[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischeinrichtung zum Durchmischen hochviskoser
Medien, insbesondere für eine Biogasanlage gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von
Anspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Biogasanlagen zu betreiben. Hierzu werden
hochviskose Medien, also besonders dickflüssig, schlammig bzw. pastös in einen Biogasbehälter
zugeführt. Diesen Medien sind verschiedene Stoffe aus Biomassen. Zumeist sind dies
tierische Exkremente, beispielsweise Gülle und Festmist sowie Energiepflanzen als
Substrat, zumeist Maisschnitt, verwendet.
[0003] Beide dieser hochviskosen Medien müssen zum einen möglichst homogen durchmischt werden,
zum anderen sind weitere Prozesse notwendig, wie beispielsweise ein Filtern oder Reinigen
bzw. ein Hygienisieren.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Mischeinrichtung aufzuzeigen, die
gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbessert ist, mithin eine bessere und zeitlich
verkürzte Mischung erreicht sowie optional die Möglichkeit der Filterung und Vortemperierung
ermöglicht.
[0007] Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einer Mischeinrichtung gemäß den Merkmalen im
Anspruch 1 gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Mischeinrichtung zum Durchmischen hochviskoser Medien, insbesondere für eine
Biogasanlage weist einen großvolumigen äußeren Behälter auf und ein darin angeordnetes
Rührwerk. Der Behälter selbst weist eine Zuführung für das Medium auf und eine Abführleitung
zum Abführen, insbesondere Abpumpen des durchmischten Mediums.
[0010] Erfindungsgemäß zeichnet sich die Mischeinrichtung dadurch aus, dass das Rührwerk
als vertikaler Schneckenmischer in dem Behälter angeordnet ist, wobei der Schneckenmischer
eine Rührschnecke und eine die Rührschnecke ummantelnde Hülse aufweist.
[0011] Insbesondere ist die Hülse hängend in dem Behälter und von der Behälterwand radial
beabstandet angeordnet. Die Hülse selbst weist im Wesentlichen die gleiche axiale
Länge auf wie die Rührschnecke selbst. Die Hülse selbst ist über eine Aufhängevorrichtung
bzw. Streben bevorzugt frei hängend in dem Behälter angeordnet und an einem Behälterdeckel
aufgehangen. Eine Unterseite der Hülse ist freischwebend in dem Behälter angeordnet.
Dies bedeutet, dass eine Unterseite der Hülse freischwebend ist, so dass das Medium
nach unten durch die Hülse gedrückt werden kann, gegebenenfalls in Verbindung mit
dem später beschriebenen Schirm dann auch eine Ausscheidung von Festkörpern stattfinden
kann. Bei höheren Drehzahlen der Schnecke kann jedoch die Hülse an einer Unterseite
im Behälter abgestützt oder abgespannt werden. Jedoch ein Fluidstrom kann an der Unterseite
der Hülse frei austreten. Eine Oberseite der Hülse, jeweils bezogen auf die Vertikalrichtung,
weist einen Abstand zum Behälterdeckel auf. Hierdurch wird ein wesentlicher Vorteil
gegenüber bekannten Mischeinrichtungen erreicht. Dieser besteht darin, dass der Schneckenmischer
mit seiner Rührschnecke innerhalb der Hülse das Medium in deutlich kürzerer Zeit mehrfach
umwälzen bzw. durchmischen kann, im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten
Rührwerken. Gleichzeitig kann die Drehrichtung der Rührschnecke geändert werden. Die
Rührschnecke kann somit sowohl das Medium durch die Hülse pumpen bzw. drücken, und
einfach bei Änderung der Drehrichtung das Medium durch die Hülse saugen. Dies bietet
wiederum zwei Vorteile. Zum einen kann während des Mischbetriebes die Drehrichtung
geändert werden und somit auf die Vertikalrichtung das Medium von oben nach unten
durch die Mischeinrichtung geführt werden als auch durch Änderung der Drehrichtung
von unten nach oben. Hierdurch wird die Homogenisierung während des Durchmischens
verbessert. Ein zweiter Vorteil besteht darin, dass bei Verschmutzungen Verklumpungen
oder sonstigen Fremdkörpern durch Änderung der Drehrichtung und damit auch der Durchmischungsrichtung
des Mediums kein Verstopfen stattfindet.
