[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust
aus einer Wärmepumpe und auch eine Wärmepumpe, die ein solches Verfahren ausführen
kann.
[0002] Eine Wärmepumpe als Kältemaschine oder Heizmaschine hat üblicherweise einen geschlossenen
Arbeitsmittelkreislauf mit einer Fördervorrichtung zum Fördern eines Arbeitsmittels
durch den Arbeitsmittelkreislauf, eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Fördervorrichtung
und wenigstens einen Wärmeübertrager, in dem das Arbeitsmittel mit einem Nutzmittel
eines Nutzmittelkreislaufs für ein thermisches Objekt in Wärmeaustausch steht. Im
Laufe der Zeit kann es im Arbeitsmittelkreislauf durch Verschleiß oder Beschädigung
zu Leckagen kommen, durch welche das Arbeitsmittel dann aus dem Arbeitsmittelkreislauf
austritt. Dies kann sowohl zu einem kurzfristigen Totalverlust des Arbeitsmittels
als auch zu einem langfristigen Entweichen des Arbeitsmittels führen. Unterschreitet
die Arbeitsmittelmenge im Kältemittelkreislauf einen gewissen Wert, verliert die Maschine
an Effizienz; bei einem zunehmenden Arbeitsmittelverlust sinkt der Wirkungsgrad, bis
die Maschine aufgrund von Arbeitsmittelmangel komplett ausfällt. Außerdem sind vereinzelte
Arbeitsmittel für den Benutzer sowie die Umwelt toxisch und/oder brennbar, sodass
eine frühzeitige Leckageerkennung zur Sicherung von Benutzer und Umwelt beitragen
soll. Es wurden deshalb für die Detektion von Leckagen der Wärmepumpe bereits Gassensoren
und Drucksensoren innerhalb des Wärmepumpengehäuses vorgeschlagen, welche einerseits
einen zusätzlichen Herstellungsaufwand durch diese zusätzlichen Sensorsysteme erzeugen
und durch welche andererseits nur sehr große Arbeitsmittelverluste erfasst werden
können.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust
aus einer Wärmepumpe zu entwickeln, durch welches bereits geringe Arbeitsmittelverluste
erkennbar sind, damit Reparaturen früher ausgeführt werden können, und welches keinen
zu großen Herstellungs- und Kostenaufwand generiert.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch das automatische Verfahren zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust
aus einer Wärmepumpe, das im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist. Einige vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieses Erfindungsgegenstandes sowie Realisierungen
und Anwendungen dieser Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Gemäß der Erfindung wird ein automatisches Verfahren zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust
aus einer Wärmepumpe (je nach Anwendung als Kältemaschine oder Heizmaschine einsetzbar)
mit einem Arbeitsmittelkreislauf mit einer Fördervorrichtung zum Fördern eines Arbeitsmittels
(je nach Anwendung zum Beispiel Kältemittel oder Heizmittel) durch den Arbeitsmittelkreislauf,
einer Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Fördervorrichtung und wenigstens einem
Wärmeübertrager, in dem das Arbeitsmittel mit einem Nutzmittel eines Nutzmittelkreislaufs
für ein thermisches Objekt (Kühlobjekt oder Heizobjekt) in Wärmeaustausch steht, vorgeschlagen,
bei dem ein dauerhaftes Erfassen von Leistungsdaten der Fördervorrichtung; ein Erkennen
der Schwingung der erfassten Leistungsdaten, die durch Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms
ausgewirkt wird; ein Durchführen einer Frequenzanalyse der erfassten Leistungsdaten
zum Ermitteln, ob sich die Schwingung der Leistungsdaten ändert; und ein Beurteilen,
dass ein Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe vorhanden ist, wenn ermittelt worden
ist, dass sich die Schwingung der Leistungsdaten aufgrund des veränderten Kältemittelmassenstroms
ändert, ausgeführt werden.
