[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Festkörperelektrolyten
für eine Batteriezelle. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Festkörperelektrolyten,
eine Batteriezelle, und eine Verwendung von Polytetrafluoroethylen (PTFE) als Schutzschicht
für ein Festkörperelektrolytmaterial.
[0002] Elektrisch beziehungsweise elektromotorisch angetriebene oder antreibbare Kraftfahrzeuge,
wie beispielsweise Elektro- oder Hybridfahrzeuge, umfassen in der Regel einen Elektromotor,
mit dem eine oder beide Fahrzeugachsen antreibbar sind. Zur Versorgung mit elektrischer
Energie ist der Elektromotor üblicherweise an eine fahrzeuginterne (Hochvolt-)Batterie
als elektrischen Energiespeicher angeschlossen.
[0003] Unter einer insbesondere elektrochemischen Batterie ist hier und im Folgenden insbesondere
eine sogenannte sekundäre Batterie (Sekundärbatterie) des Kraftfahrzeugs zu verstehen.
Bei einer solchen (sekundären) Fahrzeugbatterie ist eine verbrauchte chemische Energie
mittels eines elektrischen (Auf-)Ladevorgangs wiederherstellbar. Derartige Fahrzeugbatterien
sind beispielsweise als elektrochemische Akkumulatoren, insbesondere als Lithium-Ionen-Akkumulatoren,
ausgeführt.
[0004] Zur Erzeugung oder Bereitstellung einer ausreichend hohen Betriebsspannung weisen
solche Fahrzeugbatterien typischerweise mindestens ein Batteriemodul (Batteriezellmodul)
auf, bei welchem mehrere einzelne Batteriezellen modular verschaltet sind. Alternativ
ist ein sogenanntes Cell2Pack-Design möglich, bei welchem die Batteriezellen direkt
zu der Fahrzeugbatterie zusammengeschaltet, insbesondere parallelgeschaltet, und nicht
vorab zu Modulen zusammengefasst werden.
[0005] Die Batteriezellen sind beispielsweise als elektrochemische (Dünn-)Schichtzellen
ausgeführt. Die Dünnschichtzellen weisen einen geschichteten Aufbau mit einer Kathodenschicht
(Kathode) und mit einer Anodenschicht (Anode) sowie mit einer dazwischen eingebrachten
Separatorschicht (Separator) auf. Diese Bestandteile werden beispielsweise von einem
flüssigen Elektrolyten (Flüssigelektrolyt) durchdrungen, welcher eine ionenleitfähige
Verbindung der Bestandteile beziehungsweise einen Ladungsausgleich erzeugt. In der
Regel sind hierbei mehrere Schichtzellen als ein Zellenstapel übereinander gestapelt
angeordnet.
[0006] Schichtzellen mit einem Festkörperelektrolyten (Festelektrolyt, FE), nachfolgend
auch als Festkörperzellen, Feststoffzellen oder ASSB-Zellen (ASSB: all solid state
battery) bezeichnet, weisen bei gleichem Baugewicht und/oder Bauvolumen eine höhere
Energiespeicherdichte als Schichtzellen mit Flüssigelektrolyten auf. Batterien mit
Festkörperzellen sind nachfolgend auch als Festkörperbatterien (FKB) oder Feststoffbatterien
bezeichnet.
[0007] In Festkörperbatterien werden die Elektroden oder Elektrodenschichten, also die Kathoden
mit einem Katholyt beziehungsweise die Anoden (ungleich Li-Metall) mit einem Anolyt,
mit einem Festkörperelektrolyten (Keramik, Glas oder Glaskeramik) als Separator zu
einem Zellstapel gestapelt. Der Anolyt und/oder der Katholyt können hierbei aus einem
Polymer oder einer Keramik, einem Glas oder einer Glaskeramik bestehen.
