[0001] Die Erfindung betrifft eine Presszange zum Aufpressen einer Wellkante auf einen Gurtkörper
eines Fördergurtes. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Aufpressen einer Wellkante
auf einen Gurtkörper eines Fördergurtes mittels der Presszange.
[0002] Aus
DE 32 19 170 A1 ist ein Fördergurt mit gewellten Seitenwänden bekannt. Das in der dortigen Fig. 1
gezeigte Teilstück eines Fördergurtes mit gewellten Seitenwänden zeigt einen endlos
geführten Gurtkörper, bei dem es sich um ein bandförmiges flaches Gebilde handelt.
Das Gebilde besteht aus einer oberen Deckplatte aus Kautschuk, einer Gewebeeinlage
und einer unteren Deckplatte aus Kautschuk, wobei die Gewebeeinlage zwischen den beiden
Deckplatten angeordnet ist. An beiden Längsrändern des Gurtkörpers sind gewellte Seitenwände
aus Kautschuk ausgebildet. Die gewellten Seitenwände weisen jeweils eine als Fußstreifen
bezeichnet Basis auf, die an der oberen Deckplatte anliegt und von der sich eine Wandung
im Wesentlichen senkrecht zur Flächenseite des Fußstreifens erstreckt. Bei der gewellten
Seitenwand handelt es sich um ein in Förderrichtung gewelltes Profil, das abwechselnd
Wellentäler und Wellenscheitel aufweist. Gewellte Seitenwände werden auch als Wellkanten
bezeichnet. Ein Beispiel einer derartigen Wellkante ist in
DE 2012 111 036 A1 gezeigt.
[0003] Aus
DE 10 2008 055 482 B4 ist ein Verfahren zum festen Aufbringen einer gewellten Seitenwand auf einen Gurtkörper
bekannt. Dazu wird ein Klebstoff auf den Gurtkörper und auf die Basis aufgebracht
und der Fördergurt anschließend durch zwei aufeinanderfolgende Pressstationen gezogen.
Ein solches Verfahren ist technisch auf wendig und erfordert eine Vorpressstation
und eine darauffolgende zweite Pressstation. In der Praxis werden zum Aufbringen der
Wellkante auf den Gurtkörper Werkzeuge wie Schlageisen, Nagelpistolen und Meißel-Hämmer
genutzt. Das Schlageisen weist einen Schlagfuß auf, dessen Form einem Flächenabschnitt
des Fußstreifens entspricht, der von einem Wellental und zwei gegenüberliegenden Wellenscheiteln
gebildet wird. Es ist dabei erforderlich, an jedem dieser Flächenabschnitte, die auch
als Wellenkantenzwischenraum bezeichnet werden, das Werkzeug einzeln einzusetzen.
Dazu wird der Schlagfuß auf den Wellkantenzwischenraum aufgesetzt und mit einem Hammer,
der in der Regel 1,5 bis 2 kg schwer ist, ein Schlag auf den Schlagkopf des Schlageisens
ausgeführt. Die Positionierung des Schlageisens und die Ausführung des Schlages erfordern
ein hohes Maß an Sorgfalt. Im Ergebnis wird keine flächige Verbindung zwischen Wellkante
und Gurtkörper, sondern nur eine punktuelle Verbindung erreicht. Eine Nagelpistole
oder ein Meißel-Hammer ermöglicht zwar eine pneumatische oder elektrische Krafteinleitung,
allerdings erfolgt die Krafteinleitung undefiniert und sehr punktuell. Es ist nicht
möglich, Werkzeugaufsätze zu verwenden, die an den Wellenkantenzwischenraum angepasst
sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen.
Es soll insbesondere eine Presszange angegebenen werden, die die Herstellung einer
dauerhaften und aufwandsarmen Verbindung zwischen einer Wellkante und einem Gurtkörper
eines Fördergurtes ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0006] Nach Maßgabe der Erfindung ist eine Presszange zum Aufpressen einer Wellkante auf
einen Gurtkörper eines Fördergurtes vorgesehen. Die Wellkante weist einen Fuß mit
einer ersten Flächenseite und einer zweiten Flächenseite und eine von der zweiten
Flächenseite abstehende, in Längsrichtung des Gurtkörpers gewellte Wandung, die abwechselnd
Wellentäler und Wellenscheitel besitzt, auf. Jedes Wellental und die angrenzenden
Wellenscheitel begrenzen einen Flächenabschnitt der zweiten Flächenseite des Fußes.
Dieser Flächenabschnitt wird im Folgenden auch als Wellkantenzwischenraum bezeichnet.
Die Presszange weist einen ersten und einen zweiten Pressarm, die gegeneinander verschwenkbar
sind, auf, wobei
- der erste Pressarm ein Oberwerkzeug zum Ausüben von Druck auf zumindest einen Flächenabschnitt
des Fußes trägt; und
- der zweite Pressarm ein Unterwerkzeug zum Ausüben von Druck auf den Gurtkörper trägt.
[0007] Die erfindungsgemäße Presszange ermöglicht es, eine, bezogen auf den Wellkantenzwischenraum,
flächige Verbindung zwischen der Wellkante und dem Gurtkörper herzustellen. Sie unterstützt
die Vulkanisation und/oder Kaltverfestigung bei der Verbindung zwischen Wellkante
und Gurtkörper. Auf diese Weise wird ein Fördergurt erhalten, der eine Wellkante aufweist.
Das Aufpressen der Wellkante auf den Fördergurt mittels der erfindungsgemäßen Presszange
sorgt für eine dauerhafte und aufwandsarme Verbindung zwischen der Wellkante und dem
Gurtkörper. Die erfindungsgemäße Presszange ermöglicht eine definierte Krafteinleitung,
einen lärmgeminderten und einen unfallsicheren Einsatz. Der unfallsichere Einsatz
ist auch auf eine mögliche Zweihandbedienung der erfindungsgemäßen Presszange zurückzuführen.
[0008] Der Gurtkörper kann ein bandförmiges flaches Gebilde sein. Er kann endlos geführt
sein. Der Gurtkörper weist eine erste Flächenseite und eine zweite Flächenseite auf.
Er weist ferner zwei Längsränder auf. Die erfindungsgemäße Presszange ermöglicht das
Aufpressen einer Wellkante an einem der Längsränder des Gurtkörpers. Mit der erfindungsgemäßen
Presszange kann eine Wellkante an der einen Längsseite des Gurtkörpers aufgepresst
werden und anschließend eine zweite Wellkante an der anderen Längsseite des Gurtkörpers.
