[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schlagwerk für einen Bohr- oder Meißelhammer,
umfassend eine rohrförmige Werkzeugaufnahme für ein Werkzeug, welche in einem Führungsgehäuse
aufgenommen ist und an dessen proximalem Ende ein koaxial rückwärtig angeordneter
Schlagstößel vorgesehen ist. Zwischen Werkzeugaufnahme und Führungsgehäuse ist eine
Anordnung aus einem Leerschlagdämpfungs- und einem Prellschlagdämpfungselement positioniert,
welche mit der Werkzeugaufnahme zusammenwirken, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung
zu realisieren. Die Werkzeugaufnahme ist über mindestens zwei Gleitlager, welche an
axialen Außenseiten der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement
vorgesehen sind, zu dem Führungsgehäuse gelagert. Die Erfindung betrifft außerdem
auch einen Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs,
insbesondere Beton oder Gestein, mit einem solchen Schlagwerk.
[0002] Das Einsatzgebiet der Erfindung erstreckt sich vornehmlich auf handgehaltene Bohroder
Meißelhämmer, welche mit einem elektromotorischen Antrieb ausgestattet sind. Derartige
Elektrohandwerkzeugmaschinen erzeugen über ein mechanisches Schlagwerk eine linear
alternierende Arbeitsbewegung, also eine Hin- und Herbewegung zur Beaufschlagung des
Werkzeugs, welches im Falle eines Meißelhammers als Stemmmeißel und im Falle eines
Bohrhammers als Schlagbohrer zur Bearbeitung von vorzugsweise mineralischen Werkstoffen
- wie Stein, Beton und dergleichen - ausgebildet ist. Eine ein Werkzeug schlagend
antreibbare Elektrohandwerkzeugmaschine weist gewöhnlich infolge einer Wechselwirkung
mit dem Werkstück und dem Hand-Arm-System des Bedieners sowie der internen Massen-
und Steifigkeitsverteilung ein komplexes Schwingverhalten auf, welches weitestgehend
zu unterdrücken ist.
[0003] Im Rahmen der hier interessierenden Elektrohandwerkzeugmaschinen dienen Werkzeugaufnahmen
in erster Linie der Fixierung und Führung der Bohr- oder Meißelwerkzeuge in diesen
Maschinen. Dabei überträgt die Werkzeugaufnahme im Falle von Bohrhämmern Drehmomente
auf das Werkzeug, gewährleistet das Weiterleiten von Schlagimpulsen vom Schlagwerk
auf das Werkstück durch Zulassen von begrenzten Axialbewegungen und verhindert das
ungewollte Herausfallen des Werkzeugs aus der Maschine. Die erfindungsgegenständliche
Werkzeugaufnahmevorrichtung ist im Rahmen der Schlagwerksimpulse insbesondere sogenannten
Leerschlägen sowie Prellschlägen ausgesetzt. Leerschläge entstehen, wenn Werkzeuge
durch Schlagimpulse des Schlagwerks beschleunigt werden, diese Schlagenergie jedoch
nicht an das Werkstück weitergeleitet werden kann, da das Werkzeug nicht am Werkstück
anliegt. Prellschläge entstehen, wenn das Werkzeug zu stark und/oder an einem zu harten
Werkstück anliegt, so dass die Schlagimpulse des Schlagwerks im Wesentlichen auf die
Maschine rückwirken.
Stand der Technik
[0004] Die
WO 2021/094214 A1 offenbart ein Schlagwerk mit einer Werkzeugaufnahme zur Aufnahme eines Werkzeugs.
Das Schlagwerk weist einen in axialer Richtung verschiebbaren und auf das Werkzeug
einwirkenden Döpper auf. Der Döpper wird über zwei Lager zu der Werkzeugaufnahme gelagert.
Das Schlagwerk weist zusätzlich ein Leerschlagdämpferelement auf, welches zwischen
dem Döpper und der Werkzeugaufnahme angeordnet ist, um Leerschläge des Döppers zu
dämpfen. Zusätzlich ist zwischen der Werkzeugaufnahme und einem Führungsgehäuse ein
Zusatz-Leerschlagdämpfungselement angeordnet, um eine weitere Dämpfung zu erzielen.