[0008] Bei Feststoffbatterien ist der Festkörperelektrolyt wichtig für die Energiedichte,
Leistungsdichte und Sicherheit der Festkörperzelle beziehungsweise der Batterie. Separatoren
aus lithiumleitenden (lithiumionenleitenden) Festkörperelektrolyten weisen hierbei
jedoch häufig eine deutliche Instabilität gegenüber Luftfeuchte und Luftsauerstoff
auf. Aufgrund einer hohen ionischen Leitfähigkeit werden bei Festkörperzellen beispielsweise
sulfidische Festkörperelektrolyte, also Festkörperelektrolyte mit einer sulfidischen
Verbindung, verwendet. Nachteiligerweise weisen sulfidbasierte Festkörperelektrolyten
jedoch eine geringe Luftstabilität auf. Insbesondere kann hierbei durch eine chemische
Reaktion des sulfidischen Festkörperelektrolyten mit einer Luftfeuchtigkeit gasförmiger
Schwefelwasserstoff (H
2S) entstehen. Schwefelwasserstoff ist ein giftiges, korrosives und brennbares Gas,
und kann bereits ab einer Konzentration von 5 ppm (parts per million) zu Irritationen
von Augen, Nase und Hals führen.
[0009] Weiterhin kommt es bei einem Abkühlen im Rahmen eines Sinterprozesses beziehungsweise
der Herstellung der lithiumionenleitenden Keramik des Festkörperelektrolyten zu einem
Abdampfen von Lithium, bei welchem ein deutlicher Teil des Lithiums aus dem Separator
abdampft. Das Lithium-Abdampfen und die Reaktion mit Luftbestandteilen verringern
die Lithiumleitfähigkeit und damit die Performanz des Festkörperelektrolyten für Festkörperzellen.
[0010] Bei der Herstellung einer Festkörperzelle oder Festkörperbatterie ist es in der Regel
gewünscht, dass sich in der Festkörperbatterie die Lithium-Anode insitu im ersten
Ladezyklus ausbildet.
[0011] Damit diese Abscheidung funktioniert, ist es jedoch zwingend notwendig, dass die
Oberfläche des Festelektrolytseparators bestimmte Eigenschaften aufweist.
[0012] Um das luftempfindliche Festkörperelektrolytmaterial gegen Reaktionen mit Luftfeuchtigkeit
(Wasser) oder Kohlenstoffdioxid (CO
2) zu schützen, wird die Zellenfertigung oder Produktion der Festkörperzelle beispielsweise
unter Schutzgasatmosphäre oder in einem Trockenraum mit einem niedrigen Taupunkt (beispielsweise
-40 °C) durchgeführt. Dadurch treten hohe Kosten bei der Herstellung des Festkörperelektrolyten
auf, wodurch die Herstellungskosten der Batterie- oder Festkörperzelle nachteilig
erhöht werden.
[0013] Weiterhin erfolgt die Prozessierung mit Schutzplatten mit hohen Lithiumanteil um
einer Lithium-Abdampfung entgegenzuwirken. Weiterhin wird beispielsweise eine Nickel-Schicht
auf das gesinterte Festkörperelektrolytmaterial für die Abscheidung des Lithiums insitu
aufgetragen. Nickel (Ni) als Abscheidungsschicht bringt jedoch zusätzliches Gewicht
in das System, und kann auch nicht beliebig dünn appliziert werden. Dies führt zu
einer Verringerung der gravimetrischen und volumetrischen Energiedichte der Festkörperzelle.
Darüber hinaus führt der Prozess zum Auftragen des Nickels zu einem weiterem Ausschuss.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren zur
Herstellung eines Festkörperelektrolyten für eine Batteriezelle anzugeben. Insbesondere
sollen ein Feuchteschutz und eine Anbindung an eine Anode und/oder Kathode realisiert
werden. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, einen besonders geeigneten
Festkörperelektrolyten und eine besonders geeignete Batteriezelle sowie eine besonders
geeignete Verwendung anzugeben.
[0015] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
hinsichtlich des Festkörperelektrolyten mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie hinsichtlich
der Batteriezelle mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und hinsichtlich der Verwendung
mit den Merkmalen des Anspruchs 9 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Die im Hinblick auf das Verfahren
angeführten Vorteile und Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf den Festkörperelektrolyten
und/oder die Batteriezelle und/oder die Verwendung übertragbar und umgekehrt.