[0009] Bei dem Fuß der Wellkante kann es sich um einen streifenförmigen Fuß handeln. Die
erste Flächenseite des Fußes ist zur Verklebung mit dem Gurtkörper bestimmt. Dabei
wird eine Klebeverbindung zwischen der ersten Flächenseite des Fußes und der ersten
Flächenseite des Gurtkörpers hergestellt. Die zweite Flächenseite des Gurtkörpers
ist der Wellkante abgewandt. Auf die zweite Flächenseite des Gurtkörpers wird mittels
des Unterwerkzeuges Druck ausgeübt. Mittels des Oberwerkzeuges wird hingegen Druck
auf die zweite Flächenseite des Fußes ausgeübt, und zwar auf einen oder mehrere Wellkantenzwischenräume.
[0010] Der Gurtkörper und die Wellkante sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt.
Sie können den Aufbau und die Gestalt haben sowie aus den Materialien bestehen, wie
sie bekannte Gurtkörper und Wellkanten aufweisen. Der Gurtkörper kann beispielsweise
aus einer oberen Deckplatte aus Kautschuk, einer Gewebeeinlage und einer unteren Deckplatte
aus Kautschuk, wobei die Gewebeeinlage zwischen den beiden Deckplatten angeordnet
ist, bestehen. Er kann aber einen anderen Aufbau haben. Beispielsweise sind auch Gurtbänder
aus Blech, Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PU) bekannt. Die Wellkante kann
beispielsweise aus Kautschuk bestehen.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das Oberwerkzeug eine Anpressfläche aufweist. Vorzugsweise
weist das Oberwerkzeug eine oder mehrere Anpresszungen auf. Es kann zwei oder mehr
Anpresszungen aufweisen. Beispielsweise kann das Oberwerkzeug eine Anpresszunge oder
drei Anpresszungen aufweisen. Dazu kann das Oberwerkzeug eine Platte aufweisen, an
der eine oder mehrere Anpresszungen ausgebildet sind. Dabei kann vorgesehen sein,
dass jede Anpresszunge zum Ausüben von Druck auf einen Wellkantenzwischenraum des
Fußes bestimmt ist. Die Anpresszungen sind vorzugsweise so dimensioniert, dass jede
Anpresszunge auf einem Wellkantenzwischenraum aufliegen kann. Jede Anpresszunge kann
beispielsweise die Kontur eines Flächenabschnittes des Fußes, d. h. eines Wellkantenzwischenraumes,
aufweisen. Jede Anpresszunge weist eine Anpressfläche auf, mit der Druck auf einen
Wellkantenzwischenraum ausgeübt werden kann. Zum Positionieren der Anpresszunge auf
einen Wellkantenzwischenraum wird die Anpresszunge in diesen Wellkantenzwischenraum
geführt. Anschließend kann Druck auf die Presszange ausgeübt werden, wodurch der Fuß
der Wellkante im Bereich des Wellkantenzwischenraums gegen den Gurtkörper gepresst
wird. Die Anpressfläche des Oberwerkzeuges kann somit aus den Anpressflächen der Anpresszungen
bestehen. Sind mehrere Anpresszungen vorgesehen, so sind sie vorzugsweise zum Ausüben
von Druck auf benachbarte Wellkantenzwischenräume bestimmt.
[0012] Das Oberwerkzeug kann lösbar an dem ersten Pressarm befestigt sein. Beispielsweise
kann die Platte dazu zwei Laschen aufweisen, über die die Platte mit dem ersten Pressarm
lösbar verbunden ist. Der Abstand zwischen den beiden Laschen kann der Breite des
ersten Pressarmes entsprechen. Der erste Pressarm kann zwischen den beiden Laschen
angeordnet sein und eine Öffnung aufweisen, durch die ein Verbindungselement geführt
ist. Bei dem Verbindungselement kann es sich um ein stiftartiges Element, beispielsweise
eine Verbindungmuffe, wie eine Gewindemuffe, handeln. Mittels Schrauben kann das Oberwerkzeug
dann unbeweglich an dem ersten Pressarm befestigt sein. Beispielsweise können zwei
Schrauben zur Befestigung der Platte an dem ersten Pressarm vorgesehen sein. Die Schrauben
können in die Gewindemuffe eingeschraubt sein. Bei den Schrauben kann es sich um Linsenkopfschrauben
handeln. Vorzugsweise ist das Oberwerkzeug an einem Ende des ersten Pressarmes befestigt.
Das Ende des ersten Pressarms, an dem das Oberwerkzeug befestigt ist, wird auch als
erstes Ende des ersten Pressarms bezeichnet. Das andere Ende des ersten Pressarms
wird auch als dessen zweites Ende bezeichnet.
[0013] Die erfindungsgemäße Presszange ermöglicht aufgrund der lösbaren Befestigung des
Oberwerkzeuges an dem ersten Pressarm den Austausch des Oberwerkzeuges. Auf diese
Weise ist eine Anpassung der erfindungsgemäßen Presszange an die geometrischen Eigenschaften
der anzupressenden Wellkante möglich. Für jede Wellkante kann ein Oberwerkzeug vorgesehen
sein, dass an die Wellkante angepasst ist. Die erfindungsgemäße Presszange ist somit
an die Wellkante anpassbar. Dazu ist lediglich die Befestigung eines Oberwerkzeuges
an dem ersten Pressarm der Presszange erforderlich, das an die Wellkante, die mit
der Presszange auf den Gurtkörper aufgepresst werden soll, angepasst ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Presszange kann einen Griff aufweisen. Der Griff kann an dem
ersten Pressarm der erfindungsgemäßen Presszange ausgebildet sein. Der Griff ermöglicht
das Halten der erfindungsgemäßen Presszange. Mittels des Griffes kann die erfindungsgemäße
Presszange an der Presskannte und dem Gurtkörper positioniert und während des Pressvorganges
gehalten werden. Der Griff kann eine Zweihandbedienung der erfindungsgemäßen Presszange
ermöglichen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das Unterwerkzeug eine Anpressfläche aufweist. Bei
dem Unterwerkzeug kann es sich um eine Platte handeln. An der Platte kann die Anpressfläche
ausgebildet sein. Das Unterwerkzeug kann lösbar an dem zweiten Pressarm befestigt
sein. Beispielsweise kann die Platte dazu zwei Laschen aufweisen, über die die Platte
mit dem zweiten Pressarm lösbar oder unlösbar verbunden ist. Der Abstand zwischen
den beiden Laschen kann der Breite des zweiten Pressarmes entsprechen. Der zweite
Pressarm kann zwischen den beiden Laschen angeordnet sein und eine Öffnung aufweisen,
durch die ein Verbindungselement geführt ist. Bei dem Verbindungselement kann es sich
um ein stiftartiges Element, beispielsweise eine Verbindungmuffe wie eine Gewindemuffe,
handeln. Mittels Schrauben kann das Unterwerkzeug dann unbeweglich an dem zweiten
Pressarm befestigt sein. Beispielsweise können zwei Schrauben zur Befestigung der
Platte an dem zweiten Pressarm vorgesehen sein. Die Schrauben können in das stiftartige
Element, beispielsweise die Gewindemuffe, eingeschraubt sein. Bei den Schrauben kann
es sich um Linsenkopfschrauben handeln. Vorzugsweise ist das Unterwerkzeug an einem
Ende des zweiten Pressarmes befestigt. Das Ende des zweiten Pressarms, an dem das
Unterwerkzeug befestigt ist, wird auch als erstes Ende des zweiten Pressarms bezeichnet.
