[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, eine Verwendung einer solchen Vorrichtung zur Beschriftung eines
Ballens sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 9.
[0002] Ballenpressen werden eingesetzt, um loses Material wie zum Beispiel Papier und Pappe,
Kunststoffabfälle, gemischte Abfälle oder Fasermaterialien zu quaderförmigen Ballen
zu verpressen, die dann mit verschiedenartigen Abbindungen versehen werden können.
Die Ballen können dann gestapelt und transportiert werden, wobei der Platzbedarf und
der Aufwand beim Handling aufgrund des hohen Verdichtungsgrades deutlich verringert
ist.
[0003] Es gibt verschiedene Bauformen von Ballenpressen. Neben Kanalballenpressen mit einer
zweiseitig offenen Presskammer und einem nachfolgenden Presskanal, in dem dort befindlichen
Ballen als Widerlager für den Pressvorgang genutzt werden, gibt es auch die Kastenpressen
genannten Ballenpressen mit einer einseitig offenen Presskammer, die sich durch eine
bessere Formhaltung und Gleichförmigkeit der erzeugten Ballen und durch eine kürzere
Bauform auszeichnen. Kanalballenpressen zeichnen sich demgegenüber durch eine größere
Leistung und eine geringere Empfindlichkeit hinsichtlich der ungleichmäßigen Eigenschaften
des Pressguts aus.
[0004] Die in einer Ballenpresse gefertigten Ballen sollen möglichst konstante, vorgegebene
Abmessungen einhalten und auch stets das gleiche Gewicht aufweisen. Die Abmessungen
sind vor allem für die Logistik wichtig, während das Gewicht Grundlage für die Berechnung
des Abgabepreises ist.
[0006] Während Kastenpressen aufgrund der nur zum Pressstempel hin offenen, ansonsten aber
allseitig geschlossenen Presskammer Ballen mit sehr gleichförmigen Abmessungen erzeugen,
ist es bei Kanalballenpressen schwieriger, Ballen mit in Pressrichtung genau definierter
Länge zu produzieren. Für die Logistik ist es aber wichtig, die genauen Abmessungen
der jeweiligen Ballen zu kennen, und sie bei der Massenberechnung, aber auch bei der
Zusammenstellung einer Ladung für einen Transport berücksichtigen zu können.
[0007] Die bekannten Kanalballenpressen weisen jeweils einen Einwurfschacht oder Einwurftrichter
auf, durch den das lose Pressgut eingeworfen wird. Das Pressgut fällt unmittelbar
in den Presskanal, um dort in einem Arbeitshub von dem Pressstempel in einen Ballenkanal
befördert und dort verdichtet zu werden. Das in dem Ballenkanal befindliche Pressgut
liegt dort verdichtet in einem Förderstrom vor. Am Ende des Ballenkanals wird eine
Abbindung vorgenommen, mit der aus dem Förderstrom einzelne Ballen geformt werden.
Die Abbindung erfolgt nach einem Verdichtungshub des Pressstempels, so dass ein Ballen
immer aus einer Anzahl von Verdichtungshüben gebildet wird, in der Praxis etwa drei
bis fünf Hübe. Die erzeugten Ballen werden dicht aufeinanderfolgend in einem quasi
kontinuierlichen Förderstrom aus der Presse abgegeben. Üblicherweise werden die einzelnen
Ballen mit einem Gabelstapler aufgenommen, eventuell gewogen und dann weiter transportiert.
[0008] Die Dokumente
DE 10 2020 109 396 A1 und
DE 10 2020 109 402 A1 beschreiben Vorrichtungen und Verfahren zum Vereinzeln und Vermessen von Ballen,
die aus einer Kanalballenpresse ausgeworfen werden. Dabei wird nach der Vereinzelung
und Vermessung der Ballen jeweils auch vorgeschlagen, den Ballen mit einem oder mehreren
PET-Bändern unverlierbar zu umreifen, die zuvor mit den gewünschten Daten beschriftet
worden sind. Die Art der Beschriftungsvorrichtung und das Beschriftungsverfahren gehen
aus diesen Dokumenten nicht genauer hervor.
[0009] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Beschriftungsvorrichtung
für Ballen zu schaffen sowie die Verwendung einer Beschriftungsvorrichtung und ein
Verfahren zur Kennzeichnung von Ballen zu beschreiben.
