[0001] Die Erfindung betrifft eine Gradientenspuleneinheit umfassend eine Primärlage mit
zwei primären Leiterstruktureinheiten jeweils seriell umschließend einen Kühlkanal,
ein Gradientensystem und ein Magnetresonanzgerät.
[0002] In einem Magnetresonanzgerät wird üblicherweise der zu untersuchende Körper eines
Untersuchungsobjektes, insbesondere eines Patienten, mit Hilfe eines Hauptmagneten
einem relativ hohen Hauptmagnetfeld, beispielsweise von 1,5 oder 3 Tesla, ausgesetzt.
Im Rahmen einer Magnetresonanzbildgebung (MR-Bildgebung) werden mit Hilfe einer Gradientenspuleneinheit
Gradientenpulse ausgespielt. Zusätzlich werden über eine Hochfrequenzantenneneinheit
dann mittels geeigneter Antenneneinrichtungen hochfrequente Hochfrequenz-Pulse (HF-Pulse),
insbesondere Anregungspulse, ausgesendet, was dazu führt, dass die Kernspins bestimmter,
durch diese HF-Pulse resonant angeregter Atome um einen definierten Flipwinkel gegenüber
den Magnetfeldlinien des Hauptmagnetfelds verkippt werden. Bei der Relaxation der
Kernspins werden Hochfrequenz-Signale, so genannte Magnetresonanz-Signale, abgestrahlt,
die mittels geeigneter Hochfrequenzantennen empfangen und dann weiterverarbeitet werden.
Aus den so akquirierten Rohdaten können schließlich die gewünschten Bilddaten rekonstruiert
werden.
[0003] Für eine bestimmte Messung ist daher eine bestimmte Magnetresonanz-Steuerungssequenz
(MR-Steuerungssequenz), auch Pulssequenz genannt, auszusenden, welche aus einer Folge
von Hochfrequenz-Pulsen, beispielsweise Anregungspulsen und Refokussierungspulsen,
sowie passend dazu koordiniert auszusendenden Gradientenpulsen in verschiedenen Gradientenachsen
entlang verschiedener Raumrichtungen besteht. Zeitlich passend hierzu werden Auslesefenster
gesetzt, welche die Zeiträume vorgeben, in denen die induzierten Magnetresonanz-Signale
erfasst werden.
[0004] Eine Gradientenspuleneinheit umfasst herkömmlich drei Gradientenspulen. Die drei
Gradientenspulen sind dazu ausgebildet, Magnetfeldgradienten in drei zueinander senkrechte
Raumrichtungen zu erzeugen. Ein Magnetfeldgradient ist typischerweise ein Magnetfeld
erster Ordnung und/oder linearer Ordnung, insbesondere ein Magnetfeld, dessen Amplitude
entlang einer Raumrichtung linear ansteigt. Eine Gradientenspule umfasst herkömmlich
zumindest eine Primärspule und eine Sekundärspule, wobei beide hohlzylinderförmig
ausgestaltet sind. Außerhalb des Patientenaufnahmebereiches wird die Wirkung einer
Primärspule durch eine der Primärspule zugeordnete Sekundärspule weitgehend unterdrückt.
Die Sekundärspule umgibt typischerweise die entsprechende Primärspule und ist mit
dieser elektrisch in Serie geschaltet.
[0005] Ein Magnetfeldgradient wird erzeugt durch Ansteuerung der Primärspule mit elektrischen
Strömen, deren Amplituden mehrere 100 A erreichen und die häufigen und raschen Wechseln
der Stromrichtung mit Anstiegs- und Abfallraten von mehreren 100 kAIs unterliegen.
Ein Magnetfeldgradient ist somit ein zeitlich veränderliches Magnetfeld.
[0006] Stärkere Magnetfeldgradienten und/oder Anstiegs- und Abfallraten ermöglichen typischerweise
eine schnellere Aufnahme von Rohdaten und/oder eine höhere Auflösung von Bilddaten.
Insbesondere bei Untersuchungen des Kopfes eines Untersuchungsobjektes, besonders
bei diffusionsgewichteten Aufnahmen und/oder bei einer Verwendung eines Magnetresonanzgerätes
mit einem Hauptmagnetfeld von mehr als 3 Tesla, sind besonders starke Magnetfeldgradienten
von bis zu 500 mT/m mit Anstiegs- und Abfallraten von bis zu 1000 T/s/m, in besonderen
Fällen bis 2000 T/s/m, wünschenswert. Hierbei entsteht Verlustleistung in Form von
Wärme, welche besonders effizient abgeführt werden muss, um einen kontinuierlichen
Betrieb der Gradientenspuleneinheit sicherzustellen.
[0007] Insbesondere für Kopfuntersuchung sind Gradientenspuleneinheiten bekannt, welche
bei Bedarf innerhalb des Patientenaufnahmebereiches positionierbar sind. Beispiele
hierfür sind in
US10908241 und
US11422215 offenbart.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gradientenspuleneinheit zur Erzeugung
eines besonders hohen Magnetfeldgradienten mit starken Anstiegs- und Abfallraten anzugeben.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Die erfindungsgemäße Gradientenspuleneinheit umfasst eine Gradientenspule umgebend
eine Zylinderachse und ausgebildet zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in eine
erste Raumrichtung, welche Gradientenspule eine hohlzylindrische Primärlage umfassend
zwei primäre Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal umfasst,
wobei jeweils eine primäre Leiterstruktureinheit der zwei primären Leiterstruktureinheiten
aus jeweils einem primären elektrischen Leiter gebildet wird, welcher primäre elektrische
Leiter in zwei seriell miteinander verbundene Abschnitte unterteilbar und derart angeordnet
ist, dass
- der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten angeordnet ist,
- die beiden Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen, und
- die beiden Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen.
[0010] Die erste Raumrichtung ist vorzugsweise senkrecht zur Längsrichtung und entspricht
der x-Richtung oder der y-Richtung. Die Gradientenspuleneinheit ist typischerweise
hohlzylinderförmig umgebend die Zylinderachse in Längsrichtung ausgebildet. Die Zylinderachse
entspricht typischerweise der Längsrichtung und/oder ist parallel zu dieser. Die Primärlage
kann der Primärspule der Gradientenspule entsprechen. Die Primärspule der Gradientenspule
kann weitere Lagen, insbesondere weitere Primärlagen umfassen. Die Primärlage beschreibt
typischerweise eine Mantelfläche eines Zylinders. Eine primäre Leiterstruktureinheit
ist typischerweise auf der von der Primärlage beschriebenen Mantelfläche angeordnet
und/oder sattelförmig ausgestaltet. Die zwei primären Leiterstruktureinheiten sind
vorzugsweise auf der gleichen Mantelfläche eines Zylinders angeordnet und/oder sind
sattelförmig mit gleicher Krümmung ausgestaltet und/oder weisen den gleichen radialen
Abstand zur Zylinderachse auf. Die zwei primären Leiterstruktureinheiten unterscheiden
sich vorzugsweise durch deren Position in Umfangsrichtung des Zylinders, welche sich
beispielsweise um 180° unterscheiden kann, oder in Längsrichtung, wobei eine primäre
Leiterstruktureinheit eine Hälfte des Zylinders in Längsrichtung in Umfangsrichtung
vollständig umschließt.