[0016] Die Konjunktion "und/oder" ist hier und im Folgenden derart zu verstehen, dass die
mittels dieser Konjunktion verknüpften Merkmale sowohl gemeinsam als auch als Alternativen
zueinander ausgebildet sein können.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung eines Festkörperelektrolyten (Festelektrolytseparator)
für eine Batteriezelle, also einer Festkörper- oder Feststoffzelle, vorgesehen sowie
dafür geeignet und ausgestaltet.
[0018] Verfahrensgemäß wird hierbei zunächst ein keramischer Grünling oder Grünkörper (engl.:
Greensheet) bereitgestellt. Unter einem Grünkörper oder einem Grünling ist insbesondere
ein bei der Herstellung von Sinterwerkstücken ungebrannter beziehungsweise ungesinterter
Rohling zu verstehen.
[0019] Der Grünling wird anschließend mittels eines Sinterprozesses zu einem Festkörperelektrolytmaterial
gesintert. Erfindungsgemäß wird das Festkörperelektrolytmaterial nach dem Sintern
beziehungsweise nach dem Sinterprozess elektrodenseitig mit einer Schutzschicht, welche
zumindest teilweise aus Polytetrafluoroethylen (PTFE) besteht, beschichtet, und anschließend
abgekühlt. Dadurch ist ein besonders geeignetes Herstellungsverfahren realisiert.
Insbesondere ist das mit PTFE beschichtete Festkörperelektrolytmaterial hierbei vollständig
abkühlbar, und kann unter normalen Raumkonditionen (Umgebungstemperatur und Umgebungsfeuchte)
weiterverarbeitet werden. Die PTFE-Schutzschicht realisiert hierbei insbesondere einen
Feuchte- oder Feuchtigkeitsschutz, so dass das Festkörperelektrolytmaterial bei der
Weiterverarbeitung nicht in einen direkten Kontakt mit einer Umgebungsluft/Luftfeuchte
gelangt und dadurch für die Weiterverarbeitung kein Trockenraum oder Schutzgas benötigt
wird. Die Weiterverarbeitung ist somit wesentlich vereinfacht. Die PTFE-Schutzschicht
verbessert weiterhin die Anbindung an eine Elektrode der Batteriezelle. Weiterhin
weist der dadurch hergestellte Festkörperelektrolyt eine höhere Energiedichte (sowohl
gravimetrisch als auch volumetrisch) im Vergleich zu einer Applikation einer Ni-Schicht
auf. Die PTFE-Schutzschicht ist hierbei bevorzugt dünner als eine herkömmliche metallische
Schutzschicht ausgeführt. Mit anderen Worten weist die PTFE-Schutzschicht eine gegenüber
metallischen Schutzschichten reduzierte Schichtdicke auf. Aufgrund der reduzierten
Dichte und Dicke der PTFE-Schutzschicht ergeben sich somit weitere Vorteile im Hinblick
auf das Baugewicht.
[0020] Unter "elektrodenseitig" ist hier und im Folgenden insbesondere diejenige Seite oder
Oberfläche des Festkörperelektrolytmaterials zu verstehen, welche im Betrieb einer
Elektrode oder Elektrodenschicht, also einer Anode (Anodenschicht) oder einer Kathode
(Kathodenschicht) zugewandt ist. In der Batteriezelle ist der Festkörperelektrolyt
oder Separator sandwichartig zwischen der Kathode und der Anode angeordnet, so dass
das Festkörperelektrolytmaterial zwei stirn- oder planseitige Elektrodenseiten, eine
Anodenseite und eine Kathodenseite, aufweist.
[0021] Auf der Anodenseite kann das PTFE eine schlüssige Verbindung zu einem Stromsammler
realisieren. Dies bedeutet, dass die PTFE-Schutzschicht anodenseitig auch als eine
Haftschicht wirken kann. Die PTFE-Schutzschicht ermöglicht bei einer Verwendung in
einer Batteriezelle weiterhin, dass Lithiumionen durch das PTFE geleitet und anschließend
als Lithiummetall insitu abgeschieden werden.
[0022] Auf der Kathodenseite wird durch die PTFE-Schutzschicht eine gute Anbindung der Kathodenschicht
zu einem sulfidischen oder polymeren oder Gel-Elektrolyt realisiert. Die Beschichtung
auf der Kathodenseiten schützt weiterhin den Festelektrolyten im Betrieb der Batteriezelle
vor Zersetzung und Zersetzungsprodukten.
