[0001] Die Erfindung betrifft eine Gewindebuchse, eine Verwendung einer Gewindebuchse, eine
Verwendung eines Gewindesteckers und eine Gewindeverbindung mit einer Gewindebuchse
und einem Gewindestecker, insbesondere betreffend einen Gestängeschuss für eine Erdbohrvorrichtung.
[0002] Unter dem Begriff "Erdbohrvorrichtung" werden Vorrichtungen verstanden, mit denen
eine Antriebsleistung einer Antriebsvorrichtung über ein Gestänge auf ein Werkzeug,
das an einem Gestänge, insbesondere endseitig, angeordnet ist, übertragen werden.
Hierunter fallen insbesondere Erdbohrvorrichtungen, mit denen Erdbohrungen und insbesondere
Horizontalbohrungen in das Erdreich eingebracht werden. Hierbei werden von der Antriebsvorrichtung
in der Regel Schub- oder Druckkräfte über das Gestänge auf das als Bohrkopf ausgebildete
Werkzeug übertragen. Es ist auch möglich, dass eine Drehbewegung auf das Gestänge
um die Längsachse desselben mittels der Erdbohrvorrichtung aufgeprägt werden kann.
Mittels der Erdbohrvorrichtungen können bestehende Bohrungen im Erdreich bzw. bereits
verlegte Altleitungen aufgeweitet oder herausgezogen werden und gegebenenfalls gleichzeitig
ein Neurohr eingezogen werden. Häufig sind die Erdbohrvorrichtungen auch so ausgelegt,
dass sie sowohl für das Erstellen der Erdbohrungen als auch für ein ziehendes Arbeiten,
d. h. für ein Aufweiten einer bestehenden Bohrung oder einer Altleitung bzw. für das
Einziehen eines Neurohrs verwendet werden können. Dies ermöglicht, mit derselben Erdarbeitsvorrichtung
zunächst eine Pilotbohrung zu erstellen, wobei ein Pilotbohrkopf schiebend durch das
Erdreich vorgetrieben wird, bis dieser eine Zielbaugrube erreicht, und der Pilotbohrkopf
in der Zielbaugrube durch einen Aufweitkopf ersetzt wird, wobei die Pilotbohrung beim
Zurückziehen des Bohrgestänges aufgeweitet wird. Gegebenenfalls kann gleichzeitig
mit dem Aufweitkopf ein an diesen angehängtes Neurohr in die aufgeweitete Erdbohrung
eingezogen werden.
[0003] Das Gestänge derartiger Erdarbeitsvorrichtungen besteht regelmäßig aus einer Mehrzahl
von Gestängeschüssen, die dem Bohrvortrieb entsprechend nach und nach miteinander
verbunden werden. Das Verbinden der einzelnen Gestängeschüsse erfolgt über Kupplungselemente,
wobei neben Steckkupplungen, wie in
DE 196 08 980 beschrieben, insbesondere Schraubverbindungen weit verbreitet sind. Wesentliche Vorteile
von Schraubverbindungen sind die geringen Kosten, die mit ihrer Herstellung verbunden
sind, sowie die Möglichkeit, das Verschrauben auf einfache Weise automatisiert durchführen
zu lassen. Ein wesentlicher Nachteil von Schraubverbindungen ist jedoch, dass diese
häufig die größten Schwachstellen des Gestänges darstellen, was auf den relativ geringen
Durchmesser im Bereich des Gewindesteckers der Gewindeverbindung sowie auf die geometrisch
bedingt hohe Kerbwirkung des Gewindes selbst zurückzuführen ist.
[0004] Aus
EP 2 334 892 B1 ist eine Gewindeverbindung bekannt, bei der das Außengewinde eines Gewindesteckers
so ausgebildet ist, dass Flanken dieses Außengewindes einen Abschnitt einer Ellipse
ausbilden. Durch die Ausbildung der Flanken in Form eines Abschnitts einer Ellipse
wird ein sich stetig ändernder Flankenwinkel erreicht, durch den ein optimierter Kontakt
zwischen den Flanken des Gewindesteckers sowie den korrespondierenden Flanken eines
Innengewindes einer entsprechenden Gewindebuchse erreicht werden kann. Gewindestecker
und Gewindebuchse sind korrespondierend ausgestaltet.
[0005] Es sind auch API-Gewinde sowie Rundgewinde entsprechend der DIN 20 400 bekannt. Die
Lebensdauer derartiger Gewindeformen hat sich jedoch im täglichen Betrieb der Erdbohrvorrichtungen
als zu gering herausgestellt.
[0006] Es wurden daher alternative Gewindeformen entwickelt, die besonders für die bei Erdbohrvorrichtungen
auftretenden spezifischen Belastungen des Gestänges ausgelegt sind. Die
DE 198 03 304 A1 offenbart eine Gewindeverbindung, mit der Gestängeschüsse eines Bohrgestänges verbunden
werden sollen, wobei das Bohrgestänge insbesondere zum Drehschlagbohren eingesetzt
werden soll. Wesentliche Besonderheiten dieser Gewindeverbindungen sind die asymmetrische
Form des Gewindes mit unterschiedlichen Steigungswinkeln der im Drehschlagbohrbetrieb
Last-aufnehmenden sowie der nicht-Last-aufnehmenden Flanken sowie das Vorsehen eines
gewindelosen Einführabschnitts. Die nicht-Last-aufnehmenden Flanken sollen zudem kreisbogenförmig
ausgebildet sein. Auch die aus der
DE 198 03 304 A1 bekannte Gewindeverbindung hat sich im täglichen Betrieb als nicht ausreichend robust
erwiesen.
[0007] Aus der
EP 0 324 442 B1 sowie der
US-Patentschrift 5,060,740 sind ebenfalls asymmetrische Gewindeverbindungen bekannt, die für die Verwendung
zum Verbinden von Gestängeschüssen von Erdbohrvorrichtungen ausgelegt wurden. Die
in diesen Druckschriften offenbarten Gewindeverbindungen zeichnen sich dadurch aus,
dass der Gewindegrund einen Abschnitt einer Ellipse ausbildet. Hierdurch soll ein
möglichst kerbwirkungsfreier Übergang von dem Gewindegrund in die eben ausgebildeten
Flanken des Gewindes ermöglicht werden.
[0008] Auch aus der
WO 2006/092649 A1 sind Gewindeverbindungen für Gestänge von Erdbohrvorrichtungen bekannt, bei denen
der Gewindegrund einen Abschnitt einer Ellipse ausbildet. Die in dieser Druckschrift
offenbarten Gewindeformen können sowohl asymmetrisch als auch symmetrisch ausgebildet
sein.
[0009] Obwohl insbesondere mit der aus
EP 2 334 892 B1 bekannten Gewindeform gute Ergebnisse erzielbar sind, hat sich gezeigt, dass das
Ausbilden und Lösen der Verbindung eine genauere Handhabung benötigt.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
eine insbesondere die Ausbildung und das Lösen der Verbindung erleichternde Gewindeverbindung
zu schaffen, deren Lebensdauer möglichst wenig oder nicht beeinträchtigt ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Patentansprüche
und ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
[0012] Gemäß dem Kern der Erfindung wurde sich von der Vorstellung gelöst, nur eine Verringerung
der Kerbwirkung berücksichtigen zu müssen und eine homogenere Spannungsverteilung
erreichen zu wollen, weshalb man früher eine Ellipsenform am Gewindegrund vorgesehen
hat, wodurch die Spannungsmaxima weniger im Gewindegrund als im Bereich der Flanken
auftreten. Bisher hatte man die präferierte Gewindeform mit einer einfachen elliptischen
Ausbildung angenommen, da sich diese positiv auf die Lebensdauer der Gewindeverbindung
auswirkt, da in dem Bereich der Flanken regelmäßig keine geometrische Kerbe vorzufinden
sei und die Kerbwirkung im Gewindegrund dadurch verringert werde. Erfindungsgemäß
wurde nun erkannt, dass es nicht nur auf die Ausgestaltung im Gewindegrund ankommt,
deren Ausgestaltung bisher auf die Flanken erweitert wird, sondern es bedarf insbesondere
einer Anpassung der Geometrie der Gewindebuchse. Erfindungsgemäß wurde die Gewindebuchse
in ihrer Geometrie derart verändert, dass benachbarte Flanken des Gewindes durch eine
Verschiebung einer Ellipse vorgegeben sind. Es wird dadurch möglich, die Gleiteigenschaft
beim Verschrauben der Schraubverbindung zu verbessern, wobei die vorteilhaften Eigenschaften
einer elliptischen Form verwendet bzw. beibehalten werden können. Einer Beschädigung
des Gewindes durch ein Scheren oder eine verschlechterte Gewindeführung, welches umgangssprachlich
allgemein als Kaltverschweißung der Gewindeflanken bezeichnet wird, kann entgegengewirkt
werden.
[0013] Es mutet zunächst paradox an, dass eine seit Jahrzehnten bekannte Schraubverbindung,
deren Hauptfunktion es ist, zwei Teile mittels Form- und Kraftschluss elastisch zu
verspannen, nicht schon bekannt ist, wie diese hier vorgeschlagen ist. Die wirkenden
Betriebskräfte und Betriebsmomente können zum einen zuverlässig aufgenommen werden,
und zum anderen kann eine einmal für "gut befundene" Gewindeform auf dem Gebiet zumindest
teilweise beibehalten werden.
[0014] Gerade für das konische Gewinde wurde erfindungsgemäß erkannt, dass eine als "Vorspannung"
wahrnehmbare Kraft vorhanden ist, da zwischen Gewindebuchse und Gewindestecker beim
anfänglichen Verschrauben ein Spalt vorhanden ist, obwohl die Gewinde von Gewindebuchse
und Gewindestecker bereits deckungsgleich aufeinanderliegen. Bei einem weiteren Verschrauben
wird eine resultierende Normalkraft erzeugt, welche die Reibkraft im Gewinde vergrößert.
Dies kann dazu führen, dass ein Teil des Verschraubmoments durch die Reibung aufgenommen
wird. Die schon beim anfänglichen Verschrauben vorhandene Überdeckung führt zu einem
Gleiten von Gewindebuchse und Gewindestecker zueinander, da die "Vorspannung" in axialer
Richtung eine radiale Bewegung durch den Konuswinkel hervorruft. Damit das Gleiten
möglichst mit großflächiger Anlage stattfinden kann, um die Flächenpressung entsprechend
zu verteilen, wurde erfindungsgemäß erkannt, die Form des Gewindes über eine Verschiebung
benachbarter Gewindeflanken, die Teil eines Abschnitts einer Ellipse sind, zu vergrößern,
wobei die sich als vorteilhaft herausgestellte Ellipsenform mit einer signifikanten
Änderung eines Versatzes der benachbarten Flanken beibehalten wird.
[0015] Durch den Versatz einer identischen Ellipse ist ein bezogen auf die Flanken symmetrisches
Gewinde möglich, bei dem eine besonders gleichmäßige Spannungsverteilung sowohl bei
einer Druck- als auch bei einer Zugbelastung erreicht werden kann.
[0016] Die Erfindung schafft eine Gewindebuchse an einem langgestreckten Körper für eine
Gewindeverbindung mit einem Gewindestecker, wobei die Gewindebuchse ein konisches
Innengewinde aufweist, bei dem benachbarte Flanken des Innengewindes als Abschnitte
zweier zueinander versetzter identischer Ellipsen ausgebildet sind.
[0017] Der Begriff "konisches (Innen-)Gewinde" umfasst eine Ausgestaltung des Gewindes derart,
dass die Gewindegründe und/oder die Gewindespitzen des Gewindesteckers bzw. der Gewindebuchse
einen Mantel definieren bzw. auf einem Mantel angeordnet sind, der eine konische Form
aufweist. Dies erlaubt ein einfaches und schnelles Verschrauben des Gewindesteckers
mit der Gewindebuchse, wobei vorzugsweise sowohl Gewindestecker als auch Gewindebuchse
ein konisches Gewinde aufweisen. Vorzugsweise kann der Winkel, den der Mantel, auf
dem die Gewindegründe und/oder Gewindespitzen liegen, mit einer Parallelen zur Längsachse
des Gewindesteckers bzw. der Gewindebuchse einen Winkel (Konuswinkel) einschließt,
im Bereich zwischen 2° und 10°, insbesondere 3° und 8°, weiter bevorzugt 3° und 7°,
liegen.
[0018] Im Sinne der Beschreibung umfasst der Begriff "Flanke" des Gewindes im Wesentlichen
den Abschnitt des Gewindes zwischen Gewindegrund und Gewindespitze. Da die Form der
Flanke aufgrund der Ausbildung als Ellipsenabschnitt einen gekrümmten Verlauf hat,
ist die Zuordnung der Bereiche des "Gewindegrunds" und der "Gewindespitze" nicht zwingend
auf einen Punkt zu reduzieren, wie es bspw. bei einem Gewinde der Fall wäre, dessen
Flanken als Geraden ausgestaltet sind. Insbesondere kann der Gewindespitze der Bereich
ab einem Wendepunkt zugeordnet sein, so dass die Flanke den Abschnitt einer reinen
Ellipsenform aufweist, wobei der Bereich ab dem Wendepunkt klein ausgestaltet sein
kann. Teile des Gewindegrunds oder der gesamte Gewindegrund können bzw. kann als Abschnitt(e)
einer der beiden Ellipsen oder beider Ellipsen ausgestaltet sein. Für den Gewindegrund
kann auch eine andere Form als ein Ellipsenabschnitt vorgesehen sein, der sich an
die Flanke in Richtung des Gewindegrunds anschließt.
[0019] Die Ausbildung der Flanke als Abschnitt einer Ellipse erfolgt im Sinne der Beschreibung
über eine wesentliche Höhe zwischen Gewindegrund und Gewindespitze. Insbesondere kann
der Bereich um die, insbesondere geometrische, Mitte zwischen Gewindegrund und Gewindespitze
als Abschnitt der Ellipse ausgestaltet sein. An die Mitte zwischen Gewindegrund und
Gewindespitze kann sich in beiden Richtungen der Abschnitt der Ellipse jeweils über
eine Höhe fortsetzen, die zwischen dem 0,2-fachen bis 0,5-fachen des Abstands von
dem Gewindegrund bis zu der Gewindespitze beträgt. Die Höhe, in der sich der Abschnitt
der Ellipse zwischen Gewindegrund und Gewindespitze erstrecken kann, kann für das
Gewinde der Gewindebuchse bzw. des Gewindesteckers identisch gewählt werden; in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Höhe, in der sich der Abschnitt der
Ellipse zwischen Gewindegrund und Gewindespitze erstrecken kann, für Gewindestecker
und Gewindebuchse eines Gestängeschusssystems unterschiedlich voneinander. Die Höhe,
in der sich der Abschnitt der Ellipse zwischen Gewindegrund und Gewindespitze eines
Gewindesteckers und einer Gewindebuchse eines Gestängeschusssystems erstrecken kann,
kann für Gewindestecker und Gewindebuchse unterschiedlich sein. Es kann vorgesehen
sein, dass die Höhe, in der sich der Abschnitt der Ellipse zwischen Gewindegrund und
Gewindespitze bei einem Gewindestecker erstreckt, im Bereich von 0,5 bis 0,9, bevorzugt
im Bereich von 0,6 bis 0,9, bevorzugt im Bereich von 0,7 bis 0,9, ganz besonders bevorzugt
im Bereich von 0,75 bis 0,85, des Abstands zwischen Gewindegrund und Gewindespitze
liegt. Es kann vorgesehen sein, dass die Höhe, in der sich der Abschnitt der Ellipse
zwischen Gewindegrund und Gewindespitze bei einer Gewindebuchse erstreckt, im Bereich
von 0,5 bis 0,8, bevorzugt im Bereich von 0,6 bis 0,7, ganz besonders bevorzugt im
Bereich von 0,63 bis 0,68, des Abstands zwischen Gewindegrund und Gewindespitze liegt.