Das andere Ende des zweiten Pressarms wird auch als dessen zweites Ende bezeichnet.
[0016] Die erfindungsgemäße Presszange kann eine Halteeinrichtung zum beweglichen Halten
des ersten Pressarms und des zweiten Pressarms aufweisen. Die Halteeinrichtung kann
eine erste Halteplatte und eine zweiten Halteplatte, die von der ersten Halteplatte
beabstandet ist, aufweisen. Dabei kann die erste Halteplatte parallel zur zweiten
Halteplatte angeordnet sein. Die erste Halteplatte und die zweite Halteplatte können
mittels eines ersten Verbindungselementes und eines zweiten Verbindungselementes miteinander
verbunden sein, wobei der erste Pressarm drehbeweglich zwischen der ersten Halteplatte
und der zweiten Halteplatte von dem ersten Verbindungselement gehalten wird und der
zweite Pressarm drehbeweglich zwischen der ersten Halteplatte und der zweiten Halteplatte
von dem zweiten Verbindungselement gehalten wird.
[0017] Mittels der Halteeinrichtung können der erste Pressarm und der zweite Pressarm so
gehalten werden, dass das Oberwerkzeug dem Unterwerkezeug gegenüberliegt. Vorzugsweise
sind dabei die Anpressfläche(n) des Oberwerkzeuges und die Anpressfläche des Unterwerkzeuges
einander zugewandt. Der erste Pressarm kann um eine erste Drehachse geschwenkt werden,
die parallel zu einer zweiten Drehachse verläuft, um die der zweite Pressarm geschwenkt
werden kann. Dabei können das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug aufeinander zu bewegt
werden, um Druck auf die Wellkante und den Gurtkörper auszuüben. Der Zustand der Presszange,
in dem mit ihr Druck auf die Wellkante und den Gurtkörper ausgeübt wird, wird im Folgenden
auch als "geschlossener Zustand" bezeichnet, auch wenn zwischen der oder den Anpressfläche(n)
des Oberwerkzeuges und der Anpressfläche des Unterwerkzeuges sich die Wellkante und
der Gurtkörper befinden. Außerdem können das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug voneinander
weg bewegt werden, um das Ausüben des Druckes zu beenden. Der Zustand der Presszange,
in dem mit ihr kein Druck auf die Wellkante und den Gurtkörper ausgeübt wird, wird
im Folgenden auch als "geöffneter Zustand" bezeichnet. Im geöffneten Zustand kann
die erfindungsgemäße Presszange an dem Gurtkörper und der Wellkante positioniert werden.
[0018] Bei dem ersten Verbindungselement kann es sich um ein stiftartiges Element, beispielsweise
einen Bolzen oder eine Verbindungmuffe handeln. Bei der Verbindungsmuffe kann es sich
um eine Gewindemuffe handeln. Die beiden Halteplatten können unbeweglich an dem stiftartigen
Element befestigt sein. Beispielsweise können Schrauben zur Befestigung des stiftartigen
Elementes zwischen den beiden Halteplatten vorgesehen sein. Dazu können zwei Schrauben
in das stiftartige Element, beispielsweise die Gewindemuffe, eingeschraubt sein. Bei
den Schrauben kann es sich um Linsenkopfschrauben handeln. Bei dem Bolzen kann es
sich um einen Bolzen mit Einstich handeln. An dem Bolzen kann eine Sicherungsscheibe
befestigt sein. Vorzugsweise liegt die erste Drehachse auf der Längsachse des ersten
Verbindungselementes.
[0019] Bei dem zweiten Verbindungselement kann es sich um ein stiftartiges Element, beispielsweise
einen Bolzen oder eine Verbindungmuffe handeln. Bei der Verbindungsmuffe kann es sich
um eine Gewindemuffe handeln. Die beiden Halteplatten können unbeweglich an dem stiftartigen
Element befestigt sein. Beispielsweise können Schrauben zur Befestigung des stiftartigen
Elementes zwischen den beiden Halteplatten vorgesehen sein. Dazu können zwei Schrauben
in das stiftartige Element, beispielsweise die Gewindemuffe, eingeschraubt sein. Bei
den Schrauben kann es sich um Linsenkopfschrauben handeln. Bei dem Bolzen kann es
sich um einen Bolzen mit Einstich handeln. An dem Bolzen kann eine Sicherungsscheibe
befestigt sein. Vorzugsweise liegt die zweite Drehachse auf der Längsachse des zweiten
Verbindungselementes.
[0020] Die erste Drehachse ist zweckmäßigerweise beabstandet von dem Ende des ersten Pressarms,
an dem sich das Oberwerkzeug befindet, ausgebildet. Die zweite Drehachse ist zweckmäßigerweise
beabstandet von dem Ende des zweiten Pressarms, an dem sich das Unterwerkzeug befindet,
ausgebildet. Im geöffneten Zustand können der erste Pressarm und der zweite Pressarm
mittels der Halteeinrichtung beabstandet voneinander gehalten werden. Dabei ist vorzugsweise
zwischen dem ersten Pressarm und dem zweiten Pressarm zumindest im Bereich des ersten
Verbindungselementes und des zweiten Verbindungselementes ein Zwischenraum ausgebildet.
[0021] Es kann vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtung ein drittes Verbindungselement
aufweist, das die erste Halteplatte mit der zweiten Halteplatte verbindet. Das dritte
Verbindungselement berührt vorzugsweise weder den ersten Pressarm noch den zweiten
Pressarm. Es ist vorzugsweise beabstandet von dem ersten Pressarm und dem zweiten
Pressarm ausgebildet. Das dritte Verbindungselement kann in einem Zwischenraum zwischen
dem ersten Pressarm und dem zweiten Pressarm angeordnet sein. Vorzugsweise ist das
dritte Verbindungselement in einem Bereich ausgebildet, der zwischen dem ersten und
dem zweiten Verbindungselement einerseits und den zweiten Enden der beiden Pressarme
andererseits liegt.