[0011] Die Primärlage umfasst typischerweise zwei primäre elektrische Leiter. Jeder primäre
elektrische Leiter der zwei primären elektrischen Leiter ist typischerweise jeweils
zu einer primären Leiterstruktureinheit der zwei primären Leiterstruktureinheiten
der Primärlage geformt. Eine primäre Leiterstruktureinheit umfasst typischerweise
einen primären elektrischen Leiter in einer definierten geometrischen Anordnung. Der
primäre elektrische Leiter und/oder die primäre Leiterstruktureinheit ist typischerweise
zumindest teilweise spiralförmig, aufweisend Windungen mit unterschiedlichem Radius
relativ zu zumindest einem Fixpunkt, geformt.
[0012] Jeder primäre elektrische Leiter der zwei primären elektrischen Leiter ist typischerweise
in zwei elektrisch seriell miteinander verbundene Abschnitte unterteilbar. Der primäre
elektrische Leiter ist typischerweise derart spiralförmig in Windungen angeordnet,
dass zwei benachbarte Windungen des elektrischen Leiters den beiden voneinander verschiedenen
Abschnitten zuzuordnen sind. Der primäre elektrische Leiter kann in zwei seriell miteinander
verbundene Abschnitte untergliedert sein und/oder kann aus den zwei Abschnitten bestehen.
Die beiden Abschnitte gehen vorzugsweise an genau einer Position kontinuierlich ineinander
über, sind demnach insbesondere an dieser Position zusammenhängend. Die Länge der
beiden Abschnitte unterscheidet sich vorzugsweise um weniger als 5%. Die beiden Abschnitte
können demnach als Hälften des primären elektrischen Leiters bezeichnet werden.
[0013] Jeder primäre elektrische Leiter der zwei primären elektrischen Leiter kann auch
in mehr als zwei, insbesondere in drei, vier oder in mehrere elektrisch seriell miteinander
verbundene Abschnitte unterteilbar sein, wobei der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen
den mehr als zwei Abschnitten angeordnet ist,
- die mehr als zwei Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen,
und
- die mehr als zwei Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen.
[0014] Bei zumindest teilweise spiralförmiger Ausformung des primären elektrischen Leiters
und/oder der primären Leiterstruktureinheit aufweisend Windungen mit unterschiedlichem
Radius relativ zu zumindest einem Fixpunkt, ist der primäre elektrische Leiter vorzugsweise
derart angeordnet, dass auf einer Verbindungslinie zwischen dem Fixpunkt und einem
äußeren Rand der Leiterstruktureinheit mehrere Windungen verlaufen, wobei die Verbindungslinie
zumindest teilweise abwechselnd eine einem ersten Abschnitt der zwei seriell miteinander
verbundenen Abschnitte zugeordnete Windung und eine dem zweiten Abschnitt der zwei
seriell miteinander verbundenen Abschnitte zugeordnete Windung kreuzt. Eine Windung
ist dem ersten Abschnitt zuzuordnen, wenn die Windung aus dem ersten Abschnitt des
elektrischen Leiters geformt wird. Eine Windung ist dem zweiten Abschnitt zuzuordnen,
wenn die Windung aus dem zweiten Abschnitt des elektrischen Leiters geformt wird.
[0015] Die Primärlage umfasst zumindest einen Kühlkanal, bevorzugt zumindest zwei Kühlkanäle.
Ein Kühlkanal ist typischerweise hohlzylindrisch ausgebildet und zur Aufnahme eines
Kühlmediums, insbesondere eines Fluids, ausgebildet. Der Kühlkanal ist typischerweise
derart ausgebildet, dass von diesem ein Fluid umschlossen werden kann, oder innerhalb
des Kühlkanals ein Kühlmedium, insbesondere ein Fluid, strömen kann, insbesondere
entlang der Länge des Kühlkanals. Der Kühlkanal ist vorzugsweise von einem Kühlmedium
durchströmbar.
[0016] Der erste Abschnitt, der zweite Abschnitt und der Kühlkanal sind zumindest teilweise
parallel angeordnet. Die zueinander überwiegend parallele Anordnung kann als eine
Einheit bezeichnet werden. Die Einheit ist typischerweise zumindest teilweise spiralförmig
in Windungen umgebend den Fixpunkt angeordnet. Zwischen dem ersten Abschnitt und dem
zweiten Abschnitt einer Einheit ist typischerweise der Kühlkanal angeordnet, wobei
die Form des primären elektrischen Leiters, insbesondere des ersten Abschnittes und
des zweiten Abschnittes, und die Form des Kühlkanals derart aufeinander abgestimmt
sind, dass der erste Abschnitt mit dem Kühlkanal und der zweite Abschnitt mit dem
Kühlkanal jeweils eine Berührungsfläche aufweisen. Die Berührungsflächen sind vorzugsweise
zumindest teilweise parallel zur parallelen Anordnung und/oder entlang der parallelen
Anordnung der beiden Abschnitte und des Kühlkanals. Die beiden Abschnitte verlaufen
vorzugsweise parallel zur Längsachse des Kühlkanals. Insbesondere kann der Kühlkanal
entlang zumindest 70%, bevorzugt entlang zumindest 80%, besonders bevorzugt entlang
zumindest 90% seiner Länge vom ersten Abschnitt und zweiten Abschnitt zumindest teilweise
in seiner Umfangsrichtung umschlossen sein.
[0017] Bei zumindest teilweise spiralförmiger Ausformung des primären elektrischen Leiters
und/oder der primären Leiterstruktureinheit und des Kühlkanals und/oder der Einheit
aufweisend Windungen mit unterschiedlichem Radius relativ zu zumindest einem Fixpunkt,
ist die Einheit vorzugsweise derart angeordnet, dass auf einer Verbindungslinie zwischen
dem Fixpunkt und einem äußeren Rand der Leiterstruktureinheit die Einheit in mehreren
Windungen verläuft, wobei die Verbindungslinie vorzugsweise mehrfach die Einheit in
der Reihenfolge erster Abschnitt, Kühlkanal, zweiter Abschnitt kreuzt.
[0018] Die erfindungsgemäße Gradientenspuleneinheit ermöglicht demnach eine Formung eines
Hohlleiters aus zwei elektrisch seriell miteinander verbundenen Abschnitten des gleichen
primären elektrischen Leiters und einem dazwischen gelagerten Kühlkanal. Diese Anordnung
des Kühlkanals ermöglicht eine besonders effiziente Kühlung und die erfindungsgemäße
geometrische Anordnung und elektrische Verschaltung des primären elektrischen Leiters
ermöglicht eine besonders hohe Stromdichte in der Primärlage: Hierdurch können insbesondere
maximale Gradientenamplituden von bis zu 500 mT/m/s erzielt werden.
[0019] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass der primäre elektrische
Leiter derart angeordnet ist, dass bei Ansteuerung der Gradientenspule in beiden Abschnitten
ein paralleler, insbesondere gleichgerichteter, Stromfluss erzeugt wird. Der primäre
elektrische Leiter, insbesondere die beiden Abschnitte, sind vorzugsweise derart angeordnet,
dass bei Ansteuerung der Primärspule und/oder der Primärlage, insbesondere bei Ansteuerung
der primären Leiterstruktureinheit, ein elektrischer Strom in beiden Abschnitten gleich
und/oder parallel ausgerichtet ist. Der Stromfluss beiderseits des Kühlkanals im ersten
Abschnitt und zweiten Abschnitt ist demnach gleichgerichtet. Diese Ausführungsform
ermöglicht eine besonders hohe Stromdichte, wodurch eine besonders hohe maximale Amplitude
des Magnetfeldgradienten in die erste Raumrichtung erzielt werden kann.
