[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ersatzbehälter zur Verwendung in einem wiederverwendbaren
System sowie ein entsprechendes System gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Seit längerem besteht in der Gesellschaft das Bedürfnis, Ressourcen zu schonen und
alltägliche Gegenstände mehr als einmal zu verwenden. Aus diesem Grund haben sich
am Markt Systeme etabliert, die nachgefüllt werden können. Dabei wird typischerweise
ein wertiger und stabiler Behälter bereitgestellt, in dem beispielsweise eine Flüssigkeit,
wie beispielsweise Handseife, aufgenommen werden kann. Derartige Behälter sind typischerweise
mit einer Vorrichtung zum Ausgeben der Flüssigkeit, wie beispielsweise einem Pumpspender
oder einem Sprühspender, versehen.
[0003] Damit das System wiederverwendet werden kann, wird die Vorrichtung zum Ausgeben der
Flüssigkeit vom Behälter entfernt und aus einer Nachfüllpackung ein dem ursprünglichen
Produkt entsprechendes Produkt in den Behälter nachgefüllt. Bei der Nachfüllpackung
handelt es sich oft um Beutel aus einer dünnen Folie, welche im Vergleich zum Mehrwegbehälter
einen deutlich geringeren Materialverbrauch aufweist. Dies führt oft dazu, dass ein
Teil des Produktes beim Beginn des Einfüllens, das typischerweise mit dem Überkopfstellen
des Nachfüllbehälters beginnt, verschüttet wird. Dies ist nicht nur ärgerlich, weil
damit ein Teil des Produktes verloren ist, sondern auch, weil dabei oft gekleckert
wird und das System beschmutzt ist.
[0004] Die Ausgabevorrichtung ist typischerweise mit einem Steigrohr versehen, sodass das
Produkt aus dem Mehrwegbehälter entnommen werden kann.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, zumindest einen oder mehrere Nachteile des
Standes der Technik zu beheben. Insbesondere soll ein Ersatzbehälter und ein System
zum Wiederverwenden geschaffen werden, welches es ermöglicht, den Materialaufwand
gering zu halten und es insbesondere ermöglicht, ein Verschmutzen während des Nachfüllvorgangs
zu reduzieren.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen
gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0007] Ein erfindungsgemässer Ersatzbehälter zur Verwendung in einem wiederverwendbaren
System, umfassend eine Ausgabevorrichtung und einen formstabilen Aufnahmebehälter
zur Aufnahme des Ersatzbehälters, weist einen Behälterboden, einen Behälterkörper
und eine Behälterschulter mit einem Behälterhals auf. Am Behälterhals sind Verbindungsmittel
zum Verbinden mit der Ausgabevorrichtung angeordnet.
[0008] An dem Ersatzbehälter sind zudem Verdrehsicherungsmittel zum Sichern des Aufnahmebehälters
gegen ein Verdrehen gegenüber dem Ersatzbehälter angeordnet.
[0009] Die Verdrehsicherungsmittel sind insbesondere zur Wirkverbindung mit entsprechenden
Sicherungselementen an dem Aufnahmebehälter ausgebildet. Vorzugsweise sind die Verdrehsicherungsmittel
zum Eingriff in entsprechende Sicherungselemente an dem Aufnahmebehälter ausgebildet,
insbesondere sind sie korrespondierend dazu.
[0010] Das Vorsehen von Verdrehsicherungsmitteln am Ersatzbehälter ermöglicht es, den Ersatzbehälter
innerhalb des Aufnahmebehälters gegen ein Verdrehen zu sichern und somit in einer
rotativ unveränderlichen Lage zu halten.
[0011] Dabei ist der Ersatzbehälter derart ausgebildet, dass dieser vollständig in den Aufnahmebehälter
aufgenommen werden kann. Nachdem der Ersatzbehälter in den Aufnahmebehälter eingeführt
worden ist, ist typischerweise lediglich noch ein Teil des Behälterhalses mit den
Verbindungsmitteln sichtbar und der verbleibende Teil des Ersatzbehälters ist dem
Benutzer nicht zugänglich. Sind nun an dem Ersatzbehälter Verdrehsicherungsmittel
vorgesehen, so genügt es, wenn der Benutzer den Aufnahmebehälter während der Benutzung
hält, beispielsweise während des Anbringens der Ausgabevorrichtung, und damit gleichzeitig
ein Verdrehen des Ersatzbehälters innerhalb des Aufnahmebehälters verhindert ist.
