiteren Laufwägen
40 weisen eine Höheneinstelleinrichtung auf. Die Führungseinheit 44 weist eine Druckeinstelleinrichtung
70 auf. Da der Flügel 14 über ein Lagerelement 52 und ein Tragelement 56 der Laufwägen
38, 40 mit je einem der Laufwägen 38, 40 gekoppelt ist, kann der Flügel 14 mittels
der Laufwägen 38, 40 relativ zum Rahmen 12 entlang der Verschiebeebene (yz) verschoben
werden.
[0042] Am oberen Rahmenprofil 18 ist eine Führungsschiene 50 angeordnet (vgl. Fig.1). In
der Führungsschiene 50 sind die Führungseinheiten 44, 46 verschieblich geführt. Der
Flügel 14 ist mit jeder der Führungseinheiten 44, 46 über ein Lagerelement 54 und
ein Tragelement 58 der Führungseinheit 44, 46 gekoppelt und dadurch am oberen Ende
des Flügels 14 geführt (vgl. Fig.5 bis 7).
[0043] Der Flügel 14 ist zwischen einer, in Fig. 8 bis 10 gezeigten, Andruckstellung und
einer Ausstellstellung längs einer mit "x" bezeichneten Ausstellachse bewegbar. Die
Ausstellachse x verläuft orthogonal zu der horizontalen Verschiebeachse z und erstreckt
sich somit gemäß der in Fig. 1 gezeigten Darstellung aus der Bildebene hinaus.
[0044] Die Bewegung des Flügels 14 zwischen einer Andruckstellung und einer Ausstellstellung
entlang der Ausstellachse x kann motorisch oder über einen Handhabe wie bspw. einen
Handgriff 60 bewirkt werden, wobei der Handgriff 60 aus seiner in Figur 1 dargestellten
nach unten ragenden Lage (Andruckstellung) in eine um 180° verdrehte, nach oben ragende
Lage (Ausstellstellung) verschwenkt wird (auch entgegengesetzte Orientierung von Handgriff
60 in Ausstellstellung und Andruckstellung denkbar). Die Bewegung des Handgriffs 60
wird über an sich bekannte und daher nicht dargestellte Übertragungselemente auf die
zueinander beweglichen Lagerelemente 52, 54 und Tragelemente 56, 58, die der geführten
Beabstandung des Rahmens 12 vom Flügel 14 dienen, übertragen.
[0045] Aufgrund der Formschlussflächen 72, 74 der Lagerelemente 52, 54 und der Tragelemente
56, 58 (vgl. Fig.2 bis 7) kann der an der Tragfläche 90 des Tragelements 56, 58 angeordnete
Flügel 14 geführt gegenüber dem Lagerelement 52, 54 verschoben und somit auch gegenüber
dem Rahmen 12 entlang der Ausstellachse x verschoben werden. Die Verschiebung des
Tragelements 56, 58 gegenüber dem Lagerelement 52, 54 dient somit der Überführung
des Flügels 14 von der Andruckstellung in die Ausstellstellung oder von der Ausstellstellung
in die Andruckstellung.
[0046] Insbesondere aus den Figuren 2 und 5 ist ersichtlich, dass die vertikal orientierten
Formschlussflächen 72 und die horizontal orientierten Formschlussflächen 74 derart
zusammenwirken, dass lediglich eine Verschiebung des Tragelements 56, 58 gegenüber
dem Lagerelement 52, 54 entlang der Ausstellachse x freigegeben ist.
[0047] Um neben einer Überführung des Flügels 14 zwischen Andruckstellung und Ausstellstellung
zudem den Anpressdruck des Flügels 14 in Andruckstellung einstellen zu können, ist
eine Druckeinstelleinrichtung 70 vorgesehen, die eine Verschiebung des Lagerelements
52, 54 entlang der Ausstellachse x gegenüber einem bezogen auf die Ausstellachse x
ortsfesten Teil des Laufwagens 40 oder der Führungseinheit 46 ermöglicht.
[0048] Dazu weisen die Laufwägen 38, 40 (vgl. Fig.2 bis 4) einen Teil auf, der bezogen auf
die Ausstellachse x ortsfest ist. Dieser ortsfeste Teil umfasst an den Laufwägen 38,
40 jeweils zumindest die Rollenanordnung 62 mit zumindest einer Laufrolle 64 und die
Wangen 68 zur Lagerung der Laufrollen 64. Die Laufrollen 64 der Laufwägen 38, 40 verbleiben
in Richtung der Ausstellachse x und in Richtung der vertikalen Achse y gesehen fortwährend
in Kontakt mit der Laufschiene 36. Somit ist die Mittelebene M der Rollenanordnung
62 des Laufwagens in Richtung der Ausstellachse x ortsfest (vgl. Fig.3 und 4).
