[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betrieb einer Handwerkzeugmaschine, vorzugsweise
eines Drehschlagschraubers, ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens und
eine zur Durchführung des Verfahrens eingerichtete Handwerkzeugmaschine.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik, siehe beispielsweise
EP 3 381 615 A1, sind Handwerkzeugmaschinen zum Anziehen und Lösen von Schraubenelementen, wie beispielsweise
Gewindemuttern und Schrauben, bekannt, die als Drehschlagschrauber ausgeführt sind.
Drehschlagschrauber umfassen einen Aufbau, bei welchem eine Schlagkraft in einer Drehrichtung
durch eine Drehschlagkraft eines Hammers an ein Schraubenelement übertragen wird.
Der Drehschlagschrauber, welcher diesen Aufbau hat, umfasst einen Motor, einen durch
den Motor anzutreibenden Hammer, einen Amboss, welcher durch den Hammer geschlagen
wird, und ein Werkzeug. Bei dem Drehschlagschrauber wird der in einem Gehäuse eingebaute
Motor angetrieben, wobei der Hammer durch den Motor angetrieben, der Amboss wiederum
durch den sich drehenden Hammer geschlagen und eine Schlagkraft an das Werkzeug abgegeben
wird, wobei zwei unterschiedliche Betriebszustände, nämlich "kein Schlagbetrieb" und
"Schlagbetrieb" unterschieden werden können.
[0003] Drehschlagschrauber werden typischerweise mit austauschbaren Nüssen für Sechskantköpfe
oder mit Werkzeugbits verwendet. Ein Problem kann hierbei auftreten, wenn beim Anziehen
oder Verschrauben eines Befestigungselements ein Verklemmen der Nuss oder des Bits
auf oder im Antrieb des Befestigungselements beziehungsweise auf der Schnittstelle
des Gerätes zur Aufnahme des Zubehörs wie Nüsse oder Bits stattfindet. Im Rahmen der
vorliegenden Offenbarung wird in diesem Zusammenhang der Begriff "Verklemmen" oder
auch "Verklemmung" verwendet. Gegebenenfalls ist die Verklemmung auch unter Aufwand
beträchtlicher Kräfte nicht zu lösen. Bedingt durch die hohen Momente, die zum Anziehen
einer Verschraubung üblicherweise benötigt werden, und die impulsartige Belastung
durch den Schlagbetrieb im Falle von Drehschlagschraubern, kommt dieses Problem recht
häufig vor.
[0004] Während die Erfindung in der vorliegenden Offenbarung vornehmlich anhand eines Drehschlagschraubers
beschrieben wird, ist sie nicht auf diese Anwendung beschränkt, sondern kann auch
auf andere Handwerkzeugmaschinen mit rotatorischem Antrieb angewendet werden, beispielsweise
Akku-Schrauber.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Verfahren zum Betrieb einer anzugeben, welches die oben genannten Nachteile zumindest
teilweise behebt, oder zumindest darin, eine Alternative zum Stand der Technik anzugeben.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine entsprechende Handwerkzeugmaschine anzugeben.
[0006] Diese Aufgaben werden mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen
Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Betrieb einer Handwerkzeugmaschine offenbart,
wobei die Handwerkzeugmaschine eine Werkzeugaufnahme zur Aufnahme eines Werkzeugs
wie beispielsweise eines Werkzeugbits oder einer Nuss aufweist. Das Werkzeug ist dazu
eingerichtet, über einen korrespondierenden Antrieb eines Befestigungselements das
Befestigungselement rotatorisch anzutreiben. Dabei umfasst das Verfahren die Schritte:
- S1
- Verschrauben des Befestigungselements in einem Substrat, unter Drehen der Werkzeugaufnahme
und somit des Befestigungselements in einer ersten Drehrichtung;
- S2
- Drehen der Werkzeugaufnahme in einer zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Drehrichtung, bei einer vordefinierten Drehzahl und für eine vordefinierte Zeitdauer.
[0008] Das Drehen in der ersten Drehrichtung ist im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
wie in Schritt S1 definiert als ein Drehen in derjenigen Richtung zu verstehen, die
ein Verschrauben des Befestigungselements bewirkt. Bei Befestigungselementen mit Rechtsgewinde
ist dies also ein Drehen im Uhrzeigersinn, bei Befestigungselementen mit Linksgewinde
ist es ein Drehen gegen den Uhrzeigersinn.
[0009] Nach dem Verschrauben wird das Befestigungselement mit einem bestimmten Lösemoment
im verschraubten Zustand gehalten. Das Drehen der Werkzeugaufnahme in der zweiten,
der ersten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung bewirkt also, dass in den Schnittstellen
zwischen Befestigungselement, Werkzeug, und Werkzeugaufnahme ein Drehmoment wirkt,
welches mindestens dem Lösemoment entspricht und somit groß genug ist, eine potentiell
während des Verschraubens an einer oder mehreren dieser Stellen aufgetretene Verklemmung
zu lösen. Durch passende Wahl von Drehzahl und/oder Zeitdauer des Drehens in der zweiten
Drehrichtung wird dabei die Verschraubung nicht oder nur in vernachlässigbarem Ausmaß
gelöst.
[0010] Ein erneutes Verklemmen während des Drehens in der zweiten Drehrichtung tritt aufgrund
der hierbei insgesamt geringen eingebrachten Energie in der Regel nicht auf.
[0011] Auf diese Weise kann beim Verschrauben eines Befestigungselements mit einem Drehschlagschrauber
zuverlässig eine Verklemmung von Antrieb und Befestigungselement bzw. von Antrieb
und Schnittstelle des Gerätes gelöst werden.
[0012] Ein Benutzer muss also nicht selbst, mit oder ohne zusätzliches Werkzeug wie beispielsweise
einer Zange, die Schraube oder Mutter aus der Nuss oder dem Bit entfernen, beziehungsweise
die Nuss oder den Bit vom Gerät lösen. Entsprechend wird die Gefahr einer Verletzung
beim manuellen Lösen einer Verklemmung reduziert.
[0013] Ferner wird die Geschwindigkeit beim Lösen von Serienschraubvorgängen erhöht und
der Vorgang wird durch das Wegfallen des Erfordernisses eines weiteren Werkzeugs vereinfacht.
[0014] In Ausführungsformen umfasst das Verfahren den Schritt:
- S1a
- Überwachen, ob während des oder nach dem Verschrauben eine Verklemmung vorliegt, wobei
eine Verklemmung vorliegt, wenn das Werkzeug in der Werkzeugaufnahme verklemmt ist
und/oder wenn der Antrieb des Befestigungselements und das Werkzeug ineinander verklemmt
sind.
