Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Verschlusseinrichtung zur Kopplung an einen
medizinischen Wirkstoffbehälter mit einem geeigneten Kragen, wobei die mehrteilige
Verschlusseinrichtung einen Dichtstopfen, eine Stopfensicherungseinrichtung und einen
Schutzdeckel umfasst, wobei der Dichtstopfen mittels der Stopfensicherungseinrichtung
an dem Wirkstoffbehälter und eine Öffnung in einem Flaschenhals abdichtend und eine
luftdichte Entnahme von flüssigem Wirkstoff erlaubend, festlegbar ist., Des Weiteren
betrifft die Erfindung einen medizinischen Wirkstoffbehälter mit einer mehrteiligen
Verschlusseinrichtung sowie die Verwendung einer mehrteiligen Verschlusseinrichtung.
Stand der Technik
[0002] Die aseptische Lagerung und der Transport von Medizinprodukten und medizinischen
Wirkstoffen in medizinischen Wirkstoffbehältern ist in vielen Bereichen der Medizin
von grosser Bedeutung. Hier interessieren besonders medizinische Wirkstoffbehälter
in Form von medizinischen Injektionsfläschchen, auch als "Vials" bezeichnet, wobei
flüssige medizinische Wirkstoffe mit Hilfe von Aufzieh- und/oder Applikationsnadeln
aus derartigen medizinischen Wirkstoffbehältern entnommen werden. Ein konkretes Beispiel
für die gemeinten medizinischen Wirkstoffbehälter oder Vials sind Impfstoffbehälter,
Impfstoffvials oder Impfstoffampullen.
[0003] Überall dort, wo Impfstoffe in flüssiger Form verabreicht werden, muss dafür gesorgt
sein, dass die Impfstoffe bzw. Impfstoffkonzentrate bei der Lagerung nicht verunreinigt
werden oder Impfstoffe aus bereits unwissentlich geöffneten medizinischen Wirkstoffbehältern
entnommen werden. Neben der aseptischen Lagerung muss auch eine garantierte Versiegelung
bis zum Erstgebrauch erkennbar sein, damit eine Kontamination des Inhalts mit Sicherheit
ausgeschlossen werden kann. Entsprechend sind die medizinischen Wirkstoffbehälter
mit einer Verschlusseinrichtung versehen, da es nicht vorgesehen ist, die medizinischen
Wirkstoffbehälter für längeren Gebrauch wiederverschließbar auszugestalten. Die hier
interessierenden medizinischen Fachrichtungen, in denen Wirkstoffe in derartigen medizinischen
Wirkstoffbehältern verabreicht werden, sind insbesondere Immunologie, Virologie und
Onkologie, was aber nicht als abschließende Auflistung zu verstehen ist.
[0004] Eine mehrteilige Verschlusseinrichtung für einen medizinischen Wirkstoffbehälter
ist aus der
EP2948122 bekannt. Der medizinische Wirkstoffbehälter weist einen Flaschenhals mit einem Kragen
auf, wobei teilweise im Flaschenhals ein Gummistopfen eingeführt und dort mittels
eines Sicherungsringes unlösbar fixiert ist. Der Gummistopfen weist eine Dichtlippe
auf, welche mit der Innenfläche des Flaschenhalses abdichtend wirkverbunden ist. Der
Sicherungsring umschliesst einen Rand des Gummistopfens und eine Kragenendwulst und
ist aus einem Metallblech geformt. Durch Aufpressen des Sicherungsringes auf den Flaschenhals
und Verbiegen des flaschenseitigen Randes des Sicherungsringes kann sich der Gummistopfen
nicht vom medizinischen Wirkstoffbehälter lösen und Impfstoffe sind aseptisch lagerbar.
Es sind zusätzliche Mittel vorgesehen, um eine Stopfensicherungseinrichtung zu bilden,
welche den Gummistopfen und den Sicherungsring zusätzlich umschliessen und ein beweglicher
Deckel ist angebracht. Wenn der Deckel geöffnet und der Bereich auf Höhe des Zentrums
des Gummistopfens freigegeben ist, kann durch Durchstechen einer Aufzieh- und/oder
Impfspritze bzw. einer Aufzieh- und/oder Applikationsnadel durch das dünner ausgeführte
Zentrum des Gummistopfens, Impfstoff aus dem Inneren des medizinischen Wirkstoffbehälters
entnommen werden. In der
EP2948122 sind aufwändige Zusatzmittel vorgesehen, die stark über die möglichst einfache Sicherung
des Gummistopfens mit einem Blechring hinausgehen. Diese Konstruktion ist technisch
aufwändig und eher nicht für die Massenproduktion geeignet.
[0005] Neben dem Aufwand der Herstellung der mehrteiligen Verschlusseinrichtung aus der
EP2948122 und der grösseren Anzahl von verschiedenen Bauteilen, scheint auch die Befüllung
und Verschliessung der Wirkstoffbehälter aufwändig und nicht am Ort der Befüllungsanlagen
möglich zu sein.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt eine mehrteilige Verschlusseinrichtung
für einen medizinischen Wirkstoffbehälter, insbesondere aus Glas oder Kunststoff zu
schaffen, welche einen sicheren Verschluss mit verbesserter Dichtigkeit erreicht,
trotzdem wenig Bauteile umfasst, zwar wenig Gewicht aufweist aber eine vereinfachte
Befestigung auf der Flaschenhalsöffnung des medizinischen Wirkstoffbehälters ermöglicht,
sodass die mehrteiligen Verschlusseinrichtungen auch einfach vor Ort beim Abfüllprozess
ohne spezielle Werkzeuge appliziert werden können.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine mehrteilige Verschlusseinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.- Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0008] Bevorzugt kann die Unversehrtheit der mehrteiligen Verschlusseinrichtung von aussen
einfach abgelesen werden, wozu eine besondere Ausgestaltung des Schutzdeckels vorgesehen
ist.
