[0001] Absaug- oder Entstaubungsanlage von metallurgischen Industrieanlagen und ein Verfahren
zum Betreiben der Absaug- oder Entstaubungsalge.
Bezeichnung der Erfindung
Gebiet der Technik
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von Absaug- oder Entstaubungsanlagen
von metallurgischen Industrieanlagen.
[0003] Einerseits betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Absaug- und/
oder Entstaubungsanlage einer metallurgischen Industrieanlage und eine Absaug- oder
Entstaubungsanlage, wobei die Absaug- und/oder Entstaubungsanlage zumindest folgende
Bauteile aufweist:
- ein metallurgisches Aggregat,
- einen Absaugkanal,
- eine Absaugeinrichtung,
- eine Absaugsteuerung und / oder Absaugregelung der Absaugeinrichtung anhand zumindest
eines vom Betriebszustand des metallurgischen Aggregats abhängigen Vorgabewertes,
- ein Kamerasystem zum Erkennen von ausschwallendem Rauchgas im Bereich des metallurgischen
Aggregates,
- eine Ausschwallsteuerung zur Quantifizierung des vom Kamerasystem erkannten Ausschwallendem
Rauchgas und zur Steuerung der Absaugeinrichtung bei ausschwallendem Rauchgas.
[0004] Andererseits betrifft die Erfindung ein Computerprogramm und ein computerlesbares
Medium.
Stand der Technik
[0005] Die Prozesse zur Stahlerzeugung sind mit Absaug- und Entstaubungsanlagen ausgestattet.
Zu einem großen Teil ist die benötigte Absaugmenge im Großen und Ganzen konstant.
Die gewählte Absaugmenge kann einerseits durch die Prozessbedingungen des Primärprozesses,
beispielsweise aufgrund einer Sauerstoff - Blaserate bei einem Stahlerzeugungs Konverter
und/oder einem aktuellen Haubendruck, gewählt werden. Typischerweise beeinflusst eine
Druckregelung im Absaugkanal eine Durchflussregelung der Absauganlage. Die Durchflussregelung
beeinflusst die Drehzahlregelung. Das Ineinandergreifen verschiedener Regelkreise
führt im Normalbetrieb zu einer gewissen Trägheit der Regelfunktion. Durch diese Trägheit
kann auch die Reaktion bei großer Flammenbildung und / oder Ausschwallendes Rauchgas
von Emissionen zu langsam sein.
[0006] In solchen Stahlerzeugungsprozessen kann es beispielsweise durch Materialzugaben
oder Prozessfluktuationen zu impulsartigen Druckanstiegen im Übergangsbereich von
Primäraggregat und Absaug- und Entstaubungsanlage kommen, die in weiterer Folge zu
Flammenbildung oder Ausschwallung von Emissionen führen. Diese können zu übermäßigen
Emissionen bzw. Freisetzung von giftigen Gasen im Hallenbereich führen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zur Verfügung zu stellen welches sehr
rasch auf auftretendes ausschwallendes Rauchgas reagiert, um ausschwallendes Rauchgas
zu vermeiden.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Ausschwallsteuerung, welche das vom Kamerasystem
erkannte, ausschwallende Rauchgas in seiner Menge bestimmt und eine zusätzlich erforderliche
Ausschwall - Absaugmenge ermittelt. Die zusätzlich erforderliche Ausschwall - Absaugmenge
wird herangezogen, um aus einem aktuellen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung einen
neuen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung einzustellen. Die Ausschwallsteuerung übermittelt
den neue Arbeitspunkt direkt der Absaugeinrichtung und die Steuerung der Absaugeinrichtung
wird ab der Übermittlung ausschließlich von der Ausschwallsteuerung übernommen, bis
ein vorgegebenes Übergabeevent den Zeitpunkt definiert, bei welchem wieder ausschließlich
die Absaugsteuerung und / oder Absaugregelung zur Steuerung und / oder Regelung der
Absaugeinrichtung verwendet wird.