[0015] Dabei kann das Überwachen in Schritt S1a durch einen Benutzer der Handwerkzeugmaschine
ausgeführt werden oder zumindest teilweise automatisch erfolgen.
[0016] Das zumindest teilweise automatische Überwachen, ob eine Verklemmung vorliegt, kann
beispielsweise durch Verwendung von Messgrößen aus der Handwerkzeugmaschine erfolgen,
umfassend durch eigens zu diesem Zweck installierte Sensoren erfasste Messgrößen wie
beispielsweise Beschleunigungsdaten.
[0017] In Ausführungsformen wird Schritt S2 dadurch eingeleitet, dass der Benutzer einen
von einem Ein/Aus Schalter der Handwerkzeugmaschine separaten Bedienknopf betätigt.
[0018] In Ausführungsformen wird Schritt S2 ausgeführt, wenn in Schritt S1a festgestellt
wird, dass eine Verklemmung vorliegt. Die in Schritt S2 verwendeten Schraubparameter
wie Umdrehungsgeschwindigkeit, Dauer der Drehrichtungsumkehr, und/oder Höhe des anliegenden
Drehmoments können dabei an die aktuelle Verschraubung angepasst sein.
[0019] Das Verschrauben in Schritt S1 kann zumindest teilweise unter Ausführung eines Drehschlagbetriebs
erfolgen. Unter Drehschlagbetrieb ist hierbei ein Betrieb zu verstehen, bei dem ein
Schlagmechanismus der Handwerkzeugmaschine impulsartige Schläge auf das zu verschraubende
Befestigungselement in dessen Drehrichtung ausübt. Der Drehschlagbetrieb wird üblicherweise
bei der Verwendung von Drehschlagschraubern ausgeführt.
[0020] In Ausführungsformen umfasst das Verfahren den Schritt:
- S3
- automatisches Erkennen des Drehschlagbetriebs.
[0021] Dabei kann der Schritt S2 nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Erkennen des Drehschlagbetriebs
und/oder nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs ausgeführt
werden.
[0022] Das automatische Erkennen in Schritt S3 erfolgt in Ausführungsformen der Erfindung
zumindest teilweise anhand einer Signalform einer Betriebsgröße eines Elektromotors
der Handwerkzeugmaschine. Eine solche Signalform kann beispielsweise den Motorstrom
wiedergeben.
[0023] Das Ausführen des Verfahrens kann also vollkommen automatisch erfolgen, mit hieraus
resultierenden Vorteilen hinsichtlich einer möglichst einfachen Handhabung der Handwerkzeugmaschine
durch einen Benutzer.
[0024] In Ausführungsformen löst ein Betätigen eines Bedienknopfes der Handwerkzeugmaschine
den Schritt S1 aus, und ein Loslassen des Bedienknopfes bricht das Verfahren ab und/oder
beendet es.
[0025] In diesem Fall steht es dem Benutzer offen, selbständig auf eine eventuell vorliegende,
unter Umständen auch vom Benutzer erkannte, Verklemmung zu reagieren.
[0026] In einigen Ausführungsformen wird das Verfahren über eine Softwareapplikation (App)
gestartet beziehungsweise initialisiert, wobei die App auf einem von der Handwerkzeugmaschine
separaten Endgerät ausgeführt wird.
[0027] Dies hat, neben einer bequemen Bedienbarkeit durch den Benutzer, unter anderem Vorteile
in Bezug auf eine effiziente Einstellung von Parametern des Schraubvorgangs, und somit
in Bezug auf einen effizienten Betrieb der Handwerkzeugmaschine.
[0028] In einigen Ausführungsformen sind Parameter des Schraubvorgangs über die App einstellbar,
wobei die Parameter einen oder mehrere der folgenden Parameter umfassen:
- Durchmesser und/oder Art des Befestigungselements;
- Material, Festigkeit, und/oder Härte des Substrats;
- vordefinierte Drehzahl und/oder vordefinierte Zeitdauer des Schrittes S2.
[0029] In einigen Ausführungsformen wird das Verfahren durch Betätigung eines an der Handwerkzeugmaschine
befindlichen Bedienknopfes gestartet beziehungsweise initialisiert.
[0030] In einigen Ausführungsformen ist die vordefinierte Drehzahl und die vordefinierte
Zeitdauer in Schritt S2 derart vordefiniert, dass eine Verklemmung des Werkzeugs in
der Werkzeugaufnahme und/oder des Antriebs des Befestigungselements mit dem Werkzeug
gelöst wird, ohne dass jedoch ein Lösen der Verschraubung erfolgen würde.
[0031] In einigen Ausführungsformen wird das Drehen in der ersten beziehungsweise in der
zweiten Drehrichtung in den Schritten S1 und/oder S2 unter Durchfahren einer Hochlauframpe
ausgeführt. Dabei wird eine Umdrehungsgeschwindigkeit der Werkzeugaufnahme ausgehend
von einem sehr kleinen Wert auf die gewünschte Umdrehungsgeschwindigkeit gesteigert,
beispielsweise kontinuierlich über einen vordefinierten Zeitraum oder mit einer vordefinierten
Steigung. Dies ist vorteilhaft, da plötzliche Änderungen des Beschleunigungszustandes
der Werkzeugaufnahme, die ihrerseits mit Verklemmungen einhergehen können, vermieden
werden.
[0032] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm zur Durchführung
des oben geschilderten Verfahrens, wenn das Computerprogramm von einer Steuerung der
Handwerkzeugmaschine ausgeführt wird.
[0033] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Handwerkzeugmaschine, umfassend
einen Elektromotor, eine durch den Elektromotor rotatorisch angetriebene Werkzeugaufnahme
zur Aufnahme eines Werkzeugs, und eine Steuerung zur Steuerung des Elektromotors.
Dabei ist die Steuerung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens eingerichtet.
[0034] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll "ermitteln" insbesondere messen oder aufnehmen
einschließen, wobei "aufnehmen" im Sinne von messen und speichern aufgefasst werden
soll, zudem soll "ermitteln" auch eine mögliche Signalverarbeitung eines gemessenen
Signals einschließen.
[0035] Weiter soll "entscheiden" auch als erkennen oder detektieren verstanden werden, wobei
eine eindeutige Zuordnung erreicht werden soll. Als "identifizieren" soll ein Erkennen
einer teilweisen Übereinstimmung mit einem Muster verstanden werden, die beispielsweise
durch ein Anfitten eines Signals an das Muster, eine Fourier-Analyse oder dergleichen
ermöglicht werden kann. Die "teilweise Übereinstimmung" soll derart verstanden werden,
dass das Anfitten einen Fehler aufweist, der geringer als eine vorgegebene Schwelle
ist, insbesondere geringer als 30%, ganz insbesondere geringer als 20%.
