[0001] Bei der Herstellung von Verpackungsgebinden, besonders bei der Herstellung von Dosen,
Tuben oder Kartuschen, in der Regel mit einer länglichen Form, bevorzugt mit einem
runden oder rundlichen Querschnitt, besteht in aller Regel zum Ende des Herstellungsprozesses,
sofern der Herstellungsprozess nicht unmittelbar in den Befüllungsprozess übergeht,
die Notwendigkeit die hergestellten Produkte, insbesondere Tuben, Kartuschen oder
Dosen aus einer Herstellungsmaschine, insbesondere aus einer Fertigungslinie zu entnehmen
und zu bevorraten. Zu diesem Zweck werden die Produkte in der Regel in Kisten, Kartons
oder sonstige Behälter überführt, die gegebenenfalls zum Schutz eine Kunststoffauskleidung,
beispielsweise in Form einer Folie, aufweisen.
[0002] Dabei ist es bereits bekannt die Produkte oder Verpackungsgebinde so aus der Herstellungslinie
zu entnehmen, dass mehrere Reihen von Produkten gleichzeitig zunächst in eine Aufnahmevorrichtung
überführt werden und anschließend die entsprechende Anordnung von mehreren Reihen
von Produkten auf einmal in eine entsprechende Ablageposition und/oder in einen entsprechenden
Aufnahme- oder Verpackungsbehälter überführt werden. Zu dieser Vorgehensweise sei
beispielhaft auf die
WO 2017/137 283 A1 oder die
WO 2005/019 035 A1 verwiesen.
[0003] Bei dem vorangehend genannten Stand der Technik sind bereits Ansätze bekannt, bei
denen die Produkte beim Überführen von der Herstellungs- oder Fertigungslinie, insbesondere
einer anliefernden Fördereinrichtung, auf die Aufnahmevorrichtung auf Dorne oder Zapfen
aufgesteckt werden, die dann sowohl die genaue Positionierung der Produkte an oder
in der Aufnahmevorrichtung sicherstellen und gleichzeitig durch Reibung und/oder entsprechende
Klemmkräfte eine Haltewirkung auf die Produkte ausüben können, um so sicherzustellen,
dass bei einem Verfahren und/oder Verschwenken der Aufnahmevorrichtung zum Überführen
der Produkte in die Übergabeposition zum Aufnahmebehälter oder Verpackungsbehälter,
die Produkte sicher transportieren werden können.
[0004] Insbesondere bei Produkten oder Verpackungsgebinden, die einen Mantel aus Aluminium
aufweisen, haben die bekannten Vorgehensweisen, insbesondere die Verwendung von Zapfen
zum Aufstecken oder Halten der Produkte an oder über eine Innenoberfläche nach der
Überführung in die Aufnahmevorrichtung das Problem, dass durch die Kontaktierung zwischen
den Zapfen und den Innenoberflächen der Mäntel der Produkte es zu einer Beschädigung
und/oder zu einer ungewollten Verteilung oder Verbeitung einer Dichtmasse kommt, die
im Bereich eines offenen, bevorzugt zur Befüllung des Produkts genutzten, Endes des
Produkts angeordnet ist. Die Dichtmasse kann beispielsweise aus Kautschuk bestehen
oder dieses aufweisen. Die Verbreitung der Dichtmasse innerhalb des Produkts und an
oder in den Handhabungsanlagen, wie gattungsgemäßen Aufnahme- und Verpackungsvorrichtungen
führt zu Verschmutzungen der Anlagen und einer mangelnden Dichtung der Produkte nach
dem Verschließen des offenen Endes.. Dementsprechend sind die Beeinträchtigungen durch
das Aufschieben oder Aufstecken der Produkte auf Zapfen aufseiten der Aufnahmevorrichtung
entsprechend nachteilig und unerwünscht.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
Aufnahmevorrichtung, eine Verpackungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Gruppieren
oder Überführen von als einseitig verschlossenen Dosen, Tuben oder Kartuschen ausgebildeten
länglichen Produkte vorzuschlagen, die die Nachteile im Stand der Technik überwinden
und insbesondere eine schnelle und sichere Entnahme von einer anliefernden Fördereinrichtung
und Überführung in einen Aufnahmebehälter oder Verpackungsgebinde ermöglichen, insbesondere
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin die Überführung der länglichen
Produkte zu ermöglichen, ohne dass eine Innenoberfläche der einseitig offenen und
einseitig verschlossenen Produkte beschädigt, negativ beeinflusst oder mechanisch
kontaktiert wird.
[0006] Die Aufgabe wird mit einer Aufnahmevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Die Aufgabe wird auch mit einer Verpackungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 12 gelöst. Im Hinblick auf ein Verfahren zum Gruppieren und Überführen von
als einseitig verschlossenen, Dosen, Tuben oder Kartuschen ausgebildeten länglichen
Produkten wird das vorangehend genannte Problem mit einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung,
der Figurenbeschreibung, der Figuren sowie der Unteransprüche.
[0008] Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen nachfolgend verfahrensmäßig beschriebene
und beanspruchte Merkmale auch als entsprechend vorrichtungsmäßig offenbart und beanspruchbar
gelten, und umgekehrt.
[0009] Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung zur Gruppierung und Überführung von als
einseitig verschlossenen Dosen, Tuben oder Kartuschen ausgebildeten länglichen Produkten
mit einer Gruppiereinheit zur Aufnahme von mehreren Reihen von Produkten, insbesondere
von einer die Produkte anliefernden Fördereinrichtung und einer mehrachsigen Antriebseinrichtung
zur Verstellung und/oder Rotation der Gruppiereinheit in mehreren Raumrichtungen,
bei der die Gruppiereinheit ein Grundelement mit einer Anlageüberfläche aufweist,
an die Produkte, bevorzugt mit einem offenen Ende, während der Gruppierung und Überführung
zur Anlage kommen zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass auf einer von der
Anlageoberfläche abgewandten Seite des Grundelements eine Druckkammer angeordnet und
ausgebildet ist, die über einen Fluidanschluss mit einer Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck
beaufschlagbar ist, wobei das Grundelement eine Vielzahl von, insbesondere an die
zu überführenden Produkte angepassten, Durchbrüchen aufweist, die sich von der Druckkammer
bis zur Anlageoberfläche erstrecken und über die eine Druckdifferenz zum Umgebungsluftdruck
auf ein Innenvolumen der an der Anlageoberfläche anliegenden Produkte ausübbar ist.
