[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung zur Führung eines Möbelteils, insbesondere
einer Schiebetür oder Falt-Schiebe-Tür, umfassend wenigstens eine Führungsschiene
und wenigstens ein mit dem Möbelteil verbindbares Fahrwerk, welches an der wenigstens
einen Führungsschiene verfahrbar ist, wobei das wenigstens eine Fahrwerk wenigstens
eine um eine erste Drehachse gelagerte Tragrolle zur Abstützung des Gewichts des Möbelteils
und wenigstens eine Stützrolle zur seitlichen Führung des Möbelteils aufweist, wobei
die wenigstens eine Stützrolle um eine quer zur ersten Drehachse ausgerichtete zweite
Drehachse drehbar gelagert ist.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Möbel mit wenigstens einem Möbelteil, insbesondere
einer Schiebetür oder Falt-Schiebe-Tür, einem Möbelkorpus und wenigstens einer solchen
Führungsvorrichtung.
[0003] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Führung wenigstens eines Möbelteils,
insbesondere einer Schiebetür oder Falt-Schiebe-Tür, relativ zu einem Möbelkorpus
mittels wenigstens einer solchen Führungsvorrichtung.
[0004] Führungsvorrichtungen für Möbelteile, insbesondere Schiebetüren oder Falt-Schiebe-Türen
sind im Stand der Technik bereits bekannt. Es existieren Ausführungen, welche nur
eine Rolle besitzen. In diesem Fall übernimmt diese Rolle die Funktion als Trag- und
als Stützrolle. Weiters sind Ausführungen bekannt, welche sowohl eine Trag- als auch
eine Stützrolle aufweisen.
[0005] Bei normalen Belastungen, d.h. konventionellen Öffnungs-und/oder Schließbewegungen
sind beide Varianten verbreitet. Sobald die Belastung durch das Möbelteil jedoch nicht
mehr ausschließlich in vertikaler Richtung wirkt, sondern auch seitlich, d.h. senkrecht
zur Schieberichtung und zur Vertikalen, so wird die Funktion der Stützrolle immer
wichtiger. Dies ist zum Beispiel bei Falt-Schiebe-Türen der Fall. In einigen Stellungen
der Türen wirkt zusätzlich zur vertikalen Belastung noch eine seitliche Kraft auf
die Führungsvorrichtung, die durch die gefalteten Teile der Schiebetür mit seitlichem
Überhang verursacht wird. Die Stützrolle sorgt bei solchen seitlichen Belastungen
dafür, dass sich die Führungsvorrichtung nicht verkeilt oder verklemmt, indem sie
die Tragrolle in der Führungsschiene zentriert.
[0006] Wirkt eine seitliche Kraft dauerhaft auf die Stützrollen, so kann es zu einer Verformung
der Stützrollen kommen. Dies führt dazu, dass sich die Führungsvorrichtung nicht mehr
gleichmäßig bewegen lässt oder ein Rattern der Stützrollen auftritt. Eine solche Verformung
wird auch Abplatten genannt und wird durch eine dauerhaft einwirkende Kraft auf die
Stützrollen verursacht, während diese nicht bewegt werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Führungsvorrichtung dahingehend zu verbessern,
dass ein Abplatten der Stützrollen verhindert oder zumindest verringert wird. Weiterhin
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Möbel mit einer verbesserten Führungsvorrichtung
bereitzustellen. Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren unter
Verwendung einer verbesserten Führungsvorrichtung bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1, 13 und 14 gelöst.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung ist also vorgesehen, dass wenigstens
eine von der wenigstens einen Stützrolle gesonderte Stützvorrichtung vorgesehen ist,
welche dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine Stützrolle in zumindest einer Endlage
der wenigstens einen Führungsschiene gegen eine seitlich, d.h. im Wesentlichen parallel
zur ersten Drehachse, wirkende Querkraft zu entlasten.
[0010] Durch die Entlastung der Stützrollen in zumindest einer Endlage wird eine dauerhafte
Belastung der Stützrollen in einer Position, in der das Möbelteil häufig für eine
längere Zeit verweilt, verhindert. Dadurch kann ein Abplatten der wenigstens einen
Stützrolle verhindert oder zumindest verringert und die Lebensdauer der Führungsvorrichtung
verlängert werden.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens ein
erstes Teil und ein zweites Teil aufweist, welche relativ zueinander bewegbar sind,
wobei das erste Teil und das zweite Teil in einer ersten Stellung miteinander gekoppelt
sind, um die wenigstens eine Stützrolle gegen die Querkraft zu entlasten, und wobei
das erste Teil und das zweite Teil zumindest in einer zweiten Stellung voneinander
entkoppelt sind.
[0012] Durch die zweiteilige Bauweise kann gewährleistet werden, dass die Stützrolle nur
in einer bestimmten Stellung oder im Bereich einer bestimmten Stellung entlastet wird
und in zumindest einer zweiten Stellung seine konstruktionsgemäße Aufgabe ungehindert
erfüllen kann. Es ist dadurch ebenfalls möglich, dass eine derartige Stützvorrichtung
nachträglich an einer Führungsvorrichtung angebracht werden kann.
[0013] Es kann vorgesehen sein, dass eines der wenigstens zwei Teile der wenigstens einen
Stützvorrichtung mit dem wenigstens einen Fahrwerk bewegungsgekoppelt verbunden ist,
und/oder wobei das andere der wenigstens zwei Teile der wenigstens einen Stützvorrichtung
ortsfest anordenbar ist, vorzugsweise mit der wenigstens einen Führungsschiene verbunden
ist.
[0014] Eine derartige Konstruktion kann eine stabilere Bauweise ermöglichen, da nur ein
Teil der Stützvorrichtung bewegbar ist, während das zweite Teil ortsfest anordenbar
ist. Somit kann die Wahrscheinlichkeit von Schäden an den Bauteilen verringert werden,
da das ortsfest anordenbare Bauteil keinen Bewegungsspielraum besitzt.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens eine
Rampe aufweist, vorzugsweise wobei die wenigstens eine Rampe im Wesentlichen parallel
zur zweiten Drehachse der wenigstens einen Stützrolle ausgerichtet ist, und/oder die
wenigstens eine Rampe schräg zu einer Längsrichtung der wenigstens einen Führungsschiene
ausgerichtet ist.
[0016] Dabei ist mit parallel gemeint, dass die Drehachse und die Ebene der Rampe keinen
gemeinsamen Schnittpunkt besitzen. Die Rampe steht schräg zu einer Längsrichtung der
Führungsschiene, wenn sie mit dieser einen spitzen Winkel einschließt.