[0020] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass der Kühlkanal elektrisch
leitfähiges Material umfasst und der Kühlkanal auf der dem primären elektrischen Leiter
und/oder den beiden Abschnitten zugewandten Seite eine isolierende Beschichtung aufweist.
[0021] Der primäre elektrische Leiter umfasst vorzugsweise elektrisch leitfähiges Material,
insbesondere ein Metall, bevorzugt Kupfer und/oder Aluminium und/oder ist aus Kupfer
und/oder Aluminium gebildet. Demnach umfassen die beiden Abschnitte vorzugsweise elektrisch
leitfähiges Material, insbesondere ein Metall, bevorzugt Kupfer und/oder Aluminium.
Der Kühlkanal umfasst vorzugsweise ein Metall, insbesondere Stahl, und/oder ist aus
Metall und/oder Stahl gefertigt.
[0022] Der Kühlkanal ist typischerweise hohlzylinderförmig ausgestaltet. Der Kühlkanal weist
gemäß dieser Ausführungsform beispielsweise eine isolierende Beschichtung auf der
dem Kühlmedium abgewandten Seite, insbesondere auf der äußeren Mantelfläche, auf.
Der Kühlkanal kann auch auf der dem Kühlmedium zugewandten Seite, insbesondere auf
der inneren Mantelfläche, eine isolierende Beschichtung aufweisen. Eine isolierende
Beschichtung ist typischerweise eine hochohmige Schicht, insbesondere ein Lack, die
einen höheren elektrischen Widerstand aufweist als der Kühlkanal und/oder der primäre
elektrische Leiter.
[0023] Insbesondere bei einer derartigen Anordnung des primären elektrischen Leiters, dass
bei Ansteuerung der Gradientenspule in beiden Abschnitten ein paralleler, insbesondere
gleichgerichteter, Stromfluss erzeugt wird, liegt im ersten Abschnitt und im zweiten
Abschnitt beidseitig des Kühlkanals eine voneinander unterschiedliche Spannung an.
Bei Ansteuerung einer einzelnen primären Leiterstruktureinheit kann beispielsweise
eine Spannung von 550V abfallen, sodass bei Unterteilung des primären elektrischen
Leiters in zwei Abschnitte pro Abschnitt eine Spannung von etwa 275V abfällt. Dies
kann zu einer Spannungsdifferenz von 275V zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten
Abschnitt beiderseits des Kühlkanals, insbesondere an gleicher Längsposition relativ
zum Kühlkanal, führen. Die isolierende Beschichtung verhindert einen Stromfluss vom
ersten Abschnitt zum zweiten Abschnitt über den Kühlkanal und/oder einen Stromfluss
entlang des Kühlkanals oder eines vom Kühlkanal umfassten Kühlmediums, insbesondere
ein Überbrücken und/oder Kurzschließen des Kühlkanals, insbesondere an einer Längsposition,
welche nicht der Position entspricht, an welcher Position die beiden Abschnitte seriell
kontinuierlich ineinander übergehen. Dadurch kann die Erzeugung des Magnetfeldgradienten
in die erste Raumrichtung sichergestellt werden. Der primäre elektrische Leiter weist
typischerweise eine isolierende Beschichtung auf und/oder ist mit Vergussmaterial,
insbesondere Epoxidharz, vergossen. Eine derartige isolierende Beschichtung des primären
elektrischen Leiters kann jedoch Isolationsfehlstellen aufweisen, wodurch der elektrische
Widerstand zwischen den beiden Abschnitten reduziert werden kann und bei fehlender
Isolierung des Kühlkanals in Längsrichtung weiter auseinanderliegende Isolationsfehlstellen
an der isolierenden Beschichtung des primären elektrischen Leiters ein Stromfluss
vom ersten Abschnitt zum zweiten Abschnitt erfolgen kann.
[0024] Diese Ausführungsform ermöglicht, dass eine primäre Leiterstruktureinheit mit einer
erfindungsgemäßen Anordnung auch bei großen Spannungsunterschieden zwischen dem ersten
Abschnitt und dem zweiten Abschnitt, also insbesondere bei hohem Abfall der Spannung
über die gesamte primäre Leiterstruktureinheit hinweg, robust betrieben werden kann.
[0025] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die beiden Abschnitte
senkrecht zu einer Längsachse des Kühlkanals durch den Kühlkanal und/oder durch eine
isolierende Schicht voneinander getrennt sind. Die isolierende Schicht kann beispielsweise
eine Vergussmasse der Gradientenspuleneinheit, insbesondere Epoxidharz, umfassen.
Die isolierende Schicht kann auch einen Lack und/oder eine Folie umfassen. Die isolierende
Schicht kann auch als eine isolierende Beschichtung der Oberfläche des primären elektrischen
Leiters ausgebildet sein.
[0026] Vorzugsweise weist der primäre elektrische Leiter und/oder die beiden Abschnitte
eine isolierende Beschichtung auf. Diese Ausführungsform ermöglicht einen definierten
Stromfluss im primären elektrischen Leiter und verhindert insbesondere einen Stromfluss
über den Kühlkanal und/oder ein Brücken der beiden Abschnitte durch den Kühlkanal.
Insbesondere in Kombination mit einer isolierenden Beschichtung des Kühlkanals kann
sichergestellt werden, dass selbst bei Isolationsfehlstellen in einer isolierenden
Beschichtung und/oder bei hohen Spannungsdifferenzen zwischen dem ersten Abschnitt
und dem zweiten Abschnitt, ein robuster Betrieb der Primärlage gewährleistet werden
kann.
[0027] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die beiden Abschnitte
den Kühlkanal zumindest teilweise umschließen und/oder zumindest teilweise bündig
am Kühlkanal anliegen. Insbesondere kann die Form des primären elektrischen Leiters
und/oder der beiden Abschnitte an einen Querschnitt des Kühlkanals angepasst sein.
Diese Ausführungsform vergrößert die Berührungsfläche zwischen dem primären elektrischen
Leiter und dem Kühlkanal, wodurch die Kühlung besonders effizient wirken kann.
[0028] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass der Kühlkanal hohlzylinderförmig
ausgestaltet ist und/oder der primäre elektrische Leiter einen Querschnitt in Form
eines Rechteckes mit einer Aussparung in Form eines Kreissegmentes aufweist. Insbesondere
können beide Abschnitte einen Querschnitt in Form eines Rechteckes mit einer Aussparung
in Form eines Kreissegmentes aufweist. Gemäß dieser Ausführungsform weist die Einheit
umfassend den ersten Abschnitt, den zweiten Abschnitt und den Kühlkanal einen rechteckigen
Querschnitt auf, wobei der Kühlkanal einen runden Querschnitt aufweist. Rechteckige
Querschnitte sind insbesondere bei der Fertigung einer Gradientenspuleneinheit vorteilhaft,
da eine derartige primäre Leiterstruktureinheit besonders robust sattelförmig ausgestaltet
werden kann und zugleich eine hohe Stromdichte ermöglicht. Ein runder Querschnitt
des Kühlkanals ermöglicht zugleich eine besonders effiziente Kühlung des primären
elektrischen Leiters.