[0010] Die Grundidee der vorliegenden Erfindung basiert damit auf der Erkenntnis, dass die
Produkte, insbesondere während der Überführung, mit einem Unterdruck beaufschlagt
und damit an der Anlageoberfläche des Grundelements angesaugt und gehalten werden
können, wobei der Unterdruck oder die daraus resultierende Haltekraft groß genug ist,
um die Beschleunigung(en) während der Überführung und/oder die Gewichtskraft der Produkte
selbst über zu kompensieren, ohne dass durch die Druckdifferenz zwischen dem Innenvolumen
der Produkte und dem Umgebungsluftdruck eine Verformung, insbesondere eine plastische
Verformung der Produkte, insbesondere der Mäntel der Produkte eintritt.
[0011] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass das Grundelement ein wechselbares Lochblech und/oder eine wechselbare Lochmatte
umfasst. Das wechselbare Lochblech kann besonders vorteilhaft eine ausreichende Stabilität
des Grundelements bereitstellen. Die Möglichkeit zum Wechseln des Lochblechs ermöglicht
die Anpassung des Grundelements und damit der Aufnahmevorrichtung an unterschiedliche,
von einer die Produkte anliefernden Fördereinrichtung angelieferten Produkte. Die
Lochmatte dient zur Unterstützung der Dichtung zwischen dem offenen Ende, insbesondere
einem offenen Rand der einseitig verschlossenen Produkte, und der Anlagefläche. Bevorzugt
ist die Lochmatte aus einem weichen oder zumindest auch elastisch verformbaren Material.
Besonders bevorzugt ist die Lochmatte aus einem geschlossenporigen Material, um das
Einströmen von Fehlluft in die Druckkammer zu verhindern. Auch durch die Wechselbarkeit
der Lochmatte kann diese, insbesondere in Übereinstimmung mit dem Lochblech an die
jeweiligen Produkte angepasst werden.
[0012] In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
zwischen den Durchbrüchen Führungsdorne angeordnet sind. Dies kommen bevorzugt an
eine Außenoberfläche der Produkte zur Anlage. Die Führungsdorne können fest mit dem
Lochblech und/oder der Lochmatte verbunden sein und mit dieser/diesen zusammen gewechselt
oder ausgetauscht werden, wenn ein anderes Produkt oder eine andere Art von Produkt
gruppiert werden soll.
[0013] Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Lochblech und/oder die Lochmatte Ausnehmungen
für die lösbare Befestigung von Führungsdornen, bevorzugt zwischen den Durchbrüchen,
aufweisen. Die besagten Führungsdornen unterscheiden sich von den gattungsgemäßen,
vorangehend beschriebenen Zapfen insofern, als dass mit den Führungsdornen die Außenoberfläche
der Produkte gestützt werden können, um eine stabilere Lage der Produkte an oder in
der Gruppiereinheit und dementsprechend in der Aufnahmevorrichtung sicherzustellen.
Durch die lösbare Befestigung der Führungsdornen an dem Lochblech und/oder der Lochmatte
kann erreicht werden, dass die Führungsdornen nur mit der Gruppiereinheit zum Einsatz
kommen, wenn die jeweils zu überführenden Produkte dies erforderlich machen. Die Führungsdornen
können beispielsweise über Gewindeverbindungen mit dem Lochblech und/oder der Lochmatte
lösbar verbunden sein. Eine vorteilhafte Variante umfasst auch ein Lochblech und/oder
eine Lochmatte mit daran lösbar befestigten Führungsdornen.
[0014] In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung
kann vorgesehen sein, dass in der Druckkammer Stützelemente angeordnet sind, die bevorzugt
über die Fläche des Grundelements verteilt, das Grundelement, insbesondere das Lochblech
und/oder die Lochmatte abstützen. Dies kann besonders vorteilhaft dazu führen, dass
eine Durchbiegung der Lochmatte oder dem Lochblech verhindert wird, deren Krümmung
eine dichtende Anlage der offenen Enden, insbesondere der Ränder, der zu überführenden
Produkte an der Anlageoberfläche erschweren oder verhindern würde.
[0015] Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Aufnahmevorrichtung kann vorgesehen
sein, dass an dem Grundelement ein wechselbarer und/oder anpassbarer von der Anlageoberfläche
abstehender oder überstehender Rahmen angeordnet ist.
[0016] Durch den Rahmen können verschiedene Vorteile verwirklicht werden. Einerseits kann
durch den Rahmen eine unmittelbare oder mittelbare Stützwirkung auf die Produkte oder
Reihen von Produkten ausgeübt werden, der die Auswirkung vor Beschleunigung(en), beispielsweise
entsprechende Querkräfte beim Verfahren oder Verschwenken der Gruppiereinheit, aufnehmen
und/oder ableiten kann. Mit dem Rahmen kann auch sichergestellt werden, dass die Produkte
nicht von der Gruppiereinheit abfallen oder abgestreift werden, wenn oder solange
noch keine Druckdifferenz zum Umgebungsdruck, insbesondere Unterdruck, anliegt.