[0036] Das Signal der Betriebsgröße soll hier als eine zeitliche Abfolge von Messwerten
aufgefasst werden. Alternativ und/oder zusätzlich kann das Signal der Betriebsgröße
auch ein Frequenzspektrum sein. Alternativ und/oder zusätzlich kann das Signal der
Betriebsgröße auch nachgearbeitet werden, wie beispielsweise geglättet, gefiltert,
gefittet und dergleichen.
[0037] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung, welches
in der Zeichnung dargestellt ist. Dabei ist zu beachten, dass die in den Figuren beschriebenen
oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand
der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren
Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung
bzw. in der Zeichnung nur einen beschreibenden Charakter hat und nicht dazu gedacht
ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
[0038] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer elektrischen Handwerkzeugmaschine;
- Fig. 2
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 3
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 5
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 6
- ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines Signals einer Betriebsgröße einer Handwerkzeugmaschine;
und
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung zweier verschiedener Aufzeichnungen des Signals der
Betriebsgröße.
[0039] Die Figur 1 zeigt eine Handwerkzeugmaschine 100, der ein Gehäuse 105 mit einem Handgriff
115 aufweist. Gemäß der dargestellten Ausführungsform ist die Handwerkzeugmaschine
100 zur netzunabhängigen Stromversorgung mechanisch und elektrisch mit einem Akkupack
190 verbindbar.
[0040] In dem Gehäuse 105 sind ein von dem Akkupack 190 mit Strom versorgter, elektrischer
Elektromotor 180 und ein Getriebe 170 angeordnet. Der Elektromotor 180 ist über das
Getriebe 170 mit einer Eingangsspindel verbunden. Ferner ist innerhalb des Gehäuses
105 im Bereich des Akkupacks 190 eine Steuerungseinheit 370 angeordnet, welche zur
Steuerung und/oder Regelung des Elektromotors 180 und des Getriebes 170 beispielsweise
mittels einer eingestellten Motordrehzahl n, einem angewählten Drehimpuls, einem gewünschten
Getriebegang x oder dergleichen auf diese einwirkt.
[0041] Der Elektromotor 180 ist beispielsweise über einen Handschalter oder Betätigungsschalter
195 betätigbar, d. h. ein- und ausschaltbar, und kann ein beliebiger Motortyp, beispielsweise
ein elektronisch kommutierter Motor oder ein Gleichstrommotor, sein. Grundsätzlich
ist der Elektromotor 180 derart elektronisch steuer- bzw. regelbar, dass sowohl ein
Reversierbetrieb, als auch Vorgaben hinsichtlich der gewünschten Motordrehzahl n und
des gewünschten Drehimpulses realisierbar sind. Die Funktionsweise und der Aufbau
eines geeigneten Elektromotors sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt,
sodass hier zwecks Knappheit der Beschreibung auf eine eingehende Beschreibung verzichtet
wird.
[0042] Über eine Eingangsspindel und eine Ausgangsspindel ist eine Werkzeugaufnahme 140
drehbar im Gehäuse 105 gelagert. Die Werkzeugaufnahme 140 dient zur Aufnahme eines
Werkzeugs und kann unmittelbar an die Ausgangsspindel angeformt sein oder aufsatzförmig
mit dieser verbunden sein.
[0043] Die Steuerungseinheit 370 steht mit einer Stromquelle in Verbindung und ist derart
ausgebildet, dass sie den Elektromotor 180 mittels verschiedener Stromsignale elektronisch
steuer- bzw. regelbar ansteuern kann. Die verschiedenen Stromsignale sorgen für unterschiedliche
Drehimpulse des Elektromotors 180, wobei die Stromsignale über eine Steuerleitung
an den Elektromotor 180 geleitet werden. Die Stromquelle kann beispielsweise als Batterie
oder, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Akkupack 190 oder als Netzanschluss
ausgebildet sein.
[0044] Ferner können nicht im Detail dargestellte Bedienelemente vorgesehen sein, um verschiedene
Betriebsmodi und/oder die Drehrichtung des Elektromotors 180 einzustellen.
[0045] Es wird im Folgenden eine Lösung für das eingangs beschriebene Problem beschrieben,
dass beim Festziehen von Befestigungselementen mit austauschbaren Nüssen für Sechskantköpfe
oder mit Werkzeugbits ein Verklemmen der Nuss oder des Bits auf oder im Antrieb des
Befestigungselements beziehungsweise ein Verklemmen der Nuss oder des Bits auf der
Schnittstelle der Handwerkzeugmaschine 100 zur Aufnahme des Zubehörs auftreten kann.
Bedingt durch die hohen Momente, die zum Festziehen einer Verschraubung benötigt werden,
und die impulsartige Belastung durch den Schlagbetrieb in dem Fall, dass die Handwerkzeugmaschine
100 ein Drehschlagschrauber ist, kommt dieses Problem recht häufig vor.
[0046] Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das in der Figur gezeigte Verfahren bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine 100,
bei welcher beispielsweise über einen Betriebsmoduswahlschalter oder Mode-Schalter
ein Betriebsmodus ausgewählt werden kann, bei welchem die Handwerkzeugmaschine 100
nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Einsetzen eines Drehschlagbetriebs und/oder
nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs einen Einschraubvorgang
beendet und eine potentiell vorliegende Verklemmung automatisch löst. Die Details
dieses Verfahrens werden im Folgenden erläutert.
[0047] Bei 200 wählt ein Benutzer den vorstehend beschriebenen Betriebsmodus aus, bei dem
die Handwerkzeugmaschine 100 nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Einsetzen eines
Drehschlagbetriebs und/oder nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs
den Einschraubvorgang automatisch beendet und eine potentiell vorliegende Verklemmung
automatisch löst.
[0048] Bei 500 betätigt der Benutzer den Bedienschalter 195 der Handwerkzeugmaschine 100,
wodurch bei 502 der Elektromotor 180 startet. Dabei dreht die Werkzeugaufnahme und
somit das Befestigungselement in einer ersten Drehrichtung. Bei üblichen Befestigungselementen
mit Rechtsgewinde ist die erste Drehrichtung eine Drehung im Uhrzeigersinn, wobei
als Bezugspunkt die Perspektive des Benutzers angenommen wird, der auf das zu verschraubende
Befestigungselement blickt. Bei Befestigungselementen mit Linksgewinde ist die erste
Drehrichtung eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0049] Das Verschrauben des Befestigungselements in einem Substrat, unter Drehen der Werkzeugaufnahme
und somit des Befestigungselements in der ersten Drehrichtung wird im Zusammenhang
mit der vorliegenden Offenbarung als Schritt S1 bezeichnet.