Spätestens beim Aufbringen der Ausgabevorrichtung kann der Ersatzbehälter auch nicht
mehr am Behälterhals gehalten werden.
[0012] Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Ersatzbehälter ebenfalls formstabil ist.
Entsprechend kann der Ersatzbehälter beispielsweise auf einer Oberfläche, wie beispielsweise
einem Tisch, platziert werden und ein Aufnahmebehälter darübergestülpt werden.
[0013] Die Verdrehsicherungsmittel können an der Behälterschulter angeordnet sein. Dies
ermöglicht eine einfache und kostengünstige Fertigung.
[0014] Zusätzlich oder alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Verdrehsicherungsmittel
am Behälterhals angeordnet sind.
[0015] Insbesondere im Fall, dass der Ersatzbehälter in einem Spritzguss-Streckblasformverfahren
gefertigt ist, ist eine derartige Ausführung vorteilhaft. In derartigen Verfahren
wird typischerweise ein Preform im Spritzgiessverfahren hergestellt. Der Hals des
Preforms weist dabei schon die fertige Kontur des Halses des Behälters auf, da dieser
im nachfolgenden Streckblasschritt nicht weiter verformt wird. Dies ermöglicht eine
sehr hohe Präzision und Wiederholbarkeit. Entsprechend können die Verdrehsicherungsmittel
exakt gefertigt werden.
[0016] Dabei kann vorgesehen sein, dass der Ersatzbehälter einen Supportring aufweist und
die Verdrehsicherungsmittel an dem Supportring angeordnet sind. Dies kann insbesondere
vorteilhaft sein, da der Supportring typischerweise einen, in Bezug zum Hals, grösseren
Durchmesser aufweist. Entsprechend können die Verdrehsicherungsmittel mit grösserem
radialen Abstand angeordnet werden, was eine bessere Übertragung eines Drehmoments
ermöglicht.
[0017] Die Anordnung an einem Supportring ist zudem vorteilhaft, da keine zusätzlichen Elemente
am Behälterhals notwendig sind und dieser gegenüber vergleichbaren Hälsen in den Dimensionen
keine Abweichung aufweist, also weder höher/länger sein muss noch andere Durchmesser
haben muss.
[0018] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Verdrehsicherungsmittel im Bereich der
Verbindungsmittel angeordnet sind. Dadurch kann eine zusätzliche Modifikation des
Behälterhalses und der Behälterschulter entfallen.
[0019] Als Verbindungsmittel sind typischerweise Gewinde oder Gewindeabschnitte vorgesehen.
Diese können mit einem entsprechenden Verdrehsicherungsmittel überlagert werden, beispielsweise
mit einer Vertiefung wie beispielsweise einer Nut.
[0020] Dies geht einher mit einer relativ geringfügigen Modifikation von bestehenden Geometrien
und/oder Werkzeugen.
[0021] Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Verdrehsicherungsmittel an
der Behälterschulter unterhalb des Behälterhalses angeordnet sind. Beim Spritzgussstreckblasformverfahren
wird typischerweise der Behälterhals im nachträglichen Blasverfahren nicht mehr verändert,
jedoch die Bereiche unterhalb des Behälterhalses schon. Durch eine Anordnung der Verdrehsicherungsmittel
unterhalb des Behälterhalses können diese mittels des Blasformverfahrens hergestellt
werden, also durch den Blasprozess selbst.
[0022] Der Ersatzbehälter ist typischerweise aus PET gefertigt und der Behälterkörper sowie
der Behälterboden und die Behälterschulter erfahren durch den Blasprozess beziehungsweise
durch den Streckblasprozess, eine Streckung. Entsprechend können Verbindungselemente
an der Behälterschulter durch den Blasprozess formstabil und mit hoher Steifigkeit
ausgebildet werden.
[0023] Alternativ kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Verdrehsicherungsmittel
am Behälterkörper angeordnet sind. Dies ermöglicht es einerseits, die Verdrehsicherungsmittel
in einer im Vergleich zu Verdrehsicherungsmitteln am Behälterhals viel grösseren Dimension
vorzusehen, andererseits ergeben sich die gleichen Festigkeitsvorteile wie bereits
zur Behälterschulter und zum entsprechenden Streckblasprozess beschrieben.
[0024] In einer weiteren Alternative kann vorgesehen sein, die Verdrehsicherungsmittel am
Behälterboden anzuordnen. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn der Aufnahmebehälter
ebenfalls einen entsprechenden Boden aufweist um den Aufnahmebehälter zu verschliessen.
