[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Innenreiniger für ein Blasinstrument, das
einen Zentralkanal und wenigstens ein in den Zentralkanal mündendes Tonloch aufweist,
wobei der Innenreiniger einen Stab aufweist.
[0002] Da in Blasinstrumente mit dem Mund geblasen wird, dringt in diese mit der hineingeblasenen
Luft auch Feuchtigkeit, die aus dem Inneren des jeweiligen Blasinstrumentes entfernt
werden muss, um das Musikinstrument nicht durch dauerhaftes Absetzen von Speichel
oder gar Magensäure zu schädigen und die Musikqualität infolge von feuchtigkeitsbedingten
Änderungen des Luftströmungsverhaltens innerhalb des Musikinstrumentes nicht zu beeinträchtigen.
[0003] Das sich in den Tonlöchern von Blasinstrumenten, auch Windkanälen genannt, sammelnde
Kondenswasser wirkt durch seine Oberflächenspannung adhäsiv, kriecht dabei in Ecken
und sammelt sich um minimale Störungen auf der Oberfläche und bildet Tröpfchen. Dadurch
werden auch sehr kleine Störungen im Windkanal, die im trockenen Zustand nichts ausmachen,
verstärkt und das jeweilige Blasinstrument klingt heiser.
[0004] Für die Innenreinigung von Flöten werden typischerweise Flötenwischer eingesetzt,
welche einen Draht mit einem daran angebrachten flauschigen Reinigungsbesatz aufweisen,
welcher mit Hilfe des Drahtes in einen inneren Zentralkanal der Flöte geschoben wird,
um darin enthaltene Feuchtigkeit, wie dort entstandenes Kondenswasser, aufzunehmen.
[0005] Die Tonlöcher der Flöte können hiermit kaum gereinigt werden, da der Flötenwischer
nur axial in dem Zentralkanal hin- und herbewegt werden kann.
[0006] Bei einem anderen Innenreiniger für Blasinstrumente werden mehrere Tücher zusammengebunden
und an einer Schnur durch das Innere des Blasinstrumentes gezogen. Ferner kann, wie
es in der Druckschrift
DE 92 14 532 U beschrieben ist, ein Tuch an einer seiner Ecken durch eine Öse gezogen und dann um
einen vorzugsweise profilierten Stab gewickelt werden, der dann durch das Blasinstrument
geschoben wird. Auch hiermit werden die Tonlöcher des jeweiligen Blasinstrumentes
nicht gereinigt.
[0007] Eine Vorrichtung zum Sterilisieren eines Saxophons ist aus der Druckschrift
KR 10 2021 0 017 665 A bekannt. Die Vorrichtung weist eine Abdeckung, einen Lüfter und einen flexiblen, eine
Vielzahl von Löchern aufweisenden Schlauch auf, der in einen Schallbecher eines Saxophons
eingeführt wird. Die Öffnung des Schallbechers wird mit der Abdeckung verschlossen.
Der Lüfter bläst Luft durch den Schlauch, die durch die Öffnungen in dem Schlauch
wieder austritt, um Speichelrückstände im Saxophon zu trocknen. Zusätzlich werden
Bakterien durch UV-Lampen abgetötet, die entlang des Schlauches angeordnet sind.
[0008] In der Druckschrift
AT 518 969 A1 ist ein Blasinstrumentenreinigungsgerät mit einem flexiblen Schlauch mit einer daran
angeordneten Düse beschrieben. Der Schlauch wird in ein Blasinstrument eingeführt
und mit einer Reinigungsflüssigkeit durchspült, welche an der Düse wieder austritt.
Eine auf den Schlauch aufgesetzte Kappe verhindert, dass die Reinigungsflüssigkeit
beim Spülen entgegen einer Spülrichtung aus dem Blasinstrument herausspritzt.
[0009] Aus der Druckschrift
DE 3 715 490 A1 ist eine Reinigungsvorrichtung für das Innere von Blasinstrumenten, wie Trompeten,
bekannt, die eine flexible Schnur aufweist, an deren Ende ein kugel- oder kegelförmiger
Schaum- oder Schwammgummi befestigt ist. Zur Innenreinigung des Blasinstrumentes wird
der Schaum- oder Schwammgummi angefeuchtet und durch das Innere des Blasinstrumentes
gezogen. Auch mit diesem Innenreiniger lassen sich Tonlöcher von Blasinstrumenten
nicht reinigen.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Innenreiniger für ein
Blasinstrument zur Verfügung zu stellen, mit dem auch Tonlöcher des jeweiligen Blasinstrumentes
zuverlässig gereinigt werden können.
