[0001] Die Erfindung betrifft eine Umlaufseilbahn mit zumindest zwei Seilbahnstationen und
mit zumindest einem Seilbahnfahrzeug, das mit einem Förderseil in einer umlaufenden
Bewegung zwischen den Seilbahnstationen bewegbar ist, wobei das zumindest eine Seilbahnfahrzeug
zumindest eine Seilklemme zur lösbaren Kopplung des Seilbahnfahrzeugs mit dem Förderseil
aufweist und wobei in zumindest einer Seilbahnstation eine Betätigungseinrichtung
zur Betätigung der Seilklemme vorgesehen ist. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Betreiben einer Umlaufseilbahn mit zumindest einem Seilbahnfahrzeug, das mit einem
Förderseil in einer umlaufenden Bewegung zwischen zumindest zwei Seilbahnstationen
bewegbar ist, wobei das zumindest eine Seilbahnfahrzeug eine Seilklemme zur lösbaren
Kopplung des Seilbahnfahrzeugs mit dem Förderseil aufweist.
[0002] Umlaufseilbahnen sind im Stand der Technik bekannt und werden meist für den Personen-
und/oder Materialtransport in topographisch ungünstigem Gelände verwendet, z.B. als
Kabinenbahn oder Sesselbahn in Wintersportgebieten. Bei einer Umlaufbahn werden eine
Mehrzahl von Seilbahnfahrzeugen mit einem Förderseil in einer umlaufenden Bewegung
zwischen mehreren Seilbahnstationen bewegt. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen
Einseilumlaufbahnen, bei welchen lediglich ein Förderseil vorgesehen ist, das zugleich
als Zugseil zur Erzeugung der Antriebskraft und als Tragseil zum Tragen der Seilbahnfahrzeuge
fungiert. Bei Mehrseilumlaufbahnen hingegen dient das Förderseil lediglich als Zugseil
zum Antrieb der Seilbahnfahrzeuge und die Seilbahnfahrzeuge sind mittels eines geeigneten
Laufwerks an einem oder mehreren Tragseilen beweglich angeordnet. Je nach Anzahl der
Tragseile spricht man z.B. auch von einer Zweiseilumlaufbahn (ein Zugseil und ein
Tragseil) oder von einer Dreiseilumlaufbahn (ein Zugseil und zwei Tragseile).
[0003] Insbesondere Mehrseilumlaufbahnen vereinen die Vorteile von Pendelbahnen, wie z.B.
die große Transportkapazität, mit den Vorteilen von Einseilumlaufbahnen, wie z.B.
den kontinuierlichen Betrieb ohne Stillstand. Mehrseilumlaufbahnen weisen je Fahrtrichtung
eine Anzahl (z.B. eines oder zwei) von Tragseilen auf, die eine Fahrbahn ausbilden,
sowie zumindest ein endloses, umlaufendes Förderseil, das als Zugseil dient. Meist
sind eine Mehrzahl von Seilbahnfahrzeugen vorgesehen, die in einem umlaufenden Betrieb
zwischen zwei als Endstationen ausgebildeten Seilbahnstationen bewegt werden. An den
Seilbahnfahrzeugen ist jeweils ein Laufwerk mit mehreren Seilrollen vorgesehen, welche
an der Anzahl von Tragseilen abrollen. Bei einer Dreiseilumlaufbahn sind beispielsweise
zwei parallele Tragseile vorgesehen und am Laufwerk sind entsprechend zwei Gruppen
von Seilrollen vorgesehen, die in einem Abstand voneinander beabstandet sind, der
dem Abstand er Tragseile entspricht.
[0004] Das Laufwerk ist in der Regel mit einem oberen Abschnitt eines Gehänges verbunden
und am unteren Ende des Gehänges ist ein Beförderungskörper, beispielsweise eine Kabine,
zur Aufnahme von Personen und/oder Gütern angeordnet. Die Seilbahnfahrzeuge weisen
jeweils zumindest eine betätigbare Seilklemme auf, mit welcher die Seilbahnfahrzeuge
lösbar mit dem Förderseil gekoppelt werden können. Das Förderseil wird von einer geeigneten
Antriebseinrichtung angetrieben, um eine Antriebskraft zur Bewegung der Seilbahnfahrzeuge
zu erzeugen. Die Antriebseinrichtung ist dabei üblicherweise als elektrische Maschine
ausgebildet und in zumindest einer Seilbahnstation angeordnet.
[0005] In den Seilbahnstationen können die Seilbahnfahrzeuge vom Förderseil entkoppelt werden,
indem die Seilklemmen bei der Einfahrt geöffnet werden. Dadurch wird die Kraftübertragung
unterbrochen und die Seilbahnfahrzeuge können innerhalb der Seilbahnstation mit verringerter
Geschwindigkeit entlang einer Führungsschiene (oder paralleler Führungsschienen bei
der Dreiseilumlaufbahn) bewegt werden. Zum Antrieb der Seilbahnfahrzeuge innerhalb
der Seilbahnstation zwischen dem Entkoppeln vom Förderseil und dem Koppeln mit dem
Förderseil ist ein geeigneter Hilfsantrieb vorgesehen. Bei der Ausfahrt aus der Seilbahnstation
werden die Seilbahnfahrzeuge wieder durch den Hilfsantrieb auf die Geschwindigkeit
des Förderseils beschleunigt und an das Förderseil gekoppelt, indem die Seilklemme
geschlossen wird.
[0006] Bekannte Seilklemmen weisen in der Regel einen feststehenden Klemmbacken und einen
relativ dazu beweglichen Klemmbacken auf. Der bewegliche Klemmbacken ist meist mittels
einer geeigneten Vorspanneinrichtung in der Schließstellung vorgespannt und kann zum
Öffnen der Seilklemme mit einer geeigneten Betätigungseinrichtung entgegen der Vorspannkraft
geöffnet werden. Zur Betätigung der Seilklemme sind in der Regel ein oder mehrere
Betätigungshebel vorgesehen, die mit einer geeigneten, innerhalb der Seilbahnstationen
angeordneten, Betätigungseinrichtung zur Erzeugung einer Betätigungskraft zusammenwirken.
Um eine möglichst gute Klemmwirkung zu erreichen, sind die Seilklemmen in der Regel
konstruktiv so ausgebildet, dass die Klemmbacken das Zugseil teilweise umschließen.
[0007] Beim Öffnen der Seilklemme kann das Seilbahnfahrzeug nicht ohne weiteres in vertikaler
Richtung vom Zugseil entfernt werden, ohne dass der feststehende Klemmbacken das Zugseil
berührt und das Zugseil dadurch ggf. aus der Führung gedrückt oder sogar beschädigt
wird. Ein vollständiges Abheben der Seilklemme vom Förderseil ist jedoch in der Regel
erforderlich, da sich der Verlauf des Förderseils in der Seilbahnstation meist von
der Bewegungsrichtung der Seilbahnfahrzeuge unterscheidet. Oftmals verläuft das Förderseil
im Bereich der Betätigungseinrichtung beispielsweise in einem gewissen Winkel gegenüber
der Bewegungsrichtung des Seilbahnfahrzeugs nach unten oder nach oben (je nach konstruktiver
Ausführung der Seilbahn).
[0008] Um eine Kollision der Klemmbacken der Seilklemme mit dem Förderseil beim Abheben
der Seilklemme zu verhindern wurde bisher das gesamte Seilbahnfahrzeug nach Öffnen
der Seilklemme um einen gewissen Versatz quer zur Bewegungsrichtung translatorisch
verschoben. Dadurch wurde ein ausreichend großer Abstand zwischen dem feststehenden
Klemmbacken und dem Förderseil erreicht, sodass die Seilklemme im Wesentlichen berührungslos
vom Förderseil entfernt werden konnte. Die Seilbahnfahrzeuge konnten somit innerhalb
der Seilbahnstation in eine andere Richtung bewegt werden, als das Förderseil. Nachteilig
dabei ist aber, dass der seitliche translatorische Versatz nicht ruckfrei erfolgt,
was für die Passagiere als unangenehm empfunden wurde.
[0009] EP 0 283 888 A2 Offenbart ein Seilbahnfahrzeug für eine Dreiseilumlaufbahn. Die Seilklemmen des Laufwerks
sind beweglich an einem Rahmen angeordnet und können über eine Verstellrolle in der
Höhe verstellt werden, wenn Verstellrollen mit Betätigungsschienen einer Seilbahnstation
zusammenwirken. Die Seilklemmen können dadurch in Richtung des Zugseiles abgesenkt
bzw. von diesem abgehoben werden.
[0010] AT 370 685 B offenbart eine Seilklemme für eine Einseilbahn. Um eine seitliche Verschiebung beim
Auskuppeln der Seilklemme vom Seil zu vermeiden, die erforderlich ist, um die feste
Klemmbacke vom Seil zu befreien, ist vorgesehen, dass die Seilklemme zwei bewegliche
Klemmbacken aufweist, die um eine gemeinsame Achse symmetrisch schwenkbar gelagert
sind.
[0011] AT 403788 B und
EP 0 644 095 A1 offenbaren Seilklemmen einer industriellen Seilförderanlage. Dabei kann die gesamte
Seilklemme relativ zum Gehänge vom Zugseil weggeschwenkt werden.
[0012] Es war daher eine Aufgabe der gegenständlichen Erfindung, eine Umlaufseilbahn sowie
ein Verfahren zum Betreiben einer Umlaufseilbahn bereitzustellen, die einen höheren
Komfort für die Passagiere bei der Einfahrt in eine Seilbahnstation und/oder bei der
Ausfahrt aus einer Seilbahnstation ermöglichen.
[0013] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Umlaufseilbahn mit den Merkmalen von Anspruch
1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 15 gelöst. Durch die Verschwenkung
des Seilbahnfahrzeugs bei der Einfahrt in die Seilbahnstation kann die Seilklemme
hinreichend weit vom Förderseil beabstandet werden, sodass ein kontaktloses Abheben
der Seilklemme vom Förderseil ermöglicht wird. Die Rotationsbewegung um die erste
Drehachse hat gegenüber der bekannten translatorischen Auslenkung zudem den Vorteil,
dass der Komfort für die Passagiere erhöht werden kann.