In gleicher Weise weist das Schlagwerk sowohl ein Prellschlagdämpferelement auf, welches
zwischen Döpper und Werkzeugaufnahme angeordnet ist, und ein Zusatz-Prellschlagdämpfungselement,
welches zwischen Führungsgehäuse und Werkzeugaufnahme vorgesehen ist. Beide Dämpfungselemente
dienen zur Dämpfung eines Prellschlages. Die Werkzeugaufnahme ist über ein Führungslager
gegenüber dem Führungsgehäuse gelagert.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe liegt darin, ein Schlagwerk für einen
Bohroder Meißelhammer anzugeben, mit welchem mit einfachen technischen Mitteln mechanische
Belastungen und Vibrationen auf das Gehäuse wirksam reduziert werden kann.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die Aufgabe wird ausgehend von einem Schlagwerk für einen Bohr- oder Meißelhammer
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen
gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung wieder. Hinsichtlich eines ein erfindungsgemäßes Schlagwerk aufweisenden
Bohr- oder Meißelhammers wird auf Anspruch 10 verwiesen.
[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass zum radialen Dämpfen der Werkzeugaufnahme,
in einem Bereich wenigstens eines Gleitlagers, ein elastisches Material zwischen Gleitlager
und Führungsgehäuse angeordnet ist. Die Gleitlager liegen somit nicht direkt an dem
Führungsgehäuse an. Die Werkzeugaufnahme ist somit über das elastische Material in
radialer Richtung zu dem Führungsgehäuse gedämpft. Da während des Betriebs des Bohr-
oder Meißelhammers auch radial wirkende Biegeschwingungen oder Biegestöße auf das
Führungsgehäuse wirken können diese durch einfache technische Mittel wirksam reduziert
werden. Die mechanische Belastung durch stoßartige Biegung und Querkraft auf die Struktur
kann somit wesentlich verringert werden, so dass die Lebensdauer der Struktur verbessert
wird.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das elastische Material auf das Führungsgehäuse
aufgebracht. Das elastische Material ist somit fest mit dem Führungsgehäuse verbunden.
Ein separates Einbringen des elastischen Materials kann dadurch vermieden werden.
Ebenso ist durch eine feste Verbindung zwischen Führungsgehäuse und elastischem Material
verhindert, dass das elastische Material zwischen Gleitlager und Führungsgehäuse,
während des Betriebs des Geräts, verrutschen kann. Es wird entsprechend sichergestellt,
dass eine dauerhafte Schwingungsdämpfung zwischen Führungsgehäuse und Gleitlager möglich
ist.
[0009] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das elastische Material auf das
Gleitlager aufgebracht. Das Gleitlager ist dabei mit dem elastischen Material ummantelt.
Das elastische Material kann somit bereits vor einem Einsetzen des Gleitlagers in
das Führungsgehäuse auf einfache Weise aufgebracht werden. Der Zusammenbau eines solchen
mit elastischem Material ummantelten Gleitlagers ist dadurch, verglichen mit einer
separaten Montage beider Komponenten, einfacher möglich. Entsprechend kann auf wirtschaftliche
Weise eine Biegebelastung auf das Führungsgehäuse verringert werden.
[0010] Vorteilhafterweise ist das elastische Material mittels eines Vulkanisierschritts
ausgebildet. Durch den Vulkanisierschritt wird das elastische Material resistenter
gegen äußere Einflüsse gemacht. Auch ist das elastische Material nach einem Vulkanisierschritt
alterungsbeständiger. Die Lebensdauer eines solchen elastischen Materials kann dadurch
erhöht werden.
[0011] Das Gleitlager ist vorzugsweise als L-förmiges Bauteil ausgeformt, welches einen
radialen Bereich ausbildet, an dem das elastische Material anliegt. Der radialer Bereich
ist dabei ein Teil des Gleitlagers, welches sich, entgegen dem übrigen axial erstreckenden
Teil, in radialer Richtung erstreckt. Durch den radialen Teil kann dabei das elastische
Material in axialer Richtung gehalten werden, so dass dieses nicht verrutscht. Vorteilhafterweise
ist der radiale Bereich auf einer Seite zu dem Prellschlagdämpfungselement oder Leerschlagdämpfungselement
angeordnet. Dadurch ist eine größere Abstützfläche für das entsprechende Dämpfungselement
ausgebildet. Es wird entsprechend vermieden, dass es bei einem entsprechenden Prellschlag
oder Leerschlag zu einer Beschädigung des Dämpfungselements durch das Gleitlager kommt.
