[0001] Die Erfindung betrifft einen Düsenfeuchter zum Befeuchten einer Papier- oder Kartonbahn
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Reinigen eines solchen
Düsenfeuchters.
[0002] Bei der Herstellung und Verarbeitung von Faserstoffbahnen wie Papier- oder Kartonbahnen
kommen häufig sogenannte Düsenfeuchter zum Befeuchten der Materialbahn zum Einsatz.
Für eine gleichmäßige Wasseraufnahme werden dabei feinste Wassertropfen über die gesamte
Bahn aufgebracht. Üblicherweise werden dafür fein zerstäubende Zweistoffdüse mit einem
großen Sprühmengenbereich eingesetzt. Ein solcher Düsenfeuchter ist beispielsweise
in den Schriften
DE 11 2004 000 106 T5 sowie
DE 103 22 524 A1 beschrieben.
[0003] Durch solche Düsenfeuchter kann beispielsweise eine gleichmäßig feine Rückbefeuchtung
und eine Optimierung des Feuchtequerprofils erzielt werden. Eine homogene Feuchteverteilung
im Papier und eine Verbesserung der Planlage (Reduzierung des sogenannten "Curls")
können ebenfalls mittels diese Düsenfeuchter erzielt werden.
[0004] Wie in den oben zitierten Schriften
DE 11 2004 000 106 T5 sowie
DE 103 22 524 A1 gezeigt, bildet sich zwischen dem Düsenfeuchter und Bahn eine Art Auftragsraum. Dieser
Auftragsraum kann dann gegenüber der Umgebung abgedichtet werden, um ein Austreten
des Sprühnebels in die Umgebung und ein unerwünschtes Kondensieren an Maschinenbauteilen
zu verhindern.
[0005] Daher sind die Düsenfeuchter sehr nahe an der Bahnoberfläche angeordnet, um optimal
arbeiten zu können. Der Abstand beeinflusst maßgeblich die Effizienz des Düsenfeuchters
sowie die gleichmäßige Verteilung des Auftrags.
[0006] Nachteilig an dieser Positionierung ist jedoch, dass im Falle einer Störung, zum
Beispiel eines Bahnabrisses oder beim Überführen der Bahn die Gefahr besteht, dass
Bahnfetzen an Teilen des Düsenfeuchters haften bleiben, und beim Wiederanfahren dessen
Funktion z.B. durch abgedeckte Düsen beeinträchtigen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Düsenfeuchter vorzuschlagen,
der stabil und sicher und auch sehr effizient betrieben werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ausführung entsprechend dem unabhängigen
Anspruch 1 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
[0009] Vorgeschlagen wird ein Düsenfeuchter zum Befeuchten einer laufenden Materialbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, wobei der Düsenfeuchter eine Anzahl Sprühdüsen
zum Aufbringen von Wasser in Form von fein zerstäubten Tropfen auf die Materialbahn
umfasst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Düsenfeuchter weiterhin eine Blasvorrichtung
aufweist, die sich in Längenrichtung des Düsenfeuchters erstreckt, und die dazu eingerichtet
ist, einen Fluidstrom eines Reinigungsfluids, insbesondere einen Luft- oder Wasserstrom
in Richtung der Sprühdüsen zu blasen.
[0010] Beim Überführen oder nach einem Bahnabriss können sich Papierreste auf dem Düsenfeuchter,
und insbesondere auf den Sprühdüsen sammeln, die einen weiteren Betrieb stören. Die
Reinigung des Düsenfeuchters erfolgt heutzutage manuell. Der direkte Zugang zu den
Feuchterbalken ist jedoch schwierig, und aus Sicherheitsgründen auch während des Betriebs
verboten.
[0011] Versuche der Erfinder haben überraschenderweise ergeben, dass mittels eines Fluidstroms,
der auf den Bereich der Sprühdüsen gerichtet ist, auch hartnäckige Anhaftungen wie
schwere, feuchte Kartonbahnen stabil und zuverlässig entfernt, und die Sprühdüsen
gut gereinigt werden können. Bei dem Fluid kann es sich beispielsweise um Luft oder
Wasser handeln.
[0012] Wenn im Rahmen dieser Anmeldung davon die Rede ist, dass das Reinigungsfluid in Richtung
der Sprühdüsen geblasen wird, soll darunter verstanden werden, dass das Reinigungsfluid
die Sprühdüsen selbst und/oder den sie direkt umgebenden Bereich des Düsenfeuchters
trifft bzw. überstreicht.
[0013] Die Blasvorrichtung kann beispielsweise mit einem Reinigungsfluid beaufschlagt werden,
welches einen Druck zwischen 2 bar(ü) und 10 bar(ü), insbesondere zwischen 4 bar(ü)
und 8 bar(ü) aufweist. Wird als Reinigungsfluid Luft verwendet, ist dieser Druckbereich
vorteilhaft, da die Blasvorrichtung problemlos an das üblicherweise ohnehin vorhandene
Druckluftnetz angeschlossen werden kann.
[0014] Höhere Drücke als 8 bar(ü) können aber auch vorteilhaft sein, da dann möglicherweise
geringere Mengen an Reinigungsfluid verwendet werden können, und selbst bei gleichen
Mengen die Blasvorrichtung kleiner und kompakter gebaut werden kann.
[0015] Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Blasvorrichtung das Reinigungsfluid "nach
vorne", also gegen die Laufrichtung der Faserstoffbahn abgibt. Alternativ oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass die Blasvorrichtung das Reinigungsfluid "nach hinten",
also in Laufrichtung der Faserstoffbahn abgibt. Auch andere Blasrichtungen sind möglich.
[0016] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass sich die Blasvorrichtung über die gesamte
Länge des Düsenfeuchters erstreckt. Düsenfeuchter werden in der Regel so in einer
Papiermaschine verbaut, dass sich die Längenrichtung des Düsenfeuchters über die gesamte
Bahnbreite in Maschinenquerrichtung der Papiermaschine erstreckt. Diese kann bei modernen
Maschinen mehr als 10m betragen. Beim Versuch einer manuellen Reinigung von der Führerseite
her ist somit nur ein Bruchteil des Düsenfeuchters erreichbar. Mit einer Blasvorrichtung,
die sich über die gesamte Längenrichtung erstreckt sind jedoch alle Regionen des Düsenfeuchters
problemlos zu reinigen.
[0017] In alternativen Ausführungen kann aber auch vorgesehen sein, dass sich die Blasvorrichtung
nur über einen Teil der Längenrichtung des Düsenfeuchters erstreckt. Die kann insbesondere
vorteilhaft sein, wenn - evtl. bedingt durch die Konstruktion oder den Betrieb der
Anlage - an bestimmen Stellen mit höheren Wahrscheinlichkeiten eine Verschmutzung
auftritt.
[0018] So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, lediglich an einem Rand des Düsenfeuchters,
beispielsweise an der Führerseite, eine Blasvorrichtung vorzusehen. Hier fällt insbesondere
durch das Überführen der Bahn mit Abstand die meiste Verschmutzung an. Die Blasvorrichtung
-bevorzugt ausgeführt als Blasrohr- kann sich beispielsweise von der Führerseite aus
zwischen 1m und 3m in Längenrichtung erstrecken.
[0019] Da beim Betrieb des Düsenfeuchters üblicherweise Sprühnebel im Überschuss anfällt
weisen viele dieser Düsenfeuchter einen Absaugkanal auf, um diesen Überschuss aufzunehmen
und abzuführen. Solche Absaugkanäle erstrecken sich in der Regel auch über die gesamte
Längenrichtung des Düsenfeuchters.
[0020] Hier kann es vorteilhaft sein, wenn die Blasvorrichtung ganz oder teilweise im Inneren
diese Absaugkanals angeordnet ist. Ein großer Vorteil dieser Anordnung ist, dass die
Blasvorrichtung -z.B. als Blasrohr- geschützt im Inneren verbaut ist und so nicht
selbst zum "Fetzenfänger" wird. Ist die Blasvorrichtung außerhalb verbaut, könnten
sich Fetzen an der Blasvorrichtung sammeln oder zwischen ihr und dem Kasten des Düsenfeuchters
anstauen.. Bei bestehenden Düsenfeuchtern ist auch keine große Umkonstruktion notwendig,
und es wird auch nahezu kein zusätzlicher Bauraum benötigt.
[0021] Häufig weisen die Absaugkanäle einen relativ großen Querschnitt auf - was für den
Einbau einer Blasvorrichtung vorteilhaft ist. Allerdings ist dieser Kanal zum Auftragsraum
des Düsenfeuchters hin meist mit einer Abdeckung verschlossen, welche Öffnungen für
das Absaugen des Sprühnebels aufweist.
[0022] Bei Ausführungen, bei denen die Blasvorrichtung im Inneren des Absaugkanals geführt
ist, sind hier ebenfalls Öffnungen für das Austreten des Fluidstroms für die Reinigung
der Sprühdüsen vorzusehen.
[0023] Um zu vermeiden, dass bei einer Störung des Blasvorrichtung selbst der gesamte Düsenfeuchter
ausgebaut werden muss, ist es sehr vorteilhaft, wenn eine einfache Zugangsmöglichkeit
für die Wartung der Blasvorrichtung vorgesehen ist. Hierzu kann vorgesehen sein, dass
der Absaugkanal eine Wartungsklappe oder einen abnehmbaren Deckel aufweist, so dass
bei geöffneter Wartungsklappe bzw. abgenommenem Deckel die Blasvorrichtung zugänglich
ist, wobei sich die Wartungsklappe/der Deckel insbesondere über die gesamte Längenrichtung
des Absaugkanals erstreckt. Beispielsweise kann die oben erwähnte Abdeckung klappbar
ausgeführt sein, und somit als Wartungsklappe dienen. Alternativ kann die erwähnte
Abdeckung als ganz oder teilweise abnehmbarer Deckel ausgeführt sein
[0024] Gerade bei langen Düsenfeuchtern kann es vorteilhaft sein, wenn diese Wartungsklappe
oder der Deckel mehrteilig ausgeführt ist, also dass mehrere Klappen über die Längenrichtung
nebeneinander angeordnet sind. Eine einzelne Wartungsklappe, die sich über die gesamte
Länge erstreckt, muss dann wegen ihrer Dimension und ihres Gewichts meist von mehreren
Bedienern geöffnet werden. Ist die Wartungsklappe oder der Deckel in Segmente mit
einer Länge von 1-3m, beispielsweise von 2m geteilt, kann die Wartung der Blaseinrichtung
von einem Bediener allein durchgeführt werden.
[0025] Ausführungen wie die gerade beschriebene Ausführung bei der die Blasvorrichtung fest
mit den übrigen Komponenten verbunden, insbesondere in die Struktur des Düsenfeuchters
ist, sind häufig wegen der kompakten Bauweise vorteilhaft.
[0026] Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass die Blasvorrichtung ganz oder teilweise
von übrigen Düsenfeuchter entkoppelt ist. Dadurch wird eine Relativbewegung zwischen
der Blasvorrichtung und dem Rest des Düsenfeuchters vereinfacht.
[0027] Bei einer beweglich ausgeführten Blasvorrichtung, die vom übrigen Düsenfeuchter gelöst
ist, besteht meist eine größere Freiheit, um die Blasvorrichtung auf die zu reinigenden
Sprühdüsen auszurichten. Außerdem können bestehende Düsenfeuchter mit einer solchen
zusätzlichen Blasvorrichtung -z.B. in Form eines Blasrohrsnachgerüstet werden, ohne
Änderungen am Düsenfeuchter vornehmen zu müssen. So ist kann auch sehr einfach ein
temporärer Einbau einer solchen Blasvorrichtung realisiert werden.
[0028] Es kann auch vorgesehen sein, dass der übrige Düsenfeuchter beweglich -z.B. schwenkbar
oder linear verfahrbar- ausgeführt ist. Dann kann der übrige Düsenfeuchter auch zu
einer feststehenden Blaseinrichtung hinbewegt werden.
[0029] Auch Kombinationen, bei denen sowohl die Blasvorrichtung als auch der übrige Düsenfeuchter
bewegbar sind möglich.
[0030] Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn die Blasvorrichtung eine Anzahl von Zonen
aufweist, und dass die Menge und/oder der Druck des Reinigungsfluids in diesen Zonen
unabhängig einstellbar ist. Insbesondere kann dabei auch nur eine Anzahl von Zonen
(z.B. eine Zone) mit Reinigungsfluid beaufschlagt werden, während die anderen abgeschaltet
bleiben.
[0031] Diese Zonen können sich über einen Teil der Längenrichtung erstrecken, und entweder
benachbart oder auch teilweise überlappend ausgeführt sein. Vorteilhafterweise können
2-5 solcher Zonen vorgesehen sein. Die Länge einer solchen Zone beträgt vorteilhafterweise
2m oder weniger.
[0032] Wenn beispielsweise nur an einer Stelle eine Anhaftung von Papier vorliegt, kann
dann gezielt nur die entsprechende Zone aktiviert werden. Somit kann ein hoher Druckimpuls
zur Reinigung erzielt werden, ohne dafür die nicht verschmutzen Zone unnötig mit Fluid
beaufschlagen zu müssen. Somit lassen sich die Betriebskosten senken.
[0033] Die Ansteuerung der Zonen kann über Ventile, insbesondere über pneumatische Ventile
erfolgen, die in oder an dem Düsenfeuchter vorgesehen sind.
[0034] Die Bedienung dieser Ventile kann über Schalter, beispielsweise Drehschalter erfolgen,
die beispielsweise an dem Düsenfeuchter selbst, an der benachbarten Stuhlung und/oder
an einem zugeordneten Bedienpult angeordnet sind. Weiterhin möglich ist auch eine
Ansteuerung im Kontrollsystem der Maschine von der Warte aus. Die Ansteuerung kann
bei Bedarf durch den Bediener erfolgen, oder auch automatisiert nach Ereignissen wie
Bahnabriss oder Abstellen der Sprühanlage, als vordefinierte Reinigungssequenz.
[0035] In Verbindung mit der oben beschriebenen mehrteiligen Wartungsklappe ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn jeder Zone ein eigenes Segment der Wartungsklappe zugeordnet ist,
so dass für die Wartung einer Zone der Blasvorrichtung auch nur ein Segment der Wartungsklappe
geöffnet werden muss. Dasselbe gilt auch für einen mehrteiligen Deckel.
[0036] In einer sehr bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Blasvorrichtung
eine Rohrleitung umfasst oder daraus besteht die in Längenrichtung des Düsenfeuchters
orientiert ist, und welche Austrittsöffungen für den Fluidstrom aufweist.
[0037] Eine solche Realisierung des Blasvorrichtung ist unter anderem auch deshalb vorteilhaft,
da sie sehr kostengünstig unter Verwendung handelsüblicher Rohre realisiert werden
können.
[0038] Die Austrittsöffnungen bei der Blasvorrichtung im Allgemeinen und bei der Ausführung
als Rohrleitung im Speziellen können in einem Abstand zwischen 30mm und 150mm, beispielsweise
100mm zueinander angeordnet sein.
[0039] Die Austrittsöffnungen können als Düsen ausgeführt sein, oder einfach nur aus Bohrungen
bestehen. Die Bohrungen können beispielsweise einen Durchmesser zwischen 2mm und 10mm,
beispielsweise 6mm aufweisen.
[0040] Es ist möglich, dass die Blasvorrichtung aus einem einzigen Rohr gebildet ist. Es
ist jedoch auch möglich, dass die Blasvorrichtung mehrere Rohre umfasst.
[0041] Zum einen kann es vorteilhaft sein, in der Blasvorrichtung zwei Rohre mit Blasöffnungen
zu haben, die sich über die gesamte Länge des Düsenfeuchters erstrecken. Alternativ
kann aber auch vorgesehen sein, dass die Blasvorrichtung wie beschrieben in eine Anzahl
von Zonen eingeteilt ist, wobei für jede Zone eine eigene Rohrleitung verwendet wird.
[0042] Es kann vorgesehen sein, dass die Blasrichtung der Blasvorrichtung veränderbar ist.
Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn die Veränderung der Blasrichtung dadurch
erzielbar ist, dass die Blasvorrichtung um die Achse ihrer Längserstreckung drehbar
ausgeführt ist. Dies ist speziell bei Rohrleitungen sehr einfach realisierbar. Dadurch
kann die Blasrichtung so eingestellt werden, dass eine optimale Reinigungswirkung
erzielt wird.
[0043] Bei Ausführungen mir mehreren Zonen kann es insbesondere vorteilhaft sein, wenn in
den einzelnen Zonen die Blasrichtung unabhängig voneinander verändert werden kann
[0044] Da der Düsenfeuchter in seiner Arbeitsposition in der Papiermaschine sehr nahe an
der Papierbahn oder an die Papierbahn stützenden Elementen (Leitwalzen etc.) angeordnet
ist- typische Abstände der Sprühdüsen zur Bahn sind 100-150 mm-, kann es passieren,
dass bei einer Reinigung in dieser Arbeitsposition die Papieranhaftungen zwar vom
Düsenfeuchter gelöst werden, sich jedoch danach an einem dieser Maschinenelemente
anlagern. Um dies zu vermeiden, kann einer Wartungsposition vorgesehen sein, die von
der Arbeitsposition entfernt liegt, und der Düsenfeuchter kann so ausgeführt sein,
dass er von der Arbeitsposition in die Wartungsposition bewegbar, insbesondere schwenkbar
oder linear verfahrbar ist.
[0045] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen
im Einzelnen:
Figur 1 zeigt schematisch einen Düsenfeuchter gemäß einem Aspekt der Erfindung
Figur 2 zeigt schematisch einen Düsenfeuchter gemäß einem Aspekt der Erfindung
Figur 3 zeigt sehr schematisch einen Düsenfeuchter gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung.
Figuren 4a und 4b zeigen eine Ausführung gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
[0046] Figur 1 zeigt einen Düsenfeuchter 1 gemäß einem Aspekt der Erfindung. Der Düsenfeuchter
1 befindet sich dabei in einer Arbeitsposition. Dabei wird Feuchtigkeit aus den Sprühdüsen
3 auf eine laufende Materialbahn 10 wie beispielsweise eine Papier- oder Kartonbahn
10 appliziert. Der Düsenfeuchter 1 erstreckt sich dabei in Längenrichtung -in die
Blattebene hinein - über die gesamte Breite der Materialbahn 10 bzw. der Papiermaschine.
Der Düsenfeuchter 1 weist einen Absaugkanal 4 auf, um einen etwaigen Überschuss an
Sprühnebel aus dem Auftragsraum 6 aufzunehmen und abzutransportieren. Der Absaugkanal
4 ist dabei gegen den Auftragsraum 6 mit einem Deckel 5 abgeschlossen, der allerdings
eine Anzahl von Absaugöffnungen 4a aufweist. Alternativ kann statt des Deckels auch
eine Wartungsklappe 5 vorgesehen sein.
[0047] In der Vorrichtung der Figur 1 ist die Blasvorrichtung 2 im Inneren des Absaugkanals
4 angeordnet. Sie umfasst in diesem Beispiel eine Rohrleitung, aus der das Reinigungsfluid
über Austrittsöffnungen 2a in den Auftragsraum 6 gelangen kann.
[0048] Figur 2 zweigt nun einen Düsenfeuchter 1 wie aus Figur 1, der sich in einer Wartungsposition
befindet. Dazu kann vorgesehen sein, dass der Düsenfeuchter 1 sich zwischen einer
Arbeitsposition und einer Wartungsposition bewegen, beispielsweise schwenken lässt.
Die Wartungsposition ist dabei in der Regel so gewählt, dass ein Abstand zu anderen
Bauteilen der Papiermaschine eingehalten wird. Idealerweise ist sie auch so gewählt,
dass bei der Reinigung herabfallende Papierreste frei nach unten fallen können, von
wo sie dann entfernt werden können. Wie in Figur 2 gezeigt, kann dann die Blasvorrichtung
2 mit einem Reinigungsfluid 7 wie beispielsweise Luft 7 mit einem gewissen Druck beaufschlagt
werden. Drücke zwischen 4 bar(ü) und 8 bar(ü) sind hier üblich. Dazu kann die Blasvorrichtung
2 einfach mit Druckluft aus dem Druckluftsystem der Fabrikationsanlage beaufschlagt
werden.
[0049] Die Blasvorrichtung 2 ist so ausgerichtet, dass das Reinigungsfluid 7 auf die Sprühdüsen
3 gerichtet ist. Die Blasvorrichtung 2 bzw. das Blasrohr 2 ist hier drehbar gelagert.
So kann die Blasrichtung des Reinigungsfluids 7 in gewissen Grenzen geändert und optimiert
werden.
[0050] Der Absaugkanal 4 ist wieder durch einen Deckel (5) oder eine Wartungsklappe 5 abgedeckt.
Diese Wartungsklappe 5 bzw. dieser Deckel (5) weist eine Anzahl von Austrittsöffnungen
2a für das Reinigungsfluid 7 auf sowie eine Anzahl von Absaugöffnung 4a für den Absaugkanal
4. An dem Blasrohr 2 können eine Anzahl von Leitungen oder Düsen angebracht sein,
um das Reinigungsfluid 7 von der Rohrleitung zu den Austrittsöffnungen 2a zu leiten.
[0051] Figur 3 zeigt nun eine andere Ansicht eines Ausschnitts eines Düsenfeuchters 1 gemäß
einem Aspekt der Erfindung. Wieder ist die Blasvorrichtung 2 im Inneren des Absaugkanals
4 angeordnet und weist eine Rohrleitung auf. Die Wartungsklappe 5 ist hier mehrteilig
ausgeführt, so dass mehrere Segmente 5a der Wartungsklappe 5 über die Längenrichtung
L nebeneinander angeordnet sind. Eine einzelne Wartungsklappe 5, die sich über die
gesamte Länge erstreckt, muss dann wegen ihrer Dimension und ihres Gewichts meist
von mehreren Bedienern geöffnet werden. Ist die Wartungsklappe 5 in Segmente 5a mit
einer Länge von 1-3m, beispielsweise von 2m geteilt, kann die Wartung der Blaseinrichtung
2 von einem Bediener allein durchgeführt werden. Bei der Darstellung in Figur 3 ist
ein Segment 5a der Wartungsklappe 5 geöffnet, während das andere Segment 5a geschlossen
ist. Statt einer mehrteiligen Wartungsklappe (5) kann auch ein mehrteiliger Deckel
(5) aus mehreren Segmenten (5a) vorgesehen sein, bei dem die einzelnen Segmente (5a)
nicht klappbar, sondern abnehmbar sind.
[0052] Unabhängig, ob die Wartungsklappe 5 aus Segmenten 5a besteht oder nicht, kann auch
die Blasvorrichtung 2 kann in Zonen 9 eingeteilt sein. Dadurch kann die Menge und/oder
der Druck des Reinigungsfluids in diesen Zonen 9 unabhängig eingestellt werden. Diese
Zonen 9 können sich über einen Teil der Längenrichtung L erstrecken, und entweder
benachbart oder auch teilweise überlappend ausgeführt sein. Vorteilhafterweise können
2-5 solcher Zonen 9 vorgesehen sein. Die Länge einer solchen Zone 9 beträgt vorteilhafterweise
2m oder weniger.
[0053] Die Figuren 4a und 4b zeigen eine Ausführung eines Düsenfeuchters 1, bei dem die
Blasvorrichtung 2 von übrigen Düsenfeuchter entkoppelt ist. In dieser Ausführung ist
die Blasvorrichtung 2 ortsfest montiert, wobei aber durchaus vorgesehen sein kann,
dass die Blasvorrichtung 2 trotzdem drehbar gelagert ist.
[0054] Figur 4a zeigt dabei die Situation, bei der sich der Düsenfeuchter in einer Arbeitsposition
nahe der Materialbahn 10 befindet. Typische Abstände der Sprühdüsen 3 zur Materialbahn
10 sind 100mm-150 mm In dieser Position können aus den Sprühdüsen 3 feinste Wassertropfen
auf die Materialbahn 10 abgegeben werden, welche von einer Walze gestützt wird. Da
in dieser Arbeitsposition aufgrund der Einbausituation ohnehin keine Reinigung mittels
der Blasvorrichtung 2 erfolgen würde, ist es auch nicht notwendig, dass die Blasvorrichtung
2 so angeordnet ist, dass die Sprühdüsen 3 erreicht werden können.
[0055] Figur 4b zeigt nun denselben Düsenfeuchter 1, allerdings nun in einer Wartungsposition.
In diesem Beispiel kann der Düsenfeuchter -mit Ausnahme der Blasvorrichtung 2- zwischen
Arbeits- und Wartungsposition linear verfahren werden.
[0056] Auch andere Bewegungen, z.B. ein Schwenken zwischen diesen beiden Positionen ist
denkbar.
[0057] Die ortsfeste Blasvorrichtung 2 ist dabei so angebracht, dass in der Wartungsposition
das Reinigungsfluid 7 (z.B. Luft) in Richtung der Sprühdüsen geblasen wird. Da auch
konventionelle Düsenfeuchter 1 meist über eine Verfahrung zwischen Arbeits- und Wartungsposition
verfügen, ist ein Umbau auf eine Lösung wie in Figur 4 gezeigt in vielen Fällen mit
wenig Aufwand möglich.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Düsenfeuchter
- 2
- Blasvorrichtung
- 2a
- Austrittsöffnungen
- 3
- Sprühdüsen
- 4
- Absaugkanal
- 4a
- Absaugöffnung
- 5
- Wartungsklappe, Deckel
- 5a
- Segment
- 6
- Auftragsraum
- 7
- Reinigungsfluid
- 9
- Zone
- 10
- Materialbahn
- L
- Längenrichtung
1. Düsenfeuchter (1) zum Befeuchten einer laufenden Materialbahn (10), insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn (10), wobei der Düsenfeuchter (1) eine Anzahl Sprühdüsen (3)
zum Aufbringen von Wasser in Form eines Sprühnebels auf die Materialbahn (3) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenfeuchter (1) weiterhin eine Blasvorrichtung (2) aufweist, die sich in Längenrichtung
(L) des Düsenfeuchters (1) erstreckt, und die dazu eingerichtet ist, einen Fluidstrom
eines Reinigungsfluids (7), insbesondere einen Luft- oder Wasserstrom in Richtung
der Sprühdüsen (3) zu blasen.
2. Düsenfeuchter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Blasvorrichtung (2) über die gesamte Länge des Düsenfeuchters (1) erstreckt.
3. Düsenfeuchter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Blasvorrichtung (2) nur über einen Teil der Länge des Düsenfeuchters (1)
erstreckt.
4. Düsenfeuchter (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenfeuchter (1) weiterhin einen Absaugkanal (4) zum Absaugen von überschüssigem
Sprühnebel aufweist und die Blasvorrichtung (2) ganz oder weitgehend im Inneren dieses
Absaugkanals (4) geführt ist.
5. Düsenfeuchter (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugkanal (4) eine Wartungsklappe (5) oder einen Deckel (5) aufweist, so dass
bei geöffneter Wartungsklappe (5) bzw. geöffnetem Deckel (5) die Blasvorrichtung (2)
zugänglich ist, wobei sich die Wartungsklappe (5) bzw. der Deckel (5) insbesondere
über die gesamte Längenrichtung (L) des Absaugkanals (4) erstreckt.
6. Düsenfeuchter (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (2) eine Anzahl von Zonen (9) aufweist, und dass die Menge und/oder
der Druck des Reinigungsfluids (7) in diesen Zonen (9) unabhängig einstellbar ist.
7. Düsenfeuchter (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (2) eine Rohrleitung umfasst oder daraus besteht die in Längenrichtung
(L) des Düsenfeuchters (1) orientiert ist, welche Austrittsöffnungen (2a) für den
Fluidstrom aufweist.
8. Düsenfeuchter (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasrichtung der Blasvorrichtung (2) veränderbar ist.
9. Düsenfeuchter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Veränderung der Blasrichtung dadurch erzielbar ist, dass die Blasvorrichtung
(2) um die Achse ihrer Längserstreckung drehbar ausgeführt ist.
10. Düsenfeuchter (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenfeuchter (1) ganz oder teilweise von einer Arbeitsposition in eine Wartungsposition
bewegbar, insbesondere schwenkbar ausgeführt ist.
11. Düsenfeuchter (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (2) vom übrigen Düsenfeuchter entkoppelt und derart ortsfest
angeordnet ist, um in der Wartungsposition einen Fluidstrom eines Reinigungsfluids
(7), insbesondere einen Luft- oder Wasserstrom in Richtung der Sprühdüsen (3) zu blasen.
12. Verfahren zum Reinigen eines Düsenfeuchters (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung mit einem Reinigungsfluid, insbesondere mit Luft- oder Wasser
beaufschlagt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Blasvorrichtung das Reinigungsfluid (7) mit einem Druck 2 bar(ü) und 10 bar(ü),
insbesondere zwischen 4 bar(ü) und 8 bar(ü) zugeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenfeuchter (1) vor dem Beaufschlagen mit Reinigungsfluid (7) ganz oder teilweise
von einer Arbeitsposition in einer Wartungsposition bewegt, insbesondere geschwenkt
wird.