[0050] Lässt der Benutzer bei 202 den Bedienschalter 195 zu einem beliebigen Zeitpunkt vor
Ende der Routine los, stoppt die Steuerungseinheit 370 bei 510 den Elektromotor 180
und das Verfahren ist beendet.
[0051] Das Verschrauben des Befestigungselements in Schritt S1 erfolgt in Ausführungsformen
der Erfindung zumindest teilweise unter Ausführung eines Drehschlagbetriebs, dessen
Einsetzen von einer Höhe des an der Werkzeugaufnahme anliegenden Drehmomentes abhängig
ist. Bei Überschreiten eines bestimmten Drehmoments setzt bei Drehschlagschraubern
in der Regel selbsttätig der Drehschlagbetrieb ein, was typischerweise aber nicht
zwangsläufig durch eine rein mechanische Kupplung erreicht, also nicht durch die Steuerungseinheit
370 vorgegeben wird. In der Ausführungsform der Figur 2 erkennt die Steuerungseinheit
370 der Handwerkzeugmaschine 100 bei 504 das Einsetzen des Drehschlagbetriebs.
[0052] Es wird an späterer Stelle noch detaillierter darauf eingegangen, auf welche Weise
die Steuerung das Einsetzen des Drehschlagbetriebs erkennt. Zusammenfassend kann gesagt
werden, dass das Erkennen des Drehschlagbetriebs und/oder des Schraubbetriebs ohne
Schlagen zumindest teilweise anhand einer Signalform einer Betriebsgröße des Elektromotors
180 der Handwerkzeugmaschine 100 erfolgt.
[0053] Hierbei kann ein Vergleich eines Verlaufs der Signalform der Betriebsgröße des Elektromotors
180 mit einer Modellsignalform vorgenommen werden.
[0054] Weiter im Ablaufdiagramm der Figur 2 wird nach Ablauf der vordefinierten Zeitdauer
nach Erkennen des Drehschlagbetriebs und/oder nach der vordefinierten Anzahl an Schlägen
des Drehschlagbetriebs bei 506 die Werkzeugaufnahme zunächst angehalten.
[0055] Während der Ausführung des Schritt S1 könnte eine Verklemmung des Werkzeugs in der
Werkzeugaufnahme und/oder des Antriebs des Befestigungselements mit dem Werkzeug aufgetreten
sein. Dies ist insbesondere dann wahrscheinlich, wenn in Schritt S1 wie in der vorliegend
beschriebenen Ausführungsform der Figur 2 der Fall ein Drehschlagbetrieb durchgeführt
wird, der mit hohen impulsartigen Belastungen der Schnittstellen zwischen Werkzeug,
Werkzeugaufnahme, und Antrieb des Befestigungselements einhergeht. Die Verklemmung
kann in Schritt S1 unter Umständen vom Benutzer völlig unbemerkt erfolgt sein.
[0056] Zum Lösen der potentiell vorliegenden Verklemmung wird nun bei 508 die Werkzeugaufnahme
in einer zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung gedreht,
was im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung als Schritt S2 bezeichnet wird.
Der Schritt S2 umfasst das Drehen der Werkzeugaufnahme in einer zweiten, der ersten
Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung, bei einer vordefinierten Drehzahl und
für eine vordefinierte Zeitdauer.
[0057] Durch das Drehen in der zweiten Drehrichtung wird das Befestigungselement wieder
etwas gelöst, wozu ein Löse-Moment zwischen Befestigungselement und Schraubunterlage
aufgebaut werden muss. Dieses Löse-Moment wird in den Schnittstellen zwischen Antrieb
des Befestigungselements, Werkzeug, und Werkzeugaufnahme übertragen und wirkt entgegengesetzt
zu dem Moment, welches die Verklemmung bewirkt beziehungsweise begünstigt hat. Hierdurch
kann die Verklemmung in Schritt S2 gelöst werden.
[0058] Das Drehen in der zweiten Drehrichtung erfolgt unter Verwendung vordefinierter Parameter
beispielsweise hinsichtlich Drehgeschwindigkeit oder Drehmoment, die sich in Ausführungsformen
der Erfindung von den Parametern unterscheiden können, die der Benutzer zu Beginn
des Verschraubens des Befestigungselements in Schritt S1 ausgewählt hat.
[0059] Wie bereits weiter oben beschrieben, erfolgt das Drehen der Werkzeugaufnahme in der
zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung in Schritt S2 mit
einer vordefinierten Drehzahl und über eine vordefinierte Zeitdauer derart, dass eine
Verklemmung des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme und/oder des Antriebs des Befestigungselements
mit dem Werkzeug gelöst wird, ohne dass jedoch ein Lösen der Verschraubung erfolgen
würde. Eine Reduktion eines zum Lösen der Verschraubung notwendigen Löse-Momentes
findet nicht oder lediglich in nicht nennenswertem Umfang statt.
[0060] In Ausführungsformen der Erfindung wird beim Übergang von der ersten zur zweiten
Drehrichtung zwischen dem Schritt S1 und dem Schritt S2 eine Hochlauframpe durchfahren,
um Belastungen des Befestigungselements, der Handwerkzeugmaschine 100, und des Benutzers
gering zu halten und ein Abrutschen des Werkzeugs vom Befestigungselement zu vermeiden.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass das bei 506 beschriebene Stoppen des Elektromotors
180 mehr oder weniger ausgeprägt ist bis hin zu dem Fall, dass quasi fließende Übergänge
zwischen den Drehrichtungen umgesetzt sind und ein Stoppen somit nicht vorliegt.
[0061] Nach Ablauf der vordefinierten Zeitdauer, über welche die Werkzeugaufnahme in Schritt
S2 in der zweiten Drehrichtung dreht, stoppt die Steuerungseinheit 370 bei 510 den
Elektromotor 180 und das Verfahren ist beendet.
[0062] Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das in der Figur gezeigte Verfahren bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine
100, bei welcher beispielsweise über einen Betriebsmoduswahlschalter oder Mode-Schalter
ein Betriebsmodus ausgewählt werden kann, bei welchem die Handwerkzeugmaschine 100
eine potentiell vorliegende Verklemmung automatisch löst.
[0063] Bei 300 wählt der Benutzer den vorstehend beschriebenen Betriebsmodus aus, bei dem
die Handwerkzeugmaschine 100 eine potentiell vorliegende Verklemmung automatisch löst.
Die weiteren in Figur 3 gezeigten 500, 202, und 502 bis 510 sind identisch mit den
in Zusammenhang mit Figur 2 beschriebenen Schritten mit gleichen Bezugszeichen.
[0064] Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das in der Figur gezeigte Verfahren bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine
100, bei welcher der Betriebsmodus, bei welchem die Handwerkzeugmaschine 100 eine
potentiell vorliegende Verklemmung automatisch löst, über eine Softwareapplikation
(App) angewählt wird.
[0065] In Schritt 400 startet der Benutzer die App auf einem externen Gerät, beispielsweise
einem Tablet oder einem Smartphone, und wählt bei 402 den Betriebsmodus, bei dem die
Handwerkzeugmaschine 100 nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Einsetzen eines
Drehschlagbetriebs und/oder nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs
den Einschraubvorgang automatisch beendet.
[0066] Bei 404 wählt der Benutzer den Betriebsmodus aus, bei dem eine potentiell vorliegende
Verklemmung automatisch gelöst wird. Bei 406 kann der Benutzer diesbezügliche weitere
Parameter eingeben, um sicherzustellen, dass durch das Verfahren ein Lösen der Verklemmung
erfolgt, gleichzeitig jedoch die Verschraubung durch die Drehrichtungsumkehr in Schritt
S2 nicht gelöst wird. Solche Parameter umfassen beispielsweise den Durchmesser und
die Art des Befestigungselementes (beispielsweise gewindefurchende Schraube, Betonschraube,
Schraube mit metrischem Gewinde, um nur einige zu nennen), die Schraubenklasse, und/oder
die zu verwendende Bit-Art. In einer Ausführungsform des Verfahrens scannt der Benutzer
einen Barcode auf der Verpackung, beispielsweise mit einer der App zugeordneten Kamerafunktion,
wodurch die App die Parameter beispielsweise über eine Internetverbindung selbst identifiziert,
lädt und in dem Betriebsmodus belegt.
[0067] Bei 408 wird dieser in der App ausgewählte und gegebenenfalls durch Parameter weiter
definierte Betriebsmodus durch eine geeignete Verbindung an die Steuerungseinheit
370 der Handwerkzeugmaschine 100 übertragen. Die Steuerungseinheit 370 aktiviert den
Betriebsmodus daraufhin zur Ausführung durch die Handwerkzeugmaschine 100.
[0068] Die weiteren in Figur 4 gezeigten Schritte 500, 202, und 502 bis 510 sind identisch
mit den in Zusammenhang mit Figur 2 beschriebenen Schritten mit gleichen Bezugszeichen.
[0069] Figur 5 zeigt ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das in der Figur gezeigte Verfahren bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine
100, bei welcher der Betriebsmodus, bei welchem die Handwerkzeugmaschine 100 eine
potentiell vorliegende Verklemmung löst, durch den Benutzer bei Bedarf über einen
separaten Knopf an der Handwerkzeugmaschine 100 angewählt wird.
[0070] Bei 600 betätigt der Benutzer den Bedienschalter 195 der Handwerkzeugmaschine 100,
wodurch bei 602 der Elektromotor 180 startet. Dabei dreht die Werkzeugaufnahme und
somit das Befestigungselement in Schritt S1 in der ersten Drehrichtung zum Festziehen
des Befestigungselements, mit den jeweils gegebenenfalls eingestellten Schraubparametern.
Gegebenenfalls erfolgt das Verschrauben in Schritt S1 zumindest teilweise unter Ausführung
eines Drehschlagbetriebs.
[0071] Nach Beenden der Verschraubung erkennt der Benutzer bei 606 eine Verklemmung. Dies
erfolgt beispielsweise dadurch, dass der Benutzer die Handwerkzeugmaschine 100 vom
Befestigungselement lösen will, die Verklemmung jedoch ein herkömmliches, leichtgängiges
Abheben der Handwerkzeugmaschine 100 verhindert.
[0072] Zum Lösen der potentiell vorliegenden Verklemmung drückt der Benutzer daraufhin bei
608 einen von dem Bedienschalter 195 separaten Knopf an der Handwerkzeugmaschine 100.
Dies bewirkt bei 610, dass die Werkzeugaufnahme bei einer vordefinierten Drehzahl
und für eine vordefinierte Zeitdauer in der zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Drehrichtung gedreht wird, was im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung als
Schritt S2 bezeichnet wird. Wie oben bereits beschrieben, wird hierdurch die Verklemmung
gelöst. Die Steuerungseinheit 370 stoppt bei 612 das Verfahren durch Stoppen des Motors
180.
[0073] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Das in der Figur gezeigte Verfahren bezieht sich auf eine Handwerkzeugmaschine
100, bei welcher die Handwerkzeugmaschine 100 eine Verklemmung selbsttätig erkennt.
Dies kann beispielsweise durch geeignete an der Handwerkzeugmaschine 100 angeordnete
Sensoren geschehen oder durch die Auswertung von durch die Handwerkzeugmaschine 100
erfassten Betriebsparametern.
[0074] Bei 200 wählt ein Benutzer den vorstehend beschriebenen Betriebsmodus aus, bei dem
die Handwerkzeugmaschine 100 nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Einsetzen eines
Drehschlagbetriebs und/oder nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs
den Einschraubvorgang automatisch beendet und eine potentiell vorliegende Verklemmung
dann automatisch löst, wenn sie von der Motorsteuerung 370 erkannt wurde.
[0075] Bei 700 betätigt der Benutzer den Bedienschalter 195 der Handwerkzeugmaschine 100,
wodurch bei 702 der Elektromotor 180 startet. Dabei dreht wie in den vorstehend geschilderten
Ausführungsformen die Werkzeugaufnahme und somit das Befestigungselement in Schritt
S1 in der ersten Drehrichtung zum Festziehen des Befestigungselements, mit den jeweils
gegebenenfalls eingestellten Schraubparametern.
[0076] Das Verschrauben des Befestigungselements in Schritt S1 erfolgt zumindest teilweise
unter Ausführung des Drehschlagbetriebs, dessen Einsetzen die Steuerungseinheit 370
der Handwerkzeugmaschine 100 bei 704 erkennt.
[0077] Bei 706 stoppen der Benutzer oder die Steuerungseinheit 370 planmäßig das weitere
Verschrauben des Befestigungsmittel. Dies geschieht alternativ dadurch, dass entweder
der Benutzer den Einschraubvorgang als beendet ansieht und den Bedienschalter 195
loslässt, oder dadurch, dass die Steuerungseinheit 370 die Werkzeugaufnahme nach Ablauf
einer vordefinierten Zeitdauer nach Erkennen des Drehschlagbetriebs und/oder nach
einer vordefinierten Anzahl an Schlägen stoppt.
[0078] Während des Verschraubens und in Ausführungsformen auch danach überwacht die Steuerungseinheit
370, ob eine Verklemmung vorliegt, was im Rahmen der vorliegenden Offenbarung als
Schritt S1a bezeichnet wird.
[0079] Hat die Steuerungseinheit 370 bei 707 keine Verklemmung erkannt, wird das Verfahren
bei 712 beendet.
[0080] Erkennt die Steuerungseinheit 370 bei 708 anhand der während des Einschraubvorgangs
aufgenommenen Betriebsparameter oder durch Auswertung von während der Verschraubung
aufgenommenen Sensordaten eine Verklemmung, wird bei 710 die Werkzeugaufnahme in Schritt
S2 in der zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung gedreht,
bei einer vordefinierten Drehzahl und für eine vordefinierte Zeitdauer. Hierdurch
wird die Verklemmung wie oben geschildert gelöst.
[0081] Nach Ablauf der vordefinierten Zeitdauer, über welche die Werkzeugaufnahme in Schritt
S2 in der zweiten Drehrichtung dreht, stoppt die Steuerungseinheit 370 bei 712 den
Elektromotor 180 und das Verfahren ist beendet.
[0082] Es wird nun im Folgenden ein Verfahren beschrieben, mittels dessen die Steuerung
feststellen kann, ob ein Drehschlagbetrieb oder ein Schraubbetrieb ohne Schlagen vorliegt.
Alternative Möglichkeiten einer solchen Erkennung sind ebenfalls in dem erfindungsgemäßen
Verfahren anwendbar.
[0083] In Figur 7 ist ein Signal 1400 einer Betriebsgröße des Elektromotors 180 der Handwerkzeugmaschine
100, wie es so oder in ähnlicher Form bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Handwerkzeugmaschine
100 auftritt, dargestellt.
[0084] Auf der Ordinate x ist im vorliegenden Beispiel der Figur 7 die Zeit aufgetragen,
in alternativen Ausführungsformen wird jedoch auch eine alternative Größe wie beispielsweise
der Motordrehwinkel als Bezugsgröße gewählt. Auf der Abszisse f(x) ist in der Figur
die zu jedem Zeitpunkt anliegende Motordrehzahl n aufgetragen. Anstelle der Motordrehzahl
kann auch eine andere, mit der Motordrehzahl korrelierende Betriebsgröße gewählt werden.
In alternativen Ausführungsformen der Erfindung repräsentiert f(x) beispielsweise
ein Signal des Motorstroms.
[0085] Motordrehzahl und Motorstrom sind Betriebsgrößen, die bei Handwerkzeugmaschinen 100
üblicherweise und ohne Zusatzaufwand von der Steuerungseinheit 370 erfasst werden.
Das Aufnehmen des Signals einer Betriebsgröße des Elektromotors 180 wird im weiteren
als Schritt A2 bezeichnet. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung kann ein
Benutzer der Handwerkzeugmaschine 100 auswählen, basierend auf welcher Betriebsgröße
das erfinderische Verfahren ausgeführt werden soll.
[0086] Man erkennt in Figur 7, dass das Signal einen ersten Bereich 1310 umfasst, der durch
ein monotones Anwachsen der Motordrehzahl gekennzeichnet ist, sowie durch einen Bereich
vergleichsweise konstanter Motordrehzahl, den man auch als Plateau bezeichnen kann.
Der Schnittpunkt zwischen Ordinate x und Abszisse f(x) in Figur 7 entspricht beim
Schraubvorgang dem Start der Handwerkzeugmaschine 100.
[0087] In dem ersten Bereich 1310 arbeitet die Handwerkzeugmaschine 100 im Betriebszustand
des Schraubens ohne Schlag.
[0088] In einem zweiten Bereich 1320 arbeitet die Handwerkzeugmaschine 100 in einem Drehschlagbetrieb.
Der Drehschlagbetrieb ist durch einen oszillierenden Verlauf des Betriebssignals gekennzeichnet,
wobei die Form der Oszillation beispielsweise trigonometrisch, etwa sinusförmig, oder
anderweitig oszillierend sein kann. Im vorliegenden Fall hat die Oszillation einen
Verlauf, den man als modifizierte trigonometrische Funktion bezeichnen kann, wobei
die obere Halbwelle der Schwingung eine spitzhut- oder zahnartige Form hat. Diese
charakteristische Form des Betriebssignals im Drehschlagbetrieb entsteht durch das
Aufziehen und Freilaufen des Schlagwerksschlägers und der zwischen Schlagwerk und
Elektromotor 180 befindlichen Systemkette u.a. des Getriebes 170.
[0089] Die qualitative Signalform des Schlagbetriebs ist aufgrund der inhärenten Eigenschaften
der Handwerkzeugmaschine also prinzipiell bekannt. In Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ausgehend von dieser Erkenntnis in einem Schritt A1 zumindest eine
zustandstypische Modelsignalform festgelegt, wobei die zustandstypische Modelsignalform
einem ersten Betriebszustand, im Beispiel der Figur 7 also dem Drehschlagbetrieb im
zweiten Bereich 1320, zugeordnet ist. Mit anderen Worten enthält die zustandstypische
Modelsignalform für den ersten Betriebszustand typische Merkmale wie Vorhandensein
eines Schwingungsverlaufs, Schwingungsfrequenzen beziehungsweise -amplituden, oder
einzelne Signalsequenzen in kontinuierlicher, quasi-kontinuierlicher oder diskreter
Form.
[0090] In anderen Anwendungen kann der erste, zu detektierende Betriebszustand durch andere
Signalformen als durch Schwingungen gekennzeichnet sein, etwa durch Unstetigkeiten
oder Wachstumsraten in der Funktion f(x). In solchen Fällen ist die zustandstypische
Modelsignalform durch eben diese Parameter gekennzeichnet anstelle durch Schwingungen.
[0091] In Ausführungsformen der Erfindung ist der zu detektierende Betriebszustand der Drehschlagbetrieb.
Es kann verfahrensgemäß vorgesehen sein, dass bei einer ausbleibenden Detektierung
des zu detektierenden Betriebszustands darauf geschlossen wird, dass ein spezifischer
anderer Betriebszustand vorliegt, beispielsweise das Schrauben ohne Schlag oder Verklemmen
der Nuss oder des Bits auf oder im Antrieb des Befestigungselements beziehungsweise
auf der Schnittstelle des Gerätes zur Aufnahme des Zubehörs wie Nüsse oder Bits. Ebenso
können zwei oder mehrere erste Betriebszustände definiert werden, deren Auftreten
überwacht wird, beispielsweise der Drehschlagbetrieb, der Schraubbetrieb ohne Schlag,
und das Verklemmen.
