[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Begrenzen eines wenigstens zwei Kufen
aufweisenden Hebezeuges beim Aufnehmen eines wenigstens eine Aussparung zum Einführen
der Kufen aufweisenden Transportgutes mit dem Hebezeug.
[0002] In der Logistik werden zum Heben und Bewegen von Transportgütern, wie beispielsweise
Paletten, Behältern, Boxen oder ähnliches, Hebezeuge eingesetzt. Bei den Hebezeugen
handelt es sich vorwiegend um Flurfördergeräte. Als Flurfördergeräte werden im Allgemeinen
Fördermittel zum horizontalen Transport von Transportgütern, wie beispielsweise Hubwagen
oder Gabelstapler, verstanden. Die Flurförderzeuge können dabei auch teilelektrisch
oder vollelektrisch sein, sowie mit oder ohne Fahrer steuerbar sein.
[0003] Die Hebezeuge weisen herkömmlicherweise wenigstens zwei Kufen auf, mit der das Transportgut
aufgenommen werden kann. Das Transportgut weist wenigstens eine für die Kufen passende
Aussparung oder Öffnung auf, in die die Kufen eingeführt werden kann. In diesem Fall
werden beide Kufen in dieselbe ebene Aussparung bzw. Öffnung eingeführt. Das Transportgut
kann eine seitliche Begrenzung beispielsweise durch Transportrollen, Standfüße oder
ähnliches aufweisen.
[0004] Sind die Kufen unterhalb des Transportgutes angeordnet, indem sie in die Aussparung
oder Öffnung eingeführt wurden, kann das Transportgut durch Anheben der Kufen ebenfalls
angehoben werden. Im angehobenen Zustand kann das Transportgut dann in horizontaler
Richtung bewegt werden.
[0005] Obwohl die Hebezeuge grundsätzlich zum Transport der Transportgüter eingesetzt werden,
entstehen vor Allem in der Logistik häufig Situationen, in denen am mittels des Hebezeuges
angehobenen Transportgut gearbeitet werden muss. Diese Situationen entstehen insbesondere
in der Kommissionierung, wenn einzelne Stückgüter dem Transportgut entnommen werden
müssen.
[0006] Beispielsweise entstehen in der Brief- bzw. Paketlogistik häufig die Situationen,
dass die Stückgüter bzw. die Briefe und/oder Pakete in großen Behältern oder Boxen
transportiert werden. Diese Briefe und/oder Pakete müssen zur Weiterverarbeitung entnommen,
sortiert und/oder neu zugeordnet werden. Um eine ergonomische Arbeitsweise gewährleisten
zu können, werden die Transportgüter mittels eines Hebezeuges auf eine ergonomisch
vorteilhafte Höhe angehoben, sodass ein Verarbeiten der einzelnen Stückgüter in einer
rückenschonenden Haltung erfolgen kann.
[0007] Beim Arbeiten am angehobenen Transportgut entstehen jedoch eine Vielzahl von Gefahren,
die ein Gewährleisten des Arbeitsschutzes erheblich erschweren.
[0008] Beim Aufnehmen des Transportgutes mit dem Hebezeug kann die Einführtiefe der Kufen
unter bzw. in das Transportgut nicht überwacht werden. Das bedeutet, dass der Führer
des Hebezeuges abhängig von der Höhe und Bauform des Transportgutes sowie des Hebezeuges
nicht sehen kann, wie weit die Kufen unter bzw. in das Transportgut eingeführt ist,
bevor er dieses anhebt. In der Regel sind die Kufen deutlich länger als das Transportgut,
sodass die Kufen beim Einführen bis zum Anschlag am dahinterliegenden Ende des Transportgutes
hervorragen. Im angehobenen Zustand stehen die Kufenspitzen hervor, die dann ein erhebliches
Risiko für Unfälle und Verletzungen darstellen. Ebenso können die Kufen auch nicht
weit genug eingeführt werden, sodass das Transportgut nicht vollständig erfasst wird
und beim Anheben über die Kufenspitzen kippen bzw. abrutschen kann. Diese Risiken
können umgangen werden, indem die Kufen immer genau so tief unter bzw. in das Transportgut
eingeführt werden, dass die Kufenspitzen bis zu der hintersten Kante des Transportgutes
ragen und somit die Grundfläche des Transportgutes mit den Kufenspitzen abschließt.