[0014] Vorzugsweise weist die Betätigungseinrichtung eine ortsfeste erste Betätigungsführungsschiene
auf, die in einem Einfahrtsbereich der Seilbahnstation angeordnet ist und die dazu
ausgebildet ist, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs mit einem Betätigungshebel
der zumindest einen Seilklemme zur Erzeugung einer Betätigungskraft zum Öffnen der
zumindest einen Seilklemme zusammenzuwirken, wobei die Lenkerführungseinrichtung eine
ortsfeste erste Lenkerführungsschiene aufweist, die im Einfahrtsbereich der Seilbahnstation
angeordnet ist und wobei die erste Betätigungsführungsschiene und die erste Lenkerführungsschiene
relativ zueinander so angeordnet sind, dass das Verschwenken der zumindest einen Seilklemme
während oder nach dem Öffnen der zumindest einen Seilklemme erfolgt. Es ist vorteilhaft
wenn die Betätigungseinrichtung alternativ oder zusätzlich eine ortsfeste zweite Betätigungsführungsschiene
aufweist, die in einem Ausfahrtsbereich der Seilbahnstation angeordnet ist und die
dazu ausgebildet ist, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs mit einem Betätigungshebel
der zumindest einen Seilklemme zur Erzeugung einer Betätigungskraft zum Öffnen der
zumindest einen Seilklemme zusammenzuwirken, wobei die Lenkerführungseinrichtung eine
ortsfeste zweite Lenkerführungsschiene aufweist, die im Ausfahrtsbereich der Seilbahnstation
angeordnet ist und wobei die zweite Betätigungsführungsschiene und die zweite Lenkerführungsschiene
relativ zueinander so angeordnet sind, dass das Verschwenken der zumindest einen Seilklemme
während oder nach dem Öffnen der zumindest einen Seilklemme erfolgt. Durch die relative
Positionierung der ersten Betätigungsführungsschiene zur ersten Lenkerführungsschiene
bzw. relative Positionierung der zweiten Betätigungsführungsschiene zur zweiten Lenkerführungsschiene
kann in einfacher Weise die zeitliche Relation zwischen dem Öffnen der zumindest einen
Seilklemme und dem Verschwenken des Seilbahnfahrzeugs festgelegt werden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn eine Bewegungsrichtung des Seilbahnfahrzeugs und ein Verlauf
des Förderseils im Einfahrtsbereich der Seilbahnstation ab der ersten Betätigungsführungsschiene
in vertikaler Richtung divergieren und dass der Auslenkwinkel durch die erste Lenkerführungsschiene
so festgelegt ist, dass die zumindest eine Seilklemme nach dem Öffnen durch die erste
Betätigungsführungsschiene in vertikaler Richtung berührungsfrei vom Förderseil abhebbar
ist. Vorzugsweise konvergieren die Bewegungsrichtung des Seilbahnfahrzeugs und der
Verlauf des Förderseils im Ausfahrtbereich der Seilbahnstation wieder in vertikaler
Richtung bis zur zweiten Betätigungsführungsschiene und der Auslenkwinkel ist durch
die zweite Lenkerführungsschiene so festgelegt, dass die zumindest eine Seilklemme
nach dem Öffnen durch die zweite Betätigungsführungsschiene in vertikaler Richtung
berührungsfrei an das Förderseil anlegbar ist. Dadurch kann das Seilbahnfahrzeug ohne
Beschädigung oder Verschleiß des Förderseils bzw. der Seilklemme vom Förderseil entkoppelt
bzw. wieder mit dem Förderseil gekoppelt werden. Zwischen dem Entkoppeln und dem Koppeln
kann das Seilbahnfahrzeug innerhalb der Seilbahnstation in einer beliebigen Richtung
relativ zum Verlauf des Förderseils bewegt werden, wodurch eine hohe Flexibilität
erreicht werden kann.
[0016] Die zumindest eine Seilklemme weist vorzugsweise einen feststehenden Klemmbacken
und einen relativ dazu beweglichen Klemmbacken auf, zwischen denen das Förderseil
klemmbar ist, wobei zumindest der feststehende Klemmbacken dazu ausgebildet ist, im
gekoppelten Zustand am Förderseil das Förderseil teilweise zu umschließen, sodass
sich ein freier Endabschnitt des feststehenden Klemmbackens an einer Unterseite des
Förderseils befindet, wobei der Auslenkwinkel dabei so festgelegt ist, dass die Seilklemme
vom Förderseil abhebbar ist und/oder an das Förderseil anlegbar ist, ohne dass der
freie Endabschnitt das Förderseil berührt. Der Auslenkwinkel beträgt vorzugsweise
zumindest 0,3°, besonders vorzugsweise zumindest 0,5°, insbesondere bevorzugt zumindest
0,8°. Dadurch wird gewährleistet, dass das Seilbahnfahrzeug so weit verschwenkt wird,
sodass der Abschnitt des Klemmbackens, der das Förderseil teilweise umschließt, hinreichend
weit vom Förderseil beabstandet ist, um ein kontaktloses Entfernen der Seilklemme
vom Förderseil zu ermöglichen.
[0017] Vorzugsweise ist der Auslenkwinkel dabei so festgelegt ist, dass ein Abstand zwischen
dem freien Endabschnitt des feststehenden Klemmbackens und dem Förderseil in einer
quer zur Bewegungsrichtung verlaufenden Querrichtung nach dem Verschwenken der Seilklemme
mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 2mm, besonders bevorzugt mindestens 3mm beträgt.
Alternativ oder zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn der Auslenkwinkel so festgelegt
ist, dass ein Abstand zwischen einem freien Endabschnitt des beweglichen Klemmbackens
und dem Förderseil in Querrichtung nach dem Verschwenken der Seilklemme mindestens
1 mm, vorzugsweise mindestens 2mm, besonders bevorzugt mindestens 3mm beträgt. Dadurch
wird gewährleistet, dass beide Klemmbacken einen hinreichend großen Abstand vom Förderseil
aufweisen, um ein kontaktloses Entkoppeln bzw. Koppeln zu ermöglichen.
[0018] Das Seilbahnfahrzeug weist vorzugsweise einen Beförderungskörper zur Aufnahme von
Passagieren, einen Gehängeträger und ein Gehänge auf, wobei ein oberer Abschnitt des
Gehänges mit dem Gehängeträger verbunden ist und ein unterer Abschnitt des Gehänges
mit dem Beförderungskörper verbunden ist, wobei die Seilklemme am Gehängeträger angeordnet
ist und der Lenker am Gehängeträger, am Gehänge oder am Beförderungskörper angeordnet
ist. Dadurch werden mehrere vorteilhafte konstruktive Lösungen ermöglicht, aus denen
der Fachmann eine geeignete Ausführungsform wählen kann.
[0019] Vorzugsweise ist das Gehänge relativ zum Gehängeträger verschwenkbar am Gehängeträger
befestigt ist, vorzugsweise um eine, quer zur Bewegungsrichtung verlaufende, zweite
Drehachse. Dadurch werden Pendelbewegungen des Beförderungskörpers in Bewegungsrichtung
ermöglich, was den Fahrkomfort für die Passagiere erhöht.
[0020] An der Seilklemme ist vorzugsweise ein Seilklemmen-Zentralpunkt vorgesehen, durch
welchen im gekoppelten Zustand der Seilklemme am Förderseil eine Längsachse des Förderseils
verläuft, wobei der Seilklemmen-Zentralpunkt in einem Klemmabstand von der ersten
Drehachse beabstandet ist, der vorzugsweise zumindest 100mm beträgt, weiter vorzugsweise
vorzugsweise zumindest 300mm, besonders bevorzugt zumindest 700mm, insbesondere zumindest
720mm. Alternativ oder zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn der Lenker ein freies Lenkerende
aufweist, wobei am freien Lenkerende ein Kraftangriffspunkt vorgesehen ist, der dazu
ausgebildet ist, mit der Lenkerführungseinrichtung zur Erzeugung der Auslenkkraft
zusammenzuwirken und wobei der Kraftangriffspunkt in einem Hebelarmabstand von der
ersten Drehachse (DA1) beabstandet ist, der vorzugsweise zumindest 400mm, vorzugsweise
zumindest 700mm, besonders bevorzugt zumindest 800mm, insbesondere zumindest 900mm
beträgt. Am freien Lenkerende des Lenkers kann auch eine drehbare Rolle angeordnet
sein und der Kraftangriffspunkt kann an der drehbaren Rolle liegen. Durch eine vorteilhafte
Festlegung des Klemmabstandes, des Hebelarmabstandes und der Relation zwischen Klemmabstand
und Hebelarmabstand kann beim Verschwenken des Seilbahnfahrzeugs ein hinreichend großer
Abstand der Seilklemme vom Förderseil erreicht werden und es können unzulässig hohe
Kräfte und Momente zuverlässig vermieden werden.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn an der ortsfesten Lenkerführungseinrichtung, insbesondere
an der ersten und/oder an der zweiten Lenkerführungsschiene, eine Führungsbahn vorgesehen
ist, entlang der der Lenker während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs zur Erzeugung
der Auslenkkraft geführt ist und dass die Führungsbahn kurvenförmig ausgebildet ist.
Die Führungsbahn weist dabei vorzugsweise eine Kurve mit einem stetigen Krümmungsverlauf
auf, vorzugsweise mit einer G1-Stetigkeit oder einer G2-Stetigkeit. Dadurch kann eine
abrupte, insbesondere ruckartige, Schwenkbewegung vermieden werden, was einerseits
den Komfort für die Passagiere erhöht und andererseits den Verschleiß und die Gefahr
von Schäden verringert.
[0022] Die Umlaufseilbahn kann als Einseilumlaufseilbahn ausgebildet sein, wobei das Förderseil
gleichzeitig als Zugseil und als Tragseil ausgebildet ist, wobei in der zumindest
einen Seilbahnstation eine ortsfeste Führungsschiene vorgesehen ist, entlang der das
zumindest eine Seilbahnfahrzeug in einem vom Förderseil entkoppelten Zustand durch
die Seilbahnstation bewegbar ist, wobei am Seilbahnfahrzeug eine Anzahl von Führungsrollen
angeordnet sind, um auf der Führungsschiene abzurollen, und wobei ein Kontakt der
Führungsrollen auf der Führungsschiene die erste Drehachse ausbildet. Alternativ kann
die Umlaufseilbahn auch als Zweiseilumlaufseilbahn ausgebildet sein, wobei das Förderseil
als Zugseil ausgebildet ist und ein zusätzliches Tragseil vorgesehen ist, wobei am
Seilbahnfahrzeug eine Anzahl von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten
Seilrollen angeordnet sind, die dazu ausgebildet sind, am Tragseil abzurollen, wobei
in der zumindest einen Seilbahnstation eine ortsfeste Führungsschiene vorgesehen ist,
entlang der das zumindest eine Seilbahnfahrzeug mittels der Seilrollen in einem vom
Zugseil entkoppelten Zustand durch die Seilbahnstation bewegbar ist und wobei ein
Kontakt der Seilrollen auf der Führungsschiene oder ein Mittelpunkt eines Führungsabschnitts
der Führungsschiene die erste Drehachse ausbildet. Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform kann die Umlaufseilbahn als Dreiseilumlaufseilbahn ausgebildet sein,
wobei das Förderseil als Zugseil ausgebildet ist und zwei zusätzliche Tragseile vorgesehen
sind, wobei das zumindest eine Seilbahnfahrzeug ein Laufwerk aufweist, an dem eine
Anzahl von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten ersten Seilrollen angeordnet
sind, die dazu ausgebildet sind, an einem Tragseil abzurollen und eine Anzahl von
in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten zweiten Seilrollen angeordnet sind,
die dazu ausgebildet sind am jeweils anderen Tragseil abzurollen, wobei in der zumindest
einen Seilbahnstation zwei ortsfeste Führungsschienen vorgesehen sind, entlang denen
das zumindest eine Seilbahnfahrzeug mittels der ersten und zweiten Seilrollen in einem
vom Zugseil entkoppelten Zustand durch die Seilbahnstation bewegbar ist und wobei
das Laufwerk über ein Gelenk mit dem Gehängeträger gelenkig verbunden ist, wobei das
Gelenk die erste Drehachse ausbildet. Dadurch kann das erfindungsgmäße Verschwenken
des Seilbahnfahrzeugs bei verschiedenen Typen von Umlaufbahnen verwendet werden, was
die Flexibilität deutlich erhöht.
[0023] Vorzugsweise ist das Gelenk quer zur Bewegungsrichtung zwischen der Anzahl von ersten
Seilrollen und der Anzahl von zweiten Seilrollen angeordnet. Weiters ist es vorteilhaft,
wenn die Anzahl von ersten Seilrollen die erste ortsfeste Führungsschiene in einem
ersten Aufstandspunkt kontaktieren und die Anzahl von zweiten Seilrollen die zweite
ortsfeste Führungsschiene in einem zweiten Aufstandspunkt kontaktieren, wobei das
Gelenk in vertikaler Richtung oberhalb, unterhalb oder auf gleicher Höhe wie der erste
und/oder der zweite Aufstandspunkt liegt. Vorzugsweise ist die zumindest eine Seilklemme
in vertikaler Richtung unterhalb des Gelenks angeordnet und die Anzahl von ersten
Seilrollen sind quer zur Bewegungsrichtung zwischen dem Lenker und dem Gelenk angeordnet.
Dadurch werden vorteilhafte kinematische Ausführungsformen bereitgestellt.
[0024] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen
16 und 17 angegeben.