[0017] Die Rampe kann zur Führung der Stützvorrichtung dienen und somit den Entlastungsprozess
der zumindest einen Stützrolle in einer Endposition der Führungsschiene vereinfachen.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein im Wesentlichen parallel zur zweiten
Drehachse ausgerichteter Träger vorgesehen ist, an welchem das Möbelteil, vorzugsweise
über wenigstens ein Scharnier, lagerbar ist, und/oder wenigstens zwei Führungsschienen
vorgesehen sind, welche im Wesentlichen quer zueinander angeordnet sind.
[0019] Ein Träger, welcher im Wesentlichen parallel zur zweiten Drehachse ausgerichtet ist,
ermöglicht die bewegungsgekoppelte Verbindung von zwei Führungsvorrichtungen. Dadurch
kann eine bessere und stabilere Führung des Möbelteils erzielt werden. Vor allem bei
seitlichen Belastungen kann dadurch ein Kippen des Möbelteils verhindert werden. Zusätzlich
kann ein Träger als Verbindungsmittel zwischen den einzelnen Rollen dienen und somit
gleichzeitig als Fahrwerk dienen.
[0020] Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Möbelteil auf zwei quer zueinander stehenden
Führungsschienen gelagert ist. Dadurch ist eine Bewegung ums Eck möglich. Bei einer
Falt-Schiebe-Tür besteht die Möglichkeit, dass sich die Falt-Schiebe-Tür bei einer
entsprechenden Bewegung immer außerhalb des Raums zwischen den zwei Führungsschienen
befindet. Im Allgemeinen kann durch die Verwendung von zwei Führungsschienen die Bewegungsfreiheit
des Möbelteils erhöht werden.
[0021] Die Verwendung einer zweiten Führungsschiene kann die Bewegung des Möbelteils in
eine Richtung quer zur ersten Führungsschiene ermöglichen, dadurch kann sich die seitliche
Belastung der ersten Führungsschiene erhöhen. Dadurch wird die Entlastung der Stützrolle
in Endlagen umso bedeutender, um ein Abplatten der Stützrollen zu verhindern.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens einen
Wälzkörper aufweist, vorzugsweise wobei der wenigstens eine Wälzkörper um eine parallel
zur zweiten Drehachse der wenigstens einen Stützrolle ausgerichtete dritte Drehachse
drehbar gelagert ist, und/oder über wenigstens ein Nadelwalzlager am wenigstens einen
Fahrwerk gelagert ist, und/oder zumindest bereichsweise aus Stahl besteht.
[0023] Die Verwendung eines Wälzkörpers als Teil der Stützvorrichtung kann die Entlastung
der Stützrolle in einer Endlage der Führungsschiene verbessern. Durch die runde Form
des Wälzkörpers kann ein Einkoppeln in einer Endlage vereinfacht werden.
[0024] Um eine Entlastung gegen eine seitliche Belastung zu gewährleisten, hat es sich als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Wälzlager um eine Drehachse parallel zur zweiten
Drehachse drehbar gelagert sind. Eine solche Positionierung ermöglicht eine optimale
Entlastung der Stützrolle, da die Wälzlager parallel zu der zumindest einen Stützrolle
ausgerichtet werden können.
[0025] Die Verwendung eines Nadelwalzlagers kann eine gute Lagerung des Wälzköpers ermöglichen.
Gleichzeitig kann dadurch eine platzsparende Bauweise der Wälzkörper realisiert werden.
[0026] Um eine Abnutzung und/oder ein Abplatten des Wälzkörpers zu verhindern, kann für
den Wälzkörper zumindest bereichsweise Stahl verwendet werden. Es sind jedoch auch
andere harte, nicht spröde Materialen denkbar. Die Verformung solcher Materialien
ist auch bei längeren Belastungen vernachlässigbar. Dadurch sind solche Materialien
ideal für eine dauerhafte Entlastung der Stützrollen.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens einen
Gleitkörper aufweist.
[0028] Es kann auch ein Gleitkörper verwendet werden, um die Entlastung der Stützrollen
in einer Endposition der Führungsschiene zu gewährleisten. Ein solcher Gleitkörper
kann alternativ oder ergänzend zu einem Wälzkörper zum Einsatz kommen. Der Gleitkörper
kann der Stützvorrichtung als Führung beim Entlastungsvorgang dienen, um den vorhandenen
Bewegungsspielraum der Führungsvorrichtung im Bereich der Endposition sukzessive einzuschränken
und die Belastung der Stützrollen in diesem Bereich bis zum Erreichen der eingekoppelten
Position sukzessive zu verringern.
[0029] Es kann vorgesehen sein, dass ein Kontakt der wenigstens einen Stützrolle zur wenigstens
einen Führungsschiene in der zumindest einen Endlage der wenigstens einen Führungsschiene
durch die wenigstens eine Stützvorrichtung aufhebbar ist. Dadurch kann ein Abplatten
der Stützrolle ausgeschlossen werden, da in dieser Endlage keine seitliche Belastung
mehr auf die Stützrolle wirkt.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Führungsschiene zumindest bereichsweise
aus Aluminium besteht, und/oder wobei eine Mantelfläche der wenigstens einen Stützrolle
aus Kunststoff besteht, und/oder wobei die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens
ein ortsfest anordenbares Teil aus Stahl aufweist.
[0031] Aufgrund des geringen Gewichts und der verhältnismäßig hohen Festigkeit und Stabilität
von Aluminium kann es vorteilhaft sein, die Führungsschiene zumindest bereichsweise
aus Aluminium zu fertigen. Für ein gutes und geräuscharmes Rollverhalten der Stützrolle
kann es vorteilhaft sein, wenn diese aus Kunststoff besteht. Es ist dabei auch denkbar,
dass nur die Außenhülle der Stützrolle aus Kunststoff besteht. Für die Stützvorrichtung
kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest ein ortsfest anordenbares Teil der Stützvorrichtung
aus Stahl besteht, um Abnutzungen und Verformungen der Stützvorrichtung zu vermeiden.
Dadurch kann eine gleichbleibende Entlastung der Stützrolle garantiert werden.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass eines der wenigstens zwei Teile der wenigstens einen
Stützvorrichtung ein U-Profil aufweist, welches mit dem wenigstens einen Wälzkörper
des zweiten der wenigstens zwei Teile der wenigstens einen Stützvorrichtung lösbar
koppelbar ist.