Auf diese Weise stehen weder die Kufenspitzen hervor noch kann das Transportgut über
die Kufenspitzen kippen. Diese Positionierung der Kufen unterhalb des Transportgutes
bedarf einer erheblichen Präzision. Diese Präzision ist zeitaufwendig, da der Führer
des Hebezeuges die Position der Kufen unter dem Transportgut vor dem Anheben permanent
kontrollieren muss. Dauerhafte Veränderungen oder Anbauten an den Hebezeugen, die
die vorgenannten Nachteile beheben können, sind weder zugelassen noch realisierbar.
[0009] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit bereitzustellen,
mit der das Transportgut präzise und zeitsparend auf dem Hebezeug angeordnet werden
kann, die sowohl leicht händelbar als auch flexibel einsetzbar ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0011] Erfindungsgemäß ist somit eine Vorrichtung zum Begrenzen eines wenigstens zwei Kufen
aufweisenden Hebezeuges beim Aufnehmen eines wenigstens eine Aussparung zum Einführen
der Kufen aufweisenden Transportgutes mit dem Hebezeug vorgesehen, wobei die Vorrichtung
ein Befestigungsmittel aufweist, mit dem die Vorrichtung auf den Kufen reversibel
befestigbar ist, die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, in einem betriebsbereiten
Zustand beim Einführen der Kufen in die Aussparung die Einführtiefe zu begrenzen,
indem der hintere Anschlag in einem eingeführten Zustand am Transportgut anliegt.
[0012] Vorliegend wird als Hebezeug insbesondere ein Flurfördergerät verstanden. Flurfördergeräte
umfassen im Allgemeinen Fördermittel zum horizontalen Transport von Transportgütern,
wie beispielsweise Hubwagen oder Gabelstapler. Das Hebezeug weist wenigstens zwei
Kufen, die sogenannten Zinken, auf, mit denen ein Transportgut angehoben werden kann.
[0013] Als Transportgut wird vorliegend eine Palette, ein Behälterwagen und/oder eine Box
verstanden, die bzw. der es ermöglicht, mehrere einzelnen Stückgüter gleichzeitig
zu transportieren.
[0014] Ist vorliegend die Rede von einem "betriebsbereiten Zustand", ist damit der Zustand
gemeint, in dem die Vorrichtung auf dem Hebezeug montiert sowie befestigt ist und
das System aus Hebezeug und Vorrichtung zum Einführen unter das Transportgut bzw.
in die Aussparung des Transportgutes bereit ist. Unter "eingeführter Zustand" wird
dementsprechend der Zustand verstanden, in dem die Kufen des Hebezeuges zusammen mit
der Vorrichtung unter das Transportgut bzw. in die Aussparung des Transportgut eingeführt
sind und das Hebezeug zum Anheben des Transportgutes bereit ist.
[0015] Die Vorrichtung weist einen hinteren Anschlag auf, der die Einführtiefe der Kufen
unter das Transportgut begrenzt. Der Abstand zwischen Kufenspitzen und hinteren Anschlag
bestimmt die Einführtiefe.
