[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2022 213 907.0 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Belüftungsvorrichtung.
[0005] DE 11 2005 001 078 B4 offenbart einen Luftverteiler zum Eintragen von Gasblasen in Abwasser. Der Luftverteiler
umfasst eine Belüftergrundplatte, an der eine Belüftermembran mittels eines schlauchförmigen
Verriegelungskörpers gehalten ist. Insbesondere da die Folienbefestigung hohen Dichtheitsanforderungen
genügen muss, ist der Herstellungsaufwand für die Befestigung groß. Es besteht ein
Risiko, dass die Folienbefestigung undicht ist.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Belüftungsvorrichtung bereitzustellen,
die unkompliziert herstellbar und in der Anwendung zuverlässig, insbesondere gas-
und/oder flüssigkeitsdicht ist.
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Belüftungsvorrichtung mit den
im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0008] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass eine Membranfolie, die insbesondere ein
biegeschlaffes, flexibles und/oder elastisches Flächenelement ist, an einem Tragkörper
mittels Klemmleisten klemmend befestigt ist. Über die Membranfolie kann eine gezielte
Abgabe von Gas, insbesondere Luft, zum Zwecke der Belüftung erfolgen. Es wurde erkannt,
dass die Klemmleisten jeweils in einer Außennut des Tragkörpers eine zuverlässige,
insbesondere abdichtende, Klemm-Befestigung der Membranfolie gewährleisten. Die Klemmleisten
greifen in die Außennuten des Tragkörpers ein und sind insbesondere jeweils vollständig
innerhalb der Außennut angeordnet. Die Klemmleiste ist bezüglich einer Oberfläche
des Tragkörpers, an der die Außennut angeordnet ist, insbesondere bündig oder zurückversetzt
angeordnet.
[0009] Die Herstellung der Einzelteile der Belüftungsvorrichtung ist unkompliziert und kosteneffizient.
Die Montage der Belüftungsvorrichtung ist unkompliziert und fehlersicher. Die Membranfolie
ist insbesondere dünnwandig ausgeführt, insbesondere mit einer Dicke von 0,3 mm bis
1,0 mm und insbesondere von 0,4 mm bis 0,8 mm. Die Membranfolie ist insbesondere eine
Kunststofffolie. Die Membranfolie ist insbesondere weichelastisch ausgeführt und insbesondere
gummiartig. Die Kunststofffolie ist beispielsweise aus thermoplastischem Polyurethan
(TPU) und/oder aus einem Silikonmaterial hergestellt. Die Membranfolie weist mindestens
eine Durchtrittsöffnung, insbesondere mehrere Durchtrittsöffnungen, auf, die groß
genug ist, um Gas, insbesondere Luft, insbesondere von der Belüftungsvorrichtung,
gezielt abzugeben, die aber auch klein genug ist, um einen Eintritt von Wasser in
die Belüftungsvorrichtung zu vermeiden. Die Durchtrittsöffnungen können bezüglich
Form und/oder Größe und insbesondere in Abhängigkeit des Einsatzzwecks der Kunststofffolie
festgelegt werden. Eine Außenkontur der Durchtrittsöffnungen kann sternförmig, schlitzförmig
oder kreis- oder punktartig ausgeführt sein. Eine lichte Weite der Durchtrittsöffnungen
kann zwischen 0,5 mm und 2 mm betragen.
[0010] Der Tragkörper kann leistenartig oder plattenartig ausgeführt sein. Die Außennuten
erstrecken sich jeweils insbesondere entlang einer Längsachse des Tragkörpers. Der
Tragkörper weist zwei, insbesondere identisch ausgeführte Außennuten auf, die an insbesondere
gegenüberliegend angeordneten, Seitenflächen ausgebildet sind. Die Seitenflächen sind
insbesondere parallel zu einer Längsachse des Tragkörpers orientiert. Die Seitenflächen
verbinden insbesondere eine Unterseite des Tragkörpers, mit der der Tragkörper auf
einer Unterlage angeordnet werden kann, mit einer Oberseite des Tragkörpers, die insbesondere
parallel zur Unterseite orientiert ist. Die Seitenflächen sind insbesondere quer und
insbesondere senkrecht zu der Unterseite und insbesondere zu der Oberseite des Tragkörpers
ausgerichtet.
[0011] Dadurch, dass die Außennuten jeweils an den Seitenflächen angeordnet sind, ist die
Zugänglichkeit der Außennuten, insbesondere hinsichtlich der Montage der Klemmleisten
verbessert. Die Klemmwirkung der Membranfolie in den Außennuten ist verbessert. Die
Membranfolie überspannt insbesondere die Oberseite des Tragkörpers. Zwischen der Membranfolie
und der Oberseite des Tragkörpers wird ein Innenraum der Belüftungsvorrichtung gebildet,
von dem aus Gas zum Belüften, insbesondere von Abwasser, durch die Membranfolie abgegeben
werden kann.
[0012] Die plattenartige Ausführung ergibt sich insbesondere dadurch, dass der Tragkörper
eine Grundfläche mit einer Längenausdehnung und einer Breitenausdehnung aufweist,
die insbesondere größer sind als eine Dickenausdehnung des Tragkörpers. Insbesondere
betragen Längenausdehnung und/oder Breitenausdehnung mindestens das 5-fache der Dickenausdehnung,
insbesondere mindestens das 10-fache, insbesondere mindestens das 20-fache, insbesondere
mindestens das 50-fache und insbesondere mindestens das 100-fache. Die Grundfläche
des Tragelements ist insbesondere viereckig und insbesondere rechteckig.
[0013] Die Belüftungsvorrichtung eignet sich insbesondere für ein Belebungsbecken in einer
Abwasserreinigungsanlage. Die Belüftungsvorrichtung wird auch als Paneelbelüfter bezeichnet.
[0014] Der Tragkörper kann insbesondere vorteilhaft aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
durch Strangpressen hergestellt werden. Der Tragkörper ist insbesondere hohlprofilförmig
ausgeführt. Der Tragkörper ist materialsparend und leichtbauend konstruiert. Der Tragkörper
ist insbesondere leichtbauend und kosteneffizient herstellbar. Der Tragkörper kann
auch aus einem Metallwerkstoff, insbesondere aus Stahl, aus Glas, Holz oder Stein
hergestellt sein.