[0023] Durch das erfindungsgemäße Verfahren sind besonders niedrige Prozesskosten bei der
Herstellung des Festkörperelektrolyten ermöglicht, da nach der PTFE-Beschichtung keine
separate Inert- oder Schutzgasatmosphäre für die Verarbeitung notwendig ist. Weiterhin
weist das dadurch hergestellte Festkörperelektrolytmaterial eine verbesserte Lagerfähigkeit
und eine reduzierte Alterung auf.
[0024] In einer geeigneten Ausführung wird eine Schutzschicht aufgebracht, welche vollständig
aus PTFE besteht. Somit wird eine Schutzschicht aus reinem PTFE, also eine Schutzschicht,
welche zu 100 % aus PTFE besteht, aufgebracht.
[0025] In einer bevorzugten Weiterbildung wird nicht lediglich eine Elektrodenseite (Anodenseite
oder Kathodenseite), sondern beide Elektrodenseiten, also die Anodenseite und die
Kathodenseite, des Festkörperelektrolytmaterials beschichtet. Mit anderen Worten wird
das Festkörperelektrolytmaterial nach dem Sintern beidseitig mit der Schutzschicht
beschichtet. Dadurch ist ein verbesserter Schutz des Festkörperelektrolytmaterials
sowie eine verbesserte Anbindung an die Anode und an die Kathode gewährleistet.
[0026] Erfindungsgemäß wird die PTFE-Schutzschicht nach dem Sintern aufgetragen. Ein zusätzlicher
oder weiterer Aspekt der Erfindung sieht hierbei vor, dass das Festkörperelektrolytmaterial
mit der Schutzschicht beschichtet wird, während das Festkörperelektrolytmaterial eine
Temperatur zwischen 200 °C (Grad Celsius) und 250 °C aufweist. Dies bedeutet, dass
die Beschichtung oberhalb Temperaturen von 200 °C bis 250 °C durchgeführt wird, während
sich das keramische Festelektrolytmaterial nach der Sinterung im Abkühlungsschritt
befindet. Hier ist das PTFE noch stabil und Wasser beziehungsweise Feuchtigkeit kann
sich noch nicht am Festelektrolytmaterial ablegen und mit diesem nachteilig reagieren.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführung wird die Schutzschicht durch (Auf-)Sprühen auf
die mindestens eine Elektrodenseite des Festkörperelektrolytmaterials aufgetragen.
Das Aufsprühen ist insbesondere bei hohen Temperaturen des Festkörperelektrolytmaterials
vorteilhaft, da somit eine direkte Auftragung der Schutzschicht nach dem Sinterprozess
ermöglicht ist. Durch das Sprühen wird ein direkter Kontakt einer Beschichtungsvorrichtung
mit dem heißen Festkörperelektrolytmaterial vermieden, wodurch die Lebensdauer der
Beschichtungsvorrichtung verbessert wird.
[0028] Das (Auf-)Sprühen kann in einer zusätzlichen oder alternativen Ausführungsform mittels
einer Lösung von PTFE in einem Lösungsmittel erfolgen. Das Lösungsmittel verdampft
hierbei beim Auftragen auf das noch heiße Feststoffelektrolytmaterial unmittelbar,
wodurch das Feststoffelektrolytmaterial weiter abgekühlt wird. Dies begünstigt eine
höhere Prozessgeschwindigkeit wodurch die Herstellungskosten vorteilhaft reduziert
werden.
[0029] Sowohl die Elektroden (Anode, Kathode) als auch das Festkörperelektrolytmaterial
weisen fertigungsbedingt zumindest eine gewisse Oberflächenrauhigkeit auf. Bei einer
Feststoffzelle ist es für einen guten Ladungstransport jedoch notwendig, dass der
Kontakt zwischen den Zellschichten, also insbesondere zwischen der Elektrodenschicht
und der Separator- beziehungsweise-Festkörperelektrolytschicht, möglichst innig ist.