[0016] Es ist somit ein maßgeblicher Punkt der Erfindung, dass mittels der Vorrichtung der
ursprüngliche Anschlagpunkt in Richtung des Transportgutes verschoben werden kann,
sodass bei schmaleren Transportgütern diese sicher aufgenommen werden und präzise
positioniert werden können, ohne dass die Kufenspitzen hervorragen oder das Transportgut
nicht vollständig erfasst wird. Die Vorrichtung lässt sich einfach auf dem Hebezeug
reversibel befestigen und kann flexibel eingesetzt werden. Im betriebsbereiten Zustand
werden die Kufen so weit unter das Transportgut gefahren, bis das Transportgut an
dem hinteren Anschlag der Vorrichtung anliegt. Der Abstand zwischen Kufenspitze und
hinterem Anschlag kann dabei insbesondere auf die Tiefe des Transportgutes angepasst
werden, sodass die Vorrichtung universell einsetzbar ist.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung einen mit
dem hinteren Anschlag verbundenen vorderen Anschlag auf. Weiter bevorzugt liegt der
vordere Anschlag im betriebsbereiten Zustand an einer vorderen Spitze der Kufen an.
Der vordere Anschlag kann dabei insbesondere als Winkeleisen ausgestaltet sein. Der
vordere Anschlag liegt an den Kufenspitzen an und verhindert eine Bewegung der Vorrichtung
in Längsrichtung entgegen der Bewegungsrichtung des Hebezeuges, insbesondere wenn
der hintere Anschlag beim Aufnehmen eines Transportgutes an dem Transportgut anliegt
und eine Kraft entgegen der Bewegungsrichtung auf die Vorrichtung ausgeübt wird. Gleichzeitig
wird durch die Kombination aus vorderem und hinterem Anschlag gewährleistet, dass
die Vorrichtung auf beliebigen Aufnahmegeräten aufgelegt und befestigt werden kann
stets unter Beibehaltung derselben Einführtiefe.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind der hintere Anschlag und
der vordere Anschlag mittels wenigstens einer Längsstrebe verbunden. Weiter bevorzugte
ist die Längsstrebe im betriebsbereiten Zustand zwischen den Kufen angeordnet. Die
Länge der Längsstreben definieren den Abstand zwischen vorderem Anschlag und hinterem
Anschlag und somit die Einführtiefe des Hebezeuges im betriebsbereiten Zustand. Dieser
Abstand kann insbesondere variiert und an die Tiefe des Transportguts individuell
angepasst werden. Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung mindestens zwei Längsstreben,
wobei je eine Längsstrebe an der Innenseite einer Kufe anliegt. Auf diese Weise verhindern
die Längsstreben eine Bewegung der Vorrichtung in Querrichtung. Die Längsstreben sind
dabei insbesondere geometrisch derart bemessen, dass sie sich im betriebsbereiten
Zustand in einer planaren Ebene mit der Oberfläche der Kufen befinden und somit eine
ebene Oberfläche zum Tragen des Transportgutes gewährleistet werden kann.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der vordere Anschlag eine
Sicherungskante auf, die dazu ausgestaltet ist, das Transportgut im eingeführten Zustand
in Längsrichtung zu sichern. Der vordere Anschlag, der im betriebsbereiten Zustand
an den Kufenspitzen anliegt, weist insbesondere eine sich senkrecht nach oben erstreckende
Kante auf. Diese Kante ist vorzugsweise zwischen 5 mm und 10 mm hoch und sichert das
Transportgut beim Anheben und Arbeiten vor dem Abrutschen über die Kufenspitzen, da
das Transportgut von der Kante in Längsrichtung zurückgehalten wird.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der hintere Anschlag wenigstens
ein in eine Öffnung des Transportgutes einführbaren Sicherungselement auf, der dazu
ausgestaltet ist, das Transportgut im eingeführten Zustand in Querrichtung zu sichern.
Das Sicherungselement der Vorrichtung sowie eine dazu passende Öffnung in dem Transportgut
bilden zusammen eine Art Stecksystem. Beim Bewegen des Hebezeuges mit der Vorrichtung
in Richtung des Transportgutes wird das Sicherungselement in die dazugehörige Öffnung
des Transportgutes eingeführt. Auf diese Weise entsteht bei einer Bewegung des Transportgutes
in Querrichtung ein Widerstand, sodass das Transportgut in Querrichtung gesichert
wird.
