[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse zur Aufnahme einer zur beidseitigen Verwendung
adaptierfähige Verschlussfangvorrichtung für Handfeuerwaffen, speziell für Schusswaffen
des Gewehrtyps M4/M16/AR15, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung
betrifft ferner die Ausgestaltung der Verschlussfangvorrichtung, sowie Mittel zur
Reduktion des Eindringens von Fremdkörpern in das Gehäuse. Die Erfindung und ihre
Varianten sind nicht auf Gewehre, Karabiner, etc. beschränkt, sondern können grundsätzlich
auch für Pistolen verwendet werden. Einige Ausführungsformen und ihre Effekte/Vorteile
sind nachstehend angeführt.
[0002] Bei mehrschüssigen Waffen, allen voran Selbstladewaffen, sind Verschlussfangvorrichtungen
- im Folgenden vereinfacht als Verschlussfang bezeichnet - sehr weit verbreitet. Als
Verschluss wird im Kontext dieser Erfindung vereinfacht ein Schlitten oder Gleitstück
verstanden, welches zumindest einen Verschlusskopf aufnimmt. In erster Linie dient
der Verschlussfang dazu, nach Abfeuern der letzten Patrone den Verschluss beim Voreilen
in einer definierten Position zu fangen und offen zu halten. Üblicherweise wird der
Verschlussfang dabei über einen Tastvorsprung oder Tastfinger durch eine definierte
Kante, Vorwölbung oder dergleichen am Zubringer des Magazins angesteuert, wenn dieser
nach Abfeuern der letzten Patrone zuoberst, zumindest teilweise, aus dem Magazin herausragt.
[0003] Es kann jedoch auch erforderlich sein, dass der Schütze manuell das Voreilen des
Verschlusses behindern möchte. Dies kann z.B. im Zuge des Zerlegens, oder bei einer
manuell erforderlichen Unterbrechung des automatischen Feuervorgangs, der Fall sein.
[0004] Im Kontext dieser Anmeldung wird oftmals vereinfacht von Verschluss gesprochen, wobei
der Verschluss in den gewählten Darstellungen und der Beschreibung vor allem auf die
Anordnung und Ausprägungen eines Gleitstücks mit darin aufgenommenem Verschlusskopf
beschreibt, wie sie kompatibel zum Gewehrtyp M4/M16/AR15 eingesetzt werden können.
Der Lade- und Verschlussvorgang derartiger Gewehre sind dem Fachmann hinlänglich bekannt,
weshalb hier lediglich verkürzt auf den Ablauf eingegangen wird.
[0005] Das Gleitstück wird in bekannter Weise beim Schließen des Verschlusses durch die
Schließfeder nach vorne bewegt, wobei der drehbare Verschlusskopf mittels Verriegelungswarzen
in der Verriegelungshülse oder direkt im Lauf verriegelt, während der umgekehrte Vorgang
unter Spannung der Schließfeder nach der Schussabgabe automatisch erfolgt, oder auch
beim manuellen Ladevorgang durch Betätigen des Spannschiebers erfolgt.
[0006] Nach Abgabe des letzten Schusses wird der Verschluss automatisch durch das Zusammenwirken
von Zubringer und federvorgespanntem Verschlussfang gefangen. Im Anschluss an einen
Magazinwechsel kann das üblicherweise linksseitig am Gehäuse angeordnete Betätigungselement
des Verschlussfangs vom Schützen manuell betätigt werden, wodurch das Gleitstück wieder
freigegeben wird und der Verschlussvorgang abgeschlossen werden kann.
[0007] In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl beidseitig betätigbarer Verschlussfangvorrichtungen
entwickelt, um die Möglichkeit zur einfachen Bedienung für Rechts- und Linksschützen
gleichermaßen zu gewährleisten. Stellvertretend sollen an dieser Stelle die
US 10197353 B2,
US 9958223 B1,
US 8231652 B2, und die
US 9810493 B2 genannt werden, welche alle im Wesentlichen die gleiche Grundform und Funktionsweise
des "linken" Betätigungselements aufweisen und deren Inhalt für die Jurisdiktionen,
in denen dies möglich ist, durch Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung
gemacht wird.
[0008] In der
US 10197353 B2 erfolgt die rechtsseitige Betätigung des Verschlussfangs durch ein rechtsseitiges
Betätigungselement, welches mittels eines Hebels und einer Nocke die Übersetzung der
Bewegung auf das linke Betätigungselement vornimmt. Zur Aufnahme des rechten Betätigungselements
ist eine eigens dafür vorgesehene Ausnehmung, Führung und Lagerung des Obergehäuses
erforderlich, wodurch in der Regel keine Möglichkeit besteht, diesen Verschlussfang
in existierenden AR15-Gewehren nachzurüsten.
[0009] Ein ähnlicher Ansatz wird in der
US 8261652 B2 verfolgt, worin die Umlenkung der rechtsseitigen Betätigung über eine gabelförmige
Aufnahme für einen Fortsatz des linken Hebels erfolgt. Diese Bauform erfordert im
Wesentlichen ein vorab bereitgestelltes Gehäuse, um die Verschlussfangvorrichtung
in entsprechenden Ausnehmungen aufnehmen zu können.
[0010] Ein weiterer Ansatz wird in der
US 9958223 B1 erläutert, worin ein beidseitig bedienbarer Verschlussfanghebel gezeigt wird. Der
aus Schützensicht linksseitige Hebel weist in seinem Mittelteil eine Ausnehmung auf,
welche mit einem Fortsatz des rechtsseitigen Hebels zum Zusammenwirken nach Art eines
Kniehebels ausgebildet ist. Es sind zwei Federmechanismen, sowie zwei separate Hebelachsen
erforderlich, was einen Nachrüstvorgang eines bestehenden AR-Gewehrs schwierig macht
bzw. ein dafür ausgelegtes Untergehäuse erfordert.