[0010] Diese Aufgabe wird von einer Beschriftungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
[0011] Weitere erfindungsgemäße Weiterbildungen sind durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche
beschrieben.
[0012] Weil bei einer gattungsgemäßen Beschriftungsvorrichtung zusätzlich vorgesehen ist,
dass die Bandführung ein Fenster zur Beschriftung des in der Bandführung befindlichen
bandförmigen Beschriftungsträgers aufweist, ist eine genau definierte Position des
Beschriftungsträgers während des Beschriftungsvorgangs sichergestellt. Die Beschriftung
wird dadurch besonders präzise und gut lesbar, sowohl visuell, falls Klartext verwendet
wird, als auch maschinell, wenn ein Barcode oder ein QR-Code oder Ähnliches eingesetzt
wird.
[0013] Vorzugsweise ist das Fenster mittels eines Verschlusselements verschließbar, so dass
das Fenster für den Transport des Beschriftungsträgers keine potenzielle Störung darstellen
kann.
[0014] Wenn weiter die Bandführung einen Träger aufweist, in dem das Fenster angeordnet
ist, und das Verschlusselement eine Dicke aufweist, die der Dicke des Trägers entspricht,
ergibt sich auf der dem Beschriftungsträger zugewandten Innenseite der Führung eine
nahezu glatte, absatzfreie Oberfläche mit guter Bandführung.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Blende vorgesehen, die im Bereich der
Bandführung gegenüber dem Fenster angeordnet ist. Dadurch kann auch bei der bevorzugten
Verwendung eines Beschriftungslasers mit hoher Leistung Lasersicherheit hergestellt
werden. Insbesondere kann keine Laserstrahlung austreten, wenn das Band aufgrund von
Abweichungen in der Bandstruktur während der Beschriftung durchbrochen wird.
[0016] In besonders einfacher Weise werden das Verschlusselement und die Blende an jeweils
einem Arm eines insbesondere zwei- oder dreiarmigen Hebels angeordnet, der um eine
Achse verschwenkbar gelagert ist. Dann können diese Elemente simultan von einem gemeinsamen
Aktuator bewegt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Hebel von einem Aktuator
in Abhängigkeit von einer Steuerung verschwenkbar ist. Ein Sicherheitsvorteil ergibt
sich dabei, weil unabhängig von der Stellung das Fenster stets entweder auf der dem
Laser zugewandten Seite oder auf der gegenüberliegenden Seite abgedeckt ist, so dass
das Fenster und der darunter liegenden Bereich nie frei durchstrahlt werden können
und der Laserstrahl deshalb nie ungeschützt aus der Vorrichtung austreten kann.
[0017] Vorzugsweise ist in einer Stellung für den Transport des bandförmigen Beschriftungsträgers
das Verschlusselement in das Beschriftungsfenster hinein geschwenkt und die Blende
von dem Kanal weg geschwenkt.
[0018] Außerdem ist in einer zweiten Stellung für die Beschriftung des Beschriftungsträgers
das Verschlusselement aus dem Fenster heraus geschwenkt ist und die Blende an den
Kanal heran geschwenkt.
[0019] Ein Verfahren zur Beschriftung eines bandförmigen Beschriftungsträgers weist folgende
Schritte auf:
- a) Einführen des bandförmigen Beschriftungsträgers in einen Kanal, der ein verschließbares
Fenster aufweist,
- b) Stoppen des bandförmigen Beschriftungsträgers, so dass eine zu beschriftende Stelle
im Bereich des Fensters liegt,
- c) Öffnen des Fensters,
- d) Beschriften des bandförmigen Beschriftungsträgers,
- e) Schließen des Fensters,
- f) Weiterbefördern des bandförmigen Beschriftungsträgers.
[0020] So wird die Beschriftung besonders präzise auf den Beschriftungsträger aufgebracht.
[0021] Vorzugsweise werden die Schritte b) - f) mehrfach wiederholt, so dass mehrere Beschriftungen
auf dem Beschriftungsträger erzeugt werden können. Insbesondere werden mindestens
drei Beschriftungen auf einem Strang des Beschriftungsträgers erzeugt, so dass auch
dann die Beschriftung lesbar ist, wenn der Ballen teilweise verdeckt ist.