[0021] Vorzugsweise ist das Sicherungselement keilförmig ausgestaltet. "Keilförmig" meint
vorliegend einen dreiecksförmigen Aufbau, wobei eine weite Öffnung des Sicherungselement
in Richtung des zu erfassenden Transportgutes zeigt und das keilförmige Sicherungselement
nach hinten verschmälert ausgeformt ist und somit stabiler wird. Diese keilförmige
Form erleichtert das Einführen in die Öffnung des Transportgutes und ermöglicht gleichzeitig
eine stabile Sicherung vor Querkräften.
[0022] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Vorrichtung zwei Sicherungselement aufweist, die
nebeneinander und voneinander beabstandet angeordnet sind. Somit kann auch bei einer
größeren Öffnung das Bewegen des Transportgutes in beide Querrichtungen verhindert
werden, da zwei beabstandete Sicherungselemente an den Innenseiten der Öffnung anliegen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Sicherungselement schwenkbar
gelagert. "Schwenkbar gelagert" meint insbesondere, dass das Sicherungselement um
eine Rotationsachse rotiert werden kann. Die Rotationsachse kann dabei horizontal
oder vertikal verlaufen. In beiden Fällen wird ein Wegdrehen des Sicherungselementes
ermöglicht. Dies ist vor Allem für die Situationen relevant, in denen das Transportgut
keine passenden Öffnungen aufweist, beispielsweise bei einer auf einer Palette gelagerten
Box, und der Sicherungskeil somit nicht verwendet werden kann.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das Befestigungsmittel
wenigstens einen Magneten. Die Kufen eines Hebezeuges bestehen vorzugsweise aus magnetfähigem
Metall. Dementsprechend kann die Befestigung der Vorrichtung auf den Kufen mittels
eines Magneten erfolgen. Vorzugsweise umfasst das Befestigungsmittel einen Magneten
pro Kufe, sodass die Vorrichtung auf beiden Kufen sicher befestigt werden kann. Die
Magnete sind insbesondere fest mit der Vorrichtung verbunden, sodass sie für die Montage
dauerhaft an der Vorrichtung verbaut sind und nicht abfallen und verloren gehen.
[0025] Vorzugsweise umfassen die Magneten schaltbare Magneten. Bei schaltbaren Magneten
mit Permanentmagneten aus beispielsweise Neodym-Eisen-Bor handelt es sich um Konstruktionen,
die es, ähnlich einem Elektromagnet, ermöglichen, zwischen zwei magnetischen Zuständen
zu wechseln. Über einen Schalter oder einen Hebel wird der schaltbare Magnet gedreht,
so dass sich der magnetische Flussverlauf in der Konstruktion ändert. Im Einschaltzustand
geht der magnetische Fluss über die Polschuhe. Im ausgeschalteten Zustand wird der
Fluss intern so umgeleitet, dass die Feldlinien nicht über die Polschuhe laufen. Auf
diese Weise kann die Vorrichtung besonders leicht auf dem Hebezeug bzw. auf den Kufen
montiert werden. Die Montage besteht lediglich aus dem Auflegen der Vorrichtung und
dem Aktivieren der Magnet durch Drehen einer Betätigungseinrichtung, sodass die Vorrichtung
reversibel auf den Kufen fixiert wird.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Magnet eine Zugkraft
von größer als 550 N, bevorzugt größer als 600 N, ganz besonders bevorzugt größer
als 650 N auf. Weist der Magnet eine Zugkraft von 550 N auf, bedeutet das mit anderen
Worten, dass die Verbindung zwischen Magnet und Kufe bzw. Vorrichtung und Kufe so
stabil ist, dass sie einem Zug mit einer Kraft von 550 N standhält, ohne sich zu lösen.