[0029] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die zwei primären
Leiterstruktureinheiten zueinander achsensymmetrisch, insbesondere mit der Zylinderachse
als Symmetrieachse, ausgebildet sind.
[0030] Die Gradientenspuleneinheit und/oder die Primärlage ist typischerweise in zwei Hälften
unterteilbar und/oder die Gradientenspuleneinheit umfasst zwei Hälften, wobei diese
zwei Hälften typischerweise lediglich zwei disjunkte geometrische Bereiche der Gradientenspuleneinheit
definieren. Die zwei Hälften bezeichnen typischerweise Bereiche der Gradientenspuleneinheit,
wobei ein Übergang zwischen den zwei Hälften jeweils frei von einer physischen und/oder
sichtbaren Trennung ist. Die Hälften der Gradientenspuleneinheit sind typischerweise
durch eine Ebene parallel zur Längsrichtung, insbesondere durch eine Ebene umfassend
die Zylinderachse, oder durch eine Ebene senkrecht zur Längsrichtung, voneinander
getrennt. Die Primärlage umfasst zwei primäre Leiterstruktureinheiten, welche sich
typischerweise jeweils räumlich über eine Hälfte der Primärlage erstrecken. Die beiden
primären Leiterstruktureinheiten sind typischerweise jeweils sattelförmig ausgebildet
und/oder zueinander symmetrisch zur Zylinderachse. Diese Ausführungsform ermöglicht
eine Erzeugung eines besonders homogenen Magnetfeldgradienten.
[0031] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die zwei primären
Leiterstruktureinheiten jeweils asymmetrisch hinsichtlich einer Ebene senkrecht zur
Zylinderachse ausgebildet sind. Jede der zwei primären Leiterstruktureinheiten ist
vorzugsweise asymmetrisch hinsichtlich jeder Ebene senkrecht zur Zylinderachse ausgebildet.
Gemäß dieser Ausführungsform ist die Gradientenspuleneinheit vorzugsweise als lokale
Gradientenspuleneinheit, insbesondere als Kopfgradientenspuleneinheit, ausgebildet.
Eine lokale Gradientenspuleneinheit erfordert typischerweise einen geringeren Durchmesser
und ist zur Aufnahme des Kopfes des Untersuchungsobjektes ausgebildet, insbesondere
nicht zur Aufnahme des Abdomens. Die ermöglicht eine nahe Positionierung der Primärlage
am Untersuchungsbereich und besonders Anstiegs- und Abfallraten von mehreren 100 kA/s.
Eine Kopfgradientenspuleneinheit ist typischerweise besonders gut geeignet, wenn der
Untersuchungsbereich nur den Kopf des Untersuchungsobjektes umfasst, was besonders
gut anhand einer asymmetrischen lokalen Gradientenspuleneinheit realisiert werden
kann. Eine lokalen Gradientenspuleneinheit, insbesondere eine Kopfgradientenspuleneinheit,
ist typischerweise weniger hinsichtlich SAR und peripherer Nervenstimulation limitiert
als eine Hauptgradientenspuleneinheit. Ebenso wird die Homogenität des Magnetfeldgradienten
und/oder der Hauptmagnetfeldes innerhalb des Untersuchungsbereiches verbessert. Eine
asymmetrische primäre Leiterstruktureinheit ermöglicht eine gute Anpassung der Gradientenspuleneinheit
an die Anatomie des Untersuchungsobjektes.
[0032] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die Primärlage zwei
Kühlkanäle und die Gradientenspule zwei Kühlkreisläufe umfasst,
wobei jeweils ein Kühlkanal einer primären Leiterstruktureinheit der zwei primären
Leiterstruktureinheiten und einem Kühlkreislauf der zwei Kühlkreisläufe zugeordnet
ist. Die Gradientenspule kann die zwei Kühlkreisläufe auch umfassen. Ein Kühlkreislauf
umfasst typischerweise einen Kühlkanal umschließend ein Kühlmedium und eine Kühleinheit
ausgebildet zur Senkung der Temperatur des Kühlmediums und/oder zur Erzeugung einer
Strömung des Kühlmediums im Kühlkanal. Die zwei Kühlkreisläufe können auch eine gemeinsame
Kühleinheit umfassen und/oder aus einem gleichen Reservoir eines Kühlmediums gespeist
werden. Diese Ausführungsform sieht eine Kühlung der Primärlage mittels zweier Kühlkreisläufe
vor. Insbesondere kann jede der zwei primären Leiterstruktureinheiten separat mittels
separatem Kühlkreislauf gekühlt werden. Dies ermöglicht eine besonders effiziente
und gut regulierbare Ableitung der Wärme entstehend im Betrieb der Gradientenspule
und damit eine effiziente Kühlung.
[0033] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die Gradientenspule
eine weitere Primärlage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die Primärlage
radial umschließt, also insbesondere einen größeren Radius als die Primärlage aufweist.
Die weitere Primärlage umfasst zwei weitere primäre Leiterstruktureinheiten und einen
Kühlkanal, wobei jeweils eine weitere primäre Leiterstruktureinheit der zwei weiteren
primären Leiterstruktureinheiten aus jeweils einem weiteren primären elektrischen
Leiter gebildet wird, und die Primärlage und die weitere Primärlage gemeinsam zu einer
Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in die erste Raumrichtung ausgebildet sind. Die
weitere Primärlage umfasst vorzugsweise zwei Kühlkanäle, wobei jeweils ein Kühlkanal
der von der weiteren Primärlage umfassten zwei Kühlkanäle jeweils einer weiteren primären
Leiterstruktureinheit der zwei weiteren primären Leiterstruktureinheiten zugeordnet
ist. Die Primärlage und die weitere Primärlage umfassen gemeinsam vorzugsweise fünf
Kühlkanäle, insbesondere fünf Kühlkreisläufe. Die Primärspule umfasst gemäß dieser
Ausführungsform demnach zumindest zwei Lagen umfassend die Primärlage und die weitere
Primärlage. Eine zweilagige Gradientenspule ist beispielsweise in
DE102018206643A1 beschrieben. Jeder der zwei weiteren primären elektrischen Leiter ist vorzugsweise
in zwei seriell miteinander verbundene Abschnitte unterteilbar und derart angeordnet,
dass
- der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten angeordnet ist,
- die beiden Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen, und
- die beiden Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen.
[0034] Diese Ausführungsform ermöglichen insbesondere für eine lokale Gradientenspuleneinheit
eine effiziente Erzeugung besonders starker Magnetfeldgradienten.