[0022] Der Beschriftungsträgerwird vorzugsweise in einem weiteren Schritt um einen Ballen
gespannt und an seinen überlappenden Endabschnitten verschweißt, um unverlierbar um
den Ballen gespannt zu sein. Dabei ist besonders vorteilhaft der Beschriftungsträger
ein PET Band mit einer Breite von 10 mm bis 20 mm. Diese Bänder sind aus der Verpackungstechnologie
bekannt und zeichnen sich durch eine besonders hohe Reißfestigkeit aus.
[0023] Vorzugsweise erfolgt der Schritt d) mittels eines Lasers erfolgt, der eine Strahlungsleistung
von 5 - 50 Watt, vorzugsweise 25 - 35 Watt aufweist.
[0024] Der Beschriftungsträger steht von Schritt b) bis zu Schritt f) für einen Zeitraum
von 150 ms (Millisekunden) bis 600 ms, vorzugsweise 250 ms bis 500 ms und besonders
bevorzugt für einen Zeitraum von 300 ms bis 450 ms still, so dass diese Zeit für eine
deutlich lesbare Beschriftung verfügbar ist.
[0025] Besonders bevorzugt wird der jeweils produzierte und vermessene Ballen nach der Messung
seiner Masse mit einer die individuelle Masse anzeigenden bedruckten Umreifung versehen.
Dadurch ist das jeweilige Ballengewicht dann beim Handling und auch zur Kontrolle
des Regelungsvorgangs ohne weiteres direkt lesbar.
[0026] Die Aufgabe wird auch gelöst durch die Verwendung einer Beschriftungsvorrichtung,
wie sie oben beschrieben wurde, zur Kennzeichnung eines von einer Kanalballenpresse
produzierten Ballens mit einer visuell oder maschinell lesbaren Informationen zu Eigenschaften
des Ballens, die eine oder mehrere der folgenden Informationen umfassen:
die Masse, Abmessungen, das Material, eine Chargennummer, eine laufende Nummer, Kalenderdaten
und eine Uhrzeit.
[0027] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Beschriftungsvorrichtung als Teil eines Förderweges in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 2:
- einen Teil einer Bandführung mit Beschriftungsfenster und Verschluss in Transportstellung
in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 3:
- die Bandführung aus Fig. 2 in Beschriftungsstellung mit geöffnetem Verschluss;
- Fig. 4:
- die Bandführung aus Fig. 2 in einer anderen perspektivischen Ansicht;
- Fig. 5:
- die Bandführung aus Fig. 3 in einer anderen perspektivischen Ansicht; sowie
- Fig. 6:
- die Bandführung aus Fig. 3 mit eingeführtem Beschriftungsträger und einem über dem
Beschriftungsfenster in der Betriebsposition dargestelltem Beschriftungslaser.
[0028] In der folgenden Beschreibung sind die Begriffe "Beschriftungsfenster" und "Fenster"
synonym zu verstehen, ebenso die Begriffe "Beschriftungsträger" und "Band".
[0029] In der Figur 1 ist eine Beschriftungsvorrichtung 1 zusammen mit zahlreichen anderen
Komponenten perspektivisch dargestellt. In allen Figuren tragen gleiche oder im Wesentlichen
gleiche Elemente dieselben Bezugsziffern.
[0030] Die Beschriftungsvorrichtung 1 ist am Ende eines Förderweges angeordnet, auf dem
zuvor produzierte und umreifte Ballen 2, von denen einer hier schematisch dargestellt
ist, einzeln zu einer Entnahmestelle gefördert werden. Ein Wägetisch 3 ist Teil des
Förderweges. Die Ballen werden auf dem Wägetisch einzeln gewogen und dort oder stromaufwärts
davon hinsichtlich ihrer Länge, Breite und Höhe vermessen.
[0031] Stromabwärts des Wägetisches 3 ist die Beschriftungsvorrichtung 1, die im Wesentlichen
aus einer Umreifungseinrichtung 11 und einer Beschriftungseinheit 12 besteht. Die
Beschriftungsvorrichtung 1 ist rahmenförmig ausgebildet und umgibt den Förderweg der
Ballen 2 allseitig wie ein Portal. Der Rahmen beinhaltet dabei eine Bandführung, in
der das Band als Beschriftungsträger um den Ballen 1 herumgeführt wird.
[0032] Im Einzelnen ist die Beschriftungsvorrichtung 1 wie eine Abbindeeinheit aufgebaut,
in der in anderen Anwendungen Material mit einem Kunststoffband umreift werden kann.