Eine Zugkraft von ca. 667 N entspricht dabei der Gewichtskraft eines Gewichtes von
68 kg. Vorzugsweise sind die Magnete am hinteren Anschlag angeordnet. Der hintere
Anschlag ist, neben der vorderen Begrenzung durch das an den Kufen anliegende Winkeleisen,
der Punkt, an dem die meiste Kraft angreift, da das Transportgut beim Einführen der
Kufen gegen den hinteren Anschlag gedrückt wird. Werden die Magnete nun am hinteren
Anschlag angeordnet, befestigen sie die Vorrichtung direkt am Angriffspunkt.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung wenigstens
einen Tragegriff zum Tragen und Halten der Vorrichtung auf. Der Tragegriff ist dabei
insbesondere am hinteren Anschlag und/oder zwischen den Längsstreben der Vorrichtung
angeordnet. Dadurch wird bei der Montage das sichere Halten und Führen der Vorrichtung
ermöglicht. Die Montage kann insbesondere dann besonders schnell durchgeführt werden,
indem der vordere Anschlag an den Kufenspitzen angelegt und die Vorrichtung mit dem
Tragegriff und den Magneten auf die Kufen herabgesenkt wird. Der vordere Anschlag
gewährleistet eine sichere Positionierung der Vorrichtung auf den Kufen. Mittels der
Magnete kann die Vorrichtung besonders einfach befestigt werden. Insgesamt werden
somit lediglich zwei bis drei Handgriffe benötigt, um die Vorrichtung auf den Kufen
zu montieren und den betriebsbereiten Zustand herzustellen.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung eine Kippeinheit
auf, die dazu ausgestaltet ist, das Transportgut im eingeführten Zustand um eine Querachse
und/oder eine Längsachse zu kippen. Dazu umfasst die Kippeinheit eine Basiseinheit,
die auf den Kufen befestigt wird und eine Kippvorrichtung, die mit der Basiseinheit
an einem Drehpunkt befestigt ist. Auf der Kippvorrichtung wird das Transportgut angeordnet.
In einer Ausgangsstellung ist die Kippvorrichtung mit der Basiseinheit verriegelt.
Durch Entriegeln kann die Kippvorrichtung um den Drehpunkt bzw. um die Drehachse rotiert
werden. Dabei ist insbesondere der Grad der Rotation vorbestimmt. Vorzugsweise kann
die Kippvorrichtung zwischen 5° und 15° rotiert werden. Die Drehachse ist vorzugsweise
entlang der Sicherungskante orientiert, sodass beim Kippen des Transportgutes ein
Abrutschen des Transportgutes über die Kufenspitzen vermieden werden kann.
[0029] Damit kann ein ergonomisch verbessertes Arbeiten bei der manuellen Entnahme von Stückgütern
aus dem Transportgut, wie beispielsweise einem Behälter, gewährleistet werden. Es
wird somit nicht nur ermöglicht, dass die Anwender unter zur Hilfenahme der Vorrichtung
das Transportgut auf eine sinnvolle Arbeitshöhe anheben. Vielmehr wird ein Kippen
des Transportgutes mittel zusätzlicher Kippeinheit am vorderen Anschlag von ca. 10
bis 15 cm zum Anwender hin ermöglicht. Hierdurch neigt sich das Transportgut leicht
zum Anwender hin, sodass Stückgüter besser erreicht werden können. Ein Abrutschen
des Behältnisses ist bei korrekter Positionierung bedingt durch die Sicherungskante
am vorderen Anschlag nicht zu befürchten.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter im Detail erläutert.
[0031] In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- schematische eine Vorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- schematisch die Vorrichtung aus Fig. 1 in einem betriebsbereiten Zustand in einer
perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3a
- schematisch die Vorrichtung aus Fig. 1 in einem eingeführten Zustand in einer perspektivischen
Rückansicht,
- Fig. 3b
- schematisch die Vorrichtung aus Fig. 1 in einem eingeführten Zustand in einer perspektivischen
Frontansicht.
[0032] In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Die Vorrichtung 1 weist einen
hinteren Anschlag 7 sowie einen vorderen Anschlag 8 auf. Der vordere Anschlag 8 und
der hintere Anschlag 7 sind über zwei Längsstreben 10 miteinander verbunden. Am hinteren
Anschlag 7 befindet sich ein Tragegriff 13, mit dem die Vorrichtung 1 getragen und
positioniert werden kann. Am hinteren Anschlag 7 befinden sich zudem zwei Befestigungsmittel
6 in Form von steuerbaren Magneten sowie zwei Sicherungselemente 12, die zusätzlich
in das Transportgut 5 gesteckt werden können. Der vordere Anschlag 8 umfasst eine
Sicherungskante, die das Anlegen der Vorrichtung 1 an die Kufenspitzen 9 ermöglicht.