[0009] Sämtliche Variationen von Merkmalskombinationen bzw. geringfügige Anpassungen der
Erfindung sind in der Detailbeschreibung zu finden, in den Figuren abgebildet und
in die abhängigen Patentansprüche aufgenommen worden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010] Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend detailliert im Zusammenhang mit den anliegenden
Zeichnungen beschrieben. Notwendige Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus dieser nachfolgenden Beschreibung, wobei eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung und einige Zusatzmerkmale oder optionale Merkmale im Detail aufgeführt
sind.
[0011] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie der Zeichnungen. Es
zeigen:
- Figur 1a
- eine Ansicht eines Flaschenhalses eines medizinischen Wirkstoffbehälters und eine
passende mehrteilige Verschlusseinrichtung mit Schutzdeckel in Explosionsdarstellung;
- Figur 1b
- eine Schnittansicht der mehrteiligen Verschlusseinrichtung mit Schutzdeckel, aufgesetzt
auf einen Flaschenhals;
- Figur 1c
- eine Schnittansicht der mehrteiligen Verschlusseinrichtung mit Schutzdeckel im montierten
Zustand aber ohne Flaschenhals zeigt;
- Figur 2a
- eine perspektivische Ansicht einer Option für die mehrteilige Verschlusseinrichtung
mit Schutzdeckel aus zwei Ringen;
- Figur 2b
- eine Schnittansicht beider Ringe montiert auf einem Flaschenhals;
- Figur 2c
- eine Schnittansicht der montierten mehrteiligen kompakten Verschlusseinrichtung mit
Schutzdeckel und den zwei Ringen, befestigt an einem Flaschenhals;
- Figur 3a
- eine perspektivische Darstellung der Stopfensicherungseinrichtung mit Schutzdeckel,
mit zusätzlichen Aussparungen und Kunststofffenstern im Schutzdeckel, montiert auf
einem Flaschenhals;
- Figur 3b
- eine schematische Darstellung einer Fensterlage und den Schutzdeckel mit entsprechenden
Aussparungen, wie sie auf einer entsprechenden Kunststoffspritzgussmaschine erstellt
werden;
- Figur 4
- eine Schnittansicht eines Transportbehälters, in welchem vorgefertigte Lagerpaletten
mit mehreren ungefüllten medizinischen Wirkstoffbehältern und mehreren nicht aufgesetzten
mehrteiligen Verschlusseinrichtungen gelagert werden;
- Figur 5
- eine Schnittansicht einer mehrteiligen Verschlusseinrichtung nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung; und
- Figur 6
- eine Schnittansicht einer mehrteiligen Verschlusseinrichtung nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0012] Die vorliegende Erfindung wird Beispielhaft anhand der beigefügten Figuren erläutert,
die den Schutzbereich der Erfindung jedoch nicht einschränken sollen.
[0013] Eine Ausführungsform der Erfindung in Form eines medizinischen Wirkstoffbehälters
1 mit einer mehrteiligen kompakten Verschlusseinrichtung
2 ist in
Figur 1a gezeigt. Derartige medizinische Wirkstoffbehälter
1 oder Vials
1 können als Impfstoffvial, Impfstoffampulle, Impfstofffläschchen, Mehrdosenbehältnis,
Medizinalfläschchen zur aseptischen Lagerung und Entnahme von flüssigen Impfstoffen
und Impfstoffkonzentraten als medizinischer Wirkstoff bezeichnet werden. Diese medizinischen
Wirkstoffbehälter
1 sind aus Glas oder Kunststoff hergestellt und sind in genormten Grössen kommerziell
erhältlich. Nach dem Befüllen des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 wird die mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 auf einen Flaschenhals
10 aufgesetzt. Die mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 ist unlösbar und nicht ohne Zerstörung entfernbar auf dem Flaschenhals
10 zu lagern, sodass kein Impfstoff aus dem medizinischen Wirkstoffbehälter
1 entweichen kann und kein ungewünschter Zugang möglich ist.
[0014] Der Inhalt ist hier nicht dargestellt. Es muss eine Kontamination des Innenraums
des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 bei Transport und Lagerung vermieden werden. Nach dem Öffnen bzw. dem ersten Gebrauch
des Inhalts des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 verbleiben oft nur einige Stunden, bis der Inhalt - beispielsweise ein Impfstoff
- unbrauchbar wird.
[0015] Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst eine erfindungsgemäße mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 mindestens einen Dichtstopfen
20 und eine mehrteilige Stopfensicherungseinrichtung
21, mit welcher der Dichtstopfen
20 an einem Kragen
101 des Flaschenhalses
10 befestigbar ist. Durch die hier vorgestellte Ausgestaltung der Stopfensicherungseinrichtung
21 kann die mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 in Richtung einer Längsachse
L des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 auf den Kragen
101 aufgepresst werden und Mittel der Stopfensicherungseinrichtung
21 greifen am Kragen
101 an.
[0016] Die Verschlusseinrichtung
2 ist nicht für den mehrfachen Gebrauch, das Öffnen und Schließen der Verschlusseinrichtung
2 gedacht, sondern verbleibt, nach Befestigung am Kragen
101 den Innenraum des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 abdichtend und unbewegbar.
[0017] Ein Schutzdeckel
22 ist als optionaler Teil der mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 gedacht, welcher zusätzlich für einen mechanischen Schutz sorgt.
[0018] In
Figur 1a sind die einzelnen Bauteile in noch nicht zusammengestecktem Zustand dargestellt
und werden von unten nach oben einzeln vorgestellt.
