[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sägevorrichtung mit einer umlaufend geführten
Sägekette, eine Sägeanordnung, die diese Sägevorrichtung umfasst sowie ein Verfahren
zum Betrieb einer Sägevorrichtung oder einer Sägeanordnung. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine Kettensäge, eine entsprechende Kettensägeanordnung sowie ein Verfahren.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Kappsäge, beispielsweise eine Kappsäge für
Bretterstapel.
[0002] Sägevorrichtungen, insbesondere Kettensägen, sind im Stand der Technik bekannt. Derartige
Vorrichtungen umfassen typischerweise eine Sägekette sowie ein Kettenantriebsrad zum
Antrieb der Sägekette. Die Sägekette wird umlaufend, gegebenenfalls entlang einer
langgestreckten Kontur, ausgehend von einem Kettenantriebsrad über einen auslaufenden
Abschnitt, einen Umlenkabschnitt und einen einlaufenden Abschnitt wieder zum Kettenantriebsrad
geführt.
[0003] Bei Kappsägen wird der gewünschte Schnitt durch ein zu sägendes Material typischerweise
ausgeführt, indem die Kettensäge relativ zum Material bewegt wird. Die Kettensäge
wird zuerst in eine Grundstellung gebracht, in der kein Kontakt zwischen der Sägekette
und dem Material stattfindet. Anschließend erfolgt ein Führen der Säge bzw. des Schneidverbunds
durch einen Sägebereich, in dem das Material gesägt wird. Nach Beendigung des Schnittes,
beispielsweise wenn das Material wie gewünscht abgelängt ist, wird die Kettensäge
wieder in ihre Grundstellung bewegt, ohne dabei einen Schnitt auszuführen. Der hierdurch
entstehende Leerhub führt zu einer ineffizienten Ausnutzung der Betriebszeit der Säge.
[0004] Mit den meisten im Stand der Technik bekannten, als Kettensägen ausgebildeten, Kappsägen
ist eine derartige Vorgehensweise jedoch erforderlich, da Kettensägen zur Bearbeitung
von großvolumigen Gegenständen nur an einer Seite des Schneidverbunds effizient schneiden
können - hierbei handelt es sich insbesondere um jene Seite, an der die Sägekette
in Richtung des Antriebsrads der Kette gezogen wird, also um den einlaufenden Abschnitt.
Als Schneidverbund wird typischerweise die Anordnung aus Sägekette, Führungsschiene,
Kettenantriebsrad und Umlenkrad bezeichnet.
[0005] Im Stand der Technik sind Lösungen für diese Problematik bekannt, wie beispielsweise
der Einsatz einer automatisierten Kettensägeschwenkvorrichtung, sodass die Kettensäge
immer mit dem einlaufenden Abschnitt der Sägekette durch den Sägebereich geführt werden
kann. In diesem Fall erfolgt nach dem Durchlaufen des Sägebereichs kein Leerhub, sondern
die Kettensäge wird verschwenkt, um erneut mit dem einlaufenden Abschnitt voran durch
den Sägebereich zurück in die Grundstellung bewegt werden zu können. Diese Lösung
verbessert zwar die Ausnutzung der Betriebszeit der Säge, jedoch macht diese Lösung
den Einsatz einer Schwenkvorrichtung erforderlich und das Verschwenken der Sägevorrichtung
nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch, in der die Kettensäge keinen Schnitt durchführen
kann.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann nun darin gesehen werden, die beschriebenen
Probleme des Standes der Technik zu verbessern oder vollständig zu überwinden. Insbesondere
kann eine Aufgabe der Erfindung darin liegen, eine Sägevorrichtung zu schaffen, die
eine verbesserte Ausnutzung ihrer Betriebszeit erlaubt.
[0007] Gegebenenfalls wird zumindest eine der genannten Aufgaben durch eine Sägevorrichtung,
eine Sägeanordnung oder ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung kann eine Spanneinrichtung vorgesehen sein,
die zwischen dem Kettenantriebsrad und dem Umlenkabschnitt angeordnet ist. Die Spanneinrichtung
ist gegebenenfalls dazu eingerichtet, eine einstellbare bzw. eine vorbestimmte Spannkraft
auf die Sägekette auszuüben. Die Spannkraft kann an die jeweiligen Anforderungen des
zu schneidenden Materials angepasst werden. Die Spanneinrichtung kann also eine vorgespannte
Sägekette bereitstellen.
[0009] Die Spanneinrichtung umfasst insbesondere auch eine Pufferanordnung. Dabei kann die
Pufferanordnung integral mit der Spanneinrichtung gebildet sein, also die Komponenten
der Pufferanordnung auch Komponenten der Spanneinrichtung sein und umgekehrt. Die
Pufferanordnung kann gegebenenfalls eine Federwirkung und/oder eine Dämpfungswirkung
aufweisen, sodass sich der Abstand zwischen dem Kettenantriebsrad und dem Umlenkabschnitt
verringert, wenn die eingestellte Spannkraft der Sägekette überschritten wird. Diese
Pufferwirkung kann die Sägekette vor Überlastungen im Betrieb schützen und insbesondere
kann sie das Risiko reduzieren, dass die Sägekette reißt, wenn ein Überlastungsfall
eintritt. Außerdem ermöglicht die Pufferwirkung einen ruhigeren Lauf der Säge und
sie kann Vibrationen und Schläge, die sich auf die gesamte Maschine, oder einzelne
Maschinenkomponenten und/oder das Fundament übertragen könnten, kompensieren.