[0033] Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 1 aus Fig. 1 in einem betriebsbereiten Zustand. Der
betriebsbereite Zustand entsteht, indem die Vorrichtung 1 auf den Kufen 2 eines Hebezeuges
3 montiert bzw. befestigt wird. Dazu wird der vordere Anschlag 8 an die Kufenspitzen
9 angelegt. Mittels des Tragegriffs 13 kann die Vorrichtung 1 positioniert werden.
Der hintere Anschlag 7 wird zusammen mit den Befestigungsmitteln 6 auf die Kufen 2
herabgesenkt und befestigt. Die Länge der Längsstreben 10 bestimmt die spätere Einführtiefe
E. Die Länge der Längsstreben 10 ist auf die Tiefe des Transportguts 5 angepasst,
sodass das Transportgut 5 optimal aufgenommen werden kann. Eine Bewegung der Vorrichtung
1 in Längsrichtung L wird durch den vorderen Anschlag 8 und die Befestigungsmittel
6 verhindert. Eine Bewegung der Vorrichtung 1 in Querrichtung Q wird durch die Längsstreben
10, die zwischen den Kufen 2 angeordnet sind, verhindert. Auf diese Weise wird die
Vorrichtung 1 nicht nur über die Befestigungsmittel 6, sondern auch über die Geometrie
an sich auf den Kufen 2 gehalten. In diesem gezeigten betriebsbereiten Zustand kann
die Vorrichtung 1 verwendet werden, um ein Transportgut anzuheben. Dieser Zustand
wird in den Fig. 3a und 3b gezeigt.
[0034] Fig. 3a zeigt dabei die Vorrichtung 1 im eingeführten Zustand in einer perspektivischen
Rückansicht. Das Hebezeug 3 wurde mit den Kufen 2 und der Vorrichtung 1 in Richtung
des Transportguts 5 bewegt. Die Kufen 2 wurden dabei in die Aussparung 4 des Transportguts
5 so weit eingeführt, bis das Transportgut 5 an den hinteren Anschlag 7 der Vorrichtung
1 stößt und dadurch die Einführtiefe E begrenzt wird. Die Sicherungselemente 12 wurden
in dem gezeigten Fall zur Seite weggeklappt, da das Transportgut 5 keine passenden
Öffnungen zum Einstecken der Sicherungselemente 12 aufweist.
[0035] In Fig. 3b wird die gleiche Situation wie in Fig. 3a aus einer anderen Blickrichtung
gezeigt. Es ist erkennbar, dass die Vorrichtung 1 mit dem vorderen Anschlag 8 an den
Kufenspitzen 9 anliegt. Beim Einführen der Kufen 2 wird dadurch auch das Bewegen der
Vorrichtung entgegen der Bewegungsrichtung der Kufen 2 verhindert. Die Kufen 2 werden
so weit eingeführt, bis das Transportgut 5 an dem hinteren Anschlag 7 anliegt und
die Stirnseite des Transportguts 5 mit dem vorderen Anschlag 8 bzw. der Kufenspitzen
9 bündig abschließt. Das Transportgut 5 wird in diesem Zustand in Längsrichtung von
dem hinteren Anschlag 7 und von dem vorderen Anschlag 8 bzw. der Sicherungskante 11
gesichert. Die Einführtiefe E wird demnach durch den Abstand des hinteren Anschlags
7 und des vorderen Anschlags 8 bestimmt und ist auf die Tiefe des Transportguts 5
abgestimmt.