[0019] Der Flaschenhals
10 des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 weist einen Kragen
101 auf, welcher eine Kragenendwulst
102, eine äussere Kragenfläche
103 und eine innere Anlagefläche
104 aufweist. Die erfindungsgemäße mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 wird mit der Kragenendwulst
102 zusammengesteckt, wobei ein Teil hinter der Kragenendwulst
102 eingreift, sodass die Verschlusseinrichtung
2 im zusammengesetzten Zustand nicht relativ zum Kragen
101 verrutschen kann.
[0020] Der Dichtstopfen
20 ist einstückig aus einem Elastomer, bevorzugt aus Kautschuk oder aus einem thermoplastischen
Elastomer (TPE) gebildet und ist gesamthaft von oben, also von der dem medizinischen
Wirkstoffbehälter 1 abgewandten Seite, nach unten verjüngt ausgestaltet, also im Wesentlichen
konisch geformt.
[0021] Der Dichtstopfen
20 ist profiliert geformt und es ist mindestens eine Dichtlippe
201 und ein Rand
202 auf der äusseren umlaufenden Seitenfläche des Dichtstopfens
20 angeordnet. Somit kann der Dichtstopfen
20 in Längsrichtung
L auf den Flaschenhals
10 gedrückt und teilweise darin hineinragend angeordnet und befestigt werden. Um die
Dichtigkeit zu erhöhen, haben sich drei Dichtlippen
201 entlang der äusseren Seitenfläche des Dichtstopfens
20 bewährt, welche im montierten Zustand entlang der inneren Anlagefläche
104 des Flaschenhalses
10 zu liegen kommen. Der Rand
202 ragt über den verjüngten Teil des Dichtstopfens
20 radial hervor und verbleibt im montierten Zustand ausserhalb des Flaschenhalses
10.
[0022] Der verjüngte Teil des Dichtstopfens
20 wird bei der Montage im Flaschenhals
10 versenkt, wobei der Rand
202 des Dichtstopfens
20 ausserhalb des Kragens
101 und des Flaschenhalses
10 verbleibt. Entlang des umlaufenden Randes 202 ist eine Käfigauflagefläche
2021 und darin eine umlaufende Käfigrandaussparung
2022, in Form einer Ringnut angeordnet. Bevorzugt weist die Käfigrandaussparung
2022 eine umlaufende Wulst
2023 auf, die durch einen Hinterschnitt in einem unteren Abschnitt der Käfigrandaussparung
2022 auf einer radial innenliegenden Fläche der Käfigrandaussparung
2022 gebildet wird.
[0023] Damit bei der späteren Entnahme von Inhalt des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 ein einfacher Zugang zum Innenraum des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 erreicht ist, ist eine zentrale Stopfenverjüngung
203 im Dichtstopfen
20 vorgesehen, auch gestrichelt in
Figur 1a angedeutet. Durch diese Stopfenverjüngung
203 kann eine Aufzieh- und/oder Applikationsnadel vereinfacht durchgestossen werden.
[0024] Die mehrteilige kompakte Verschlusseinrichtung
2 weist neben dem im Vergleich zum Stand der Technik optimierten Dichtstopfen
20 eine Stopfensicherungseinrichtung
21 auf, die aus zwei Teilen besteht, einem Sicherungskäfig
210 und einer äusseren Käfighülle
211.
[0025] Der im montierten Zustand innen, näher bei der Längsachse
L liegende Sicherungskäfig
210 ist einstückig zusammenhängend hergestellt, bevorzugt aus einem thermoplastischen
Kunststoff und umfasst einen zentrischen Ring
2101 und eine umlaufende Seitenwand
2102 mit mehreren Hinterschnittstegen
2103. Der zentrische Ring
2101 lässt eine zentrische Öffnung im Sicherungskäfig
210 offen, sodass dadurch Aufzieh- und/oder Applikationsnadel durchgestossen werden können.
Die Grösse der zentrischen Öffnung ist bevorzugt so gross, wie der Durchmesser der
Stopfenverjüngung
203 im Dichtstopfen
20 oder sogar grösser. Besonders bevorzugt ist der Sicherungskäfig
210 aus Polybutylenterephthalat (PBT) hergestellt.
[0026] Der Sicherungskäfig
210 kann über ein oder mehrere Rastelemente verfügen, wie z.B. ein umlaufender Vorsprung
oder vereinzelte Rastnasen, wobei die Rastelemente dazu angepasst sind, am medizinischen
Wirkstoffbehälter zu verrasten, beispielsweise mit einem geeigneten Rastbereich, der
am Kragen
101 bereitgestellt wird. Über die Rastelemente kann der Sicherungskäfig einfach am medizinischen
Wirkstoffbehälter befestigt werden, indem der Sicherungskäfig
210 in Richtung Längsachse
L über die Öffnung bzw. den Kragen
101 des medizinischen Wirkstoffbehälters
1 gestülpt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform sind als Rastelemente die Hinterschnittstege
2103 vorgesehen. Die Hinterschnittstege
2103 sind derart in der Seitenwand
2102 angeordnet, dass diese im montierten Zustand in Eingriff unterhalb der Kragenendwulst
102 an den Kragen
101 bringbar sind. In der Ansicht gemäss
Figur 1a ist eine Neigung von unten nach oben in Richtung Längsachse
L erkennbar. Durch die Neigung der Hinterschnittstege
2103 in Richtung Längsachse
L, ist ein Eingreifen der Hinterschnittstege
2103 hinter den Kragen
101 möglich. Der Sicherungskäfig
210 und der Dichtstopfen
20 werden durch diesen Mechanismus in effizienter Weise an dem medizinischen Wirkstoffbehälter
1 in axialer Richtung bzw. in Richtung Längsachse
L gesichert und festgelegt.