[0012] In weiterer bevorzugter Ausgestaltungsvariante ist die Zuführung innerhalb einer
Projektionsfläche des Querschnitts der Hülse angeordnet. Insbesondere sind in dem
Behälterdeckel Austrittsöffnung der Zuführung innerhalb der Projektionsfläche des
Querschnitts der Hülse angeordnet. Neu zugeführtes Medium wird somit unmittelbar in
den Sog des Schneckenmischers geführt und damit zeitlich unmittelbar innerhalb des
Behälters durchmischt.
[0013] Weiterhin besonders bevorzugt ist zwischen der die Rührschnecke ummantelnden Hülse
und der Rückschnecke selbst ein minimaler Spalt in Radialrichtung ausgebildet. Der
Spalt ist bevorzugt kleiner 30 mm, insbesondere kleiner 20 mm, besonders bevorzugt
kleiner 10 mm, ganz besonders jedoch größer 5 mm.
[0014] Die Hülse, aber auch die Rührschnecke selbst sind aus einem Stahlwerkstoff hergestellt.
Verklumpungen, Verdickungen oder ähnliches, können aufgrund des immerhin vorliegenden
minimalen Spaltes zwischen die Außenseite der Rührschnecke und die Innenmantelfläche
der Hülse gedrängt werden aufgrund der Zentrifugalkraft bei Antrieb der Rührschnecke.
Sind Verklumpungen oder Verdickungen innerhalb des hochviskosen zu durchmischenden
Mediums vorhanden, so werden diese aufgrund der Bewegung der Rührschnecke mitunter
in dem Spalt eingeklemmt und dabei zerbrochen, zerkleinert bzw. zerfasert. Das hochviskose
Medium, insbesondere die Feststoffanteile in dem Medium werden somit zerkleinert bzw.
verringert. Eine homogenere Durchmischung findet dadurch statt.
[0015] Weiterhin besonders bevorzugt sind an der Rührschnecke, insbesondere an der Oberfläche
der Rührschnecke und/oder an der Innenmantelfläche der Hülse Mittel vorgesehen, die
den Reibwert der Oberfläche zumindest flächenabschnittsweise erhöhen, dergestalt,
dass das hochviskose Medium bzw. Feststoffe Verklumpungen oder Verdickungen innerhalb
des hochviskosen Mediums bei Passieren der Mittel zerkleinert, gebrochen und/oder
zerfasert werden. Bei dem Mittel kann es sich beispielsweise um Aufpanzerungen, Zähne,
Nocken oder ähnliches handeln, dergestalt, dass beispielsweise eine Verdickung an
dem Mittel festgeklemmt ist und durch weitere Bewegung der Rührschnecke dann zerbrochen
bzw. zerfasert wird.
[0016] Insbesondere können hierzu beispielsweise die Windungen der Rührschnecke längenabschnittsweise
unterbrochen sein. An den unterbrochenen Stellen der Windungen der Rührschnecke kann
ein seitlich überstehender Stufenabsatz ausgebildet sein. Die Rührschnecke kann an
den längenabschnittsweise unterbrochenen Stellen ein sich über die gesamte radiale
Breite erstreckenden axial ausgerichteten Stufenabsatz verfügen. Insbesondere kann
auch die Innenmantelfläche der Hülse entsprechende Stufenabsätze, Zähne oder auch
eine Nut aufweisen, so dass Verklumpungen bzw. Verdickungen eingeklemmt werden und
bei weiterem Antrieb der Rührschnecke zerfasert bzw. zerbrochen werden.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Erfindung sieht vor, dass der Behälter selbst siloartig
ausgebildet ist. Unterhalb des Behälters bzw. an einem unteren Punkt des Behälters
ist ein Auffangkasten angeordnet. Bevorzugt ist die Rührschnecke axial beabstandet
zu dem Auffangkasten in dem Behälter angeordnet. Aufgrund der Strömung innerhalb der
Rührschnecke wird somit ein Teil des Mediums in den Auffangkasten gedrückt.
[0018] Feststoffe oder Verunreinigungen innerhalb des Mediums, beispielsweise Steine, die
in den Auffangkasten innerhalb der Strömung gedrückt werden und aufgrund der Erdanziehung
hier absinken. An einem Übergang von Unterkante des siloartigen Behälters und Auffangkasten,
an dem die Strömung des zu durchmischenden Mediums vorbeizieht, werden die Steine
jedoch nicht mitgenommen und sinken in dem Auffangkasten auf den Boden.