[0022] Bei dem dritten Verbindungselement kann es sich um ein stiftartiges Element, beispielsweise
einen Bolzen oder eine Verbindungmuffe handeln. Bei der Verbindungsmuffe kann es sich
um eine Gewindemuffe handeln. Die beiden Halteplatten können unbeweglich an dem stiftartigen
Element befestigt sein. Beispielsweise können Schrauben zur Befestigung des stiftartigen
Elementes zwischen den beiden Halteplatten vorgesehen sein. Dazu können zwei Schrauben
können in das stiftartige Element, beispielsweise die Gewindemuffe, eingeschraubt
sein. Bei den Schrauben kann es sich um Linsenkopfschrauben handeln. Bei dem Bolzen
kann es sich um einen Bolzen mit Einstich handeln. An dem Bolzen kann eine Sicherungsscheibe
befestigt sein. Das dritte Verbindungselement weist vorzugsweise eine Längsachse auf,
die parallel zu den Längsachsen des ersten Verbindungselementes und des zweiten Verbindungselementes
verläuft.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Presszange eine Antriebseinheit
zur Bewegung des ersten Pressarms und des zweites Pressarms aufweist. Die Antriebseinheit
kann an den zweiten Enden der beiden Pressarme angeordnet sein. Die Antriebseinheit
kann einen Kolben aufweisen. Der Kolben kann in einen Zwischenraum, der zwischen dem
ersten Pressarm und dem zweiten Pressarm an deren zweiten Enden ausgebildet ist, alternierend
einführbar und aus diesem Zwischenraum herausführbar sein. Wird der Kolben in den
Zwischenraum eingeführt, so werden das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug aufeinander
zu bewegt, wodurch die erfindungsgemäße Presszange in ihren geschlossenen Zustand
gelangt. Wird der Kolben aus dem Zwischenraum herausgeführt, so können das Oberwerkzeug
und das Unterwerkzeug voneinander weg bewegt werden, wodurch die erfindungsgemäße
Presszange in ihren offenen Zustand gelangt. Zur Führung des Kolbens kann die Antriebseinheit
einen Motor aufweisen. Der Kolben kann beispielsweise mit einer Kraft von mindestens
1 t auf die beiden Pressarme einwirken. Vorzugsweise wirkt der Kolben mit einer Kraft
von mindestens 2 t, besonders bevorzugt mit einer Kraft von 2,2 t auf die beiden Pressarme
ein. Der Motor kann ein Elektromotor sein. Der Elektromotor kann mittels eines Akkumulators
oder einer elektrischen Batterie mit elektrischem Strom versorgt sein. Der Ackumulator
oder die Batterie kann an der Antriebseinheit befestigt sein. Die Keilform der erfindungsgemäßen
Presszange kann den Anpressdruck zusätzlich verstärken.
[0024] Die Antriebseinheit kann ein Gehäuse aufweisen, das an der Halteeinrichtung befestigt
ist. Vorzugsweise ist das Gehäuse an der Halteeinrichtung befestigt. Beispielsweise
kann das Gehäuse an der ersten Halteplatte und der zweiten Halteplatte befestigt sein.
Dazu kann vorgesehen sein, dass sich die erste Halteplatte und die zweite Halteplatte
in Richtung der zweiten Enden der beiden Pressarme erstrecken.
[0025] Eine Antriebseinheit ist jedoch erforderlich. Es kann vorgesehen sein, dass ein Schlageisen
in den Zwischenraum, der zwischen dem ersten Pressarm und dem zweiten Pressarm an
deren zweiten Enden ausgebildet ist, eingeführt wird. Wird das Schlageisen in den
Zwischenraum eingeführt, so werden das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug aufeinander
zu bewegt, wodurch die erfindungsgemäße Presszange in ihren geschlossenen Zustand
gelangt. Wird das Schlageisen wieder aus dem Zwischenraum entfernt, so können das
Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug voneinander weg bewegt werden, wodurch die erfindungsgemäße
Presszange in ihren offenen Zustand gelangt. Zur Einführung des Schlageisens kann
ein Schlagwerkezug, beispielsweise ein Hammer, eingesetzt werden.
[0026] Vorzugsweise bestehen der erste Pressarm, das Oberwerkzeug, der zweite Pressarm,
das Unterwerkzeug und die Halteeinrichtung aus Metall. Vorzugsweise bestehen das erste
Verbindungselement, das zweite Verbindungselement und das dritte Verbindungselement
aus Metall. Das Verbindungselement zur Befestigung des Oberwerkzeuges am ersten Pressarm
besteht vorzugsweise aus Metall. Das Verbindungselement zur Befestigung des Unterwerkzeuges
am zweiten Pressarm besteht vorzugsweise aus Metall.
[0027] Nach Maßgabe der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Aufpressen einer Wellkante
auf einen Gurtkörper eines Fördergurtes vorgesehen, wobei die Wellkante einen Fuß
mit einer ersten Flächenseite und einer zweiten Flächenseite und eine von der zweiten
Flächenseite abstehende, in Längsrichtung des Gurtkörpers gewellte Wandung, die abwechselnd
Wellentäler und Wellenscheitel besitzt, aufweist, wobei jedes Wellental und die angrenzenden
Wellenscheitel einen Flächenabschnitt der zweiten Flächenseite des Fußes begrenzen.
Das Verfahren umfasst die Schritte:
- (a) Aufbringen eines Klebstoffes auf den Gurtkörper und/oder die erste Flächenseite
des Fußes der Wellkante;
- (b) Aufsetzen der Wellkante auf den Gurtkörper; und
- (c) Aufpressen der Wellkante auf den Gurtkörper mittels einer erfindungsgemäßen Presszange.
[0028] Mittels der erfindungsgemäßen Presszange kann eine, bezogen auf den Wellkantenzwischenraum,
flächige Verbindung zwischen dem Fuß der Wellkante und dem Gurtkörper hergestellt
werden. Mittels der erfindungsgemäßen Presszange kann ein Anpressdruck von mindestens
1 t, vorzugsweise von mindestens 2 t und besonders bevorzugt von 2,2 t auf die Wellkante
und den Gurtkörper ausgeübt werden.