[0011] Die Aufgabe wird durch einen Innenreiniger für ein Blasinstrument, das einen Zentralkanal
und wenigstens ein in den Zentralkanal mündendes Tonloch aufweist, gelöst, wobei der
Innenreiniger einen Stab aufweist, wobei an einem Stabendbereich des Stabes ein Zentralkanaldichtungsmittel
und an einem oder um einen Stabanfangsbereich des Stabes ein Zentralkanalein- und/oder
-aufsatz ausgebildet ist, und wobei der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz wenigstens
eine Fluiddurchgangsöffnung aufweist und/oder der Stab ein an dem Stabanfangsbereich
offenes und an dem Stabendbereich geschlossenes Rohr ist, in dessen Umfangswand wenigstens
eine Rohröffnung ausgebildet ist.
[0012] Bei der vorliegenden Erfindung wird der Stab des Innenreinigers beginnend mit seinem
Stabendbereich in den Zentralkanal des Blasinstrumentes eingebracht. Durch das an
dem Stabendbereich befindliche Zentralkanaldichtungsmittel wird der Zentralkanal des
Blasinstrumentes einseitig geschlossen. Damit entsteht zwischen einer Innenwand des
Zentralkanals, um den in dem Blasinstrument befindlichen Bereich des Stabes ein durch
das Zentralkanaldichtungsmittel einseitig begrenzter Fluidkanal, der in Verbindung
mit den Tonlöchern in diesem Bereich des Blasinstrumentes steht. Dabei wird in der
vorliegenden Erfindung unter einem Fluid sowohl Luft und feuchtigkeitshaltige Luft
als auch Flüssigkeit verstanden.
[0013] Über diesen Fluidkanal können die Tonlöcher mit Luft oder Flüssigkeit ausgeblasen
oder ausgesaugt werden. Dies geschieht über den am oder um den Stabanfangsbereich
befindlichen Zentralkanalein- und/oder -aufsatz oder über den Stab selbst. In dem
ersten Fall weist der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz wenigstens eine Fluiddurchgangsöffnung
auf, über die er in direkter fluider Verbindung mit dem Fluidkanal und damit auch
mit dem wenigstens einen Tonloch ist. In dem zweiten Fall ist der Stab innen hohl,
also ein Rohr, ist an seinem Stabendbereich geschlossen und weist in seiner Umfangswand
wenigstens eine Rohröffnung auf. Somit können in diesem zweiten Fall der Fluidkanal
und damit auch das wenigstens eine Tonloch durch Blasen oder Saugen durch den Stab
gereinigt werden.
[0014] Wenn das wenigstens eine Tonloch mittels einer Klappe geschlossen ist, wie es teilweise
bei einer Oboe der Fall ist, ist diese jeweils für die Reinigung zu öffnen. Wenn alle
in den Fluidkanal mündenden Tonlöcher offen sind, wie es beispielsweise bei der Flöte
der Fall ist, sind alle in den Fluidkanal mündenden Tonlöcher bis auf eines während
der Reinigung des jeweils offenen Tonloches zu schließen.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Innenreinigers ist das
Zentralkanaldichtungsmittel ein Gummi- oder Silikonkragen. Durch die Flexibilität
des Materials des Gummi- oder Silikonkragens kann dieser einfach in den Zentralkanal
des Blasinstrumentes eingeführt werden, wobei er sich an die Innenwand des Zentralkanals
anlegt und damit den Zentralkanal einseitig verschließt. Dabei passt sich der Gummi-
oder Silikonkragen an unterschiedliche Zentralkanalinnendurchmesser des jeweiligen
Blasinstrumentes an, was beispielsweise von großem Vorteil bei Blasinstrumenten wie
der Oboe ist, bei welchen sich der Zentralkanalinnendurchmesser nach innen konisch
aufweitet.