[0011] Nicht zuletzt wird in der
US 9810493 B2 ein Verschlussfanghebel offenbart, welcher zur beidseitigen Bedienung geeignet ist
und die beiden Betätigungshebel dabei integral ausgebildet sind, wodurch also der
gesamte Verschlussfanghebel einteilig ist. Die rechts- und linksseitige Betätigung
kann um eine gemeinsame Kippachse vorgenommen werden. Die Verwendung eines solchen
Verschlussfanghebels erfordert einen geringfügigen Umbau des Gehäuses.
[0012] Weiterer Stand der Technik:
Die
US 2018/0149438 A1 offenbart einen Fanghebel, der um eine Längsachse, somit parallel zur Laufachse,
verdrehbar gelagert ist. Wenn im Zuge der Magazinbewegung ein Hebel um seine Achse
freikommt, wird er durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder so verdreht, dass
sein Vorsprung auf einen Vorsprung des Verschlussfangs drückt und damit dessen Haltekante
in die Bahn des Verschlusses drängt. Zum Entriegeln, wenn dies nicht durch ein neues,
bestücktes, Magazin geschieht, drückt der Benutzer auf den oberen, ohrenartigen Fortsatz
des Fanghebels. Die Freigabe von der anderen Waffenseite wird über einen Stoß-Stift
und eine Betätigungswippe bewirkt, bemerkenswert ist, dass ein händisches Fangen von
der "anderen" Seite nicht möglich ist. Ein Umbau auf eine einseitige Verschlussfangvorrichtung
ist nicht erwähnt und ohne völlige Neugestaltung auch nicht möglich.
[0013] Die
US 2015/0323271 A1 offenbart ebenfalls einen ersten Fanghebel, der um eine Längsachse, somit parallel
zur Laufachse, gegen die Kraft einer Feder verdrehbar gelagert ist. Nach Art eines
Zahnrades greift von der Gegenseite ein ähnlich ausgebildeter zweiter Drehhebel mit
einem "Zahn" in eine "Lücke" des ersten Zahnhebels, der somit auch von der anderen
Seite her verdreht werden kann. Nachteilig ist die schmutzanfällige Verzahnung und
die unabhängig davon auftretende Reibung. Ein Umbau auf eine einseitige Verschlussfangvorrichtung
ist nicht erwähnt und bedürfte einiger Umgestaltungen.
[0014] Die
US 2014/338243 A1, die
DE 100 08 979 A1 und die
US 4,681,020 offenbaren Verschlussfangvorrichtungen, die um Achsen quer zur Laufachse, normal
zur Waffenmittelebene, verdreht werden und daher wie unten ausgeführt, völlig anders
aufgebaut sind.
[0015] Es sind somit dem Fachmann eine Reihe von mehrteiligen Verschlussfanganordnungen
bekannt, welche alle eine mehr oder weniger schwierige Adaption des Untergehäuses
eines AR-Typ Gewehrs erfordern, um eine beidseitige Bedienung zu ermöglichen. Speziell
ist es oftmals schwierig, existierende Gewehre auf einen beidseitigen Verschlussfang
umzurüsten. Dem Fachmann ist auch zumindest ein einteiliger, beidseitig bedienbarer
Verschlussfang bekannt, welcher ebenso einen geringfügen Umbau des Untergehäuses erfordert
um eine existierende Waffe für eine beidseitige Bedienung des Verschlussfangs auszurüsten.
[0016] Es kann jedoch in gewissen Fällen erforderlich sein, dass ein beidseitiger Verschlussfang
vorgesehen sein muss, wie etwa bei Waffenübungen, Trainings, etc., und im Anschluss
wieder an die Bedürfnisse des Schützen angepasst werden muss. Im konkreten Fall kann
dies auch bedeuten, dass der Schütze auf eine rechtsseitige Bedienung des Verschlussfangs
verzichten möchte, nachdem er zu Übungszwecken einen beidseitigen Verschlussfang verwendet
hat. Mit den bekannten Verschlussfangvorrichtungen ist ein Umbau überaus zeitintensiv
und in manchen Fällen aufgrund der Anordnung der Verschlussfanghebel gar nicht ohne
entsprechendes Werkzeug möglich. Dies bedeutet, dass im Einsatzgebiet eine Adaption
des Verschlussfanghebels eventuell gar nicht möglich ist. Zudem verbleibt bei Gehäusen
von Gewehren, welche speziell für beidseitig bedienbare Verschlussfänge ausgebildet
sind, zumindest auf einer Seite des Gehäuses eine Öffnung, wenn auf einen herkömmlichen,
einseitig bedienbaren Verschlussfang zurückgebaut wird. Derartige Öffnungen sind jedoch
in der Regel unerwünscht, da sie das Eindringen von Fremdkörpern, wie etwa Sand, Staub
und Wasser, erlauben.
[0017] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, eine einfach herzustellende
und bedienbare Verschlussfangvorrichtung bereit zu stellen, welche eine beidseitige
Bedienung ermöglicht und im Bedarfsfall leicht auf einen einseitigen Verschlussfang
rückbaubaubar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, dass die Verschlussfangvorrichtung
mit möglichst geringem Aufwand in bestehende AR-15 Gehäuse implementiert werden kann.
Ferner besteht die Aufgabe in einer Ausgestaltung darin, das Eindringen von unerwünschten
Fremdkörpern in das Gehäuse zu erschweren.
[0018] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Den Kern der Erfindung mit anderen Worten beschreibend, ist im Gehäuse
die Verschlussfangvorrichtung untergebracht und kann somit leicht und ohne Gefahr
des Verlustes von Bestandteilen aus der Waffe entnommen bzw. in diese eingesetzt werden.
Dabei weist der erste Verschlussfanghebel einen Mittelteil zur optionalen Aufnahme
eines zweiten Verschlussfanghebels auf. Diese Aufnahme ist im Mittelteil seitlich,
in Querrichtung nach innen, also im Wesentlichen in Richtung der Schwenkachse, verlaufend
ausgebildet. Die Aufnahme ist als eine Hinterschneidung ausgebildet.