[0017] Weiterhin ermöglicht der Rahmen, insbesondere bei einer entsprechend wechselbaren
und/oder anpassbaren Ausgestaltung, dass die Anzahl an Produkten pro Reihe sowie die
Anzahl an Reihen von Produkten übereinander flexibel auf das jeweilige Gebinde oder
auf den jeweiligen Aufnahmebehälter angepasst werden können, um somit nicht nur unterschiedliche
Produkte gruppieren und überführen zu können, sondern auch die Produkte in unterschiedliche
Aufnahmebehälter gruppieren oder überführen zu können. Dies bedeutet mit anderen Worten
ausgedrückt, dass mit Hilfe des Rahmens die Produkte so angeordnet werden können,
dass kein Produkt über den Umriss oder Querschnitt des Aufnahme- oder Verpackungsbehälter
übersteht und bei der Überführung nicht in den Aufnahme- oder Verpackungsbehälter
passt.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Rahmen ein Grundprofil
umfasst, welches eine an die Produkte angepasste, bevorzugt die Produkte abschnittsweise
umschließende Profilierung aufweist. Das Grundelement sorgt dafür, dass eine erste
Reihe von Produkten sicher und zuverlässig an die Gruppiereinheit überragen oder übergeben
werden kann. Das Grundelement wird vorteilhaft als im Wesentlichen waagrecht verlaufender
unterer Abschluss des Rahmens ausgebildet. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet
dies, dass das Grundprofil im unteren Bereich oder am unteren Ende des Grundelements
waagrecht angeordnet ist, wobei die Profilierung des Grundprofils auf die jeweils
zu übertragenden und zu gruppierenden Produkte angepasst ist. Bevorzugt kann dementsprechend
vorgesehen sein, dass beim Beschicken oder Befüllen der Gruppiereinheit mit Produkten
von der die Produkte anliefernden Fördereinrichtung zunächst eine Reihe von Produkten
überführt wird, die mit einer Außenoberfläche abschnittsweise am Grundprofil zur Anlage
kommen oder an diesem abgestützt werden. Dies sorgt für eine besonders vorteilhafte
hohe Positioniergenauigkeit der ersten Reihe von Produkten, die dann bei der nachfolgenden
Überführung von weiteren Reihen auch eine entsprechend vorteilhafte mittelbare Stützwirkung
auf die in benachbarten Reihen angeordneten Produkten ausübt.
[0019] In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass eine abschnittsweise auf der Anlageoberfläche aufliegende, Abdeckplatte
vorgesehen ist, die einen Teil der Durchbrüche, abdeckt und bevorzugt die Anpassung
der Erstreckung der Durchbrüche, an die Form des Rahmens ermöglicht.
[0020] Dies ermöglicht einerseits den Einsatz von universellen Lochmatten und/oder Lochblechen,
wobei die Lochmatten oder Lochbleche an die jeweiligen Produkte angepasst sind, wobei
die Anpassung an das aufnehmende Gebinde oder den aufnehmenden Verpackungsbehälter
durch das Zusammenwirken des Rahmens und der vorteilhaften Abdeckplatte stattfindet.
Die grundsätzliche Funktionalität der Gruppiereinheit und des Grundelements ist nicht
zwangsläufig vom Vorsehen der Abdeckplatte abhängig. Durch eine entsprechende Abdeckplatte
kann jedoch besonders bevorzugt eine Energieeinsparung durch die Vermeidung von offenen
Durchbrüchen und einem damit einhergehenden Fehllufteintrag erreicht werden.
[0021] In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung der Aufnahmevorrichtung kann
vorgesehen sein, dass auf einer von der Anlageoberfläche abgewandten Seite des Grundelements
eine, insbesondere horizontal, beweglich ausgebildete Blende angeordnet ist, durch
deren Bewegung reihenweise Durchbrüche geöffnet oder verschlossen werden können. Die
vorteilhafte Blende ermöglicht, dass immer nur diejenigen Durchbrüche eine Fluidverbindung
zwischen der Druckkammer auf der einen Seite des Grundelements und der Anlageoberfläche
auf der anderen Seite des Grundelements freigeben, für die entsprechende Produkte
bereits an der Anlageoberfläche zur Anlage gekommen sind oder für die gerade eine
Anlage an der Anlageoberfläche hergestellt werden soll, indem die Produkte entsprechend
von einer die anliefernden Fördereinrichtung in die Aufnahmevorrichtung, insbesondere
in die Gruppiereinheit, überführt werden. Die Blende kann bevorzugt mit der vorangehend
beschriebenen Abdeckplatte vorteilhaft zusammenwirken, in dem die Abdeckplatte lediglich
die grundsätzlich freigebbaren Durchbrüche in dem Lochblech und/oder der Lochmatte
und deren fluidleitende Verbindung mit der Druckkammer begrenzt und die entsprechende
reihenweise Begrenzung oder Freigabe der Durchbrüche in Höhenrichtung des Grundelements
durch die besagte Blende erreicht wird.
[0022] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Aufnahmevorrichtung Druckerzeugungsmittel
umfasst, die fluidleitend mit dem Fluidanschluss verbunden sind und dazu eingerichtet
sind einen Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck zu erzeugen, zu erhalten und zu verändern.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Druckdifferenz mit dem Umgebungsluftdruck nicht
zwangsläufig immer eine negative Druckdifferenz sein muss. Während der - reihenweisen
- Überführung und Aufnahme der Produkte in die Gruppiereinheit und an die Anlageoberfläche
ist eine negative Druckdifferenz entsprechend vorteilhaft, um das Halten der Produkte
ohne einen mechanischen Kontakt auf der Innenoberfläche der Produkte zu gewährleisten.
Bei dem Entfernen der Produkte aus der Gruppiereinheit und/oder der Aufnahmevorrichtung,
nämlich beim Entleeren der Produkte in einer Aufnahmegebinde oder Verpackungsbehälter,
kann es hingegen besonders vorteilhaft sein, wenn die Druckerzeugungsmittel auch in
der Lage sind eine positive Druckdifferenz zum Umgebungsluftdruck herzustellen, zu
halten und zu verändern, um damit die Entleerung der Gruppiereinheit oder die Überführung
der Produkte in einen Aufnahmebehälter zu unterstützen, beispielsweise zusätzlich
zu einer entsprechenden Gewichtskraft der Produkte.