[0015] Die Klemmleiste ist insbesondere formstabil ausgeführt. Das bedeutet, dass die Geometrie
der Klemmleiste infolge ihres Eigengewichts erhalten bleibt. Die Klemmleiste ist insbesondere
aus einem harten und festen Material hergestellt. Die Klemmleiste weist eine Härte
von mindestens 30 Shore D, insbesondere von mindestens 40 Shore D, insbesondere von
mindestens 45 Shore D, insbesondere von mindestens 50 Shore D, insbesondere von mindestens
60 Shore D und insbesondere von mindestens 70 Shore D. Insbesondere ist die Klemmleiste
aus einem Kunststoffmaterial hergestellt wie beispielsweise Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid
(PVC) und/oder Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS). Die Klemmleiste ist insbesondere
einteilig hergestellt. Die Klemmleiste weist in einer Ebene senkrecht zur Leistenlängsachse
insbesondere einen offenen Profilquerschnitt auf. Die Klemmleiste ist ein Klemmprofil.
[0016] Die Klemmleiste kann zuverlässig und stabil klemmend in der Außennut des Tragkörpers
angeordnet werden und garantiert eine stabile und abdichtende Anordnung der Membranfolie.
[0017] Insbesondere sind eine Innenkontur der Außennut und eine Außenkontur der Klemmleiste
derart aufeinander abgestimmt, dass eine maximale Spaltbreite resultiert, die kleiner
oder gleich der Wandstärke der Membranfolie ist. Insbesondere beträgt die Spaltbreite
mindestens 80 % der Wandstärke der Membranfolie, insbesondere mindestens 85 % der
Wandstärke, insbesondere mindestens 90 % der Wandstärke, insbesondere mindestens 92
% der Wandstärke und insbesondere mindestens 95 % der Wandstärke.
[0018] Bei der Belüftungsvorrichtung weist die Klemmleiste mindestens ein Widerhakenelement,
insbesondere mehrere Widerhakenelemente, auf, das zum Hintergreifen des mindestens
einen Haltestegs dient. Die Belüftungsvorrichtung gewährleistet eine erhöhte Sicherheit
gegen unbeabsichtigtes Lösen der Klemmleiste vom Tragkörper. Insbesondere weist die
Klemmleiste zwei Widerhakenelemente auf, die jeweils zum unmittelbaren Zusammenwirken
mit dem mindestens einen Haltesteg ausgeführt sind. Die Widerhakenelemente sind gegenüber
der Nuttiefenrichtung als geneigt angeordnete Lamellen ausgeführt. Der Neigungswinkel
beträgt insbesondere mindestens 10°, insbesondere mindestens 20°, insbesondere mindestens
30° und insbesondere mindestens 15°. Die Widerhakenelemente sind flexibel ausgeführt
und ermöglichen ein Einführen der Klemmleiste in die Außennut, insbesondere durch
die von den Haltestegen gebildete Engstelle. Nach Passieren der Engstelle nehmen die
Widerhakenelemente ihre ursprüngliche unbelastete Geometrie ein und verhaken an den
Haltestegen, insbesondere durch Hintergreifen. Die Widerhakenelemente bilden insbesondere
eine pfeilförmige Kontur.
[0019] Es können auch mehr als zwei Widerhakenelemente vorhanden sein.
[0020] Der Neigungswinkel der Widerhakenelemente beträgt insbesondere höchstens 90°, insbesondere
höchstens 85°, insbesondere höchstens 75° und insbesondere höchstens 60°.
[0021] Insbesondere ist das mindestens eine Widerhakenelement einteilig an einem Verbindungssteg
der Klemmleiste angeformt. Insbesondere erstreckt sich das mindestens eine Widerhakenelement
von dem Verbindungssteg mit dem Neigungswinkel geneigt in rückwärtiger Richtung, also
in Richtung der Öffnung der Außennut. Das mindestens eine Widerhakenelement hintergreift
den mindestens einen Haltesteg. Bei einem Entfernen der Klemmleiste aus der Außennut
verhakt die Klemmleiste mit dem mindestens einen Widerhakenelement in der Außennut
an dem Haltesteg.
[0022] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 2 erhöht die Sicherheit der klemmenden
Anordnung der Klemmleiste in der Außennut. Mindestens ein Haltesteg bildet ein Rückhalteelement
für die in der Außennut angeordnete Klemmleiste. Der Haltesteg weist eine Anlageschulter
auf, an der die Klemmleiste anliegen kann. Insbesondere sind genau zwei Haltestege
vorhanden, die gegenüberliegend an Nutflanken der Außennut angeordnet sind.
[0023] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 3 vereinfacht die Montage der Klemmvorrichtung.
Dadurch, dass die Klemmleiste dünnwandig ausgeführt ist, weist sie eine verbesserte
Strukturflexibilität auf. Die Montage der Klemmvorrichtung, insbesondere das Einführen
der Klemmleiste in die Außennut, insbesondere ein Eindrücken in Richtung der Nuttiefe,
ist vereinfacht. Die Wandstärke der Klemmleiste ist insbesondere klein bezogen auf
die Länge und/oder Breite der Klemmleiste. Insbesondere beträgt das Verhältnis von
Wandstärke zur Breite der Klemmleiste höchstens 0,25, insbesondere höchstens 0,2,
insbesondere höchstens 0,15 und insbesondere höchstens 0,1.
[0024] Die Herstellung der Klemmleiste ist mit reduziertem Materialaufwand möglich. Die
Klemmleiste ist ressourcenschonend und nachhaltig.
[0025] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 4 verbessert die abdichtende Anordnung
des Flächenelements am Tragkörper. Ein Abschlusssteg der Klemmleiste ist insbesondere
quer und insbesondere senkrecht bezüglich der Nuttiefenrichtung orientiert. Der Abschlusssteg
erstreckt sich insbesondere über die lichte Weite der Außennut im Bereich der Nutöffnung.
Mit dem Abschlusssteg ist das Flächenelement insbesondere in Längsrichtung und/oder
oder in Breitenrichtung der Außennut abgedichtet angeordnet. Es ist zusätzlich denkbar,
dass ein Abstand zwischen dem mindestens einen Widerhakenelement und dem Abschlusssteg
in Tiefenrichtung derart festgelegt ist, dass das Flächenelement auch in Nuttiefenrichtung,
insbesondere an einer Rundöffnung zugewandte Außenseite der Haltestege geklemmt ist.