[0006] Die Leistungsdaten der Fördervorrichtung (insbesondere Verdichter / Kompressor) können
durch standardmäßig in der Fördervorrichtung vorhandene Sensorsysteme erfasst werden,
sodass in die Wärmepumpe für die Realisierung des vorgeschlagenen Überwachungsverfahrens
keine zusätzlichen Sensoren eingesetzt werden müssen. Die Fördervorrichtung treibt
einen Arbeitsmittelmassenstrom, wobei sich dieser innerhalb des geschlossenen Arbeitsmittelkreislaufs
auf den Antrieb der Fördervorrichtung auswirkt, und wobei dieser zu einer Schwingung
führt. Die Schwingungen des Arbeitsmittelmassenstroms wirken sich zum Beispiel über
den Rotor auf den Stator der Fördervorrichtung aus und erzeugen somit auch eine Schwingung
der Leistungsdaten der Fördervorrichtung, da ein geringerer Massenstrom einen geringeren
Widerstand erzeugt und deshalb in der Fördervorrichtung durch den Antrieb der Fördervorrichtung
eine schnellere Rotation (zum Beispiel des Rollkolbens der Kompressionsvorrichtung
und/oder des Verdichtermotors zum Antreiben der Kompressionsvorrichtung in der Fördervorrichtung)
entsteht. Außerdem wird durch einen Verlust des Arbeitsmittels die Schwingung des
Arbeitsmittelmassenstroms verändert (eine geringere Arbeitsmittelmasse generiert eine
höhere Frequenz der Vibration), wodurch dann auch eine Veränderung der Schwingung
der Leistungsdaten der Fördervorrichtung bewirkt wird. Durch das Erfassen und Auswerten
der Leistungsdaten der Fördervorrichtung können somit auch schon geringe Arbeitsmittelverluste
erkannt werden, die nur eine geringe Veränderung der Vibrationen des Arbeitsmittelmassenstroms
und der Leistungsdaten der Fördervorrichtung bewirken.
[0007] Vorzugsweise weist das Überwachungsverfahren ferner ein Ausgeben (z.B. optisch, akustisch
und/oder digital) eines Hinweises an einen Benutzer auf, der einen Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe anzeigt. Basierend auf einen solchen Hinweis kann der Benutzer
eine Reparatur der Wärmepumpe aktivieren und sich und die Umwelt vor ausgeleiteten
kritischen Arbeitsmitteln schützen. Vorteilhafterweise kann der an den Benutzer ausgegebene
Hinweis abhängig vom Maß der ermittelten Schwingungsänderung der Leistungsdaten einen
geringfügigen Arbeitsmittelverlust oder einen Totalverlust des Arbeitsmittels aus
der Wärmepumpe anzeigen.
[0008] In einer Ausgestaltung der Erfindung werden das Erkennen der Schwingung der erfassten
Leistungsdaten, die Frequenzanalyse der erfassten Leistungsdaten und das Beurteilen
des Arbeitsmittelverlustes aus der Wärmepumpe durch ein computergestütztes Verfahren
durchgeführt, welches von einem Benutzer und/oder selbst durch künstliche Intelligenz
eingestellt wird.
[0009] Die zu erfassenden Leistungsdaten der Fördervorrichtung enthalten beispielsweise
wenigstens einen Parameter, der ausgewählt ist aus einer Rotationsgeschwindigkeit
eines Verdichtermotors in der Fördervorrichtung und einer Rotationsgeschwindigkeit
einer Kompressionsvorrichtung in der Fördervorrichtung. Insbesondere zusätzlich (aber
grundsätzlich auch alternativ möglich) können die zu erfassenden Leistungsdaten der
Fördervorrichtung einen elektrischen Widerstand und/oder einen magnetischen Widerstand
der Fördervorrichtung enthalten.
[0010] Optional kann das Verfahren ferner ein Erfassen einer Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms
(zum Beispiel durch einen Beschleunigungssensor an der Arbeitsmittelleitung) enthalten,
um dadurch die erkannte Schwingung der erfassten Leistungsdaten der Fördervorrichtung
zu verifizieren, wobei dies vorzugsweise in einem Bereich des Arbeitsmittelkreislaufs
ausgeführt wird, in dem das Arbeitsmittel flüssig ist (d.h. zum Beispiel stromab des
nach der Fördervorrichtung vorhandenen hochdruckseitigen Wärmeübertragers, in dem
der von der Fördervorrichtung geförderte Arbeitsmittelstrom verflüssigt wird).