[0023] Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Variante der Aufnahmevorrichtung kann
zudem vorgesehen sein, dass diese eine Druckregelanlage umfasst, die zumindest dazu
eingerichtet ist den Druck in der Druckkammer zu erfassen und in Abhängigkeit von
wenigstens einem vorgegebenen Solldruck und dem erfassten Druck in der Druckkammer
die Druckerzeugungsmittel zu steuern. Dies ermöglicht verschiedene Vorteile. Einerseits
kann, wie vorausgehend bereits angedeutet, auch der Differenzdruck besonders vorteilhaft
an die zu überführenden Produkte und an den Gruppierungs- und Überführungsprozess
insgesamt angepasst werden. So kann beispielsweise zu Beginn des Vorgangs, nämlich,
wenn einzelne Reihen von Produkten in die Gruppiereinheit überführt werden die Druckdifferenz,
insbesondere der Unterdruck an die Eigenschaften der Produkte angepasst werden. Es
kann u.a. auch abhängig davon, ob mit einer Abdeckplatte und/oder einer Blende gearbeitet
wird, die Herstellung einer Druckdifferenz, insbesondere eines Unterdrucks, zeitlich
unterschiedlich geregelt oder gesteuert werden. So kann beispielsweise die Druckdifferenz,
insbesondere der Unterdruck erst hergestellt oder erzeugt werden, wenn alle Reihen
von zu überführenden Produkten von der anliefernden Fördereinrichtung in die Gruppiereinheit
oder die Aufnahmevorrichtung überführt sind. Bei einer reihenweisen Freigabe der Durchbrüche,
beispielsweise über die vorangehend beschriebene Blende, kann hingegen die Druckregelanlage
so ausgebildet und eingerichtet sein, dass möglichst während des gesamten Beladungsprozesses
oder der Überführung von Reihen von Produkten in die Gruppiereinheit ein möglichst
konstanter Druck, insbesondere Unterdruck, an den Durchbrüchen anliegt. Weiter kann
auch - beispielsweise wenn permanent alle Durchbrüche in fluidleitender Verbindung
mit der Druckkammer ausgebildet sind - vorgesehen sein, dass die Druckdifferenz, insbesondere
den Unterdruck, gewollt zu überhöhen, solange nur wenige Reihen von Produkten in der
Gruppiereinheit platziert sind. Dadurch wird der Druckabfall kompensiert, der durch
nicht besetzte oder belegte Durchbrüche in der Form von Fehlluft erzeugt wird oder
entsteht. So wird sichergestellt, dass der effektiv wirkende Druck an den belegten
oder besetzten Durchbrüchen ein gewolltes Niveau erreicht und das Halten der Produkte
sicher gewährleistet wird.
[0024] Weiterhin kann die Druckregelanlage dazu eingerichtet sein zu einem späteren Zeitpunkt
des Gruppierungs- und Überführungsprozesses, nämlich zum Überführen der Produkte in
ein Verpackungsgebinde oder Aufnahmebehälter die negative Druckdifferenz aufzuheben
und gegebenenfalls eine positive Druckdifferenz zum Umgebungsdruck aufzubauen. Die
Druckregelanlage kann zu diesem Zweck entsprechende Drosseln, Ventile, Sensoren und
dgl. aufweisen.
[0025] Die oben genannte Erfindung führt auch zu einer Verpackungsvorrichtung zum Gruppieren,
Überführen und Verpacken von als einseitig verschlossenen Dosen, Tuben oder Kartuschen
ausgebildeten länglichen Produkte umfassend eine anliefernde Fördereinrichtung für
die Produkte zum, bevorzugt lückenlosen, Fördern der Produkte entlang einer Förderstrecke
in eine Förderrichtung, Transfermittel zum Transferieren, insbesondere zum gleichzeitigen
Transferieren, einer Reihe von Produkten von der Fördereinrichtung in eine Aufnahmeeinrichtung,
wobei erfindungsgemäß die Aufnahmeeinrichtung nach einer der vorangehend beschriebenen
Ausführungsform ausgebildet ist.
[0026] Vorteilhaft kann die Aufnahmeeinrichtung so ausgebildet sein, dass diese während
der Überführung oder während dem Transferieren der Reihe von Produkten synchron mit
der Fördereinrichtung in der Förderrichtung mitbewegt wird.
[0027] Die obengenannte Aufgabe wird auch von einem Verfahren zum Gruppieren und Überführen
von als einseitig verschlossenen Dosen, Tuben oder Kartuschen ausgebildeten länglichen
Produkten mit den folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- Anliefern, insbesondere lückenloses Anliefern, der Produkte mit einer Fördereinrichtung.
- Wiederholte Übertragung von einer, insbesondere ununterbrochenen, Reihe von Produkten
von der Fördereinrichtung in eine Gruppiereinheit einer Aufnahmeeinrichtung, bevorzugt
über Transfermittel, wobei die Aufnahmeeinrichtung mit einer Mehrachsantriebseinrichtung
zur Verstellung und/oder Rotation der Gruppiereinheit in mehreren Raumrichtungen so
relativ zu der Fördereinrichtung bewegt wird, dass in einer vorgegebenen Anordnung
mehrere Reihen von Produkten übereinander in die Gruppiereinheit überführt werden,
wobei die Übertragung der Produkte so erfolgt, dass ein offenes Ende der Produkte
an einer Anlageoberfläche oder in unmittelbarer Umgebung zu einer Anlageoberfläche
eines Grundelements der Gruppiereinheit zu liegen kommen, wobei erfindungsgemäß die
Mehrachsantriebseinrichtung die Gruppiereinheit mit den daran aufgenommenen Produkten
verschwenkt, insbesondere um die Produkte in einen Behälter, bevorzugt einen Karton
oder eine Schachtel, zu überführen, wobei wenigstens während eines Teils der Verschwenkung
der Produkte über eine von der Anlageoberfläche abgewandte Seite des Grundelements
angeordnete Druckkammer eine Druckdifferenz zum Umgebungsluftdruck erzeugt wird, wobei
über eine Vielzahl von, insbesondere an die zu überführenden Produkte angepassten,
Durchbrüchen im Grundelement, die sich von der Druckkammer bis zur Anlageoberfläche
erstrecken, ein Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck auf ein Innenvolumen der an
der Anlageoberfläche anliegenden Produkte einwirkt.