[0010] Die Bereitstellung der vollständigen Pufferwirkung der Pufferanordnung ist insbesondere
vorteilhaft, wenn die Sägevorrichtung mit dem einlaufenden Abschnitt der Sägekette
voran durch einen Sägebereich bewegt wird, was der gemäß dem Stand der Technik typischen
Sägerichtung entspricht. Dabei ist der einlaufende Abschnitt insbesondere jener Abschnitt
der Sägekette der sich vom Umlenkabschnitt weg- und zum Kettenantriebsrad hinbewegt.
[0011] Das Kettenantriebsrad kann im Bereich des einlaufenden Abschnitts eine ausreichende
Spannung auf die Sägekette aufbauen, um einen effizienten Schnitt zu ermöglichen.
Die Pufferanordnung kann etwaige während des Schnitts auftretende Kraftspitzen aufnehmen
und eine Übermäßige Belastung der Sägekette verhindern.
[0012] Ein effizienter Schnitt mit dem auslaufenden Abschnitt ist hingegen nicht möglich.
Dabei ist der auslaufende Abschnitt insbesondere jener Abschnitt der Sägekette der
sich vom Kettenantriebsrad weg- und zum Umlenkabschnitt hinbewegt. Die Spannung der
Sägekette ist in diesem Abschnitt unzureichend, weshalb kein effizienter Sägevorgang
möglich ist.
[0013] Überraschend wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung nun festgestellt, dass ein
effizienter Schnitt mit dem auslaufenden Abschnitt der Sägekette insbesondere dann
möglich ist, wenn die Pufferwirkung der Pufferanordnung teilweise gesperrt wird.
[0014] Bevorzugt kann die Sägevorrichtung daher eine Sperreinrichtung aufweisen, die dazu
eingerichtet ist, zumindest eine Freigabestellung und eine Sperrstellung einzunehmen.
In der Freigabestellung steht insbesondere die gesamte Pufferwirkung der Pufferanordnung
zur Verfügung, während die Pufferwirkung in der Sperrstellung eingeschränkt ist.
[0015] Durch die mittels der Sperreinrichtung bewirkten teilweisen Verhinderung bzw. Sperrung
der Pufferwirkung werden Unterschiede in der Belastung der Kettensäge im Vergleich
zur Freigabestellung in geringerem Umfang ausgeglichen bzw. gepuffert. Es wurde nun
herausgefunden, dass diese Verringerung der Pufferwirkung eine Steigerung der Sägeeffizienz
erlaubt, wenn die Sägevorrichtung mit dem auslaufenden Abschnitt der Sägekette voran
durch das zu sägende Material geführt wird.
[0016] Insbesondere ist es durch wechselweises Sperren und Freigeben der gesamten Pufferwirkung
der Pufferanordnung daher möglich, sowohl mit dem einlaufenden Abschnitt voran als
auch mit dem auslaufenden Abschnitt voran Sägevorgänge auszuführen. Dabei befindet
sich die Sperreinrichtung insbesondere dann in ihrer Sperrstellung, wenn die Sägevorrichtung
mit dem auslaufenden Abschnitt der Sägekette voran durch das zu sägende Material geführt
wird. Wird die Sägevorrichtung mit dem einlaufenden Abschnitt der Sägekette voran
durch das zu sägende Material geführt, befindet sich die Sperreinrichtung bevorzugt
in ihrer Freigabestellung.
[0017] Die Ausgestaltung der Pufferanordnung kann unterschiedlich sein, jedoch kann die
Pufferanordnung gegebenenfalls zumindest zwei Pufferkomponenten umfassen, die jeweils
eine eigenständige Pufferwirkung aufweisen. Die Sperreinrichtung kann dazu eingerichtet
sein, die Pufferwirkung einer der Pufferkomponenten zu sperren. Um die Pufferwirkung
zu entfalten, kann die Pufferanordnung eine Bewegung der entsprechenden Komponenten
der Sägevorrichtung entlang eines längenveränderlichen Verschiebeabschnitts erlauben.
Wenn mehrere Pufferkomponenten vorgesehen sind, kann der Verschiebeabschnitt mehrere
Verschiebebereiche umfassen, die jeweils der entsprechenden Pufferkomponente zugeordnet
sind. Insbesondere ist jeder Pufferkomponente ein entsprechender Verschiebeabschnitt
zugeordnet.
[0018] Gegebenenfalls sind die Pufferkomponenten der Pufferanordnung seriell zwischen dem
Kettenantriebsrad und dem Umlenkabschnitt angeordnet, sodass der Verschiebeabschnitt
durch Addition der einzelnen Verschiebebereiche gebildet ist.
[0019] Gegebenenfalls kann die erste Pufferkomponente eine Feder sein und die zweite Pufferkomponente
kann ein pneumatischer Spannzylinder sein. In diesem Fall kann die erste Pufferkomponente
insbesondere eine im Wesentlichen konstante Pufferwirkung entfalten. Die Spannwirkung
wird dabei insbesondere durch den Spannzylinder verwirklicht, wobei die Spannkraft
in bekannter Weise durch Einstellung des pneumatischen Drucks im Spannzylinder eingestellt
werden kann. Zum Spannen der Sägekette kann insbesondere mittels Spannzylinder der
Abstand zwischen Umlenkabschnitt und Kettenantriebsrad erhöht werden, bis die für
den Schnitt geeignete Kettenspannung erreicht ist. Eine Anpassung der Kettenspannung
ist gemäß den jeweils vorliegenden Rahmenbedingungen, beispielsweise der Art und der
Dicke des zu sägenden Materials, möglich.
[0020] Gegebenenfalls kann die Sperreinrichtung dazu ausgebildet sein, die Pufferwirkung
des Spannzylinders zu sperren. In diesem Fall wird insbesondere die Kolbenstange des
Spannzylinders in ihrer Bewegbarkeit einschränkt oder vollständig gesperrt, wobei
dies beispielsweise durch eine Kolbenstangenbremse erfolgen kann. Ist die Kolbenstangenbremse
aktiviert, befindet sich die Sperreinrichtung in ihrer Sperrstellung.