[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält eine Wärmepumpe einen Arbeitsmittelkreislauf,
der eine Fördervorrichtung zum Fördern eines Arbeitsmittels durch den Arbeitsmittelkreislauf,
eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben der Fördervorrichtung und wenigstens einen
Wärmeübertrager, in dem das Arbeitsmittel mit einem Nutzmittel eines Nutzmittelkreislaufs
für ein thermisches Objekt (Kühlobjekt oder Heizobjekt) in Wärmeaustausch steht, wobei
die Fördervorrichtung eine Leistungssensorik zum Erfassen von Leistungsdaten der Fördervorrichtung
aufweist, und wobei die Wärmepumpe ferner eine Auswerteeinheit aufweist, die mit der
Leistungssensorik der Fördervorrichtung verbunden ist und konfiguriert ist, um das
oben diskutierte automatische Verfahren zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust aus
der Wärmepumpe gemäß der Erfindung durchzuführen.
[0012] Mit dieser erfindungsgemäßen Wärmepumpe werden dieselben Vorteile wie mit dem erfindungsgemäßen
automatischen Überwachungsverfahren erzielt. Bezüglich der Vorteile und Erklärungen
wird deshalb auch auf die oben in Bezug auf das Verfahren erläuterten Vorteile und
Erklärungen verwiesen.
[0013] Die Wärmepumpe weist vorzugsweise ferner ein Ausgabeelement auf, das mit der Auswerteeinheit
verbunden ist und konfiguriert ist, um an einen Benutzer einen Hinweis auf Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe auszugeben (z.B. optisch, akustisch und/oder digital).
[0014] In einer Ausgestaltung der Erfindung enthält die Auswerteeinheit ein computergestütztes
Verfahren, das konfiguriert ist, um basierend auf den durch die Leistungssensorik
erfassten Leistungsdaten der Fördervorrichtung eine Änderung der Schwingung der Leistungsdaten
zu ermitteln, die durch Schwingung des Arbeitsmittelstroms ausgewirkt wird, und den
Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe zu ermitteln, wenn ermittelt worden ist, dass
sich die Schwingung der Leistungsdaten aufgrund des veränderten Arbeitsmittelmassenstroms
ändert. Dieses computergestützte Verfahren kann von einem Benutzer und/oder selbst
durch künstliche Intelligenz eingestellt werden.
[0015] Die Auswerteeinheit zum Durchführen der Überwachung von Arbeitsmittelverlust aus
der Wärmepumpe kann optional mit einer Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebsvorrichtung
für die Fördervorrichtung integriert sein (wahlweise in einer gemeinsamen Steuerung).
[0016] Optional kann die Wärmepumpe ferner einen Beschleunigungssensor zum Erfassen einer
Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms in der Arbeitsmittelleitung des Arbeitsmittelkreislaufs
aufweisen. Der Beschleunigungssensor ist ebenfalls mit der Auswerteeinheit verbunden,
sodass die Auswerteeinheit durch die so erfasste Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms
die erkannte Schwingung der erfassten Leistungsdaten der Fördervorrichtung verifizieren
kann. Der Beschleunigungssensor ist vorzugsweise in einem Bereich des Arbeitsmittelkreislaufs
vorgesehen, in dem das Arbeitsmittel flüssig ist (d.h. zum Beispiel stromab des nach
der Fördervorrichtung vorhandenen hochdruckseitigen Wärmeübertragers, in dem der von
der Fördervorrichtung geförderte Arbeitsmittelstrom verflüssigt wird).
[0017] Gegenstand der Erfindung ist auch ein elektronisches Gerät (zum Beispiel als Haushaltsgerät,
gewerbliches Gerät oder Fahrzeuggerät), das eine oben beschriebene Wärmepumpe gemäß
der Erfindung und wenigstens ein thermisches Objekt (Kühlobjekt oder Heizobjekt),
dessen Nutzmittelkreislauf in dem wenigstens einen Wärmeübertrager der Wärmepumpe
mit dem Arbeitsmittelkreislauf in Wärmeaustausch steht, aufweist. Das elektronische
Gerät kann zum Beispiel ein Wäschebehandlungsgerät, ein Kühl- und/oder Gefriergerät,
eine Klimaanlage oder dergleichen sein.