[0019] Weiterhin kann der Behälter auch zur Durchmischung von Speiseresten oder anderen
viskosen Medien verwendet werden. Darin befinden sich Fremdkörper, beispielsweise
in Form von Steinen oder auch Glaspartikeln. Diese können dann in den Auffangkasten
durch die Rührschnecke abgeschieden werden und in den Auffangkasten absinken. Damit
dieser Effekt noch verbessert wird, ist vorgesehen, dass am Ende der Rührschnecke
ein Schirm angeordnet ist. In Strömungsrichtung nach unten treffen somit Festkörper
auf den Schirm und werden aufgrund einer Rotationsbewegung sowie dadurch verursachten
Zentrifugalkraft auf die Radialrichtung nach außen befördert und sinken dann in dem
siloartigen Behälter nach unten ab. Die Trennung von Festkörperanteil aus dem viskosen
Medium wird dadurch verbessert.
[0020] Dies ist besonders vorteilig, da es nicht möglich ist, aufgrund der Hochviskosität
der zu durchmischenden Medien diese anderweitig zu filtern. Evtl. Filtersieb oder
ähnliches würden unmittelbar verstopfen.
[0021] Der Effekt des Auffangens von Fremdkörpern, insbesondere Steinen wird weiterhin dadurch
verbessert, dass ein unterster Punkt der Abführleitung mindestens 1 cm, bevorzugt
mehr als 2 cm, bevorzugt mehr beispielsweise 5 oder 10 cm oberhalb des Bodens des
Auffangbehälters angeordnet ist. Eine evtl. erzeugte Strömung bei Abpumpen des durchmischten
Mediums zieht dann als Sogeffekt das abzupumpende durchmischte Medium. Die auf dem
Boden des Auffangbehälters liegenden Steine bleiben hier jedoch aufgrund der Erdanziehung
liegen und werden nicht mit abgepumpt. Über eine Revisionsklappe können diese dann
entnommen werden.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist vorgesehen, dass die Hülse
selbst doppelwandig ausgebildet ist, derart, dass hier Temperierkanäle vorhanden sind.
Es kann somit ein Temperiermedium, beispielsweise eine Heizmedium durchgeführt werden.
Das innerhalb des Behälters befindliche Medium passiert dann die Wandung der Hülse
sowohl innen als auch außen und wird dadurch erwärmt.
[0023] Auch der Behälter selbst kann doppelwandig ausgebildet sein und auch hier ein Temperiermedium
durchgeleitet werden. Insbesondere kann hiermit ein sogenannter Hygienisierungsprozess
durchgeführt werden. Keime und Bakterien können dadurch abgetötet werden. Beispielsweise
bei einer Temperatur von mehr als 70° C, insbesondere 72° C, für eine Stunde. Der
Vorteil gegenüber einer Hygienisierung, beispielsweise in einer Rohrleitung ist, dass
mehr Oberfläche zur Verfügung steht sowie die Tatsache, dass in dem Rührwerk das Medium
über die Oberflächen geführt wird und damit eine erzwungende Konvektion und damit
verbesserter Wärmeübergang stattfindet. Das Medium kann somit deutlich schneller aufgeheizt
werden bzw. die Temperatur gehalten werden.
[0024] Ein weiterer Vorteil in Kombination mit der Feststoffkörperabscheidung liegt darin,
dass das Medium bei erhöhter Temperatur eine bessere Fließfähigkeit hat bzw. Feststoffe
sich relativ zu dem Medium selber schneller und einfacher bewegen. Somit können Steine
oder auch Glassplitter in dem Medium leichter gleiten und schneller absinken. Die
Ausscheidungsfähigkeit wird dadurch verbessert. Auch können beispielsweise bei Speiseresten
Knochenteile oder auch generell metallische Gegenstände abgeschieden werden.
[0025] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten sind in den Figuren dargestellt.
Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Mischeinrichtung in Frontansicht,
- Figur 2
- einen teilweisen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Mischeinrichtung,
- Figur 3
- eine Detailansicht der Rührschnecke,
- Figur 4
- eine Detailansicht der Rührschnecke,
- Figur 5
- ein Strömungsbild, erzeugt durch die Rührschnecke,
- Figur 6
- ein Strömungsbild zur Figur 5 aufgrund Drehrichtungsänderung der Rührschnecke,
- Figur 7
- zeigt eine Ausgestaltungsvariante eines erfindungsbemäßen Behälters mit Heizung in
der Hülse sowie in der Außenwand des Behälters und
- Figur 8
- zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter mit einer Schirmanordnung am Ende des Schneckenantriebes.