In diesem Ausführungsbeispiel wird der bereits in der Ballenpresse abgebundene, mit
Draht umreifte Ballen allein zum Zwecke der Kennzeichnung mit einem Kunststoffband
umreift, das zur Kennzeichnung des Ballens mit Daten bedruckt ist. Eine Funktion im
Sinne eines mechanischen Zusammenhalts des Ballens muss das Kunststoffband hier nicht
übernehmen.
[0033] Oberhalb der Beschriftungsvorrichtung 1 ist ein Hydraulikaggregat 13 auf dem Rahmen
montiert. Das Hydraulikaggregat 13 ist für den Vortrieb der Ballen 1 auf dem Förderweg
vorgesehen. Eine Funktion innerhalb der Beschriftungsvorrichtung ist dem Hydraulikaggregat
13 nicht zugeordnet.
[0034] Die Figur 2 zeigt einen Bereich des Rahmens der Beschriftungsvorrichtung in einer
perspektivischen Darstellung. Der Rahmen weist eine Bandführung auf, die einen Träger
15 und an dem Träger 15 befestigte Winkel 16 und 17 umfasst. Die Winkel 16 und 17
sind aus Blech gefertigt und jeweils mit einem Befestigungsbereich an gegenüberliegenden
Seiten des Trägers 15 unter Federvorspannung gehalten. Freie abgewinkelte Bereiche
18 und 19 greifen in einem Abstand unter den Träger 15 und bilden so einen Kanal 20
der Bandführung. Die abgewinkelten Bereiche 18 und 19 stoßen dabei nicht aneinander,
sondern lassen zwischen sich einen schmalen Spalt 21 frei, der sich in Längsrichtung
der Bandführung erstreckt.
[0035] Der gesamte von der Bandführung gebildete Rahmen, der den Ballen 1 umgreift, weist
vier solche geraden Bereiche sowie vier bogenförmige Eckelemente auf, die jeweils
das darin geführte Band um 90° umlenken. Die Winkel 18 und 19 sind dabei dem Ballen
1 zugewandt.
[0036] Der Träger 15 ist quer zu seiner Längserstreckung mit einer Öffnung versehen, die
ein den Träger 15 durchsetzendes, in den Kanal 20 reichendes Fenster 22 als Beschriftungsfenster
bildet. Es ermöglicht also den Blick bzw. Zugriff auf die Außenseite eines in dem
Kanal 20 geführten Bandes. Das Fenster 22 ist länglich in Richtung der Führung und
weist gerade lange Seitenwände 23 sowie halbrund abgerundete kurze Endseiten 24 auf.
Die Länge des Fensters 22 in Transportrichtung des Bandes beträgt etwa 100 mm bis
200 mm, bevorzugt 150 mm. Die Länge kann je nach Anforderung an die aufzubringende
Beschriftung gewählt werden. Die Breite des Fensters 22 beträgt etwa 12 mm bis 20
mm, vorzugsweise 15 mm, wobei die Breite gleich oder nur geringfügig kleiner ist als
die Breite des Bandes, für das die Führung vorgesehen ist. In der Darstellung der
Fig. 2 ist das Fenster 22 von einem stabförmigen Verschlusselement 25 im Wesentlichen
verschlossen. Das Verschlusselement 15 füllt das Fenster 22 so weit aus, dass in der
in Fig. 2 dargestellten Position die dem Kanal 20 zugewandte Innenseite des Trägers
15 für die Führung des darin geführten Bandes keine störende Unterbrechung aufweist.
Es ist keine vollständige Abdeckung der Innenseite des Fensters 22 erforderlich.
[0037] Das Verschlusselement 25 ist an einem Hebel 30 befestigt, der um eine Achse 31 schwenkbar
ist. Ein vorzugsweises pendelnd aufgehängter Aktuator 32 dient zur Betätigung des
Hebels 30. Unterhalb des Aktuators 32 ist noch eine weiter unten zu beschreibende
Blende 33 sichtbar, die ebenfalls an dem Hebel 30 angelenkt ist.
[0038] Die Figur 3 zeigt die Anordnung aus Figur 2 bei betätigtem Aktuator 32. Der Hebel
30 ist von dem Träger 15 weg verschwenkt und das Verschlusselement 25 ist aus dem
Fenster 22 herausgehoben. Das Fenster 22 stellt nun eine freie Öffnung dar. durch
die der Kanal 20 und ein darin eventuell vorhandenes Band zugänglich ist.