[0012] Vorzugsweise liegt das elastische Material wenigstens an einer axialen Außenseite,
zwischen Gleitlager und der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement,
zusätzlich dichtend an der Werkzeugaufnahme an. Das elastische Material dichtet somit
das Gleitlager zu der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement
ab. Dadurch wird vermieden, dass Schmiermittel von dem Gleitlager in die Anordnung
von Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement gelangt. Eine separate Dichtung
zwischen Gleitlager und der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement
entfällt dadurch, so dass in dem elastischen Material mehrere Funktionen in einem
einzigen Bauteil integriert werden können.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt das elastische Material wenigstens an
einer axialen Außenseite, auf einer zu der Anordnung von Leerschlagdämpfungs- und
Prellschlagdämpfungselement axial abgewandten Seite des Gleitlagers, zusätzlich dichtend
an der Werkzeugaufnahme an. Dadurch wird das Gleitlager durch das elastische Material
nach außen abgedichtet. Entsprechend wird vermieden, dass Staub und Schmutz zum Gleitlager
gelangt. Schmutz führt dabei in der Regel zu einem höheren Verschleiß des Gleitlagers
und dementsprechend zu einer geringeren Lebensdauer. Entsprechend kann durch eine
solche Abdichtung die Lebensdauer des Gleitlagers auf einfache Weise erhöht werden.
Durch ein entsprechend ausgebildetes elastisches Material kann auf eine separate Dichtung
vor dem Gleitlager verzichtet werden.
[0014] Bevorzugt ist das elastische Material ein Elastomer. Durch die Verwendung von Elastomeren
als Dämpfungsmaterial können im Betrieb durch Schläge auftretende Lastspitzen derart
reduziert werden, dass auf nachgelagerte Bauteile weitergegebene Lasten reduziert
werden. Elastomere sind zudem in verschiedenen Ausführungen mit verschiedenen Eigenschaften
erhältlich, so dass ein passendes Elastomer Material gewählt werden kann, welches
die Anforderungen optimal erfüllt. Zusätzlich sind solche Elastomere preiswert und
einfach zu verarbeiten, beziehungsweise einfach in ein automatisiertes Herstellungsverfahren
einbringbar.
[0015] Besonders bevorzugt ist das Elastomer aus einem hydrierten Acrylnitrilbutadien-Kautschuk
Material ausgebildet. Ein Elastomer aus einem hydrierten Acrylnitrilbutadien-Kautschuk
Material (HNBR) weist im Vergleich zu anderen Elastomeren eine höhere Beständigkeit
gegen Mineralöle auf. Dadurch eignet es sich besonders beim Einsatz direkt am Gleitlager.
Auch ist bei einem solchen Elastomer die Abriebbeständigkeit und die mechanischen
Eigenschaften verbessert. Insbesondere bei den hohen mechanischen Belastungen in einem
solchen Schlagwerk, kann durch ein solches Material eine hohe Dämpfung der Biegeschwingungen
während einer längeren Lebensdauer sichergestellt werden.
[0016] Vorteilhafterweise weist das Gleitlager Stahl und/oder Bronze auf. Durch Verwendung
eines Stahlmaterials oder Stahllegierungsmaterial wird eine hohe mechanische Belastbarkeit
der Gleitlager sichergestellt. Durch die Verwendung von Bronze sind vorteilhaft günstige
Reibungswerte erzielbar.
Detailbeschreibung anhand Zeichnung
[0017] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teillängsschnitt eines Schlagwerks für einen Bohr- oder Meißelhammer nach einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Teillängsschnitts eines Schlagwerks für einen
Bohr- oder Meißelhammer nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0018] In Figur 1 ist ein Teillängsschnitt eines Schlagwerks 1 für einen Bohr- oder Meißelhammer
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Das Schlagwerk 1 umfasst
ein Führungsgehäuse 2, welches in einem Gehäuse eines hier nicht gezeigten Bohr- oder
Meißelhammers angeordnet sein kann. In dem Führungsgehäuse 2 ist eine rohrförmige
Werkzeugaufnahme 4 angeordnet, in dessen distalem Ende ein Werkzeug 6 aufgenommen
ist, welches axial verschieblich in der Werkzeugaufnahme 4 gehalten ist. An einem
proximalen Ende ist ein Schlagstößel 8, oder auch Döpper genannt, in der Werkzeugaufnahme
4 angeordnet. Der Schlagstößel 8 ist axial verschieblich angeordnet, um einen auf
den Schlagstößel 8 eingebrachten Schlagimpuls auf das Werkzeug 6 zu übertragen.
[0019] Der Schlagstößel 8 ist über ein distales und ein proximales Schlagstößellager 10,
12 geführt. In einem mittleren Bereich weist der Schlagstößel 8 eine radiale Erweiterung
14 auf, welche bei einem Leerschlag auf Seite des distalen Schlagstößellagers 10 mit
einem Schlagstößel-Leerschlagdämpfungselements 16 zusammenwirkt, so dass die Schlagenergie
des Schlagstößels 8 gedämpft wird. Auf Seite des proximalen Schlagstößellagers 12
ist ein Schlagstößel-Prellschlagdämpfungselement 18 angeordnet, mit welchem die Schlagenergie
des Schlagstößels 8 bei einem Prellschlag aufgenommen wird. Dadurch wird vermieden,
dass die Schlagenergie ungedämpft auf die Struktur weitergeleitet wird.