Insbesondere ist das Flächenelement in Breitenrichtung der Außennut geklemmt und abgedichtet
angeordnet.
[0026] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 5 ermöglicht eine verbesserte Abdichtung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Membranfolie an Quer-Stirnflächen, die quer
und insbesondere senkrecht zu den Seitenflächen orientiert sind, abdichtend angebracht
ist. Insbesondere ist die Membranfolie mittels einer stirnseitig anzubringenden Endkappe
gehalten und abgedichtet. Dazu kann die Endkappe zusätzlich an der Folie verklebt
sein. Es ist denkbar, dass die Folie zusätzlich an den Quer-Stirnflächen des Tragkörpers
umgeschlagen wird. Es ist alternativ denkbar, dass die Endkappe an dem Tragkörper
verschraubt wird.
[0027] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 6 vereinfacht die Nutzung als Belüftungsvorrichtung.
Ein Luftanschluss vereinfacht das unmittelbare Zuführen von Gas, insbesondere Luft,
in die Belüftungsvorrichtung und ist insbesondere unmittelbar am Tragkörper, insbesondere
durch Kaltschwei-βen, befestigt. Die Befestigung ist robust und dauerhaft. Wenn die
Befestigung an einer Oberseite des Tragkörpers ausgeführt ist, ist die Montage der
Belüftungsvorrichtung und insbesondere ein Anschluss an die Belüftungsleitungen vereinfacht.
Vorteilhaft ist es, wenn der Luftanschluss eine Rückflusssperrfunktion in der Art
eines Rückschlagventils aufweist. Dadurch ist zuverlässig verhindert, dass Flüssigkeit,
insbesondere Abwasser, unbeabsichtigt in eine Luftversorgungsleitung eindringen kann.
Die Rückflusssperrfunktion kann besonders vorteilhaft und unkompliziert mittels eines
Folienventils ausgeführt sein, das insbesondere an dem Luftanschluss angeordnet ist.
Das Folienelement ist insbesondere ringscheibenförmig ausgeführt und insbesondere
derart an dem Luftanschluss angeordnet, dass eine beabsichtigte Gasströmung, insbesondere
Luftströmung, von dem Luftanschluss in den Innenraum der Belüftungsvorrichtung möglich,
aber eine entgegengesetzte Strömung von dem Innenraum zu dem Luftanschluss hin verhindert
ist. Zusätzlich oder alternativ kann ein Luftanschluss auch stirnseitig an dem Tragkörper
ausgeführt sein.
[0028] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 7 verbessert eine stabile Anordnung der
Belüftungsvorrichtung in einem mit Wasser gefüllten Becken.
[0029] Mindestens eine, insbesondere an einer Quer-Stirnfläche des Tragkörpers, nach außen
geöffnete Hohlkammer ermöglicht den Wassereintritt in den Tragkörper. Dadurch wird
eine auf den Tragkörper wirkende Auftriebskraft reduziert und insbesondere vermieden.
[0030] Bei einer Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 8 ist die Befestigung an einer Unterlage
verbessert, insbesondere erleichtert. Eine Vormontage einer Befestigungslasche, beispielsweise
an einem Betonfundament am Beckenboden einer Kläranlage, ist vereinfacht. Der Tragkörper
der Belüftungsvorrichtung kann unkompliziert auf die bereits verankerte Befestigungslasche
angebracht werden. Die Montage und die Demontage der Belüftungsvorrichtung insgesamt
ist dadurch vereinfacht. Stillstandzeiten für Reparatur- und/oder Wartungstätigkeiten
sind reduziert. Insbesondere kann die Belüftungsvorrichtung mit dem Tragkörper auf
die am Untergrund verankerte Befestigungslasche aufgeschnappt und/oder aufgeklipst
werden. Bei einer derartigen Ausgestaltung ist die Befestigungslasche aus einem flexiblen
und/oder elastischen Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, ausgeführt.
[0031] Alternativ kann die Befestigungslasche nachträglich und insbesondere individuell
angepasst an die Position der Belüftungsvorrichtung an der Unterlage befestigt werden.
Die Flexibilität bei der Positionierung der Belüftungsvorrichtung ist dadurch verbessert.
Die Befestigungslasche ist in diesem Fall insbesondere aus einem metallischen Werkstoff,
insbesondere aus Stahlmaterial und insbesondere aus V2A oder V4A hergestellt. Die
Befestigungslasche ist insbesondere aus einem Blechstreifen hergestellt und kann einteilig
angeformte Funktionselemente umfassen, die insbesondere durch Abkantungen und/oder
Biegungen hergestellt werden.
[0032] Eine Belüftungsvorrichtung gemäß Anspruch 9 ermöglicht einen verbesserten Schutz
der Membranfolie an dem Tragkörper. Der Stirnflächenbund ist außerhalb der Außennut
angeordnet und ermöglicht ein stirnseitiges Klemmen der Membranfolie an der Seitenfläche
des Tragkörpers. Die Membranfolie ist vor Beschädigungen durch seitliche Strömungen,
die insbesondere quer und insbesondere senkrecht zu der Seitenfläche des Tragkörpers
und insbesondere parallel zur Tiefenrichtung der Außennut, orientiert sind, insbesondere
in einem Kantenbereich des Tragkörpers zuverlässig geschützt. Der Stirnflächenbund
erstreckt sich insbesondere parallel zur Seitenfläche des Tragkörpers und insbesondere
entlang der gesamten Höhe der Seitenfläche. Der Stirnflächenbund bildet einen Schutzsteg.
Der Stirnflächenbund ist an der Klemmleiste befestigt und insbesondere einstückig
damit ausgeführt. Es ist auch denkbar, dass der Schutzsteg nachträglich an der Klemmleiste
befestigt wird, insbesondere durch Kleben, Schweißen und/oder Schrauben.
[0033] Der Stirnflächenbund weist den zusätzlichen Vorteil auf, dass die Membranfolie bereits
bei der Herstellung der Belüftungsvorrichtung, also beim Einpressen der Klemmleiste
in die Außennut, geschützt ist, insbesondere vor einer Beschädigung durch ein Presswerkzeug.