[0009] Durch die direkte Vorgabe eines neuen Arbeitspunktes mittels der Ausschwallsteuerung
der Absaugeinrichtung, kann sehr schnell reagiert werden und das ausschwallende Rauchgas
und eine Flammenbildung kann sehr rasch unterdrückt werden. Die Ausschwallsteuerung
steuert die Absaugeinrichtung somit ausschließlich anhand des aktuellen Arbeitspunktes
und der Menge an ausschwallendem Rauchgas, welches vom Kamerasystem in seiner Menge
quantifiziert wird. Die Absaugsteuerung und/oder Regelung steuert und/oder regelt
jedoch anhand von Vorgabewerten, welche vom Betriebszustand des metallurgischen Aggregates
abhängig ist. Die Vorgabewerte, können beispielsweise bei einem LD Konverter von der
aktuellen Sauerstoff Blaserate, welche durch die Sauerstoff Blaslanze eingebracht
wird, abhängig sein.
[0010] In einer Entstaubungsanlage ist bevorzugt zumindest eine Filteranlage - zum Reinigen
von abgesaugtem Gas aus der metallurgischen Industrieanlage - entlang vom Absaugkanal
angeordnet.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird das ausschwallende Rauchgas in seiner
Menge durch eine Methode des optischen Flusses und einer Flammanalyse bestimmt. Die
Ausschwallsteuerung ermittelt beispielsweise mit der Methode des optischen Flusses
und einer Flammenanalyse die zusätzlich erforderliche Ausschwall - Absaugmenge. Der
optische Fluss einer Bildsequenz ist ein Vektorfeld einer in eine Bildebene projizierten
Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeitsvektoren werden für verschiedene Bildpunkte
berechnet und angezeigt. Es kann also anhand der Bewegung von charakteristischen Mustern
in Bildsequenzen die Bewegung von beispielsweise charakteristischen Rauchwolken festgestellt
werden. Bei einer Bewegung der Rauchwolke behält das charakteristische Muster die
geometrische Form während der Bewegung, wodurch in einer Bildsequenz die Bewegung
dieses charakteristischen Musters erkannt wird. Es kann somit eine Geschwindigkeit
bestimmt werden. Bei der Flammanalyse ist die Größe der Flamme ein Kriterium wie eine
zusätzlich benötigte Absaugmenge festgelegt wird. Dadurch ergibt sich aus einer Größe
der Flamme und einer Flammen- / Rauchgeschwindigkeit ein aktuelles Rauchgasvolumen
in m
3/h, das dementsprechend bei der Ausschwallsteuerung berücksichtigt werden muss. Darüber
hinaus kann über die Größe der Flammen / Rauchwolken auf eine Intensität der Ausschwallung
rückgeschlossen werden.
[0012] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Abzugseinrichtung ein Saugzuggebläse, ein
Stützgebläse oder ein Verdichter.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Übergabeevent eine Änderung der
Prozessphase ist, kein ausschwallendes Rauchgas mehr vorhanden ist oder eine Bedienperson
ein entsprechendes Event definiert.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das metallurgische Aggregat
ein Konverter, ein Elektrolichtbogenofen oder eine metallurgische Schmelzvorrichtung
ist. Die Vorgabewerte für die Absaugsteuerung und/oder Regelung, können beispielsweise
bei einem LD Konverter von der aktuellen Sauerstoff Blaserate, welche durch die Blaslanze
eingebracht wird, abhängig sein.
[0015] Beim elektrischen Lichtbogenofen (EAF) können die Kohlenstoffeinblaserate, ein Brennervolumensstrom
eines Refining Combined Burner (RCB)-, eine Stromstärke der Schmelzelektroden, ein
Prozessfortschritt und Chargierte Materialien während des laufenden Prozesses einen
Vorgabewert beeinflussen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform wird der neue Arbeitspunkt anhand einer Gebläsekennlinie
und einer Anlagenkennlinie der Absaug- und/ oder Entstaubungsanlage ermittelt.
[0017] Durch eine Gebläsekennlinie und mit einer Anlagenkennlinie der Absaug- oder Entstaubungsanlage
kann ein neuer Arbeitspunkt ermittelt werden. Dieser neue Arbeitspunkt wird der Absaugeinrichtung
übermittelt und anhand von Einstellparametern eingestellt, damit der neue Arbeitspunkt
erreicht wird. In einer einfachen Ausführung wird eine relative Drehzahlerhöhung proportional
zur aktuellen Menge von Ausschwallendem Rauchgas durchgeführt. Diese Drehzahlerhöhung
erfolgt durch festgelegte Werte - welche auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb solcher
Anlagen basieren - oder werden durch eine empirische Ermittlung festgelegt.