[0020] Die Werkzeugaufnahme 4 bildet einen radialen Fortsatz 20 aus, an welchem im gezeigten
Ausführungsbeispiel Anschlagelemente 22 angeordnet sind. Auf einer distalen Seite
zu dem radialen Fortsatz 22 ist zwischen Führungsgehäuse 2 und Werkzeugaufnahme 4
ein Leerschlagdämpfungselement 24 angeordnet. Bei einem Leerschlag, bei welcher die
Werkzeugaufnahme 4 in Richtung Leerschlagdämpfungselement 24 verschoben wird, wirkt
der radiale Fortsatz 20 mit dem Leerschlagdämpfungselement 24 zusammen, so dass ein
Leerschlag gedämpft wird. Ein Prellschlagdämpfungselement 26 ist auf einer proximalen
Seite des radialen Fortsatzes 20 angeordnet. Bei einem Prellschlag wird der radiale
Fortsatz 20 in Richtung des Prellschlagdämpfungselementes 26 verschoben, so dass der
Prellschlag gedämpft wird.
[0021] An einer zum radialen Fortsatz 20 abgewandten Seite des Leerschlagdämpfungselementes
24 ist ein erstes Gleitlager 28 angeordnet, über welches die Werkzeugaufnahme 4, in
dem Führungsgehäuse 2, axial beweglich gelagert ist. Das erste Gleitlager 28 ist in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel als L-förmiges Bauteil ausgebildet. Ein radialer
Bereich 28a des Gleitlagers 28 ist auf der Seite des Leerschlagdämpfungselementes
24 angeordnet. Dadurch wird das Leerschlagdämpfungselement 24 besser durch das Gleitlager
28 abgestützt. Zwischen Gleitlager 28 und Führungsgehäuse 2 ist ein erstes elastisches
Material 32 angeordnet, über welches sich das Gleitlager 28 zum Führungsgehäuse 2
abstützt. Durch dieses erste elastische Material 32 werden Biegestöße und Vibrationen
zu dem Führungsgehäuse 2 gedämpft.
[0022] An einer zum radialen Fortsatz 20 abgewandten Seite des Prellschlagdämpfungselementes
26 ist ein zweites Gleitlager 34 angeordnet, welches ebenfalls eine axiale Bewegung
der Werkzeugaufnahme 4 zu dem Führungsgehäuse 2 lagert. Auch das zweite Gleitlager
34 ist L-förmig ausgebildet. Ein radialer Bereich 34a des zweiten Gleitlagers 34 ist
auf der Seite des Prellschlagdämpfungselementes 26 angeordnet. Auch zwischen dem zweiten
Gleitlager 34 und dem Führungsgehäuse 2 ist ein zweites elastisches Material 36 angeordnet,
über welches sich das zweite Gleitlager 34 zum Führungsgehäuse abstützt. Durch dieses
zweite elastische Material 36 werden Biegestöße und Vibrationen zu dem Führungsgehäuse
2 gedämpft.
[0023] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Teillängsschnitts eines Schlagwerks
1 für einen Bohr- oder Meißelhammer nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In der gezeigten Figur sind übersichtshalber der Schlagstößel 8, das Werkzeug 6, die
Lager 10, 12 des Schlagstößels 8 und das Schlagstößel-Leerschlagdämpfungselement 16
sowie das Schlagstößel-Prellschlagdämpfungselement 18 weggelassen worden. Im Vergleich
zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist das erste elastische Material 32 des ersten
Gleitlagers 28 auch axial zwischen Gleitlager 28 und dem Leerschlagdämpfungselement
24 angeordnet. In diesem Bereich überbrückt das erste elastische Material 32 einen
Spalt 38 zwischen Führungsgehäuse 2 und Werkzeugaufnahme 4, so dass dieser zum ersten
Gleitlager 28 abgedichtet ist. Auch auf einer zum Leerschlagdämpfungselement 24 abgewandten
Seite des ersten Gleitlagers 28 überragt das erste elastische Material 32 das erste
Gleitlager 28 in distaler Richtung. Auch auf dieser Seite liegt das erste elastische
Material 32 dichtend am Führungsgehäuse 2 und an der Werkzeugaufnahme 4 an, so dass
das erste Gleitlager 28 gegenüber äußeren Umwelteinflüssen, wie beispielsweise Schmutz,
geschützt ist.