[0016] In einer anderen, ebenfalls geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Innenreinigers
kann das Zentralkanaldichtungsmittel auch einen Schirm und einen Aufspann- und Zusammenklappmechanismus
für den Schirm aufweisen. Der Schirm ist dabei vorzugsweise so ausgerichtet, dass
er mit seiner Schirmspitze in Richtung des Stabendbereiches ragt. Der Schirm kann
allerdings auch in die entgegengesetzte Richtung, also mit seiner Schirmspitze in
Richtung des Stabanfangsbereiches, ausgerichtet sein. In jedem Fall muss der Schirm
soweit aufgespannt werden können, dass er in der Lage ist, den Zentralkanal zu verschließen.
In einer gewünschten Stelle in dem Zentralkanal kann der Schirm durch den Aufspann-
und Zusammenklappmechanismus soweit aufgespannt werden, dass er den Zentralkanal einseitig
verschließt. Umgekehrt kann der Schirm nach erfolgter Innenreinigung des Blasinstrumentes
für ein einfaches Zurückziehen des Stabes aus dem Blasinstrument mit dem Aufspann-
und Zusammenklappmechanismus wieder zusammengeklappt werden.
[0017] In noch einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Innenreinigers kann
das Zentralkanaldichtungsmittel ein Ballon sein. Dieser Ballon ist aufblasbar und
aussaugbar. Somit kann der Ballon soweit aufgeblasen werden, dass er den Zentralkanal
einseitig verschließt. Zum Herausziehen des Stabes aus dem Blasinstrument kann der
Ballon ausgesaugt werden.
[0018] Bevorzugt ist die wenigstens eine Rohröffnung wenigstens ein Längsschlitz. Der Längsschlitz
erstreckt sich entlang einer Teillänge des Stabes und schafft somit eine fluide Verbindung
zwischen dem Stabanfangsbereich und dem den Stab umgebenden Fluidkanal und damit auch
mit dem wenigstens einen in den Fluidkanal mündenden Tonloch, wodurch sowohl der Fluidkanal
als auch das wenigstens eine Tonloch einfach und effektiv ausgeblasen oder ausgesaugt
werden können.
[0019] Während es grundsätzlich möglich ist, dass bei der vorliegenden Erfindung an den
Stabanfangsbereich und/oder den Zentralkanalein- und/oder -aufsatz direkt der Mund
angesetzt und damit das Blasinstrument mittels des Innenreinigers ausgeblasen oder
ausgesaugt wird, ist in einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Innenreinigers an einer Blas- oder Pumpöffnung des Zentralkanalein- und/oder -aufsatzes
ein Blas- oder Pumpmittel angeordnet, mit dem das Ausblasen oder Aussaugen vorgenommen
werden kann.
[0020] Beispielsweise ist das Blas- oder Pumpmittel eine Ballonpumpe, eine Kolbenpumpe oder
ein Blasebalg.
[0021] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Zentralkanalein- und/oder
-aufsatz ein Drehteil mit einer Stabaufnahme und einer die Stabaufnahme übergreifenden
Einsatzhülse ist, wobei die wenigstens eine Fluiddurchgangsöffnung zwischen der Einsatzhülse
und der Stabaufnahme ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Innenreinigers ist der Stab an seinem Stabanfangsbereich in der Stabaufnahme aufgenommen,
beispielsweise eingeklemmt, eingeschraubt oder eingeklebt. Die Einsatzhülse wird bei
dieser Ausführungsform der Erfindung in den Zentralkanal eingesetzt oder eingeschoben.
[0022] Um die Einsatzhülse kann eine Aufsatzglocke ausgebildet sein, die ein offenes Ende
des Blasinstrumentes, auf dem typischerweise bei Gebrauch des Blasinstrumentes ein
Mundstück des Blasinstrumentes sitzt, überstülpt. Die Aufsatzglocke ist vorzugsweise
mit der Einsatzhülse an einer Blas- oder Saugöffnung des Innenreinigers verbunden.
Dies schafft eine zusätzlich Dichtheit an der Blas- oder Saugöffnung.