[0027] In der Seitenwand
2102 ist eine Käfigrandsicke
2104 mindestens teilweise umlaufend angeordnet. Die Käfigrandsicke
2104 wird im montierten Zustand der mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 von der äusseren Käfighülle
211 umschlossen.
[0028] Am Ende des zentrischen Ringes
2101 ist ein Stopfeneingriffrand
2105 umgebogen angeordnet. Mit dem Stopfeneingriffrand
2105 greift der Sicherungskäfig
210 im montierten Zustand in die Käfigrandaussparung
2022 des Dichtstopfens
20 ein, wodurch der Sicherungskäfig
210 am Dichtstopfen 20 fixiert wird, während der zentrische Ring
2101 auf der Käfigauflagefläche
2021 direkt aufliegt, was in
Figur 1b erkennbar ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Sicherungskäfig
210 alternativ oder zusätzlich am Dichtstopfen
20 befestigt, indem der Dichtstopfen
20 mit dem Sicherungskäfig
210 fest verbunden ist, z.B. verklebt, verschweißt oder mittels Formschluss, wie einem
Schnappeingriff.
[0029] Über den Sicherungskäfig
210 geworfen ist die äussere Käfighülle
211 als Teil der Stopfensicherungseinrichtung
21 gelagert vorgesehen. Diese Käfighülle
211 ist bevorzugt aus einem Metallblech hergestellt, wobei auch eine entsprechend geformte
Kunststoffhülle möglich wäre. Die Käfighülle
211 verläuft im Wesentlichen parallel zum Sicherungskäfig
210 und liegt an diesem an. Die Käfighülle
211 ist als offene Hülse mit einer zentrischen Öffnung
2111 und einer mindestens teilweise umlaufenden Käfighüllensicke
2112 ausgeführt. Einmal in Richtung Längsachse
L zusammengesteckt, kann die Käfighülle
211 nicht mehr ohne Weiteres vom Sicherungskäfig
210 entfernt werden. So zusammengesteckt kann die Stopfensicherungseinrichtung
21 über den Dichtstopfen
20 und den Kragen
101 gepresst werden, sodass schliesslich der Dichtstopfen
20 unlösbar am Flaschenhals
10 befestigt ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Stopfensicherungseinrichtung
21 zunächst über den Dichtstopfen
20 gesteckt und mit diesem verbunden, wobei anschließend der Zusammenbau aus Sicherungskäfig
210, Käfighülle
211, Schutzdeckel
22 und Dichtstopfen
20 als Einheit über den Kragen
101 gesteckt wird, um die Stopfensicherungseinrichtung
21 am medizinischen Wirkstoffbehälter
1 festzulegen. Die Käfighülle
211 umhüllt den Sicherungskäfig
210 vollständig, während nur die zentrischen Flächen oben und unten des Sicherungskäfigs
210 und der Käfighülle
211 im montierten Zustand zugänglich bleiben und eine Aufzieh- und/oder Applikationsnadel
durch die zentrische Öffnung
2111 und den zentrischen Ring
2101 mit zentrischer Öffnung durchstoßbar ist.
[0030] Um den zusätzlichen Schutzdeckel
22 direkt an der äusseren Käfighülle
211 bzw. indirekt am Sicherungskäfig
210 lösbar zu befestigen, sind Zusatzmittel vorgesehen. Diese Zusatzmittel sind entweder
direkt am Sicherungskäfig
210, oder wie in der Ausführungsform hier gezeigt, direkt an der äusseren Käfighülle
211 angeordnet. Als Zusatzmittel ist hier ein Deckeleingriff
2113, am Rand der zentrischen Öffnung
2111 als Teil der äusseren Käfighülle
211 angeformt. Der Deckeleingriff
2113 ist zur Längsachse
L hin geneigt und zwar nach oben, in Richtung des Schutzdeckels
22.
[0031] Der Schutzdeckel
22 ist bevorzugt aus Polycarbonat (PC) oder aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren
(ABS) ausgeführt, in der Regel rotationssymmetrisch und weist konzentrisch einen Bereich
mit einem Eingriffrand
221 auf. Möglich ist aber auch ein Schutzdeckel
22 aus Metall, z.B. Aluminium. Der Eingriffrand
221 umläuft einen Bereich der Deckelinnenfläche, die Fläche, die der äusseren Käfighülle
211 zugewandt ist. Im montierten Zustand des Schutzdeckels
22 an der äusseren Käfighülle
211 greift der Deckeleingriff
2113 in den Eingriffrand
221 ein, wodurch der Schutzdeckel
22 lösbar an der äusseren Käfighülle
211 gehalten, einen Teil der mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 bildet. Der Schutzdeckel
22 kann als Profil geformt sein und eine zentrische Verjüngung
222 oder optionale Aussparungen
222 aufweisen, welche zu einer gesteigerten Stabilität führen oder zur Einsparung von
Material gewählt sind.
[0032] Der Schutzdeckel
22 ist optional und nicht zwingend erforderlich. Um aber gegen äussere Einwirkungen
besser zu schützen, sollte der Schutzdeckel
22 lösbar mit der äusseren Käfighülle
211 oder dem Sicherungskäfig
210 der Stopfensicherungseinrichtung
21 verbunden sein, sodass der Schutzdeckel
22 vor Gebrauch von der Stopfensicherungseinrichtung
21 abziehbar gestaltet ist. Zum Befestigen des Schutzdeckels
22 an der Verschlusseinrichtung
2 kann der Schutzdeckel
22 auch durch Stoffschluss, z.B. mittels Laserschweißen mit der äusseren Käfighülle
211 oder dem Sicherungskäfig
210 verbunden sein. Möglich ist auch eine Klebverbindung oder eine Formschlussverbindung,
wie es oben erläutert ist. Denkbar ist auch, dass der Schutzdeckel
22 zusammen mit dem Sicherungskäfig
210, oder, wenn vorhanden, mit der äußeren Käfighülle
211 in einem Stück gefertigt wird, beispielsweise als Kunststoffspritzguss, wobei Sollbruchstellen
zum Lösen des Schutzdeckels
22 ausgebildet werden. Vor diesem Hintergrund ist es besonders bevorzugt, wenn Schutzdeckel
22 und Sicherungskäfig
210 aus Kunststoff hergestellt sind.