[0036] Die Fig. 3a und 3b zeigen die Vorrichtung 1 im eingeführten Zustand mit angehobenen
Transportgut 5. In dieser Position ist das sichere Arbeiten am angehobenen Transportgut
5 möglich, da das Transportgut 5 gesichert ist und ein Abrutschen von den Kufen 2
vermieden wird. Zudem stehen keine Kufenspitzen 9 hervor. Das Aufnehmen des Transportguts
5 ist ferner zeitsparend und einfach, da die Vorrichtung 1 mit wenigen Handgriffen
simpel und reversibel auf den Kufen 2 befestigt werden kann. Danach kann das Transportgut
5 wie gewohnt mit den Kufen 2 aufgenommen werden. Einzig der hintere Anschlag des
Hebezeuges 3 wird durch den hinteren Anschlag 7 der Vorrichtung 1 in Richtung des
Transportguts 5 verschoben.
[0037] Zusätzlich ist ein Abkippen des Transportguts 5 nach vorne durch Rotation um eine
Querachse oder zur Seite durch Rotation um eine Längsachse mittels einer Kippeinheit
möglich, um das Arbeiten am angehobenen Transportgut 5 weiter zu verbessern und den
Zugang zum Inhalt des Transportguts 5 zu vereinfachen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Kufen
- 3
- Hebezeug
- 4
- Aussparung
- 5
- Transportgut
- 6
- Befestigungsmittel
- 7
- hinterer Anschlag
- 8
- vorderer Anschlag
- 9
- Kufenspitze
- 10
- Längsstrebe
- 11
- Sicherungskante
- 12
- Sicherungselement
- 13
- Tragegriff
- E
- Einführtiefe
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
1. Vorrichtung (1) zum Begrenzen eines wenigstens zwei Kufen (2) aufweisenden Hebezeuges
(3) beim Aufnehmen eines wenigstens eine Aussparung (4) zum Einführen der Kufen (2)
aufweisenden Transportgutes (5) mit dem Hebezeug (3), wobei
die Vorrichtung (1) ein Befestigungsmittel (6) aufweist, mit dem die Vorrichtung (1)
auf den Kufen (2) reversibel befestigbar ist,
die Vorrichtung (1) einen hinteren Anschlag (7) aufweist, und
die Vorrichtung (1) dazu ausgestaltet ist, in einem betriebsbereiten Zustand beim
Einführen der Kufen (2) in die Aussparung (4) die Einführtiefe (E) zu begrenzen, indem
der hintere Anschlag (7) in einem eingeführten Zustand am Transportgut (5) anliegt.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung (1) einen mit dem hinteren
Anschlag (7) verbundenen vorderen Anschlag (8) aufweist und der vordere Anschlag (8)
im betriebsbereiten Zustand an einer vorderen Spitze (9) der Kufen (2) anliegt.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei der hintere Anschlag (7) und der vordere Anschlag
(8) mittels wenigstens einer Längsstrebe (10) verbunden sind und die Längsstrebe (10)
im betriebsbereiten Zustand zwischen den Kufen (2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei der vordere Anschlag (8) eine Sicherungskante
(11) aufweist, die dazu ausgestaltet ist, das Transportgut (5) im eingeführten Zustand
in Längsrichtung (L) zu sichern.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der hintere Anschlag (7)
wenigstens ein in eine Öffnung (12) des Transportgutes (5) einführbares Sicherungselement
(13) aufweist, das dazu ausgestaltet ist, das Transportgut (5) im eingeführten Zustand
in Querrichtung (Q) zu sichern.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Sicherungselement (13)
schwenkbar gelagert ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel
(6) wenigstens einen Magneten umfasst.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei der Magnet eine Zugkraft von größer als 550
N, bevorzugt größer als 600 N, ganz besonders bevorzugt größer als 650 N aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung (1) wenigstens
einen Tragegriff (14) zum Tragen und Halten der Vorrichtung (1) aufweist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung (1) eine
Kippeinheit aufweist, die dazu ausgestaltet ist, das Transportgut (5) im eingeführten
Zustand um eine Querachse und/oder eine Längsachse zu kippen.