[0018] Die Erfindung ist durch die anhängenden Ansprüche definiert. Obige sowie weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung
bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnung
besser verständlich. Darin zeigen, zum Teil schematisch:
- Fig. 1
- den Grundaufbau eines Ausführungsbeispiels einer Wärmepumpe gemäß der Erfindung; und
- Fig. 2
- ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiel eines automatischen Überwachungsverfahren
gemäß der Erfindung.
[0019] Bezugnehmend auf Fig. 1 wird ein Ausführungsbeispiel einer Wärmepumpe gemäß der Erfindung
beispielhaft in Form einer Kälteanlage für ein Kühlobjekt erläutert. Alternativ kann
diese Wärmepumpe auch als Heizanlage für ein Heizobjekt eingesetzt werden. Das thermische
Objekt kann zum Beispiel ein Aggregat eines Haushaltsgeräts sein, beispielsweise eines
Wäschebehandlungsgeräts, eines Kühl- und/oder Gefriergeräts, einer Klimaanlage, etc.
[0020] Die Wärmepumpe 10 hat einen Arbeitsmittelkreislauf 12 für ein Arbeitsmittel (z.B.
Kältemittel R134a), der entlang der Arbeitsmittelleitung 13 eine Arbeitsmittel-Fördervorrichtung
15 in Form eines Verdichters oder Kompressors, einen hochdruckseitigen Wärmeübertrager
16 in Form eines Verflüssigers oder Kondensators, ein Expansionsorgan 17 in Form eines
Expansionsventils oder einer Drossel und einen niederdruckseitigen Wärmeübertrager
18 in Form eines Verdampfers aufweist. Das gasförmige Arbeitsmittel wird zunächst
im Verdichter 15 komprimiert und dann im Verflüssiger 16 unter Wärmeabgabe zum Beispiel
an die Umgebung verflüssigt. Anschließend wird das verflüssigte Arbeitsmittel durch
das Expansionsventil 17 entspannt. Im anschließenden Verdampfer 18 verdampft das Arbeitsmittel
unter Wärmeaufnahme bei niedriger Temperatur, um dann wieder im Verdichter 15 komprimiert
zu werden.
[0021] Am Verdampfer 18 steht der Arbeitsmittelkreislauf 12 mit einem Nutzmittelkreislauf
32 eines Kühlobjekts 30 in Form zum Beispiel eines Kühlraums in Wärmeaustausch. Wie
in Fig. 1 angedeutet, enthält der Nutzmittelkreislauf 32 im Bereich des Verdampfers
18 wenigstens einen Nutzmittelförderer 34a, 34b stromauf oder stromab des Verdampfers
18 zum Fördern des Nutzmittels (z.B. Kaltluftstrom) durch den Verdampfer, und vorzugsweise
auch wenigstens einen Temperatursensor 36a, 36b stromauf oder stromab des Verdampfers.
[0022] Wie in Fig. 1 dargestellt, enthält die Wärmepumpe 10 ferner eine Steuereinheit 20a
zum Regeln des Betriebs der Komponenten 14, 16, 17, 18 des Arbeitsmittelkreislaufs
12 und vorzugsweise auch des wenigstens einen Nutzmittelförderers 34a, 34b des Nutzmittelkreislaufs
32. Die Steuereinheit 20a ist beispielsweise mit mehreren Kreislaufsensoren 24a,24b,24c,24d
zum Erfassen von Temperatur und/oder Druck des Arbeitsmittels an verschiedenen Stellen
des Arbeitsmittelkreislaufs 12 und auch dem wenigstens einen Temperatursensor 36a,
36b des Nutzmittelkreislaufs 32 zum Erfassen der Temperatur des Nutzmittels (jeweils
drahtlos oder leitungsgebunden) verbunden. Die Steuereinheit 20a steuert basierend
auf den erhaltenen Parametern insbesondere eine Antriebsvorrichtung 22 zum Betreiben
des Verdichters 15 an, um die Kälteleistung des Arbeitsmittelkreislaufs 12 zu regeln,
um den Kältebedarf des Kühlobjekts 30 zu erfüllen.