[0019] Ein derartig ausgebildeter erster Verschlussfanghebel bietet den Vorteil einer zeitweiligen
Anbringung eines zweiten, optionalen, Verschlussfanghebels, welcher einfach in die
Aufnahme des ersten Verschlussfanghebels eingeführt werden kann. Aufgrund der Hinterschneidung
kann der zweite Verschlussfanghebel teilweise vom ersten Verschlussfanghebel aufgenommen
werden und derart aufgenommen, dass der einzuführende Verbindungsabschnitt in Laufrichtung
betrachtet nicht über die ursprünglichen Abmessungen des Mittelteils des ersten Verschlussfanghebels
hervorragt. Hierdurch ist es möglich, den erfindungsgemäßen ersten Verschlussfanghebel
in ein vorhandenes Gehäuse eines AR-15 Typ Gewehrs einfach einzusetzen. Soll der zweite
Verschlussfanghebel montiert werden, ist lediglich eine Öffnung der Verschlussfangaufnahme
eines vorhandenen Gehäuses an der "rechtsseitigen" Gehäusewand - vom Schützen aus
betrachtet - erforderlich. Eine derartige in Querrichtung durchgehende Verschlussfangaufnahme
ist relativ einfach maschinell, durch z.B. Fräsen oder Räumen, oder im Extremfall
sogar mittels einer Feile möglich. Im Idealfall wird ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Gehäuse bereitgestellt, wie später beschrieben.
[0020] Weitere mögliche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verschlussfangvorrichtung
bieten entsprechende Möglichkeiten den zweiten, optionalen Verschlussfanghebel optimal
für den Schützen positioniert anzubringen und/oder die Möglichkeit diesen möglichst
verlustsicher zu montieren.
[0021] Einige weitere erfindungsgemäße Aspekte behandeln mögliche Anpassungen des Ober-
und/oder Untergehäuses, sowie die Verwendung eines optionalen Stopfens um das Gehäuse
der Verschlussfangvorrichtung gegen das unerwünschte Eindringen von Fremdkörpern,
insbesondere Sand, Schmutz und Staub, in das Gehäuse zu minimieren. Diese weiteren
Aspekte betreffen unter anderem ein Griffstück, Gehäuse oder Schaft mit einer Ausnehmung
zur zeitweiligen Verwahrung des nichtbenötigten zweiten Verschlussfanghebels und/oder
eines Stopfens. Diese Aspekte sollen zusammenfassend als Mittel zur Reduktion des
Eindringens von Fremdkörpern verstanden werden.
[0022] Es wird in der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen "vor" bzw. "(nach) vorne"
als Richtung zur Mündung des Laufes hin, "(nach) hinten" als Richtung zum Schaft hin,
"(nach) unten" als Richtung für den Verschluss zum Magazin hin, und "(nach) oben"
als Richtung vom Magazin weg benutzt. Die Bezeichnungen "Waffenmittelebene", "Laufseele",
"Laufachse", "Seelenachse", etc. haben die übliche Bedeutung, die der Fachmann ihnen
im Stand der Technik beimisst. "Links" ist somit auf die Waffenmittelebene bezogen,
"von links" entspricht einer Bewegung, Betätigung, Kraftausübung in Richtung der Waffenmittelebene,
ausgehend von einer "links" von ihr liegenden Ausgangsposition, etc. Es wird demnach
der Verschluss bzw. das Gleitstück unter der Wirkung der Gase nach der Abgabe eines
Schusses "nach hinten" bewegt und gelangt unter der Wirkung einer Schließfeder wieder
"nach vorne", etc..
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
bzw. zeigen, rein schematisch:
die Fig. 1 ein Untergehäuse mit darüber dargestellter Verschlussfangvorrichtung, sowie
ein Obergehäuse in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
die Fig. 2 einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung durch die Waffenmittelebene mit
einem Verschluss, der von der Verschlussfangvorrichtung gehalten wird;
die Fig. 3 eine Querschnitt entlang der Linie III-III' in Fig. 2 mit der Verschlussfangvorrichtung
in Ruheposition (a) bzw. in Aktivposition (b);
die Fig. 4 eine schematische Explosionsdarstellung einer Verschlussfangvorrichtung
in einer Ansicht von "vorne" (a) bzw. einer korrespondierenden Aufsicht (b);
die Fig. 5 jeweils eine Ansicht von schräg "vorne" (a) bzw. schräg "hinten" (b) einer
ersten Ausführungsform eines Verschlussfanghebels;
die Fig. 6 jeweils eine Ansicht von schräg "vorne" (a) bzw. schräg "hinten" (b) einer
zweiten Ausführungsform eines Verschlussfanghebels;
die Fig. 7 (a) bis (c) weitere beispielhafte Ausführungsformen eines ersten Verschlussfanghebels
in einem Aufriss von "hinten" bzw. einer dazugehörigen Ansicht von schräg "hinten",
die Fig. 8 eine Untersicht eines Obergehäuses (a), einen Querschnitt entlang der Linie
VIII-VIII' der Fig. 8a, sowie ein Obergehäuse in einer Ansicht von schräg "unten"
(c);
die Fig. 9 ein Untergehäuse mit darüber dargestellter Verschlussfangvorrichtung und
Stopfen, sowie ein Obergehäuse in einer perspektivischen Explosionsdarstellung.
[0024] Im Kontext der Erfindung wird eine Verschlussfangvorrichtung, welche für die Anordnung
in einer Schusswaffe, vorzugsweise einem AR-15 Typ Gewehr, geeignet ist mit "15" bezeichnet,
und vereinfacht im Folgenden lediglich als Verschlussfang bezeichnet.