[0033] In
Figur 1b ist der montierte Zustand der mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 gezeigt. Einmal montiert, greifen die Hinterschnittstege
2103 in der Seitenwand
2102 hinter dem Kragen
101 an mehreren Stellen konzentrisch an und die Position des Dichtstopfens
20 an der inneren Anlagefläche
104 ist gesichert, während die mindestens eine Dichtlippe
201 dichtend abschliesst. An der äusseren Kragenfläche
103 liegen die Seitenwand
2102 des Sicherungskäfigs
210 und der äusseren Käfighülle
211 an. Selbst bei Zug in Richtung Längsachse
L, weg vom medizinischen Wirkstoffbehälter
1, verbleibt der Sicherungskäfig
210 und damit der Dichtstopfen
20 unbewegt.
[0034] Die Wirkung der Stopfensicherungseinrichtung
21 ist maximal, bei wenig Materialaufwand, wenig Bauteilen und niedrigem Gewicht der
gesamten Stopfensicherungseinrichtung
21.
[0035] Die Dichtlippen
201, welche vom Dichtstopfen
20 radial nach außen wegragen, hier sind bevorzugt drei abgestufte, also auf unterschiedlichen
Höhen parallel zur Längsachse
L angeordnete Dichtlippen
201 vorgesehen, was in
Figur 1c bei Weglassung des Flaschenhalses
10 erkennbar ist.
[0036] Der Stopfeneingriffrand
2105 greift in die konzentrisch umlaufenden Käfigrandaussparungen
2022 ein. Die Käfigrandaussparungen
2022 sind radial zur Längsachse geneigt aus dem Dichtstopfen
20 ausgespart. Die kreisförmig umlaufende Käfigrandsicke
2104 im Sicherungskäfig
210 und die parallel dazu verlaufende Käfighüllensicke
2112 in der äusseren Käfighülle
211 sind gut erkennbar und im Eingriff. Der Sicherungskäfig
210 ist mit der äußeren Käfighülle
211 wirkverbunden, umschließt den Dichtstopfen
20 und wird vom Deckel
22 verdeckt.
[0037] Durch die hier gezeigte spezielle Ausgestaltung der Käfigrandaussparung
2022 in Richtung Längsachse
L und des eingreifenden Stopfeneingriffrandes
2105, ebenfalls in Richtung Längsachse
L geneigt, wird ein Teil der Oberfläche des Dichtstopfens
20, welcher dem Deckel
22 zugewandt ist, in Richtung äußere Käfighülle
211 gedrückt, sodass die äussere Käfighülle
211 zusätzlich fest auf dem Dichtstopfen
20 aufliegt.
[0038] Für medizinische Wirkstoffbehälter
1 aus Glas, kann die mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 optional angepasst werden. Da derartige medizinische Wirkstoffbehälter
1 aus Glas oftmals einfacher geformte Flaschenhälse
10 ohne hervortretenden oder wegragende Kragenendwulste
102 aufweisen, ist eine ausreichende Befestigung oftmals schwieriger herstellbar. Neben
der kompakten mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 kommen hier bevorzugt ein innerer Thermoplastring
23 und ein äusserer Metallring
24 zum Einsatz, wie in
Figur 2a gezeigt. Der innere Thermoplastring
23 ist bevorzugt aus Polybutylenterephthalat (PBT) hergestellt, während der äussere
Metallring
24 aus Aluminium oder einam anderen Metall hergestellt ist. Der Thermoplastring
23 weist eine Pofilierung abgestimmt auf das Profil des Metallringes
24 auf. Aufgrund der thermoplastischen Ausführung des Thermoplastrings
23 kann dieser am Metallring
24 festgeklebt werden. Der Metallring
24 weist einen oberen Kragen
240, einen mittleren Abschnitt mit Durchgangslöchern
241 und einen unteren Metallringflansch
242 auf. Teile des Thermoplastrings
23 schmelzen durch die Durchgangslöcher
241 bei der Herstellung, sodass beide Ringe
23, 24 unlösbar miteinander verbunden sind. Dieses Aufschmelzen des Thermoplastrings
23 auf den Metallring
24 kann direkt am Kragen
101 montiert passieren oder vorgängig durchgeführt worden sein.
[0039] In
Figur 2b sind Metallring
24 und Thermoplastring
23 am Flaschenhals
10 montiert vor Aufpressen der mehrteiligen kompakten Verschlussrichtung 2 gezeigt.
Figur 2c zeigt, wie eine derartige mit Metallring
24 und Thermoplastring
23 kombinierte mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 auf einem vereinfachten Flaschenhals
10 befestigt sein kann, nach dem Aufpressen in Pfeilrichtung
L. Der Sicherungskäfig
210 greift mit einem Teil der Seitenwand
2102 unter den Thermoplastring
23 bzw. den Metallring
24.