[0021] Die Bewegung der Komponenten entlang des zweiten Verschiebeabschnitts ist dann gesperrt
und die Änderung des Abstands zwischen Kettenantriebsrad und Umlenkabschnitt kann
ausschließlich entlang des ersten Verschiebeabschnitts erfolgen, der durch die Feder
gebildet ist.
[0022] Um die Sperreinrichtung in die Freigabestellung zu bringen, kann die Kolbenstangenbremse
gelöst werden, wodurch die Pufferwirkung des Spannzylinders wieder zur Verfügung steht.
Der Verschiebebereich ist dann durch den ersten Verschiebeabschnitt der Feder und
den zweiten Verschiebeabschnitt des Spannzylinders gebildet.
[0023] Gegebenenfalls ist die Feder als Paket aus Tellerfedern ausgeführt. Dadurch wird
ermöglicht, dass die erste Pufferkomponente eine hohe Federkraft und einen geringen
Federweg aufweist, was in Hinblick auf die Eigenschaften beim Sägevorgang vorteilhaft
ist.
[0024] Allgemein kann vorgesehen sein, dass die erste Pufferkomponente im Vergleich zur
zweiten Pufferkomponente eine höhere Federkraft aufweist. Es kann zusätzlich oder
alternativ vorgesehen sein, dass die erste Pufferkomponente im Vergleich zur zweiten
Pufferkomponente einen geringeren Federweg aufweist.
[0025] Gegebenenfalls ist die Feder zwischen dem Spannzylinder und dem Kettenantriebsrad
angeordnet, während der Spannzylinder zwischen Feder und Umlenkabschnitt angeordnet
ist.
[0026] Zwischen dem Kettenantriebsrad und dem Umlenkabschnitt kann eine Führungsschiene
angeordnet sein, die einen Teil der langgestreckten Kontur des Schneidverbunds bildet.
Zur Stabilisierung der Position der Sägekette kann die Führungsschiene insbesondere
einen Aufnahmebereich aufweisen, der die Sägekette zumindest teilweise aufnehmen und
dadurch führen kann.
[0027] Eine Sägevorrichtung der vorliegenden Erfindung kann ein Schneidverbund mit einer
Länge von wenigstens 100 cm aufweisen. Auch andere Längen des Schneidverbunds, beispielsweise
unter 100 cm, können vorgesehen sein.
[0028] Gegebenenfalls weist auch das Kettenantriebsrad eine Führung für die Sägekette auf,
um ein Abwerfen der Sägekette im Betrieb zu verhindern. Es wurde herausgefunden, dass
die Führung insbesondere dann eine vorteilhafte Wirkung entfaltet, wenn sich die Sperreinrichtung
in der Sperrstellung befindet. Die Führung kann somit gegebenenfalls die Zuverlässigkeit
des Betriebs der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung verbessern.
[0029] Die Führung kann allgemein dazu eingerichtet sein, die Sägekette am Kettenantriebsrad
zu führen. Dies kann beispielsweise durch eine Führungsnut erfolgen, aber auch durch
beidseitig am Antriebsrad angeordnete Seitenscheiben, die eine Führung bilden.
[0030] Gegebenenfalls kann die Sägevorrichtung eine Steuereinrichtung umfassen, die dazu
eingerichtet ist, die Position der Spanneinrichtung zu verändern. Dabei kann die Position
insbesondere in Abhängigkeit von der Richtung angepasst werden, in der die Sägevorrichtung
durch das zu sägende Material bewegt wird. Insbesondere ist die Steuereinrichtung
dazu eingerichtet, die Sperreinrichtung in die Sperrstellung zu bringen, wenn die
Sägevorrichtung mit dem auslaufenden Abschnitt voran durch das zu schneidende Material
bewegt wird. Insbesondere ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, die Sperreinrichtung
in die Freigabestellung zu bringen, wenn die Sägevorrichtung mit dem einlaufenden
Abschnitt voran durch das zu schneidende Material bewegt wird.
[0031] Die Erfindung kann auch eine Sägeanordnung betreffen, die eine erfindungsgemäße Sägevorrichtung
umfasst. Dabei kann die Sägeanordnung neben der Sägevorrichtung eine Bewegungseinrichtung
umfassen, die dazu eingerichtet ist, die Sägevorrichtung durch einen Sägebereich zu
führen.
[0032] Eine derartige Sägeeinrichtung kann zur Ausführung von Schnitten, insbesondere von
Kappschnitten, in einem zu sägenden Material eingerichtet sein, das eine Querschnittsfläche
von zumindest 100 cm x 100 cm aufweist. Die Querschnittsfläche des zu sägenden Materials
kann gegebenenfalls auch kleiner sein. Mit der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung können
bei entsprechender Dimensionierung einer Sägeanordnung auch einzelne Bretter geschnitten
werden.
[0033] Die Bewegungseinrichtung kann beispielsweise eine vertikale Bewegung der Sägevorrichtung
durch den Sägebereich ermöglichen. Insbesondere ist die Sägeanordnung eine Kappsäge,
die ein Ablängen von zu sägendem Material ermöglicht. Das Ablängen kann beispielsweise
teilweise oder vollständig automatisiert erfolgen.
[0034] Die Sägeanordnung kann auch eine Kippeinrichtung umfassen, die ein Kippen der Sägevorrichtung
erlaubt. Dadurch wird die Ausführung von Schrägschnitten ermöglicht.
[0035] Die Sägevorrichtung kann in der Sägeanordung bogengeführt oder parallelgeführt sein.
[0036] Die Sägeanordung kann zusätzlich eine Fördereinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet
ist, zu sägendes Material in den Sägebereich zu fördern. Insbesondere kann die Förderrichtung
der Fördereinrichtung quer zur Bewegungsrichtung der Bewegungseinrichtung verlaufen.