[0023] Im Laufe der Zeit kann es durch Verschleiß oder Beschädigung des Arbeitsmittelkreislaufs
12 zur Leckage kommen, wodurch das Arbeitsmittel aus dem Arbeitsmittelkreislauf 12
entweichen kann. Wie in Fig. 1 dargestellt, enthält die Wärmepumpe 10 deshalb außerdem
eine Auswerteeinheit 20b zum Durchführen einer Überwachung von Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe 10. Diese Auswerteeinheit 20b ist in diesem Ausführungsbeispiel
mit der Steuereinheit 20a in einer gemeinsamen Steuerung 20 integriert. Alternativ
können die Steuereinheit 20a und die Auswerteeinheit 20b aber auch in separaten Steuerungen
enthalten sein, wobei die separaten Steuerungen dann bevorzugt miteinander verbunden
sind.
[0024] Die Auswerteeinheit 20b ist mit einer Leistungssensorik 26 im Verdichter 15 verbunden,
um dauerhaft Leistungsdaten des Verdichters 15 zu erfassen. Eine solche Leistungssensorik
26 ist standardgemäß in einem Verdichter 15 enthalten. Der Verdichter 15 enthält zum
Beispiel eine Kompressionsvorrichtung zum Komprimieren des aus der Arbeitsmittelleitung
13 eingeleiteten Arbeitsmittelmassenstroms vor der Ausgabe in die Arbeitsmittelleitung
13 und einen Verdichtermotor zum Antreiben der Kompressionsvorrichtung. Dementsprechend
enthalten die von der Leistungssensorik 26 erfassten Leistungsdaten die Rotationsgeschwindigkeit
des Verdichtermotors (insbesondere seines Rotors oder seiner mit der Kompressionsvorrichtung
verbundenen Antriebswelle) und/oder die Rotationsgeschwindigkeit der Kompressionsvorrichtung
(zum Beispiel ihres Rollkolbens).
[0025] Zusätzlich können die von der Leistungssensorik 26 zu erfassenden Leistungsdaten
des Verdichters auch einen elektrischen Widerstand und/oder einen magnetischen Widerstand
des Verdichters 15 enthalten, denn das Arbeitsmittel hat auch einen kühlenden Effekt
auf den Verdichter 15 in Abhängigkeit vom Arbeitsmittelmassenstrom und dessen Temperatur.
Optional kann in der Arbeitsmittelleitung 13 auch noch ein Beschleunigungssensor 27
vorhanden sein (vorzugsweise stromab des Kondensators 16, durch den der Arbeitsmittelmassenstrom
im Arbeitsmittelkreislauf verflüssigt wird), der ebenfalls mit der Auswerteeinheit
20b verbunden ist.
[0026] Wie in Fig. 1 veranschaulicht, ist die Auswerteeinheit 20b vorzugsweise auch mit
einem Ausgabeelement 29 verbunden, mit dem ein Hinweis auf einen beurteilten Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe 10 ausgegeben werden kann. Je nach Struktur des Ausgabeelements
29 kann der Hinweis dem Benutzer der Wärmepumpe 10 zum Beispiel optisch und/oder akustisch
ausgegeben werden. Wahlweise kann der Hinweis auch digital ausgegeben werden, d.h.
zum Beispiel drahtlos oder über ein Netzwerk zu einem Benutzergerät (z.B. Mobiltelefon).
[0027] Außerdem enthält die Auswerteeinheit 20b vorzugsweise ein computergestütztes Verfahren
28 zum Ermitteln einer Änderung der Schwingung der Leistungsdaten und den entsprechenden
Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe 10 basierend auf den durch die Leistungssensorik
26 erfassten Leistungsdaten des Verdichters 15, wobei dieses computergestützte Verfahren
28 von einem Benutzer und/oder selbst durch künstliche Intelligenz einstellbar sein
kann. Optional können Algorithmen, welche der künstlichen Intelligenz zugeschrieben
werden, verwendet werden.