[0026] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0027] Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Mischeinrichtung 1 zum Anschluss an eine nicht
näher dargestellte Biogasanlage. Die Mischeinrichtung 1 weist einen größeren siloartigen
Behälter 2 auf, bevorzugt aus Stahl, insbesondere Edelstahl, beispielsweise V2A oder
V4A, hergestellt. Der Behälter 2 weist weiterhin einen Behälterdeckel 3 auf sowie
Standfüße 4 mit den der Behälter 2 auf einem nicht näher dargestellten Untergrund
abgestellt ist. An einem unteren Teil des Behälters 2 ist ein Auffangbehälter 5 vorgesehen.
Der Auffangbehälter 5 weist eine eckige bzw. rechteckige Querschnittskonfiguration
auf. An dem Auffangbehälter 5 ist eine Abführleitung 6 angeschlossen zum Abpumpen
von in dem Mischer durchmischtem Medium. Ferner ist in dem Deckel eine Welle 7 zum
Anschluss an einen Antrieb zu sehen. Die Welle 7 ist als Antriebswelle des in Figur
2 beschriebenen Schneckenmischers 8 vorgehen.
[0028] Der Schneckenmischer 8 weist dazu eine äußere frei im Behälter 2 hängende Hülse 9
auf. Die Hülse 9 ist über Stege 10 an dem Behälterdeckel 3 aufgehangen bzw. auf Abstand
positioniert. Ferner sind Zuführöffnungen 11 vorgesehen, durch die eine Zuführung
des nicht näher dargestellten Mediums erfolgt. Die Rührschnecke 12 selbst weist stufenabsatzweise
Unterbrechungen 13 auf. Diese sind im Querschnitt dargestellt in der Schnittlinie
III-III in Figur 3. Hier ist ein Stufenabsatz 14 dargestellt.
[0029] Bei Überschreiten des Mediums der Rührschnecke 12, werden hier Feststoffe zerfasert.
Ferner ist in Figur 4 eine Draufsicht auf die Rührschnecke 12 dargestellt. Hier ist
gezeigt, dass in Radialrichtung R nach außen ein seitlicher Stufenabsatz 14 vorhanden
ist. Hier werden bei Drehbewegung der Rührschnecke 12 innerhalb der Hülse 9 Verklumpungen
zwischen der Innenmantelfläche 15 der Hülse 9 und der Rührschnecke 12 eingeklemmt
und zerfasert.
[0030] Figur 5 zeigt ein Strömungsbild gemäß dem Längsschnitt aus Figur 2. Hierbei ist die
Rührschnecke 12 in einem Drückbetrieb gezeigt. Über die Aufnahme oder Zuführöffnungen
11 zugeführtes Medium wird in die darunter liegende Projektions- bzw. Querschnittsfläche
der Hülse 9 und der Rührschnecke 12 geleitet und unmittelbar von der Rührschnecke
12 auf die Vertikalrichtung bezogen oben angesogen durch die Rührschnecke 12 nach
unten gedrückt und es findet ein Durchmischen seitlich an der Hülse 9 vorbei statt.
In dem Medium befindliche Steine werden auf die Vertikalrichtung und durch die Erdanziehungskraft
unterstützt nach unten bewegt und liegen auf einem Boden 16 des Auffangbehälters 5
auf. Die Abführleitung 6 ist um mindestens 1 cm, bevorzugt mehr als 2 cm, insbesondere
mehr als 5 und insbesondere mehr als 10 cm um den Abstand A beabstandet, insbesondere
der tiefste Punkt 17 der Abführleitung 6. In dem Auffangbehälter 5 befindliche Steine
19 werden somit nicht bei Abpumpbewegung abgeführt.
[0031] Ferner wird zumindest ein Teil des Mediums während des Rührvorganges in den Auffangbehälter
5 gedrückt bzw. strömt in diesen zumindest teilweise hinein. An einem Übergang der
Kante 18 bzw. Hinterschnitt von Auffangbehälter 5 zu Behälter 2 bzw. Boden des siloartigen
Behälters 2, prallen Steine 19 an der Kante 18 ab und sinken dann ebenfalls auf den
Boden des Auffangbehälters 5.
[0032] Figur 6 zeigt die Darstellung aus Figur 5, wobei hier die Drehrichtung des Schneckenmischers
8 geändert wurde. Der Schneckenmischer 8 ist hier nicht in Drück- sondern in einem
Saugbetrieb. Die Durchmischungsrichtung wird hierdurch verändert. Dies kann beispielsweise
nach vorgegebenen Intervallen oder bei Detektion einer Verstopfung geschehen.