Die Fördereinrichtung kann einen Antrieb umfassen, der dazu eingerichtet ist, eine
automatisierte Bewegung des zu sägenden Materials zu ermöglichen.
[0037] Gegebenenfalls ist eine Halteeinrichtung vorgesehen, die dazu eingerichtet ist, das
zu sägende Material relativ zum Sägebereich zu fixieren.
[0038] Die Sägeanordnung kann eine Steuereinrichtung umfassen, die insbesondere dazu eingerichtet
sein kann, die Fördereinrichtung und die Bewegungseinrichtung zu steuern. Gegebenenfalls
kann dadurch ein automatisierter Betrieb der Sägeanordnung ermöglicht werden.
[0039] Gegebenenfalls ist die Steuereinrichtung der Sägevorrichtung mit einer Sensoranordnung
verbunden oder verbindbar, wobei die Sensoranordnung dazu eingerichtet ist, die Position
der Sägevorrichtung relativ zum Sägebereich zu bestimmen. In Abhängigkeit von der
durch die durch die Sensoranordnung bestimmten Position der Sägevorrichtung kann die
Steuereinrichtung die Sperreinrichtung in die Sperrstellung bzw. in die Freigabestellung
bringen. Die Steuereinrichtung der Sägevorrichtung kann mit der Steuereinrichtung
der Sägeanordnung verbunden sein oder mit dieser integral ausgebildet sein.
[0040] Bevorzugt betrifft die Erfindung eine Sägevorrichtung, insbesondere eine Kettensäge,
umfassend eine Sägekette sowie ein Kettenantriebsrad zum Antrieb der Sägekette, wobei
die Sägekette umlaufend, gegebenenfalls entlang einer langgestreckten Kontur, ausgehend
vom Kettenantriebsrad über einen auslaufenden Abschnitt, einen Umlenkabschnitt und
einen einlaufenden Abschnitt wieder zum Kettenantriebsrad geführt wird, wobei zwischen
dem Kettenantriebsrad und dem Umlenkabschnitt eine Spanneinrichtung vorgesehen ist
oder wirkt, die dazu ausgebildet ist, eine einstellbare Spannkraft auf die Sägekette
auszuüben, und wobei die Spanneinrichtung eine Pufferanordnung umfasst, die eine Pufferwirkung
aufweist, sodass bei Überschreiten der eingestellten Spannkraft der Sägekette während
des Betriebs der Kettensäge der Abstand zwischen Kettenantriebsrad und Umlenkabschnitt
entlang eines längenveränderlichen Verschiebeabschnitts verringert wird.
[0041] Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine Sperreinrichtung zum zumindest teilweisen Sperren
der Pufferwirkung der Pufferanordnung vorgesehen ist, wobei die Sperreinrichtung eine
Sperrstellung und eine Freigabestellung einnehmen kann.
[0042] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Pufferanordnung eine erste Pufferkomponente
mit einem ersten Verschiebebereich und eine zweite Pufferkomponente mit einem zweiten
Verschiebebereich umfasst, wobei der Verschiebeabschnitt insbesondere den ersten Verschiebebereich
und den zweiten Verschiebebereich umfasst.
[0043] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass, dass die Sperreinrichtung dazu ausgebildet ist,
in ihrer Sperrstellung die Pufferwirkung der zweiten Pufferkomponente zu sperren.
[0044] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass, dass die erste Pufferkomponente und die zweite
Pufferkomponente entlang des Verschiebeabschnitts seriell angeordnet sind.
[0045] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass, dass die erste Pufferkomponente eine Feder,
insbesondere ein Paket aus Tellerfedern, ist.
[0046] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass, dass zweite Pufferkomponente ein Spannzylinder,
insbesondere ein pneumatischer Spannzylinder ist, wobei der Spannzylinder eine Einstellvorrichtung
umfasst, um die auf die Sägekette ausgeübte Spannkraft einzustellen.
[0047] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Sperreinrichtung dazu ausgebildet ist, in
ihrer Sperrstellung die Bewegung einer Kolbenstange des Spannzylinders einzuschränken
oder zu verhindern.
[0048] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der erste Verschiebebereich im Vergleich zum
zweiten Verschiebebereich kürzer ist, und/oder dass die erste Pufferkomponente im
Vergleich zur zweiten Pufferkomponente eine höhere Federkraft aufweist.
[0049] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Kettenantriebsrad einen umlaufenden Führungsbereich
zur Aufnahme der Sägekette aufweist.
[0050] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Führungsbereich durch Seitenscheiben gebildet
ist, die das Kettenantriebsrad beidseitig begrenzen.
[0051] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass zwischen Kettenantriebsrad und Umlenkabschnitt
entlang der Kontur eine Führungsschiene zur Führung der Sägekette vorgesehen ist.
[0052] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Stellung
der Sperreinrichtung in Abhängigkeit von der Position der Kettensäge in Bezug auf
ein zu sägendes Material vorgesehen ist.
[0053] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die
Sperreinrichtung in die Freigabestellung zu bringen, wenn die Sägevorrichtung mit
dem einlaufenden Abschnitt voran durch das zu sägende Material geführt wird, und dass
die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Sperreinrichtung in die Sperrstellung
zu bringen, wenn die Sägevorrichtung mit dem auslaufenden Abschnitt voran durch das
zu sägende Material geführt wird.
[0054] Die Erfindung betrifft gegebenenfalls ferner eine Sägeanordnung umfassend eine erfindungsgemäße
Sägevorrichtung sowie eine Bewegungseinrichtung zur Bewegung der Sägevorrichtung durch
einen Sägebereich, in dem ein zu sägendes Material anordenbar oder angeordnet ist.