[0029] In Schritt (a) wird der Klebstoff zweckmäßigerweise auf die erste Flächenseite des
Gurtkörpers aufgebracht. Es kann vor der Ausführung von Schritt (a) vorgesehen sein,
dass der oder die Bereiche der ersten Flächenseite des Gurtkörpers, auf den bzw. die
der Klebstoff aufgebracht werden soll, aufgeraut werden. Außerdem kann vor der Ausführung
von Schritt (a) vorgesehen sein, dass der oder die Bereiche der ersten Flächenseite
des Fußes der Wellkante, auf den bzw. die der Klebstoff aufgebracht werden soll, aufgeraut
werden.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass in Schritt (b) eine Klebeverbindung zwischen der Wellkante
auf dem Gurtkörper hergestellt wird. Dazu kann die Wellkante mit ihrer ersten Flächenseite
in Kontakt mit der ersten Flächenseite des Gurtkörpers gebracht werden. Mittels Schritt
(c) wird eine dauerhafte Klebeverbindung zwischen der Wellkante und dem Gurtkörper
erreicht. Dazu kann mittels der Presszange Druck auf die zweite Flächenseite des Fußes
der Wellkante im Bereich der Wellkantenzwischenräume und auf die zweite Flächenseite
des Gurtkörpers ausgeübt werden.
[0031] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bereits im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Presszange beschrieben worden. Auf diese Einzelheiten wird
verwiesen.
[0032] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die die Erfindung
nicht einschränken sollen, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Presszange;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presszange;
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presszange;
- Fig. 3A
- einen Blick auf eine erste Ausführungsform eines Oberwerkzeuges mit drei Anpresszungen;
- Fig. 3B
- einen Blick auf eine zweite Ausführungsform eines Oberwerkzeuges mit einer Anpresszunge;
- Fig. 3C
- einen Blick auf ein Unterwerkzeug;
- Fig. 3D
- einen Blick auf weitere Ausführungsformen von Oberwerkzeugen (die Ansichten a), c)
und d) zeigen Ausführungsformen mit einer Anpresszunge; Ansicht b) zeigt eine Ausführungsform
mit drei Anpresszungen);
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presszange, wobei
zusätzlich eine Antriebseinheit gezeigt ist;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Fördergurtes;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine erste Wellkante;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine zweite Wellkante;
- Fig. 8
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Presszange;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presszange; und
- Fig. 10
- eine Explosionsdarstellung der zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Presszange.
[0033] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Presszange 1 ist zum Aufpressen einer Wellkante 103 auf den Gurtkörper 102 eines Fördergurtes
101 bestimmt. Derartige Fördergurte sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden
in
DE 32 19 170 A1 im Zusammenhang mit der dortigen Fig. 1 beschrieben. In den Figuren 4, 5 und 6 der
vorliegenden Patentanmeldung sind weitere Ausführungsformen von Fördergurten gezeigt,
die sich durch die Form der Wellkante 103 von dem aus
DE 32 19 170 A1 bekannten Fördergurt unterscheiden. Die erfindungsgemäße Presszange 1 kann durch
Austausch des Oberwerkzeuges 12 an unterschiedliche Wellkanten 103 angepasst werden.
[0034] Die in Fig. 5 gezeigte Fördergurt 101 weist einen endlos geführten Gurtkörper 102
auf, wobei in Fig. 5 nur ein Ausschnitt des Fördergurtes 101 gezeigt ist. Der Gurtkörper
102 wird in seiner Längsrichtung A bewegt. Die Längsrichtung A entspricht damit der
Förderrichtung des Fördergurtes 101. Der Gurtkörper 102 weist eine erste Flächenseite
102a und eine zweite Flächenseite 102b auf. Er weist ferner zwei Längskante 102c auf.
An jeder der beiden Längskanten 102c des Gurtkörpers 102 ist eine Wellkante 103 angeordnet.
Jede der beiden Wellkanten 103 besitzt einen streifenförmigen Fuß 104 mit einer ersten
Flächenseite 104a und einer zweiten Flächenseite 104b. Von der zweiten Flächenseite
104b steht eine in Längsrichtung des Gurtkörpers 102 gewellte Wandung 105 ab. Die
erste Flächenseite 104a des Fußes 104 liegt an der ersten Flächenseite 102a des Gurtkörper
102 an.
[0035] Die Wellkanten 103 weisen jeweils ein gewelltes Profil in Längsrichtung A auf. Dazu
weist die Wandung 105 alternierend Wellentäler 106 und Wellenscheitel 107 auf. Die
Wellenscheitel 107 sind dabei der Längskante 102c des Gurtkörpers 102, an dem sich
die Wellkante 103 befindet, zugewandt, die Wellentäler 106 sind dieser Längskante
102c abgewandt. Zwei benachbarte Wellenscheitel 107 und das zwischen diesen Wellenscheiteln
107 liegende Wellental begrenzen jeweils einen Flächenabschnitt der zweiten Flächenseite
104b des Fußes 104. Dieser Flächenabschnitt wird als Wellkantenzwischenraum 108 bezeichnet.
Die Wellkantenzwischenräume 108 sind zur Längskante 102c des Gurtkörpers 102, an dem
sich die Wellkante 103 befindet, geöffnet. Die Wellkantenzwischenräume 108 können
unterschiedliche geometrische Formen aufweisen (siehe Figuren 6 und 7).
[0036] Die in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Presszange
1 weist einen ersten Pressarm 11 und einen zweiten Pressarm 21 auf. Beide Pressarme
11, 21 sind schwenkbar an einer Halteeinrichtung 31 befestigt. Der erste Pressarm
11 weist ein erstes Ende 11a und ein zweites Ende 11b auf. Er weist ferner eine Unterkante
11c und eine Oberkante 11d auf. Ebenso weist der zweite Pressarm 21 ein erstes Ende
21a, ein zweites Ende 21b, eine Unterkante 21c und eine Oberkante 21d auf. An dem
ersten Ende 11a des ersten Pressarms 11 ist ein Oberwerkzeug 12 befestigt. An dem
ersten Ende 21a des zweiten Pressarms 21 ist ein Unterwerkzeug 22 befestigt. Mittels
der Haltevorrichtung 31 werden der erste Pressarm 11 und der zweite Pressarm 21 voneinander
beabstandet gehalten, wobei die Unterkante 11c des ersten Pressarmes 11 der Oberkante
21d des zweiten Pressarmes 21 zugewandt ist. Zwischen der Unterkante 11c des ersten
Pressarmes 11 und der Oberkante 21d des zweiten Pressarmes 21 ist dabei ein Zwischenraum
2 ausgebildet. An der Oberkante 11d des ersten Pressarms 11 ist ein Griff 3 ausgebildet,
der das Positionieren und Halten der Presszange 1 ermöglicht. Auf den Griff 3 kann
ein Schrumpfschlauch 4 aufgesteckt sein, der den Haltekomfort verbessert.
[0037] Das Oberwerkzeug 12 weist eine Anpressfläche 13 auf, die der Anpressfläche 23 des
Unterwerkzeuges 21 gegenüberliegt und ihr zugewandt ist. Das Oberwerkzeug 12 ist in
der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ein Platte, an der drei Anpresszungen
14 ausgebildet sind. In Fig. 3 ist zusätzlich zu diesem Oberwerkzeug 12 ein zweites
Oberwerkzeug 12' gezeigt, dessen Aufbau dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Oberwerkzeug
12 entspricht, das aber nur eine einzige Anpresszunge 14' aufweist. Damit soll veranschaulicht
werden, dass die Presszange 1 durch Austausch des Oberwerkzeuges 12, 12' an unterschiedlich
geformte Wellkanten 103 angepasst werden kann.
[0038] Jede Anpresszunge 14, 14' ist zum Ausüben von Druck auf einen Wellkantenzwischenraum
108 bestimmt ist. Jede Anpresszunge 14, 14' ist dazu so dimensioniert, dass sie auf
einem Wellkantenzwischenraum 108 aufliegen kann. Die Fläche der Anpresszunge 14, 14',
mit der diese auf dem Wellkantenzwischenraum 108 aufliegt, kann dabei eine Kontur
aufweisen, die der Kontur dieses Wellkantenzwischenraumes entspricht. Die Flächen
der Anpresszungen 14, 14', mit der diese auf dem Wellkantenzwischenraum 108 aufliegen,
bilden die Anpressfläche 13 des Oberwerkzeuges 12. Fig. 3A zeigt ein Oberwerkzeug
12 mit drei Anpresszungen 14. Die Anpressfläche 13 ist dabei schraffiert dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass die Anpressfläche 13 des Oberwerkzeuges 12 von den Anpressflächen
der Anpresszungen 14 gebildet ist. Fig. 3B ist ein Oberwerkzeug 12' mit einer Anpresszunge
14' gezeigt. Die Anpressfläche 13' ist dabei schraffiert dargestellt. Es ist zu erkennen,
dass die Anpressfläche 13' des Oberwerkzeuges 12' von den Anpressfläche der einzigen
Anpresszunge 14' gebildet ist. Fig. 3C zeigt ein Unterwerkzeug 22 mit einer Anpressfläche
23. Die Anpressfläche 23 ist dabei schraffiert dargestellt. Fig. 3D zeigt ein Oberwerkzeuge
12' mit einer Anpresszunge 14' (Ausführungsformen a), c) und d)). Die Anpressfläche
13' jeder dieser Ausführungsformen ist schraffiert dargestellt. Es ist zu erkennen,
dass die Anpressfläche 13' des Oberwerkzeuges 12' von der Anpressfläche der einzigen
Anpresszunge 14' gebildet ist. Fig. 3D zeigt ferner ein Oberwerkzeug 12 mit drei Anpresszungen
14 (Ausführungsform b)). Die Anpressfläche 13 ist dabei schraffiert dargestellt. Es
ist zu erkennen, dass die Anpressfläche 13 des Oberwerkzeuges 12 von den Anpressflächen
der Anpresszungen 14 gebildet ist.
[0039] Zum Ausüben von Druck auf die Wellkante 103 wird das Oberwerkzeug 12 so positioniert,
dass die Anpressfläche jeder seiner Anpresszungen 14, 14' jeweils auf einem Wellkantenzwischenraum
108 aufliegt. Zum Positionieren jeder Anpresszunge 14, 14' auf einem Wellkantenzwischenraum
108 wird die Anpresszunge 14, 14' in diesen Wellkantenzwischenraum 108 geführt. Anschließend
kann Druck auf die Presszange 1 ausgeübt werden, wodurch der Fuß 104 der Wellkante
103 im Bereich der Anpressfläche 13, die die Anpressflächen des oder der Anpresszungen
umfasst, gegen den Gurtkörper 102 gepresst wird.
[0040] Das Oberwerkzeug 12 ist lösbar an dem ersten Pressarm 11 befestigt. Dazu sind zwei
Laschen 15, die an der Oberseite der Platte des Oberwerkzeuges 12 ausgebildet sind,
vorgesehen, über die die Platte mit dem ersten Pressarm 11 lösbar verbunden ist. Die
Oberseite der Platte ist die Flächenseite der Platte, die der Anpressfläche 13 des
Oberwerkzeuges 12 abgewandt ist. Der Abstand zwischen den beiden Laschen 15 entspricht
der Breite des ersten Pressarmes 11, so dass der erste Pressarm 11 zwischen die beiden
Laschen 15 geführt werden kann. Der erste Pressarm 11 ist zwischen den beiden Laschen
15 angeordnet und weist eine Öffnung 16 auf, durch die eine Gewindemuffe 17 geführt
ist. Mittels Schrauben 18, die in die Gewindemuffe 17 eingeschraubt sind, ist das
Oberwerkzeug dann unbeweglich an dem ersten Pressarm 11 befestigt.
[0041] Bei dem Unterwerkzeug 22 handelt es sich um eine Platte. An der Platte ist die Anpressfläche
23 ausgebildet. Die Anpressfläche 23 des Unterwerkzeuges 22 liegt der Anpressfläche
13 des Oberwerkzeuges 12 gegenüber und ist dieser zugewandt. Das Unterwerkzeug ist
lösbar an dem zweiten Pressarm 21 befestigt. Dazu sind zwei Laschen 25, die an der
Unterseite der Platte des Unterwerkzeuges 22 ausgebildet sind, vorgesehen, über die
die Platte mit dem zweiten Pressarm 21 lösbar verbunden ist. Die Unterseite der Platte
ist die Flächenseite der Platte, die der Anpressfläche 23 des Unterwerkezeuges 22
abgewandt ist. Der Abstand zwischen den beiden Laschen 25 entspricht der Breite des
zweiten Pressarmes 21, so dass der zweite Pressarm 21 zwischen die beiden Laschen
25 geführt werden kann. Der zweite Pressarm 21 ist zwischen den beiden Laschen 25
angeordnet und weist eine Öffnung 26 auf, durch die eine Gewindemuffe 27 geführt ist.
Mittels Schrauben 28, die in die Gewindemuffe 27 eingeschraubt sind, ist das Unterwerkzeug
dann unbeweglich an dem zweiten Pressarm 21 befestigt. Mit dem Unterwerkzeug 22 kann
Druck auf die zweite Flächenseite 102b des Gurtkörpers 102 ausgeübt werden, und zwar
in einem Bereich der zweiten Flächenseite 102b, die dem Wellkantenzwischenraum 108
oder den Wellkantenzwischenräumen 108 gegenüberliegt, auf dem mittels des Oberwerkzeuges
12 Druck ausgeübt werden kann.
[0042] Die Halteeinrichtung 31 dient zum beweglichen Halten des ersten Pressarms 11 und
des zweiten Pressarms 21. Sie weist eine erste Halteplatte 311 und eine zweite Halteplatte
312, die von der ersten Halteplatte 311 beabstandet ist, auf. Die erste Halteplatte
311 und die zweite Halteplatte 312 sind mittels einer ersten Gewindemuffe 321 und
einer zweiten Gewindemuffe 322 miteinander verbunden. Dabei ist der erste Pressarm
11 drehbeweglich zwischen der ersten Halteplatte 311 und der zweiten Halteplatte 312
von der ersten Gewindemuffe 321 gehalten. Dazu weist der erste Pressarm 11 eine Öffnung
19 auf, durch die die erste Gewindemuffe 321 geführt ist. Der zweite Pressarm 22 ist
drehbeweglich zwischen der ersten Halteplatte 311 und der zweiten Halteplatte 312
von der zweiten Gewindemuffe 322 gehalten. Dazu weist der zweite Pressarm 21 eine
Öffnung 29 auf, durch die die zweite Gewindemuffe 322 geführt ist.
[0043] Mittels der Halteeinrichtung 31 sind der erste Pressarm 11 und der zweite Pressarm
21 so gehalten, dass das Oberwerkzeug 12 dem Unterwerkezeug 22 gegenüberliegt. Dabei
sind die Anpressfläche 13 des Oberwerkzeuges 12 und die Anpressfläche 23 des Unterwerkzeuges
22 einander zugewandt. Der erste Pressarm 11 ist um eine erste Drehachse D1 schwenkbar,
die parallel zu einer zweiten Drehachse D2 verläuft, um die der zweite Pressarm 21
schwenkbar ist. Die erste Drehachse D1 liegt auf der Längsachse der ersten Gewindemuffe
321. Die zweite Drehachse D2 liegt auf der Längsachse der zweiten Gewindemuffe 322.
Mittels Schrauben 33 sind die beiden Halteplatten 311, 312 unbeweglich an den Gewindemuffen
321, 322 befestigt. Dazu sind Schrauben 33 in die Gewindemuffen 321, 322 eingeschraubt.
Die Gewindemuffe 321 ist ein erstes Verbindungselement, die Gewindemuffe 322 ist ein
zweites Verbindungselement.
[0044] Die erste Drehachse D1 ist beabstandet von dem ersten Ende 11a des ersten Pressarms
11, an dem sich das Oberwerkzeug 12 befindet, ausgebildet. Die zweite Drehachse D2
ist beabstandet von dem ersten Ende 21a des zweiten Pressarms 21, an dem sich das
Unterwerkzeug 22 befindet, ausgebildet. Die erste Halteplatte 311 und die zweite Halteplatte
312 sind T-förmig ausgebildet, wobei die erste Drehachse D1 und die zweite Drehachse
D2 in den Querschenkeln 311a, 312a der T-förmigen Halteplatten 311, 312 ausgebildet
sind. Die Querschenkel 311a, 312a der T-förmigen Halteplatten 311, 312 sind den ersten
Enden 11a, 21a der Pressarme 11, 21 zugewandt, ihre Längsschenkel 311b, 312b erstrecken
sich in Richtung der zweiten Enden 11b, 21b der Pressarme 11, 21.
[0045] Die Halteeinrichtung 31 weist eine dritte Gewindemuffe 34 auf, die die erste Halteplatte
311 mit der zweiten Halteplatte 312 verbindet. Die dritte Gewindemuffe 34 berührt
vorzugsweise weder den ersten Pressarm 11 noch den zweiten Pressarm 21. Sie ist beabstandet
von der Unterkante 11c des ersten Pressarms 11 und der Oberkante 21d des zweiten Pressarms
21 ausgebildet und verläuft durch den Zwischenraum 2. Die dritte Gewindemuffe 34 ist
mittels Schrauben 35, die in die dritte Gewindemuffe 34 eingeschraubt sind, an den
Längsschenkeln 311b, 312b der Halteplatten 311, 312 befestigt. Die Längsachse L1 der
dritten Gewindemuffe 34 verläuft vorzugsweise parallel zu den Drehachsen D1 und D2.
[0046] In Fig. 4 ist zusätzlich eine Antriebseinheit 5 gezeigt, mit der die Presszange 1
vom offenen in den geschlossenen Zustand und vom geschlossenen Zustand in den offenen
Zustand überführt werden kann. Die Antriebseinheit 5 weist ein Gehäuse auf, das an
den beiden Halteplatten 311, 312 der Halteeinrichtung 31 mittels Schrauben 6 befestigt
ist, und zwar an den Längsschenkeln 311b, 312b. Die Antriebseinheit 5 weist dazu einen
Kolben (nicht gezeigt) auf, der in den Zwischenraum 2 an den zweiten Enden 11b, 21b
der beiden Pressarme 11, 21 einführbar ist.