[0024] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das zweite elastische Material 36 des zweiten
Gleitlagers 34 äquivalent zu dem ersten elastischen Material 32 des ersten Gleitlagers
28 ausgebildet. Entsprechend liegt das zweite elastische Material 36 zwischen dem
zweiten Gleitlager 34 und dem Prellschlagdämpfungselement 26 dichtend sowohl am Führungsgehäuse
2 als auch an der Werkzeugaufnahme 4 an. Auch hierdurch wird vermieden, dass Schmierstoffe
des zweiten Gleitlagers 34 zum Prellschlagdämpfungselement 26 gelangen. Auf einer
zum Prellschlagdämpfungselement 26 abgewandten Seite des zweiten Gleitlagers 34 überragt
das zweite elastische Material 36 das zweite Gleitlager 34 in proximaler Richtung.
Auch auf dieser Seite liegt das elastische Material dichtend am Führungsgehäuse 2
und an der Werkzeugaufnahme 4 an.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Schlagwerk
- 2
- Führungsgehäuse
- 4
- Werkzeugaufnahme
- 6
- Werkzeug
- 8
- Schlagstößel
- 10
- distales Schlagstößellager
- 12
- proximales Schlagstößellager
- 14
- radiale Erweiterung
- 16
- Schlagstößel-Leerschlagdämpfungselement
- 18
- Schlagstößel-Prellschlagdämpfungselement
- 20
- radialen Fortsatz
- 22
- Anschlagelemente
- 24
- Leerschlagdämpfungselement
- 26
- Prellschlagdämpfungselement
- 28
- erstes Gleitlager
- 28a
- radialer Bereich
- 32
- erstes elastisches Material
- 34
- zweites Gleitlager
- 34a
- radialer Bereich
- 36
- zweites elastisches Material
- 38
- Spalt
1. Schlagwerk (1) für einen Bohr- oder Meißelhammer, umfassend eine rohrförmige Werkzeugaufnahme
(4) für ein Werkzeug (6), welche in einem Führungsgehäuse (2) aufgenommen ist und
an dessen proximalem Ende ein koaxial rückwärtig angeordneter Schlagstößel (8) vorgesehen
ist, wobei zwischen Werkzeugaufnahme (4) und Führungsgehäuse (2) ein Anordnung aus
einem Leerschlagdämpfungs- und einem Prellschlagdämpfungselement (24, 26) positioniert
ist, welche mit der Werkzeugaufnahme (4) zusammenwirken, um eine Leerschlag- und Prellschlagdämpfung
zu realisieren, wobei die Werkzeugaufnahme (4) über mindestens zwei Gleitlager (28,
34), welche an axialen Außenseiten der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement
(24, 26) vorgesehen sind, zu dem Führungsgehäuse (2) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zum radialen Dämpfen der Werkzeugaufnahme (4), in einem Bereich wenigstens eines
Gleitlagers (28, 34), ein elastisches Material (32, 36) zwischen Gleitlager (28, 34)
und Führungsgehäuse (2) angeordnet ist.
2. Schlagwerk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) auf das Führungsgehäuse (2) aufgebracht ist.
3. Schlagwerk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) auf das Gleitlager (28, 34) aufgebracht ist.
4. Schlagwerk (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) mittels eines Vulkanisierschritts ausgebildet ist.
5. Schlagwerk (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (28, 34) als L-förmiges Bauteil ausgeformt ist, welches einen radialen
Bereich (28a, 34a) ausbildet, an dem das elastische Material (32, 36) anliegt.
6. Schlagwerk (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) wenigstens an einer axialen Außenseite, zwischen
Gleitlager (28, 34) und der Anordnung aus Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement
(24, 26), zusätzlich dichtend an der Werkzeugaufnahme (4) anliegt.
7. Schlagwerk (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) wenigstens an einer axialen Außenseite, auf einer
zu der Anordnung von Leerschlagdämpfungs- und Prellschlagdämpfungselement (24, 26)
axial abgewandten Seite des Gleitlagers (28, 34), zusätzlich dichtend an der Werkzeugaufnahme
(4) anliegt.
8. Schlagwerk (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (32, 36) ein Elastomer ist.
9. Schlagwerk (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer aus einem hydrierten Acrylnitrilbutadien-Kautschuk Material ausgebildet
ist.
10. Bohr- oder Meißelhammer zur Bearbeitung eines mineralischen Werkstoffs, insbesondere
Beton oder Gestein, mit einem Schlagwerk (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche.