[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kerns für
einen Ski oder ein Snowboard nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und Skier,
Ski- oder Snowboardpaare mit einem nach diesem Verfahren hergestellten Kern.
Technisches Gebiet
[0002] Das technische Gebiet, auf das Bezug genommen wird, sind Ski- und Snowboardkerne.
Diese bilden den Kern eines Skis oder Snowboards und sind entscheidend für dessen
Eigenschaften, insbesondere das Biegeverhalten und die Vibrationsfestigkeit. Dies
kann besonders wichtig sein, um ein ähnliches Verhalten zwischen zwei Skiern zu gewährleisten,
was dem Benutzer die Garantie für ein gleiches Skiverhalten gibt.
Stand der Technik
[0003] Seit der
DE 3406056 ist ein Skikern bekannt, der aus zwei Skilängshälften besteht, die durch eine flexible
Verbindung in Form einer doppellagigen Wellpappe verbunden sind. Die Längshälften
des Kerns bestehen jeweils aus vertikal verleimten Holzschichten oder Lamellen aus
heimischen und/oder exotischen Holzarten. Die Außenseiten der beiden Längshälften
des Kerns sind mit duroplastischen oder thermoplastischen Seitenplatten kaschiert.
Die doppellagige Wellpappe ist zwischen den beiden Längshälften des Kerns so angeordnet,
dass sie in der Richtung senkrecht zu den Seitenwangen flexibel ist. Dazu werden die
beiden äußeren Deckschichten der zweilagigen Wellpappe auf die beiden inneren oder
gegenüberliegenden Seiten der Längshälften des Kerns geklebt, so dass die Wellpappe
die oberen und unteren Begrenzungsflächen des Kerns bzw. der Seitenwände abdeckt.
Kurzbeschreibung der Erfindung
In der vorliegenden Erfindung
[0004] "im Wesentlichen" +-5% und/oder +-5° Abweichung, sofern nicht anders angegeben.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Probleme des Standes der Technik zu
überwinden und einen Holzkern für Skier, Skipaare und/oder Snowboards herzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Kerns für einen Ski oder ein Snowboard
vorgeschlagen, das die folgenden Schritte umfasst:
Anordnen einer Reihe von Holzschichten aus mindestens zwei verschiedenen Holzarten,
davon eine Schicht aus der Gruppe der Weichhölzer: z.B. Esche, Zirbe, Tanne und eine
Schicht aus der Laubholzgruppe: z.B. Pappel, Buche
- Verleimen der einzelnen Schichten im Wechsel zu einer Verbundplatte, vorzugsweise
mit einer Schicht über die gesamte Länge der Platte,
- Pressen der Platte an einer Längsseite mit einem Stempel, der die Längsseite konkav
und die andere Längsseite konvex verformt,
- Schneiden der Platte an der konvexen Längsseite, so dass eine im Wesentlichen gerade
Seite entsteht,
- Schneiden über die Breite der Platte in mindestens zwei Teile mit gleicher Dicke,
- Verbinden von mindestens zwei Teilen entlang der Schnittseite, wodurch ein Kern für
einen Ski und/oder ein Snowboard erhalten wird. vorteilhafterweise Bilden eines Skipaares,
bei dem beide Skier einen Kern haben, der aus einer einzigen Platte gebildet ist,
so dass nach dem Verkleben ein Schnitt entlang der Breite der Platte in mindestens
zwei Teile mit der gleichen Dicke erfolgt, wodurch ein Skipaar gebildet wird. Der
Stempel, mit dem die Platte verformt wird, kann einen oder mehrere Krümmungsradien
aufweisen, die die konvexe Oberfläche bilden. Die Krümmungsradien bestimmen dann das
Krümmungsverhalten des Skis.
[0008] Diese Krümmungsradien können an den Skifahrer angepasst werden.
[0009] Auf diese Weise hergestellte Skier oder Snowboards zeigen sowohl bei Rechts- als
auch bei Linkskurven ein viel berechenbareres Verhalten, da das Druckverhalten auf
beiden Seiten praktisch gleich ist, da sie das gleiche Holz haben. Dieses Verhalten
bei der Verwendung von Holz, das nicht nur je nach Baumart, sondern auch von Baum
zu Baum variiert, macht die Skier oder Snowboards für den Benutzer viel vorhersehbarer,
so dass beispielsweise bei Rennskiern schon kleine Abweichungen einen Unterschied
machen können.
[0010] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten nicht einschränkenden Ausführungsform,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist, wobei diese zeigen
Figur 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Skikerns,
Figur 2 einen Schnitt durch den in Figur 1 dargestellten Kern.
[0011] Ein Skikern ist in Figur 1 mit der Bezugsnummer 100 dargestellt. Der Kern wird durch
eine Reihe von Holzschichten 101, 102 aus mindestens zwei verschiedenen Holzarten
gebildet, die sich über die gesamte Länge des Kerns 100 erstrecken.
[0012] Vorteilhafterweise besteht eine Schicht aus Weichholz aus der Gruppe: z.B. Esche,
Kiefer, Tanne
und eine zweite Schicht aus Hartholz aus der Gruppe: z.B. Pappel, Buche
die einzelnen Schichten werden zu einer Platte verleimt und dann auf einer Seite der
Platte verformt, wodurch eine konkave Krümmung 110 entsteht. Die andere Seite der
Platte wird konkav verformt.
[0013] Nach der Verformung wird die Platte entlang der konkaven Seite geschnitten, so dass
sie im Wesentlichen gerade ist.
[0014] Dann wird die Platte entlang ihrer Breite geschnitten.
[0015] Auf diese Weise erhält man zwei gespiegelte Teile mit denselben Holzeigenschaften.
Die beiden Teile werden dann entlang der geraden Seite verleimt und/oder zusammengefügt,
zum Beispiel durch Einbringen einer Klebstoffschicht 104.
[0016] Nach der vorteilhaften Verleimung kann die erhaltene Platte erneut entlang der Breite
geschnitten werden, um mindestens zwei identische Platten zu erhalten, die dann verwendet
werden können, um ein Paar Skier zu erhalten, bei denen jeder Kern der beiden Skier
die gleichen Eigenschaften aufweist.
[0017] Das Schneiden entlang der Breite bedeutet zum Beispiel, dass die Platte durch die
Hälfte der Dicke geteilt wird, so dass man zwei Platten mit der gleichen Dicke erhält,
die halb so dick ist wie die vorherige Platte,
[0018] Der Ski oder das Paar Ski oder das Snowboard kann einen Kern umfassen, der nach einem
Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt wurde, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern in einen Ski eine Beschichtung und eine Oberfläche für eine Schuhbindung
und eine Oberfläche zum Gleiten auf Schnee eingearbeitet ist.
[0019] Weichhölzer weisen eine Dichte von weniger als 0.55 g/cm
3 auf,
und Harthölzer ein Dichte von mehr als 0.55 g/cm
3 auf.
[0020] Schließlich ist es klar, dass Ergänzungen, Modifikationen oder Variationen, die für
einen Fachmann naheliegend sind, auf das oben beschriebene Verfahren angewendet werden
können, ohne den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche zu verletzen.
Liste der Referenznummern
[0021]
100 Kern
101 Holzschicht
102 Holzschicht
104 Klebstoffschicht
110 Achse, entlang derer die beiden Teile verbunden sind
1. Verfahren zur Herstellung eines Kerns (100) für einen Ski, ein Paar Skier oder ein
Snowboard, das die folgenden Schritte umfasst:
- Anordnung einer Reihe von Holzschichten (101, 102) aus mindestens zwei verschiedenen
Holzarten, von denen eine Schicht (101) aus der Gruppe der Weichhölzer mit einer Dichte
von weniger als 0.55 g/cm3
und eine Schicht aus der Gruppe der Harthölzer (102) mit einer Dichte mehr als 0.55
g/cm3 kommt,
- Verbinden der einzelnen Schichten (101, 102) abwechselnd zu einer Verbundplatte,
vorzugsweise mit einer Schicht (101, 102) über die gesamte Länge der Platte,
- Pressen der Platte auf einer Längsseite mittels eines Stempels, der die Längsseite
konkav und die andere Längsseite konvex verformt,
- Schneiden der Platte an der konvexen Längsseite unter Bildung einer im Wesentlichen
geraden Seite,
- Schneiden über die Breite der Platte in mindestens zwei Teile mit gleicher Dicke,
- Kleben von mindestens zwei Teilen jeweils entlang der im Wesentlichen geraden Seite
wodurch ein Kern für einen Ski und/oder ein Snowboard erhalten wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Kerns (100) für ein Skipaar nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass es den weiteren Schritt umfasst:
- Schneiden nach dem Verkleben von mindestens zwei Teilen jeweils entlang der Schnittseite,
entlang der Breite der Platte, um mindestens zwei identische Platten zu erhalten.
3. Verfahren zur Herstellung eines Kerns (100) für einen Ski oder ein Skipaar nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel eine Krümmung aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Kerns (100) für einen Ski oder ein Skipaar nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel mehr als eine Krümmung aufweist.
5. Ski oder Paar Ski oder Snowboards mit
einem Kern (100), der nach einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
hergestellt wurde, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (100) oder die Kerne (100) in einen Ski oder ein Paar Ski oder Snowboards
mit einer Beschichtung eingebaut wird/werden, die eine Oberfläche für eine Bindung
mindestens eines Schuhs und eine Oberfläche zum Gleiten/Gleiten auf Schnee aufweist.