[0055] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bewegungseinrichtung zur vertikalen Bewegung
der Sägevorrichtung durch den Sägebereich ausgebildet ist.
[0056] Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Sägeanordnung als Kappsäge ausgebildet ist.
[0057] Gegebenenfalls betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen
Sägevorrichtung oder einer erfindungsgemäßen Sägeanordnung,
[0058] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sperreinrichtung in die Freigabestellung gebracht
wird, wenn die Sägevorrichtung mit dem einlaufenden Abschnitt voran durch das zu sägende
Material geführt wird, und dass die Sperreinrichtung in die Sperrstellung gebracht
wird, wenn die Sägevorrichtung mit dem auslaufenden Abschnitt voran durch das zu sägende
Material geführt wird.
[0059] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, den Figuren
sowie aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
[0060] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels im
Detail erörtert. Das Ausführungsbeispiel dient unter anderem der Illustration vorteilhafter
Wirkungen der vorliegenden Erfindung und sie sollen den Schutzbereich der Patentansprüche
nicht einschränken.
[0061] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Detailansicht eines Schneidverbunds einer Sägevorrichtung
gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 eine weitere schematische Detailansicht des Schneidverbunds der Sägevorrichtung
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Kettenantriebsrades der Sägevorrichtung aus Fig.
1 und 2; und
Fig. 4 eine schematische seitliche Ansicht einer Sägeanordnung gemäß einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel.
[0062] Soweit nicht anders bezeichnet, zeigen die Figuren die folgenden Komponenten / Merkmale:
Sägekette 1, Kettenantriebsrad 2, langgestreckte Kontur 3, auslaufender Abschnitt
4, Umlenkabschnitt 5, einlaufender Abschnitt 6, Spanneinrichtung 7, Pufferanordnung
8, Verschiebeabschnitt 9, Sperreinrichtung 10, Schneidverbund 11, erste Pufferkomponente
12, zweite Pufferkomponente 13, erster Verschiebebereich 14, zweiter Verschiebebereich
15, Feder 16, Spannzylinder 17, Kolbenstange 18, Führungsbereich 19, Seitenscheibe
20, Führungsschiene 21, Material 22, Bewegungseinrichtung 23, Sägevorrichtung 24,
Sägebereich 25. Umlenkrolle 26, Kolben 27, Druckkammer 28, Fördereinrichtung 29, Rahmen
30.
[0063] Fig. 1 und 2 zeigen jeweils eine schematische Detailansicht eines Schneidverbunds
einer Sägevorrichtung gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel. Zur Vereinfachung
werden die Fig. 1 und 2 gemeinsam beschrieben, wobei die spezifischen Unterschiede
dieser beiden Figuren nachfolgend im Detail erläutert werden.
[0064] Die Sägekette 1 wird entlang der langgestreckten Kontur 3 ausgehend vom Kettenantriebsrad
2 umlaufend geführt, welches über einen Motor (nicht dargestellt) in bekannter Weise
angetrieben wird. Dabei erfolgt die Bewegung der Sägekette 1 über den auslaufenden
Abschnitt 4 weiter zum Umlenkabschnitt 5, dann zum einlaufenden Abschnitt 6 und wieder
zurück zum Kettenantriebsrad 2. Die Position des auslaufenden Abschnitts 4 und des
einlaufenden Abschnitts 6 wird durch die Bewegungsrichtung der Sägekette 1 bzw. des
Kettenantriebsrades 2 vorgegeben. In der hier dargestellten Ausführungsform verläuft
die Bewegungsrichtung gegen den Uhrzeigersinn, sodass der auslaufende Abschnitt 4
an der unteren Seite des Schneidverbunds 11 und der einlaufende Abschnitt 6 an der
oberen Seite des Schneidverbunds 11 angeordnet ist.
[0065] Unabhängig von der Bewegungsrichtung der Sägekette 1 ist der auslaufende Abschnitt
4 immer jener Abschnitt des Schneidverbunds 11 bzw. der langgestreckten Kontur 3,
in dem die Sägekette 1 vom Kettenantriebsrad 2 zum Umlenkabschnitt 5 läuft. Der einlaufende
Abschnitt 6 ist hingegen jener Abschnitt des Schneidverbunds 11 bzw. der langgestreckten
Kontur 3, in dem die Sägekette 1 vom Umlenkabschnitt 5 zum Kettenantriebsrad 2 läuft.
[0066] In Fig. 1 und 2 ist zu sehen, dass im Umlenkabschnitt 5 eine Umlenkrolle 26 angeordnet
ist, um die die Sägekette 1 umgelenkt wird. Die Umlenkrolle 26 befindet sich zwischen
auslaufendem Abschnitt 4 und einlaufendem Abschnitt 6.
[0067] In der erfindungsgemäßen Ausführungsform der Sägevorrichtung ist zwischen Kettenantriebsrad
2 und Umlenkabschnitt 5 eine Führungsschiene 21 angeordnet, die zur Führung der Sägekette
1 dient. Hierzu weist die Führungsschiene 21 eine Führungsnut (nicht darstellt) auf,
die zur teilweisen Aufnahme der Sägekette 1 eingerichtet ist. Die Führungsschiene
21 sorgt für die Stabilisierung des Laufverhaltens der Sägekette 1 beim Betrieb der
Sägevorrichtung.
[0068] Zwischen dem Kettenantriebsrad 2 und dem Umlenkabschnitt 5 ist ferner eine Spanneinrichtung
7 angeordnet, die gleichzeitig eine Pufferanordnung 8 bildet. Die Spanneinrichtung
7 ist also vorspannbar und kann dadurch eine Pufferwirkung bereitstellen, wobei die
Pufferwirkung durch Längenänderung des Abstands zwischen Kettenantriebsrad 2 und Umlenkrolle
26 ermöglicht wird.