[0047] Die in den Figuren 7 bis 9 gezeigte zweite Ausführungsform entspricht der ersten
Ausführungsform, außer dass die Halteplatten 311, 312 an ihren, den Querschenkeln
311a, 312a abgewandten Enden ihrer Längsschenkel 311b, 312b U-förmig ausgebildet sind
und dass die Halteplatten aneinander nicht mit Gewindemuffen, sondern mit Bolzen mit
Einstich und Sicherungsscheiben befestigt sind. Dabei ist anstelle der ersten Gewindemuffe
321 mit der zugehörigen Schraube 33 ein erster Bolzen mit Einstich 421 mit einer Sicherungsscheibe
43 und einer Passscheibe 46 vorgesehen. Anstelle der zweiten Gewindemuffe 322 mit
der zugehörigen Schraube 33 ist ein zweiter Bolzen mit Einstich 422 mit einer Sicherungsscheibe
43 und einer Passscheibe 46 vorgesehen. Anstelle der dritten Gewindemuffe 34 mit der
zugehörigen Schraube 35 ist ein dritter Bolzen mit Einstich 44 mit einer Sicherungsscheibe
45 und einer Passscheibe 46 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Presszange
- 2
- Zwischenraum
- 3
- Griff
- 4
- Schrumpfschlauch
- 5
- Antriebseinheit
- 6
- Schraube
- 11
- erster Pressarm
- 11a
- erstes Ende
- 11b
- zweites Ende
- 11c
- Unterkante
- 11d
- Oberkante
- 12
- Oberwerkzeug
- 13
- Anpressfläche
- 14
- Anpresszunge
- 15
- Lasche
- 16
- Öffnung
- 17
- Gewindemuffe
- 18
- Schraube
- 19
- Öffnung
- 21
- zweiter Pressarm
- 21a
- erstes Ende
- 21b
- zweites Ende
- 21c
- Unterkante
- 21d
- Oberkante
- 22
- Unterwerkzeug
- 23
- Anpressfläche
- 25
- Lasche
- 26
- Öffnung
- 27
- Gewindemuffe
- 28
- Schraube
- 29
- Öffnung
- 31
- Halteeinrichtung
- 311
- erste Halteplatte
- 311a
- Querschenkel
- 311b
- Längsschenkel
- 312
- zweite Halteplatte
- 312a
- Querschenkel
- 312b
- Längsschenkel
- 321
- erste Gewindemuffe
- 322
- zweite Gewindemuffe
- 33
- Schraube
- 34
- dritte Gewindemuffe
- 35
- Schraube
- 421
- erster Bolzen mit Einstich
- 422
- zweiter Bolzen mit Einstich
- 43
- Sicherungsscheibe
- 44
- dritter Bolzen mit Einstich
- 45
- Sicherungsscheibe
- 46
- Passscheibe
- 101
- Fördergurt
- 102
- Gurtkörper
- 102a
- erste Flächenseite
- 102b
- zweite Flächenseite
- 102c
- Längskante
- 103
- Wellkante
- 104
- Fuß
- 104a
- erste Flächenseite
- 104b
- zweite Flächenseite
- 105
- Wandung
- 106
- Wellental
- 107
- Wellenscheitel
- 108
- Wellkantenzwischenraum
1. Presszange (1) zum Aufpressen einer Wellkante (103) auf einen Gurtkörper (102) eines
Fördergurtes (101), wobei die Wellkante (103) einen Fuß (104) mit einer ersten Flächenseite
(104a) und einer zweiten Flächenseite (104b) und eine von der zweiten Flächenseite
(104b) abstehende, in Längsrichtung (A) des Gurtkörpers (102) gewellte Wandung (105),
die abwechselnd Wellentäler (106) und Wellenscheitel (107) besitzt, aufweist, wobei
jedes Wellental (106) und die angrenzenden Wellenscheitel (107) einen Flächenabschnitt
(108) der zweiten Flächenseite (104b) des Fußes (104) begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Presszange (1) einen ersten und einen zweiten Pressarm (11, 21), die gegeneinander
verschwenkbar sind, aufweist, wobei
- der erste Pressarm (11) ein Oberwerkzeug (12) zum Ausüben von Druck auf zumindest
einen Flächenabschnitt (108) des Fußes (104) trägt; und
- der zweite Pressarm (21) ein Unterwerkzeug (22) zum Ausüben von Druck auf den Gurtkörper
(102) trägt.
2. Presszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (12) eine oder mehrere Anpresszungen (14, 14') aufweist, wobei jede
Anpresszunge (14, 14') zum Ausüben von Druck auf einen Flächenabschnitt (108) des
Fußes (104) bestimmt ist.
3. Presszange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresszunge (14, 14') die Kontur des Flächenabschnittes (108) des Fußes (104)
aufweist.
4. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (12) lösbar an dem ersten Pressarm (11) befestigt ist.
5. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Pressarm (11) ein Griff (3) ausgebildet ist.
6. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwerkzeug (22) eine Anpressfläche (23) aufweist.
7. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwerkzeug (22) eine Platte ist, an der die Anpressfläche (23) ausgebildet
ist.
8. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Halteeinrichtung (31) zum beweglichen Halten des ersten Pressarms (11) und
des zweiten Pressarms (21) aufweist, wobei die Halteeinrichtung (31) eine erste Halteplatte
(311) und eine zweite Halteplatte (312) aufweist, die von der ersten Halteplatte (311)
beabstandet ist, und die erste Halteplatte (311) und die zweite Halteplatte (312)
mittels eines ersten Verbindungselementes (321) und eines zweiten Verbindungselementes
(322) miteinander verbunden sind, wobei der erste Pressarm (11) drehbeweglich zwischen
der ersten Halteplatte (311) und der zweiten Halteplatte (312) von dem ersten Verbindungselement
(321) gehalten wird und der zweite Pressarm (21) drehbeweglich zwischen der ersten
Halteplatte (311) und der zweiten Halteplatte (312) von dem zweiten Verbindungselement
(322) gehalten wird.
9. Presszange nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung ein drittes Verbindungselement (34) aufweist, das die erste
Halteplatte (311) mit der zweiten Halteplatte (312) verbindet, wobei das dritte Verbindungselement
(34) in einem Zwischenraum (2) zwischen dem ersten Pressarm (11) und dem zweiten Pressarm
(21) verläuft.
10. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Antriebseinheit (5) zur Bewegung des ersten Pressarms (11) und des zweites
Pressarms (21) aufweist.
11. Presszange nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (5) einen Kolben aufweist, der in einen Zwischenraum (2) zwischen
dem ersten Pressarm (11) und dem zweiten Pressarm (21) geführt wird, um das Oberwerkzeug
(12) und das Unterwerkzeug (22) aufeinander zu zu bewegen, oder der aus dem Zwischenraum
(2) zwischen dem ersten Pressarm (11) und dem zweiten Pressarm (21) geführt wird,
um das Oberwerkzeug (12) und das Unterwerkzeug (22) voneinander weg zu bewegen.
12. Presszange nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit ein Gehäuse aufweist, das an der Halteeinrichtung (31) befestigt
ist.
13. Verfahren zum Aufpressen einer Wellkante (103) auf einen Gurtkörper (102) eines Fördergurtes
(101), wobei die Wellkante (103) einen Fuß (104) mit einer ersten Flächenseite (104a)
und einer zweiten Flächenseite (104b) und eine von der zweiten Flächenseite (104b)
abstehende, in Längsrichtung (A) des Gurtkörpers (102) gewellte Wandung (105), die
abwechselnd Wellentäler (106) und Wellenscheitel (107) besitzt, aufweist, wobei jedes
Wellental (106) und die angrenzenden Wellenscheitel (107) einen Flächenabschnitt (108)
der zweiten Flächenseite (104b) des Fußes (104) begrenzen, wobei das Verfahren die
Schritte umfasst:
(a) Aufbringen eines Klebstoffes auf den Gurtkörper (102) und/oder die erste Flächenseite
(104a) des Fußes (104) der Wellkante (103);
(b) Aufsetzen der Wellkante (103) auf den Gurtkörper (102); und
(c) Aufpressen der Wellkante (103) auf den Gurtkörper (102) mittels einer Presszange
(1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Presszange (1) eine, bezogen auf den Flächenabschnitt (108), flächige
Verbindung zwischen dem Fuß (104) der Wellkante (103) und dem Gurtkörper (102) hergestellt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Presszange (1) ein Anpressdruck von mindestens 1 t ausgeübt wird.