[0034] Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung angegebenen Merkmale
sind jeweils für sich alleine oder in Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen
Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich
der Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes keine Einschränkung dar, sondern weisen
im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
[0035] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Belüftungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung der Belüftungsvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie III-III in Fig. 1 ohne Darstellung einer
Folie,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 1,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Detailansicht des Details V in Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Fig. 3 entsprechende Schnittdarstellung einer Belüftungsvorrichtung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 7
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Befestigungslaschen für die Belüftungsvorrichtung
in Fig. 6,
- Fig. 8, 9
- schematische Schnittansichten zur Darstellung einer Endkappenbefestigung an einem
Tragkörper gemäß Fig. 6,
- Fig. 10, 11
- Fig. 6, 7 entsprechende Darstellungen mit alternativ ausgeführten Befestigungslaschen,
und
- Fig. 12, 13
- Fig. 6, 7 entsprechende Darstellungen mit einer einteiligen Befestigungslasche.
[0036] Eine in Fig. 1 bis 5 insgesamt mit 1 gekennzeichnete Belüftungsvorrichtung umfasst
einen eine Längsachse 2 aufweisenden Tragkörper 3, ein biegeschlaffes Flächenelement
in Form einer Membranfolie 4 sowie eine Klemmleiste 5, mit der das Flächenelement
4 an dem Tragkörper 3 klemmend befestigt ist. Die Längsachse 2 ist senkrecht zur Zeichenebene
orientiert.
[0037] Der Tragkörper 3 ist als Platte ausgeführt, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial.
Der Tragkörper 3 weist eine senkrecht zur Längsachse 2 orientierte Querschnittsfläche
auf, die im Wesentlichen rechteckig ausgeführt ist. Der Tragkörper weist eine Oberseite
6 und eine gegenüberliegend angeordnete, insbesondere parallel zur Oberseite 6 orientierte
Unterseite 7 auf. Die Oberseite 6 und die Unterseite 7 sind durch Seitenflächen 8
miteinander verbunden. Die Oberseite 6, die Unterseite 7 und die Seitenflächen 8 erstrecken
sich jeweils entlang der Längsachse 2.
[0038] Der Tragkörper 3 weist eine Länge L auf, die entlang der Längsachse 2 orientiert
ist. Der Tragkörper 3 weist eine Breite B auf, die senkrecht zur Längsachse 2 und
parallel zur Oberseite 6 und/oder Unterseite 7 orientiert ist. Der Tragkörper 3 weist
eine Höhe H auf, die insbesondere den senkrechten Abstand zwischen der Oberseite 6
und der Unterseite 7 definiert.
[0039] Die Höhenrichtung ist senkrecht zur Längenrichtung und zur Breitenrichtung orientiert.
Insbesondere gilt, dass die Höhe H kleiner ist als die Breite B und kleiner ist als
die Länge L.
[0040] An den Seitenflächen 8 des Tragkörpers 3 ist jeweils eine Außennut 9 angeordnet.
Die Außennut 9 ist zu der jeweiligen Seitenfläche 8 hin geöffnet und erstreckt sich
entlang der Breitenrichtung in den Tragkörper 3 hinein. Die Außennut 9 erstreckt sich
insbesondere auch entlang der Längsrichtung, also parallel zur Längsachse 2, insbesondere
über die gesamte Länge L des Tragkörpers 3. Die Außennut 9 ist in Längsrichtung insbesondere
durchgängig ausgeführt. Die Außennut 9 weist zwei gegenüberliegend angeordnete Nutflanken
10 auf, die eine Nutbreite b
N definieren. Die Nutbreite b
N ist durch den senkrechten Abstand der gegenüberliegenden Nutflanken 10 definiert.
Die Außennut 9 weist ferner einen Nutgrund 11 auf. Ein senkrechter Abstand vom Nutgrund
11 zur Seitenfläche 8 definiert eine Nuttiefe t
N.
[0041] Die Außennut 9 weist eine Nutmittelachse 13 auf. Die Innenkontur der Außennut 9 ist
spiegelsymmetrisch bezüglich der Nutmittelachse 13 ausgeführt. Die Nutmittelachse
13 erstreckt sich entlang der Tiefenrichtung der Außennut 9.
[0042] Die Außennut 9 weist an den Nutflanken 10 jeweils einen vorspringenden Haltesteg
12 auf. Die Haltestege 12 haben eine rechteckförmige Kontur und springen in die Außennut
9 vor. Die Haltestege 12 sind gegenüber der Seitenfläche 8 in der Außennut 9 zurückversetzt
angeordnet. Die Haltestege 12 sind insbesondere identisch ausgeführt.
[0043] Die Haltestege 12 sind bezüglich der Nutmittelachse 13 einander gegenüberliegend
und spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Die Außennut 9 weist im Bereich der
Haltestege 12 eine reduzierte Nutbreite b
red auf.
[0044] Die Klemmleiste 5 ist, insbesondere vollständig, innerhalb der Außennut 9 angeordnet.
Insbesondere ist die Klemmleiste 5 oberflächenbündig bezüglich der Seitenfläche 8
in der Außennut 9 angeordnet. Die Klemmleiste 5 ist als Klemmprofil ausgeführt und
weist eine senkrecht zur Bildebene orientierte Leistenlängsachse 14 auf. Die Leistenlängsachse
14 ist insbesondere parallel zur Längsachse 2 orientiert. Die Klemmleiste 5 weist
in der Ebene senkrecht zur Leistenlängsachse 14 eine offene Profilgeometrie auf. Die
Profilgeometrie ist dünnwandig ausgeführt mit einer Wandstärke w, die insbesondere
klein ist bezogen auf die Länge der Klemmleiste 5 entlang der Leistenlängsachse 14.
Die Länge der Klemmleiste 5 ist im Wesentlich identisch und insbesondere identisch
mit der Länge L des Tragkörpers 3.
[0045] Die Klemmleiste 5 ist einteilig ausgeführt. Aufgrund der dünnwandigen Ausführung
weist die Klemmleiste 5 eine Strukturflexibilität auf.
[0046] Die Klemmleiste 5 weist einen außenliegenden Abschlusssteg 15 auf, mit dem die Folie
4 in Höhenrichtung des Tragkörpers 3 an den Nutflanken 10 der Außennut 9 und insbesondere
entlang der Länge der Klemmleiste 5 klemmend gehalten ist. Insbesondere ist die Breite
des Abschlusssteges 15 in Nutbreitenrichtung so gewählt, dass ein resultierender Spalt
zwischen der Klemmleiste 5 und der Außennut 9 kleiner ist als die Foliendicke d.