[0049] Auch die Führungseinheiten 44, 46 (vgl. Fig. 5 bis 7) weisen einen Teil auf, der
bezogen auf die Ausstellachse x ortsfest ist. Die Führungseinheiten 44, 46 weisen
jeweils eine Führungsanordnung 63 auf, die im Beispiel als Rollenanordnung 65 mit
einer Rolle bzw. Führungsrolle 66 ausgebildet ist. Wie oben erläutert, kann die Führungsanordnung
63 auch als Gleiteranordnung ausgebildet sein (nicht gezeigt).
[0050] Die Führungsrolle 66 der Führungseinheit 44, 46 (vgl. Fig.5 bis 7) ist bezogen auf
die Ausstellachse x ortsfest innerhalb eines Rahmenprofils 18 aufgenommen, weshalb
auch die Mittelebene M der Rollenanordnung 65 der Führungseinheit 44, 46 in Richtung
der Ausstellachse x ortsfest ist. Im Unterschied zum Laufwagen 38, 40 ist die Führungsrolle
66 der Führungseinheit 44, 46 derart im Rahmenprofil 18 aufgenommen, dass die Rotationsachse
84 der Führungsrolle 66 mit der Mittelebene der Rollenanordnung 65 zusammenfällt.
Die Rotationsachsen 84 der Laufrollen 64 des Laufwagens 38, 40 stehen hingegen senkrecht
zur Mittelebene M der Rollenanordnung 62 des Laufwagens 38, 40. Die Mittelebene M
ist durch die Wangen 68 definiert und verläuft daher mittig zwischen den beiden Wangen
68.
[0051] Die Druckeinstelleinrichtung 70 des Laufwagens 38 und der Führungseinheit 42 weist
zur Einstellung des Anpressdrucks jeweils ein Stellelement 76 auf, welches zwischen
den Wangen 68 ortsfest und drehbar aufgenommen ist. Der zwischen den Wangen 68 angeordnete
Abschnitt des Stellelements 76 weist ein Außengewinde 86 auf, das mit einem korrespondierenden
Innengewinde 88 des Lagerelements 52, 54 zusammenwirkt. Durch Drehung des Stellelements
76 kann somit das Lagerelement 52, 54 zwischen den Wangen 68 entlang der Ausstellachse
x bewegt werden.
[0052] Die Druckeinstelleinrichtung 70 ist vorteilhafterweise an dem Laufwagen 38 angeordnet,
der bezogen auf die Verschiebeachse z mittig zwischen den beiden weiteren Laufwägen
40 angeordnet ist (vergleiche Fig. 1). Eine weitere Druckeinstelleinrichtung 70 ist
an der Führungseinheit 44 angeordnet, die bezogen auf die Verschiebeachse z mittig
zwischen den beiden weiteren Führungseinheiten 46 angeordnet ist.
[0053] Unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 ist eine Verstellung des Lagerelements 52
des Laufwagens 38 bezogen auf die Mittelebene M in negativer x-Richtung entlang der
Ausstellachse x um 1,5 mm (vgl. Figur 3) und in positiver x-Richtung entlang der Ausstellachse
x um 1,5 mm (vgl. Figur 4) möglich. Dadurch schafft die Druckeinstelleinrichtung 70
einen ausreichenden Verstellbereich von insgesamt 3 mm (Millimeter) zur Einstellung
des Anpressdrucks. In Figur 3 kommt das Lagerelement 52 an der linken Wange 68, welche
vorliegend die vom Rahmen 12 entfernte Wange 68 ist, zur Anlage, wodurch das Lagerelement
52 weitestmöglich vom Rahmen 12 entfernt ist. In Figur 4 kommt das Lagerelement 52
an der rechten Wange 68, welche vorliegend die zum Rahmen 12 nächstliegende Wange
68 ist, zur Anlage, wodurch das Lagerelement nächstmöglich zum Rahmen 12 positioniert
ist. Die Wangen 68, zwischen denen die Druckeinstelleinrichtung 70 aufgenommen ist,
bilden jeweils einen Anschlag für das Lagerelement 52 und definieren somit den Verstellbereich
der Druckeinstelleinrichtung 70.