[0069] Die Spanneinrichtung 7 ist als pneumatischer Spannzylinder 17 ausgebildet, der dazu
eingerichtet ist, den Abstand zwischen Kettenantriebsrad 2 und Umlenkrolle 26 zu verändern
bzw. anzupassen. Bei gleichbleibender Länge der Sägekette 1 führt dies dazu, dass
eine Spannkraft auf die Sägekette 1 ausgeübt werden kann, die abhängig von der Einstellung
des Spannzylinders 17 anpassbar ist. Hierzu umfasst der Spannzylinder in bekannter
Weise einen Kolben 27 mit einer Kolbenstange 18 sowie eine Druckkammer 28, wobei letztere
zur Einstellung der Spannkraft mit Druck beaufschlagbar ist.
[0070] Mit der Spanneinrichtung 7 in Wirkverbindung steht eine Feder 16, die in diesem Ausführungsbeispiel
als Paket aus Tellerfedern ausgeführt ist. Die Feder 16 wirkt als erste Pufferkomponente
12, die dazu eingerichtet ist, den Abstand zwischen Kettenantriebsrad 2 und Umlenkrolle
26 zu verringern. Die erste Pufferkomponente 12 bewirkt dadurch eine Abfederung von
Kraftspitzen, die beim Betrieb der Sägevorrichtung entstehen können. Sie weist eine
hohe Federkraft und einen geringen Federweg auf.
[0071] Der Spannzylinder 17 wirkt gleichzeitig als zweite Pufferkomponente 13, die bei Überschreiten
der vorgegebenen Spannkraft der Sägekette 1 ebenfalls eine Verringerung des Abstands
zwischen Kettenantriebsrad 2 und Umlenkrolle 26 bewirken kann. Dabei wird die Pufferwirkung
durch die Beweglichkeit des Kolbens 27 in der Druckkammer 28 ermöglicht. Im Gegensatz
zur Feder 16 weist der Spannzylinder 17 eine geringe Federkraft und einen großen Federweg
auf.
[0072] Die Feder 16 und der Spannzylinder 17 bilden gemeinsam eine Pufferanordnung 8, da
beide Komponenten dazu eingerichtet sind, den Abstand zwischen Kettenantriebsrad 2
und Umlenkrolle 26 zu verringern, wenn die durch die Spanneinrichtung 7 vorgegebene
Spannkraft der Sägekette 1 überschritten wird. Die Feder 16 und der Spannzylinder
bilden einen ersten Verschiebebereich 14 und einen zweiten Verschiebebereich 15. Dabei
ist der erste Verschiebebereich 14 als jener Bereich definiert, in dem die Feder 16
ihre Pufferwirkung entfalten kann und der zweite Verschiebebereich 15 ist als jener
Bereich definiert, in dem der Spannzylinder 17 seine Pufferwirkung entfalten kann.
Die Verschiebebereiche 14, 15 bilden einen Teil des längenveränderlichen Verschiebeabschnitts
9. Die Feder 16 und der Spannzylinder 17 sind entlang des Verschiebeabschnitts 9 seriell
angeordnet.
[0073] Die Sägevorrichtung umfasst ferner die Sperreinrichtung 10, die in diesem Ausführungsbeispiel
als Kolbenstangenbremse ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist die Sperreinrichtung
10 dazu eingerichtet, die Beweglichkeit des Kolbens 27 in der Druckkammer 28 zu verhindern
bzw. freizugeben und dadurch die Pufferwirkung der zweiten Pufferkomponente 13 aufzuheben
bzw. zu ermöglichen.
[0074] Die Sperreinrichtung 10 befindet sich in der Freigabestellung, wenn sie die Beweglichkeit
des Kolbens 27 in der Druckkammer 28 ermöglicht. Die Pufferwirkung der zweiten Pufferkomponente
13 ist dann freigegeben. In Fig. 1 ist die Sperreinrichtung 10 in ihrer Freigabestellung
gezeigt.
[0075] Ist die Sperreinrichtung 10 hingegen aktiv, also verhindert sie die Beweglichkeit
des Kolbens 27 in der Druckkammer 28, so befindet sie sich in der Sperrstellung. Dies
ist in Fig. 2 dargestellt.
[0076] In der Freigabestellung der Sperreinrichtung 10 steht die Pufferwirkung der beiden
Pufferkomponenten 12, 13 zur Verfügung. Überschreitet die Spannkraft der Sägekette
1 im Betrieb der Sägevorrichtung die voreingestellte Spannkraft, kann der Abstand
zwischen dem Kettenantriebsrad 2 und der Umlenkrolle 26 durch Längenveränderung der
beiden Verschiebebereiche 14, 15 verringert werden. Die Freigabestellung der Sperreinrichtung
erlaubt insbesondere dann einen effizienten Schnitt, wenn der Schneidverbund 11 mit
dem einlaufenden Abschnitt 6 voran durch ein zu sägendes Material geführt wird, also
wenn der Schnitt durch den einlaufenden Abschnitt 6 erfolgt.
[0077] Im Gegensatz zur Freigabestellung steht in der Sperrstellung der Sperreinrichtung
10 die Pufferwirkung der zweiten Pufferkomponente 13, also des Spannzylinders 17,
nicht zur Verfügung. Eine Längenänderung des zweiten Verschiebebereichs 15 ist daher
nicht möglich. Die Änderung des Abstands zwischen Kettenantriebsrad 2 und Umlenkrolle
26 entlang des Verschiebeabschnitts 9 ist somit nur innerhalb des ersten Verschiebebereichs
14 möglich, welcher durch die Feder 16 gebildet wird. Die Sperrstellung der Sperreinrichtung
erlaubt insbesondere dann einen effizienten Schnitt, wenn der Schneidverbund 11 mit
dem auslaufenden Abschnitt 4 voran durch ein zu sägendes Material geführt wird, also
wenn der Schnitt durch den auslaufenden Abschnitt 4 erfolgt.