[0040] Zusätzlich können Vorkehrungen im Schutzdeckel
22 vorteilhaft sein, welche die Unversehrtheit der mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 überprüfen lassen. Dazu ist der Schutzdeckel
22 hier mehrstückig, genauer zweistückig ausgestaltet, was in
Figuren 3a und 3b verdeutlicht ist. Neben der Lage des Schutzdeckels
22, in welcher Aussparungen
222 vorgesehen sind, ist eine zusätzliche transparente/transluzente Fensterlage
223 mit mindestens einer Fenstererhöhung
224 vorgesehen. Hier hat man sich für drei Aussparungen
222 und eine transparente/transluzente Fensterlage
223 mit drei Fenstererhöhungen
224 entschieden. Die Fensterlage
223 muss derart transparent/transluzent ausgeführt sein, dass durch die Fenstererhöhungen
224 ein Einblick bis zum Dichtstopfen
20 bzw. bis zum oberen Rand des Sicherungskäfigs
210 und der äußeren Käfighülle
211 resultiert. Damit kann beurteilt werden, ob die jeweilige mehrteilige Verschlusseinrichtung
2 bereits einmal geöffnet war bzw. eines der Bauteile zerstört wurde. Bevorzugt wird
der Schutzdeckel
22 mit Schutzdeckellage und transparenter/transluzenter Fensterlage
223 in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Mit transparent/transluzent wird eine Fensterlage
223 bezeichnet, welche mindestens 50% des einfallenden Lichtes durchlässt, damit Rückschlüsse
auf die Unversehrtbarkeit gezogen werden können.
[0041] Der Vorteil aller präsentierten mehrteiligen Verschlusseinrichtung
2 ist hier, dass mehrere unverschlossene medizinische Wirkstoffbehälter
1 mit passenden mehrteiligen Verschlusseinrichtungen
2 und möglicherweise mit der Ringkombination
23, 24 unbefüllt und unverschlossen zu einer Wirkstoffabfüllanlage transportiert werden
können, dort befüllt werden und auch dort einfach verschlossen werden können. Ohne
Spezialwerkzeug am Ort der Abfüllung durch den Impfstoff- bzw. Wirkstoffabfüller selbst.
[0042] Dazu wird, wie in
Figur 4 gezeigt, ein Transportbehälter
3, welcher auch als Anlieferungskassette
3 bezeichnet werden kann, umfassend eine Transportbehälterwanne
33, in welcher eine erste Lagerpalette
31 mit mehrteiligen Verschlusseinrichtungen
2 und eine zweite Lagerpalette
32 mit medizinischen Wirkstoffbehältern
1, mit einem Kastendeckel 30 und/oder einer Schutzfolie
30 verschlossen angeliefert. Die medizinischen Wirkstoffbehälter
1 sind unverschlossen, d.h. die Öffnungen der medizinischen Wirkstoffbehälter 1 am
Flaschenhals
10 sind frei.
[0043] Die zweite Lagerpalette
32 mit leeren medizinischen Wirkstoffbehältern
1 liegt in der Transportbehälterwanne auf der ersten Lagerpalette mit den mehrteiligen
Verschlusseinrichtungen
32 auf.
[0044] Ein möglicher Befüllungsvorgang der medizinischen Wirkstoffbehälter
1 ist wie folgt. Zunächst wird der Transportbehälter
3 bzw. die Transportbehälterwanne
33 zu einer Abfüllanlage für medizinische Wirkstoffe geliefert und dieser bereitgestellt.
Dort wird der Kastendeckel
30 und/oder die Schutzfolie
30 entfernt. Anschließend wird die zweite Lagerpalette
32 mit den medizinischen Wirkstoffbehältern
1 aus der Transportbehälterwanne
33 genommen und in die Abfüllstation eingebracht, wo das Befüllen der offenen, örtlich
in der zweiten Lagerpalette
32 angeordneten medizinischen Wirkstoffbehälter
1 erfolgt.
[0045] Sobald sämtliche medizinischen Wirkstoffbehälter
1 der zweiten Lagerpalette
32 befüllt sind, wird die komplette erste Lagerpalette
31 , die ebenfalls aus der Transportbehälterwanne
33 genommen wird, auf den Flaschenhälsen der befüllten medizinischen Wirkstoffbehälter
1 platziert und durch ein Pressen der ersten Lagerpalette
31 in Richtung Transportbehälterwannenboden wird jeder medizinische Wirkstoffbehälter
1 mit einer zugehörigen Verschlusseinrichtung
31 dicht verschlossen. Beim Hinunterdrücken der ersten Lagerpalette
31 in Richtung Transportbehälterwannenboden, bzw. in Richtung Boden des medizinischen
Wirkstoffbehälters
1, werden die mehrteiligen Verschlusseinrichtungen
2 mit ihren Dichtstopfen
20 und der Stopfensicherung
21 auf die Öffnungen der Flaschenhälse
10 gepresst. Die Hinterschnittstege
2103 in der Seitenwand
2102 des Sicherungskäfigs
210 greifen hinter die Kragenendwulst
102 und sichern gegen eine ungewünschte Öffnung der medizinische Wirkstoffbehälter
1.
[0046] Um ein einfaches und schnelles Verschließen zu gewährleisten ist die Anordnung der
Verschlusseinrichtungen in der ersten Lagerpalette
31 auf die Anordnung der Wirkstoffbehälter in der zweiten Lagerpalette
32 abgestimmt, d.h., dass durch Platzieren und Aufdrücken der ersten Lagerpalette
31 auf die zweite Lagerpalette
32 die mehrteiligen Verschlusseinrichtungen
2 an den Flaschenhälsen
10 korrespondierender medizinischer Wirkstoffbehälter
1 einrasten und den jeweiligen medizinischen Wirkstoffbehälter
1 verschließen. Das ermöglicht ein einfaches und schnelles Verschließen der medizinischen
Wirkstoffbehälter
1.