[0054] Unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 ist eine Verstellung des Lagerelements 54
der Führungseinheit 44 analog zur Verstellung des Lagerelements 52 des Laufwagens
38 bezogen auf die Mittelebene M in negativer x-Richtung um 1,5 mm (vgl. Figur 6)
und in positiver X-Richtung um 1,5 mm (vgl. Figur 7) entlang der Ausstellachse x möglich.
Wiederum analog zur Verstellung des Lagerelements 52 des Laufwagens 38 bilden die
beiden Wangen 68 der Rollenanordnung 65 der Führungseinheit 44 jeweils einen Anschlag
für das Lagerelement 54 und definieren somit den Verstellbereich, der vorliegend insgesamt
3 mm beträgt, der Druckstelleinrichtung 70. In Figur 6 ist das Lagerelement 54 bezogen
auf die Mittelebene M der Rollenanordnung 65 weitestmöglich vom Rahmen 12 entfernt
und demgegenüber in Figur 7 nächstmöglich zum Rahmen 12 mittels der Druckeinstelleinrichtung
70 verschoben.
[0055] Unter Bezugnahme auf die Fig. 9 und 10 weist das Stellelement 76 einen Eingriffsabschnitt
78 für ein Einstellwerkzeug 80 auf. Der Eingriffsabschnitt 78 ist im Beispiel als
Innensechsrund ausgebildet. Durch Betätigung des Stellelements 76 mittels des Einstellwerkzeugs
80 kann das Lagerelement 52, 54 bezogen auf die Rollenanordnung 62, insbesondere bezogen
auf die Mittelebene M der Rollenanordnung 62, zum Rahmen 12 hin oder vom Rahmen 12
weg entlang der Ausstellachse x zwischen den Wangen 68 bewegt werden. Dadurch kann
der in Andruckstellung durch den Flügel 14 auf den Rahmen 12 aufgebrachte Anpressdruck
eingestellt werden.
[0056] Um eine verbesserte Abdichtung zwischen Flügel 14 und Rahmen 12 zu erreichen ist,
ist ein umlaufendes Dichtungselement 82 am Rahmen 12 angeordnet, das in der in den
Fig. 9 und 10 gezeigten Andruckstellung sowohl am Rahmen 12 als auch am Flügel 14
zur Anlage kommt.
1. Schiebetüranordnung (10) mit einem Rahmen (12) und mit einem relativ zum Rahmen (12)
entlang einer Verschiebeebene (yz) verschiebbaren Flügel (14) einer Tür, eines Fensters
oder dergleichen, und mit einem Laufwerk umfassend zumindest einen den Flügel (14)
tragenden Laufwagen (38, 40) und zumindest eine den Flügel (14) führende Führungseinheit
(44, 46),
dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) entlang einer Ausstellachse (x) relativ zu dem Rahmen (12) zwischen
einer Ausstellstellung und einer Andruckstellung bewegbar ist, wobei der Flügel (14)
in Ausstellstellung zur Verschiebung entlang der Verschiebeebene (yz) freigegeben
ist, und
- wobei der Laufwagen (38) eine Druckeinstelleinrichtung (70) mit einem Stelleelement
(76) aufweist, mittels der die Lage eines Lagerelements (52) des Laufwagens (38) entlang
der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse (x) ortsfesten
Rollenanordnung (62) des Laufwagens (38) einstellbar ist und/oder
- wobei die Führungseinheit (44) eine Druckeinstelleinrichtung (70) mit einem Stelleelement
(76) aufweist, mittels der die Lage eines Lagerelements (54) der Führungseinheit (44)
entlang der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse (x)
ortsfesten Führungsanordnung (63) der Führungseinheit (44) einstellbar ist.
2. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (38, 40) und/oder die Führungseinheit (44, 46) jeweils ein am Flügel
(14) befestigtes Tragelement (56, 58) aufweisen, wobei das Lagerelement (52) des Laufwagens
(38) und/oder das Lagerelement (54) der Führungseinheit (44) jeweils mittels des Tragelements
(56, 58) mit dem Flügel (14) gekoppelt ist und das Tragelement (56, 58) jeweils relativ
zu dem Lagerelement (52, 54) entlang der Ausstellachse (x) verschiebbar ist.
3. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk eine am Rahmen (12) befestigte Laufschiene (36) aufweist, an der der
Laufwagen (38, 40) geführt ist.
4. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (76) der Druckeinstelleinrichtung (70) als ein Verstellbolzen mit
einem Außengewinde (86) ausgebildet ist, wobei das Außengewinde (86) des Verstellbolzens
mit einem Innengewinde (88) des Lagerelements (52, 54) in Eingriff ist.
5. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenanordnung (62) und/oder die Führungsanordnung (63) jeweils zwei Wangen
(68) aufweist und das Stellelement (76) zwischen den zwei Wangen (68) bezogen auf
die Ausstellachse (x) fixiert ist.
6. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (76) jeweils mittels einer Nietverbindung an den Wangen (68) fixiert
ist, wobei bevorzugt die stirnseitigen Enden des Stellelements (76) als mit je einer
Wange (68) zusammenwirkende Niet ausgebildet sind.
7. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (56, 58) und das Lagerelement (52, 54) jeweils Formschlussflächen
(72, 74) aufweisen, welche entlang der Verschiebeebene (yz) wirksam sind und das Tragelement
(56, 58) gegen eine Verlagerung relativ zum Lagerelement (52, 54) entlang der Verschiebeebene
(yz) sichern.
8. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinstelleinrichtung (70), insbesondere das Stellelement (76), einen Eingriffsabschnitt
(78) für ein Einstellwerkzeug (80) aufweist.
9. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (52, 54) mittels der Druckeinstelleinrichtung (70) entlang der Ausstellachse
(x) um mindestens einen Millimeter, vorzugsweise um mindestens zwei Millimeter, weiter
vorzugsweise um drei Millimeter, bewegbar ist.
10. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) entlang der Ausstellachse (x) relativ zum Rahmen (12) zwischen der
Ausstellstellung und der Andruckstellung um maximal zwanzig Millimeter, vorzugsweise
um maximal acht Millimeter, bewegbar ist.
11. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (12) und/oder am Flügel (14) ein Dichtungselement (82) angeordnet ist,
das in Andruckstellung am Flügel (14) und am Rahmen (12) zur Anlage kommt.
12. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (38, 40) an einem in Bezug auf eine vertikale Achse (y) unteren Horizontalprofil
(26) des Flügels (14) und/oder die Führungseinheit (44, 46) an einem in Bezug auf
die vertikale Achse (y) oberen Horizontalprofil (28) des Flügels (14) angeordnet ist.
13. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk zumindest einen weiteren Laufwagen (40) mit einer Höheneinstelleinrichtung
zur Einstellung der Höhe des Tragelements (56) entlang der vertikalen Achse (y) aufweist.
14. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk drei Laufwägen (38, 40) und drei Führungseinheiten (44, 46) umfasst,
wobei zumindest ein Laufwagen (38) und zumindest eine Führungseinheit (44) jeweils
eine Druckeinstelleinrichtung (70) aufweisen.
15. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) in eine Lüftungsstellung überführbar ist, in welcher der Flügel (14)
entlang der Ausstellachse (x) relativ zu dem Rahmen (12) zwischen einer Ausstellstellung
und einer Andruckstellung angeordnet ist, wobei in der Lüftungsstellung die Verschiebung
des Flügels (14) entlang der Verschiebeebene (yz) gesperrt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schiebetüranordnung (10) mit einem Rahmen (12) und mit einem relativ zum Rahmen (12)
entlang einer Verschiebeebene (yz) verschiebbaren Flügel (14) einer Tür, eines Fensters
oder dergleichen, und mit einem Laufwerk umfassend zumindest einen den Flügel (14)
tragenden Laufwagen (38, 40) , wobei der Flügel (14) entlang einer Ausstellachse (x)
relativ zu dem Rahmen (12) zwischen einer Ausstellstellung und einer Andruckstellung
bewegbar ist, und wobei der Flügel (14) in Ausstellstellung zur Verschiebung entlang
der Verschiebeebene (yz) freigegeben ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk zumindest eine den Flügel (14) führende Führungseinheit (44, 46) aufweist,
dass
- der Laufwagen (38) eine Druckeinstelleinrichtung (70) mit einem Stelleelement (76)
aufweist, mittels der die Lage eines Lagerelements (52) des Laufwagens (38) entlang
der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse (x) ortsfesten
Rollenanordnung (62) des Laufwagens (38) einstellbar ist, wobei der Flügel (14) zur
Bewegung des Flügels (14) zwischen der Ausstellstellung und der Andruckstellung gegenüber
dem Lagerelement (52) des Laufwagens (38) entlang der Ausstellachse (x) verschieblich
gelagert ist, und/oder
- dass die Führungseinheit (44) eine Druckeinstelleinrichtung (70) mit einem Stelleelement
(76) aufweist, mittels der die Lage eines Lagerelements (54) der Führungseinheit (44)
entlang der Ausstellachse (x) und relativ zu einer bezogen auf die Ausstellachse (x)
ortsfesten Führungsanordnung (63) der Führungseinheit (44) einstellbar ist, wobei
der Flügel (14) zur Bewegung des Flügels (14) zwischen der Ausstellstellung und der
Andruckstellung gegenüber dem Lagerelement (54) der Führungseinheit (33) entlang der
Ausstellachse (x) verschieblich gelagert ist.
2. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (38, 40) und/oder die Führungseinheit (44, 46) jeweils ein am Flügel
(14) befestigtes Tragelement (56, 58) aufweisen, wobei das Lagerelement (52) des Laufwagens
(38) und/oder das Lagerelement (54) der Führungseinheit (44) jeweils mittels des Tragelements
(56, 58) mit dem Flügel (14) gekoppelt ist und das Tragelement (56, 58) jeweils relativ
zu dem Lagerelement (52, 54) entlang der Ausstellachse (x) verschiebbar ist.
3. Schiebetüranordnung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk eine am Rahmen (12) befestigte Laufschiene (36) aufweist, an der der
Laufwagen (38, 40) geführt ist.
4. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (76) der Druckeinstelleinrichtung (70) als ein Verstellbolzen mit
einem Außengewinde (86) ausgebildet ist, wobei das Außengewinde (86) des Verstellbolzens
mit einem Innengewinde (88) des Lagerelements (52, 54) in Eingriff ist.
5. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenanordnung (62) und/oder die Führungsanordnung (63) jeweils zwei Wangen
(68) aufweist und das Stellelement (76) zwischen den zwei Wangen (68) bezogen auf
die Ausstellachse (x) fixiert ist.
6. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (76) jeweils mittels einer Nietverbindung an den Wangen (68) fixiert
ist, wobei bevorzugt die stirnseitigen Enden des Stellelements (76) als mit je einer
Wange (68) zusammenwirkende Niet ausgebildet sind.
7. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (56, 58) und das Lagerelement (52, 54) jeweils Formschlussflächen
(72, 74) aufweisen, welche entlang der Verschiebeebene (yz) wirksam sind und das Tragelement
(56, 58) gegen eine Verlagerung relativ zum Lagerelement (52, 54) entlang der Verschiebeebene
(yz) sichern.
8. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinstelleinrichtung (70), insbesondere das Stellelement (76), einen Eingriffsabschnitt
(78) für ein Einstellwerkzeug (80) aufweist.
9. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (52, 54) mittels der Druckeinstelleinrichtung (70) entlang der Ausstellachse
(x) um mindestens einen Millimeter, vorzugsweise um mindestens zwei Millimeter, weiter
vorzugsweise um drei Millimeter, bewegbar ist.
10. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) entlang der Ausstellachse (x) relativ zum Rahmen (12) zwischen der
Ausstellstellung und der Andruckstellung um maximal zwanzig Millimeter, vorzugsweise
um maximal acht Millimeter, bewegbar ist.
11. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rahmen (12) und/oder am Flügel (14) ein Dichtungselement (82) angeordnet ist,
das in Andruckstellung am Flügel (14) und am Rahmen (12) zur Anlage kommt.
12. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (38, 40) an einem in Bezug auf eine vertikale Achse (y) unteren Horizontalprofil
(26) des Flügels (14) und/oder die Führungseinheit (44, 46) an einem in Bezug auf
die vertikale Achse (y) oberen Horizontalprofil (28) des Flügels (14) angeordnet ist.
13. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk zumindest einen weiteren Laufwagen (40) mit einer Höheneinstelleinrichtung
zur Einstellung der Höhe des Tragelements (56) entlang der vertikalen Achse (y) aufweist.
14. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufwerk drei Laufwägen (38, 40) und drei Führungseinheiten (44, 46) umfasst,
wobei zumindest ein Laufwagen (38) und zumindest eine Führungseinheit (44) jeweils
eine Druckeinstelleinrichtung (70) aufweisen.
15. Schiebetüranordnung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (14) in eine Lüftungsstellung überführbar ist, in welcher der Flügel (14)
entlang der Ausstellachse (x) relativ zu dem Rahmen (12) zwischen einer Ausstellstellung
und einer Andruckstellung angeordnet ist, wobei in der Lüftungsstellung die Verschiebung
des Flügels (14) entlang der Verschiebeebene (yz) gesperrt ist.