[0025] Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1
bis 5 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Umlaufseilbahn in Form einer Dreiseilumlaufbahn in einer Ansicht von oben,
Fig.2A ein Seilbahnfahrzeug einer Dreiseilumlaufbahn in einem Einfahrtsbereich einer
Seilbahnstation in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung,
Fig.2B ein mechanisches Ersatzsystem des Seilbahnfahrzeugs der Dreiseilumlaufbahn,
Fig.3 ein Seilbahnfahrzeug einer Dreiseilumlaufbahn in einem Einfahrtsbereich einer
Seilbahnstation in einer Seitenansicht,
Fig.4 ein Seilbahnfahrzeug einer Einseilumlaufbahn in einem Einfahrtsbereich einer
Seilbahnstation in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung und
Fig.5 ein Seilbahnfahrzeug einer Zweiseilumlaufbahn in einem Einfahrtsbereich einer
Seilbahnstation in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung.
[0026] Fig.1 zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Dreiseilumlaufbahn 1, die zwei Seilbahnstationen
2A, 2B aufweist sowie eine Anzahl von Seilbahnfahrzeugen 3, die in einer umlaufenden
Bewegung zwischen den Seilbahnstationen 2A, 2B bewegbar sind. Der Einfachheit halber
ist in Fig.1 lediglich ein Seilbahnfahrzeug 3 dargestellt, in bekannter Weise sind
aber in der Regel eine Mehrzahl von üblicherweise identischen Seilbahnfahrzeugen 3
vorgesehen, die meist in konstanten Abständen voneinander bewegt werden. Die erste
Seilbahnstation 2A ist als erste Endstation, beispielsweise als Talstation, ausgebildet
und die zweite Seilbahnstation 2B ist als zweite Endstation, beispielsweise eine Bergstation,
ausgebildet. Die Seilbahnfahrzeugen 3 werden in einer umlaufenden Bewegung zwischen
den beiden Endstationen 2A, 2B bewegt. Das bedeutet, dass die Seilbahnfahrzeuge in
einer ersten Fahrtrichtung FR1, beispielsweise bergauf, von der ersten Seilbahnstation
2A zur zweiten Seilbahnstation 2B bewegt werden und in einer zweiten Fahrtrichtung
FR2, beispielsweis bergab, wieder von der zweiten Seilbahnstation 2B zurück zur ersten
Seilbahnstation 2A bewegt werden.
[0027] Innerhalb der als Endstationen ausgebildeten Seilbahnstationen 2A, 2B werden die
Seilbahnfahrzeuge 3 entlang einer Kurve um beispielsweise 180° von der ersten Fahrtrichtung
FR1 zur zweiten Fahrtrichtung FR2 gewendet. Natürlich könnten zwischen den beiden
Seilbahnstationen 2a, 2B auch noch eine oder mehrere weitere (in Fig. 1 nicht dargestellte)
Seilbahnstationen, sogenannte Mittelstationen, vorgesehen sein. Im Gegensatz zu einer
Endstation wird eine Mittelstation von den Seilbahnfahrzeugen 3 in der jeweiligen
Fahrtrichtung durchfahren, ohne dass die Fahrtrichtung verändert wird. Eine gewisse
Richtungsänderung ist aber natürlich auch in einer Mittelstation möglich.
[0028] Je Fahrtrichtung FR1, FR2 sind zwei stationäre Tragseile 4A, 4B vorgesehen, welche
die zwei Endstationen 2A, 2B verbinden. Die Tragseile 4A, 4B verlaufen im Wesentlichen
parallel zueinander. Die Tragseile 4A, 4B sind mit deren Enden in geeigneter Weise
in den Endstationen 2A, 2B befestigt, wie in Fig.1 schematisch angedeutet ist. Die
Tragseile 4A, 4B bilden eine Fahrbahn für die Seilbahnfahrzeuge 3 aus, entlang der
die Seilbahnfahrzeuge 3 mittels eines Laufwerks 6 bewegbar sind. Am Laufwerk 6 sind
eine Anzahl von ersten Seilrollen S1 in Bewegungsrichtung B hintereinander angeordnet
und eine Anzahl von zweiten Seilrollen S2 in Bewegungsrichtung B hintereinander angeordnet.
[0029] Die ersten und zweiten Seilrollen S1, S2 sind in einer Querrichtung Q, quer zur Bewegungsrichtung
B, in einem Abstand beabstandet, der dem Abstand zwischen den Tragseilen 4A, 4B entspricht.
Die ersten Seilrollen S1 rollen während der Bewegung auf der freien Strecke zwischen
den Seilbahnstationen 2A, 2B am ersten Tragseil 4A ab und die zweiten Seilrollen S2
rollen am zweiten Tragseil 4B ab. Das Laufwerk 6 ist über ein (in Fig.1 nicht dargestelltes)
Gehänge 7 (siehe Fig.2A) mit einem in vertikaler Richtung darunterliegenden Beförderungskörper
9 verbunden. Der Beförderungskörper 9 dient in bekannter Weise zur Aufnahme und Beförderung
von Personen und/oder Objekten. Üblicherweise werden Dreiseilumlaufbahnen für den
Personentransport eingesetzte, wobei der Beförderungskörper 9 in der Regel eine Kabine
mit seitlichen Türen aufweist.
[0030] Weiters ist zumindest ein umlaufendes Förderseil 5 vorgesehen, welches als Zugseil
dient, um eine Antriebskraft zur Bewegung der Seilbahnfahrzeuge 3 auf die Seilbahnfahrzeuge
3 auszuüben. Das Förderseil 5 kann beispielsweise quer zur Bewegungsrichtung B gesehen
zwischen den beiden Tragseilen 4A, 4B verlaufen. In vertikaler Richtung kann das Förderseil
5 beispielsweise unterhalb der Tragseile 4A, 4B verlaufen. Das Förderseil 5 ist üblicherweise
als endloses Seil ausgebildet und innerhalb der Endstationen 2A, 2B jeweils an einer
oder mehreren geeigneten Umlenkeinrichtungen, z.B. Seilscheiben 16, umgelenkt. In
bekannter Weise ist in zumindest einer Seilbahnstation 2A, 2B eine (nicht dargestellte)
Antriebsvorrichtung, beispielsweise eine elektrische Maschine, vorgesehen, die dazu
dient, eine Antriebskraft auf das Zugseil 5 zu erzeugen. Die Antriebsvorrichtung kann
beispielsweise die Seilscheibe 16 antreiben und kann von einer geeigneten (nicht dargestellten)
Steuerungseinrichtung gesteuert werden. Über die Steuerungseinrichtung kann somit
die Bewegung der Seilbahnfahrzeuge 3 gesteuert werden. Die Darstellung in Fig.1 ist
natürlich nur schematisch und es könnte in der Praxis natürlich auch eine andere Seilführung
des Förderseil 5 und der Tragseile 4A, 4B vorgesehen sein.
[0031] Am Seilbahnfahrzeug 3 ist weiters zumindest eine (in Fig.1 lediglich angedeutete)
betätigbare Seilklemme 10 vorgesehen, mit der das Seilbahnfahrzeug 3 lösbar mit dem
Zugseil 5 gekoppelt werden kann (für Details siehe Fig.2A). Die Seilklemme 10 kann
mit einer geeigneten, in den Seilbahnstationen 2A, 2B angeordneten, Betätigungseinrichtung
zum Öffnen betätigt werden. Während der Fahrt zwischen den Seilbahnstationen 2A, 2B
ist die Seilklemme 10 geschlossen, sodass eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Förderseil 5 und dem Seilbahnfahrzeug 3 gegeben ist. Innerhalb der Seilbahnstationen
2A, 2B, insbesondere in einem Einfahrtsbereich EB der Seilbahnstation 2A, 2B, kann
die Seilklemme 10 geöffnet werden, um das Seilbahnfahrzeug 3 vom Förderseil 5 zu entkoppeln.
Dadurch kann die Kraftübertragung unterbrochen werden und das Seilbahnfahrzeug 3 kann
innerhalb der jeweiligen Seilbahnstation 2A, 2B mit verringerter Geschwindigkeit (relativ
zur Geschwindigkeit des Förderseils 5) bis zu einem Ausfahrtsbereich AB bewegt werden.
[0032] Das gilt natürlich sowohl für Endstationen, bei welchen der Einfahrts- und der Ausfahrtsbereich
in verschiedenen Fahrtrichtungen FR1, FR2 liegen, als auch für Mittelstationen, in
welchen der Einfahrts- und Ausfahrtsbereich in der gleichen Fahrtrichtung FR1, FR2
liegen. Im Ausfahrtsbereich AB kann das Seilbahnfahrzeug 3 wieder auf die Geschwindigkeit
des Zugseils 5 beschleunigt werden und die Seilklemme 10 kann wieder geschlossen werden,
um das Seilbahnfahrzeug mit dem Zugseil 5 zu koppeln und die Kraftübertragung wiederherzustellen.
Zum Antrieb der Seilbahnfahrzeuge 3 innerhalb der Seilbahnstation 2A, 2B ist in der
Regel ein geeigneter Hilfsantrieb vorgesehen. Der Hilfsantrieb kann beispielsweise
(in Fig.1 nicht dargestellte) angetriebene Reibräder 17 aufweisen, die mit Reibbelägen
18 des Seilbahnfahrzeugs 3 zusammenwirken (siehe Fig.2A). Solche Hilfsantriebe sind
bekannt, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen wird.
[0033] Innerhalb der Seilbahnstation 2A, 2B können die Laufwerke 6 der Seilbahnfahrzeuge
3 auf geeigneten Führungsschienen 19A, 19B geführt sein, welche die Tragseile 4A,
4B einer Fahrtrichtung FR1 mit den Tragseilen 4A, 4B der jeweils anderen Fahrtrichtung
FR2 verbinden. Die Führungsschienen 19A, 19B bilden somit innerhalb der Seilbahnstation
2A, 2B eine Fahrbahn aus und ersetzen innerhalb der Seilbahnstation 2A, 2B sozusagen
die Tragseile 2A, 2B. Die Führungsschienen 19A, 19B weisen vorzugsweise jeweils einen
Führungsabschnitt mit einer zylindrischen Führungsfläche auf, die im Wesentlichen
der der Form der Tragseile 4A. 4B entspricht. Solche Führungsschienen 19A, 19B können
auch in Mittelstationen vorgesehen sein, um die Tragseile 4A, 4B der gleichen Fahrtrichtung
FR1, FR2 zu verbinden. Dadurch können kürzere Tragseile 4A, 4B verwendet werden. Die
Tragseile 4A, 4B könnten aber grundsätzlich auch durch eine Mittelstation hindurch
zur Endstation verlaufen. In der Dreiseilumlaufbahn können natürlich auch noch weitere
(nicht dargestellte) Einrichtungen vorgesehen sein, wie z.B. Spanneinrichtungen für
die Tragseile 4A, 4A und/oder für das Zugseil 5, Sicherheitseinrichtungen, etc. Da
der Aufbau und die Funktion einer Dreiseilumlaufbahn aber grundsätzlich bekannt sind,
wird an dieser Stelle auf weitere Details verzichtet, die für die Erfindung nicht
relevant sind.
[0034] Gemäß der Erfindung ist am Seilbahnfahrzeug 3 weiters ein (in Fig.1 schematisch angedeuteter)
Lenker 11 vorgesehen und in den Seilbahnstationen 2A, 2B ist jeweils eine Lenkerführungseinrichtung
12 vorgesehen. Der Einfachheit halber sind die Betätigungseinrichtung zur Betätigung
der Seilklemme 10 und die Lenkerführungseinrichtung 12 in Fig.1 lediglich für die
erste Seilbahnstation 2A dargestellt. Vorzugsweise weist natürlich auch die zweite
Seilbahnstation 2B in analoger Weise eine Betätigungseinrichtung sowie eine Lenkerführungseinrichtung
auf. Die Lenkerführungseinrichtung 12 ist dazu ausgebildet ist, während der Bewegung
des Seilbahnfahrzeugs 3 mit dem Lenker 11 zur Erzeugung einer auf das Seilbahnfahrzeug
3 wirkenden Auslenkkraft F zusammenzuwirken, durch welche die Seilklemme 10 des Seilbahnfahrzeugs
3 quer zur Bewegungsrichtung B des Seilbahnfahrzeugs 3 in einem festgelegten Auslenkwinkel
α um eine Drehachse erste DA1 schwenkbar ist.
[0035] Die Lenkerführungseinrichtung 12 ist dabei relativ zur Betätigungseinrichtung 15
so in der Seilbahnstation 2A angeordnet, dass die Erzeugung der Auslenkkraft F in
einer festgelegten zeitlichen Relation zur Betätigung der Seilklemme 10 erfolgt. Die
zeitliche Relation hängt einerseits davon ab, ob das Verschwenken im Einfahrtsbereich
EB oder im Ausfahrtsbereich Ab der Seilbahnstation 2A erfolgt. Andererseits hängt
die zeitliche Relation auch von der konstruktiven Ausführung der Seilbahn ab, insbesondere
von der Bewegungsrichtung der Seilbahnfahrzeuge 3 innerhalb der Seilbahnstation 2A
im vom Förderseil 5 entkoppelten Zustand sowie vom Verlauf des Förderseils 5.
[0036] Im dargestellten Beispiel weist die Betätigungseinrichtung 15 der ersten Seilbahnstationen
2A eine ortsfeste erste Betätigungsführungsschiene 15A auf, die im Einfahrtsbereich
EB der Seilbahnstation 2A angeordnet ist du die sich in Bewegungsrichtung B des Seilbahnfahrzeugs
3 über eine festgelegte Länge erstreckt. Die erste Betätigungsführungsschiene 15A
ist dazu ausgebildet, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs 3 mit dem Betätigungshebel
14 der Seilklemme 10 zur Erzeugung einer Betätigungskraft zusammenzuwirken, durch
welche die Seilklemme 10 geöffnet wird. Die Lenkerführungseinrichtung 12 der ersten
Seilbahnstation 2A weist eine ortsfeste erste Lenkerführungsschiene 12A auf, die im
Einfahrtsbereich EB angeordnet ist und die sich über eine bestimmte Länge in Bewegungsrichtung
des Seilbahnfahrzeugs 3 erstreckt. Die erste Betätigungsführungsschiene 15A und die
erste Lenkerführungsschiene 12A sind relativ zueinander so angeordnet, dass die Erzeugung
der Auslenkkraft F während oder nach dem Öffnen der Seilklemme 10 erfolgt.
[0037] Weiters weist die Betätigungseinrichtung 15 im dargestellten Beispiel eine ortsfeste
zweite Betätigungsführungsschiene 15B auf, die in einem Ausfahrtsbereich AB der Seilbahnstation
2A angeordnet ist und die sich in Bewegungsrichtung B des Seilbahnfahrzeugs 3 über
eine festgelegte Länge erstreckt. Die zweite Betätigungsführungsschiene 15B ist wiederum
dazu ausgebildet, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs 3 mit dem Betätigungshebel
14 der Seilklemme 10 zur Erzeugung einer Betätigungskraft zum Öffnen der Seilklemme
10 zusammenzuwirken. Weiters weist die Lenkerführungseinrichtung 12 eine ortsfeste
zweite Lenkerführungsschiene 12B auf, die im Ausfahrtsbereich AB der Seilbahnstation
2A angeordnet ist und die sich über eine festgelegte Länge in Bewegungsrichtung des
Seilbahnfahrzeugs 3 erstreckt. Die zweite Betätigungsführungsschiene 15B und die zweite
Lenkerführungsschiene 12B sind relativ zueinander so angeordnet, dass die Erzeugung
der Auslenkkraft F während oder nach dem Öffnen der Seilklemme 10 erfolgt.
[0038] Die Seilklemme 10 wird somit bei der Einfahrt in die Seilbahnstation 2A zunächst
durch die erste Betätigungsführungsschiene 15A geöffnet und in einer offenen Stellung
gehalten. Zudem wird die Seilklemme 10 aufgrund der auf den Lenker 11 wirkenden Auslenkkraft
F verschwenkt, sodass die Seilklemme 10 anschließend berührungsfrei vom Förderseil
5 abgehoben werden kann. Danach wird der Betätigungshebel 14 am Ende der ersten Betätigungsführungsschiene
15A wieder freigegeben und die Seilklemme 10 schleißt durch die Vorspannkraft der
Vorspanneinrichtung. In gleicher Weise wird der Lenker 11 am Ende der ersten Lenkerführungsschiene
12A entlastet, wodurch die Seilklemme 10 wieder zurück in die Ausgangsposition verschwenkt
wird.
[0039] Wenn das Seilbahnfahrzeug 3 in den Bereich der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B bewegt wird, wird der Betätigungshebel 14 von der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B betätigt, um die Seilklemme 10 erneut zu öffnen. Zugleich wird die Seilklemme
10 aufgrund der von der zweiten Lenkerführungsschiene 12B auf den Lenker 11 wirkenden
Auslenkkraft F wieder um einen Auslenkwinkel α verschwenkt, sodass die Seilklemme
10 berührungsfrei an das Förderseil 5 angelegt werden kann. Danach wird der Betätigungshebel
14 am Ende der ersten Betätigungsführungsschiene 15A wieder freigegeben und die Seilklemme
10 schließt durch die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung, wodurch das Seilbahnfahrzeug
3 wieder mit dem Förderseil 5 gekoppelt wird. In gleicher Weise wird der Lenker 11
am Ende der ersten Lenkerführungsschiene 12B entlastet, wodurch die Seilklemme 10
wieder zurück in die Ausgangsposition verschwenkt wird.
[0040] Zwischen dem Ende der ersten Betätigungsführungsschiene 15A und dem Anfang der zweiten
Betätigungsführungsschiene 15B befindet sich die Seilklemme 10 somit im geschlossenen
Zustand und das Seilbahnfahrzeug 3 bzw. die Seilklemme 10 befindet sich ebenfalls
wieder in der neutralen, nicht ausgelenkten, Position. Grundsätzlich könnten die erste
Betätigungsführungsschiene 15A die zweite Betätigungsführungsschiene 15B natürlich
auch als eine gemeinsame Schiene ausgebildet sein, deren Verlauf entsprechend der
gewünschten Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Seilklemme 10 gewählt ist. Die Seilklemme
10 könnte daher zwischen dem Einfahrtsbereich EB und dem Ausfahrtsbereich AB prinzipiell
auch dauerhaft im geöffneten Zustand gehalten werden. Aus energetischen Gründen ist
es aber vorteilhaft, wenn die Seilklemme 10 zwischenzeitlich geschlossen wird.
[0041] Wenn das Seilbahnfahrzeug 3 in den Bereich der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B bewegt wird, wird der Betätigungshebel 14 von der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B betätigt, um die Seilklemme 10 erneut zu öffnen. In gleicher Weise könnten die
erste und die zweite Lenkerführungsschiene 12A, 12B auch als eine gemeinsame Schiene
ausgebildet sein, deren Verlauf entsprechend der gewünschten Auslenkzeitpunkte der
Seilklemme 10 gewählt ist. Die Seilklemme 10 könnte somit zwischen dem Einfahrtsbereich
EB und dem Ausfahrtsbereich AB prinzipiell auch dauerhaft im verschwenkten Zustand
gehalten werden. Aus energetischen Gründen ist es aber auch hier vorteilhaft, wenn
der Lenker 11 zwischenzeitlich wieder entlastet wird.
[0042] Beispielsweise können eine Bewegungsrichtung B des Seilbahnfahrzeugs 3 und ein Verlauf
des Förderseils 5 im Einfahrtsbereich EB der Seilbahnstation 2A ab der ersten Betätigungsführungsschiene
15A in vertikaler Richtung divergieren, indem das Förderseil 5 relativ zur Bewegungsrichtung
B nach unten verläuft, wie in Fig.3 dargestellt ist. Der Auslenkwinkel α und der Zeitpunkt
des Verschwenkens der Seilklemme 10 sind durch die erste Lenkerführungsschiene 12A
dann vorzugsweise so festgelegt, dass die Seilklemme 10 nach dem Öffnen durch die
erste Betätigungsführungsschiene 15A in vertikaler Richtung berührungsfrei vom Förderseil
5 abgehoben wird (aufgrund des divergierenden Verlaufs). In analoger Weise können
eine Bewegungsrichtung des Seilbahnfahrzeugs 3 und ein Verlauf des Förderseils 5 im
Ausfahrtbereich AB der Seilbahnstation bis zur zweiten Betätigungsführungsschiene
15B in vertikaler Richtung konvergieren. Der Auslenkwinkel α und der Zeitpunkt des
Auslenkens der Seilklemme 10 sind dann durch die zweite Lenkerführungsschiene 12B
vorzugsweise so festgelegt, dass die Seilklemme 10 nach dem Öffnen durch die zweite
Betätigungsführungsschiene 15B in vertikaler Richtung wieder berührungsfrei an das
Förderseil 5 angelegt wird (aufgrund des konvergierenden Verlaufs).
[0043] Unter "berührungsfrei" ist hierbei zu verstehen, dass ein feststehender und ein beweglicher
Klemmbacken der Seilklemme 10 beim Anlegen an das Förderseil 5 bis zur Position, in
der die Seilklemme 10 geschlossen wird nicht mit dem Förderseil 5 kollidieren bzw.
beim Abheben der Seilklemme 10 vom Förderseil 5 nach dem Öffnen der Seilklemme 10
nicht mit dem Förderseil 5 kollidieren, wie nachfolgend noch im Detail erläutert wird.
Je nach konstruktiver Ausgestaltung der Seilklemme 10 kann der Auslenkwinkel α beispielsweise
zumindest 0,3°, zumindest 0,5° oder zumindest 0,8° betragen.
[0044] Die ortsfesten Betätigungsführungsschienen 15A, 15B können z.B. jeweils als mechanische
Zwangsführungen, beispielsweise eine sogenannte Kulissenführung ausgebildet sein,
die den Betätigungshebel 14 aufnimmt und führt. Der Verlauf der Kulissenführung ist
dabei so festgelegt, dass eine Betätigungskraft auf den Betätigungshebel 14 ausgeübt
wird, durch welche der bewegliche Klemmbacken 10B entgegen der Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung
(hier der Schraubenfedern S) geöffnet wird. Die ortsfesten Betätigungsführungsschienen
15A, 15B können an einer geeigneten Konstruktion innerhalb der Seilbahnstation 2A,
2B befestigt sein. Die Lenkerführungsschienen 12A, 12B der Lenkerführungseinrichtung
können beispielsweise analog wie die Betätigungsführungsschienen 15A, 15B als mechanische
Zwangsführung, insbesondere als Kulissenführung ausgebildet sein. Die Lenkerführungsschienen
12A, 12B können wiederum an einer geeigneten ortsfesten Konstruktion der jeweiligen
Seilbahnstation 2A, 2B befestigt sein, beispielsweise an einem Rahmen 20, wie in Fig.2A
angedeutet ist.
[0045] Um das Verschwenken für die Passagiere möglichst komfortabel zu gestalten ist es
vorteilhaft, wenn an der ortsfesten Lenkerführungseinrichtung 12, insbesondere an
der ersten und/oder an der zweiten Lenkerführungsschiene 12A, 12B, eine Führungsbahn
vorgesehen ist, entlang der der Lenker 11 in Bewegungsrichtung zur Erzeugung der Auslenkkraft
F geführt ist und dass die Führungsbahn kurvenförmig ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn die Führungsbahn eine Kurve mit einem stetigen Krümmungsverlauf
aufweist, vorzugsweise mit einer G1-Stetigkeit oder einer G2-Stetigkeit. Dadurch können
Beschleunigungssprünge vermieden werden, wodurch das Verschwenken für die Passagiere
kaum wahrnehmbar ist. Der Verlauf der Kurve ist in vertikaler Richtung dabei so festgelegt,
dass ein ausreichend großer Auslenkwinkel α der Seilklemme 10 erreicht wird.
[0046] In Fig.2A ist ein Seilbahnfahrzeug 3 in einer Dreiseilumlaufbahn in vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung in einem Einfahrtsbereich EB einer Seilbahnstation 2A
in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung B gesehen dargestellt. Fig.3 zeigt
das Seilbahnfahrzeug 3 aus Fig.2A in einer Seitenansicht von links gesehen. Es ist
jeweils nur ein oberer Bereich des Seilbahnfahrzeugs 3 dargestellt, da der untere
Teil für die Erfindung nicht wesentlich ist. Das Seilbahnfahrzeug 3 weist ein Laufwerk
6 auf, an dem eine Anzahl von in Bewegungsrichtung B hintereinander angeordneten ersten
Seilrollen S1 und eine in Querrichtung Q davon beabstandete Anzahl von in Bewegungsrichtung
B hintereinander angeordneten zweiten Seilrollen S2 angeordnet sind. Wie in Fig.3
dargestellt ist, können beispielsweise jeweils vier erste Seilrollen S1 und vier (in
Fig.3 dahinterliegende und nicht ersichtliche) zweite Seilrollen S2 vorgesehen sein.
Die Seilrollen S1, S2 sind in geeigneter Weise drehbar am Laufwerk 6 gelagert. Die
Seilrollen S1, S2 sind innerhalb der Seilbahnstation 2A, 2B auf den Führungsschienen
19A, 19B geführt und rollen auf diesen ab. Die Führungsschienen 19A, 19B können beispielsweise
auf einem geeigneten ortsfesten Rahmen 20 angeordnet sein, der an einer tragenden
Struktur der Seilbahnstation 2A befestigt sein kann, wie in Fig.2A angedeutet ist.
[0047] Das Seilbahnfahrzeug 3 weist weiters ein Gehänge 7 und einen Gehängeträger 8 auf,
wobei ein unterer Abschnitt 7A des Gehänges 7 mit dem Beförderungskörper 9 verbunden
ist und ein oberer Abschnitt 7B des Gehänges 7 mit dem Gehängeträger 8 verbunden ist.
[0048] Vorzugsweise ist das Gehänge 7 relativ zum Gehängeträger 8 verschwenkbar am Gehängeträger
8 befestigt, um während der Fahrt eine gewisse Pendelbewegung in Bewegungsrichtung
B zu ermöglichen. Das Gehänge 7 kann beispielsweise um eine, quer zur Bewegungsrichtung
B verlaufende, zweite Drehachse DA2 relativ zum Gehängeträger 8 verschwenkbar sein.
[0049] Zur einfacheren Darstellung ist in Fig.2A das Gehänge 7 im mittleren Bereich unterbrochen
dargestellt und der untere Abschnitt des Beförderungskörpers 9 ist nicht dargestellt.
In Fig.3 ist der Beförderungskörper 9 nicht dargestellt. Der Gehängeträger 8 ist mit
dem Laufwerk 6 verbunden und am Gehängeträger 8 ist zumindest eine betätigbare Seilklemme
10 zum lösbaren Koppeln des Seilbahnfahrzeugs 3 mit dem Förderseil 5 vorgesehen, das
bei der Dreiseilumlaufbahn als Zugseil dient. Das Förderseil 5 kann innerhalb der
Seilbahnstation 2A beispielsweise durch geeignete dritte Seilrollen S3 geführt sein.
Die dritten Seilrollen S3 können an einer geeigneten ortsfesten Struktur der Seilbahnstation
2A drehbar gelagert angeordnet sein, wie in Fig.2A durch das schematische Festlager
angedeutet ist. Die Seilklemme 10 weist im dargestellten Beispiel einen feststehenden
Klemmbacken 10A und einen relativ dazu beweglichen Klemmbacken 10B auf, zwischen denen
das Förderseil 5 klemmbar ist. Der bewegliche Klemmbacken 10B ist durch eine geeignete
Vorspanneinrichtung im geschlossenen Zustand vorgespannt, die beispielsweise eine
Anzahl von mechanischen Federn, vorzugsweise Schraubenfedern, aufweisen kann. In Fig.3
sind beispielsweise vier Schraubenfedern S schematisch dargestellt.
[0050] Weiters weist die Seilklemme 10 zumindest einen Betätigungshebel 14 auf, der von
der (in Fig.2A nicht dargestellten) Betätigungseinrichtung, z.B. der ersten Betätigungsführungsschiene
15A, der Seilbahnstation 2A, 2B betätigbar ist, um den beweglichen Klemmbacken 10B
entgegen der Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung zu öffnen. Am dargestellten Seilbahnfahrzeug
3 gemäß Fig.3 sind beispielhaft zwei Betätigungshebel 14 vorgesehen. Am freien Ende
des Betätigungshebels 14 kann auch eine drehbare Betätigungsrolle 14A vorgesehen sein,
die mit der Betätigungsführungsschiene 15A zur Erzeugung der Betätigungskraft zusammenwirkt.
[0051] Nach dem Öffnen der Seilklemme 10 ist das Seilbahnfahrzeug 3 vom Förderseil 5 entkoppelt
und die Bewegung des Seilbahnfahrzeugs 3 entlang der Führungsschienen 19A, 19B kann
in einer anderen Bewegungsrichtung erfolgen, als der Verlauf des Förderseils 5, beispielsweise
in einer horizontalen Bewegungsebene BE, wie in Fig.3 angedeutet ist. Während die
Bewegung des Seilbahnfahrzeugs 3 innerhalb der Seilbahnstation 2A, 2B entlang der
Führungsschienen 19A, 19B beispielsweise in der horizontalen Bewegungsebene BE erfolgen
kann, kann das Förderseil 5 einen divergierenden Verlauf aufweisen und beispielsweise
in einem Winkel β relativ zur Bewegungsebene BE nach unten verlaufen, wie in Fig.3
angedeutet ist. In analoger Weise können die Bewegungsrichtung des Seilbahnfahrzeugs
3 und der Verlauf des Förderseils 5 im Ausfahrtsbereich AB der Seilbahnstation 2A
wieder konvergieren. Beispielsweise kann das Förderseil 5 in einem Winkel β relativ
zur Bewegungsebene BE nach oben verlaufen und im Bereich der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B (siehe Fig.1) mit der Bewegungsebene BE zusammenlaufen.
[0052] An der Seilklemme 10 ist ein Seilklemmen-Zentralpunkt P1 vorgesehen, durch welchen
im gekoppelten Zustand der Seilklemme 10 am Förderseil 5 eine Längsachse des Förderseils
5 verläuft. Dieser Zustand liegt beispielsweise vor, wenn sich das Seilbahnfahrzeug
3 in einer Position am Beginn des Einfahrtsbereichs EB der Seilbahnstation 2A befindet,
wie in Fig.3 anhand der gestrichelten Linie mit Position POS-A gekennzeichnet ist.
Die Position bezieht sich dabei in Bewegungsrichtung B gesehen auf die Mitte des Seilbahnfahrzeugs
3 im Bereich des Gehänges 7. Der Zustand der Seilklemme 10 in Position POS-A ist im
vergrößerten Detail A dargestellt. Es ist ersichtlich, dass die Seilklemme 10 noch
geschlossen ist, wobei das Förderseil 5 zwischen dem feststehenden Klemmbacken 10A
und dem beweglichen Klemmbacken 10B geklemmt ist. Der gleiche Zustand liegt natürlich
vor, nachdem die Seilklemme 10 im Ausfahrtsbereich AB der Seilbahnstation 2A wieder
geschlossen wurde.
[0053] Bei der weiteren Bewegung des Seilbahnfahrzeugs 3 in Bewegungsrichtung B wird die
Seilklemme 10 geöffnet, indem von der ersten ortsfesten Betätigungsführungsschiene
15A eine Betätigungskraft auf den Betätigungshebel 14 der Seilklemme 10 ausgeübt wird.
Wenn die Seilklemme 10, beispielsweise in Position POS-B in Fig.3, geöffnet wird und
das Förderseil 5 beginnt, im Winkel β relativ zur Bewegungsebene BE nach unten zu
verlaufen, entfernen sich der Seilklemmen-Zentralpunkt P1 und die Längsachse des Förderseils
5 abhängig vom Winkel β in vertikaler Richtung voneinander. Wie in Detail A ersichtlich
ist, liegt der feststehende Klemmbacken 10A im geschlossenen Zustand am Förderseil
5 an und umschließt das Förderseil 5 teilweise an dessen Unterseite. Ein freier Endabschnitt
E1 des feststehenden Klemmbackens 10A und das Förderseil 5 überlappen sich daher in
vertikaler Richtung gesehen. Da der feststehende Klemmbacken 10A auch nach dem Öffnen
der Seilklemme 10 grundsätzlich weiterhin am Förderseil 5 anliegt, ist es nicht ohne
weiteres möglich, die Seilklemme 10 in vertikaler Richtung vom Förderseil 5 zu trennen,
ohne, dass es zu einer Kollision des freien Endabschnitts E1 mit dem Förderseil 5
kommt.
[0054] Wie eingangs beschrieben wurde, wurde dieses Problem bisher dadurch gelöst, dass
das gesamte Seilbahnfahrzeug 3 nach dem Öffnen der Seilklemme 10 um einen gewissen
Versatz in Querrichtung Q verlagert wurde. Der Versatz wurde dabei so gewählt, dass
das der freie Endabschnitt E1 des feststehenden Klemmbackens 10A in Querrichtung Q
ausreichend weit vom Förderseil 5 beabstandet war, sodass die Seilklemme 10 im Einfahrtsbereich
EB im Wesentlichen berührungslos vom Förderseil 5 abgehoben werden konnte und im Ausfahrtsbereich
im Wesentlichen wieder berührungslos an das Förderseil 5 angelegt werden konnte. Das
führte aber zu merkbaren Stößen auf den Beförderungskörper 9, die für die Passagiere
unangenehm wahrnehmbar sind.
[0055] Um dies zu verhindern, ist bei der Erfindung vorgesehen, dass die Seilklemme 10 um
die erste Drehachse DA1 verschwenkt wird, wie bereits ausführlich beschrieben wurde.
im dargestellten Beispiel der Dreiseilumlaufbahn das ist das Laufwerk 6 mit zumindest
einem Gelenk G mit dem Gehängeträger 8 gelenkig verbunden, wobei das Gelenk G die
erste Drehachse DA1 ausbildet. Der Lenker 11 ist als ein im Wesentlichen starrer Lenker
11 ausgebildet, der hier als Teil des Gehängeträgers 8 ausgebildet ist. Durch das
Verschwenken des Gehängeträgers 8 wird gleichzeitig die ebenfalls am Gehängeträger
8 angeordnete Seilklemme 10 verschwenkt, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
Durch die dargestellte Anordnung des Lenkers 11 kann die Lenkerführungseinrichtung
12 in vorteilhafter Weise in einem oberen Bereich der Seilbahnstation 2A angeordnet
werden, der für unbefugte Personen nicht zugänglich ist. Grundsätzlich wäre aber auch
eine Anordnung des Lenkers 11 an einer anderen geeigneten Stelle des Seilbahnfahrzeugs
3 denkbar, beispielsweise am Gehänge 7 oder am Beförderungskörper 9.
[0056] Wie in Fig.2A dargestellt ist, ist das zumindest eine Gelenk G quer zur Bewegungsrichtung
B gesehen vorzugsweise zwischen der Anzahl von ersten Seilrollen S1 und der Anzahl
von zweiten Seilrollen S2 angeordnet. Die ersten Seilrollen S1 kontaktieren die erste
ortsfeste Führungsschiene 19A in einem ersten Aufstandspunkt und die Anzahl von zweiten
Seilrollen S2 kontaktieren die zweite ortsfeste Führungsschiene 19B in einem zweiten
Aufstandspunkt. Das Gelenk G liegt hier in vertikaler Richtung auf gleicher Höhe wie
der erste und der zweite Aufstandspunkt. Alternativ könnte das Gelenk G aber auch
oberhalb oder unterhalb des ersten und/oder des zweiten Aufstandspunkts liegen. Die
Seilklemme 10 ist hier in vertikaler Richtung unterhalb des Gelenks G angeordnet und
die Anzahl von ersten Seilrollen S1 liegen quer zur Bewegungsrichtung B zwischen dem
Lenker 11 und dem Gelenk G. Grundsätzlich wäre aber natürlich auch eine andere Anordnung
des Lenkers 11 und der damit zusammenwirkenden Lenkerführungsschiene 12A, 12B denkbar,
die dazu geeignet sind, die Seilklemme 10 zu verschwenken.
[0057] Weiters ist die Lenkerführungseinrichtung 12 im dargestellten Beispiel so ausgebildet,
dass die Auslenkkraft F von unten auf den Lenker 11 wirkt, wie in Fig.2A durch den
Pfeil angedeutet ist. Dadurch ist es möglich, dass der Gehängeträger 8 mit dem daran
befestigten Gehänge 7 und Beförderungskörper 9 in einem Auslenkwinkel α in Querrichtung
Q ausgelenkt werden. Der Auslenkwinkel α ist dabei so festgelegt, dass die Seilklemme
10, insbesondere in vertikaler Richtung, relativ zum Zugseil 5 bewegt werden kann,
ohne dass die Klemmbacken 10A, 10B das Zugseil 5 berühren, wie bereits beschrieben
wurde. Wie in Fig.2A weiters dargestellt ist, ist der Lenker 11 oberhalb des Betätigungshebels
14 der Seilklemme 10 am Gehängeträger 8 angeordnet. Die dargestellte Anordnung des
Lenkers 11 und des Betätigungshebels 14 ist aber natürlich nur beispielhaft zu verstehen
und hängt von der konkreten konstruktiven Ausgestaltung der Seilbahn und des Seilbahnfahrzeugs
ab.
[0058] Die durch das Gelenk G ausgebildete erste Drehachse DA1 verläuft vorzugsweise parallel
zur Bewegungsrichtung B, sodass der Gehängeträger 8 durch die Auslenkkraft F relativ
zum Laufwerk 6 um die erste Drehachse DA1 verschwenkbar ist. Allgemein weist der Lenker
11 vorzugsweise ein freies Lenkerende auf, an dem ein Kraftangriffspunkt P2 vorgesehen
ist, der dazu ausgebildet ist, mit der ortsfesten Lenkerführungseinrichtung 12 der
Seilbahnstation 2A zur Erzeugung der Auslenkkraft F zusammenzuwirken. Am freien Lenkerende
des Lenkers 11 kann eine drehbare Rolle 13 angeordnet sein, wobei der Kraftangriffspunkt
P2 an der drehbaren Rolle 13 liegt. Das gilt natürlich unabhängig von der Ausführung
der Seilbahn, also auch für die Einseilumlaufbahn oder die Zweiseilumlaufbahn. Beim
dargestellten Seilbahnfahrzeug 3 der Dreiseilumlaufbahn ist die Seilklemme 10 vorzugsweise
unterhalb des zumindest einen Gelenks G angeordnet und die Anzahl von ersten Seilrollen
S1 ist in Querrichtung Q gesehen zwischen dem Lenker 11 und dem zumindest einen Gelenk
G angeordnet.
[0059] In Fig.2B ist ein mechanisches Ersatzsystem des Seilbahnfahrzeugs 3 zur Veranschaulichung
der Auslenkung des Gehängeträgers 8 dargestellt. Dabei sind die durch das Gelenk G
ausgebildete erste Drehachse DA1, der Seilklemmen-Zentralpunkt P1 der Seilklemme 10
sowie der Kraftangriffspunkt P2 des Lenkers 11 dargestellt. Der Kraftangriffspunkt
P2 ist in einem Hebelarmabstand L1 von der ersten Drehachse DA1 des Gelenks G beabstandet.
Es ist vorteilhaft, wenn der Hebelarmabstand L1 zumindest 400mm, vorzugsweise zumindest
700mm, besonders bevorzugt zumindest 800mm, insbesondere 900mm beträgt. Der Seilklemmen-Zentralpunkt
P1 ist in einem Klemmabstand L2 von der ersten Drehachse DA1 des Gelenks G beabstandet.
Der der Klemmabstand L2 kann beispielsweise zumindest 300mm betragen, vorzugsweise
zumindest 500mm, besonders bevorzugt zumindest 700mm, insbesondere 720mm. Unter dem
Klemmabstand L2 ist hierbei der Abstand in vertikaler Richtung im nicht ausgelenkten
Zustand des Seilbahnfahrzeugs 3 zu verstehen.
[0060] Wenn die Auslenkkraft F, hier von unten, auf den Kraftangriffspunkt P2 des Lenkers
11 wirkt, wird abhängig vom Hebelarmabstand L1 ein Drehmoment erzeugt, durch welches
der Gehängeträger 8 im Auslenkwinkel α um die erste Drehachse DA1 rotiert. In Abhängigkeit
der konstruktiven Ausführung der Lenkerführungseinrichtung 12 werden der Lenker 11
und damit der Kraftangriffspunkt P2 in einem Vertikalabstand Y in vertikaler Richtung
nach oben in den verschobenen Kraftangriffspunkt P2' verlagert. Aufgrund der Rotation
um die erste Drehachse DA1 vergrößert sich hierbei der Hebelarmabstand L1 geringfügig
zum Hebelarmabstand L1'.
[0061] Aufgrund der Anordnung der Lenkers 11 und der Seilklemme 10 am Gehängeträger 8 werden
auch die Seilklemme 10 und folglich der Seilklemmen-Zentralpunkt P1 in horizontaler
Richtung um einen Horizontalabstand X in den verschobenen Seilklemmen-Zentralpunkt
P1' verlagert. Aufgrund der Rotation um die erste Drehachse DA1 verringert sich hierbei
der Klemmabstand L2 zum Klemmabstand L2'. Die Größe des Auslenkwinkels α und des Horizontalabstandes
X hängen im Wesentlichen von der konstruktiven Ausführung des Seilbahnfahrzeugs 3
ab und können variieren. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Hebelarmabstand
L1 beispielsweise 920mm und der Klemmabstand L2 beträgt 720mm. Bei einem Vertikalabstand
Y von beispielsweise 12,5mm ergeben sich dabei ein Auslenkwinkel α=0,8° und ein Horizontalabstand
X=10mm.
[0062] Der Zustand der Seilklemme 10 nach dem Auslenken ist in Fig.3 in Detail B dargestellt.
Das Seilbahnfahrzeug 3 befindet sich dabei in der dargestellten Position POS-C, wobei
sich die Position wiederum auf die Mitte des Seilbahnfahrzeugs 3 im Bereich des Gehänges
7 bezieht. Dasselbe kann natürlich wiederum für eine Position des Seilbahnfahrzeugs
3 im Ausfahrtsbereich AB gelten, bevor die Seilklemme 10 geschlossen wird. Es ist
ersichtlich, dass der verschobene Seilklemmen-Zentralpunkt P1 in Querrichtung Q um
den Horizontalabstand X von der Längsachse des Zugseils 5 beabstandet ist, wobei der
Horizontalabstand X hier beispielsweise X=10mm beträgt.
[0063] Bei den oben genannten geometrischen Bedingungen kann dadurch in Querrichtung Q ein
Abstand X1 zwischen dem freien Endabschnitt E1 des feststehenden Klemmbackens 10A
der Seilklemme 10 und dem Förderseil 5 erreicht werden, der beispielsweise X1=3,5mm
beträgt. Ein Abstand X2 zwischen dem freien Endabschnitt E2 des beweglichen Klemmbackens
10B der Seilklemme 10 und dem Förderseil 5 in Querrichtung Q beträgt dabei beispielsweise
X2=3mm. Wie in Detail B ersichtlich ist, kann die Seilklemme 10 dadurch in vertikaler
Richtung vom Förderseil 5 abgehoben werden, ohne dass die Klemmbacken 10A, 10B das
Zugseil 5 berühren. Allgemein ist es vorteilhaft, wenn der Abstand X1 und der Abstand
X2 mindestens 1mm, vorzugsweise mindestens 2mm, besonders bevorzugt mindestens 3mm
beträgt.
[0064] Auch wenn die erfindungsgemäße Auslenkung des Seilbahnfahrzeugs 3 in Fig.3 anhand
des Einfahrtsbereichs EB gezeigt ist, kann die Auslenkung natürlich zusätzlich oder
alternativ in analoger Weise auch im Ausfahrtsbereich AB einer Seilbahnstation 2A
durchgeführt werden. Die Position POS-C entspricht dabei einer Position des Seilbahnfahrzeugs
3 vor dem Schließen der Seilklemme 10 und die Position POS-A entspricht einer Position
des Seilbahnfahrzeugs 3 nach dem Schließen der Seilklemme 10. Das Seilbahnfahrzeug
3 könnte beispielsweise im Einfahrtsbereich EB wie beschrieben ausgelenkt werden,
um die Seilklemme 10 berührungslos vom Förderseil 5 zu entfernen. Danach könnte die
Seilklemme 10 wieder zurück in die Ausgangsposition verschwenkt werden (z.B. durch
eine entsprechende Anordnung und Ausführung der ersten Lenkerführungsschiene 12A)
und geschlossen werden (z.B. durch eine entsprechende Anordnung und Ausführung der
ersten Betätigungsführungsschiene 15A).
[0065] Danach könnte das Seilbahnfahrzeug 3 bis in den Ausfahrtsbereich AB bewegt werden.
Im Ausfahrtsbereich AB kann die Seilklemme 10 zunächst wieder geöffnet werden (z.B.
durch entsprechende Anordnung und Ausführung der zweiten Betätigungsführungsschiene
15B) und im Auslenkwinkel α verschwenkt werden (z.B. durch eine entsprechende Anordnung
und Ausführung der zweiten Lenkerführungsschiene 12B). Danach kann die geöffnete Seilklemme
10 berührungslos an das Förderseil 5 angelegt werden und die Seilklemme 10 kann wieder
zurück in die Ausgangslage verschwenkt und die Seilklemme 10 geschlossen werden (z.B.
durch eine entsprechende Anordnung der zweiten Lenkerführungsschiene 12A relativ zur
zweiten Betätigungsführungsschiene 15B). Die zeitliche Relation kann durch die relative
Anordnung so festgelegt sein, sodass die Auslenkung der Seilklemme 10 während oder
nach dem Öffnen der Seilklemme 10 erfolgt.
[0066] Alternativ könnte das Seilbahnfahrzeug 3 aber auch im ausgelenkten Zustand der Seilklemme
10 und/oder mit geöffneter Seilklemme 10 vom Einfahrtsbereich EB in den Ausfahrtsbereich
AB bewegt werden. In diesem Fall wäre eine durchgehende Lenkerführungseinrichtung
12 und Betätigungseinrichtung 15 zwischen dem Einfahrtsbereich EB und dem Ausfahrtsbereich
AB erforderlich.
[0067] In Fig.4 ist ein Seilbahnfahrzeug 3 in einer Einseilumlaufbahn in einem Einfahrtsbereich
EB einer Seilbahnstation 2A in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung B gesehen
dargestellt. Die Darstellung ist im Wesentlichen analog wie in Fig.2A. Wiederum ist
nur ein oberer Bereich des Seilbahnfahrzeugs 3 dargestellt, da der untere Teil für
die Erfindung nicht wesentlich ist. Das Seilbahnfahrzeug 3 weist wiederum einen Gehängeträger
8 auf, an dem ein Gehänge 7, vorzugsweise um eine zweite Drehachse DA2 schwenkbar,
befestigt ist. Da bei der Einseilumlaufbahn das Förderseil 5 sowohl als Tragseil,
als auch als Zugseil fungiert, weist das Seilbahnfahrzeug 3 im Gegensatz zum Seilbahnfahrzeug
3 gemäß Fig.2A kein separates Laufwerk 6 mit Seilrollen S1, S2 auf. In der Seilbahnstation
2A, 2B ist eine ortsfeste Führungsschiene 19 vorgesehen, entlang der das zumindest
eine Seilbahnfahrzeug 3 in einem vom Förderseil 5 entkoppelten Zustand durch die Seilbahnstation
2A, 2B bewegbar ist. Am Seilbahnfahrzeug 3, insbesondere am Gehängeträger 8, sind
eine Anzahl von drehbar gelagerten Führungsrollen 21 angeordnet, die auf der Führungsschiene
19 abrollen. Die erste Drehachse DA1, um die die Seilklemme 10 verschwenkbar ist,
ist hier durch einen Kontakt K1 der Führungsrollen 21 auf der Führungsschiene 19 ausgebildet.
[0068] Am Seilbahnfahrzeug 3 ist wiederum ein Lenker 11 angeordnet und an einem Rahmen 20
innerhalb der Seilbahnstation 2A ist die erste Lenkerführungsschiene 12A der Lenkerführungseinrichtung
12 vorgesehen. Wie bereits ausführlich beschrieben wurde, wirken die Lenkerführungsschiene
12A und der Lenker 11 zusammen, um eine Auslenkkraft F auf das Seilbahnfahrzeug 3
auszuüben, durch die die Seilklemme 10 in einem Auslenkwinkel α um die erste Drehachse
DA1, hier den Kontakt K1, verschwenkt werden kann, um die Seilklemme 10 im Einfahrtsbereich
AB berührungsfrei vom Förderseil 5 zu lösen und im Ausfahrtsbereich AB wieder berührungsfrei
an das Förderseil 5 anzulegen.
[0069] Der Lenker 11 ist hier ebenfalls am Gehängeträger 8 angeordnet, könnte aber natürlich
auch an einer anderen geeigneten Stelle vorgesehen sein. Am freien Ende des Lenkers
11 ist wiederum eine drehbare Rolle 13 vorgesehen, an der der zweite Kraftangriffspunkt
P2 liegt. Die Rolle 13 wirkt mit der Lenkerführungsschiene 12A zur Erzeugung der Auslenkkraft
F zusammen, wobei die Auslenkkraft F hier wiederum von unten auf den Kraftangriffspunkt
P2 wirkt. Der Betätigungshebel 14 der Seilklemme 10 ist hier in vertikaler Richtung
über dem Lenker 11 angeordnet. Die Funktion ist analog wie bereits anhand von Fig.1
bis Fig.3 beschrieben wurde. Um Wiederholungen zu vermeiden wird daher auf die obigen
Ausführungen verwiesen, die in analoger Weise auch für die Einseilumlaufbahn gültig
sind.
[0070] In Fig.5 ist schließlich ein Seilbahnfahrzeug 3 in einer Zweiseilumlaufbahn in einem
Einfahrtsbereich EB einer Seilbahnstation 2A in einer Ansicht von hinten in Bewegungsrichtung
B gesehen dargestellt. Die Darstellung ist im Wesentlichen analog wie in Fig.2A. Wiederum
ist nur ein oberer Bereich des Seilbahnfahrzeugs 3 dargestellt, da der untere Teil
für die Erfindung nicht wesentlich ist. Bei einer Zweiseilumlaufseilbahn ist das Förderseil
5 als Zugseil ausgebildet ist und es ist ein Tragseil vorgesehen. Das Seilbahnfahrzeug
3 weist wiederum einen Gehängeträger 8 auf, an dem ein Gehänge 7, vorzugsweise um
eine zweite Drehachse DA2 schwenkbar, befestigt ist.
[0071] Am Seilbahnfahrzeug 3, insbesondere am Gehängeträger 8, ist ein Laufwerk 6 vorgesehen,
an dem eine Anzahl von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten Seilrollen
S1 angeordnet sind. Die Seilrollen S1 sind dazu ausgebildet, während der freien Fahrt
am Tragseil 4 abzurollen. In der Seilbahnstation 2A ist eine ortsfeste Führungsschiene
19 vorgesehen, entlang der das Seilbahnfahrzeug 3 mittels der Seilrollen S1 in einem
vom Förderseil 5 entkoppelten Zustand durch die Seilbahnstation 2A bewegbar ist. Die
erste Drehachse DA1, um welche die Seilklemme 10 verschwenkbar ist, kann hier z.B.
durch einen Kontakt K2 der Seilrollen S1 auf der Führungsschiene 19 ausgebildet sein.
Die Seilrollen S1 können eine konkave Lauffläche aufweisen und die Führungsschiene
19 kann eine entsprechend komplementäre konvexe Kontaktfläche aufweisen, die beispielsweise
der Form des Tragseils nachempfunden ist. Die erste Drehachse DA1 muss in diesem Fall
nicht durch den Kontakt K2 ausgebildet sein, sondern kann beispielsweise durch einen
Mittelpunkt M eines im Wesentlichen zylindrischen Abschnitts der Führungsschiene 19
ausgebildet sein, der die Kontaktfläche ausbildet.
[0072] Am Seilbahnfahrzeug 3 ist wiederum ein Lenker 11 angeordnet und an einem Rahmen 20
innerhalb der Seilbahnstation 2A ist die erste Lenkerführungsschiene 12A der Lenkerführungseinrichtung
12 vorgesehen. Wie bereits ausführlich beschrieben wurde, wirken die Lenkerführungsschiene
12A und der Lenker 11 zusammen, um eine Auslenkkraft F auf das Seilbahnfahrzeug 3
auszuüben, durch die die Seilklemme 10 in einem Auslenkwinkel α um die erste Drehachse
DA1, hier den Kontakt K2, verschwenkt werden kann, um die Seilklemme 10 im Einfahrtsbereich
AB berührungsfrei vom Förderseil 5 zu lösen und im Ausfahrtsbereich AB wieder berührungsfrei
an das Förderseil 5 anzulegen.
[0073] Der Lenker 11 ist hier ebenfalls am Gehängeträger 8 angeordnet, könnte aber natürlich
auch an einer anderen geeigneten Stelle vorgesehen sein. Am freien Ende des Lenkers
11 ist wiederum eine drehbare Rolle 13 vorgesehen, an der der zweite Kraftangriffspunkt
P2 liegt. Die Rolle 13 wirkt mit der Lenkerführungsschiene 12A zur Erzeugung der Auslenkkraft
F zusammen, wobei die Auslenkkraft F hier wiederum von unten auf den Kraftangriffspunkt
P2 wirkt. Ähnlich wie in Fig.2A ist der Betätigungshebel 14 der Seilklemme 10 auch
hier in vertikaler Richtung unterhalb des Lenkers 11 angeordnet. Die Funktion ist
analog wie bereits anhand von Fig.1 bis Fig.3 beschrieben wurde. Um Wiederholungen
zu vermeiden wird daher auch an dieser Stelle auf die obigen Ausführungen verwiesen,
die in analoger Weise auch für die Einseilumlaufbahn gültig sind.
1. Umlaufseilbahn (1) mit zumindest zwei Seilbahnstationen (2A, 2B) und mit zumindest
einem Seilbahnfahrzeug (3), das mit einem Förderseil (5) in einer umlaufenden Bewegung
zwischen den Seilbahnstationen (2A, 2B) bewegbar ist, wobei das zumindest eine Seilbahnfahrzeug
(3) zumindest eine Seilklemme (10) zur lösbaren Kopplung des Seilbahnfahrzeugs (3)
mit dem Förderseil (5) aufweist und wobei in zumindest einer Seilbahnstation (2A,
2B) eine Betätigungseinrichtung (15) zur Betätigung der Seilklemme (10) vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Seilbahnfahrzeug (3) ein Lenker (11) vorgesehen ist und dass in der zumindest
einen Seilbahnstation (2A) eine Lenkerführungseinrichtung (12) vorgesehen ist, die
dazu ausgebildet ist, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) mit dem Lenker
(11) zur Erzeugung einer Auslenkkraft (F) zusammenzuwirken, durch welche die Seilklemme
(10) des Seilbahnfahrzeugs (3) quer zur Bewegungsrichtung (B) des Seilbahnfahrzeugs
(3) in einem festgelegten Auslenkwinkel (α) um eine erste Drehachse (DA1) verschwenkbar
ist, wobei die Lenkerführungseinrichtung (12) relativ zur Betätigungseinrichtung so
angeordnet ist, dass die Erzeugung der Auslenkkraft (F) in einer festgelegten zeitlichen
Relation zur Betätigung der Seilklemme (10) erfolgt.
2. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (15) eine ortsfeste erste Betätigungsführungsschiene (15A)
aufweist, die in einem Einfahrtsbereich (EB) der Seilbahnstation (2A) angeordnet ist
und die dazu ausgebildet ist, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) mit einem
Betätigungshebel (14) der zumindest einen Seilklemme (10) zur Erzeugung einer Betätigungskraft
zum Öffnen der zumindest einen Seilklemme (10) zusammenzuwirken, dass die Lenkerführungseinrichtung
(12) eine ortsfeste erste Lenkerführungsschiene (12A) aufweist, die im Einfahrtsbereich
(EB) der Seilbahnstation (2A) angeordnet ist und dass die erste Betätigungsführungsschiene
(15A) und die erste Lenkerführungsschiene (12A) relativ zueinander so angeordnet sind,
dass das Verschwenken der zumindest einen Seilklemme (10) während oder nach dem Öffnen
der Seilklemme (10) erfolgt und/oder dass die Betätigungseinrichtung (15) eine ortsfeste zweite Betätigungsführungsschiene
(15B) aufweist, die in einem Ausfahrtsbereich (AB) der Seilbahnstation (2A) angeordnet
ist und die dazu ausgebildet ist, während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) mit
einem Betätigungshebel (14) der zumindest einen Seilklemme (10) zur Erzeugung einer
Betätigungskraft zum Öffnen der zumindest einen Seilklemme (10) zusammenzuwirken,
dass die Lenkerführungseinrichtung (12) eine ortsfeste zweite Lenkerführungsschiene
(12B) aufweist, die im Ausfahrtsbereich (AB) der Seilbahnstation (2A) angeordnet ist
und dass die zweite Betätigungsführungsschiene (15B) und die zweite Lenkerführungsschiene
(12B) relativ zueinander so angeordnet sind, dass das Verschwenken der zumindest einen
Seilklemme (10) während oder nach dem Öffnen der Seilklemme (10) erfolgt.
3. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungsrichtung (B) des Seilbahnfahrzeugs (3) und ein Verlauf des Förderseils
(5) im Einfahrtsbereich (EB) der Seilbahnstation (2A) ab der ersten Betätigungsführungsschiene
(15A) in vertikaler Richtung divergieren und dass der Auslenkwinkel (α) durch die
erste Lenkerführungsschiene (12A) so festgelegt ist, dass die zumindest eine Seilklemme
(10) nach dem Öffnen durch die erste Betätigungsführungsschiene (15A) in vertikaler
Richtung berührungsfrei vom Förderseil (5) abhebbar ist und/oder dass eine Bewegungsrichtung (B) des Seilbahnfahrzeugs (3) und ein Verlauf des Förderseils
(5) im Ausfahrtbereich (AB) der Seilbahnstation (2A) bis zur zweiten Betätigungsführungsschiene
(15B) in vertikaler Richtung konvergieren und dass der Auslenkwinkel (α) durch die
zweite Lenkerführungsschiene (12B) so festgelegt ist, dass die zumindest eine Seilklemme
(10) nach dem Öffnen durch die zweite Betätigungsführungsschiene (15B) in vertikaler
Richtung berührungsfrei an das Förderseil (5) anlegbar ist.
4. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Seilklemme (10) einen feststehenden Klemmbacken (10A) und einen
relativ dazu beweglichen Klemmbacken (10B) aufweist, zwischen denen das Förderseil
(5) klemmbar ist, wobei zumindest der feststehende Klemmbacken (10A) dazu ausgebildet
ist, im gekoppelten Zustand am Förderseil (5) das Förderseil (5) teilweise zu umschließen,
sodass sich ein freier Endabschnitt (E1) des feststehenden Klemmbackens (10A) an einer
Unterseite des Förderseils (5) befindet und dass der Auslenkwinkel (α) so festgelegt
ist, dass die zumindest eine Seilklemme (10) vom Förderseil abhebbar ist und/oder
an das Förderseil (5) anlegbar ist, ohne dass der freie Endabschnitt (E1) das Förderseil
(5) berührt, wobei der Auslenkwinkel (α) vorzugsweise zumindest 0,3°, besonders vorzugsweise
zumindest 0,5°, insbesondere bevorzugt zumindest 0,8° beträgt.
5. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslenkwinkel (α) so festgelegt ist, dass ein Abstand (X1) zwischen dem freien
Endabschnitt (E1) des feststehenden Klemmbackens (10A) und dem Förderseil (5) in einer
quer zur Bewegungsrichtung (B) verlaufenden Querrichtung (Q) nach dem Verschwenken
der zumindest einen Seilklemme (10) mindestens 1 mm, vorzugsweise mindestens 2mm,
besonders bevorzugt mindestens 3mm beträgt und/oder dass der Auslenkwinkel (α) so festgelegt ist, dass ein Abstand (X2) zwischen einem
freien Endabschnitt (E2) des beweglichen Klemmbackens (10B) und dem Förderseil (5)
in Querrichtung (Q) nach dem Verschwenken der zumindest einen Seilklemme (10) mindestens
1mm, vorzugsweise mindestens 2mm, besonders bevorzugt mindestens 3mm beträgt.
6. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Seilbahnfahrzeug (3) einen Beförderungskörper (9) zur Aufnahme von Passagieren,
einen Gehängeträger (8) und ein Gehänge (7) aufweist, wobei ein oberer Abschnitt (7B)
des Gehänges (7) mit dem Gehängeträger (8) verbunden ist, wobei das Gehänge (7) vorzugsweise
relativ zum Gehängeträger (8) verschwenkbar am Gehängeträger (8) befestigt ist, vorzugsweise
um eine, quer zur Bewegungsrichtung (B) verlaufende, zweite Drehachse (DA2), und ein
unterer Abschnitt des Gehänges (7) mit dem Beförderungskörper (9) verbunden ist, dass
die zumindest eine Seilklemme (10) am Gehängeträger (8) angeordnet ist und dass der
Lenker (11) am Gehängeträger (8), am Gehänge (7) oder am Beförderungskörper (9) angeordnet
ist.
7. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der zumindest einen Seilklemme (10) ein Seilklemmen-Zentralpunkt (P1) vorgesehen
ist, durch welchen im gekoppelten Zustand der Seilklemme (10) am Förderseil (5) eine
Längsachse des Förderseils (5) verläuft, und dass der Seilklemmen-Zentralpunkt (P1)
in einem Klemmabstand (L2) von der ersten Drehachse (DA1) beabstandet ist, der vorzugsweise
zumindest 100mm beträgt, weiter vorzugsweise vorzugsweise zumindest 300mm, besonders
bevorzugt zumindest 700mm, insbesondere zumindest 720mm.
8. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenker (11) ein freies Lenkerende aufweist, wobei am freien Lenkerende ein Kraftangriffspunkt
(P2) vorgesehen ist, der dazu ausgebildet ist, mit der Lenkerführungseinrichtung (12)
zur Erzeugung der Auslenkkraft (F) zusammenzuwirken und dass der Kraftangriffspunkt
(P2) in einem Hebelarmabstand (L1) von der ersten Drehachse (DA1) beabstandet ist,
der vorzugsweise zumindest 400mm, weiter vorzugsweise zumindest 700mm, besonders bevorzugt
zumindest 800mm, insbesondere zumindest 900mm beträgt, wobei vorzugsweise am freien
Lenkerende des Lenkers (11) eine drehbare Rolle (13) angeordnet ist und der Kraftangriffspunkt
(P2) an der drehbaren Rolle (13) liegt.
9. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der ortsfesten Lenkerführungseinrichtung (12), insbesondere an der ersten und/oder
an der zweiten Lenkerführungsschiene (12A, 12B), eine Führungsbahn vorgesehen ist,
entlang der der Lenker (11) während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) zur Erzeugung
der Auslenkkraft (F) geführt ist und dass die Führungsbahn kurvenförmig ausgebildet
ist, wobei die Führungsbahn vorzugsweise eine Kurve mit einem stetigen Krümmungsverlauf
aufweist, vorzugsweise mit einer G1-Stetigkeit oder einer G2-Stetigkeit.
10. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufseilbahn (1) als Einseilumlaufseilbahn ausgebildet ist, wobei das Förderseil
(5) gleichzeitig als Zugseil und als Tragseil ausgebildet ist, dass in der zumindest
einen Seilbahnstation (2A) eine ortsfeste Führungsschiene (19) vorgesehen ist, entlang
der das zumindest eine Seilbahnfahrzeug (3) in einem vom Förderseil (5) entkoppelten
Zustand durch die Seilbahnstation (2A) bewegbar ist, wobei am Seilbahnfahrzeug (3)
eine Anzahl von Führungsrollen (21) angeordnet sind, um auf der Führungsschiene (19)
abzurollen, und dass ein Kontakt (K1) der Führungsrollen (21) auf der Führungsschiene
(19) die erste Drehachse (DA1) ausbildet.
11. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufseilbahn (1) als Zweiseilumlaufseilbahn ausgebildet ist, wobei das Förderseil
(5) als Zugseil ausgebildet ist und ein Tragseil (4) vorgesehen ist, wobei am Seilbahnfahrzeug
(3) eine Anzahl von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten Seilrollen (S1)
angeordnet sind, die dazu ausgebildet sind, am Tragseil (4) abzurollen, wobei in der
zumindest einen Seilbahnstation (2A) eine ortsfeste Führungsschiene (19) vorgesehen
ist, entlang der das zumindest eine Seilbahnfahrzeug (3) mittels der Seilrollen (S1)
in einem vom Zugseil entkoppelten Zustand durch die Seilbahnstation (2A) bewegbar
ist und dass ein Kontakt (K2) der Seilrollen (S1) auf der Führungsschiene (19) oder
ein Mittelpunkt (M) eines Führungsabschnitts der Führungsschiene (19) die erste Drehachse
(DA1) ausbildet.
12. Umlaufseilbahn (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufseilbahn (1) als Dreiseilumlaufseilbahn ausgebildet ist, wobei das Förderseil
(5) als Zugseil ausgebildet ist und zwei Tragseile (4A, 4B) vorgesehen ist, wobei
das zumindest eine Seilbahnfahrzeug (3) ein Laufwerk (6) aufweist, an dem eine Anzahl
von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten ersten Seilrollen (S1) angeordnet
sind, die dazu ausgebildet sind, an einem Tragseil (4A) abzurollen und eine Anzahl
von in Bewegungsrichtung hintereinander angeordneten zweiten Seilrollen (S2) angeordnet
sind, die dazu ausgebildet sind am jeweils anderen Tragseil (4B) abzurollen, dass
in der zumindest einen Seilbahnstation (2A, 2B) zwei ortsfeste Führungsschienen (19A,
19B) vorgesehen sind, entlang denen das zumindest eine Seilbahnfahrzeug (3) mittels
der ersten und zweiten Seilrollen (S1, S2) in einem vom Zugseil entkoppelten Zustand
durch die Seilbahnstation bewegbar ist und dass das Laufwerk (6) über ein Gelenk (G) mit dem Gehängeträger (8) gelenkig verbunden
ist, wobei das Gelenk (G) die erste Drehachse (DA1) ausbildet und wobei das Gelenk
(G) vorzugsweise quer zur Bewegungsrichtung (B) zwischen der Anzahl von ersten Seilrollen
(S1) und der Anzahl von zweiten Seilrollen (S2) angeordnet ist.
13. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von ersten Seilrollen (S1) die erste ortsfeste Führungsschiene (19A) in
einem ersten Aufstandspunkt kontaktieren und die Anzahl von zweiten Seilrollen (S2)
die zweite ortsfeste Führungsschiene (19B) in einem zweiten Aufstandspunkt kontaktieren
und dass das Gelenk (G) in vertikaler Richtung oberhalb, unterhalb oder auf gleicher
Höhe wie der erste und/oder der zweite Aufstandspunkt liegt.
14. Umlaufseilbahn (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Seilklemme (10) in vertikaler Richtung unterhalb des Gelenks (G)
angeordnet ist und dass die Anzahl von ersten Seilrollen (S1) quer zur Bewegungsrichtung
(B) zwischen dem Lenker (11) und dem Gelenk (G) angeordnet sind.
15. Verfahren zum Betreiben einer Umlaufseilbahn (1) mit zumindest einem Seilbahnfahrzeug
(3), das mit einem Förderseil (5) in einer umlaufenden Bewegung zwischen zumindest
zwei Seilbahnstationen (2A, 2B) bewegbar ist, wobei das zumindest eine Seilbahnfahrzeug
(3) eine Seilklemme (10) zur lösbaren Kopplung des Seilbahnfahrzeugs (3) mit dem Förderseil
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Seilbahnfahrzeug (3) in einen Einfahrtsbereich (EB) einer Seilbahnstation (2A)
bewegt wird, in welchem die Seilklemme (10) geöffnet wird, um das Seilbahnfahrzeug
(5) vom Förderseil (5) zu entkoppeln, und dass während oder nach dem Öffnen der Seilklemme
(10) während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) eine Auslenkkraft (F) erzeugt
wird, durch welche die Seilklemme (10) quer zur Bewegungsrichtung (B) in einem festgelegten
Auslenkwinkel (α) um eine erste Drehachse (DA1) verschwenkt wird oder dass das Seilbahnfahrzeug (3) in einen Ausfahrtsbereich (AB) einer Seilbahnstation (2A)
bewegt wird, in welchem die Seilklemme (10) geöffnet wird, um das Seilbahnfahrzeug
(5) mit dem Förderseil (5) zu koppeln, und dass während oder nach dem Öffnen der Seilklemme
(10) während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) eine Auslenkkraft (F) erzeugt
wird, durch welche die Seilklemme (10) quer zur Bewegungsrichtung (B) in einem festgelegten
Auslenkwinkel (α) um eine erste Drehachse (DA1) verschwenkt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegungsrichtung (B) des Seilbahnfahrzeugs (3) und ein Verlauf des Förderseils
(5) im Einfahrtsbereich (EB) ab einem Bereich, in dem die Seilklemme (10) geöffnet
wird, in vertikaler Richtung divergieren und dass die geöffnete Seilklemme (10) im
verschwenkten Zustand während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) in vertikaler
Richtung berührungsfrei vom Förderseil (5) abgehoben wird und/oder eine Bewegungsrichtung (B) des Seilbahnfahrzeugs (3) und ein Verlauf des Förderseils
(5) im Ausfahrtsbereich (AB) bis zu einem Bereich, in dem die Seilklemme (10) geöffnet
wird, in vertikaler Richtung konvergieren und dass die geöffnete Seilklemme (10) im
verschwenkten Zustand während der Bewegung des Seilbahnfahrzeugs (3) in vertikaler
Richtung berührungsfrei an das Förderseil (5) angelegt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein feststehende Klemmbacken (10A) der Seilklemme (10) im gekoppelten Zustand
am Förderseil (5) das Förderseil (5) teilweise umschließt, sodass sich ein freier
Endabschnitt (E1) des feststehenden Klemmbackens (10A) an einer Unterseite des Förderseils
(5) befindet und dass der Auslenkwinkel (α) so festgelegt wird, dass die geöffnete
Seilklemme (10) vom Förderseil (5) abgehoben wird oder an das Förderseil (5) angelegt
wird, ohne dass der freie Endabschnitt (E1) das Förderseil (5) berührt, wobei der
Auslenkwinkel (α) vorzugsweise zumindest 0,3°, besonders vorzugsweise zumindest 0,5°,
insbesondere bevorzugt zumindest 0,8° beträgt.