[0028] Wie oben erläutert, ist im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 an den Verdampfer 18 des
Arbeitsmittelkreislaufs 12 ein Kühlobjekt 30 zum Abkühlen des Nutzmittels durch das
Arbeitsmittel gekoppelt. Wie in Fig. 1 angedeutet, kann alternativ oder zusätzlich
an den Kondensator 16 des Arbeitsmittelkreislaufs 12 ein Heizobjekt 31 zum Aufwärmen
des Nutzmittels durch das Arbeitsmittel gekoppelt sein.
[0029] Bezugnehmend auf Fig. 2 wird nun das erfindungsgemäße automatische Verfahren 100
zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust aus der oben erläuterten und in Fig. 1 veranschaulichten
Wärmepumpe 10 erläutert.
[0030] In einem ersten Schritt S110 werden dauerhaft die Leistungsdaten des Verdichters
15 erfasst. Im Schritt S112 erkennt die Auswerteeinheit 20b die Schwingung der erfassten
Leistungsdaten, die durch Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms durch den Arbeitsmittelkreislauf
12 ausgewirkt wird.
[0031] Dann führt die Auswerteeinheit 20b eine Frequenzanalyse der erfassten Leistungsdaten
durch, wodurch ermittelt werden kann, ob sich die Schwingung der Leistungsdaten ändert.
Die Schwingung der Leistungsdaten ändert sich entsprechend der Änderung der Schwingung
des Arbeitsmittelmassenstroms, welche durch einen Verlust der Kältemittel verursacht
wird. Bei einer geringeren Arbeitsmittelmasse im Arbeitsmittelmassenstrom bekommt
die Schwingung eine höhere Frequenz. Wenn die Auswerteeinheit 20b auf diese Weise
eine Veränderung der Schwingung der Leistungsdaten aufgrund des veränderten Arbeitsmittelstroms
ermittelt, beurteilt sie in Schritt S116, dass ein entsprechender Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe 10 vorhanden ist. Die auf diese Weise ermittelte Veränderung der
Leistungsdaten kann, wie oben bereits erwähnt, optional durch eine erfasste Veränderung
der Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms verifiziert werden. Bei einer geringen
Veränderung der Schwingung der Leistungsdaten wird ein geringfügiger Arbeitsmittelverlust
beurteilt, und bei einer starken Änderung der Schwingung der Leistungsdaten wird ein
Totalverlust des Arbeitsmittels aus der Wärmepumpe 10 beurteilt.
[0032] Falls in Schritt S116 ein geringfügiger oder totaler Arbeitsmittelverlust aus der
Wärmepumpe 10 beurteilt worden ist, wird in einem nächsten Schritt S118 ein entsprechender
Hinweis, der den Arbeitsmittelverlust anzeigt, über das Ausgabeelement 29 ausgegeben
(z.B. optisch, akustisch und/oder digital).
[0033] Durch diesen Hinweis, der durch das automatische Überwachungsverfahren der Wärmepumpe
10 ausgegeben wird, kann der Benutzer auch schon bei einem geringfügigen Arbeitsmittelverlust
eine entsprechende Reparatur der Wärmepumpe 10 durchführen oder veranlassen, um einen
effizienten Betrieb der Wärmepumpe 10 aufrechtzuerhalten bzw. wieder einzurichten.
[0034] Wie in Fig. 2 angedeutet, werden das Erfassen der Leistungsdaten des Verdichters
15 und die entsprechenden Auswertungen durch die Auswerteeinheit 20b weiter durchgeführt,
wenn noch kein Arbeitsmittelverlust vorhanden ist, und vorzugsweise auch noch nach
einem beurteilten Arbeitsmittelverlust (insbesondere im Fall eines geringfügigen Arbeitsmittelverlusts).