[0025] In den Figuren der Zeichnungen wurde versucht, alles was das Gehäuse 1 betrifft,
mit "1n" zu bezeichnen, sowie analog mit "2n" für den erfindungsgemäßen ersten Verschlussfanghebel,
mit "3n" für den zweiten Verschlussfanghebel, "4n" für das Gleitstück, "5n" für das
gehäusefeste Koordinatensystem zur Orientierung.
[0026] In
Fig. 1 wird in der schematischen Explosionsdarstellung ein zweiteiliges Gehäuse 1 dargestellt,
wobei im Untergehäuse 11 ein nicht dargestelltes Magazin in einem dafür vorgesehenen
Magazinschacht 13 aufgenommen werden kann. Ferner ist im Untergehäuse 11 eine Magazinhalteraufnahme
141 gezeigt, in welcher ein Magazinhalter 14 - in bekannter Weise - eingebaut werden
kann. Oberhalb der Magazinhalteraufnahme 141 ist die Verschlussfangaufnahme 151 für
den Verschlussfang 15 ersichtlich, sowie seitlich am Untergehäuse 11 hervorragend
ausgebildete Fortsätze zur Aufnahme eines Schwenkbolzens 17. Dieser wird zur in Grenzen
auslenkbaren Fixierung des Verschlussfangs 15 in Laufrichtung 51 entlang der Schwenkachse
21 in die Fortsätze eingeführt.
[0027] Des Weiteren ist in Fig. 1 ersichtlich, dass der erste Verschlussfanghebel 2 eine
Aufnahme mit einer Hinterschneidung aufweist, um im Bedarfsfall einen zweiten Verschlussfanghebel
3 durch Einschieben entlang einer Einführachse 37 aufzunehmen.
[0028] Im Einbauzustand ragt der erste Verschlussfanghebel 2 in Querrichtung 52 nach links
zumindest teilweise aus dem Gehäuse 1, wie dies in einer Zusammenschau mit Fig. 3
deutlich wird. In Fig. 1 ist ferner eine nützliche erfindungsgemäße Maßnahme zum Schutz
vor unbeabsichtigter Betätigung und/oder Hängenbleiben am ersten Verschlussfanghebel
2, bzw. dessen oberen und/oder unteren Hebelarm 22 bzw. 27, in Form einer Verschlussfangumrandung
152 ersichtlich. Diese Umrandung 152 ist gegenüber dem Obergehäuse 12 hervortretend
ausgebildet und bildet im Einbauzustand somit eine Art seitliche Begrenzung des oberen
Hebelarms 22.
[0029] In einer bevorzugten Variante ist diese Verschlussfangumrandung 152 gleich hoch gegenüber
dem Obergehäuse 12 hervortretend ausgebildet wie der obere Hebelarm 22 im Ruhezustand
(vgl. Fig. 3a) gegenüber dem Obergehäuse 12 hervortritt. Mit anderen Worten sind diese
beiden Elemente 152 und 22 im Wesentlichen auf gleichem Niveau gegenüber dem Obergehäuse
12.
[0030] In einer weiteren besonders bevorzugten Variante weist die Umrandung 152 im Wesentlichen
eine "H-Form" auf, was bedeutet dass die Umrandung 152 nicht nur in Vertikalrichtung
53 nach unten den oberen Hebelarm 22 schützend ausgebildet sein kann, sondern auch
nach oben ausgebildet sein kann, wodurch ein abgeschatteter Bereich entsteht. Dieser
Bereich kann z.B. zur Anbringung einer Nummer, wie etwa eines Registrierungscodes,
einer Waffennummer oder auch eines Logos dienen und ist gegenüber mechanischem Abrieb
weitestgehend durch die Umrandung geschützt.
[0031] Das Funktionsprinzip des Verschlussfangs 15 ist schematisch in
Fig. 2, einem Schnitt durch die Waffenmittelebene, dargestellt, wobei ein Ausschnitt mit
einem Gleitstück 4 gezeigt ist. Das Gleitstück 4 wird beim Voreilen durch den Verschlussfang
15 bzw. dessen Sperrfortsatz 28 in bekannter Weise am Verschlusskopf 41 blockiert.
Am Gleitstück 4 ist ferner ein Gas Key 42 ersichtlich, der nur der Orientierung halber
dargestellt ist.
[0032] Bei genauerer Betrachtung der Fig. 2 in Zusammenschau mit
Figs. 3a,b wird deutlich, dass der erfindungsgemäße Verschlussfang 15 nur eine Schwenkachse
21 benötigt und mittels eines Federmechanismus 18 in seiner Ruhelage (Fig. 3a) gehalten
wird. Erfolgt nun eine manuelle Betätigung des unteren Hebelarms 27 am ersten Verschlussfanghebels
2 oder eine manuelle Auslenkung des zweiten Hebelarms 31 nach oben, oder erfolgt die
zuvor erläuterte Auslenkung des Tastfingers 29 (Fig. 5a) am Sperrfortsatz 28 durch
den Zubringer eines Magazins nach der letzten Patrone, wird der erste Verschlussfanghebel
2 um die Schwenkachse 21 entgegen der Vorspannkraft des Federmechanismus 18 in die
Aktivposition (Fig.3b) verkippt. Bei genauerer Betrachtung der Figs. 3a und b wird
ersichtlich, dass die Verkippung durch den Anschlag des unteren Hebelarms 27 am Untergehäuse
12 begrenzt ist.
[0033] Für die Ausbildung des erfindungsgemäßen Verschlussfangs 15 gibt es verschiedenste
Möglichkeiten, wovon einige hier beispielhaft erwähnt seien und insbesondere auf eine
Zusammenschau der
Figs. 4 bis 7 verwiesen sei. Wie in Figs. 4 und 5 ersichtlich, sind der erste und zweite Verschlussfanghebel
2,3 derart aufeinander abgestimmt, dass eine formschlüssige Verbindung möglich ist.