[0035] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die Gradientenspule
eine Sekundärlage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die weitere
Primärlage radial umschließt, also insbesondere einen größeren Radius als die weitere
Primärlage und/oder die Primärlage aufweist. Die Sekundärlage umfasst zwei sekundäre
Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal, wobei jeweils eine sekundäre Leiterstruktureinheit
der zwei sekundären Leiterstruktureinheiten aus jeweils einem sekundären elektrischen
Leiter gebildet wird, und die Sekundärlage dazu ausgebildet ist, ein bei der Erzeugung
des Magnetfeldgradienten in die erste Raumrichtung entstehendes Streumagnetfeld zu
kompensieren. Jeder der zwei sekundären elektrischen Leiter ist vorzugsweise in zwei
seriell miteinander verbundene Abschnitte unterteilbar und derart angeordnet, dass
- der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten angeordnet ist,
- die beiden Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen, und
- die beiden Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen. Diese
Ausführungsform ermöglicht eine effiziente Abschirmung der Gradientenspuleneinheit.
[0036] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass die Gradientenspule
eine Mittellage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die Primärlage
radial umschließt, also insbesondere einen größeren Radius als die Primärlage und/oder
die weitere Primärlage und vorzugsweise einen kleineren Radius als die Sekundärlage
aufweist. Die Mittellage umfasst zwei mittlere Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal,
wobei jeweils eine mittlere Leiterstruktureinheit der zwei mittleren Leiterstruktureinheiten
aus jeweils einem mittleren elektrischen Leiter gebildet wird, und die Mittellage
zu einer Wirbelstromkompensation ausgebildet ist. Jeder der zwei mittleren elektrischen
Leiter ist vorzugsweise in zwei seriell miteinander verbundene Abschnitte unterteilbar
und derart angeordnet, dass
- der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten angeordnet ist,
- die beiden Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen, und
- die beiden Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen.
[0037] Die Mittellage kann zwischen der Primärlage und der weiteren Primärlage angeordnet
sein. Die Mittellage kann zwischen der weiteren Primärlage und der Sekundärlage angeordnet
sein. Die Mittellage ist typischerweise zwischen der Primärlage und der Sekundärlage
angeordnet. Die Vorteile einer Mittellage, insbesondere für eine asymmetrische Gradientenspuleneinheit
und/oder lokale Gradientenspuleneinheit ist in
DE102018206643A1 offenbart. Diese Ausführungsform ermöglicht demnach eine effiziente Erzeugung hoher
Magnetfeldgradienten bei zugleich guter Kompensation entstehender Wirbelströme.
[0038] Eine Ausführungsform der Gradientenspuleneinheit sieht vor, dass jeweils ein primärer
elektrischer Leiter mit jeweils einem weiteren primären elektrischen Leiter und jeweils
einem sekundären elektrischen Leiter elektrisch in Serie miteinander verbunden sind.
Zusätzlich kann, sofern vorhanden, auch ein mittlerer elektrischer Leiter der zwei
mittleren elektrischen Leiter mit jeweils einem primären elektrischen Leiter elektrisch
in Serie miteinander verbunden sein. Die Ansteuerung der in Serie miteinander verbundenen
elektrischen Leiter erfolgt typischerweise mittels einer Gradientenverstärkereinheit.
Dies ermöglicht eine konsolidierte Ansteuerung der mehreren Leiterstruktureinheiten
angeordnet in voneinander verschiedenen Lagen.
[0039] Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem Gradientensystem umfassend eine erfindungsgemäße
Gradientenspuleneinheit und zumindest zwei Gradientenverstärkereinheiten, wobei jeweils
eine der zwei Gradientenverstärkereinheiten mit jeweils einem primären elektrischen
Leiter in Serie verbunden ist. Eine mit einer primären Leiterstruktureinheit verbundene
Gradientenverstärkereinheit ist dazu ausgebildet, in der primären Leiterstruktureinheit
eine definierte elektrische Spannung und/oder einen definierten elektrischen Strom
zu erzeugen, typischerweise vorgegeben durch eine Gradientensteuereinheit und/oder
eine MR-Steuerungssequenz. Eine Ansteuerung der zwei Gradientenverstärkereinheiten
verbunden mit zwei primären Leiterstruktureinheiten, welche einer Primärspule zuzuordnen
sind, insbesondere von einer Primärspule umfasst werden, erfolgt typischerweise synchron
und/oder gleichzeitig und/oder mit gleicher Amplitude. Die von diesen zwei Gradientenverstärkereinheiten
erzeugten elektrischen Ströme und/oder elektrischen Spannungen unterscheiden sich
typischerweise um weniger als 1%, bevorzugt um weniger als 0,5%, insbesondere zu jedem
Zeitpunkt des Ausspielens einer MR-Steuerungssequenz.
[0040] Das Gradientensystem umfasst vorzugsweise sechs Gradientenverstärkereinheiten. Die
Gradientenspuleneinheit umfasst vorzugsweise drei Gradientenspulen und damit drei
Primärspulen. Zwei der drei Gradientenspulen unterscheiden sich lediglich durch deren
Position in Umfangsrichtung, welche sich um 90° voneinander unterscheidet. Eine dritte
der drei Gradientenspulen weist typischerweise zwei schraubenförmige primäre Leiterstruktureinheiten
auf.
[0041] Jeweils eine primäre Leiterstruktureinheit oder schraubenförmige primäre Leiterstruktureinheit
ist typischerweise durch jeweils eine der sechs Gradientenverstärkereinheiten ansteuerbar.
[0042] Ein derartiges Gradientensystems ist aufgrund der hohen Anzahl an Gradientenverstärkereinheiten
und der speziellen Verschaltung dazu ausgebildet, besonders hohe elektrische Spannungen
in den einzelnen primären Leiterstruktureinheiten zu erzeugen. Dies ermöglicht eine
besonders hohe Amplitude der Magnetfeldgradienten, insbesondere in die erste Raumrichtung,
und zugleich hohe Anstiegs- und Abfallraten trotz einer hohen Induktivität der Primärspule
und/oder Primärlage.
[0043] Des Weiteren geht die Erfindung aus von einem Magnetresonanzgerät umfassend einen
Hauptmagneten, eine Hochfrequenzantenneneinheit, ein erfindungsgemäßes Gradientensystem
und eine mit dem Gradientensystem verbundene Gradientensteuereinheit ausgebildet zur
Ansteuerung des Gradientensystems zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in die
erste Raumrichtung. Die Gradientensteuereinheit ist insbesondere dazu ausgebildet,
Informationen gemäß einer MR-Steuerungssequenz, insbesondere Gradientenpulse, an die
vom Gradientensystem umfassten Gradientenverstärkereinheiten weiterzuleiten.
[0044] Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgerätes und des erfindungsgemäßen
Gradientensystems sind analog zu den Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Gradientenspuleneinheit
ausgebildet. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts und des erfindungsgemäßen
Gradientensystems entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen der erfindungsgemäßen
Gradientenspuleneinheit, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte
Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen können ebenso auch auf die anderen
beanspruchten Gegenstände übertragen werden und umgekehrt. Unabhängig vom grammatikalischen
Geschlecht eines bestimmten Begriffes sind Personen mit männlicher, weiblicher oder
anderer Geschlechteridentität mit umfasst.
[0045] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im
Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen.