[0047] Die Klemmleiste 5 weist einen Verbindungssteg 16 auf, der sich ausgehend von dem
Abschlusssteg 15 senkrecht erstreckt und der montierten Anordnung der Klemmleiste
5 insbesondere parallel und konzentrisch zur Nutmittelachse 13 orientiert ist. Der
Verbindungssteg 16 verbindet den Abschlusssteg 15 mit zwei Widerhakenelementen 17,
die unter einem Neigungswinkel n an dem Verbindungssteg 16 angeformt sind. Die Widerhakenelemente
17 erstrecken sich in einer rückwärtigen Richtung, im Wesentlichen zu der Seitenfläche
8 hin orientiert. Die Widerhakenelemente 17 definieren eine Rückhaltebreite b
RH, die insbesondere größer ist als die reduzierte Nutbreite b
red im Bereich der Haltestege 12. Insbesondere ist die Rückhaltebreite b
RH kleiner als die Nutbreite b
N. Insbesondere ist die Rückhaltebreite b
RH so ausgelegt, dass der Spalt zwischen der Klemmleiste 5 im Bereich der Widerhakenelemente
17, insbesondere in Breitenrichtung der Klemmleiste 5 kleiner ist als die Foliendicke
d.
[0048] Aufgrund der Strukturflexibilität der Klemmleiste 5 und insbesondere der Widerhakenelemente
17 kann die Klemmleiste 5 in die Außennut 9 derart eingeführt werden, dass die Widerhakenelemente
17 beim Durchführen durch die gegenüberliegenden Haltestege 12 vorübergehend zu dem
Verbindungssteg 16 hingedrückt werden, insbesondere aufgrund der Strukturflexibilität.
Wenn die Klemmleiste 5 derart tief in die Außennut 9 eingeführt ist, dass die Widerhakenelemente
17 an den Haltestegen 12 vorbeigeführt sind und frei liegen, können diese, insbesondere
aufgrund ihrer Elastizität, wieder in ihre Ausgangsposition zurückverlagert werden.
Die Widerhakenelemente 17 verhindern ein unbeabsichtigtes Herausziehen der Klemmleiste
5 aus der Außennut 9, insbesondere indem die Widerhakenelemente 17 an einer rückwärtigen
Anlageschulter 18 des jeweiligen Haltestegs 12 anliegen.
[0049] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt eine Klemmung der Folie 4 zumindest
im Bereich der äußeren Nutflanken 10 durch den Abschlusssteg 15 in Breitenrichtung
der Außennut 9 sowie durch die Widerhakenelemente 17 an inneren Abschnitten der Nutflanken
10, insbesondere hinter den Haltestegen 12, in Breitenrichtung der Außennut 9.
[0050] Es ist möglich, die Länge des Verbindungsstegs 16 entlang der Nutmittelachse 13 derart
anzupassen, dass die Widerhakenelemente 17 im montierten Zustand an den Anlageschultern
18 dauerhaft anliegen. Es ist darüber hinaus oder alternativ möglich, die Länge des
Verbindungssteges 16 derart anzupassen, dass die Klemmleiste 5 mit dem Abschlusssteg
15 die Folie 4 an die Haltestege 12 unmittelbar andrückt.
[0051] Es ist insbesondere auch denkbar, die Länge des Verbindungssteges 16 derart auszuführen,
dass die Klemmleiste 5 im montierten Zustand in Nuttiefenrichtung gestaucht wird und
insbesondere die Folie 4 von der Klemmleiste 5 gegen den Nutgrund 11 angedrückt wird.
[0052] Die Folie 4 ist insbesondere aus einem elastischen und deformierbaren Material, insbesondere
aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, insbesondere aus TPU oder einem Silikonmaterial.
[0053] Die Folie 4 ist in der Außennut 9 mittels der Klemmleiste 5 zuverlässig und dicht
gehalten.
[0054] Die Belüftungsvorrichtung 1 wird auch als Paneelbelüfter bezeichnet.
[0055] Der Tragkörper 3 ist plattenartig ausgeführt und weist an den gegenüberliegend angeordneten
Seitenflächen 8 jeweils eine Außennut 9 auf. Dadurch ist es möglich, die Folie 4 beidseitig
an dem Tragkörper 3 mittels der Klemmleisten 5 zu befestigen. Die Membranfolie ermöglicht
das gezielte Abgeben von Gas, insbesondere Luft, aus einem von dem Tragkörper 3 und
der daran abgedichtet angebrachten Membranfolie 4 umschlossenen Innenraum 28.
[0056] Für die Zuführung von Luft in den Innenraum dient ein Luftanschluss 19, der insbesondere
an dem Tragkörper 3 befestigt und insbesondere daran kalt verschweißt ist. Dazu weist
der Tragkörper 3 an seiner Oberseite 6 eine korrespondierende Ausnehmung 20 auf, in
die der Luftanschluss 19 eingesetzt werden kann.
[0057] Der Luftanschluss 19 ist mehrteilig ausgeführt mit einer zylinderkappenförmigen Aufnahme
21, die insbesondere unmittelbar am Tragkörper 3 kaltverschweißt ist. Auf die Aufnahme
21 ist ein Montagesockel 22 aufgesetzt und insbesondere drehfest an der Aufnahme 21
gehalten und insbesondere damit verschweißt. Insbesondere bilden der Montagesockel
22 und die Aufnahme 21 eine einteilige Komponente. Der Montagesockel 22 weist einen
Gewindestutzen 23 auf, der an einer Tragscheibe 24 einteilig angeformt ist. Zwischen
der Tragscheibe 24 und einer auf den Gewindesockel 23 aufgelegten Klemmscheibe 25
ist die Membranfolie 4 gehalten und mittels einer am Gewindesockel 23 angeschraubten
Haltemutter 26 klemmend befestigt.
[0058] Die Tragscheibe 24 weist insbesondere mindestens einen und insbesondere mehrere Durchgangsschlitze
27 auf, um eine Gasströmung, insbesondere eine Luftströmung, von dem Luftanschluss
19 in den Innenraum 28 zu ermöglichen, der durch den Tragkörper 3, insbesondere dessen
Oberseite 6 und durch die Membranfolie 4 begrenzt ist. Durch die Membranfolie 4 kann
die Luft aus dem Innenraum 28 an die Umgebung nach außen abgegeben werden. Dies ist
durch die gestrichelten Pfeile 43 in Fig. 4 angedeutet. Eine Luftzufuhr und die sich
daraus ergebende Luftströmung sind durch Strömungspfeile 29 in Fig. 4 symbolisiert.