[0018] Eine zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, dass die Temperatur des ausschwallenden
Rauchgases bestimmt wird und für die Bestimmung der erforderlichen Ausschwall - Absaugmenge
herangezogen wird. Diese Temperatur wird beispielsweise bestimmt durch ein Berechnungsmodell.
Anhand einer Temperatur eines zu erzeugenden Produktes, welches durch das metallurgische
Aggregat erzeugt wird, kann die Temperatur errechnet werden, welches das Rauchgas
aufweist.
[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Kamerasystem einen
erfassbaren Wellenlängenbereich von 380nm - 780nm, 780nm - 3000 nm und / oder 3µm
- 50µm aufweist. Sowohl im sichtbaren Bereich des Lichtes als auch im Infrarotbereich
sind Aufnahmen möglich. Je nach Aufnahmesituation und Störsituation ist der zu verwendende
Wellenlängenbereich entsprechend zu wählen. Bei konstant guten Lichtverhältnissen
bei der metallurgischen Industrieanlage wird ein Sichtbarer Wellenlängenbereich von
400nm-780nm bevorzugt. Bei schlechten und/oder öfter wechselnden Lichtverhältnissen
wird ein Nahinfrarot Wellenlängenbereich von 780nm - 3000nm oder ein Mittlerer Infrarot
Wellenlängenbereich von 3um - 50um bevorzugt. Solche wechselnden Lichtverhältnisse
treten beispielsweise auf, wenn die Hallenbeleuchtung öfter ein- und abgeschaltet
wird oder die Sonneneinstrahlung öfter wechselt.
[0020] Die Aufgabe wird durch eine nachfolgend beschriebene Absauganlage gelöst.
[0021] Die Absaugsteuerung und/oder Absaugregelung und die Ausschwallsteuerung sind über
ein Schaltelement mit der Absaugeinrichtung verbunden. Das Schaltelement empfängt
Signale, ob die Absaugsteuerung und/oder Absaugregelung die Steuerung und/ oder Regelung
der Absaugvorrichtung durchführt, oder ob die Ausschwallsteuerung die Steuerung der
Absaugvorrichtung durchführt. Die Ausschwallsteuerung ist derart eingerichtet, dass
diese Anhand der Quantifizierung des vom Kamerasystem erkannten Ausschwallendem Rauchgas
und anhand eines aktuellen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung einen neuen Arbeitspunkt
der Absaugeinrichtung bestimmen kann, um Ausschwallendes Rauchgas zu vermeiden.
[0022] Eine vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass die Absaugeinrichtung ein Saugzuggebläse,
ein Stützgebläse oder ein Verdichter ist.
[0023] Eine zweckmäßige Ausführung sieht vor, dass das metallurgische Aggregat ein Schmelzaggregat
oder ein Heizaggregat ist.
[0024] Eine besonders vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass das metallurgische Aggregat
ein Konverter, ein Elektrolichtbogenofen, eine metallurgisches Schmelzvorrichtung
ist.
[0025] Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Computerprogramm gelöst, das Maschinencode
umfasst, der von einer Steuerungseinrichtung nach einer zuvor beschriebenen Absaug-oder
Entstaubungsanlage abarbeitbar ist, wobei die Abarbeitung des Maschinencodes durch
eine Steuereinrichtung bewirkt, dass die Absaug- oder Entstaubungsanlage gemäß einem
zuvor beschriebenen Verfahren betrieben wird.