Aufgrund der Rauigkeit der Oberflächen, kann jedoch häufig keine vollständig flächige
Kontaktierung der beiden Zellschichten realisiert werden. Neben der besseren Produktionsgestaltung
führt der Auftrag PTFE-Beschichtung vorteilhafterweise auch dazu, dass Oberflächenunebenheiten
der Elektroden oder des Festkörperelektrolytmaterials ausgeglichen werden, so dass
im Gesamtverbund keine inhomogenen Druckverteilungen auftreten, welche zu einem Bruch
des Festkörperelektrolyten führen könnten. Um eine möglichst homogene Anbindung des
Festkörperelektrolytmaterials an den Stromkollektor (Stromsammler) und/oder die Elektroden
zu gewährleisten wird in einer bevorzugten Ausbildung die Schutzschicht mit einer
Schichtdicke zwischen 0,05 µm (Mikrometer) und 10 µm, insbesondere zwischen 0,1 µm
bis 5 µm, auf das Festkörperelektrolytmaterial aufgetragen. Dadurch wird eine besonders
homogene Abscheidung des Lithiums gewährleistet.
[0030] Der erfindungsgemäße Festkörperelektrolyt(separator) ist für eine Batteriezelle (Feststoff-,
Festkörperzelle) vorgesehen sowie dafür geeignet und eingerichtet. Der Festkörperelektrolyt
weist erfindungsgemäß ein gesintertes keramisches Festkörperelektrolytmaterial auf,
welches elektrodenseitig mit einer Schutzschicht aus PTFE beschichtet ist. Dadurch
ist ein Festelektrolytseparator mit Feuchteschutz und mit Anbindung für eine Anode
und/oder Kathode realisiert.
[0031] Die erfindungsgemäße Batteriezelle weist einen vorstehend beschriebenen Festkörperelektrolyten
auf. Die Batteriezelle ist insbesondere eine Feststoff- oder Festkörperzelle.
[0032] Erfindungsgemäß wird Polytetrafluoroethylen als eine Schutzschicht für ein gesintertes
keramisches Festkörperelektrolytmaterial eines Festkörperelektrolyten einer Batteriezelle
verwendet. Dadurch ist einerseits ein zuverlässiger Feuchtigkeitsschutz des Festkörperelektrolytmaterials
realisiert. Andererseits ist somit eine besonders homogene Anbindung an eine Anode
und/oder Kathode realisierbar.
[0033] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen in schematischen und vereinfachten Darstellungen:
- Fig. 1
- ein Flussdiagramm für ein Verfahren zur Herstellung eines Festkörperelektrolyten,
und
- Fig. 2
- eine Batteriezelle mit dem Festkörperelektrolyten.
[0034] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0035] Die Fig. 1 zeigt in aufeinanderfolgenden Darstellungen schematisch ein Herstellungsverfahren
für einen Festkörperelektrolyten 2, welcher als ein Separator in einer (Festkörper-)Batteriezelle
4 (Fig. 2) verwendbar ist. Der Festkörperelektrolyt 2 ist nachfolgend auch als Festkörperelektrolytseparator
2 bezeichnet.
[0036] In einem ersten Verfahrensschritt 6 wird ein keramischer Grünling 8 bereitgestellt.
Der Grünling 8 wird anschließend in einem Verfahrensschritt 10 in einem Ofen 12 mittels
eines Sinterprozesses zu einem Festkörperelektrolytmaterial 14 gesintert.
[0037] Das Festkörperelektrolytmaterial 14 wird nach dem Sintern in einem Verfahrensschritt
16 beidseitig mit einer Schutzschicht 18 aus reinem Polytetrafluoroethylen (PTFE)
beschichtet, und anschließend in einem Verfahrensschritt 20 abgekühlt.
[0038] Der Beschichtungsprozess 16 schließt sich im Wesentlichen unmittelbar an den Sinterprozess
10 an, wobei das Festkörperelektrolytmaterial 14 mit der Schutzschicht 18 beschichtet
wird, während das Festkörperelektrolytmaterial 12 (noch) eine Temperatur zwischen
200 °C (Grad Celsius) und 250 °C aufweist. Dies bedeutet, dass die Beschichtung oberhalb
Temperaturen von 200 °C bis 250 °C durchgeführt wird. Die Schutzschicht 18 wird hierbei
vorzugsweise durch Sprühdüsen 26 mittels (Auf-)Sprühen auf das Festkörperelektrolytmaterial
14 aufgetragen.