[0033] Figur 7 zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter 2. Hier ist schematisch dargestellt,
dass sowohl die Außenwand 20 des Behälters 2 als auch die Hülse 9 des nicht näher
dargestellten Schneckenantriebes jeweils doppelwandig ausgebildet sind, dass hier
ein Fluidmedium durchgeleitet werden kann. Bevorzugt ist dies dann auch radial umlaufend
ausgebildet. Es können eine jeweilige Zuführleitung 21 sowie 22 vorhanden, wo ein
nicht näher dargestelltes Temperiermedium zugeführt wird sowie eine entsprechende
Abführleitung 23 sowie 24 ausgebildet sein, wonach dann ein nicht näher dargestelltes
Fluidmedium wiederum abgeführt wird.
[0034] Hierdurch ist es möglich, in besonders vorteilhafter Weise ein Hygienisierungsprozess
durchzuführen. Dabei können in dem Medium Bakterien sowie sonstige Fremdkörper oder
Keime abgetötet werden. Bevorzugt wird dies für eine Zeitdauer von ca. einer Stunde
bei einer Temperatur oberhalb von 70° C, bevorzugt 72° C durchgeführt. Der Vorteil
ist, dass hier besonders viel Wandungsfläche vorhanden ist, um ein Temperatureintrag
in das viskose Medium zu ermöglichen. Zum einen ist die Innenwand 25 des Behälters
2, dann die Außenwandoberfläche 26 der Hülse 9 sowie die Innenwandoberfläche 27 der
Hülse 9 jeweils als Wärmeübergang vorhanden. Die beispielsweise in Figur 5 bzw. 6
gezeigte Zirkulation des Mediums ermöglicht zudem eine Konvektion und damit noch einen
verbesserten Wärmeübergang über die jeweilige Wandfläche.
[0035] Alle zuvor und nachfolgend beschriebenen Merkmale können auch auf die Ausgestaltungsvariante
gemäß Figur 7 angewandt werden, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0036] Figur 8 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung. Hierbei
ist ein Schirm 28 unterhalb der Rührschnecke 12 angeordnet. Der Schirm 28 ist mit
der Rührschnecke 12 verbunden und dreht sich bzw. rotiert mit der Rührschnecke 12
mit. Das Medium, insbesondere Festkörper oder Fremdpartikel, beispielsweise Steine
oder Glaskörper werden aufgrund des Schirmes 28 sowie einer damit verbundenen Rotation
in die Radialrichtung nach außen befördert und sinken dann über die Schräge ab. Der
Abscheidungseffekt für Fremdkörper in dem viskosen Medium wird dadurch verbessert.
Eine Abführleitung 6 ist insbesondere dann in Axialrichtung Ax unterhalb des Schirmes
28 angeordnet. Die Oberkante 29 der Öffnung der Absaugleitung ist bevorzugt deutlich
oberhalb des Bodens 16 des Auffangbehälters 5 angeordnet, weiterhin bevorzugt auch
oberhalb der Kante 18 der unteren Schräge 30 des Behälters 2. Hierdurch wird wiederum
sichergestellt, dass abgeschiedene Fremdkörper in den Auffangbehälter 5 fallen. Sowie
beim Absaugen des Mediums aus dem Behälter 2 abgeschiedene Fremdköröper eben gerade
nicht wiederum in die Absaugleitung eingeführt werden. Der Schirm 28 hat bevorzugt
einen Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser der Rührschnecke 12. Bevorzugt
ist der Durchmesser des Schirmes 28 20 bis 70 %, insbesondere 30 bis 60 % des Durchmessers
der Rührschnecke 12 groß.
[0037] Alle in der allgemeinen Beschreibung sowie auch in der Figurenbeschreibung jeweils
einzeln beschriebenen Merkmale können im Zusammenhang mit dieser Erfindung beliebig
untereinander kombiniert werden, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die einzelnen Merkmale sind somit nicht nur auf ein jeweils einzelnes Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern können, wie bereits gesagt mit anderen Ausführungsbeispielen und
den damit auch einhergehenden Vorteilen kombiniert werden.