Der Mittelteil 23 des ersten Verschlussfanghebels 2 weist dabei eine Aufnahme 24 auf,
welche bevorzugt nach hinten zumindest teilweise offen gestaltet ist. Diese Aufnahme
24 ist in Form einer Nut ausgebildet und weist eine Hinterschneidung auf. Die Form
der Hinterschneidung ist der Form des korrespondierenden Verbindungsabschnitts 32
angepasst und kann z.B. als Schwalbenschwanzprofil, L- oder auch T-förmig ausgebildet
sein. Der zum Einführen in den Mittelteil 23 vorgesehene zweite Verschlussfanghebel
3 weist einen entsprechend formkomplementären Verbindungsabschnitt 32 auf, um nach
dem Einführen in den ersten Verschlussfanghebel 2 eine formschlüssige Verbindung,
zumindest im Bereich der Aufnahme 24, auszubilden. Diese Verbindung ist bevorzugt
lösbar, also koppelbar, ausgebildet, wodurch ein einfacher Rückbau von beidseitig
auf einseitig bedienbarem Verschlussfang 15 ermöglicht wird.
[0034] Wie man aus Figs. 4, 5 und 6 zusammenschauend leicht erkennen kann, ist es möglich
am Verbindungsabschnitt 32 seitlich hervortretend zumindest einen Steg 34 auszubilden,
welcher in die Hinterschneidung der Aufnahme 24 eingreift. Die Ausbildung des Verbindungsabschnitts
32 erfolgt mutatis mutandis der zuvor beschriebenen Ausbildung der Aufnahme 24. Auf
diese Weise kann eine Verdrehung des zweiten Verschlussfanghebels 3 um die Vertikalrichtung
53 oder auch um die Einführachse 37 vermieden und ein mögliches Verklemmen des Verschlussfangs
15 in der Verschlussfangaufnahme 151 verhindert werden.
[0035] In Fig. 5 und 6 sind jeweils ein erster, respektive zweiter, Verschlussfanghebel
2, 3 in Schrägansichten von vorne (Fig. 5a, 6a,b) bzw. hinten (Fig. 5b) dargestellt.
Es kann gut erkannt werden, dass der erste Verschlussfanghebel 2, wie im Stand der
Technik üblich, einen größeren oberen Hebelarm 22 und einen etwas kleineren unteren
Hebelarm 27 aufweist. Die gemeinsame Schwenkachse 21 ist üblicherweise als Durchgangsbohrung
ausgeführt und kann einen Schwenkbolzen 17, oder Spannstift oder dergleichen aufnehmen.
Am Mittelteil 23 ist nach vorne, also in der Einbausituation in Laufrichtung 51, ein
Sperrfortsatz 28 ausgebildet, welcher bei Verkippung des ersten Verschlussfanghebels
2 nach oben die Bewegung des Gleitstücks 4 nach vorne sperrt (vgl. Fig. 2). Am Sperrfortsatz
28 ist ein Tastfinger 29 ausgebildet, welcher in bekannter Weise mit dem Zubringer
des Magazins zusammenwirkt.
[0036] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist in Fig. 5a und b ersichtlich, wonach
die Aufnahme 24 eine Raste 25 aufweist, welche zur Anlage eines Rastfortsatzes 35
des zweiten Verschlussfanghebels 3 dient. Wie aus Fig. 6 a und b erkannt werden kann,
ist es vorteilhaft, wenn der Verbindungsabschnitt 32 einen etwas abgesetzten Endabschnitt
33 aufweist. Dieser Endabschnitt 33 kann in zumindest eine Raumrichtung eine geringere
Materialdicke als im Übergangsbereich des Verbindungsabschnitts 32 zum Hebelarm 31
aufweisen und muss auch keinen Steg 34 aufweisen, wodurch eine elastische Deformation
und/oder Auslenkung des Endabschnitts 33 relativ zur Einführachse 37 ermöglicht wird.
Der Endabschnitt 33 kann einen Rastfortsatz 35 aufweisen, welcher in eine Raste 25
einschnappen bzw. einrasten kann. In Fig. 4a kann zusätzlich ersehen werden, dass
der Übergang zum Endabschnitt 33 fließend in Form einer Verjüngung 36 ausgebildet
ist, wodurch die mechanische Stabilität des Verschlussfangs 15 begünstigt wird.
[0037] In
Figs. 7a-c sind einige mögliche Ausführungsformen von ersten Verschlussfanghebeln 2 schematisch
dargestellt, wobei alle eine Aufnahme 24 aufweisen. Es kann erkannt werden, dass die
drei Varianten unterschiedliche Richtungen bzw. Einführwinkel 38 der Einführachse
37 relativ zur Unterkante des Mittelteils 23 aufweisen. Es ist grundsätzlich möglich,
dass die Einführachse 37 parallel zur Unterkante des Mittelteils 23 verläuft, was
einem Einführwinkel 38 von 0° entspricht. Es ist auch möglich, einen sehr steilen
Einführwinkel 38 von bis zu 60° vorzusehen, wodurch die Anordnung der Koppelstelle
zwischen Raste 25 und Rastfortsatz 35 unter Umständen besser von oben zugänglich werden
kann. Es hat sich allerdings als vorteilhaft erwiesen, dass die Einführachse 37 des
zweiten Verschlussfanghebels 3 in einem Einführwinkel 38 von 5 bis 45°, bevorzugt
von 10 bis 30°, relativ zur, in der Einbausituation in Querrichtung 52 betrachteten,
Unterkante des ersten Verschlussfanghebels 2 bzw. seines Mittelteils 23, ausgebildet
ist.
[0038] In Zusammenschau mit Figs. 3 und 4 a wird deutlich, dass je nach gewünschter Lage
des rechtseitig aus dem Gehäuse 1 hervorragenden zweiten Hebelarms 31 die Form des
zweiten Verschlussfanghebels 3 und/oder der Einführwinkel 37 aufeinander optimal abgestimmt
werden können. Ergänzend kann noch die Positionierung der lösbaren Verbindung, insbesondere
der Rastverbindung, entsprechend gewählt werden, um sie ohne einen Ausbau des ersten
Verschlussfanghebels 2 zugänglich zu machen.