[0028] Wie im Hinblick auf die Aufnahmevorrichtung bereits beschrieben, kann dadurch erreicht
werden, dass zumindest während dem Verschwenken, gegebenenfalls auch vor dem Verschwenken
und während eines Teil des Verschwenkens ein Unterdruck oder eine negative Druckdifferenz
die Stabilität der an der Anlagefläche anliegenden Produkte verbessert, gegebenenfalls
sogar die Gewichtskraft der Produkte überkompensiert, wobei gleichzeitig der Unterdruck
so ausgebildet ist, dass eine Beeinträchtigung oder Beschädigung, beispielsweise in
Form einer plastischen Verformung, der Produkte verhindert wird.
[0029] Damit kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in besonders vorteilhafter Weise auf
das Vorsehen von Zapfen zur Halterung oder Befestigung der Produkte über einen Kontakt
und/oder eine Klemmwirkung an oder auf der Innenoberfläche der Produkte verzichtet
werden, ohne die Stabilität der Produkte in der Gruppiereinheit und/oder der Aufnahmevorrichtung,
insbesondere bei Beschleunigungen, negativ zu beeinflussen.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass während eines
ersten Teils des Verschwenkens eine negative Druckdifferenz in der Druckkammer vorherrscht
und auf das Innenvolumen der an der Anlageoberfläche anliegenden Produkte einwirkt.
[0031] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
nach dem Abschließen des Verschwenkens der Aufnahmevorrichtung samt der Produkte in
der Druckkammer und in dem Innenvolumen der an der Anlageoberfläche anliegenden Produkte
eine positive Druckdifferenz erzeugt wird.
[0032] Besonders bevorzugt kann weiter vorgesehen sein, dass bei dem Transferieren die Aufnahmevorrichtung
und/oder die Gruppiereinheit synchron mit der Fördereinrichtung in Förderrichtung
über die Mehrachsantriebseinrichtung mitbewegt wird.
[0033] Besonders bevorzugt kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass beim Transferieren
der Produkte oder Reihen von Produkten in die Gruppiereinheit der Aufnahmevorrichtung
zunächst Produkte in die unterste Reihe der Gruppiereinheit transferiert werden, die
bevorzugt an einem entsprechenden Grundprofil eines Rahmens der Gruppiereinheit oder
der Aufnahmevorrichtung zur Anlage kommen, sodass die Außenoberfläche der Produkte
wenigstens abschnittsweise durch das Grundprofil abgestützt werden.
[0034] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein,
dass die Mehrachsantriebseinrichtung die Gruppiereinheit mit den darin aufgenommenen
Produkten so bewegt, insbesondere verschwenkt, dass die Produkte durch ihre Gewichtskraft
auf die Anlageoberfläche zu beschleunigt werden. Dadurch kann besonders vorteilhaft
sichergestellt werden, dass die Produkte an der Anlageoberfläche anliegen, wenn die
Druckdifferenz wirkt oder aktiviert wird und die Produkte durch die Druckdifferenz,
insbesondere den Unterdruck gehalten oder befestigt werden.
[0035] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von rein schematischen, Ausführungsbeispiele
zeigenden Figuren beschrieben werden.
[0036] Darin zeigen:
- Fig. 1a:
- eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung und Teile einer erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung;
- Fig1b:
- eine Frontansicht auf eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung und Teile einer erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung;
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Gruppiereinheit einer erfindungsgemäßen
Aufnahmevorrichtung;
- Fig. 3:
- die Draufsicht auf ein Grundelement einer Gruppiereinheit;
- Fig. 4:
- eine Schnittdarstellung durch eine Gruppiereinheit der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung;
- Fig. 5:
- eine Schnittdarstellung durch eine alternative Ausführungsform einer Gruppiereinheit
einer erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung.
[0037] Nachfolgend und in den Zeichnungen sind gleiche Elemente oder Elemente mit gleicher
Funktion mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0038] Die Fig. 1a zeigt Teile einer Verpackungsvorrichtung 1 einschließlich einer Aufnahmevorrichtung
40. Auf einer Fördereinrichtung 101 werden die Produkte 3, bevorzugt Aluminiumtuben
mit einem offenen und einem verschlossenen Ende, von einer Fertigungseinrichtung angeliefert,
bevorzugt lückenlos angeliefert. Die Fördereinrichtung 101 kann dazu umlaufend und
profiliert ausgebildet sein und eine Vielzahl von Transporttaschen 102 oder Transportnischen
aufweisen. Die Fördereinrichtung 101 wird mit einem Antrieb 103 angetrieben.
[0039] Die Verpackungsvorrichtung 1 umfasst zudem Transfermittel 107, mit denen die Produkte
3 von der Fördereinrichtung 101 entnommen und in die Aufnahmevorrichtung 40 überführt
werden können. Die Transfermittel 107 umfassen im Beispiel der Fig. 1 eine Schubplatte
106, die über ein Gestänge 104 mit einem Linearmotor 105 verbunden ist. Die Aufnahmevorrichtung
40 umfasst eine Gruppiereinheit 20 und eine Mehrachsantriebseinrichtung 39. Die Mehrachsantriebseinrichtung
39 ermöglicht die Verstellung der Gruppiereinheit 20 linear sowie rotatorisch in den
Raumrichtungen I - VII.
[0040] In der Fig. 1a ist eine Situation dargestellt, in der bereits mehrere Reihen 33 von
Produkten 3 von der Fördereinrichtung 101 in die Aufnahmeeinrichtung 40, insbesondere
in die Gruppiereinheit 20 überführt wurden. Die Produkte 3 kommen so in der Gruppiereinheit
20 zu liegen, dass ein offenes Ende 34 an einer Anlageoberfläche 201 eines Grundelements
200 der Gruppiereinheit 20 zur Anlage kommt.
[0041] Der Aufnahmebereich der Gruppiereinheit 20, insbesondere des Grundelements 200, in
dem Produkte aufgenommen werden können, wird durch einen Rahmen 230 begrenzt, von
dem im Beispiel der Fig. 1 lediglich ein unteres Grundprofil 202, bevorzugt mit einer
an die Außenoberfläche der Produkte 3 angepassten Profilierung und ein oberes Profil
216 dargestellt sind.
[0042] Wenn der Rahmen 230 durch entsprechende Aufnahmen von mehreren Reihen 33 von Produkten
3 gefüllt oder vollständig belegt ist, erfolgt die Rotation der Gruppiereinheit 20,
wie mit den Rotationspfeilen V und/oder VI dargestellt ist, um die Produkte 3 in einen
Behälter 31, bevorzugt mit einer sackartigen Kunststoffauskleidung 32 zu überführen,
wie beispielhaft in der Fig. 1b dargestellt.
[0043] Um im Zustand der Fig. 1b die Produkte 3 sicher in der Gruppiereinheit 20 zu halten,
ohne dabei die Innenoberfläche der Produkte 3 zu kontaktieren ist auf der von der
Anlageoberfläche 201 abgewandten Oberfläche des Grundelements 200 der Gruppiereinheit
20 eine Druckkammer 203 ausgebildet, die mit Bezug zur Fig. 2 näher beschrieben wird.
[0044] Dem Rotationspfeil VI in den Fig. 1a und 1b kommt in einer vorteilhaften Ausgestaltung
eine besondere Bedeutung zu. Nachdem die Produkte 3 reihenweise auf oder in die Gruppiereinheit
20 übertragen wurden, kann - bevor die Verschenkung in Richtung des Rotationspfeils
V erfolgt, deren Endlage in der Fig. 1b dargestellt ist - eine Rotation, ausgehend
von der Position der Fig. 1a in Richtung des Pfeils VI stattfinden, der die Gruppiereinheit
um bevorzugt wenigstens 30° gegen den Uhrzeigersinn rotiert. Dadurch kann die Gewichtskraft
der Produkte 3 dazu genutzt werden, um sicherzustellen, dass alle Produkte sicher
an der Anlageoberfläche 201 anliegen, so dass die Druckdifferenz, insbesondere der
Unterdruck, ein Halten der Produkte bewirken kann, bevor ein Verschwenken im Uhrzeigersinn
(in Richtung V) stattfindet.
[0045] Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Gruppiereinheit 20. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist im Beispiel der Fig. 2 lediglich ein Produkt 3 in und an der Gruppiereinheit 20
angeordnet. Ein offenes Ende 34 des Produkts 3 liegt an einer Anlageoberfläche 201
des Grundelements 200 der Gruppiereinheit 20 an. Der Bereich, in dem Produkte 3 aufgenommen
werden können oder aufnehmbar sind wird erneut durch den Rahmen 230 gebildet, von
dem in der Schnittdarstellung der Fig. 2 die Profile 215 sowie 216 erkennbar sind.
Die Profile 215 und 216, wie auch das Grundprofil 202 lassen sich über entsprechende
Befestigungsmittel lösbar mit dem Grundelement 200 verbinden, sodass der entsprechend
eingerahmte Bereich des Grundelements 200 veränderbar ist.
[0046] Das Grundelement 200 umfasst ein Lochblech 212 sowie eine Lochmatte 210. Das Lochblech
212 und die Lochmatte 210 weisen beide Durchbrüche 211 auf, die an die Form, insbesondere
den Querschnitt der Produkte 3 - übereinstimmend - angepasst sind. Dadurch werden
Durchbrüche 211 realisiert, die die Anlageoberfläche 201 an der die Produkte 3 zur
Anlage kommen mit einer gegenüberliegenden Seite des Grundelements 200 der Gruppiereinheit
20 verbinden. Auf der von der Anlageoberfläche abgewandten Seite des Grundelements
200 ist die Druckkammer 203 angeordnet. Die Druckkammer 203 weist einen Hohlraum 225
auf, der durch eine Bodenplatte 218 und in der Darstellung der Fig. 2 nicht dargestellte
Wandelemente begrenzt wird. Weiterhin kann im Hohlraum 225 über die Fläche der Drucckammer
203 verteilt die Anordnung von Stützen 220 vorgesehen sein, von denen beispielhaft
nur eine einzige Stütze 220 in der Darstellung der Fig. 2 wiedergegeben ist.
[0047] Über einen in der Fig. 2 nicht dargestellten Fluidanschluss kann in der Druckkammer
203 eine Druckdifferenz zum Umgebungsluftdruck erzeugt, aufrechterhalten und verändert
werden. Über die Durchbrüche 211 kann dadurch auch im Bereich der Übergänge zwischen
den Durchbrüchen 211 und der Anlageoberfläche 201 eine entsprechende Druckdifferenz
erzeugt werden. Sofern eine Öffnung oder ein offenes Ende 34 eines Produkts 3 an der
Anlageoberfläche 201 zur Anlage kommt oder sich in unmittelbarer Nähe befindet, kann
sich die Druckdifferenz auch auf das Innenvolumen der Produkte 3 auswirken. Um eine
besonders gute und dichte Anlage zwischen den Produkten 3 und dem Grundelement 200
der Gruppiereinheit 20 zu realisieren kann vorgesehen sein, dass die Lochmatte 210
weich oder elastisch ist und besonders bevorzugt aus geschlossenporigem Material gebildet
ist, um Fehlluft durch die Durchbrüche 211 zu minimieren oder zu verhindern.
[0048] In der Fig. 2 ist ebenfalls ein auf der Anlageoberfläche 201 angeordnete Abdeckplatte
214 vorgesehen, mit der der Bereich oder die Fläche der Durchbrüche 211 in dem bevorzugt
wechselbaren Lochblech 212 und Lochmatte 210 begrenzt werden können, bevorzugt auf
die vom Rahmen 230 begrenzte Fläche.
[0049] In der Fig. 3 ist die Gruppiereinheit 20 mit Blickrichtung senkrecht zur Anlageoberfläche
201 des Grundelements 200 dargestellt. Ein Teil der Fläche des Grundelements 200 wird
von der Abdeckplatte 214 abgedeckt, wie bereits in Fig. 2 dargestellt. Am inneren
Rand der Abdeckplatte 214 ist abermals der Rahmen 230 angeordnet, der aus den Seitenprofilen
215, dem oberen Profil 216 und dem Grundprofil 202 gebildet wird. In der Darstellung
der Fig. 3 ist auch erkennbar, wie die Profilierung des Grundprofils 202 an die Außenform
oder Außenkonturen der Produkte 3 angepasst ist. Es ist erkennbar, dass durch das
Lochblech 212 (in Fig. 3 nicht erkennbar) und die Lochmatte 210 die Durchbrüche 211
in ihrer Anordnung und/oder Form/Querschnitt an die Form, insbesondere den Querschnitt
der Produkte 3 angepasst sind. Dementsprechend ist es besonders vorteilhaft das Lochblech
212 und die Lochmatte 210 wechselbar in dem Grundelement 200 der Gruppiereinheit 20
auszubilden. Das Lochblech 212 und/oder die Lochmatte 210 können beispielsweise lösbar
mit der Grundelement 200 verschraubt sein.
[0050] In der Ausführungsform der Fig. 3 ist zudem dargestellt, dass zwischen den Produkten
3 Führungsdorne 229 angeordnet sind, die, wie auch der Rahmen 230, über die Anlageoberfläche
201 abstehend ausgebildet sein können, und die Abstützung und Führung der Produkte
3 vorteilhaft unterstützen können, ohne dass es zu einem Kontakt oder einer Anlage
mit einem Innenvolumen oder einer Innenoberfläche der Produkte 3 kommt.
[0051] Die Führungsdorne 229 können bevorzugt wechselbar oder lösbar mit der Lochmatte 210
und/oder dem Lochblech 212, beispielsweise über entsprechende Schraubverbindungen,
ausgebildet sein. Alternativ kann auch eine untrennbare Verbindung vorgesehen sein.
[0052] Im Schnitt der Fig. 4 ist neben der Druckkammer 203 auch der dazugehörige Fluidanschluss
227 dargestellt, der in fluidleitender Verbindung mit Druckerzeugungsmitteln und/oder
einer Druckregelanlage steht, um, beispielsweise anhand von vorgegebenen Druckprofilen,
die Gruppierung und Überführung der Produkte 3 zu unterstützen. Über den Fluidanschluss
227 kann beispielsweise ein Unterdruck (negative Druckdifferenz) oder ein Überdruck
(positive Druckdifferenz) hergestellt, gehalten und verändert werden.
[0053] Die Ausführungsform der Fig. 5 zeigt eine Variante, bei der auf der von der Anlagefläche
201 abgewandten Oberfläche des Grundelements 200 insbesondere der Lochmatte 210 und
dem Lochblech 212 im Hohlraum 225 der Druckkammer 203 eine, insbesondere horizontal,
beweglich ausgebildete Blende 240 angeordnet ist, durch deren Bewegung 241 reihenweise
Durchbrüche 211 geöffnet oder verschlossen werden können. Dies kann durch einen entsprechenden
Linearmotor 242 erreicht werden und sorgt dafür, dass nur Reihen 33 von Durchbrüchen
211 geöffnet sind, die durch Produkte 3 abgedeckt oder überdeckt sind oder an denen
gerade Produkte 3 zur Anlage kommen oder zur Anlage kommen sollen.
[0054] Die Fig. 6 zeigt zwei unterschiedliche Muster von Anordnungen von Produkten 3. Auf
der linken Seite ist eine Anordnung dargestellt, bei der in unterschiedlichen Reihen
33 eine unterschiedliche Anzahl von Produkten 3, nämlich abwechselnd N, N-1 und N-Produkte
3 angeordnet sind. In der rechten Darstellung ist eine Anordnung dargestellt, in der
in jeder Reihe 33 N-Produkte 3 übereinander abgelegt werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind durch eine entsprechende Ansteuerung
der Transfermittel 107 sowie der Mehrachsantriebseinrichtung 33 dazu eingerichtet
beide Typen von Anordnungen zu realisieren.
Bezugszeichen
[0055]
- 1
- Verpackungsvorrichtung
- 3
- Produkte
- 20
- Gruppiereinheit
- 31
- Behälter
- 32
- Kunststoffauskleidung
- 33
- Reihe
- 34
- offenes Ende
- 39
- Mehrachsantriebseinrichtung
- 40
- Aufnahmevorrichtung
- 101
- Fördereinrichtung
- 102
- Transporttaschen
- 103
- Antrieb
- 104
- Gestänge
- 105
- Linearmotor
- 106
- Schubplatte
- 107
- Transfermittel
- 200
- Grundelement
- 201
- Anlageoberfläche
- 202
- Grundprofil
- 203
- Druckkammer
- 210
- Lochmatte
- 212
- Lochblech
- 211
- Durchbrüche
- 214
- Abdeckplatte
- 215
- Seiten-Profil
- 216
- oberes Profil
- 218
- Bodenplatte
- 220
- Stütze
- 225
- Hohlraum
- 227
- Fluidanschluss
- 229
- Führungsdorn
- 230
- Rahmen
- 240
- Blende
- 241
- Bewegung
- 242
- Linearmotor
- V
- Rotationspfeile
- VI
- Rotationspfeile
1. Aufnahmevorrichtung (40) zur Gruppierung und Überführung von als einseitig verschlossenen
Dosen, Tuben, oder Kartuschen ausgebildeten länglichen Produkten (3) mit einer Gruppiereinheit
(20) zur Aufnahme mehrerer Reihen (33) von Produkten (3), insbesondere von einer die
Produkte (3) anliefernden Fördereinrichtung (101), und mit einer Mehrachsantriebseinrichtung
(39) zur Verstellung und/oder Rotation der Gruppiereinheit (20) in mehreren Raumrichtungen,
wobei die Gruppiereinheit (20) ein Grundelement (200) mit einer Anlageoberfläche (201)
aufweist, an der die Produkte (3), bevorzugt mit einem offenen Ende (34), während
der Gruppierung und Überführung zur Anlage kommen,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf einer von der Anlageoberfläche (201) abgewandten Seite des Grundelements (200)
eine Druckkammer (203) angeordnet und ausgebildet ist, die über einen Fluidanschluss
(227) mit einem Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck beaufschlagbar ist, wobei das
Grundelement (200) eine Vielzahl von, insbesondere an die zu überführenden Produkte
(3) angepassten, Durchbrüchen (211) aufweist, die sich bis zur Anlageoberfläche (201)
erstrecken und über die ein Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck auf ein Innenvolumen
der an der Anlageoberfläche (201) anliegenden Produkten (3) ausübbar ist.
2. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundelement (200) ein wechselbares Lochblech (212) und/oder eine wechselbare
Lochmatte (210) umfasst.
3. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Durchbrüchen (211) Führungsdorne (229) angeordnet sind.
4. Aufnahmevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Grundelement (200) ein wechselbarer und/oder anpassbarer von der Anlageoberfläche
(201) abstehender oder überstehender Rahmen (230) angeordnet ist.
5. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
ein Grundprofil (202) des Rahmens (230) mit einer an die Produkte (3) angepassten,
insbesondere eine untere Reihe (33) von Produkten (3) abschnittsweise umschließenden,
Profilierung.
6. Aufnahmevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine auf der Anlageoberfläche (201) aufliegende Abdeckplatte (214) zur Anpassung der
Fläche der Durchbrüche (211), insbesondere an die Form des Rahmens (230).
7. Aufnahmevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf einer von der Anlageoberfläche (201) abgewandten Seite des Grundelements (200)
eine, insbesondere horizontal, beweglich ausgebildete Blende (240) angeordnet ist,
durch deren Bewegung reihenweise Durchbrüche (211) geöffnet oder verschlossen werden
können.
8. Aufnahmevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Druckerzeugungsmittel, die fluidleitend mit dem Fluidanschluss (227) verbunden sind
und dazu eingerichtet sind einen Differenzdruck zum Umgebungsluftdruck zu erzeugen,
zu erhalten zu verändern.
9. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch
eine Druckregelanlage, die zumindest dazu eingerichtet ist den Druck in der Druckkammer
(203) zu erfassen und in Abhängigkeit von wenigstens einem vorgegebenen Solldruck
und dem erfassten Druck die Druckerzeugungsmittel zu steuern.
10. Verpackungsvorrichtung (1) zum Gruppieren, Überführen und Verpacken von als einseitig
verschlossenen Dosen, Tuben, oder Kartuschen ausgebildeten länglichen Produkten (3),
umfassend eine anliefernde Fördereinrichtung für die Produkte (3) zum, bevorzugt lückenlosen,
Fördern der Produkte (3) entlang einer Förderstrecke (S) in eine Förderrichtung (F),
Transfermittel zum Transferieren einer Reihe (33) von Produkten (3) von der Fördereinrichtung
(101) in Aufnahmeeinrichtung (40)
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung (40) nach einem der Ansprüche 1 bis x ausgebildet ist.
Verfahren zur Gruppierung und Überführung von als einseitig verschlossenen Dosen,
Tuben, oder Kartuschen ausgebildeten länglichen Produkten (3) mit den Verfahrensschritten
- Anliefern, insbesondere lückenloses Anliefern, der Produkte (3) mit einer Fördereinrichtung
(101)
- Wiederholte Übertragung von Gruppen von Produkten von der Fördereinrichtung (101)
in einer Gruppiereinheit (20) einer Aufnahmeeinrichtung (40), bevorzugt über Transfermittel
(10), wobei die Aufnahmeeinrichtung (40) mit einer Mehrachsantriebseinrichtung (39)
zur Verstellung und/oder Rotation der Gruppiereinheit (20) in mehreren Raumrichtungen,
so relativ zu der Fördereinrichtung (101) bewegt wird, dass in einer vorgegebenen
Anordnung mehrere Reihen (33) von Produkten (3) übereinander die Gruppiereinheit (20)
überführt werden, wobei die Übertragung der Produkte (3) so erfolgt, dass ein offenes
Ende (34) der Produkte (3) an oder Anlageoberfläche (201) eines Grundelements (200)
der Gruppiereinheit (20) oder in unmittelbarer Nähe dazu zu liegen kommen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehrachsantriebseinrichtung (39) die Gruppiereinheit (20) mit den darin aufgenommenen
Produkten (3) verschwenkt, insbesondere um die Produkte (3) in einen Behälter (31),
bevorzugt einen Karton oder eine Schachtel, zu überführen, wobei wenigstens während
eines Teils der Verschwenkung über eine von der Anlageoberfläche (201) abgewandten
Seite des Grundelements (200) angeordnete Druckkammer (203) einen Differenzdruck zum
Umgebungsluftdruck erzeugt wird, wobei über eine Vielzahl von, insbesondere an die
zu überführenden Produkte (3) angepassten, Durchbrüchen (211) im Grundelement (200)
die sich von der Druckkammer (203) bis zur Anlageoberfläche (201) erstrecken ein Differenzdruck
zum Umgebungsluftdruck auf ein Innenvolumen der an der Anlageoberfläche (201) anliegenden
Produkten (3) einwirkt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein negativer Differenzdruck während der Übertragung der Produkte (3) erzeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mehrachsantriebseinrichtung (39) die Gruppiereinheit (20) mit den darin aufgenommenen
Produkten (3) so bewegt, insbesondere verschwenkt, dass die Produkte (3) durch ihre
Gewichtskraft auf die Anlageoberfläche zu beschleunigt werden.