Bezugszeichen:
[0038]
- 1 -
- Mischeinrichtung
- 2 -
- Behälter
- 3 -
- Behälterdeckel
- 4 -
- Standfüße
- 5 -
- Auffangbehälter
- 6 -
- Abführleitung
- 7 -
- Welle
- 8 -
- Schneckenmischer
- 9 -
- Hülse
- 10 -
- Steg
- 11 -
- Zuführöffnung
- 12 -
- Rührschnecke
- 13 -
- Unterbrechung
- 14 -
- Stufenabsatz
- 15 -
- Innenmantelfläche zu 9
- 16 -
- Boden
- 17 -
- tiefster Punkt zu 6
- 18 -
- Kante
- 19 -
- Steine
- 20 -
- Außenwand
- 21 -
- Zuführleitung
- 22 -
- Zuführleitung
- 23 -
- Abführleitung
- 24 -
- Abführleitung
- 25 -
- Innenwand
- 26 -
- Außenwandoberfläche
- 27 -
- Innenwandoberfläche
- 28 -
- Schirm
- 29 -
- Oberkante
- 30 -
- untere Schräge
- A -
- Abstand
- Ax -
- Axialrichtung
- R -
- Radialrichtung
1. Mischeinrichtung (1) zum Durchmischen hochviskoser Medien, insbesondere für eine Biogasanlage,
aufweisend einen großvolumigen äußeren Behälter (2) und ein darin angeordnetes Rührwerk,
wobei der Behälter (2) eine Zuführung von Medium aufweist und eine Abführleitung (6)
zum Abführen des durchmischten Mediums, wobei das Rührwerk als vertikaler Schneckenmischer
(8) ausgebildet ist, aufweisend eine Rührschnecke (12) und eine die Rührschnecke (12)
ummantelnde Hülse (9), dadurch gekennzeichnet, dass an einem unteren Ende der Rührschnecke (12) ein Schirm (28) angeordnet ist, wobei
der Schirm (28) drehfest mit der Rührschnecke (12) verbunden ist.
2. Mischeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ummantelnden Hülse (9) und der Rührschnecke (9) ein minimaler Spalt
in Radialrichtung ausgebildet ist, wobei der Spalt bevorzugt kleiner 30 mm, insbesondere
kleiner 20 mm und besonders bevorzugt kleiner 10 mm, ganz besonders jedoch größer
5 mm ist.
3. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rührschnecke (12) und/oder eine Innenmantelfläche 15 der Hülse (9) Mittel
vorgesehen sind, die den Reibwert der Oberfläche zumindest flächenabschnittsweise
erhöhen, dergestalt, dass das hochviskose Medium bei Passieren der Mittel zerkleinert,
gebrochen und/oder zerfasert wird.
4. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Windungen der Rührschnecke (12) längenabschnittsweise unterbrochen sind.
5. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den unterbrochenen Stellen der Windungen der Rührschnecke (12), ein seitlich überstehender
Stufenabsatz (14) ausgebildet ist.
6. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rührschnecke (12) an den längenabschnittsweise unterbrochenen Stellen einen sich
über die gesamte radiale Breite erstreckenden axial ausgerichteten Stufenabsatz (14)
aufweist.
7. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) siloartig ausgebildet ist, wobei unterhalb des Behälter (2) ein
Auffangbehälter (5) angeordnet ist und die Rührschnecke (12) axial beabstandet zu
dem Auffangbehälter (5) in dem Behälter (2) angeordnet ist.
8. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auffangbehälter (5) eine Querschnittsfläche aufweist, welche im Wesentlichen
der Querschnittsfläche der Hülse (9) entspricht bzw. größer ist, als die Querschnittsfläche
der Hülse (9).
9. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abführleitung (6) an den Auffangbehälter (5) gekoppelt ist, wobei ein unterer
Punkt der Abführleitung (6) mindestens 1 cm, bevorzugt mehr als 2 cm, bevorzugt mehr,
über einem Boden (16) des Auffangbehälters (5) angeordnet ist.
10. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zuführung von Medium oberhalb der Hülse (9) erfolgt, wobei Austrittsöffnungen
der Zuführung innerhalb einer Projektionsfläche des Querschnitts der Hülse (9) erfolgen.
11. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandfläche der Hülse (9) doppelwandig ausgebildet ist, dergestalt, dass ein Temperiermedium
durchgeleitet werden kann.
12. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem unteren Ende der Rührschnecke (12) ein Schirm (28) angeordnet ist, wobei
der Schirm (28) bevorzugt drehfest mit der Rührschnecke (12) verbunden ist.
13. Mischeinrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Wandfläche der Hülse (9) und/oder durch die Wandfläche des Behälters (2)
ein Temperiermedium leitbar ist, wobei hierzu insbesondere die Wandfläche des Behälters
(2) und/oder die Wandfläche der Hülse (9) jeweils doppelwandig ausgebildet ist.