[0046] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer primären Leiterstruktureinheit einer erfindungsgemäßen
Gradientenspuleneinheit in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines primären elektrischen
Leiters im Querschnitt in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines primären elektrischen
Leiters im Querschnitt in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines primären elektrischen
Leiters im Querschnitt in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform einer primären Leiterstruktureinheit einer erfindungsgemäßen
Gradientenspuleneinheit in einer vereinfachten schematischen Darstellung,
- Fig. 6
- eine vierte Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines primären elektrischen
Leiters mehrerer Windungen der primären Leiterstruktureinheit im Querschnitt in einer
schematischen Darstellung,
- Fig. 7
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gradientensystem in einer schematischen
Darstellung,
- Fig. 8
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gradientensystem in einer schematischen
Darstellung, und
- Fig. 9
- ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät in einer schematischen Darstellung.
[0047] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer primären Leiterstruktureinheit 41
einer erfindungsgemäßen Gradientenspuleneinheit 19 in einer schematischen Darstellung.
[0048] Die primäre Leiterstruktureinheit 41 ist Teil der hohlzylindrischen Primärlage 40,
welche eine Zylinderachse in Längsrichtung z hohlzylindrisch umgibt, und ist in Umfangrichtung
dϕ in abgerollter Form dargestellt. Die primäre Leiterstruktureinheit 41 umspannt
in Umfangsrichtung dϕ typischerweise 180°, also eine Hälfte der Gradientenspuleneinheit
19 in Umfangsrichtung, und ist somit typischerweise sattelförmig ausgebildet. Eine
zweite von der Primärlage 40 umfasste primäre Leiterstruktureinheit 41` und die primäre
Leiterstruktureinheit 41 sind vorzugsweise zueinander achsensymmetrisch mit der Zylinderachse
als Symmetrieachse. Die primäre Leiterstruktureinheit 41 wird aus einem primären elektrischen
Leiter 42 gebildet. Die primäre Leiterstruktureinheit 41 und/oder der primäre elektrische
Leiter 42 ist zumindest teilweise spiralförmig, insbesondere in Windungen umgebend
zumindest einen Mittelpunkt, angeordnet. Die Primärlage 40 umfasst zudem einen nicht
näher dargestellten Kühlkanal 31. Die primäre Leiterstruktureinheit 41 ist vorzugsweise
asymmetrisch hinsichtlich einer Ebene senkrecht zur Zylinderachse z ausgebildet. Die
primäre Leiterstruktureinheit 41 ist vorzugsweise asymmetrisch hinsichtlich jeder
Ebene senkrecht zur Zylinderachse z ausgebildet.
[0049] Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals 31 und eines
primären elektrischen Leiters 42 im Querschnitt in einer schematischen Darstellung.
Der Querschnitt kann beispielsweise dem Ausschnitt A in Figur 1 entsprechen. Der primäre
elektrische Leiter 42 ist in zwei seriell miteinander verbundene Abschnitte 43, 44
unterteilbar. Diese Abschnitte 43, 44 sind derart angeordnet, dass die beiden Abschnitte
43, 44 und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen und der Kühlkanal
31 zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten 43, 44 angeordnet ist, folglich
die beiden Abschnitten 43, 44 den Kühlkanal 31 typischerweise zumindest teilweise
umschließen. Die beiden Abschnitte 43, 44 weisen jeweils eine Berührungsfläche mit
dem Kühlkanal 31 auf, insbesondere entlang dessen Längsrichtung. Die beiden Abschnitten
43, 44 liegen vorzugsweise zumindest teilweise bündig am Kühlkanal 31 an. Insbesondere
ist die Querschnittsfläche der beiden Abschnitte 43, 44 vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass die beiden Abschnitte 43, 44 eine an einen Querschnitt des Kühlkanals 31 angepasste
Form aufweisen. Vorzugsweise ist der Kühlkanal 31 hohlzylinderförmig ausgestaltet
ist und der primäre elektrische Leiter 42 weist einen Querschnitt in Form eines Rechteckes
mit einer Aussparung in Form eines Kreissegmentes auf. Der Radius des Kreissegmentes
entspricht vorzugsweise dem Außenradius des Kühlkanals 31.
[0050] Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines
primären elektrischen Leiters im Querschnitt in einer schematischen Darstellung. Der
Kühlkanal 31 umfasst gemäß der zweiten Ausführungsform elektrisch leitfähiges Material
und der Kühlkanal 31 weist auf der dem primären elektrischen Leiter 42 und/oder den
beiden Abschnitten 43, 44 zugewandten Seite eine isolierende Beschichtung 32 auf.
[0051] Figur 4 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines
primären elektrischen Leiters im Querschnitt in einer schematischen Darstellung. Hierbei
sind die beiden Abschnitte 43, 44 senkrecht zu einer Längsachse des Kühlkanals 31
durch den Kühlkanal 31 und/oder durch eine isolierende Schicht 33 voneinander getrennt.
Insbesondere ist zwischen den beiden überwiegend parallel verlaufenden Abschnitten
43, 44 der Kühlkanal 31 angeordnet. An Positionen, an denen die räumliche Ausdehnung
der beiden Abschnitte 43, 44 größer ist als die räumliche Ausdehnung des Kühlkanals
31, ist zwischen den beiden Abschnitten 43, 44 gemäß der dritten Ausführungsform eine
isolierende Schicht 33, beispielsweise in Form einer Lackschicht, angeordnet. Die
isolierende Beschichtung 32 und die isolierende Schicht 33 können das gleiche Material
umfassen.
[0052] Figur 5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer primären Leiterstruktureinheit 41
einer erfindungsgemäßen Gradientenspuleneinheit 19 in einer vereinfachten schematischen
Darstellung. Insbesondere die spiralförmige Anordnung des primären elektrischen Leiters
42 ist vereinfacht mit reduzierter Anzahl an Windungen und/oder vereinfachter Form
der Windungen dargestellt. Zudem wurde auf eine Darstellung des Kühlkanals 31 für
eine bessere Erkennbarkeit des Verlaufs des primären elektrischen Leiters 42, insbesondere
der beiden Abschnitte 43, 44, verzichtet. Figur 5 zeigt einen möglichen Verlauf des
primären elektrischen Leiters 42 und dessen Unterteilung in parallel angeordnete,
jedoch in Serie miteinander verbundene Abschnitte 43, 44 des primären elektrischen
Leiter 42. Die auf den Abschnitten 43, 44 eingezeichneten Pfeile geben eine Richtung
eines Stromflusses zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in die erste Raumrichtung
an. Hierbei ist erkennbar, dass in beiden benachbarten Abschnitten 43, 44 ein paralleler,
insbesondere gleichgerichteter, Stromfluss erzeugt wird. Die mit B gekennzeichnete
gestrichelte Linie in Figur 5 ist keine von der Leiterstruktureinheit 41 umfasste
Struktur, sondern visualisiert lediglich die Position des in Figur 6 dargestellten
Querschnittes.
[0053] Figur 6 zeigt eine vierte Ausführungsform einer Anordnung des Kühlkanals und eines
primären elektrischen Leiters mehrerer Windungen der primären Leiterstruktureinheit
im Querschnitt entlang der in Figur 5 eingezeichneten Linie B in einer schematischen
Darstellung. Die beiden Abschnitte 43, 44 und der Kühlkanal 31 schneiden die Linie
B mehrfach an verschiedenen Positionen in Umfangsrichtung. Die Anordnung des Kühlkanals
31 und eines primären elektrischen Leiters 42 ist derart ausgestaltet, dass der Abstand
zwischen zwei benachbarten Einheiten, jeweils umfassend die beiden Abschnitte 43,
44 und den Kühlkanal 31, größer ist als der Durchmesser des Kühlkanals 31 und/oder
größer ist als der Durchmesser einer Einheit. Insbesondere sind benachbarte Einheiten
frei von einer Berührungsfläche. Benachbarte Einheiten sind typischerweise dadurch
gekennzeichnet, dass die Zwischenräume zwischen den Windungen der benachbarten Einheiten
frei von einem elektrischen Leiter sind.