[0033] Durch die Kombination eines U-Profils mit einem Wälzkörper kann die Führung der Möbelteils
während des Entlastungsvorganges optimiert werden. Das U-Profil dient dabei dazu,
den Wälzkörper zu fangen und dadurch den Entlastungsvorgang im Endbereich der Führungsschiene
einzuleiten und im Anschluss im gekoppelten Zustand die Stützrolle zu entlasten. Durch
das U-Profil ist dabei eine Entlastung bei seitlicher Belastung unabhängig von der
Richtung möglich.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Führungsvorrichtung ist es vorgesehen,
dass die wenigstens eine Stützvorrichtung wenigstens ein Stift aufweist, vorzugsweise
wobei der wenigstens eine Stift im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung der
wenigstens einen Führungsschiene angeordnet ist, und/oder wenigstens ein zweiter Stift
vorgesehen ist, wobei die beiden Stifte voneinander, vorzugsweise in einer Querrichtung
der wenigstens einen Führungsschiene, beabstandet sind, und/oder der wenigstens eine
Stift in einem Endbereich eine Rampe aufweist, und/oder der wenigstens eine Stift
in einer, vorzugsweise korrespondierenden Ausnehmung eines Profilabschnitts der wenigstens
einen Führungsschiene angeordnet ist, und/oder der wenigstens eine Stift im Wesentlichen
aus Stahl besteht, und/oder der wenigstens eine Stift in einem Endbereich der wenigstens
einen Führungsschiene angeordnet ist.
[0035] Das erfindungsgemäße Möbel besteht aus wenigstens einem Möbelteil, insbesondere einer
Schiebetür oder Falt-Schiebe-Tür, einem Möbelkorpus und wenigstens einer erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung, vorzugsweise wobei das Möbel wenigstens einen vom wenigstens
einen Möbelteil zumindest bereichsweise abdeckbaren Innenraum aufweist, in welchem
Küchenmöbel und/oder Küchengeräte anordenbar sind, und/oder wenigstens einen sich
in eine Tiefenrichtung des Möbels erstreckenden Hohlraum zur zumindest teilweisen
Aufnahme des wenigstens einen Möbelteils aufweist.
[0036] Durch eine derartige Anordnung ist es möglich, den Innenraum des Möbels ohne Einschränkung
zu nutzen. Durch das teilweise Verstauen der Möbelteile in den Hohlräumen entsteht
der Eindruck, dass der Innenraum des Möbels Teil des Raums ist. Dieser Eindruck wird
auch dadurch verstärkt, dass im Bodenbereich des Möbelteils keine zusätzliche Führung
notwendig ist. Wird der Innenraum nicht mehr gebraucht, so kann das Möbel geschlossen
werden und der Innenraum ist optisch vom Rest des Raums getrennt.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Führung wenigstens eines Möbelteils, insbesondere
einer Schiebetür oder Falt-Schiebe-Tür, relativ zu einem Möbelkorpus mittels wenigstens
einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung weist folgende Verfahrensschritte auf:
- das Gewicht des wenigstens einen Möbelteils wird durch die wenigstens eine Tragrolle
des wenigstens einen Fahrwerks abgestützt,
- das Möbelteil wird bei einer Bewegung des Möbelteils entlang der wenigstens einen
Führungsschiene durch die wenigstens eine Stützrolle seitlich geführt, und
- die wenigstens eine Stützrolle wird in zumindest einer Endlage der wenigstens einen
Führungsschiene gegen eine seitlich, d.h. im Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse
der wenigstens einen Tragrolle, wirkende Querkraft durch die wenigstens eine Stützvorrichtung
entlastet.
[0038] Es kann vorgesehen sein, dass ein Kontakt der wenigstens einen Stützrolle zur wenigstens
einen Führungsschiene in der zumindest einen Endlage der wenigstens einen Führungsschiene
durch die wenigstens eine Stützvorrichtung aufgehoben wird.
[0039] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1a, 1b
- eine perspektivische Ansicht eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ dazu bewegbaren
Möbelteilen,
- Fig. 2a, 2b
- das Möbel gemäß den Figuren 1a, 1b in weiteren Stellungen der Möbelteile zueinander,
- Fig. 3
- das Möbel ohne seitliche Abdeckung,
- Fig. 4a, 4b
- zwei perspektivische Ansichten einer Ausführungsform der Führungsvorrichtung mit Träger
in einer entkoppelten Position,
- Fig. 5a
- eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß den Figuren 4a, 4b der Führungsvorrichtung
ohne Träger in entkoppelter Position,
- Fig. 5b
- eine seitliche Ansicht der Ausführungsform gemäß den Figuren 4a, 4b der Führungsvorrichtung
ohne Träger in entkoppelter Position,
- Fig. 6a
- eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß den Figuren 4a, 4b der Führungsvorrichtung
mit Träger in gekoppelter Position,
- Fig. 6b
- eine seitliche Ansicht der Ausführungsform gemäß den Figuren 4a, 4b der Führungsvorrichtung
mit Träger in gekoppelter Position,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Führungsvorrichtung
in einem gekoppelten Zustand,
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung der Ausführungsform aus Figur 7,
- Fig. 9
- einen horizontalen Schnitt der Ausführungsform aus Figur 7 in einem entkoppelten Zustand,
- Fig. 10
- einen horizontalen Schnitt der Ausführungsform aus Figur 7 in einem gekoppelten Zustand,
- Fig. 11a-11e
- ein Ausführungsbeispiel einer Lagervorrichtung zur drehbaren Lagerung des Wälzkörpers
und/oder der Stützrolle,
- Fig. 12a, b
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stützvorrichtung, welche zwei Stifte umfasst,
die in einem vorderen Endabschnitt einer Führungsschiene gelagert sind, wobei die
Teilfigur a einen ausgebauten Zustand und die Teilfigur b einen eingebauten Zustand,
jeweils in einer perspektivischen Ansicht, zeigt, und
- Fig. 13a, b
- eine Querschnittsansicht des weiteren Ausführungsbeispiels mit den zwei Stiften, wobei
die Teilfigur a einen Zustand zeigt, in welchem ein Wälzkörper an den zwei Stiften
in einer Endlage abgestützt ist, und die Teilfigur b einen Zustand, in welchem das
in einer von der Endlage gesonderten Lage nicht der Fall ist.
[0040] Fig. 1a zeigt eine perspektivische Ansicht eines Möbels 20 mit einem Möbelkorpus
21 und relativ dazu bewegbaren plattenförmigen Möbelteilen 2, welche auch als Falt-Schiebe-Tür
gesehen werden können. Die Möbelteile 2 bestehen aus einzelnen plattenförmigen Teilen,
die durch Scharnierbeschläge 28 (in dieser Figur nicht abgebildet) miteinander verbunden
sind.