Da der Gewindegrund zumindest teilweise auch als Teil der Ellipse ausgebildet sein
kann bzw. sich die Ellipse bis in den Gewindegrund erstrecken kann, kann die Höhe,
in der sich der Abschnitt der Ellipse von der Mitte zwischen Gewindegrund und Gewindespitze
in Richtung des Gewindegrunds erstreckt, bis zum 0,5-fachen des Abstands zwischen
dem Gewindegrund bis zur Gewindespitze ausmachen. Da bevorzugt für die Gewindespitze
eine Abrundung vorgesehen ist, kann die jeweilige Höhe, über die sich die elliptische
Form des Gewindes von der Mitte zwischen Gewindegrund und Gewindespitze in Richtung
der Gewindespitze erstreckt, geringer als das 0,5-fache des Abstands zwischen Gewindespitze
und Gewindegrund sein. Es kann daher vorgesehen sein, dass die Höhe der Erstreckung
des Abschnitts der Ellipse von der Mitte zwischen Gewindegrund und Gewindespitze in
Richtung Gewindegrund größer ist als die Höhe der Erstreckung von der Mitte zwischen
Gewindegrund und Gewindespitze in Richtung der Gewindespitze, insbesondere kann vorgesehen
sein, dass sich der Abschnitt der Ellipse für einen Gewindestecker bis in den Gewindegrund
erstrecken kann.
[0020] Im Sinne der Beschreibung umfasst der Begriff "benachbarte Flanken" die zwei Flanken,
die mittels genau eines, zwischen ihnen angeordneten Gewindegrundes miteinander verbunden
sind. Der Begriff "benachbarte Flanken" kann synonym verwendet werden für "zwei direkt
aufeinanderfolgende Flanken des Gewindes, die mittels eines, zwischen den Flanken
angeordneten Gewindegrundes miteinander verbunden sind".
[0021] Die zwei benachbarten Flanken des Gewindes können in eine tragende Flanke und eine
nicht-tragende Flanke unterschieden werden. Die tragende Flanke ist für die Kraftübertragung
vom Gewindestecker auf die Gewindebuchse zuständig.
[0022] Sofern beschrieben ist, dass die Flanke(n) als Abschnitt einer Ellipse ausgebildet
ist/sind, so wird im Sinne der Beschreibung in einer bevorzugten Ausführungsform darunter
verstanden, dass die Flanke genau einen Abschnitt einer Ellipse aufweist und keine
weitere Form. Die Form des Gewindegrundes und der Gewindespitze sind davon unabhängig,
wie bspw. eine Abrundung im Bereich der Gewindespitze und eine Änderung der Form im
Bereich des Gewindegrundes.
[0023] Der Begriff "Ellipse" umfasst im Sinne der Beschreibung die sich üblicherweise als
Kegelschnitt ergebende geschlossene ovale Kurve, die einen Mittelpunkt sowie die durch
den Mittelpunkt verlaufende Haupt- und Nebenachse aufweist.
[0024] Eine Betrachtung der Form des Gewindes erfolgt in der Regel im Sinne der Beschreibung
in einer Schnittdarstellung, bei der die Gewindebuchse durch eine Schnittebene geschnitten
wird, die die Längsachse des langgestreckten Körpers schneidet bzw. in der Schnittebene
enthalten ist.
[0025] Der Begriff "Höhe" bzw. "Gewindehöhe" zur Beschreibung des Gewindes umfasst die Angabe
einer Länge bzw. Abstand oder Distanz bezogen auf die Schnittebene zur Betrachtung
des Gewindes, in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des langgestreckten
Körpers. Die Gesamthöhe kann sich aus einer Distanz zwischen Gewindegrund und Gewindespitze
ergeben. Zur Beschreibung der Erstreckung des Gewindes über den Verlauf zwischen Gewindegrund
und Gewindespitze kann angegeben werden, über welche Höhe sich der Abschnitt der Ellipse
einer der Flanken von der Mitte zwischen Gewindegrund und Gewindespitze in Richtung
des Gewindegrunds bzw. der Gewindespitze erstreckt.
[0026] Der Begriff "Versatz" bzw. der adjektivisch verwendete Begriff "versetzt" in Bezug
auf die zwei identischen Ellipsen umfasst im Sinne der Beschreibung eine räumliche
Verschiebung einer der beiden Ellipsen in Bezug auf die andere, wobei insbesondere
zumindest ein Anteil der räumlichen Verschiebung in einer Richtung parallel zur Längsachse
des langgestreckten Körpers vorhanden ist.
[0027] Eine Verspannung der Gewindebuchse gegen eine Schulter am Gewindestecker kann vorgesehen
sein. Gewindestecker und Gewindebuchse können mit Stirnflächen in Anlage zueinander
gebracht werden, so dass eine Kraftverschraubung zwischen einer Stirnfläche der Schulter
und den tragenden Flanken, insbesondere denen im schulternahen Bereich, erfolgt. Die
Schulter bzw. die Stirnfläche am Gewindestecker kann alternativ oder zusätzlich als
maximaler Anschlag für die Schraubverbindung dienen. Mittels der Schulter bzw. der
Stirnfläche(n) können auch Axialkräfte und/oder Torsionsmomente übertragen werden.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform liegt der Stirnflächenwinkel der Stirnflächen
des Gewindesteckers und der Gewindebuchse, die in Anlage zueinander gelangen können,
im Bereich von 65° bis 85°, besonders bevorzugt im Bereich von 70° bis 80°. Ganz besonders
bevorzugt kann der Stirnflächenwinkel der Stirnflächen des Gewindesteckers und der
Gewindebuchse, die in Anlage zueinander gelangen können, 75° betragen.
[0029] Der Begriff "Gestängeschuss" im Sinne der Beschreibung umfasst einzelne, insbesondere
starre, miteinander mittelbar oder unmittelbar verbindbare Gestängeschüsse, die zum
Ausbilden eines Bohrgestänges oder eines Bohrstrangs in längsaxialer Richtung miteinander
verbunden werden können. Die Gestängeschüsse können zur Verbindung miteinander unter
mechanischer Zwischenschaltung eines Zwischenelements oder ohne Zwischenschaltung
eines Zwischenelements unter Verwendung einer beschriebenen Gewindebuchse mit einem
Gewindestecker zusammengeschraubt werden. Ein Gestängeschuss muss nicht notwendigerweise
an beiden Längsenden ein Element für ein Verschrauben aufweisen, so dass es möglich
ist, dass der Gestängeschuss i) eine Gewindebuchse an einem Längsende und einen Gewindestecker
am anderen Längsende, ii) je eine Gewindebuchse an den Längsenden, iii) eine Gewindebuchse
an einem Längsende und ein andersgeartetes Kopplungselement am anderen Längsende aufweist.
[0030] Der Begriff "Bohrstrang" im Sinne der Beschreibung umfasst mehrere miteinander verbundene
Gestängeschüsse. Mittels eines Bohrstrangs, der an seinem vorderseitigen Ende einen
Bohrkopf und eine gegebenenfalls vorhandene Bohrkopfspitze aufweisen kann, die als
Bohrwerkzeug (beispielsweise als Aufweitkopf) ausgestaltet sein kann, kann eine Bohrung
durchgeführt werden.
[0031] Der Begriff "Erdbohrvorrichtung" umfasst im Sinne der Beschreibung eine (und damit
jede) Vorrichtung, welche insbesondere einen Gestängeschüsse aufweisenden Bohrstrang
in einem bestehenden oder zu erstellenden Kanal, insbesondere im Erdreich, bewegen
kann, um eine Bohrung, insbesondere eine Horizontalbohrung (HD), zu erstellen oder
aufzuweiten oder Rohrleitungen oder andere lange Körper in das Erdreich einzuziehen.
Bei der Erdbohrvorrichtung kann es sich insbesondere um eine HD-Vorrichtung handeln.
Eine Erdbohrvorrichtung kann eine einen Bohrstrang antreibende Vorrichtung sein, die
insbesondere Erdreich verdrängend arbeiten kann. Der Bohrstrang kann translatorisch
und/oder rotatorisch in längsaxialer Richtung des Bohrstrangs in das Erdreich eingebracht
werden. Der Bohrstrang kann durch Zug- oder Druckbeaufschlagung und gegebenenfalls
auch rotatorisch bzw. drehend im Erdreich bewegt werden.
[0032] Der Begriff "Antriebselement" umfasst im Sinne der Beschreibung ein an der Erdbohrvorrichtung
angeordnetes Element, welches ausgestaltet ist, mit einem Bohrstrang bzw. einem Gestängeschuss
des Bohrstrangs verbunden zu werden, um auf den Bohrstrang eine translatorische und/oder
rotatorische Kraft auszuüben. Üblicherweise wird ein mit dem Bohrstrang zu verbindender
Gestängeschuss mit dem Antriebselement in Eingriff gebracht, um dann den mit dem Antriebselement
verbundenen Gestängeschuss mit dem schon verbohrten Bohrstrang zu verbinden.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die zueinander versetzten Ellipsen stehende
Ellipsen. Es kann eine einfache Konstruktion erreicht werden, bei der die Flanke(n)
in den Bereich des Gewindegrundes auslaufen kann/können, um dort die Kerbwirkung zu
verringern.
[0034] Unter einer "stehenden Ellipse" wird im Sinne der Beschreibung eine Ellipse verstanden,
deren Hauptachse (d.h. die längere der Mittelachsen) einen größeren Winkel mit der
Mittelachse des Gewindesteckers bzw. der Gewindebuchse einschließt, als deren Nebenachse
(d.h. die kürzere Mittelachse). Der Winkel zwischen der Hauptachse der Ellipse sowie
der Mittelachse des Gewindesteckers bzw. der Gewindebuchse kann "korrigiert" um eine
mögliche Neigung der Ellipse, welche durch eine Anordnung der Ellipse an einem Konus
des Gewindesteckers bzw. der Gewindebuchse verursacht sein kann, vorzugsweise bei
einer stehenden Ellipse zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100°, und
besonders bevorzugt 90° betragen, wobei sich Abweichungen hierzu bspw. durch Toleranzen
bei der Herstellung ergeben können.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Mittelachse zumindest einer der beiden
Ellipsen, insbesondere die Hauptachse, senkrecht zur Längsachse des langgestreckten
Körpers angeordnet. Hierdurch kann eine besonders einfache Konstruktion ermöglicht
werden. Ganz besonders bevorzugt sind beide Mittelachsen der beiden Ellipsen, insbesondere
jeweils die Hauptachse, senkrecht zur Längsachse des langgestreckten Körpers angeordnet.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine der Gewindespitzen der benachbarten
Flanken abgerundet ausgebildet, wodurch scharfe Übergänge im Gewinde verringert bzw.
vermieden werden können. Ganz besonders bevorzugt sind beide Gewindespitzen abgerundet.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Gewindegrund zwischen den benachbarten
Flanken als Einhüllende der beiden Ellipsen ausgebildet, wodurch sich eine die Kerbwirkung
reduzierende Geometrie des Gewindegrunds ergibt und zudem eine einfache Konstruktion
möglich ist.
[0038] Unter dem Begriff "Einhüllende" wird im Sinne der Beschreibung eine Kurve verstanden,
die sich aus einer stetigen Verbindung der beiden Ellipsenabschnitte im Gewindegrund
am Schnittpunkt der beiden Ellipsen ergibt, wobei die Einhüllende im Bereich des Schnittpunkts
der beiden Ellipsen abgerundet ausgebildet sein kann. Die Konstruktion des Gewindes
wird vereinfacht, wobei zudem der Kerbwirkung im Gewindegrund durch die geometrische
Ausgestaltung entgegengewirkt wird.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet der Versatz zumindest eine translatorische
Verschiebung in Richtung der Längsachse der Gewindebuchse, dessen Ausmaß zwischen
1/8 und 1/4 der Gewindehöhe beträgt. Es wurde überraschend festgestellt, dass das
Ausmaß der translatorischen Verschiebung von dem Maß der Gewindehöhe abhängig sein
kann, um eine Schraubverbindung mit geeigneten Eigenschaften im Hinblick auf geringe
Kerbwirkung und leichtes Verschrauben zu schaffen. In dem genannten Bereich wurden
sehr gute Ergebnisse erzielt.
[0040] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet der Versatz zumindest eine translatorische
Verschiebung in Richtung der Längsachse der Gewindebuchse, dessen Ausmaß zwischen
1/10 und 3/10 des Abstands zweier benachbarter Gewindegründe beträgt. Besonders bevorzugt
kann der Versatz zumindest eine translatorische Verschiebung in Richtung der Längsachse
der Gewindebuchse aufweisen, deren Ausmaß zwischen 17/100 und 25/100 des Abstands
zweier benachbarter Gewindegründe beträgt. Es wurde überraschend festgestellt, dass
das Ausmaß der translatorischen Verschiebung von dem Maß des Abstands zweier benachbarter
Gewindegründe abhängig sein kann, um eine Schraubverbindung mit geeigneten Eigenschaften
im Hinblick auf geringe Kerbwirkung und leichtes Verschrauben zu ermöglichen. In dem
genannten Bereich wurden sehr gute Ergebnisse erzielt.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet der Versatz zumindest eine translatorische
Verschiebung in Richtung der Längsachse der Gewindebuchse, dessen Ausmaß zwischen
1/10 und 2/10 des Quotienten von Hauptachse und Nebenachse der identischen Ellipsen
ist, wobei bevorzugt der Versatz zumindest eine translatorische Verschiebung in Richtung
der Längsachse der Gewindebuchse, dessen Ausmaß zwischen 12/100 und 15/100 des Quotienten
von Hauptachse und Nebenachse der identischen Ellipsen ist. Es wurde überraschend
festgestellt, dass das Ausmaß der translatorischen Verschiebung von dem Wert des Quotienten
der Mittelachsen der Ellipsen abhängig sein kann, um eine Schraubverbindung mit geeigneten
Eigenschaften im Hinblick auf geringe Kerbwirkung und leichtes Verschrauben zu ermöglichen.
In dem genannten Bereich wurden sehr gute Ergebnisse erzielt.
[0042] Die beschriebene Verbesserung in Bezug auf das Maß des Versatzes gegenüber dem Wert
der Gewindetiefe, dem Abstand zweier benachbarter Gewindegründe und dem Quotient der
Mittelachsen der Ellipsen stellt sich überraschend für jede der genannten Größen für
sich ein. Es kann aber auch eine Kombination der genannten Maße berücksichtigt werden,
indem der Versatz in Abhängigkeit von mindestens zwei der genannten Größen eingestellt
wird. Dadurch kann wieder eine Verbesserung erzielt werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Versatz der zwei Ellipsenabschnitte
eine reine Translation in Richtung der Längsachse der Gewindebuchse. Hierdurch kann
die Konstruktion des Gewindes stark vereinfacht werden.
[0044] Im Sinne der Beschreibung ist in der Regel die Längsachse der Gewindebuchse koinzident
mit der Längsachse des langgestreckten Körpers. Die Begriffe können im Wesentlichen
synonym zueinander verwendet werden, wobei je nach Kontext die Verwendung des einen
Begriffs vor dem anderen bevorzugt sein kann.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der langgestreckte Körper ein Gestängeschuss
eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement für einen Gestängeschuss
eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung.
[0046] Die Erfindung schafft auch eine Verwendung einer Gewindebuchse an einem langgestreckten
Körper für eine Gewindeverbindung mit einem Gewindestecker, wobei der Gewindestecker
ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde aufweist, bei dem benachbarte Flanken
eines Gewindeganges des Gewindesteckers Abschnitte derselben Ellipse ausbilden, wobei
als Innengewinde der Gewindebuchse ein Gewinde verwendet wird, bei dem benachbarte
Flanken des Innengewindes als Abschnitte zweier zueinander versetzter identischer
Ellipsen ausgebildet sind.
[0047] Die Erfindung schafft auch eine Verwendung eines Gewindesteckers an einem langgestreckten
Körper für eine Gewindeverbindung mit einer Gewindebuchse, wobei die Gewindebuchse
ein Innengewinde aufweist, bei dem benachbarte Flanken des Innengewindes als Abschnitte
zweier zueinander versetzter identischer Ellipsen ausgebildet sind, wobei der Gewindestecker
ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde aufweist, bei dem benachbarte Flanken
eines Gewindeganges des Gewindesteckers Abschnitte derselben Ellipse ausbilden.
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform kann auch bei der Verwendung der langgestreckte
Körper ein Gestängeschuss eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement
für einen Gestängeschuss eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung sein.
[0049] Die Erfindung schafft auch eine Gewindeverbindung umfassend eine in der vorliegenden
Beschreibung beschriebene Gewindebuchse und einen Gewindestecker an einem langgestreckten
Körper, wobei der Gewindestecker ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde aufweist,
bei dem benachbarte Flanken eines Gewindeganges des Gewindesteckers Abschnitte derselben
Ellipse ausbilden.
[0050] Sofern die Erfindung mittels unterschiedlicher Ausführungsformen und/oder Aspekten
(betreffend bspw. eine vorrichtungsmäßige oder verwendungsmäßige Ausgestaltung) beschrieben
wird, so ergänzen sich die Beschreibungen der einzelnen Ausgestaltungen bzw. Aspekte.
Insbesondere können die Ausführungen hinsichtlich der Gewindebuchse auch für den Aspekt
einer "Verwendung" gelten. Die Ausführungen hinsichtlich der Geometrie des Gewindes,
des damit verbundenen langgestreckten Körpers, eines Gestängeschusses und dergleichen
gelten auch für den Aspekt einer Gewindeverbindung, bei der neben der beschriebenen
Gewindebuchse auch ein Gewindestecker an einem langgestreckten Körper vorhanden ist,
wobei der Gewindestecker ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde aufweist, bei
dem benachbarte Flanken eines Gewindegangs des Gewindesteckers Abschnitte derselben
Ellipse ausbilden.
[0051] Es hat sich gezeigt, dass die Gewindebuchse in gewissem Rahmen auch mit anderen Gewindesteckern
zusammenwirken kann, bei dem benachbarte Flanken nicht zwingend korrespondierend bzw.
komplementär ausgebildet sind. Es wurde erkannt, dass eine an die Ausgestaltung der
beschriebenen Gewindebuchse angepasste Ausgestaltung des Gewindesteckers in der in
der vorliegenden Beschreibung beschriebenen Ausgestaltung bevorzugt sein kann. Es
hat sich überraschend weiter gezeigt, dass es bei einer Ausgestaltung des Gewindesteckers,
bei dem benachbarte Flanken einen Abschnitt ein und derselben Ellipse ausbilden, zu
einer weiteren Verbesserung des Gewindes kommen kann.
[0052] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ellipse, die benachbarte Flanken des
Gewindeganges des Gewindesteckers zumindest abschnittsweise ausbildet, identisch zu
den zwei Ellipsen der Gewindebuchse. Eine einfache Konstruktion der Gewinde ist möglich.
[0053] In einer bevorzugten Ausführungsform kann bei dem Gewindestecker auch der Gewindegrund
einen Abschnitt der Ellipse ausbilden. Hierdurch kann auch bei dem Gewindestecker
eine Kerbwirkung reduziert werden.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Gewindesteigung der Gewindebuchse
und/oder des Gewindesteckers zwischen 5 mm und 9 mm, vorzugsweise 7 mm.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Anschnittwinkel zwischen 20° und
30°.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt das Anschnittmaß des Gewindesteckers
mindestens 0,5 mm.
[0057] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt das Anschnittmaß der Gewindebuchse mindestens
1 mm.
[0058] In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Differenz zwischen dem Längenmaß
des Gewindesteckers und der Gewindebuchse höchstens 0,5 mm.
[0059] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0060] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Gewindebuchse;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Figur 1, in den zusätzlich geometrische Daten
eingezeichnet sind;
- Fig. 3
- einen zu der Gewindebuchse der Figur 1 in einer Ausführungsform korrespondierenden
Gewindestecker; und
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Figur 3, mit der Angabe weiterer geometrischer
Daten.
[0061] Figur 1 zeigt in der rechten der beiden Darstellungen einen Abschnitt eines langgestreckten
Körpers 1 mit einer Gewindebuchse 2 mit einem Innengewinde 3 in einer Schnittdarstellung.
Die Gewindebuchse 2 befindet sich endseitig an dem langgestreckten Körper 1, der als
Gestängeschuss eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement
für einen Gestängeschuss eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung ausgestaltet ist.
[0062] Die rechte der beiden Darstellungen der Figur 1 ist eine Schnittdarstellung der linken
Darstellung der Figur 1 entlang A-A. Die linke der beiden Darstellungen der Figur
1 zeigt eine Ansicht auf die Gewindebuchse 2 des langgestreckten Körpers 1 in Längsrichtung
des langgestreckten Körpers 1.
[0063] Der langgestreckte Körper 1 weist eine Längsachse L auf. Das Innengewinde 3 der Gewindebuchse
2 ist ein konisches Innengewinde. Das Innengewinde 3 der Gewindebuchse 2 ist in einer
vergrößerten Darstellung in der Figur 2 dargestellt.
[0064] Figur 2 zeigt das Innengewinde 3 der Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung. Die
benachbarten Flanken zwischen zwei Gewindespitzen GS sind als Abschnitte zweier zueinander
versetzter identischer Ellipsen E1, E2 ausgebildet. Es liegt ein Versatz VS zwischen
den beiden Ellipsen E1, E2 zueinander vor.
[0065] Die Figur 2 zeigt die mit GH bezeichnete Gewindehöhe zwischen Gewindespitze GS und
Gewindegrund GG.
[0066] Die Gewindespitze GS ist mittig zwischen zwei benachbarten Flanken positioniert.
Der Gewindegrund GG ist mittig zwischen zwei benachbarten Flanken positioniert.
[0067] Figur 3 zeigt in der rechten der beiden Darstellungen einen Abschnitt eines langgestreckten
Körpers 1 mit einem Gewindestecker 4 mit einem Außengewinde 5 in einer Schnittdarstellung.
Der Gewindestecker 4 befindet sich endseitig an dem langgestreckten Körper 1, der
als Gestängeschuss eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement
für einen Gestängeschuss eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung ausgestaltet ist.
[0068] Die rechte der beiden Darstellungen der Figur 3 ist eine Schnittdarstellung der linken
Darstellung der Figur 3 entlang A-A. Die linke der beiden Darstellungen der Figur
3 zeigt eine Ansicht auf den Gewindestecker 4 des langgestreckten Körpers 1 in Längsrichtung
des langgestreckten Körpers 1.
[0069] Der langgestreckte Körper 1 weist eine Längsachse L auf. Das Außengewinde 5 des Gewindesteckers
4 ist ein konisches Außengewinde. Das Außengewinde 5 des Gewindesteckers 4 ist in
einer vergrößerten Darstellung in der Figur 4 dargestellt.
[0070] Figur 4 zeigt das Außengewinde 5 der Figur 3 in einer vergrößerten Darstellung. Die
benachbarten Flanken zwischen zwei Gewindespitzen GS sind als Abschnitt einer Ellipse
E3 ausgebildet.
1. Gewindebuchse (2) an einem langgestreckten Körper (1) für eine Gewindeverbindung mit
einem Gewindestecker (4), wobei die Gewindebuchse (2) ein konisches Innengewinde (3)
aufweist, bei dem benachbarte Flanken des Innengewindes (3) als Abschnitte zweier
zueinander versetzter identischer Ellipsen (E1, E2) ausgebildet sind.
2. Gewindebuchse (2) nach Anspruch 1, wobei die zwei Ellipsen (E1, E2) stehende Ellipsen
sind.
3. Gewindebuchse (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Mittelachse zumindest einer der
beiden Ellipsen in einem Winkel von 70° bis 110°, bevorzugt 80° bis 100°, zur Längsachse
des langgestreckten Körpers angeordnet ist.
4. Gewindebuchse (2) nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gewindegrund
(GG) zwischen den benachbarten Flanken als Einhüllende der beiden Ellipsen (E1, E2)
ausgebildet ist.
5. Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Versatz (VS) zumindest
eine translatorische Verschiebung in Richtung der Längsachse (L) der Gewindebuchse
(2) beinhaltet, dessen Ausmaß zwischen 1/6 und 1/8 der Gewindehöhe (GH) beträgt.
6. Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Versatz (VS) zumindest
eine translatorische Verschiebung in Richtung der Längsachse (L) der Gewindebuchse
(2) beinhaltet, dessen Ausmaß zwischen 1/37 und 1/27 des Abstands zweier benachbarter
Gewindegründe (GG) beträgt.
7. Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Versatz (VS) zumindest
eine translatorische Verschiebung in Richtung der Längsachse (L) der Gewindebuchse
(2) beinhaltet, dessen Ausmaß zwischen 1/10 und 2/10 des Quotienten von Hauptachse
und Nebenachse der identischen Ellipsen (E1, E2) ist.
8. Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Versatz (VS) der zwei
Ellipsen (E1, E2) eine reine Translation in Richtung der Längsachse (L) der Gewindebuchse
ist.
9. Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der langgestreckte Körper
(1) ein Gestängeschuss eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement
für einen Gestängeschuss eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung ist.
10. Verwendung einer Gewindebuchse (2) an einem langgestreckten Körper (1) für eine Gewindeverbindung
mit einem Gewindestecker (4), wobei der Gewindestecker (4) ein auf einem Kern aufgebrachtes
Außengewinde (5) aufweist, bei dem benachbarte Flanken eines Gewindeganges des Gewindesteckers
(4) Abschnitte derselben Ellipse (E3) ausbilden, wobei als Innengewinde (3) der Gewindebuchse
(2) ein Gewinde verwendet wird, bei dem benachbarte Flanken des Innengewindes (3)
als Abschnitte zweier zueinander versetzter identischer Ellipsen (E1, E2) ausgebildet
sind.
11. Verwendung eines Gewindesteckers (4) an einem langgestreckten Körper (1) für eine
Gewindeverbindung mit einer Gewindebuchse (2), wobei die Gewindebuchse (2) ein Innengewinde
(3) aufweist, bei dem benachbarte Flanken des Innengewindes (3) als Abschnitte zweier
zueinander versetzter identischer Ellipsen (E1, E2) ausgebildet sind, wobei der Gewindestecker
(4) ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde (5) aufweist, bei dem benachbarte
Flanken eines Gewindeganges des Gewindesteckers (4) Abschnitte derselben Ellipse (E3)
ausbilden.
12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11, wobei der langgestreckte Körper (1) ein Gestängeschuss
eines Bohrstrangs für eine Erdbohrvorrichtung oder ein Antriebselement für einen Gestängeschuss
eines Bohrstrangs einer Erdbohrvorrichtung ist.
13. Gewindeverbindung umfassend eine Gewindebuchse (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
9 und einen Gewindestecker (4) an einem langgestreckten Körper (1), wobei der Gewindestecker
(4) ein auf einem Kern aufgebrachtes Außengewinde (5) aufweist, bei dem benachbarte
Flanken eines Gewindeganges des Gewindesteckers (4) Abschnitte derselben Ellipse (E3)
ausbilden.
14. Gewindeverbindung nach Anspruch 12, wobei die Ellipse (E3) identisch zu den zwei Ellipsen
(E1, E2) der Gewindebuchse (2) ist.
15. Gewindeverbindung nach Anspruch 12 oder 13, wobei auch der Gewindegrund (GG) einen
Abschnitt der Ellipse (E3) ausbildet.