[0025] Sind die Verdrehsicherungsmittel am Behälterboden vorstehend ausgebildet, so ist
ein zusätzlicher Boden am Aufnahmebehälter nicht notwendig, die Verdrehsicherungsmittel
können mit entsprechenden Vertiefungen am Aufnahmebehälter zusammenwirken.
[0026] Die Verdrehsicherungsmittel können als eine Hälfte einer sich entlang einer Behälterkontur,
also im Wesentlichen in Richtung einer Längsachse, erstreckenden Nut-Nocken-Verbindung
ausgebildet sein.
[0027] Dies ermöglicht ein einfaches Ineinanderstecken oder Ineinanderführen des Ersatzbehälters
in einen Aufnahmebehälter. Eine Nut-Nocken-Verbindung kann durch eine entsprechend
gewählte Länge in Richtung der Längsachse hohe Kräfte aufnehmen. Eine derartige Verbindung
lässt sich sowohl während des Spritzgiessschrittes als auch während des Streckblasschrittes
realisieren.
[0028] Die Nut-Nocken-Verbindung weist entsprechend eine Höhe, beziehungsweise Tiefe, auf,
die sich in, respektive gegen, die radiale Richtung ausgehend von der Längsachse erstreckt.
[0029] Es versteht sich, dass die andere Hälfte der Nut-Nocken-Verbindung an dem Aufnahmebehälter
angeordnet ist.
[0030] Das Ineinanderstecken oder Ineinanderführen des Ersatzbehälters in den Aufnahmebehälter
erfolgt typischerweise entlang einer Längsachse des Ersatzbehälters. Die Längsachse
des Ersatzbehälters ist durch eine Verbindung zwischen dem Behälterboden des Ersatzbehälters
und dem Behälterhals des Ersatzbehälters definiert. Bei runden Flaschen fällt die
Längsachse typischerweise mit der Rotationsachse zusammen.
[0031] Vorzugsweise ist eine entsprechende Nut-Nocken-Verbindung am Behälterhals angeordnet.
Dabei erstreckt sich diese Verbindung insbesondere über die Verbindungsmittel hinweg.
[0032] Es kann dabei vorgesehen sein, dass bei dieser Nut-Nocken-Verbindung die Nut am Behälterhals
ausgebildet ist und diese Nut die Verdrehsicherungsmittel durchtrennt. Die Verdrehsicherungsmittel
sind damit den Verbindungsmitteln überlagert.
[0033] Diese Anordnung ist materialsparend. An dem Behälter müssen keine zusätzlichen Elemente
bereitgestellt werden, sondern es können bestehende Elemente, also die Gewinde, modifiziert
werden. Mit anderen Worten kann ein sich entlang der Längsachse erstreckender Streifen
durch die Gewinde hindurch weggelassen werden.
[0034] Dies führt ebenfalls dazu, dass für die Ausbildung einer Verdrehsicherung kein zusätzlicher
Platzbedarf weder entlang der Längsachse noch im Durchmesser des Behälters benötigt
wird.
[0035] Am Aufnahmebehälter ist ein entsprechender Nocken angeordnet.
[0036] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, die Verdrehsicherungsmittel als
eine Hälfte von korrespondierenden, sich in Richtung des Behälterhalses erstreckenden,
Eingriffsmitteln auszubilden. Mit anderen Worten erstrecken sich die Eingriffsmittel
entlang der Längsachse. Dies ermöglicht ebenfalls das einfache Ineinanderstecken oder
Ineinanderführen des Ersatzbehälters in den Aufnahmebehälter.
[0037] Es versteht sich, dass die zweite Hälfte der korrespondierenden Eingriffsmittel an
dem Aufnahmebehälter angeordnet ist.
[0038] Die Eingriffsmittel können vorzugsweise als zueinander komplementäre polygonale Erhebungen
oder Vertiefungen ausgebildet sein. Die polygonale Erhebung oder Vertiefung kann als
ein Dreieck, als ein Viereck, als ein Fünfeck, als ein Sechseck, analog einer Mutter
oder eines Schraubenkopfs, oder als ein n-Eck ausgebildet sein. Durch den Eingriff
in ein entsprechendes komplementäres Sicherungselement am Aufnahmebehälter kann eine
einfache und dauerhafte Sicherung gegen Verdrehen geschaffen werden.