Die Luftzufuhr erfolgt über einen, insbesondere gebogenen, Rohrstutzen 30 und eine
daran angebrachte Übergangsverschraubung 31. Es versteht sich, dass die Luftzufuhr
29 in den Luftanschluss 19 auch in anderer Weise erfolgen kann, insbesondere durch
entsprechende Leitungen und/oder Schläuche.
[0059] Um eine der Luftströmung 29 entgegengesetzte Gegenströmung zu vermeiden, also von
dem Innenraum 28 zu dem Rohrstutzen 30 hin, weist der Luftanschluss 19 eine Rückschlagklappe
45 auf, die als ringscheibenförmige Folie ausgeführt ist, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial,
insbesondere aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) und/oder aus einem Silikonmaterial.
Die Rückschlagklappe 45 ist insbesondere weichelastisch ausgeführt und insbesondere
gummiartig. Die Rückschlagklappe 45 ist insbesondere dünnwandig ausgeführt, insbesondere
mit einer Foliendicke von 0,3 mm bis 1,0 mm, insbesondere von 0,4 mm bis 0,8 mm und
insbesondere von 0,6 mm bis 0,65 mm. Die Rückschlagklappe 45 ist insbesondere eine
Kunststofffolie. Die Rückschlagklappe 45 ist insbesondere aus demselben Material hergestellt
wie die Membranfolie 4.
[0060] Die Rückschlagklappe 45 ist insbesondere zwischen der Tragscheibe 24 und der Membranfolie
4 an dem Gewindesockel 23 klemmend befestigt. Bei der in Fig. 4 gezeigten Luftströmung
29 kann die Rückschlagklappe 45 in einem radial außenliegenden Bereich nach oben,
weg von dem Durchgangschlitz 27 schwenken. Um die Schwenkbarkeit der Rückschlagklappe
45 zu verbessern, kann es vorgesehen sein, ein integriertes Schwenkgelenk an der Rückschlagklappe
45 vorzusehen, beispielsweise durch eine Einprägung und/oder Materialaussparung, die
insbesondere in Umfangsrichtung, insbesondere umlaufend, und/oder an einer Oberseite
der Rückschlagklappe ausgeführt ist.
[0061] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Tragkörper 3 im Wesentlichen als
Hohlprofil ausgeführt und weist insbesondere mindestens eine und insbesondere mehrere
Hohlkammern 36 auf. Der Tragkörper 3 ist insbesondere ein Leichtbauprofil. In einer
Ebene senkrecht zur Längsachse 2 weist der Tragkörper 3 eine fachwerkartige Struktur
auf, in der die Hohlkammern 36 insbesondere durch fachwerkartige Verstrebungen, die
sich entlang der Höhlenrichtung, entlang der Breitenrichtung und/oder quer dazu erstrecken.
Vorteilhafterweise sind die Verstrebungen geradlinig ausgeführt.
[0062] Der Tragkörper 3 ist insbesondere einteilig und insbesondere aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt, insbesondere durch Kunststoff-Strangpressen. An der Unterseite 7 sind
an dem Tragkörper 3 Haltenuten 32 angeformt. Die Haltenuten 32 sind insbesondere einander
gegenüberliegend an dem Tragkörper 3 angeordnet und einander zugewandt. Insbesondere
sind die Haltenuten 32 mit ihrer Öffnung der jeweils benachbarten Seitenfläche 8 abgewandt.
Die jeweilige Öffnung der Aufnahmenut 32 ist der Öffnung der jeweils korrespondierenden
Außennut 9 entgegengesetzt orientiert. Die jeweilige Öffnung der Aufnahmenut 32 ist
an dem Tragkörper 3 nach innen gerichtet. Die Haltenuten 32 sind nach unten, also
der Unterseite 7 des Tragkörpers 3 durch jeweils einen Stützfuß 48 begrenzt. Der Stützfuß
48 ragt laschenartig am Tragkörper 3 nach innen. Die beiden Stützfüße 48 sind einander
gegenüberliegend angeordnet und einander zugewandt.
[0063] Die Haltenuten 32 dienen zur Aufnahme von Befestigungslaschen 33. Die Befestigungslaschen
33 sind insbesondere in den Haltenuten 32 klemmend angeordnet. Die Befestigungslaschen
33 weisen insbesondere Durchgangsbohrungen 46 auf, um die Befestigungslaschen 33 an
einem Untergrund, insbesondere an einem Boden eines Belebungsbeckens zu verankern.
Die Befestigungslaschen 33 können unmittelbar am Untergrund oder an einem dafür vorgesehenen
Trägerelement befestigt sein. Die Durchgangsbohrungen 46 sind insbesondere langlochförmig
ausgeführt. Das Langloch weist eine Längserstreckung auf, die entlang der Breitenrichtung
der Belüftungsvorrichtung 1 orientiert ist. Dadurch ist eine seitliche Feinjustage
bei der Befestigung der Belüftungsvorrichtung 1 vereinfacht. Insbesondere können Fertigungstoleranzen
der Befestigungslaschen 33 und/oder des Tragkörpers 3 sowie Montagetoleranzen bei
der Befestigung der Verankerungsbohrungen im Untergrund unkompliziert ausgeglichen
werden. Die Befestigungslaschen 33 sind insbesondere aus einem rostfreien Werkstoff,
insbesondere aus Edelstahl, insbesondere V4A-Stahl hergestellt. Die Befestigungslaschen
33 können auch aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein. Vorteilhaft ist es,
wenn der für die Herstellung der Befestigungslaschen 33 verwendete Werkstoff nicht
rostend und säurebeständig ist.
[0064] Die Befestigungslaschen 33 sind insbesondere jeweils paarweise bezüglich der Längsachse
2 gegenüberliegend, an den Haltenuten 32 angebracht. Entlang der Längsachse 2 sind
in jeder Haltenut 32 drei Befestigungslaschen 33 angeordnet. Die Belüftungsvorrichtung
1 ist mittels der Befestigungslaschen 33 flexibel und zuverlässig am Untergrund gehalten.
[0065] Um den Innenraum 28 insbesondere auch an einer Quer-Stirnfläche 44 am Tragkörper
3 abzudichten, ist jeweils stirnseitig an dem Tragkörper 3 eine Endkappe 34 aufgesetzt
und mit mindestens einer und insbesondere jeweils mehreren Befestigungsschrauben 35
am Tragkörper 3 verschraubt. Die Quer-Stirnfläche 44 ist insbesondere senkrecht zur
Längsachse 2 orientiert. Die Befestigungsschrauben 35 können aus Stahl, insbesondere
aus V4A, und/oder aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere Polyetheretherketon (PEEK),
ausgeführt sein. Die Befestigungsschrauben 35 erstrecken sich insbesondere in Höhenrichtung
des Tragkörpers 3. Insbesondere kann die Endkappe 34 zusätzlich zu der Verschraubung
an dem Tragkörper 3 angeklebt werden.
[0066] Wie sich insbesondere aus Fig. 1 und 2 ergibt, kann die Endkappe 34 großflächige
und/oder schlitzförmige Zugangsöffnungen aufweisen, die eine fluidtechnische Verbindung
mit den Hohlkammern 36 des Tragkörpers 3 ermöglichen. Dadurch kann Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, in einem Belebungsbecken einer Abwasserreinigungsanlage in die Hohlkammern
36 eindringen. Eine Auftriebskraft auf den Tragkörper 3 und auf die Belüftungsvorrichtung
1 insgesamt, ist reduziert und insbesondere vermieden.
[0067] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 6 bis 9 ein zweites Ausführungsbeispiel
beschrieben. Konstruktiv identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie bei
dem vorherigen Ausführungsbeispiel, auf dessen Beschreibung hiermit verweisen wird.
Konstruktiv unterschiedliche, jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben
Bezugszeichen mit einem nachgestellten a.
[0068] Der Tragkörper 3a unterscheidet sich von dem vorherigen Ausführungsbeispiel dadurch,
dass die Hohlkammern 36 jeweils rechteckförmig ausgeführt und regelmäßig im Tragkörper
3a angeordnet sind.
[0069] Der Abschlusssteg 15 weist einen radial bezüglich der Leistenachse 14 vorstehenden
Stirnflächenbund 37 auf. Der Stirnflächenbund 37 ist außerhalb der Außennut 9 angeordnet
und dient zum stirnseitigen Klemmen der in Fig. 6 nicht dargestellten Folie 4 an der
Seitenfläche 8. Die auf die Folie 4 ausgeübte Haltekraft ist dadurch zusätzlich erhöht.
[0070] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Klemmleiste 5a nicht vollständig innerhalb
der Außennut 9 angeordnet, sondern ragt zumindest teilweise, insbesondere mit dem
Stirnflächenbund 37, an der Seitenfläche 8 vor.
[0071] Der Tragkörper 3a weist an den Seitenflächen 8 jeweils eine zusätzliche Haltenut
47 auf, die insbesondere unterhalb der Außennut 9 angeordnet ist. Die weitere Haltenut
47 ist insbesondere dadurch gebildet, dass der Stützfuß 48 an der Seitenfläche 8 vorsteht
und damit die weitere Haltenut 47 nach unten begrenzt.
[0072] Die Befestigungslasche 33 ist als ebener Blechstreifen ausgeführt, in dem jeweils
eine langlochförmige Durchgangsbohrung 46 angeordnet ist. An einem der weiteren Haltenut
47 zugewandten Ende ist die Befestigungslasche 33 im Wesentlichen S-förmig gebogen.
Die Befestigungslasche 33 weist einen Eingriffabschnitt 49 auf, der zum Halten des
Tragkörpers 3a in der weiteren Haltenut 47 angeordnet ist. Der Eingriffabschnitt 49
ist ein einteilig an der Befestigungslasche 33 angeformtes Funktionselement.
[0073] Vorteilhaft ist es, wenn die S-förmige Biegung des Eingriffabschnitts 49 so ausgeführt
ist, dass dessen Höhenunterschied kleiner ist als die Höhe des Stützfußes 48. Dadurch
ist eine vertikale Fixierung des Tragkörpers 3a an den Untergrund verbessert. Insbesondere
ist ein spielfreies Befestigen der Belüftungsvorrichtung 1a sichergestellt. Unerwünschte
Bewegungen, die zu Beschädigungen am Tragkörper 3a führen können, sind vermieden.
[0074] Um die Befestigung der Belüftungsvorrichtung 1a am Untergrund zu verbessern und insbesondere
die Montage zu erleichtern, kann zusätzlich ein Befestigungsstreifen 50 als Trägerelement
verwendet werden. Der Befestigungsstreifen 50 ist insbesondere als einteiliger Blechabschnitt
ausgeführt. Der Befestigungsstreifen 50 ist eben ausgeführt und weist langlochartige
Durchgangsbohrungen 46 auf, die mit den Durchgangsbohrungen 46 der Befestigungslaschen
33 korrespondieren. Der Befestigungsstreifen 50 ist optional.
[0075] Ein weiterer Unterschied zu den vorherigen Ausführungsbeispielen besteht in der Ausführung
der Endkappe 34a. Die Endkappe 34a wird stirnseitig an dem Tragkörper 3a aufgeschnappt
und mit dem Tragkörper 3a, insbesondere an dessen Oberseite 6 verklebt.
[0076] Die Endkappe 34a weist einen Stirnflächenabschlusssteg 38 auf, der im montierten
Zustand der Endkappe 34a, wie in Fig. 9 dargestellt, parallel zur Quer-Stirnfläche
44 orientiert ist. An dem Stirnflächenabschlusssteg 38 sind ein oberer Befestigungssteg
39 und ein unterer Klappsteg 40 einteilig angeformt.
[0077] Der Befestigungssteg 39 weist an seiner der Oberseite 6 des Tragkörpers 3a zugewandten
Kontaktfläche ein Kammprofil 41 auf, das die Haltekraft für die Befestigung am Tragkörper
3a verbessert. Zum Anbringen der Endkappe 34a wird diese mit dem Befestigungssteg
39 an der Oberseite 6 des Tragkörpers 3a aufgesetzt und mit dem Klappsteg 40 im Übergangsbereich
der Stirnseite des Tragkörpers 3a und der Unterseite 7 des Tragkörpers 3a abgestützt.