[0078] Die Sägevorrichtung gemäß diesem Ausführungsbeispiel umfasst eine Steuereinrichtung
(nicht gezeigt), die dazu eingerichtet ist, die Stellung der Sperreinrichtung anzupassen.
Eine Anpassung kann entweder manuell oder automatisch in Abhängigkeit von der Position
der Sägevorrichtung in Bezug auf ein zu sägendes Material erfolgen.
[0079] Das Kettenantriebsrad 2 der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Sägevorrichtung ist
in einer Detailansicht in Fig. 3 gezeigt. Das Kettenantriebsrad 2 weist einen Führungsbereich
19 auf, der zur Aufnahme der Sägekette 1 eingerichtet ist. Der Führungsbereich 19
wird durch zwei Seitenscheiben 20 gebildet, die den Führungsbereich 19 seitlich begrenzen.
Es wurde herausgefunden, dass diese Ausführung des Kettenantriebsrades 2 in vorteilhafter
Weise mit der Sägevorrichtung des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiels
verwendet werden kann, da insbesondere in der Sperrstellung der Sperreinrichtung 10,
also, wenn nur die Pufferwirkung der Feder 16 zur Verfügung steht, durch die Führung
das Risiko eines Abwerfens der Sägekette 1 im Betrieb verhindert werden kann.
Fig. 4 zeigt eine schematische seitliche Ansicht einer Sägeanordnung gemäß einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel, wobei die Sägeanordnung eine Sägevorrichtung 24 umfasst, wie
sie in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Die Sägevorrichtung 24 ist hier parallelgeführt.
[0080] Neben der Sägevorrichtung 24 mit ihrem Schneidverbund 11 und dem auslaufenden Abschnitt
4 sowie dem einlaufenden Abschnitt 6 umfasst die hier dargestellte Sägeanordnung eine
Bewegungseinrichtung 23 sowie eine Fördereinrichtung 29.
[0081] Die Bewegungseinrichtung 23 verbindet die Sägevorrichtung 24 mit einem Rahmen 30
der Sägeanordnung und erlaubt eine vertikale Bewegung der Sägevorrichtung 24. Am Rahmen
30 befindet sich eine Halteeinrichtung, die dazu eingerichtet ist, zu sägendes Material
22 im Sägebereich 25 zu halten. Die Halteeinrichtung kann beispielsweise von oben
Druck auf das Material 22 ausüben und dieses somit beim Schnitt fixieren. Mittels
der Bewegungseinrichtung 23 kann die Sägevorrichtung 24 durch den Sägebereich 25 geführt
werden. In Fig. 4 ist die Sägevorrichtung 24 oberhalb des Sägebereichs 25 dargestellt,
in strichlierten Linien illustriert ist die Positionierung unterhalb des Sägebereichs
25.
[0082] Die Fördereinrichtung 29 ist dazu eingerichtet, das Material 22 quer zur Schnittrichtung
zu bewegen, in dem in Fig. 4 dargestellten Fall also aus der Bildebene heraus.
[0083] In dem hier illustrierten Ausführungsbeispiel ist das zu sägende Material 22 ein
langgestrecktes Stück Holz, das mit der Sägeanordnung abgelängt werden soll. Hierzu
wird die Sägevorrichtung 24 in Betrieb genommen, was eine Bewegung der Sägekette 1
gegen den Uhrzeigersinn (wie in Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 beschrieben) bewirkt.
Der auslaufende Abschnitt 4 liegt also in Fig. 4 an der Unterseite des Schneidverbunds
11, während der einlaufende Abschnitt 6 an dessen Oberseite liegt.
[0084] Wird die oberhalb des Sägebereichs 25 angeordnete Sägevorrichtung 24 nun mittels
der Bewegungseinrichtung 23 nach unten in Richtung des Materials 22 bewegt, erfolgt
der Kontakt zwischen Sägekette 1 und Material 22 zuerst mit dem auslaufenden Abschnitt
4. Die Sägewirkung wird also durch den auslaufenden Abschnitt 4 bewirkt. Daher wird
vor dem Kontakt zwischen Schneidverbund 11 und Material 22 die Sperreinrichtung 10
durch die Steuereinrichtung in die Sperrstellung gebracht und der Schnitt wird durchgeführt.
Ist der Schneidverbund 11 vollständig durch den Sägebereich 25 geführt, wurde das
Material 22 abgelängt.
[0085] Mittels der Fördereinrichtung 29 kann das Material 22 dann weitergefördert werden,
sodass ein weiterer Materialabschnitt, in dem ein Schnitt gewünscht ist, in den Sägebereich
25 gelangt. Die Sägevorrichtung 24 befindet sich nun unterhalb des Sägebereichs 25,
wie in Fig. 4 in strichlierten Linien dargestellt.
[0086] Nach erfolgter Positionierung des Materials 22 wird die Sägevorrichtung 24 mittels
der Bewegungseinrichtung 23 von unten nach oben durch den Sägebereich 25 bewegt. Der
Kontakt zwischen Material 22 und Schneidverbund 11 erfolgt hier zuerst mit dem einlaufenden
Abschnitt 6, die Sägewirkung wird also durch den einlaufenden Abschnitt 6 bewirkt.
Die Sperreinrichtung wird vor dem Kontakt zwischen Schneidverbund 11 und Material
also in die Freigabestellung gebracht. Ist der Schneidverbund 11 vollständig durch
den Sägebereich 25 geführt, wurde das Material 22 erneut abgelängt.