[0041] Durch ein Führungssystem 24 sind die Möbelteile 2 an der Querschiene 25 zwischen
einer ersten Position, in der die Möbelteile 2 im Wesentlichen komplanar zueinander
ausgerichtet sind, und einer zweiten Position, in der die Möbelteile 2 im Wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind, bewegbar gelagert. Die Möbelteile 2 sind dabei
in der parallelen Stellung in einer ersten Bewegungsrichtung M1 in einen seitlichen
Hohlraum 23, der als Aufnahmefach dient, einschiebbar.
[0042] Im Weiteren wird die Funktionsweise anhand eines Möbelteiles 2 beschrieben, wobei
für das zweite Möbelteil 2 die Ausführungen analog gelten. Das Führungssystem 24 umfasst
dabei eine Querschiene 25 mit einer Längsrichtung L, wobei ein mit dem Möbelteil 2
verbindbarer Führungsschlitten 26 entlang der Querschiene 24 verfahrbar gelagert ist.
[0043] In Figur 2 ist eines der beiden faltbaren Möbelteile 2 von der komplanaren Stellung
in eine winkelige Stellung bewegt worden. Es sind nun auch die Scharnierbeschläge
28, welche beide Möbelteile 2 miteinander verbinden, sichtbar.
[0044] Das Möbelteil 2 ist über zwei oder mehr Scharniere 27 an einem Träger 11 drehbar
gelagert. Der Träger 11 ist dabei an zumindest einer Führungsschiene 3 (in dieser
Abbildung nicht gezeigt) gelagert und kann in Richtung der Tiefe des Möbelkorpus 21
in den Hohlraum 23 eingeschoben werden. Der Träger 11 ist dabei dazu ausgebildet,
dass er in dieser Position an die Querschiene 25 in Längsrichtung L anschließt und
dass der Führungsschlitten 26 zwischen der Querschiene 25 und dem Träger 11 transferierbar
ist. Somit kann der Führungsschlitten 26 in dieser Position auf den Träger 11 aufgeschoben
werden.
[0045] Der Träger 11 ist als längliche Säule ausgebildet, deren Länge zumindest der halben
Höhe der Möbelteile 2 entspricht.
[0046] Figur 2a zeigt das Möbel 20, wobei sich die beiden Möbelteile 2 in einer parallelen
Stellung zueinander befinden. Der Führungsschlitten 26 wurde auf den Träger 11 transferiert.
Der Träger 11 wurde durch das Aufschieben des Führungsschlittens 26 entriegelt und
ist in diesem Zustand entlang der Führungsschiene 3 (hier nicht abgebildet, siehe
Fig.3) in Tiefenrichtung des Möbelkorpus 21 in den Hohlraum 23 einschiebbar.
[0047] Figur 2b zeigt das Möbel 20 mit den Möbelteilen 2 in einem vollständig eingeschobenen
Zustand. Die Möbelteile 2 sind also durch das Führungssystem 24 ausgehend von einer
ersten komplanaren Stellung gemäß Figur 1a und einer zweiten parallelen Stellung gemäß
Figur 2b, in der die Möbelteile 2 in den Hohlraum 23 eingeschoben wurden, bewegbar
gelagert. Der Hohlraum 23 wird dabei von einer Seitenwand 14 des Möbelkorpus 21 und
einer parallel dazu angeordneten Außenwand 17 des Möbels 20 gebildet.
[0048] Auf diese Weise kann der Innenraum 22 des Möbels 20, wie beispielsweise eine Küche
oder eine Arbeitsfläche, vollständig abgedeckt werden, so dass dieser Innenraum 22
von einem restlichen Bereich eines Wohnraumes abtrennbar ist.
[0049] Fig. 3 zeigt das Möbel 20, wobei die Außenwand 17 ausgeblendet wurde, um die Anordnung
der Führungsschiene 3 im Hohlraum 23 abzubilden. An der Seitenwand 14 des Möbelkorpus
21 ist zumindest eine Führungsschiene 3 zur Führung des Trägers 11 und somit des Möbelteils
2 montiert.
[0050] In der Figur sind zwei Führungsschienen 3 zu erkennen, die eine bessere Führung des
Trägers 11 gewährleisten können. Die Führungsschienen 3 sind dabei quer, vorzugsweise
rechtwinklig, zur Querschiene 25 angeordnet. Die weiteren Komponenten der Führungsvorrichtung
1 sind in dieser Abbildung nicht sichtbar und werden in den folgenden Abbildungen
genauer behandelt.
[0051] Trotz des Führungsschlittens 26, welcher einen Teil des Gewichts des Möbelteils 2
abstützt, erfährt der Träger 11 und dadurch die Führungsvorrichtung 1 durch die seitliche
Auslenkung des Möbelteils 2 im geschlossenen Zustand eine starke und dauerhafte seitliche
Belastung. Um zumindest in der geschlossenen Position ein Abplatten der Stützrollen
6 zu verhindern, kann eine erfindungsgemäße Stützvorrichtung 7 eingesetzt werden.
[0052] Figur 4a zeigt die Führungsvorrichtung 1 mit Träger 11 im entkoppelten Zustand. Zur
besseren Übersicht wurde auf die zusätzliche Abbildung des Möbelteils 2 und des Möbelkorpus
21 verzichtet. Auf der rechten Seite sind die Führungsvorrichtung 1 und der Träger
11 komplett abgebildet, um zu verdeutlichen, welcher Ausschnitt in welcher Perspektive
gezeigt wird. In der Detailansicht ist die Führungsvorrichtung 1 im entkoppelten Zustand
zu sehen.
[0053] In der Führungsschiene 3 ist die Tragrolle 5 bewegbar angeordnet. Die Stützrolle
6 ist in dieser Figur verdeckt, befindet sich jedoch zwischen der Tragrolle 5 und
dem Wälzkörper 12. Die Tragrolle 5 ist dabei mit dem Träger 11 verbunden.
[0054] Das erste Teil 8 der Stützvorrichtung 7, welches bewegungsgekoppelt mit dem Fahrwerk
4 verbunden ist, ist in dieser Ausführungsform als Wälzkörper 12 ausgebildet. Der
zumindest eine Wälzkörper 12 und die in dieser Figur verdeckte Stützrolle 6 sind in
dieser Ausführungsform am selben Schlitten 18 befestigt. Der Schlitten 18 ist mit
dem Träger 11 verbunden, wodurch der Träger 11 die Stützrolle 6 und die Tragrolle
5 miteinander verbindet und dadurch gleichzeitig mit den beiden Rollen als Fahrwerk
4 fungiert.
[0055] Figur 4b zeigt die Ausführungsform aus Figur 4a in einer anderen Perspektive. Die
Tragrolle 5 ist dabei auf einer Auflage 15 in der Führungsschiene 3 bewegbar gelagert.
Diese Auflage 15 dient dazu, die Abnutzung der Tragrolle 5 zu verlangsamen, vorzugsweise
zu verhindern. Zusätzlich kann die Auflage 15 zur Reduzierung einer Geräuschentwicklung
dienen. Unter der Tragrolle 5 befindet sich die in dieser Abbildung verdeckte Stützrolle
6, welche über den Schlitten 18 mit dem Träger 11 verbunden ist. Der zumindest eine
Wälzkörper 12 ist ebenfalls mit dem Schlitten 18 verbunden.
[0056] Der ortsfest anordenbare Teil 9 der Stützvorrichtung 7 ist in dieser Ausführungsform
als U-Profil ausgebildet, in welchem der zumindest eine Wälzkörper 12 einkoppeln kann.
Die Rampen 10 im Bereich des U-Profils, welche dem Wälzkörper 12 zugewandt sind, können
die Führung des zumindest einen Wälzkörpers 12 während des Entlastungsvorgangs erleichtern
und einen sanften Übergang zwischen entkoppeltem und gekoppeltem Zustand gewährleisten.
[0057] Figur 5a zeigt die Führungsvorrichtung 1 aus derselben Perspektive wie Figur 4a.
Zur besseren Übersicht wurde in dieser Abbildung der Träger 11, der gleichzeitig als
Fahrwerk 4 dient, weggelassen. Die Tragrolle 5 ist in der Führungsschiene 3 verfahrbar
angeordnet. Der erste, mit dem Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelte Teil 8 der Stützvorrichtung
7 umfasst zwei Wälzkörper 12, welche am Schlitten 18 angeordnet sind. Analog zu den
zwei Wälzkörpern 12 sind auf der Oberseite des Schlittens 18 zwei (in dieser Abbildung
verdeckte bzw. nur im Ansatz erkennbare) Stützrollen 6 angeordnet.
[0058] Die zweifache Ausführung sowohl der Stützrollen 6 als auch der Wälzkörper 12 dient
einer stabilen Führung des nicht abgebildeten Fahrwerks 4. Dadurch kann ein Verklemmen
oder Verkeilen des Führungsvorrichtung 1 aufgrund seitlicher Belastungen und/oder
parallel zur Fahrtrichtung wirkender Belastungen verhindert werden.
[0059] Der ortsfest anordenbare, zweite Teil der Stützvorrichtung 7 ist so ausgebildet,
dass beide Wälzkörper 12 im U-Profil aufgenommen werden können. Dadurch kann auch
in der Entlastungsposition ein Kippen des nicht abgebildeten Trägers 11 und eine zusätzliche
Belastung der (nicht oder nur im Ansatz sichtbaren) Stützrollen 6 in der Entlastungsposition
verhindert werden.
[0060] Figur 5b zeigt die Anordnung der Figur 5a in der Seitenansicht, welche in Montageposition
der Frontansicht des Möbels 20 entspricht. Die um eine erste Drehachse D1 gelagerte
Tragrolle 5 ist auf einer Auflage 15 in der Führungsschiene 3 verfahrbar gelagert.
Die Stützrolle 6 ist um eine quer zur ersten Drehachse D1 ausgerichtete zweite Drehachse
D2 drehbar gelagert. Die Wälzkörper 12 sind am gleichen Schlitten 18 wie die Stützrollen
6 montiert.
[0061] Durch diese Anordnung ist die Bewegung der Wälzkörper 12 durch den Schlitten 18 mit
dem nicht abgebildeten Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelt. Die Tragrolle 5 und die Stützrollen
6 sind mit einem (nicht abgebildeten) Träger 11 verbindbar, welcher in dieser Ausführungsform
gleichzeitig die Funktion des Fahrwerks 4 erfüllen würde.
[0062] Das ortsfest anordenbare Teil 9 der Stützvorrichtung 7 ist als U-Profil ausgebildet,
welches auf beiden Seiten Rampen 10 in Längsrichtung der Führungsschiene 3 aufweist.
Durch diese Rampen 10 kann die Aufnahme der Wälzkörper 12 im U-Profil erleichtert
werden und dadurch ein flüssiger Übergang von einer entkoppelten Position in die gekoppelte
Position gewährleistet werden.
[0063] Figur 6a zeigt die Führungsvorrichtung 1 mit Träger 11 im gekoppelten Zustand. Auf
der rechten Seite ist die Anordnung komplett dargestellt, um die Detaildarstellung
besser zuordnen zu können.
[0064] Im gekoppelten Zustand hat das U-Profil des ortsfest anordenbaren Teils 9 der Stützvorrichtung
7 die Wälzkörper 12 des mit dem Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelten Teils 8 der Stützvorrichtung
7 aufgenommen und die (in dieser Abbildung nicht sichtbaren bzw. verdeckten) Stützrollen
6 dadurch entlastet.
[0065] Die Stützrollen 6 und die Wälzkörper 12 sind auf dem gleichen Schlitten 18 angeordnet,
welcher wiederum mit dem Träger 11 verbunden ist. Da die Tragrolle 5 ebenfalls mit
dem Träger 11 verbunden ist, stellt dieser in dieser Ausführungsform einen Teil des
Fahrwerks 4 dar.
[0066] Figur 6b zeigt die Führungsvorrichtung 1 mit Träger 11 in gekoppelter Position in
einer Seitenansicht, welche in Montageposition der Frontansicht des Möbels 1 entspricht.
Obwohl die Figur 6b im Vergleich zu Figur 5b den gekoppelten Zustand der Stützvorrichtung
7 abbildet, ist in dieser Perspektive kein Unterschied zu erkennen.
[0067] In der Führungsschiene 3 ist die Tragrolle 5 auf einer Auflage 15 bewegbar gelagert.
Die Tragrolle 5 ist mit dem Träger 11 verbunden, an welchem das Möbelteil 2 drehbar
lagerbar ist. Die Stützrolle 6 und die Wälzkörper 12 sind am gleichen Schlitten 18
angeordnet, welcher ebenfalls mit dem Träger 11 verbunden ist.
[0068] Figur 7 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stützvorrichtung
7 im gekoppelten Zustand. Die Führungsschiene 3 ist an der Seitenwand 14 des Möbelkorpus
21 montiert. Am Träger 11 ist das erste, mit dem Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelte Teil
8 der Stützvorrichtung 7 angeordnet. Das ortsfest angeordnete Teil 9 der Stützvorrichtung
7 ist an der Führungsschiene 3 angeordnet.
[0069] Das Fahrwerk 4 bzw. die wenigstens eine Stützrolle 6 und die Tragrolle 4 sind in
dieser Abbildung jedoch vom Träger 11 verdeckt. Auf dem ersten Teil 8 der Stützvorrichtung
7 kann für eine Verwendung gemäß den Figuren 1a, 1b, 2a und 2b noch ein Aufsatz mit
einer Aufnahme für den Führungsschlitten 26 der Querschiene 25 angeordnet werden.
Um einen Transfer von der Querschiene 25 auf diesen Aufsatz zu gewährleisten, ist
eine Aussparung an der Seitenwand 14 vorgesehen.
[0070] Figur 8 zeigt die Ausführungsform aus Figur 7 in einer Explosionsdarstellung. Die
Führungsvorrichtung 1 besteht aus einer Führungsschiene 3, einem Träger 11 mit daran
angeordnetem Fahrwerk 4, welches zumindest eine Tragrolle 5 und zumindest eine Stützrolle
6 umfasst. Es ist in dieser Abbildung nur eine Stützrolle 6 abgebildet. Die zweite
Stützrolle 6 und die Tragrolle 5 sind durch den Träger 11 verdeckt.
[0071] Die Stützvorrichtung 7 besteht aus zwei Teilen, wobei der erste Teil 8 der Stützvorrichtung
7 mit dem Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelt anordenbar ist und der zweite Teil 9 der Stützvorrichtung
7 ortsfest anordenbar ist.
[0072] Der erste, mit dem Fahrwerk 4 bewegungskoppelbare Teil 8 der Stützvorrichtung 7 besitzt
einen Gleitkörper 13, welcher als Führung bei der Einleitung und/oder während des
Entlastungsprozess dient. Der zweite, ortsfest anordenbare Teil 9 der Stützvorrichtung
7 kann an der Führungsschiene 3 angeordnet werden und mit einer Schraube 16 mit dieser
verbunden werden. Das entsprechende Gegenstück mit einem Gewinde zur Aufnahme der
Schraube 16 wird in dieser Abbildung durch das zweite Teil 9 der Stützvorrichtung
7 verdeckt.
[0073] Figur 9 zeigt einen horizontalen Schnitt der Ausführungsform aus Figur 7 im entkoppelten
Zustand. Zwei Stützrollen 6 sind beweglich in der Führungsschiene 3 angeordnet. Durch
das Fahrwerk 4 sind diese mit der durch das Fahrwerk 4 verdeckten Tragrolle 5 verbunden.
[0074] Die vom abgebildeten Ende der Führungsschiene 3 aus gesehene erste Rampe 10 des ersten,
bewegungsgekoppelt mit dem Fahrwerk 4 angeordneten Teils 8 der Stützvorrichtung 7
dient der Führung des bewegungsgekoppelten Teils 8 der Stützvorrichtung 7 während
des Koppelungsvorgangs. Die zweite Rampe 10 dient dazu, den ersten Teil 8 der Führungsvorrichtung
7 in die richtige Endposition zu bringen und dadurch eine dauerhafte Entlastung der
Stützrollen 6 in der Endposition zu gewährleisten.
[0075] Figur 10 zeigt denselben horizontalen Schnitt wie Figur 9 im gekoppelten Zustand.
Der erste, mit dem Fahrwerk 4 bewegungsgekoppelte Teil 8 der Stützvorrichtung 7 befindet
sich in der Endposition und schließt dabei bündig an den zweiten, ortsfest anordenbaren
Teil 9 der Stützvorrichtung 7 an.
[0076] In dieser Position kann bei einer Verwendung gemäß den Figuren 1a, 1b, 2a, und 2b
das Möbelteil 2 von der parallelen Stellung in die komplanare Stellung gebracht werden,
um den Innenraum 22 des Möbels 20 zu verdecken. Dabei kommt es zu einer Änderung der
Belastung der Führungsvorrichtung 1 und somit der Stützvorrichtung 7. Durch diese
Belastungsänderung verkeilen sich die beiden Teile 8, 9 der Stützvorrichtung 1 ineinander,
wodurch die Entlastung der Stützrollen 6 zusätzlich verstärkt wird und das Fahrwerk
4 in der Endposition fixiert wird.
[0077] Fig. 11a-11e zeigen verschiedene Ansichten einer Lagervorrichtung 19 zur drehbaren
Lagerung des Wälzkörpers 12 und/oder der Stützrolle 6. Die Lagervorrichtung 19 umfasst
ein, vorzugsweise plattenförmiges, Basisteil 19a und einen Lagerstift 29 zur Lagerung
des Wälzkörpers 12 und/oder der Stützrolle 6. Durch die gezeigte Lagervorrichtung
19 kann insbesondere die Kippsicherheit des Lagerstiftes 29, des Wälzkörpers 12 und
der Stützrolle 6 in Bezug zum Basisteil 19a erhöht werden.
[0078] Fig. 11a zeigt eine perspektivische Ansicht der Lagervorrichtung 19, Fig. 11b zeigt
die Lagervorrichtung 19 in einer Seitenansicht, Fig. 11c zeigt eine Draufsicht der
Lagervorrichtung 19, Fig. 11d zeigt eine Schnittansicht entlang der Ebene A-A gemäß
Fig. 11c und Fig. 11e zeigt den in Fig. 11d eingekreisten Bereich in einer vergrößerten
Ansicht.
[0079] Wie aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 11d hervorgeht, sind der Wälzkörper 12
und die Stützrolle 6 in einer Höhenrichtung voneinander beabstandet. Zu erkennen ist
das kompakte Nadelwalzlager 30 zur drehbaren Lagerung des Wälzkörpers 12.
[0080] Der Lagerstift 29 weist zwei voneinander beabstandete Endbereiche 31, 32 auf, wobei
der Wälzkörper 12 am ersten Endbereich 31 und die Stützrolle 6 am zweiten Endbereich
32 des Lagerstiftes 29 angeordnet ist. Der erste Endbereich 31 des Lagerstiftes 29
ist verbreitert ausgeführt, sodass der Wälzkörper 12 drehbar in Position gehalten
wird. Der zweite Endbereich 32 des Lagerstiftes 19 kann hingegen vertaumelt werden,
sodass die Stützrolle 6 drehbar und unverlierbar am Lagerstift 29 angeordnet ist.
[0081] Fig. 11e zeigt den in Fig. 11d eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Dabei kann vorgesehen sein, dass
- das Basisteil 19a wenigstens eine Aushalsung 36 aufweist, in welcher der Lagerstift
29 angeordnet ist, und/oder
- das Basisteil 19a wenigstens ein Durchgangsloch 33 aufweist, welches in einem Querschnitt
konisch ausgebildet ist, wobei der Lagerstift 29 eine korrespondierende Gegenform
34 aufweist, und/oder
- der Lagerstift 29 und das Basisteil 19a an einer Verbindungsstelle 35 miteinander
verbunden sind und an der Verbindungsstelle 35 miteinander verpresst sind.
[0082] Die beiden Endbereiche 31, 32 des Lagerstiftes 29 können in unterschiedlichen Richtungen
vom Basisteil 19a abstehen und/oder es ist zumindest ein Distanzhalter 37 vorgesehen,
welcher die wenigstens eine Stützrolle 6 vom Basisteil 19a beabstandet.
[0083] Durch die Aushalsung 36 (also durch einen vom Basisteil 19a hochgezogenen Kragen)
kann die Kontaktfläche zwischen dem Basisteil 19a und dem Lagerstift 29 vergrößert
werden. Eine zusätzliche Festigkeit zwischen dem Basisteil 19a und dem Lagerstift
29 wird durch den konischen Presssitz zwischen dem Basisteil 19a und dem Lagerstift
29 herbeigeführt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Basisteil 19a und der Lagerstift
29 an der Verbindungsstelle 35 miteinander verpresst werden, wodurch das Basisteil
19a und der Lagerstift 29 kraftschlüssig und formschlüssig miteinander verbindbar
sind.
[0084] Der Distanzhalter 37 ist zwischen dem Basisteil 19a und der Stützrolle 6 angeordnet,
wobei der Distanzhalter 37 das Durchgangsloch 33 zumindest bereichsweise umgibt. Der
Distanzhalter 37 stützt sich am Basisteil 19a an und hemmt auf diese Weise eine Kippbewegung
der Stützrolle 6 relativ zum Basisteil 19a.
[0085] Die Figuren 12a, b und 13a, b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stützvorrichtung
7, welche zwei Stifte 38 umfasst, die in einem vorderen Endabschnitt der Führungsschiene
3 gelagert sind.
[0086] Die Stifte 38 sind im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung der wenigstens
einen Führungsschiene 3 angeordnet.
[0087] Die beiden Stifte 38 sind voneinander in einer Querrichtung der Führungsschiene 3
beabstandet sind.
[0088] Die Stifte 38 weisen jeweils in einem Endbereich eine Rampe 10 auf. Die Rampe 10
kann in Form eines kegelstumpfförmigen Abschnitts ausgebildet sein.
[0089] Die Stifte 38 sind jeweils in einer korrespondierenden Ausnehmung 39 eines, vorzugsweise
in einem Querschnitt U-förmigen Profilabschnitts 40 der Führungsschiene 3 angeordnet.
[0090] Die Stifte 38 bestehen im Wesentlichen aus Stahl.
[0091] Die Figur 13a zeigt einen Zustand, in welchem der Wälzkörper 12 an den zwei Stiften
38 in einer Endlage abgestützt ist, und die Figur 13b einen Zustand, in welchem das
in einer von der Endlage gesonderten Lage nicht der Fall ist.
[0092] Im abgestützten Zustand wird die Stützrolle 6 entlastet. Im unabgestützten Zustand
steht der Wälzkörper 12 nicht in Kontakt mit der Führungsschiene 3. Die seitliche
Abstützung erfolgt in diesem Fall durch die Stützrolle 6.
1. Führungsvorrichtung (1) zur Führung eines Möbelteils (2), insbesondere einer Schiebetür
oder Falt-Schiebe-Tür, umfassend wenigstens eine Führungsschiene (3) und wenigstens
ein mit dem Möbelteil (2) verbindbares Fahrwerk (4), welches an der wenigstens einen
Führungsschiene (3) verfahrbar ist, wobei das wenigstens eine Fahrwerk (4) wenigstens
eine um eine erste Drehachse (D1) gelagerte Tragrolle (5) zur Abstützung des Gewichts
des Möbelteils (2) und wenigstens eine Stützrolle (6) zur seitlichen Führung des Möbelteils
(2) aufweist, wobei die wenigstens eine Stützrolle (6) um eine quer zur ersten Drehachse
(D1) ausgerichtete zweite Drehachse (D2) drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine von der wenigstens einen Stützrolle (6) gesonderte Stützvorrichtung
(7) vorgesehen ist, welche dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine Stützrolle (6)
in zumindest einer Endlage der wenigstens einen Führungsschiene (3) gegen eine seitlich,
d.h. im Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse (D1), wirkende Querkraft zu entlasten.
2. Führungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Stützvorrichtung
(7) ein erstes Teil (8) und wenigstens ein zweites Teil (9) aufweist, welche relativ
zueinander bewegbar und in einer ersten Stellung miteinander gekoppelt sind, um die
wenigstens eine Stützrolle (6) gegen die Querkraft zu entlasten, und zumindest in
einer zweiten Stellung voneinander entkoppelt sind, vorzugsweise wobei eines der wenigstens
zwei Teile (8, 9) der wenigstens einen Stützvorrichtung (7) mit dem wenigstens einen
Fahrwerk (4) bewegungsgekoppelt verbunden ist, und/oder wobei das andere der wenigstens
zwei Teile (8, 9) der wenigstens einen Stützvorrichtung (7) ortsfest anordenbar ist,
vorzugsweise mit der wenigstens einen Führungsschiene (3) verbunden ist.
3. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die wenigstens eine
Stützvorrichtung (7) wenigstens eine Rampe (10) aufweist, vorzugsweise wobei
- die wenigstens eine Rampe (10) im Wesentlichen parallel zur zweiten Drehachse (D2)
der wenigstens einen Stützrolle (6) ausgerichtet ist, und/oder
- die wenigstens eine Rampe (10) schräg zu einer Längsrichtung der wenigstens einen
Führungsschiene (3) ausgerichtet ist.
4. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
- wenigstens ein im Wesentlichen parallel zur zweiten Drehachse (D2) ausgerichteter
Träger (11) vorgesehen ist, an welchem das Möbelteil (2), vorzugsweise über wenigstens
ein Scharnier (27), lagerbar ist, und/oder
- wenigstens zwei Führungsschienen (3, 25) vorgesehen sind, welche im Wesentlichen
quer zueinander angeordnet sind.
5. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die wenigstens eine
Stützvorrichtung (7) wenigstens einen Wälzkörper (12) aufweist, vorzugsweise wobei
- der wenigstens eine Wälzkörper (12) um eine parallel zur zweiten Drehachse (D2)
der wenigstens einen Stützrolle (6) ausgerichtete dritte Drehachse drehbar gelagert
ist, und/oder
- über wenigstens ein Nadelwalzlager (30) am wenigstens einen Fahrwerk (4) gelagert
ist, und/oder
- zumindest bereichsweise aus Stahl besteht.
6. Führungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, wobei eines der wenigstens zwei Teile (8,
9) der wenigstens einen Stützvorrichtung (7) ein U-Profil aufweist, welches mit dem
wenigstens einen Wälzkörper (12) des zweiten der wenigstens zwei Teile (8, 9) der
wenigstens einen Stützvorrichtung (7) lösbar koppelbar ist.
7. Führungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, wobei wenigstens eine Lagervorrichtung
(19) zur drehbaren Lagerung des wenigstens einen Wälzkörpers (12) vorgesehen ist,
wobei die Lagervorrichtung (19) ein Basisteil (19a) und einen daran angeordneten Lagerstift
(29) aufweist.
8. Führungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei
- das Basisteil (19a) wenigstens eine Aushalsung (36) aufweist, in welcher der Lagerstift
(29) angeordnet ist, und/oder
- das Basisteil (19a) wenigstens ein Durchgangsloch (33) aufweist, welches in einem
Querschnitt konisch ausgebildet ist, wobei der Lagerstift (29) eine korrespondierende
Gegenform (34) aufweist, und/oder
- der Lagerstift (29) und das Basisteil (19a) an einer Verbindungsstelle (35) miteinander
verbunden sind und an der Verbindungsstelle (35) miteinander verpresst sind.
9. Führungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei der Lagerstift (29) zwei Endbereiche
(31, 32) aufweist, wobei an einem ersten Endbereich (31) der wenigstens eine Wälzkörper
(12) und an einem zweiten Endbereich (32) die wenigstens eine Stützrolle (6) drehbar
gelagert ist, vorzugsweise
- wobei die zwei Endbereiche (31, 32) in unterschiedlichen Richtungen vom Basisteil
(19a) abstehen, und/oder
- ein Distanzhalter (37) vorgesehen ist, welcher die wenigstens eine Stützrolle (6)
vom Basisteil (19a) beabstandet.
10. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die wenigstens eine
Stützvorrichtung (7) wenigstens einen Gleitkörper (13) aufweist, und/oder wobei ein
Kontakt der wenigstens einen Stützrolle (6) zur wenigstens einen Führungsschiene (3)
in der zumindest einen Endlage der wenigstens einen Führungsschiene (3) durch die
wenigstens eine Stützvorrichtung (7) aufhebbar ist.
11. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die wenigstens eine
Führungsschiene (3) zumindest bereichsweise aus Aluminium besteht, und/oder wobei
eine Mantelfläche der wenigstens einen Stützrolle (6) aus Kunststoff besteht, und/oder
wobei die wenigstens eine Stützvorrichtung (7) wenigstens ein ortsfest anordenbares
Teil (9) aus Stahl aufweist.
12. Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die wenigstens eine
Stützvorrichtung (7) wenigstens ein Stift (38) aufweist, vorzugsweise wobei
- der wenigstens eine Stift (38) im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung der
wenigstens einen Führungsschiene (3) angeordnet ist, und/oder
- wenigstens ein zweiter Stift (38) vorgesehen ist, wobei die beiden Stifte (38) voneinander,
vorzugsweise in einer Querrichtung der wenigstens einen Führungsschiene (3), beabstandet
sind, und/oder
- der wenigstens eine Stift (38) in einem Endbereich eine Rampe (10) aufweist, und/oder
- der wenigstens eine Stift (38) in einer, vorzugsweise korrespondierenden Ausnehmung
(39) eines Profilabschnitts (40) der wenigstens einen Führungsschiene (3) angeordnet
ist, und/oder
- der wenigstens eine Stift (38) im Wesentlichen aus Stahl besteht, und/oder
- der wenigstens eine Stift (38) in einem Endbereich der wenigstens einen Führungsschiene
(3) angeordnet ist.
13. Möbel (20) mit wenigstens einem Möbelteil (2), insbesondere einer Schiebetür oder
Falt-Schiebe-Tür, einem Möbelkorpus (21) und wenigstens einer Führungsvorrichtung
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise wobei das Möbel (20) wenigstens
einen vom wenigstens einen Möbelteil (2) zumindest bereichsweise abdeckbaren Innenraum
(22) aufweist, in welchem Küchenmöbel und/oder Küchengeräte anordenbar sind, und/oder
wenigstens einen sich in eine Tiefenrichtung (M1) des Möbels (1) erstreckenden Hohlraum
(23) zur zumindest teilweisen Aufnahme des wenigstens einen Möbelteils (2) aufweist.
14. Verfahren zur Führung wenigstens eines Möbelteils (2), insbesondere einer Schiebetür
oder Falt-Schiebe-Tür, relativ zu einem Möbelkorpus (21) mittels wenigstens einer
Führungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- das Gewicht des wenigstens einen Möbelteils (2) wird durch die wenigstens eine Tragrolle
(5) des wenigstens einen Fahrwerks (4) abgestützt,
- das Möbelteil (2) wird bei einer Bewegung des Möbelteils (2) entlang der wenigstens
einen Führungsschiene (3) durch die wenigstens eine Stützrolle (6) seitlich geführt,
und
- die wenigstens eine Stützrolle (6) wird in zumindest einer Endlage der wenigstens
einen Führungsschiene (3) gegen eine seitlich, d.h. im Wesentlichen parallel zur ersten
Drehachse (D1) der wenigstens einen Tragrolle (5), wirkende Querkraft durch die wenigstens
eine Stützvorrichtung (7) entlastet.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei ein Kontakt der wenigstens einen Stützrolle (6)
zur wenigstens einen Führungsschiene (3) in der zumindest einen Endlage der wenigstens
einen Führungsschiene (3) durch die wenigstens eine Stützvorrichtung (7) aufgehoben
wird.