[0039] In einer beispielhaft gezeigten Variante ist der zweite Hebelarm 31 relativ zur Einführachse
37 des ersten Verschlussfanghebels 2, in zumindest eine Raumrichtung gewinkelt (siehe
Fig. 4b) und gekröpft (siehe Fig. 4a) dargestellt. Der gewinkelte Abschnitt des zweiten
Hebelarms 31 zeigt in der Einbausituation nach hinten, während der gegenüber der Einführachse
in Vertikalrichtung 53 nach unten gekröpfte Abschnitt des zweiten Hebelarms 31 am
Verbindungsabschnitt 32 anschließend ausgebildet ist, wie dies sehr gut in der Zusammenschau
der Fig. 6 und Fig. 4 ersichtlich ist. Dem Fachmann ist es somit einfach möglich,
entsprechend der geometrischen Bedingungen der Waffe die Lage und Form des zweiten
Hebelarms 31 in Vertikalrichtung 53 und/oder Laufrichtung 51 optimal auszubilden,
ohne die Funktion des Verschlussfangs 15 zu beeinträchtigen. Dies kann zur Verbesserung
der Erreichbarkeit des rechtsseitigen zweiten Hebelarms 31 für den Schützen dienen.
[0040] Ebenso kann es vorteilhaft sein, dass die Kröpfung und/oder Winkelung des zweiten
Verschlussfanghebels 3, bzw. seines zweiten Hebelarms 31, relativ zur Einführachse
37 derart vorgesehen ist um ein Anschlagen des zweiten Verschlussfanghebels 3 am Obergehäuse
12 in der Aktivposition zu vermeiden. Dieser Zusammenhang wird sehr gut aus Fig. 3b
in Zusammenschau mit Fig. 8 klar, wo die Oberkante des Untergehäuses 11 in der Einbausituation
mit der Unterkante des Obergehäuses 12 zusammenfällt und der Verschlussfang 15 ungehindert
nach oben schwenken kann, bis der linke, untere Hebelarm 27 am Gehäuse 1 anschlägt.
[0041] In einigen Ausführungsformen, wie z.B. in Fig. 7a gezeigt, ist vorgesehen, dass die
Aufnahme 24 auch in Richtung der Schwenkachse 21 durchgehend hin am Mittelteil 23
nach hinten offen ist. Aus der dazugehörigen Schrägansicht wird die Position der Raste
25 deutlich. Dieses Ausführungsbeispiel ist einfach zu fertigen und der Rastfortsatz
35 ist zur Entkopplung von außen gut zugänglich.
[0042] Die beispielhaften Varianten in Fig. 7 b und c weisen statt einer Vertiefung zur
Ausbildung der Rast 25 eine Rastöffnung 26 auf, wie dies auch im Beispiel in Fig.
5a,b sehr gut ersehen werden kann. Eine derartige Rastöffnung 26 am, der Schwenkachse
21 nächstliegenden, Ende der Aufnahme 24 ist in Laufrichtung 51 den Mittelteil 23
durchdringend ausgebildet. Dies bietet den Vorteil, dass der Mittelteil 23 trotz der
eingebrachten Aufnahme 24 einen mechanisch stabilen Stützbereich aufweist und zugleich
das Rastelement 35 durch eine Betätigung von vorne durch die Rastöffnung 26 gelöst
werden kann.
[0043] Ferner kann die unterschiedliche Winkellage der Einführachse 37 zur Unterkante des
Mittelteils 23 der Fig. 7b und c gut erkannt werden. Es gelten die zuvor beschriebenen
Möglichkeiten zur Optimierung der Lage des zweiten Hebelarms 31.
[0044] Wie eingangs erläutert, liegt eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, das Eindringen
von Fremdkörpern in das Gehäuse möglichst zu verhindern. Wird nun ein Untergehäuse
11 eines bestehenden Gewehrs für die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verschlussfangs
15 adaptiert, so ist für die Verschlussfangaufnahme 151 lediglich eine Öffnung in
Querrichtung 52 nach rechts zu schaffen. Es ist leicht vorstellbar, dass bei Verwendung
lediglich des ersten Verschlussfanghebels 2 diese Öffnung verbleibt und somit das
Eindringen von Fremdkörper begünstigt wird.
[0045] Dieses Problem kann auf mehrere Arten gelöst werden, welche einzeln oder in Kombination
zum Einsatz kommen können. Wie in
Fig. 8 dargestellt, ist es möglich, ein Obergehäuse 12 zu verwenden, das an seiner Innenseite
im Bereich der Verschlussfangaufnahme 151 einen Abdeckfortsatz 16 aufweist. Dieser
Abdeckfortsatz 16 ist so weit in das Innere des Obergehäuses 12 hervortretend ausgebildet,
dass er die Bewegung des Gleitstücks 4 oder des ersten Verschlussfanghebels 2 nicht
behindert. Ferner sollte auch eine Berührung der Patronen eines gefüllten Magazins
vermieden werden. Diese Situation kann sehr gut in Fig. 8b ersehen werden, welche
in Zusammenschau mit Fig. 3b zeigt, dass der Verschlussfang 15 ungehindert nach links
in die Aktivposition schwenken kann, jedoch der Abdeckfortsatz 16 in der Ruheposition
des Verschlussfangs 15 den Spalt zwischen dem Obergehäuse 12 und dem Mittelteil 23
bzw. Sperrfortsatz 28 des ersten Verschlussfanghebels 2 deutlich minimiert. Auf diese
Weise kann ein Eindringen von Fremdkörpern effizient verringert werden.