[0039] In der Figur 4 ist die Anordnung aus Fig. 2 aus einer anderen Perspektive dargestellt.
Die Ansicht verdeutlicht den längs unter dem Rahmenelement verlaufenden Schlitz 21
und den Kanal 20 zwischen dem Träger 15 und den Winkeln 16 und 17. Der Aktuator 32
ist in der Stellung wie in Fig. 2. Der Hebel 30 ist so geschwenkt, dass das hier nicht
sichtbare Verschlusselement 25 das ebenfalls nicht sichtbare Fenster 22 verschließt
und im Wesentlichen ausfüllt. Die Blende 33 ist von den abgewinkelten Bereichen 18
und 19 weggeschwenkt. In dieser Stellung kann ein Kunststoffband, das als Beschriftungsträger
dient, in den Kanal 20 eingeführt werden.
[0040] Fig. 5 zeigt die Vorrichtung in der Ansicht gemäß Fig. 4, jedoch bei betätigtem Aktuator
32, wie in Fig. 3. Das Verschlusselement 25 ist aus dem Fenster herausgeschwenkt,
während die Blende 33 in dieser Position unter den Bereich greift, über dem auf der
anderen Seite des Kanals 20 das Fenster befindet. In Dieser Stellung ist das Fenster
zugänglich.
[0041] Figur 6 zeigt die Bandführung aus Fig. 3 mit eingeführtem Beschriftungsträger und
einem über dem als Beschriftungsfenster vorgesehenen Fenster 22 in der Betriebsposition
dargestelltem Beschriftungslaser 40. Der Beschriftungslaser 40 ist oberhalb des Fensters
22 so angebracht, dass ein in dem Kanal 20 befindliches Band 41 als Beschriftungsträger
durch das Fenster 22 hindurch mittels Laserstrahl beschriftet werden kann, wenn sich
der Hebel 30 in der Stellung gemäß Fig. 3 und Fig. 5 befindet. Die unter dem Kanal
befindliche Blende dient in dieser Stellung dazu, eventuell den Beschriftungsträger
durchdringende Laserstrahlen sicher zu absorbieren oder so abzulenken, dass sie keine
Gefahr darstellen.
[0042] Während des Bandtransports durch den Kanal 20 wird die Stellung aus Fig. 2 und Fig.
4 eingenommen, so dass zum einen das Fenster 22 in der oben beschriebenen Weise geschlossen
ist und den Bandlauf nicht behindert, und zum anderen eventuell aus dem Schlitz 21
fallende Partikel (z. B. Abrieb) nicht auf die Blende 33 fallen kann.
[0043] Die Beschriftung erfolgt vorzugsweise als Barcode, der verschiedene Informationen
wie z. B. die Masse, die Abmessungen, das Material und Chargennummern, laufende Nummern
oder Kalenderdaten und Uhrzeiten in beliebiger Kombination enthalten kann. Diese Daten
sind dann automatisiert lesbar. Es kann aber auch Klartext oder ein QR-Code als Beschriftung
des Bandes vorgesehen sein, oder auch eine Kombination der genannten Informationsträger.
[0044] Wie in Fig. 6 dargestellt ist, kann zur Beschriftung als Beschriftungsträger ein
PET-Band 41 von 10 - 20 mm Breite eingesetzt werden, das wie in einer herkömmlichen
Umreifungsvorrichtung durch den Kanal 20 geführt wird. Die Geschwindigkeit des Bandes
41 kann dabei etwa 1,5 bis 5 m/s (Meter pro Sekunde) betragen, vorzugsweise zwischen
2,5 m/s und 3,5 m/s. Während der Beschriftungslaser 40 im Prinzip bei gleichförmig
bewegtem Band 41 die Beschriftung erzeugen kann, wird doch bevorzugt, dass das Band
41 für den Zeitraum der Beschriftung gestoppt wird, also etwa 150 bis 600 ms, vorzugsweise
250 bis 500 ms und besonders bevorzugt für einen Zeitraum von 300 ms bis 450 ms.
[0045] Die besondere Gestaltung des Kanals 20, insbesondere im Bereich des Fensters 22,
erlaubt diesen intermittierenden Betrieb, ohne dass Störungen in der Bandführung zu
befürchten sind.
[0046] Vorzugsweise wird der Beschriftungsträger an mehreren Stellen, z. B. an vier Stellen
entlang des zur Umreifung erforderlichen Bandabschnitts beschriftet, so dass unabhängig
von der Lage des Ballens stets mindestens eine Beschriftung sichtbar ist. Die Abstände
der Beschriftungen können auch unregelmäßig sein, z. B. sieben Beschriftungen, angeordnet
in zwei Gruppen von je drei bzw. vier Beschriftungen.
[0047] Nach der vollständigen Umreifung wird das PET-Band 41 wie üblich gespannt und verschweißt.
Die Befestigung des so gebildeten Beschriftungsträgers ist dauerhaft. Es können mehrere
Beschriftungsträger nebeneinander vorgesehen sein, um Redundanz bei Beschädigung eines
der Beschriftungsträger zu schaffen.
1. Beschriftungsvorrichtung für in einer Ballenpresse erzeugte Ballen (2), mit einer
Bandführung und einem in der Bandführung führbaren Band 41 als Beschriftungsträger,
sowie mit einer Beschriftungseinheit, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandführung ein Fenster (22) zur Beschriftung des in der Bandführung befindlichen
Beschriftungsträgers aufweist.
2. Beschriftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fenster (22) mittels eines Verschlusselements (25) verschließbar ist.
3. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandführung einen Träger (15) aufweist, in dem das Fenster (22) angeordnet ist,
und dass das Verschlusselement (25) eine Dicke aufweist, die der Dicke des Trägers
(15) entspricht.
4. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blende (33) vorgesehen ist, die im Bereich der Bandführung gegenüber dem Fenster
(22) angeordnet ist.
5. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (25) und die Blende (33) an jeweils einem Arm eines Hebels
(30) angeordnet sind, der um eine Achse (31) verschwenkbar gelagert ist.
6. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (30) von einem Aktuator (32) in Abhängigkeit von einer Steuerung verschwenkbar
ist.
7. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Stellung für den Transport des Beschriftungsträgers das Verschlusselement
(25) in das Fenster (22) geschwenkt ist und die Blende (33) von dem Kanal (20) weg
geschwenkt ist.
8. Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Stellung für die Beschriftung des Beschriftungsträgers das Verschlusselement
(25) aus dem Fenster (22) heraus geschwenkt ist und die Blende (33) an den Kanal (20)
heran geschwenkt ist.
9. Verfahren zur Beschriftung eines bandförmigen Beschriftungsträgers mit folgenden Schritten:
a) Einführen des bandförmigen Beschriftungsträgers in einen Kanal, der ein verschließbares
Fenster aufweist,
b) Stoppen des bandförmigen Beschriftungsträgers, so dass eine zu beschriftende Stelle
im Bereich des Fensters liegt,
c) Öffnen des Fensters,
d) Beschriften des bandförmigen Beschriftungsträgers,
e) Schließen des Fensters,
f) Weiterbefördern des bandförmigen Beschriftungsträgers.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte b) - f) mehrfach wiederholt werden, so dass mehrere Beschriftungen auf
dem Beschriftungsträger erzeugt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Beschriftungen auf einem Strang des Beschriftungsträgers erzeugt
werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschriftungsträger in einem weiteren Schritt um einen Ballen gespannt und an
seinen überlappenden Endabschnitten verschweißt wird, um unverlierbar um den Ballen
gespannt zu sein.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschriftungsträger ein PET Band mit einer Breite von 10 mm bis 20 mm ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt d) mittels eines Lasers (40) erfolgt, der eine Strahlungsleistung von
5 - 50 Watt, vorzugsweise 25 - 35 Watt aufweist.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschriftungsträger von Schritt b) bis zu Schritt f) für einen Zeitraum von 150
ms bis 600 ms, vorzugsweise 250 ms bis 500 ms und besonders bevorzugt für einen Zeitraum
von 300 ms bis 450 ms stillsteht.
16. Verwendung einer Beschriftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 8 zur Kennzeichnung eines von einer Kanalballenpresse produzierten Ballens mit
einer visuell oder maschinell lesbaren mit Informationen zu den Eigenschaften des
Ballens, die eine oder mehrere der folgenden Informationen umfassen:
die Masse, Abmessungen, das Material, eine Chargennummer, eine laufende Nummer, Kalenderdaten
und eine Uhrzeit.