[0087] Die beschriebene Abfolge der Schritte kann nun beliebig oft wiederholt werden. Um
die Position der Sägevorrichtung in Bezug auf das zu sägende Material 22 bzw. in Bezug
auf den Sägebereich 25 automatisch feststellen zu können, umfasst die Sägeanordnung
eine Sensoreinrichtung (nicht gezeigt), welche mit der Steuereinrichtung der Sägevorrichtung
kommuniziert. So kann die Stellung der Sperreinrichtung 10 (Sperrstellung oder Freigabestellung)
automatisch entsprechend gewählt werden.
1. Sägevorrichtung, insbesondere Kettensäge, umfassend eine Sägekette (1) sowie ein Kettenantriebsrad
(2) zum Antrieb der Sägekette (1), wobei die Sägekette (1) umlaufend, gegebenenfalls
entlang einer langgestreckten Kontur (3), ausgehend vom Kettenantriebsrad (2) über
einen auslaufenden Abschnitt (4), einen Umlenkabschnitt (5) und einen einlaufenden
Abschnitt (6) wieder zum Kettenantriebsrad (2) geführt wird,
- wobei zwischen dem Kettenantriebsrad (2) und dem Umlenkabschnitt (5) eine Spanneinrichtung
(7) vorgesehen ist oder wirkt, die dazu ausgebildet ist, eine einstellbare Spannkraft
auf die Sägekette (1) auszuüben, und
- wobei die Spanneinrichtung (7) eine Pufferanordnung (8) umfasst, die eine Pufferwirkung
aufweist, sodass bei Überschreiten der eingestellten Spannkraft der Sägekette (1)
während des Betriebs der Kettensäge der Abstand zwischen Kettenantriebsrad (2) und
Umlenkabschnitt (5) entlang eines längenveränderlichen Verschiebeabschnitts (9) verringert
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Sperreinrichtung (10) zum zumindest teilweisen Sperren der Pufferwirkung der
Pufferanordnung (8) vorgesehen ist, wobei die Sperreinrichtung (1) eine Sperrstellung
und eine Freigabestellung einnehmen kann.
2. Sägevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pufferanordnung (8) eine erste Pufferkomponente (12) mit einem ersten Verschiebebereich
(14) und eine zweite Pufferkomponente (13) mit einem zweiten Verschiebebereich (15)
umfasst, wobei der Verschiebeabschnitt (9) insbesondere den ersten Verschiebebereich
(14) und den zweiten Verschiebebereich (15) umfasst.
3. Sägevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (10) dazu ausgebildet ist, in ihrer Sperrstellung die Pufferwirkung
der zweiten Pufferkomponente (13) zu sperren.
4. Sägevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Pufferkomponente (12) und die zweite Pufferkomponente (13) entlang des
Verschiebeabschnitts (9) seriell angeordnet sind, und/oder dass die erste Pufferkomponente
(12) eine Feder (16), insbesondere ein Paket aus Tellerfedern, ist.
5. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Pufferkomponente (13) ein Spannzylinder (17), insbesondere ein pneumatischer
Spannzylinder (17) ist, wobei der Spannzylinder (17) eine Einstellvorrichtung umfasst,
um die auf die Sägekette (1) ausgeübte Spannkraft einzustellen.
6. Sägevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung (10) dazu ausgebildet ist, in ihrer Sperrstellung die Bewegung
einer Kolbenstange (18) des Spannzylinders (17) einzuschränken oder zu verhindern.
7. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Verschiebebereich (14) im Vergleich zum zweiten Verschiebebereich (15)
kürzer ist, und/oder dass die erste Pufferkomponente (12) im Vergleich zur zweiten
Pufferkomponente (13) eine höhere Federkraft aufweist.
8. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenantriebsrad (2) einen umlaufenden Führungsbereich (19) zur Aufnahme der
Sägekette (1) aufweist.
9. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsbereich (19) durch Seitenscheiben (20) gebildet ist, die das Kettenantriebsrad
(2) beidseitig begrenzen.
10. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Kettenantriebsrad (2) und Umlenkabschnitt (5) entlang der Kontur (3) eine
Führungsschiene (21) zur Führung der Sägekette (1) vorgesehen ist.
11. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Stellung der Sperreinrichtung (10) in Abhängigkeit
von der Position der Kettensäge in Bezug auf ein zu sägendes Material (22) vorgesehen
ist.
12. Sägevorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Sperreinrichtung (10) in die Freigabestellung
zu bringen, wenn die Sägevorrichtung mit dem einlaufenden Abschnitt (6) voran durch
das zu sägende Material (22) geführt wird, und
- dass die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, die Sperreinrichtung (10) in die Sperrstellung
zu bringen, wenn die Sägevorrichtung mit dem auslaufenden Abschnitt (4) voran durch
das zu sägende Material (22) geführt wird.
13. Sägeanordnung umfassend eine Sägevorrichtung (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 sowie eine
Bewegungseinrichtung (23) zur Bewegung der Sägevorrichtung (24) durch einen Sägebereich
(25), in dem ein zu sägendes Material (22) anordenbar oder angeordnet ist.
14. Sägeanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungseinrichtung (23) zur vertikalen Bewegung der Sägevorrichtung (24) durch
den Sägebereich (25) ausgebildet ist, und/oder dass die Sägeanordnung als Kappsäge
ausgebildet ist.
15. Verfahren zum Betreiben einer Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder einer
Sägeanordnung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Sperreinrichtung (10) in die Freigabestellung gebracht wird, wenn die Sägevorrichtung
(24) mit dem einlaufenden Abschnitt (6) voran durch das zu sägende Material (22) geführt
wird, und
- dass die Sperreinrichtung (10) in die Sperrstellung gebracht wird, wenn die Sägevorrichtung
(24) mit dem auslaufenden Abschnitt (4) voran durch das zu sägende Material (22) geführt
wird.