[0046] In einer besonderen Ausführungsform ist ein Stopfen 153 vorgesehen, welcher zum zeitweiligen
Verschließen der rechtsseitigen Öffnung der Verschlussfangaufnahme 151 dient. Wie
die
Fig. 9 gut zeigt, ist es somit möglich die Verschlussfangaufnahme 151 rechtsseitig zu verschließen,
wenn lediglich der erste Verschlussfanghebel 2 verwendet wird.
[0047] Besonders bevorzugt ist die Verschlussfangaufnahme 151 rechtsseitig im Endbereich
dazu geformt, den Stopfen 153 aufzunehmen und ein unbeabsichtigtes Herausfallen zu
verhindern. Dies kann, wie in Fig. 9 dargestellt, z.B. mittels Haltenuten 154 erfolgen,
worin der Stopfen 153 "eingesetzt" bzw. "eingeführt" werden kann. Im gezeigten Beispiel
ist der Stopfen 153 derart ausgebildet, von oben in das Untergehäuse 11 bzw. in die
entsprechenden Haltenuten 154 eingeführt zu werden. Nach erfolgtem Zusammenbau der
Waffe mit dem Stopfen 153 ist somit eine verbesserte Abdichtung des Gehäuses 1 möglich,
obwohl ein einseitig bedienbarer Verschlussfang 15 verwendet wird.
[0048] Ein derartiger Stopfen 153 kann aus Metall oder, bevorzugt, aus einem elastisch deformierbaren
Polymer hergestellt sein, was die Abdichtung besonders begünstigt.
[0049] Aufgrund der relativ kleinen Abmessungen des zweiten Verschlussfanghebels 3 und/oder
des Stopfens 153 können die genannten Bauteile in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung
des Gehäuses 1 oder auch eines nicht dargestellten Schaftes oder Griffstücks "zwischengelagert"
werden. Die Ausnehmung des Gehäuses kann dabei ebenso eine Form wie der seitliche
Öffnungsbereich der Verschlussfangaufnahme 151 mit Haltenuten 154 aufweisen um z.B.
den Stopfen 153 aufzunehmen. Ebenso ist es möglich vorzusehen, dass die Ausnehmung
eine zur Aufnahme 24 des ersten Verschlussfanghebels 2 ähnliche Form aufweist, um
den zweiten Verschlussfanghebel 3 zeitweilig aufzunehmen. Auf diese Weise kann ein
Umbau von beidseitigen auf einseitigen Verschlussfang 15, oder umgekehrt, relativ
rasch vorgenommen werden da die erforderlichen Komponenten immer am Mann bzw. dem
Gewehr verbleiben. Zudem dient eine derartige Halterung dazu dass ein Klappern durch
lose Teile vermieden werden kann.
[0050] Es ist für den Fachmann klar, dass die dargestellten Ausführungsformen als schematische
und/oder beispielhafte Darstellungen gewählt wurden und es für den Fachmann problemlos
möglich ist die erfindungsgemäßen Zusammenhänge auch auf nicht explizit gezeigte Ausführungsformen
zu übertragen, weshalb diese implizit offenbarten Ausführungsformen sowohl in der
Figurenbeschreibung als auch in den Ansprüchen im Stillen mitzulesen sind.
[0051] Die Erfindung ist nicht auf die besprochenen und dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt und ausgestaltet werden. So
ist insbesondere die Anpassung an die jeweils ins Auge gefasste Waffe in Kenntnis
der Erfindung in weiten Grenzen möglich, auch können Kombinationen einzelner Ausgestaltungsmerkmale
vorgesehen sein, als Beispiel soll nur die Möglichkeit genannt werden, die "durchgehende"
Ausführung der Aufnahme 24 entsprechend der Fig. 7a mit einer Rastöffnung entsprechend
der Fig. 7c zu kombinieren.
[0052] In der Beschreibung und den Ansprüchen werden die Begriffe "vorne", "hinten", "oben",
"unten" und so weiter in der landläufigen Form und unter Bezugnahme auf den Gegenstand
in seiner üblichen Gebrauchslage, gebraucht. Das heißt, dass bei einer Waffe die Mündung
des Laufes "vorne" ist, dass der Verschluss bzw. Schlitten durch die Explosionsgase
nach "hinten" bewegt wird, etc..
[0053] Es soll noch darauf hingewiesen werden, dass in der Beschreibung und den Ansprüchen
Angaben wie "unterer Bereich" eines Gegenstandes, die untere Hälfte und insbesondere
das untere Viertel der Gesamthöhe bedeutet, "unterster Bereich" das unterste Viertel
und insbesondere einen noch kleineren Teil; während "mittlerer Bereich" das mittlere
Drittel der Gesamthöhe (Breite - Länge) meint. All diese Angaben haben ihre landläufige
Bedeutung, angewandt auf die bestimmungsgemäße Position des betrachteten Gegenstandes
und gelten für "hinterer Bereich", etc. gleichermaßen.
[0054] In der Beschreibung und den Ansprüchen bedeutet "im Wesentlichen" eine Abweichung
von bis zu 10 % des angegebenen Wertes, wenn es physikalisch möglich ist, sowohl nach
unten als auch nach oben, ansonsten nur in die sinnvolle Richtung, bei Gradangaben
(Winkel und Temperatur) sind damit ± 10° gemeint.
[0055] Der Begriff: "Kombination" bzw. "Kombinationen" steht, soferne nichts anderes angegeben,
für alle Arten von Kombinationen, ausgehend von zwei der betreffenden Bestandteile
bis zu einer Vielzahl oder aller derartiger Bestandteile, der Begriff: "enthaltend"
steht auch für "bestehend aus".
[0056] Die in den einzelnen Ausgestaltungen und Beispielen angegebenen Merkmale und Varianten
können mit denen der anderen Beispiele und Ausgestaltungen frei kombiniert und insbesondere
zur Kennzeichnung der Erfindung in den Ansprüchen ohne zwangläufige Mitnahme der anderen
Details der jeweiligen Ausgestaltung bzw. des jeweiligen Beispiels verwendet werden.