[0039] Der Festkörperelektrolyt 2 wird vorzugsweise als ein Separator in der Batteriezelle
4 verwendet, und wird hierbei zwischen zwei Elektroden oder Elektrodenschichten 22,
24 sandwichartig angeordnet. In dem Beschichtungsprozess 16 werden hierbei die den
Elektroden 22, 24, also der Anode 22 und der Kathode 24, zugewandten Oberflächen des
Festkörperelektrolytmaterials 14 mit der Schutzschicht 18 beschichtet. Die Schutzschichten
18 werden hierbei in einer ausreichenden Schichtdicke aufgetragen, so dass oberflächenrauhigkeitsbedingte
Unebenheiten der Anode 22 und Kathode 24 ausgeglichen werden. Hierzu wird die Schutzschicht
18 beispielsweise mit einer Schichtdicke zwischen 0,05 µm und 10 µm auf das Festkörperelektrolytmaterial
14 aufgetragen.
[0040] Während des Abkühlens 20 wird das mit PTFE beschichtete Festkörperelektrolytmaterial
14 vollständig abgekühlt, und kann anschließend unter normalen Raumkonditionen weiterverarbeitet
werden. Die beidseitige Schutzschicht 18 realisiert hierbei insbesondere einen Feuchte-
oder Feuchtigkeitsschutz, so dass das Festkörperelektrolytmaterial 14 bei der Weiterverarbeitung
nicht in einen direkten Kontakt mit einer Umgebungsluft und/oder Luftfeuchte gelangt.
[0041] Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus
im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten
Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche auch auf andere Weise
kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2
- Festkörperelektrolyt
- 4
- Batteriezelle
- 6
- Verfahrensschritt
- 8
- Grünling
- 10
- Verfahrensschritt/Sinterprozess
- 12
- Ofen
- 14
- Festkörperelektrolytmaterial
- 16
- Verfahrensschritt/Beschichtungsprozess
- 18
- Schutzschicht
- 20
- Verfahrensschritt/Abkühlen
- 22
- Elektrode/Anode
- 24
- Elektrode/Kathode
- 26
- Sprühdüse
1. Verfahren zur Herstellung eines Festkörperelektrolyten (2) für eine Batteriezelle
(4),
- wobei ein keramischer Grünling (8) bereitgestellt wird,
- wobei der Grünling (8) zu einem Festkörperelektrolytmaterial (14) gesintert wird,
und
- wobei das Festkörperelektrolytmaterial (14) nach dem Sintern elektrodenseitig mit
einer Schutzschicht (18), welche zumindest teilweise aus Polytetrafluoroethylen besteht,
beschichtet, und anschließend abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht (18) vollständig aus Polytetrafluoroethylen besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festkörperelektrolytmaterial (14) nach dem Sintern beidseitig mit der Schutzschicht
(18) beschichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festkörperelektrolytmaterial (14) mit der Schutzschicht (18) beschichtet wird,
während das Festkörperelektrolytmaterial (14) eine Temperatur zwischen 200 °C und
250 °C aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht (18) durch Sprühen auf das Festkörperelektrolytmaterial (14) aufgetragen
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht (18) mit einer Schichtdicke zwischen 0,05 µm und 10 µm auf das
Festkörperelektrolytmaterial (14) aufgetragen wird.
7. Festkörperelektrolyt (2) für eine Batteriezelle (4), aufweisend ein gesintertes Festkörperelektrolytmaterial
(14), welches elektrodenseitig mit einer Schutzschicht (18) aus Polytetrafluoroethylen
beschichtet ist.
8. Batteriezelle (4) aufweisend einen Festkörperelektrolyten (2) nach Anspruch 7.
9. Verwendung von Polytetrafluoroethylen als Schutzschicht (18) für ein Festkörperelektrolytmaterial
(14) eines Festkörperelektrolyten (2) einer Batteriezelle (4).