[0047] Nach Befüllung und Verschließen der Wirkstoffbehälter
1 kann die zweite Lagerpalette
32 mit den befüllten und verschlossenen medizinischen Wirkstoffbehältern
1 wieder in der Transportbehälterwanne
33 positioniert und der Transportbehälter mit dem Kastendeckel
30 und/oder einer Schutzfolie
30 verschlossen werden.
[0048] Im Falle der Verwendung medizinischer Wirkstoffbehälter
1 aus Glas, werden zusätzlich Thermoplastring
23 und Metallring
24 am Flaschenhals
10 montiert, bevor die Verschlusseinrichtungen
2 aufgelegt und das ganze unverschlossen transportiert wird. Das Aufpressen der mehrteiligen
Verschlusseinrichtungen
2 erfolgt nach der Befüllung wie gewohnt, dann über den Flaschenhals
10 mit Ringkombination
23, 24.
[0049] Als Material für den Kastendeckel
30, die Lagerpaletten
31, 32 und die Transportbehälterwanne
33 können bekannte Kunststoffe, insbesondere Thermoplaste, verwendet werden. Als Material
für die Schutzfolie
30 hat sich insbesondere ein Vliesstoff aus Polyethylen hoher Dichte als geeignet erwiesen.
[0050] Durch die Anlieferung des Transportbehälters
3 mit unverschlossenen Wirkstoffbehältern, wobei die erste Lagerpalette
31 und die zweite Lagerpalette
32 aufeinander abgestimmte Positionen der Verschlusseinrichtungen
2 und der Wirkstoffbehälter
1 aufweisen, kann die Befüllung und das Verschließen vereinfacht und stark beschleunigt
werden. Dieses Befüllungs- und Verschlussverfahren muss nicht durch eine Spezialfirma
erledigt werden. Da mehrere Bauteile in einer Verpackung, hier dem Transportbehälter
3 zum Befüllen geliefert werden, kann eine große Menge Abfall und großes Transportvolumen
verhindert werden. Zudem ist die Einhaltung der notwendigen Sterilität beim Transport
gewährleistet.
[0051] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Verschlusseinrichtung
2, die sich von der z.B. in Figur 1b gezeigten Ausführungsform darin unterscheidet,
dass sie über keine Sicherungshülle verfügt. Bei dieser Ausführungsform ist der Sicherungskäfig
211 aus Kunststoff und sichert den Dichtstopfen
20 mithilfe der Hinterschnittstege
2103. Der Schutzdeckel
22 ist direkt an den Sicherungskäfig
211 angeschweißt.
[0052] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Verschlusseinrichtung
2, die ähnlich wie in Figur 1b eine Sicherungshülle
211 aus Aluminium aufweist. Bei dieser Ausführungsform erstreckt sich die Sicherungshülle
211 in Längsrichtung
L entlang der Seitenwand
2102 über das untere Ende des Sicherungskäfigs
210 hinaus und ist dort mit dem Sicherungskäfig vercrimpt.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Medizinischer Wirkstoffbehälter / Vial
10 Flaschenhals
101 Kragen mit innerer Kragenverjüngung
102 Kragenendwulst
103 äussere Kragenfläche
104 innere Anlagefläche
- 2
- Mehrteilige Verschlusseinrichtung
- 20
- Dichtstopfen (Gummi, Elastomer, selbstschliessend)
201 Dichtlippen
202 Rand
2021 Käfigauflagefläche
2022 Käfigrandaussparung
203 Stopfenverjüngung
- 21
- Stopfensicherungseinrichtung
210 Sicherungskäfig (Thermoplast, PBT)
2101 zentrischer Ring (mit zentischer Öffnung)
2102 Seitenwand
2103 Hinterschnittstege in Seitenwand
2104 Käfigrandsicke
2105 Stopfeneingriffrand (Ende des zentrischen Rings umlaufend,
211 äussere Käfighülle (Metall, umgebendes Blech)
2111 zentrische Öffnung
2112 Käfighüllensicke (umlaufender Eingriffrand, analog zu 2104)
2113 Deckeleingriff (umlaufend um 2111)
- 22
- Schutzdeckel (abziehbar, Kunststoff, profiliert, rotationssymmetrisch)
221 Eingriffrand (schräg nach oben wegragend, mit Deckeleingriff wirkverbindbar)
222 zentrische Verjüngung/ optionale Aussparungen
223 transparente/transluzente Fensterlage
224 Fenstererhöhungen in 223
- 23
- Thermoplastring
- 24
- Metallring
240 oberer Kragen
241 Durchgangslöcher
242 Metallringflansch
- 3
- Transportbehälter/Anlieferungskassette
30 Kastendeckel/ Schutzfolie
31 erste Lagerpalette für Verschlusseinrichtungen
32 zweite Lagerpalette für Wirkstoffbehälter
33 Transportbehälterwanne
1. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) zur Kopplung an einen medizinischen Wirkstoffbehälter
(1) mit einem geeigneten Kragen (101), wobei die mehrteilige Verschlusseinrichtung
(2) einen Dichtstopfen (20), eine Stopfensicherungseinrichtung (21) und einen Schutzdeckel
(22) umfasst, wobei der Dichtstopfen (20) mittels der Stopfensicherungseinrichtung
(21) an dem Wirkstoffbehälter (1) eine Öffnung in einem Flaschenhals (10) des Wirkstoffbehälters
(1) abdichtend und eine luftdichte Entnahme von flüssigem Wirkstoff erlaubend, festlegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stopfensicherungseinrichtung (21) einen Sicherungskäfig (210) aus einem Thermoplast
mit einem zentrischen Ring (2101), einer zentrischen Öffnung und einer Seitenwand
(2102) umfasst,
wobei von der inneren Fläche der Seitenwand (2102) ein oder mehrere Rastelemente,
insbesondere eine Mehrzahl angeformter Hinterschnittstege (2103), in Richtung Längsachse
(L) wegragt,
wobei ein am Sicherungskäfig (210) angeformter Stopfeneingriffrand (2105) in eine
Käfigrandaussparung (2022) am Dichtstopfen (20), eingreift,
wobei der Schutzdeckel (22) lösbar an der Stopfensicherungseinrichtung (21) befestigt
ist.
2. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach Anspruch 1, wobei ein Thermoplastring (23)
und ein den Thermoplastring (23) umgebender Metallring (24) Teil der mehrteiligen
Verschlusseinrichtung (2) sind, wobei der Sicherungskäfig (210) dazu geeignet ist,
sich am Metallring (24) und/oder Thermoplastring (23) festzulegen, insbesondere zu
verrasten.
3. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach Anspruch 2, wobei der Thermoplastring (23)
mit dem umgebenden Metallring (24) verschmolzen ist und beide Ringe (23, 24) vorgängig
am Kragen (101) des Flaschenhalses (10) montiert sind und dann mit dem Sicherungskäfig
(210) und dem Dichtstopfen (20) wirkverbunden sind.
4. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, wobei der
Metallring (24) einen umlaufenden oberen Kragen (240), einen mittleren Bereich mit
einer Mehrzahl von Durchgangslöchern (241) und einen unteren Metallringflansch (242)
aufweist und damit derart profiliert ist, dass der Metallring (24) den Thermoplastring
(23) aufnimmt und unter dem Kragen (101) am Flaschenhals (10) eingreift.
5. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
am Dichtstopfen (20) aus einem Elastomer, TPE (thermoplastisches Elastomer) oder einem
TPU (thermoplastisches Polyurethan) entlang der äusseren Fläche des Dichtstopfens
(20) eine Mehrzahl von radial nach aussen weisenden Dichtlippen (201) angeordnet ist,
insbesondere drei Dichtlippen (201) als in Richtung einer inneren Anlagefläche (104)
des Kragens (101) wegragendes Material ausgeführt, angeordnet sind.
6. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Schutzdeckel (22) zweistückig hergestellt ist und Aussparungen (222) aufweist,
in welchen Fenstererhöhungen (224) einer transparenten/transluzenten Fensterlage (223)
mindestens teilweise hineinragen.
7. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Schutzdeckel (22) durch Stoffschluss, insbesondere durch Verkleben oder Verschweißen
an der Stopfensicherungseinrichtung (21) befestigt ist.
8. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Schutzdeckel (22) aus Kunststoff, insbesondere aus aus Polycarbonat (PC) oder
aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS) hergestellt ist.
9. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
über den Sicherungskäfig (210) eine vorzugsweise aus Aluminium hergestellte äussere
Käfighülle (211) mit einer zentrischen Öffnung (2111) und einem Deckeleingriff (2113)
zumindest teilweise übergestülpt ist und der Schutzdeckel (22) über den Deckeleingriff
(2113) an der Stopfensicherungseinrichtung (21) lösbar befestigt ist.
10. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach Anspruch 9, wobei die äußere Käfighülle
durch Stoffschluss, insbesondere durch Verkleben oder Verschweißen, durch Formschluss,
insbesondere durch Crimpen, oder durch Kraftschluss an dem Sicherungskäfig festgelegt
ist.
11. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach Anspruch 10, wobei in die äussere Fläche
der Seitenwand (2102) des Sicherungskäfigs (210) eine umlaufende Käfigrandsicke (2104)
eingeformt ist und die äussere Käfighülle (211) eine Käfighüllensicke (2112) für den
Eingriff in die umlaufende Käfigrandsicke (2104) des Sicherungskäfigs aufweist.
12. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Sicherungskäfig (210) aus Polybutylenterephthalat (PBT) hergestellt ist, und wobei
der Dichtstopfen (20) vorzugsweise aus Gummi hergestellt ist.
13. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
im Dichtstopfen (20) eine zentrale Stopfenverjüngung (203) vorhanden ist.
14. Mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Dichtstopfen (20) an der Verschlusseinrichtung (2), vorzugsweise an dem Sicherungskäfig
(210), durch Stoffschluss, insbesondere durch Verkleben oder Verschweißen, durch Formschluss
oder durch Kraftschluss angebracht ist.
15. Medizinischer Wirkstoffbehälter (1) mit einer mehrteiligen Verschlusseinrichtung (2)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der medizinische Wirkstoffbehälter (1) einen Flaschenhals (10) mit einer auf den
Dichtstopfen (20) mit mindestens drei Dichtlippen (201) des Dichtstopfens (20) abgestimmten
inneren Anlagefläche (104) mit einem Kragen (101) zur unlösbaren Befestigung der mehrteiligen
Verschlusseinrichtung (2) am Kragen (101) mittels einmaligen Aufpressen in Richtung
der Längsachse (L) aufweist.
16. Verwendung einer mehrteiligen Verschlusseinrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1
bis 14 als Verschluss eines medizinischen Wirkstoffbehälters (1) zum Verhindern der
Verunreinigung des Innenraums des medizinischen Wirkstoffbehälters (1), welcher die
Entnahme von Wirkstoff bzw. Impfstoff aus dem Innenraum mittels Aufzieh- oder Impfspritze
erlaubt, wobei die mehrteilige Verschlusseinrichtung (2) durch Aufpressen in Richtung
Längsachse (L) des medizinischen Wirkstoffbehälters (1) auf einen Kragen (101) aufpressbar
und danach unlösbar mit dem Dichtstopfen (20) an der inneren Anlagefläche (104) anliegend
gehalten ist.