[0026] Die Aufgabe wird ebenso durch Computerlesbares Medium, auf dem das zuvor beschriebene
Computerprogramm gespeichert ist, gelöst.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im
Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Dabei zeigen:
Fig 1 und 2 eine schematische Darstellung einer Steuerung einer Absauganlage für ein
metallurgisches Aggregat.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Gebläse - Kennlinie und einer Anlagen
- Kennlinie
Beschreibung der Ausführungsformen
[0028] In der Fig. 1 ist schematisch eine Absauganlage oder Entstaubungsanlage 4 für ein
metallurgisches Aggregat 1 dargestellt, dies kann beispielsweise ein LD-Konverter
oder ein Lichtbogenofen sein. Die Absauganlage oder Entstaubungsanlage 4 verfügt über
eine Absaughaube 2, einen Absaugkanal 3 und eine Absaugeinrichtung 9, welche beispielsweise
als Saugzuggebläse ausgeführt ist. Die Absaugeinrichtung 9 ist über einen Schalter
7 verbunden. Der Schalter 7 kann zwischen einer Absaugsteuerung 6 und einer Ausschwallsteuerung
5 hin und her schalten. Der Schalter 7 kann ein physischer Schalter sein. Er kann
aber auch als Programmcode ausgeführt sein, welcher je nach Betriebszustand zwischen
der Absaugsteuerung 6 und der Ausschwallsteuerung 5 an eine Steuerleitung 9a ausgibt.
Der Schalter wird über Steuersignale 7a, 7b angesteuert. Diese Steuersignale 7a, 7b
können direkt von der Ausschwallsteuerung 5 und der Absaugsteuerung 6 übermittelt
werden, es ist aber auch denkbar, dass diese Signale von einer übergeordneten Steuerung
des gesamten Prozesses der Absauganlage oder Entstaubungsanlage 4 und / oder des metallurgischen
Aggregates 1 kommt. Die Ausschwallsteuerung 5 ist mit einem Kamerasystem 8 verbunden,
welches das Ausschwallendes Rauchgas 15 erkennen kann. Wenn ausschwallendes Rauchgas
15 erkannt wird, dann ermittelt die Ausschwallsteuerung 5 einen Volumenstrom des ausschwallenden
Rauchgases 15. Aufgrund des Volumenstrom des ausschwallenden Rauchgases 15 ermittelt
die Ausschwallsteuerung 5 anhand des aktuellen Arbeitspunktes der Absaugeinrichtung
9 einen neuen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung 9, um das ausschwallende Rauchgas
15 zu beseitigen. Dieser neue Arbeitspunkt wird über den Schalter 7 an die Absaugeinrichtung
9 übermittelt. Wenn vom Kamerasystem 8 kein ausschwallendes Rauchgas 15 erkannt wird,
dann erfolgt ein Signal an den Schalter 7, beispielsweise über die Datenleitung 7b
und die Absaugsteuerung 5 übernimmt wieder. Es ist auch denkbar, dass von der Absaugsteuerung
7 über die Datenleitung 7a ein Signal erfolgt, weil sich beispielsweise eine Änderung
aufgrund geänderter Verfahrensbedingungen des metallurgischen Aggregates 1 ergeben
haben. Ein Beispiel einer geänderten Verfahrensbedingung ist eine Erhöhung der Sauerstoffblaserate
bei einem LD-Konverter.
[0029] In der Fig. 2 ist ebenfalls eine schematische Darstellung einer Absauganlage oder
Entstaubungsanlage für ein metallurgisches Aggregat 1 dargestellt. Im Gegensatz zu
Fig. 1 ist in Fig. 2 eine Absaugregelung dargestellt. Diese Regelung besteht aus einer
Volumenstromregelung 6a und einer Haubendruckregelung 11. Die Haubendruckregelung
11 soll den Haubendruck derart regeln, dass der Drucksollwert 11a erreicht wird. Der
Haubendruck wird durch eine Druckmessung 12 gemessen. Ein Ausgang der Haubendruckregelung
11 wird an einen Eingang eines Additionsglied 10 ausgegeben, wobei der Haubendruckregelerausgang
mit einem Volumenstromvorgabewert 10a addiert wird und dann als Vorgabewert 6b an
die Volumenstromregelung 6a übermittelt wird. Die Volumenstromregelung 6a hat neben
dem Vorgabewert 6b auch noch einen Messwert, welcher durch die Messeinrichtung 12
im Absaugkanal gemessen wird. Der Ausgang der Volumenstromregelung 6a ist wieder mit
dem Schalter 7 verbunden. Wenn ausschwallendes Rauchgas 15 durch das Kamerasystem
4 erkannt wird, dann wird der Schalter wieder auf die Ausschwallsteuerung 5 geschaltet,
bis kein ausschwallendes Rauchgas 15 vorhanden ist oder beispielsweise, wenn sich
der Betriebszustand ändert.