[0054] Figur 7 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gradientensystems
in einer schematischen Darstellung. Das Gradientensystem umfasst eine erfindungsgemäße
Gradientenspuleneinheit 19 mit einer hohlzylindrischen Primärlage 40 umfassend zwei
primäre Leiterstruktureinheiten 41, 41` gebildet aus jeweils einem primären elektrischen
Leiter 42, 42`. Das Gradientensystem, insbesondere die Primärlage 40, gemäß der in
Figur 7 dargestellten ersten Ausführungsform umfasst zudem zwei Kühlkanäle 31, 31`,
wobei jeweils ein Kühlkanal der zwei Kühlkanäle 31, 31` einer primären Leiterstruktureinheit
der zwei primären Leiterstruktureinheiten 41, 41` zugeordnet ist. Des Weiteren umfasst
das Gradientensystem gemäß der ersten Ausführungsform zwei Gradientenverstärkereinheiten
45, 45`, wobei jeweils eine der zwei Gradientenverstärkereinheiten mit jeweils einem
primären elektrischen Leiter 42, 42' in Serie verbunden ist. Die Gradientenspule umfasst
zwei Kühlkreisläufe 30, 30', wobei jeweils ein Kühlkanal der zwei Kühlkanäle 31, 31`
einem Kühlkreislauf der zwei Kühlkreisläufe 30, 30` zugeordnet ist.
[0055] Figur 8 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gradientensystem
in einer schematischen Darstellung. Diese zweite Ausführungsform des Gradientensystems
unterscheidet sich von der ersten Ausführung insbesondere durch die Gradientenspule,
welche neben der Primärlage 40 weitere Lagen umfasst. Insbesondere umfasst die Gradientenspule
eine weitere Primärlage 50, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die Primärlage
40 radial umschließt. Die weitere Primärlage 50 umfasst zwei weitere primäre Leiterstruktureinheiten
51, 51` und einen nicht näher dargestellten Kühlkanal, wobei jeweils eine weitere
primäre Leiterstruktureinheit der zwei weiteren primären Leiterstruktureinheiten 51,
51` aus jeweils einem weiteren primären elektrischen Leiter gebildet wird, und die
Primärlage 40 und die weitere Primärlage 50 gemeinsam zu einer Erzeugung eines Magnetfeldgradienten
in die erste Raumrichtung ausgebildet sind.
[0056] Zudem umfasst die Gradientenspule eine Mittellage 55, welche hohlzylindrisch ausgebildet
ist und die weitere Primärlage 50 radial umschließt. Die Mittellage 55 umfasst zwei
mittlere Leiterstruktureinheiten 56, 56` und einen nicht näher dargestellten Kühlkanal,
wobei jeweils eine mittlere Leiterstruktureinheit der zwei mittleren Leiterstruktureinheiten
56, 56' aus jeweils einem mittleren elektrischen Leiter gebildet wird.
[0057] Zudem umfasst die Gradientenspule eine Sekundärlage 60, welche hohlzylindrisch ausgebildet
ist und die weitere Primärlage 50 und auch die Mittellage 55 radial umschließt. Die
Sekundärlage 60 umfasst zwei sekundäre Leiterstruktureinheiten 61, 61' und einen nicht
näher dargestellten Kühlkanal, wobei jeweils eine sekundäre Leiterstruktureinheit
der zwei sekundären Leiterstruktureinheiten 61, 61' aus einem sekundären elektrischen
Leiter gebildet wird. Die Sekundärlage 60 ist zu einer Abschirmung des Magnetfeldgradienten
in den Außenbereich der Gradientenspuleneinheit 19 ausgebildet.
[0058] Jeweils eine der zwei Gradientenverstärkereinheiten 45, 45' ist mit jeweils einem
primären elektrischen Leiter 42, 42', jeweils einem weiteren primären elektrischen
Leiter, jeweils einem sekundären elektrischen Leiter und jeweils einem mittleren elektrischen
Leiter in Serie verbunden.
[0059] Figur 9 zeigt ein erfindungsgemäßes Magnetresonanzgerät 11 in einer schematischen
Darstellung. Das Magnetresonanzgerät 11 umfasst eine Detektoreinheit 13 mit einem
Hauptmagneten 17 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere konstanten Hauptmagnetfelds
18 parallel zur Längsrichtung, insbesondere parallel zur Zylinderachse. Zudem weist
das Magnetresonanzgerät 11 einen zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer
Aufnahme eines Patienten 15 auf, wobei der Patientenaufnahmebereich 14 in einer Umfangsrichtung
von der Detektoreinheit 13 zylinderförmig umschlossen ist. Der Patient 15 kann mittels
einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 des Magnetresonanzgeräts 11 in den Patientenaufnahmebereich
14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen Patiententisch
auf, der bewegbar innerhalb des Magnetresonanzgeräts 11 angeordnet ist. Die Detektoreinheit
13 weist weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im gezeigten Fall als
fest in das Magnetresonanzgerät 11 integrierte Körperspule ausgebildet ist, und eine
Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 zu einer Anregung einer Polarisation, die sich
in dem von dem Hauptmagneten 17 erzeugten Hauptmagnetfeld 18 einstellt, auf. Die Hochfrequenzantenneneinheit
20 wird von der Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 angesteuert und strahlt hochfrequente
Hochfrequenz-Pulse in einen Untersuchungsraum, der im Wesentlichen von dem Patientenaufnahmebereich
14 gebildet ist, ein.
[0060] Des Weiteren weist die Detektoreinheit 13 eine erfindungsgemäße Gradientenspuleneinheit
19 auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die
Gradientenspuleneinheit 19 umfasst eine hohlzylindrische Primärlage 40 als Teil einer
Gradientenspule umgebend den zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich 14 in Längsrichtung,
welche Gradientenspule zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in eine erste Raumrichtung
ausgebildet ist. Die Primärlage 40 umfasst zwei primäre Leiterstruktureinheiten 41,
41', wobei jeweils eine primäre Leiterstruktureinheit der zwei primären Leiterstruktureinheiten
aus jeweils einem primären elektrischen Leiter 42, 42' gebildet wird. Das Magnetresonanzgerät
11 umfasst zudem zwei Gradientenverstärkereinheiten 45, 45`, wobei jeweils eine der
zwei Gradientenverstärkereinheiten 45, 45` mit jeweils einem primären elektrischen
Leiter 42, 42' in Serie verbunden ist.
[0061] Die Gradientenspuleneinheit 19, insbesondere die zwei Gradientenverstärkereinheiten
45, 45', werden mittels einer Gradientensteuereinheit 28 zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten
in die erste Raumrichtung
angesteuert. Die Gradientensteuereinheit 28 ist typischerweise zur Ansteuerung aller
vom Gradientensystem umfassten Gradientenverstärkereinheiten 45, 45' ausgebildet.