[0023] Wenn der Stab ein Rohr ist, kann bei einer einfachen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Innenreinigers der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz ein Einsatzstopfen oder eine
Aufsatzmuffe sein, durch den/die das Rohr, in dessen Umfangswand die wenigstens eine
Rohröffnung ausgebildet ist, durchgeführt ist. Ist der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz
ein Einsatzstopfen, ist er in den Zentralkanal geschoben. Ist der Zentralkanalein-
und/oder -aufsatz eine Aufsatzmuffe, überstülpt diese ein offenes Ende des Blasinstrumentes,
auf dem typischerweise bei Gebrauch des Blasinstrumentes ein Mundstück des Blasinstrumentes
sitzt. Der Stabanfangsbereich wird dabei durch den Einsatzstopfen oder die Aufsatzmuffe
in einer zentralen Position gehalten, wobei gleichzeitig das sonst offene Ende des
Blasinstrumentes vorteilhaft - bis auf den offenen Rohranfang - mittels des Einsatzstopfens
oder der Aufsatzmuffe abgedichtet ist.
[0024] Der Stab ist besonders stabil, wenn er aus Carbon ausgebildet ist.
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, deren Aufbau, Funktion und
Vorteile, werden im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Innenreinigers in einer geschnittenen
Seitenansicht zeigt; und
- Figur 2
- schematisch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Innenreinigers in einer
geschnittenen Seitenansicht zeigt.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Innenreinigers
1 für ein Blasinstrument 10 in einer geschnittenen Seitenansicht. Figur 2 zeigt eine
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Innenreinigers 1' für ein Blasinstrument
10, ebenfalls in einer geschnittenen Seitenansicht.
[0027] In den gezeigten Ausführungsformen ist das Blasinstrument 10 eine Oboe, von welcher
nur ein Teilabschnitt ohne Klappen dargestellt ist. Der jeweilige Innenreiniger 1,
1' ist jedoch auch für andere Blasinstrumente, wie beispielsweise für Flöten oder
Klarinetten, einsetzbar.
[0028] Das Blasinstrument 10 weist in seinem Korpus 16 einen hohlen Zentralkanal 11 auf.
In den Zentralkanal 11 münden seitlich mehrere, jeweils durch den Korpus 16 verlaufende
Tonlöcher 12. Der Zentralkanal 11 weist eine Innenwand 14 auf, durch die die Tonlöcher
12 hindurchgehen.
[0029] In der gezeigten Ausführungsform sind die Tonlöcher 12 jeweils am Ende eines Oktavventils
13 ausgebildet. In anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, wie bei einer
Flöte, können die Tonlöcher 12 auch ohne Zusammenhang mit einem Oktavventil 13 ausgebildet
sein. Bei dem jeweiligen Blasinstrument 10 kann außen auf dem jeweiligen Tonloch 12
oder auf dem Oktawentil 13 eine in den Figuren nicht gezeigte Klappe ausgebildet sein.
[0030] Das Blasinstrument 10 weist dann, wenn mit ihm gespielt wird, an seinem Instrumentanfangsbereich
15 ein Mundstück auf, das zur Innenreinigung des Blasinstrumentes 10 abgenommen ist
und daher in den Figuren nicht gezeigt ist.
[0031] Der Innenreiniger 1, 1' weist jeweils einen Stab 2, 2' auf. Der Stab 2, 2' weist
jeweils einen Stabanfangsbereich 21 und einen dem Stabanfangsbereich gegenüberliegenden
Stabendbereich 22 auf. Mit dem Stabendbereich 22 wird der jeweilige Stab 2, 2' durch
den Instrumentanfangsbereich 15 in den Zentralkanal 11 des Blasinstrumentes 10 eingeführt.
[0032] Der Stab 2, 2' ist in den gezeigten Ausführungsformen aus Carbon ausgebildet, kann
jedoch auch aus einem anderen Material, wie beispielsweise aus Metall, ausgebildet
sein.
[0033] Zwischen dem jeweiligen Stab 2, 2' und der Innenwand 14 des Zentralkanals 11 verläuft
ein Fluidkanal.
[0034] Der Stab 2 des Innenreinigers 1 ist ein Rohr, also innen hohl. Der Stab 2 weist einen
Längsschlitz 23 auf. Der Längsschlitz 23 ist eine in einer Umfangswand des Rohres
ausgebildete Rohröffnung. Anstelle des Längsschlitzes 23 oder zusätzlich zu dem Längsschlitz
23 können in der Umfangswand des Rohres auch andere Rohröffnungen, wie beispielsweise
Löcher, ausgebildet sein.
[0035] Die jeweilige Rohröffnung schafft eine fluide Verbindung zwischen dem Rohrinnenraum
und dem Zentralkanal 11 des Blasinstrumentes 10.
[0036] Der Stab 2 ist an seinem Stabanfangsbereich 21 geöffnet und an seinem Stabendbereich
22 geschlossen. Luft, die an dem Stabanfangsbereich 21 in den Stab 2 geblasen wird,
und/oder Flüssigkeit, die an dem Stabanfangsbereich 21 in den Stab 2 gespritzt wird,
tritt somit nur durch den Längsschlitz 23 in den Zentralkanal 11 aus und gelangt durch
diesen durch ein während der Innenreinigung geöffnetes Tonloch 12 nach außen. Umgekehrt
verläuft Luft und/oder Flüssigkeit, die über den offenen Stabanfangsbereich 21 angesaugt
wird, zunächst über das offene Tonloch 12, dann in den Zentralkanal 11, dann über
den Längsschlitz in den hohlen Innenraum des Stabes 2 in den Stabanfangsbereich 21.
Mit dem jeweiligen Luftstrom wird vorhandene Feuchtigkeit mitgeführt, sodass diese
aus dem Blasinstrument 10, insbesondere auch aus dem jeweils geöffneten Tonloch 12,
herausgeblasen oder aus diesem herausgesaugt wird.
[0037] Bei dem Innenreiniger 1 aus Figur 1 ist der Stab 2 durch einen Zentralkanalein- und/oder
-aufsatz 4 hindurchgeführt, der als ein Einsatzstopfen ausgebildet ist. Der Einsatzstopfen
kann beispielsweise ein Korken sein. Der Einsatzstopfen ist in den Instrumentanfangsbereich
15 eingeführt und ist darin fest gehalten. Der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz
4 hält den Stab 2 mittig in dem Zentralkanal 11.
[0038] Dabei ragt der Stab 2 an seinem Stabanfangsbereich 21 aus dem Einsatzstopfen heraus,
ist also von außen zugänglich.
[0039] Anstelle des Einsatzstopfens kann der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz 4 bei anderen,
nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung auch als eine den Instrumentanfangsbereich
15 überstülpende Aufsatzmuffe ausgebildet sein, durch der Stab 2 mittig hindurchgeführt
ist und die den Stab 2 festhält.
[0040] Bei dem Innenreiniger 1' aus Figur 2 ist der Stab 2` ein in sich geschlossener Stab,
also nicht innen hohl. Der Stab 2' kann beispielsweise aus umeinander gewundenen Drähten
bestehen.
[0041] Der Stab 2' ist an seinem Stabanfangsbereich 21 an einem Zentralkanalein- und/oder
-aufsatz 5 gehalten. Der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz 5 ist in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Drehteil. Der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz 5 weist eine
zentral ausgebildete Stabaufnahme 53, in der der Stabanfangsbereich 21 des Stabes
2` aufgenommen ist. Die Stabaufnahme 53 ist von einer Einsatzhülse 54 übergriffen.
Dabei ist zwischen der Einsatzhülse 54 und der Stabaufnahme 53 wenigstens eine Fluiddurchgangsöffnung
51 ausgebildet.
[0042] Bei dieser Ausführungsform befindet sich der Stabanfangsbereich 21 des Stabes 2`
bei in das Blasinstrument 10 eingeführtem Innenreiniger 1' in dem Zentralkanal 11.
Der Stab 2' ist daher nicht selbst von außen zugänglich, sondern nur mittelbar über
den Zentralkanalein- und/oder -aufsatz 5.
[0043] Die Einsatzhülse 54 steckt fest in dem Instrumentanfangsbereich 15. In anderen, nicht
gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann konzentrisch zu der Einsatzhülse,
um den Instrumentanfangsbereich 15 eine Aufsatzglocke ausgebildet sein.
[0044] Zur Innenreinigung des Blasinstrumentes 10 wird auf den Zentralkanalein- und/oder
-aufsatz 5 ein in Figur 2 nicht gezeigtes Blas- oder Pumpmittel aufgesetzt. Das Blas-
oder Pumpmittel kann beispielsweise eine Ballonpumpe, eine Kolbenpumpe oder ein Blasebalg
sein.
[0045] Bei dem Innenreiniger 1 aus Figur 1 ist ein solches Blas- oder Pumpmittel entbehrlich.