Zum Montieren der Endkappe 34a wird diese auf den Tragkörper 3a derart aufgeschnappt,
dass die Endkappe 34a um die Auflagekante A des Befestigungsstegs 39 an der Oberseite
6 gemäß Fig. 7 im Uhrzeigersinn entlang der Klappkurve 42 aufgeklappt wird. Die Klappkurve
42 ist durch einen Klappradius R
K um die Auflagekante A definiert. Vorteilhaft ist, dass der untere Klappsteg 40 derart
konvex ausgeführt ist, dass der Klappradius R
K die Kontur des Klappstegs 40 in zwei Punkten schneidet. Der erste Schnittpunkt ist
der Kontaktpunkt K, mit dem der Klappsteg 40 am Tragkörper 3a anliegt. Der zweite
Schnittpunkt ist der Haltepunkt H, mit dem der Klappsteg 40 im montierten Zustand
der Endkappe 34a an der Unterseite 7 anliegt. Dadurch, dass der Klappsteg 40 die konvexe
Kontur aufweist, ist ein unbeabsichtigtes Lösen der Endkappe 40 aus der montierten
Anordnung gemäß Fig. 9 heraus unwahrscheinlich. Zwischen dem Kontaktpunkt K und dem
Haltepunkt H verläuft die Kreislinie um die Auflagekante A mit dem Klappradius R
K innerhalb des unteren Klappsteges 40. Ein freier Abstand zwischen der Auflagekante
A und der äußeren Oberfläche des Klappsteges 40 ist also immer kleiner als der Klappradius
R
K, sodass die Endkappe 34a im aufgeschnappten Zustand gemäß Fig. 9 fest und insbesondere
selbstsichernd am Tragkörper 3a gehalten ist. Die Befestigung ist zuverlässig und
robust. Um die Abdichtung der Folie 4 zu verbessern, kann der Befestigungssteg 39,
insbesondere im Bereich des Kammprofils 41, mit einem Klebstoff, insbesondere einer
Flüssigfolie, beschichtet sein.
[0078] Nachfolgend wird anhand von Fig. 10 und 11 eine alternative Ausgestaltung einer Bodenbefestigung
für die Belüftungsvorrichtung 1a näher erläutert. Bei den Befestigungslaschen 51 ist
der jeweilige Eingriffabschnitt 52 jeweils U-förmig gebogen und dient zum Hintergreifen
des Stützfußes 48.
[0079] Für eine Fixierung der Befestigungslasche 51 am Tragkörper 3a dient eine Klemmlasche
53, die insbesondere einteilig an der Befestigungslasche 51 angeformt ist. Die Klemmlasche
53 ist insbesondere durch eine Ausstanzung an dem Blechzuschnitt der Befestigungslasche
51 ausgebildet und als 90°-Bogenabschnitt nach oben gebogen, insbesondere in die Richtung,
in die auch der Eingriffabschnitt 52 gebogen ist. Die Klemmlasche 53 erstreckt sich
lediglich über einen Teilabschnitt in Breitenrichtung der Befestigungslasche 51. Durch
die Ausstanzung und die Biegung der Klemmlasche 53 ist in der Befestigungslasche 51
eine fensterartige Durchgangsöffnung gebildet, die sich insbesondere über die gesamte
Blechdicke erstreckt.
[0080] Zwischen dem Klemmabschnitt 52 und dem Eingriffabschnitt 52 wird eine Klemmbreite
B
K definiert, die im Wesentlichen der Fußbreite B
Fdes Stützfußes 48 entspricht. Insbesondere gilt: B
K ≤ B
F, insbesondere B
K ≥ 0,95 . B
F, insbesondere B
K ≥ 0,98 · B
F und insbesondere B
K ≤ 0,9995 · B
F.
[0081] Die Befestigungslasche 51 kann mit dem Eingriffabschnitt 52 am Stützfuß 48 eingehakt
und an dem Tragkörper 3a derart aufgeschwenkt werden, dass die Klemmlasche 53 an der
Seitenfläche 8, insbesondere an der außenliegenden Rückwand 54 des Stützfußes 48 anliegt.
Dadurch, dass die Klemmbreite B
K kleiner ist als die Breite B
F des Stützfußes 48, ist die Befestigungslasche 51 zuverlässig an dem Tragkörper 3a
fixiert. Die Haltelaschen 51 können unkompliziert an den Tragkörper 3a vormontiert
und anschließend an den Befestigungsstreifen 50 befestigt werden. Die Montage ist
dadurch vereinfacht.
[0082] Nachfolgend wird anhand von Fig. 12 und 13 eine weitere Ausgestaltung einer Bodenbefestigung
erläutert.
[0083] Im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsformen sind die gegenüberliegenden Befestigungslaschen
55 einteilig in einer Befestigungseinheit 56 ausgeführt. Die Befestigungseinheit 56
ist einteilig aus einem Blechstreifen ausgeführt, der insbesondere derart gebogen
ist, dass Eingreifabschnitte 52 entsprechend den vorherigen Ausführungsbeispiel gebildet
werden. Dadurch, dass die Befestigungseinheit 56 als gebogener und/oder gekanteter
Blechstreifen ausgeführt ist, ist die Festigkeit und Steifigkeit erhöht. Der Fertigungsaufwand
für die Befestigungseinheit 56 ist reduziert.
[0084] An den Eingreifabschnitten 52 ist ein Verbindungsabschnitt 57 ausgebildet. Die Montage
der Befestigungseinheit 56 an den Tragkörper 3a erfolgt insbesondere derart, dass
die Befestigungseinheit unterhalb der Unterseite 7 des Tragkörpers 3a angeordnet wird,
jedoch um eine Vertikalachse so gedreht, dass der Verbindungsabschnitt 57 sich quer
und insbesondere nicht parallel zur Breitenrichtung des Tragkörpers 3a erstreckt.
Durch Drehung der Befestigungseinheit 56 um die Vertikalachse wird der Verbindungsabschnitt
57 in eine Anordnung parallel zur Breitenrichtung des Tragkörpers 3a gedreht. In Folge
der Drehung hintergreifen die Eingriffabschnitte 52 die innenliegenden Haltenuten
32 und vereinfachen die Montage des Tragkörpers 3a am Untergrund.