Hierzu ist die Gradientensteuereinheit 28 typischerweise mit den Gradientenverstärkereinheiten
45, 45' verbunden, und diese sind dazu ausgebildet, eine elektrische Spannung und/oder
einen elektrischen Strom, insbesondere Gradientenpulse gemäß einer MR-Steuerungssequenz,
wie beispielsweise durch die Gradientensteuereinheit 28 vorgegeben, in der Gradientenspuleneinheit
19 zu erzeugen. Für eine detaillierte Darstellung der Gradientenspuleneinheit 19 und/oder
der Primärlage 40 sei insbesondere auf die Figuren 1 bis 8 verwiesen.
[0062] Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 17, der Gradientensteuereinheit 28 und der Hochfrequenzantennensteuereinheit
29 weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Steuerungseinheit 24 auf. Die Steuerungseinheit
24 steuert zentral das Magnetresonanzgerät 11, wie beispielsweise das Durchführen
von MR-Steuerungssequenzen. Das Magnetresonanzgerät 11 weist eine Anzeigeeinheit 25
auf. Zudem weist das Magnetresonanzgerät 11 eine Eingabeeinheit 26 auf, mittels derer
Informationen und/oder Steuerungsparameter während eines Messvorgangs von einem Benutzer
eingegeben werden können. Die Steuerungseinheit 24 kann die Gradientensteuereinheit
28 und/oder Hochfrequenzantennensteuereinheit 29 und/oder die Anzeigeeinheit 25 und/oder
die Eingabeeinheit 26 umfassen.
[0063] Das dargestellte Magnetresonanzgerät 11 kann selbstverständlich weitere Komponenten
umfassen, die Magnetresonanzgeräte 11 gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise
eines Magnetresonanzgeräts 11 ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte
Beschreibung der weiteren Komponenten verzichtet wird.
[0064] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Gradientenspuleneinheit umfassend eine Gradientenspule umgebend eine Zylinderachse
und ausgebildet zur Erzeugung eines Magnetfeldgradienten in eine erste Raumrichtung,
welche Gradientenspule eine hohlzylindrische Primärlage umfassend zwei primäre Leiterstruktureinheiten
und einen Kühlkanal umfasst, wobei jeweils eine primäre Leiterstruktureinheit der
zwei primären Leiterstruktureinheiten aus jeweils einem primären elektrischen Leiter
gebildet wird, welcher primäre elektrische Leiter in zwei seriell miteinander verbundene
Abschnitte unterteilbar und derart angeordnet ist, dass
- der Kühlkanal zumindest teilweise zwischen den beiden Abschnitten angeordnet ist,
- die beiden Abschnitte und der Kühlkanal zumindest teilweise parallel verlaufen,
und
- die beiden Abschnitte jeweils eine Berührungsfläche mit dem Kühlkanal aufweisen.
2. Gradientenspuleneinheit nach Anspruch 1,
wobei der primäre elektrische Leiter derart angeordnet ist, dass bei Ansteuerung der
Gradientenspule in beiden Abschnitten ein paralleler, insbesondere gleichgerichteter,
Stromfluss erzeugt wird.
3. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Kühlkanal
elektrisch leitfähiges Material umfasst und der Kühlkanal auf der dem primären elektrischen
Leiter und/oder den beiden Abschnitten zugewandten Seite eine isolierende Beschichtung
aufweist.
4. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die beiden Abschnitte
senkrecht zu einer Längsachse des Kühlkanals durch den Kühlkanal und/oder durch eine
isolierende Schicht voneinander getrennt sind.
5. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die beiden Abschnitte
den Kühlkanal zumindest teilweise umschließen und/oder zumindest teilweise bündig
am Kühlkanal anliegen.
6. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Kühlkanal
hohlzylinderförmig ausgestaltet ist und/oder der primäre elektrische Leiter einen
Querschnitt in Form eines Rechteckes mit einer Aussparung in Form eines Kreissegmentes
aufweist.
7. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zwei primären
Leiterstruktureinheiten zueinander achsensymmetrisch, insbesondere mit der Zylinderachse
als Symmetrieachse, ausgebildet sind.
8. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zwei primären
Leiterstruktureinheiten jeweils asymmetrisch hinsichtlich einer Ebene senkrecht zur
Zylinderachse ausgebildet sind.
9. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Primärlage
zwei Kühlkanäle und die Gradientenspule zwei Kühlkreisläufe umfasst,
wobei jeweils ein Kühlkanal einer primären Leiterstruktureinheit der zwei primären
Leiterstruktureinheiten und einem Kühlkreislauf der zwei Kühlkreisläufe zugeordnet
ist.
10. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Gradientenspule
eine weitere Primärlage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die Primärlage
radial umschließt,
die weitere Primärlage zwei weitere primäre Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal
umfasst, wobei jeweils eine weitere primäre Leiterstruktureinheit der zwei weiteren
primären Leiterstruktureinheiten aus jeweils einem weiteren primären elektrischen
Leiter gebildet wird,
und die Primärlage und die weitere Primärlage gemeinsam zu einer Erzeugung eines Magnetfeldgradienten
in die erste Raumrichtung ausgebildet sind.
11. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Gradientenspule
eine Sekundärlage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die weitere
Primärlage radial umschließt,
die Sekundärlage zwei sekundäre Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal umfasst,
wobei jeweils eine sekundäre Leiterstruktureinheit der zwei sekundären Leiterstruktureinheiten
aus jeweils einem sekundären elektrischen Leiter gebildet wird,
und die Sekundärlage dazu ausgebildet ist, ein bei der Erzeugung des Magnetfeldgradienten
in die erste Raumrichtung entstehendes Streumagnetfeld zu kompensieren.
12. Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Gradientenspule
eine Mittellage umfasst, welche hohlzylindrisch ausgebildet ist und die weitere Primärlage
radial umschließt,
die Mittellage zwei mittlere Leiterstruktureinheiten und einen Kühlkanal umfasst,
wobei jeweils eine mittlere Leiterstruktureinheit der zwei mittleren Leiterstruktureinheiten
aus jeweils einem mittleren elektrischen Leiter gebildet wird,
und die Mittellage zu einer Wirbelstromkompensation ausgebildet ist.
13. Gradientenspuleneinheit nach den Ansprüchen 10 und 11, wobei jeweils ein primärer
elektrischer Leiter mit jeweils einem weiteren primären elektrischen Leiter und jeweils
einem sekundären elektrischen Leiter elektrisch in Serie miteinander verbunden sind.
14. Gradientensystem umfassend eine Gradientenspuleneinheit nach einem der vorangehenden
Ansprüche und zumindest zwei Gradientenverstärkereinheiten, wobei jeweils eine der
zwei Gradientenverstärkereinheiten mit jeweils einem primären elektrischen Leiter
in Serie verbunden ist.
15. Magnetresonanzgerät umfassend einen Hauptmagneten, eine Hochfrequenzantenneneinheit,
ein Gradientensystem nach Anspruch 14 und eine mit dem Gradientensystem verbundene
Gradientensteuereinheit ausgebildet zur Ansteuerung des Gradientensystems zur Erzeugung
eines Magnetfeldgradienten in die erste Raumrichtung.