Hier kann der Mund direkt an den Stabanfangsbereich 21 angesetzt und mit dem Mund
durch den Stab 2 geblasen oder gesaugt werden.
[0046] Da typischerweise mehrere Tonlöcher 12 mit dem Zentralkanal 11 verbunden sind, kann
über ein wechselseitiges Öffnen und Schließen der Tonlöcher 12 ein effektives Reinigen
des jeweils geöffneten Tonloches 12 erreicht werden.
[0047] An dem Stabendbereich 22 des jeweiligen Stabes 2, 2` ist jeweils ein Zentralkanaldichtungsmittel
ausgebildet. Mit dem Zentralkanaldichtungsmittel wird der Zentralkanal 11 abgedichtet.
[0048] In den gezeigten Ausführungsbeispielen ist das Zentralkanaldichtungsmittel ein Gummi-
oder Silikonkragen 3, der sich um den Stab 2, 2' erstreckt. Der Gummi- oder Silikonkragen
3 legt sich dadurch, dass er aus flexiblem Material besteht, stets an die Innenwand
14 des Zentralkanals 11 an. Er dichtet dadurch einen Bereich des Zentralkanals 11
vor dem Gummi- oder Silikonkragen 3 von einem Bereich des Zentralkanals 11 nach dem
Gummi- oder Silikonkragen 3 ab.
[0049] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann als
Zentralkanaldichtungsmittel auch ein Schirm, der einen Aufspann- und Zusammenklappmechanismus
für den Schirm aufweist, verwendet werden. Ferner kann als Zentralkanaldichtungsmittel
auch ein aufblasbarer und aussaugbarer Ballon eingesetzt werden.
[0050] Grundsätzlich können über die Länge des Stabes 2, 2' auch mehrere Zentralkanaldichtungsmittel
angeordnet sein.
1. Innenreiniger (1, 1') für ein Blasinstrument (10), das einen Zentralkanal (11) und
wenigstens ein in den Zentralkanal (11) mündendes Tonloch (12) aufweist, wobei der
Innenreiniger (1, 1') einen Stab (2, 2') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass an einem Stabendbereich (22) des Stabes (2, 2') ein Zentralkanaldichtungsmittel und
an einem oder um einen Stabanfangsbereich (21) des Stabes (2, 2') ein Zentralkanalein-
und/oder -aufsatz (4, 5) ausgebildet ist, wobei
der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz (5) wenigstens eine Fluiddurchgangsöffnung
(51) aufweist
und/oder
der Stab (2) ein an dem Stabanfangsbereich (21) offenes und an dem Stabendbereich
(22) geschlossenes Rohr ist, in dessen Umfangswand wenigstens eine Rohröffnung ausgebildet
ist.
2. Innenreiniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralkanaldichtungsmittel ein Gummi- oder Silikonkragen (3) ist.
3. Innenreiniger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralkanaldichtungsmittel einen Schirm und einen Aufspann- und Zusammenklappmechanismus
für den Schirm aufweist.
4. Innenreiniger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralkanaldichtungsmittel ein aufblasbarer und aussaugbarer Ballon sein.
5. Innenreiniger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Rohröffnung wenigstens ein Längsschlitz (23) ist.
6. Innenreiniger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Blas- oder Pumpöffnung (52) des Zentralkanalein- und/oder -aufsatzes (5)
ein Blas- oder Pumpmittel angeordnet ist.
7. Innenreiniger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Blas- oder Pumpmittel eine Ballonpumpe, eine Kolbenpumpe oder ein Blasebalg ist.
8. Innenreiniger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz (5) ein Drehteil mit einer Stabaufnahme (53)
und einer die Stabaufnahme (53) übergreifenden Einsatzhülse (54) ist, wobei die wenigstens
eine Fluiddurchgangsöffnung (51) zwischen der Einsatzhülse (54) und der Stabaufnahme
(53) ausgebildet ist.
9. Innenreiniger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass um die Einsatzhülse (54) eine Aufsatzglocke ausgebildet ist.
10. Innenreiniger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralkanalein- und/oder -aufsatz (4) ein Einsatzstopfen oder eine Aufsatzmuffe
ist, durch den/die das Rohr, in dessen Umfangswand die wenigstens eine Rohröffnung
ausgebildet ist, durchgeführt ist.
11. Innenreiniger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab (2, 2') aus Carbon ausgebildet ist.