Bezugszeichenliste mit gängiger englischer Übersetzung:
[0057]
1 |
Gehäuse (receiver) |
27 |
Unterer Hebelarm (lower lever arm) |
11 |
Untergehäuse (lower receiver) |
28 |
Sperrfortsatz (catch) |
12 |
Obergehäuse (upper receiver) |
29 |
Tastfinger (bolt catch finger) |
13 |
Magazinschacht (magazin well) |
|
|
14 |
Magazinhalter (magazine release) |
3 |
Zweiter Verschlussfanghebel (second bolt catch lever) |
141 |
Magazinhalteraufnahme (magazine release aperture) |
31 |
zweiter Hebelarm (second lever arm) |
15 |
Verschlussfangvorichtung (bolt catch) |
32 |
Verbindungsabschnitt (connection section) |
151 |
Verschlussfangaufnahme (bolt catch receptable) |
33 |
Endabschnitt (end section) |
152 |
Verschlussfangumrandung (bolt catch curb) |
34 |
Steg (land) |
153 |
Stopfen (plug) |
35 |
Rastfortsatz (pawl) |
154 |
Haltenut (fixation recess) |
|
|
16 |
Abdeckfortsatz (cover protrusion) |
36 |
Verjüngung (taper) |
17 |
Schwenkbolzen (pivot pin) |
37 |
Einführachse (insertion axis) |
18 |
Federmechanismus (biasing means) |
38 |
Einführwinkel (insertion angle) |
|
|
|
|
2 |
Erster Verschlussfanghebel (first bolt catch lever) |
4 |
Gleitstück (bolt carrier) |
21 |
Schwenkachse (pivot axis) |
41 |
Verschlusskopf (bolt head) |
22 |
Oberer Hebelarm (upper lever arm) |
42 |
Gas key |
23 |
Mittelteil (center element) |
|
|
24 |
Aufnahme (recess) |
51 |
Laufrichtung (barrel direction) |
25 |
Raste (latch) |
52 |
Querrichtung (transverse direction) |
26 |
Rastöffnung (latch hole) |
53 |
Vertikalrichtung (vertical direction) |
1. Gehäuse (1) zur Aufnahme einer Verschlussfangvorrichtung (15) für eine Schusswaffe
mit einer Laufrichtung (51), einem Gleitstück (4), einem Schwenkbolzen (17) mit einer
zur Laufrichtung (51) parallel angeordneten Schwenkachse (21) und einem Federmechanismus
(18), umfassend ein Untergehäuse (11) mit einer in Querrichtung (52) durchgehenden
Verschlussfangaufnahme (151) zur Aufnahme der Verschlussfangvorrichtung (15), diese
umfassend
einen ersten Verschlussfanghebel (2), der um die Schwenkachse (21) zwischen zwei Positionen,
einer Ruheposition und einer Aktivposition, verschwenkbar ist,
wobei der Federmechanismus (18), den Verschlussfanghebel (2) in die Ruheposition drängt,
wobei der erste Verschlussfanghebel (2) einen Mittelteil (23) aufweist, der sich im
Wesentlichen orthogonal zur Schwenkachse (21) erstreckt und an dem, im eingebauten
Zustand, in Laufrichtung (51), ein Sperrfortsatz (28) ausgebildet ist, welcher bei
Verkippung des ersten Verschlussfanghebels (2) nach oben die Bewegung des Gleitstücks
(4) nach vorne sperrt,
dadurch gekennzeichnet, dass eine rechtsseitige Öffnung der Verschlussfangaufnahme (151) zur zeitweiligen Aufnahme
eines Stopfens (153) zum Verschließen der Verschlussfangaufnahme (151) ausgebildet
ist.
2. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rechtsseitige Öffnung mit einer zum Stopfen (153) in der Form komplementären
Ausnehmungen (154), ausgebildet ist.
3. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Obergehäuse (12) an seiner Innenseite im Bereich der Verschlussfangaufnahme (151)
einen Abdeckfortsatz (16) aufweist.
4. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11), nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Obergehäuse (12) eine Verschlussfangumrandung (152) ausgebildet ist, welche einen
oberen Hebelarm (22) des ersten Verschlussfanghebels (2) in der Einbauposition zumindest
teilweise umgibt.
5. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11), nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Verschlussfangumrandung (152) im Wesentlichen gleich mit dem Niveau
des oberen Hebelarms (22) relativ zum Obergehäuse (12) ausgebildet ist.
6. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11), nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussfangumrandung (152) im Wesentlichen H-förmig ausgebildet ist.
7. Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11), nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil (23) des ersten Verschlussfanghebels (2) eine hinterschnittene Aufnahme
(24) in Form einer Nut mit einer Einführachse (37) zur formschlüssigen Aufnahme eines
formkomplementären Verbindungsabschnitts (32) eines zweiten Verschlussfanghebels (3)
aufweist.
8. Stopfen (153), ausgebildet, zum zeitweiligen Verschließen der rechtsseitigen Öffnung
der Verschlussfangaufnahme (151) gemäß Anspruch 2.
9. Schusswaffe, umfassend ein Gehäuse (1), umfassend ein Untergehäuse (11), nach einem
der Ansprüche 2 bis 7, ein Griffstück und/oder einen Schaft dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Ausnehmung zur Aufnahme eines zweiten Verschlussfanghebels (3) und/oder
eines Stopfens (153) aufweist.
10. Schusswaffe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung im Wesentlichen die Form der Aufnahme (24) des Verschlussfanghebels
(2) und/oder der rechtsseitigen Öffnung der Verschlussfangaufnahme (151), bevorzugt
mit Haltenuten (154), zur Aufnahme des zweiten Verschlussfanghebels (3) und/oder eines
Stopfens (153) aufweist.