[0035] Die Erfindung ist durch die anhängenden Ansprüche definiert. Die oben erläuterten
Ausführungsbeispiele dienen nur dem besseren Verständnis der Erfindung, sollen aber
nicht den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich einschränken. Wie für den
Fachmann ersichtlich, sind auch noch andere Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung
möglich, insbesondere durch Weglassen einzelner Merkmale aus den oder Hinzufügen zusätzlicher
Merkmale in die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele.
BEZUGSZIFFERNLISTE
[0036]
- 10
- Wärmepumpe (als Kälteanlage oder Heizanlage)
- 12
- Arbeitsmittelkreislauf
- 13
- Arbeitsmittelleitung
- 15
- Fördervorrichtung, insbes. Verdichter / Kompressor
- 16
- hochdruckseitiger Wärmeübertrager, insbes. Verflüssiger / Kondensator
- 17
- Expansionsorgan, insbes. Expansionsventil / Drossel
- 18
- niederdruckseitiger Wärmeübertrager, insbes. Verdampfer
- 20
- Steuerung
- 20a
- Steuereinheit für Betrieb der Fördervorrichtung
- 20b
- Auswerteeinheit für Überwachungsverfahren
- 22
- Antriebsvorrichtung für 15
- 24a-d
- Kreislaufsensoren für Temperatur / Druck des Arbeitsmittels in 13
- 26
- Leistungssensorik in 15
- 27
- Beschleunigungssensor in 13
- 28
- computergestütztes Verfahren in 20b
- 29
- Ausgabeelement
- 30
- thermisches Objekt (Kühlobjekt bei 18)
- 31
- thermisches Objekt (Heizobjekt bei 16)
- 32
- Nutzmittelkreislauf
- 34a
- Nutzmittelförderer stromauf 16 18
- 34b
- Nutzmittelförderer stromab 16 18
- 36a
- Nutzmittel-Temperatursensor stromauf 16 / 18
- 36b
- Nutzmittel-Temperatursensor stromab 16 / 18
- 100
- Verfahren
1. Automatisches Verfahren (100) zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust aus einer Wärmepumpe
(10), wobei die Wärmepumpe (10) einen Arbeitsmittelkreislauf (12) mit einer Fördervorrichtung
(15) zum Fördern eines Arbeitsmittels durch den Arbeitsmittelkreislauf (12), eine
Antriebsvorrichtung (22) zum Antreiben der Fördervorrichtung (15) und wenigstens einen
Wärmeübertrager (16, 18), in dem das Arbeitsmittel mit einem Nutzmittel eines Nutzmittelkreislaufs
(32) für ein thermisches Objekt (30, 31) in Wärmeaustausch steht, aufweist, wobei
das Verfahren (100) aufweist:
dauerhaftes Erfassen (S110) von Leistungsdaten der Fördervorrichtung (15); Erkennen
(S112) der Schwingung der erfassten Leistungsdaten, die durch Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms
ausgewirkt wird;
Durchführen einer Frequenzanalyse (S114) der erfassten Leistungsdaten zum Ermitteln,
ob sich die Schwingung der Leistungsdaten ändert; und
Beurteilen (S116), dass ein Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe (10) vorhanden
ist, wenn ermittelt worden ist, dass sich die Schwingung der Leistungsdaten aufgrund
des veränderten Arbeitsmittelmassenstroms ändert.
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, ferner aufweisend ein Ausgeben (S118) eines Hinweises
an einen Benutzer, der einen Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe (10) anzeigt.
3. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Erkennen
der Schwingung (S112) der erfassten Leistungsdaten, die Frequenzanalyse (S114) der
erfassten Leistungsdaten und das Beurteilen (S116) des Arbeitsmittelverlustes aus
der Wärmepumpe durch ein computergestütztes Verfahren (28) durchgeführt werden, wobei
das computergestützte Verfahren (18) von einem Benutzer und/oder selbst durch künstliche
Intelligenz eingestellt wird.
4. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die zu erfassenden
Leistungsdaten der Fördervorrichtung (15) wenigstens einen Parameter enthalten, der
ausgewählt ist aus einer Rotationsgeschwindigkeit eines Verdichtermotors in der Fördervorrichtung
(15) und einer Rotationsgeschwindigkeit einer Kompressionsvorrichtung in der Fördervorrichtung
(15).
5. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die zu erfassenden
Leistungsdaten der Fördervorrichtung (15) einen elektrischen Widerstand und/oder einen
magnetischen Widerstand der Fördervorrichtung (15) enthalten.
6. Verfahren (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend ein Erfassen
einer Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms zum Verifizieren der erkannten Schwingung
der erfassten Leistungsdaten der Fördervorrichtung, vorzugsweise in einem Bereich
des Arbeitsmittelkreislaufs (12), in dem das Arbeitsmittel flüssig ist.
7. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, bei welchem der an den Benutzer
ausgegebene Hinweis abhängig vom Maß der ermittelten Schwingungsänderung der Leistungsdaten
einen geringfügigen Arbeitsmittelverlust oder einen Totalverlust des Arbeitsmittels
aus der Wärmepumpe (10) anzeigt.
8. Wärmepumpe (10), aufweisend einen Arbeitsmittelkreislauf (12), der aufweist:
eine Fördervorrichtung (15) zum Fördern eines Arbeitsmittels durch den Arbeitsmittelkreislauf
(12),
eine Antriebsvorrichtung (22) zum Antreiben der Fördervorrichtung (15), und wenigstens
einen Wärmeübertrager (16, 18), in dem das Arbeitsmittel mit einem Nutzmittel eines
Nutzmittelkreislaufs (32) für ein thermisches Objekt (30, 31) in Wärmeaustausch steht;
wobei die Fördervorrichtung (15) eine Leistungssensorik (26) zum Erfassen von Leistungsdaten
der Fördervorrichtung (15) aufweist; und
wobei die Wärmepumpe (10) ferner eine Auswerteeinheit (20b) aufweist, die mit der
Leistungssensorik (26) der Fördervorrichtung (15) verbunden ist und konfiguriert ist,
um das automatische Verfahren (100) zum Überwachen von Arbeitsmittelverlust aus der
Wärmepumpe (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen.
9. Wärmepumpe (10) nach Anspruch 8, ferner aufweisend ein Ausgabeelement (29), das mit
der Auswerteeinheit (20b) verbunden ist und konfiguriert ist, um an einen Benutzer
einen Hinweis auf Arbeitsmittelverlust aus der Wärmepumpe (10) auszugeben.
10. Wärmepumpe (10) nach Anspruch 8 oder 9, bei welcher die Auswerteeinheit (20b) ein
computergestütztes Verfahren (28) enthält, das konfiguriert ist, um basierend auf
den durch die Leistungssensorik (26) erfassten Leistungsdaten der Fördervorrichtung
(15) eine Änderung der Schwingung der Leistungsdaten, die durch Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms
ausgewirkt wird, und, wenn ermittelt worden ist, dass sich die Schwingung der Leistungsdaten
aufgrund des veränderten Arbeitsmittelmassenstroms ändert, den Arbeitsmittelverlust
aus der Wärmepumpe (10) zu ermitteln, wobei das computergestützte Verfahren (28) von
einem Benutzer und/oder selbst durch künstliche Intelligenz einstellbar ist.
11. Wärmepumpe (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, ferner aufweisend einen Beschleunigungssensor
(27) zum Erfassen einer Schwingung des Arbeitsmittelmassenstroms in der Arbeitsmittelleitung
(13) des Arbeitsmittelkreislaufs (12), wobei der Beschleunigungssensor (27) ebenfalls
mit der Auswerteeinheit (20b) verbunden ist, und wobei der Beschleunigungssensor (27)
vorzugsweise in einem Bereich des Arbeitsmittelkreislaufs (12) vorgesehen ist, in
dem das Arbeitsmittel flüssig ist.
12. Elektronisches Gerät, aufweisend:
eine Wärmepumpe (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 11; und
wenigstens ein thermisches Objekt (30, 31), dessen Nutzmittelkreislauf (32) in dem
wenigstens einen Wärmeübertrager (16, 18) der Wärmepumpe (10) mit dem Arbeitsmittelkreislauf
(12) in Wärmeaustausch steht.