[0030] In der Fig. 3 ist ein Diagramm mit einer Anlagenkennlinie 20 und mit Gebläsekennlinen
21 dargestellt auf den beiden Achsen ist der Druckverlust und der Volumenstrom V aufgetragen.
Jede Gebläsekennlienie 21 stellt jeweils eine konstante Drehzahl n1 - n4 des Gebläses
dar. Die Ausschwallsteuerung kann beispielsweise anhand des ermittelten Volumenstromes
des ausschwallenden Rauchgases und anhand eines ersten Arbeitspunktes 22 einen neuen
Arbeitspunkt 23 ermitteln. Durch diesen neuen Arbeitspunkt 23 wird das ausschwallende
Rauchgas wieder eliminiert.
[0031] Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- metallurgisches Aggregat
- 2
- Absaughaube
- 3
- Absaugkanal
- 4
- Absauganlage oder Entstaubungsanlage
- 5
- Ausschwallsteuerung
- 6
- Absaugsteuerung
- 6a
- Volumenstromregelung
- 6b
- Vorgabewert
- 7
- Schalter
- 7a
- Datenleitung
- 7b
- Datenleitung
- 8
- Kamerasystem
- 9
- Absaugeinrichtung
- 9a
- Steuerleitung
- 10
- Additionsglied
- 10a
- Volumenstromvorgabewert
- 11
- Haubendruckregelung
- 11a
- Drucksollwert
- 12
- Messeinrichtung
- 15
- ausschwallendes Rauchgas
- 20
- Anlagenkennlinie
- 21
- Gebläsekennlienie
- 22
- erster Arbeitspunkt
- 23
- neuer Arbeitspunkt
- n1 ... n4
- Drehzahl
- V
- Volumenstrom
1. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer metallurgischen
Industrieanlage, wobei die Absaug- oder Entstaubungsanlage zumindest folgende Bauteile
aufweist:
- ein metallurgisches Aggregat (1),
- einen Absaugkanal (3),
- eine Absaugeinrichtung (9),
- eine Absaugsteuerung (6) und / oder Absaugregelung der Absaugeinrichtung (9) anhand
zumindest eines vom Betriebszustand des metallurgischen Aggregats abhängigen Vorgabewertes,
- ein Kamerasystem (8) zum Erkennen von ausschwallendem Rauchgas (15) im Bereich des
metallurgischen Aggregates (1),
- eine Ausschwallsteuerung (5) zur Quantifizierung des vom Kamerasystem (8) erkannten
Ausschwallendem Rauchgas (15) und zur Steuerung der Absaugeinrichtung (9) bei ausschwallendem
Rauchgas (15),
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschwallsteuerung (5) das vom Kamerasystem (8) erkannte ausschwallende Rauchgas
(15) in seiner Menge bestimmt und eine zusätzlich erforderliche Ausschwall - Absaugmenge
ermittelt, wobei die zusätzlich erforderliche Ausschwall - Absaugmenge herangezogen
wird um aus einem aktuellen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung einen neuen Arbeitspunkt
der Absaugeinrichtung einzustellen, wobei die Ausschwallsteuerung (5) den neue Arbeitspunkt
direkt der Absaugeinrichtung (9) übermittelt und die Steuerung der Absaugeinreichung
(9) ab der Übermittlung ausschließlich von der Ausschwallsteuerung (5) übernommen
wird bis ein vorgegebenes Übergabeevent den Zeitpunkt definiert, bei welchem wieder
ausschließlich die Absaugsteuerung (6) und / oder Absaugregelung zur Steuerung und
/ oder Regelung der Absaugeinrichtung (9) verwendet wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das ausschwallende Rauchgas (15) in seiner Menge durch eine Methode des optischen
Flusses und einer Flammanalyse bestimmt wird.
3. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugseinrichtung (9) ein Saugzuggebläse, ein Stützgebläse oder ein Verdichter
ist.
4. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übergabeevent eine Änderung der Prozessphase ist, kein auschwallendes Rauchgas
(15) mehr vorhanden ist und/oder eine Bedienperson ein entsprechendes Event definiert
wird.
5. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das metallurgische Aggregat (1) ein Konverter, ein Elektrolichtbogenofen oder eine
metallurgisches Schmelzvorrichtung ist
6. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der neue Arbeitspunkt anhand einer Gebläsekennlinie (21) und einer Anlagenkennlinie
(20) der Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) ermittelt wird.
7. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des ausschwallenden Rauchgases (15) bestimmt wird und für die Bestimmung
der erforderlichen Ausschwall - Absaugmenge herangezogen wird.
8. Verfahren zum Betreiben einer Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) einer Industrieanlage
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamerasystem (8) einen erfassbaren Wellenlängenbereich von 400nm-780nm, 780nm
- 3000nm und/oder 3µm - 50µm aufweist.
9. Absauganlage oder Entstaubungsanlage (4) für eine metallurgische Industrieanlage umfassend
- einen Absaugkanal (3),
- eine Absaugeinrichtung (9),
- eine Absaugsteuerung (6) und / oder Absaugregelung der Absaugeinrichtung (9) anhand
zumindest eines vom Betriebszustand des metallurguschen Aggregats (1) abhängigen Vorgabewertes,
- ein Kamerasystem (8) zum Erkennen von ausschwallendem Rauchgas (15) im Bereich des
metallurgischen Aggregates (1),
- ein Ausschwallsteuerung (5) zur Quantifizierung des vom Kamerasystem (8) erkannten
Ausschwallendem Rauchgas (15) und zur Steuerung der Absaugeinrichtung (9) bei ausschwallendem
Rauchgas (15),
dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugsteuerung (6) und/oder Absaugregelung und die Ausschwallsteuerung (5) über
einen Schalter (7) mit der Absaugeinrichtung (9) verbunden sind und der Schalter (7)
derart eingerichtet ist um Signale zu empfangen, um die Absaugsteuerung (6) und/oder
Absaugregelung mit der Absaugeinrichtung (9) zu verbinden oder die Ausschwallsteuerung
(5) mit der Absaugeinrichtung (9) zu verbinden, wobei die Ausschwallsteuerung (5)
derart eingerichtet ist, dass diese Anhand der Quantifizierung des vom Kamerasystem
(8) erkannten Ausschwallendem Rauchgas (15) und anhand eines aktuellen Arbeitspunkt
der Absaugeinrichtung einen neuen Arbeitspunkt der Absaugeinrichtung (9) bestimmen
und übermitteln kann um Ausschwallendes Rauchgas (15) zu vermeiden.
10. Absauganlage oder Entstaubungsanlage (4) für eine metallurgische Industrieanlage nach
Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtung (9) ein Saugzuggebläse, ein Stützgebläse oder ein Verdichter
ist.
11. Absauganlage oder Entstaubungsanlage (4) für eine metallurgisches Industrieanlage
nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das metallurgische Aggregat (1) ein Schmelzaggregat oder ein Heizaggregat ist.
12. Absauganlage oder Entstaubungsanlage für eine metallurgische Industrieanlage nach
Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kamerasystem (8) einen erfassbaren Wellenlängenbereich von 400nm-780nm, 780nm
- 3000nm und/oder 3µm - 50µm aufweist..
13. Absauganlage oder Entstaubungsanlage (4) für eine metallurgische Industrieanlage nach
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das metallurgische Aggregat (1) ein Konverter, ein Elektrolichtbogenofen, eine metallurgisches
Schmelzvorrichtung
14. Computerprogramm, das Maschinencode umfasst, der von einer Steuerungseinrichtung einer
Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) nach den Ansprüchen 9-13 abarbeitbar ist, wobei
die Abarbeitung des Maschinencodes durch eine Steuereinrichtung bewirkt, dass die
Absaug- oder Entstaubungsanlage (4) gemäß einem Verfahren nach Anspruch 1-8 betrieben
wird.
15. Computerlesbares Medium auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 14 gespeichert
ist.