[0092] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens kann in Schritt
A1 die zustandstypische Modelsignalform vom Benutzer festgelegt werden, beispielsweise
durch eine Auswahl aus verschiedenen voreingestellten Signalformen oder Signalcharakteristika.
In anderen Ausführungsformen ist die zustandstypische Modelsignalform vom Hersteller
der Handwerkzeugmaschine 100 vor der Auslieferung derselben fest gespeichert und dadurch
festgelegt.
[0093] In einem Schritt A3 des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Signal der Betriebsgröße
des Elektromotors 180 mit der zustandstypischen Modelsignalform verglichen. Das Merkmal
"vergleichen" soll im Kontext mit der vorliegenden Erfindung breit und im Sinne einer
Signalanalyse ausgelegt werden, sodass ein Ergebnis des Vergleichs insbesondere auch
eine teilweise oder graduelle Übereinstimmung des Signals der Betriebsgröße 1400 des
Elektromotors 180 mit der zustandstypischen Modelsignalform sein kann, wobei der Grad
der Übereinstimmung der beiden Signale durch verschiedene Verfahren ermittelt werden
kann, die an späterer Stelle noch genannt werden.
[0094] In einem Schritt A4 des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Entscheidung, ob der
erste Betriebszustand vorliegt, zumindest teilweise anhand des Ergebnisses des Vergleichs
getroffen. Hierbei ist der Grad der Übereinstimmung ist ein werks- oder benutzerseitig
einstellbarer Parameter zur Einstellung einer Sensitivität der Erkennung des ersten
Betriebszustandes.
[0095] In praktischen Anwendungen kann vorgesehen sein, dass die Schritte A2, A3 und A4
sich wiederholend während des Betriebs der Handwerkzeugmaschine 100 ausgeführt werden,
um den Betrieb auf das Vorhandensein des ersten Betriebszustands zu überwachen. Zu
diesem Zweck kann in Schritt A2 eine Sequenzierung des aufgenommenen Signals der Betriebsgröße
1400 erfolgen, sodass die Schritte A3 und A4 an Signalsequenzen, vorzugsweise stets
gleicher, festgelegter Länge, durchgeführt werden.
[0096] Zu diesem Zweck kann das Signal der Betriebsgröße als Folge von Messwerten in einem
Speicher, vorzugsweise einem Ringspeicher, des Drehschlagschraubers 100 gespeichert
werden.
[0097] Wie im Zusammenhang mit Figur 7 bereits erwähnt, wird in bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung in Schritt A2 das Signal der Betriebsgröße als Zeitverlauf von Messwerten
der Betriebsgröße aufgenommen, oder als Messwerte der Betriebsgröße über einen Drehwinkel
des Elektromotors 180. Dabei können die Messwerte diskret, quasi kontinuierlich oder
kontinuierlich sein.
[0098] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht dabei vor, dass das Signal der Betriebsgröße
in Schritt A2 als Zeitverlauf von Messwerten der Betriebsgröße aufgenommen wird und
in einem Schritt A2a eine Transformation des Zeitverlaufs der Messwerte der Betriebsgröße
in einen Verlauf der Messwerte der Betriebsgröße über einen Drehwinkel des Elektromotors
erfolgt.
[0099] Die Vorteile dieser Ausführungsform werden im Folgenden anhand Figur 8 beschrieben.
Ähnlich zu Figur 7 zeigt Figur 8a Signale f(x) einer Betriebsgröße über eine Ordinate
x, in diesem Fall über die Zeit t. Wie in Figur 7 kann die Betriebsgröße eine Motordrehzahl
oder ein mit der Motordrehzahl korrelierender Parameter sein.
[0100] De Abbildung enthält zwei Signalverläufe der Betriebsgröße im ersten Betriebsmodus,
im Falle eines Drehschlagschraubers also im Drehschlagbetrieb. In beiden Fällen umfasst
das Signal eine Wellenlänge eines idealisiert als sinusförmig angenommenen Schwingungsverlaufs,
wobei das Signal mit kürzerer Wellenlänge, T1 Verlauf mit höherer Schlagfrequenz,
und das Signal mit längerer Wellenlänge T2 einen Verlauf mit niedrigerer Schlagfrequenz
aufweist.
[0101] Beide Signale können mit derselben Handwerkzeugmaschine 100 bei verschiedenen Motorgeschwindigkeiten
erzeugt werden und sind unter anderem abhängig davon, welche Umdrehungsgeschwindigkeit
der Benutzer über den Bedienschalter von der Handwerkzeugmaschine 100 anfordert.
[0102] Soll nun beispielsweise der Parameter "Wellenlänge" zur Definition des zustandstypischen
Modellsignals herangezogen werden, müssten also im vorliegenden Fall zumindest zwei
verschiedene Wellenlängen T1 und T2 als mögliche Teile des zustandstypischen Modellsignals
hinterlegt sein, damit der Vergleich des Signals der Betriebsgröße 1400 mit der zustandstypischen
Modelsignalform in beiden Fällen zum Ergebnis "Übereinstimmung" führt. Da sich die
Motordrehzahl über der Zeit allgemein und in großem Umfang ändern kann, führt dies
dazu, dass auch die gesuchte Wellenlänge variiert und dadurch die Methoden zur Erkennung
dieser Schlagfrequenz dementsprechend adaptiv eingestellt werden müssten.
[0103] Bei einer Vielzahl von möglichen Wellenlängen würde der Aufwand des Verfahrens und
der Programmierung entsprechend schnell ansteigen.
[0104] In der bevorzugten Ausführungsform werden daher die Zeitwerte der Ordinate in Drehwinkelwerte
des Elektromotors 180 transformiert. Dies ist möglich, weil sich durch das starre
Übersetzungsverhältnis von Elektromotor zum Schlagwerk eine direkte, bekannte Abhängigkeit
von Motordrehzahl zur Schlagfrequenz ergibt. Durch diese Normierung wird ein von der
Motordrehzahl unabhängiges Schwingungssignal gleichbleibender Periodizität erreicht,
was in Figur 8b durch die beiden aus der Transformation der zu T1 und T2 gehörigen
Signale dargestellt ist, wobei beide Signale nun die gleiche Wellenlänge P1=P2 aufweisen.
[0105] Entsprechend kann in dieser Ausführungsform der Erfindung das zustandstypische Modellsignal
gültig für alle Drehzahlen durch einen einzigen Parameter der Wellenlänge über den
Motordrehwinkel festgelegt werden.
[0106] In einer bevorzugten Ausführungsformen erfolgt der Vergleich des Signals der Betriebsgröße
1400 mit dem zustandstypischen Modellsignal mittels eines der Vergleichsverfahren
umfassend die Bandpassfilterung, die Frequenzanalyse, die Parameterschätzung, und/oder
die Kreuzkorrelation, was im Folgenden detaillierter beschrieben wird.
[0107] In Ausführungsformen mit Bandpassfilterung wird das gegebenenfalls wie beschrieben
auf Drehwinkelabhängigkeit transformierte Eingangssignal über einen Bandpass gefiltert,
dessen Durchlassbereich mit einer im Zusammenhang mit dem zustandstypischen Modellsignal
festgelegten Frequenz übereinstimmt. In dem Fall, dass Amplituden dieser Frequenz
einen vorher festgelegten Grenzwert überschreiten, wie dies im ersten Betriebszustand
der Fall ist, führt der Vergleich in Schritt A3 dann zu dem Ergebnis, dass das Signal
der Betriebsgröße der zustandstypischen Modelsignalform gleicht, und dass somit der
erste Betriebszustand ausgeführt wird. Die Festlegung eines Amplitudengrenzwertes
kann in dieser Ausführungsform als Schritt A3a einer Gütebestimmung der Übereinstimmung
der zustandstypischen Modelsignalform mit dem Signal der Betriebsgröße aufgefasst
werden, auf Grundlage derer in Schritt A4 entschieden wird, ob der erste Betriebszustand
vorliegt oder nicht.
[0108] In Ausführungsformen, welche als Vergleichsverfahren die Frequenzanalyse verwenden,
wird das Signal der Betriebsgröße auf Grundlage der Frequenzanalyse, beispielsweise
der schnellen Fouriertransformation (Fast Fourier Transformation, FFT), von einem
Zeitbereich in den Frequenzbereich mit entsprechender Wichtung der Frequenzen transformiert,
wobei an dieser Stelle der Begriff "Zeitbereich" gemäß der obigen Ausführungen sowohl
als "Verlauf der Betriebsgröße über die Zeit" als auch als "Verlauf der Betriebsgröße
über den Motordrehwinkel" zu verstehen ist.
[0109] Andere als das vorstehend anhand der Figuren 7 und 8 beschriebene Verfahren zur automatischen
Erkennung eines Drehschlagbetriebs können im Rahmen der Erfindung angewandt werden,
um in Schritte S1 automatisch zu erkennen, ob ein Drehschlagbetrieb oder ein Schraubbetrieb
ohne Schlagen vorliegt, und ob eine Verklemmung vorliegt. Beispielsweise können für
diese Zwecke Sensoren, etwa Beschleunigungssensoren, vorgesehen sein.
[0110] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfasst vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen
der durch die Patentansprüche definierten Erfindung.
[0111] Neben den beschriebenen und abgebildeten Ausführungsformen sind weitere Ausführungsformen
vorstellbar, welche weitere Abwandlungen sowie Kombinationen von Merkmalen umfassen
können.
1. Verfahren zum Betrieb einer Handwerkzeugmaschine, insbesondere eines Drehschlagschraubers,
die Handwerkzeugmaschine umfassend eine Werkzeugaufnahme zur Aufnahme eines Werkzeugs
wie beispielsweise eines Werkzeugbits oder einer Nuss, wobei das Werkzeug dazu eingerichtet
ist, über einen korrespondierenden Antrieb eines Befestigungselements das Befestigungselement
rotatorisch anzutreiben; das Verfahren umfassend die Schritte:
S1 Verschrauben des Befestigungselements in einem Substrat, unter Drehen der Werkzeugaufnahme
und somit des Befestigungselements in einer ersten Drehrichtung;
S2 Drehen der Werkzeugaufnahme in einer zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Drehrichtung, bei einer vordefinierten Drehzahl und für eine vordefinierte Zeitdauer.
2. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:
S1a Überwachen, ob während des oder nach dem Verschrauben eine Verklemmung vorliegt,
wobei eine Verklemmung vorliegt, wenn das Werkzeug in der Werkzeugaufnahme verklemmt
ist und/oder wenn der Antrieb des Befestigungselements und das Werkzeug ineinander
verklemmt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachen in Schritt S1a durch einen Benutzer der Handwerkzeugmaschine ausgeführt
wird oder zumindest teilweise automatisch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt S2 dadurch eingeleitet wird, dass der Benutzer einen von einem Ein/Aus Schalter
der Handwerkzeugmaschine separaten Bedienknopf betätigt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt S2 ausgeführt wird, wenn in Schritt S1a festgestellt wird, dass eine Verklemmung
vorliegt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschrauben in Schritt S1 zumindest teilweise unter Ausführung eines Drehschlagbetriebs
erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, umfassend den Schritt:
S3 automatisches Erkennen des Drehschlagbetriebs.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt S2 nach einer vordefinierten Zeitdauer nach Erkennen des Drehschlagbetriebs
und/oder nach einer vordefinierten Anzahl an Schlägen des Drehschlagbetriebs ausgeführt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das automatische Erkennen in Schritt S3 zumindest teilweise anhand einer Signalform
einer Betriebsgröße eines Elektromotors der Handwerkzeugmaschine erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt S1 durch Betätigen eines Bedienknopfes der Handwerkzeugmaschine ausgelöst
wird, und dass ein Loslassen des Bedienknopfes das Verfahren abbricht und/oder beendet.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren über eine Softwareapplikation (App) gestartet beziehungsweise initialisiert
wird, wobei die App auf einem von der Handwerkzeugmaschine separaten Endgerät ausgeführt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass Parameter der Verschraubung über die App einstellbar sind, wobei die Parameter einen
oder mehrere der folgenden Parameter umfassen:
• Durchmesser und/oder Art des Befestigungselements;
• Material, Festigkeit, und/oder Härte des Substrats;
• vordefinierte Drehzahl und/oder vordefinierte Zeitdauer des Schrittes S2.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren durch Betätigung eines an der Handwerkzeugmaschine befindlichen Bedienknopfes
gestartet beziehungsweise initialisiert wird.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordefinierte Drehzahl und die vordefinierte Zeitdauer in Schritt S2 derart vordefiniert
sind, dass eine Verklemmung des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme und/oder des Antriebs
des Befestigungselements mit dem Werkzeug gelöst wird, ohne dass jedoch ein Lösen
der Verschraubung erfolgen würde.
15. Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
wenn das Computerprogramm von einer Steuerung einer Handwerkzeugmaschine ausgeführt
wird.
16. Handwerkzeugmaschine, insbesondere Drehschlagschrauber, umfassend einen Elektromotor,
eine durch den Elektromotor rotatorisch angetriebene Werkzeugaufnahme zur Aufnahme
eines Werkzeugs, und eine Steuerung zur Steuerung des Elektromotors, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14
eingerichtet ist.