[0039] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System, umfassend eine
Ausgabevorrichtung und einen formstabilen Aufnahmebehälter zur Aufnahme eines Ersatzbehälters,
insbesondere eines Ersatzbehälters wie vorliegend beschrieben. Der Aufnahmebehälter
weist einen Bodenbereich, einen Körperbereich und einen Schulterbereich mit einem
Halsbereich auf. An dem Aufnahmebehälter sind Sicherungselemente zum Eingriff in Verdrehsicherungsmittel
am Ersatzbehälter zum Sichern gegen ein Verdrehen des Aufnahmebehälters gegenüber
dem Ersatzbehälter angeordnet.
[0040] Das Vorsehen von Sicherungselementen zum Eingriff in Verdrehsicherungsmittel am Ersatzbehälter
ermöglicht es, einen Ersatzbehälter auch nach dem Einsetzen in den Aufnahmebehälter
gegen Verdrehung zu sichern. Typischerweise ist der Ersatzbehälter nach dem Einsetzen
in den Aufnahmebehälter dem Benutzer nicht mehr zugänglich, da lediglich beispielsweise
ein kleiner Teil eines Halses mit Verbindungsmitteln aus dem Aufnahmebehälter hervorragt.
Sind nun an dem Aufnahmebehälter Sicherungselemente zum Eingriff in Verdrehsicherungsmittel
am Ersatzbehälter vorgesehen, so genügt es, wenn der Benutzer den Aufnahmebehälter
während der Benutzung hält, beispielsweise während des Anbringens der Ausgabevorrichtung,
und damit gleichzeitig ein Verdrehen des Ersatzbehälters innerhalb des Aufnahmebehälters
verhindert ist.
[0041] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Sicherungselemente im Schulterbereich angeordnet
sind. Die Anordnung im Schulterbereich ermöglicht es, den Aufnahmebehälter in einer
axialen Richtung, also entlang einer Längsachse, einfach und schnell auf den Ersatzbehälter
aufzusetzen. Durch eine im Wesentlichen axiale Zugänglichkeit der Sicherungselemente
ist auch die Fertigung entsprechend einfach zu realisieren.
[0042] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, die Sicherungselemente im Körperbereich
des Aufnahmebehälters anzuordnen. Die Anordnung der Sicherungselemente im Körperbereich
ermöglicht es, diese mit einer relativ langen axialen Ausdehnung zu fertigen. Entsprechend
können hohe Drehmomente übertragen werden.
[0043] Zusätzlich oder alternativ kann es vorgesehen sein, die Sicherungselemente im Bodenbereich
anzuordnen. Dabei wäre es vorstellbar, den Bodenbereich des Aufnahmebehälters als
ein separates Element auszubilden, sodass die Sicherungselemente ebenfalls von einer
axialen Richtung zugänglich sind. Es ist ebenfalls vorstellbar, die Sicherungselemente
an der Peripherie des Bodenbereichs auszubilden, sodass sich diese in radialer Richtung
von der Längsachse nach aussen hin erstrecken, sodass entsprechend vorstehende Verdrehsicherungen
am Ersatzbehälter in diese Sicherungselemente eingreifen können.
[0044] Die Sicherungselemente können als eine Hälfte einer sich entlang einer Behälterkontur
erstreckenden Nut-Nocken-Verbindung ausgebildet sein. Die entsprechenden Vorteile
einer derartigen Verbindung sind mit Bezug zum Ersatzbehälter beschrieben und treffen
vollständig auf einen Aufnahmebehälter zu und sind entsprechend ebenfalls anwendbar.
[0045] Es versteht sich, dass die andere Hälfte der Nut-Nocken-Verbindung an dem Ersatzbehälter
angeordnet ist.
[0046] Vorzugsweise ist am Aufnahmebehälter ein Nocken ausgebildet, der in eine entsprechende
Nut am Ersatzbehälter eingebracht werden kann. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn sich der Nocken im Bereich einer Halsöffnung des Aufnahmebehälters befindet und
in eine, sich durch Verbindungsmittel am Ersatzbehälter erstreckende Nut, einbringbar
ist. Ein bestehendes Gewinde am Ersatzbehälter muss lediglich dahingehend modifiziert
werden, dass dieses einen sich entlang der Längsachse erstreckenden Ausschnitt aufweist,
also eine Nut.
[0047] Die Sicherungselemente können ebenfalls zusätzlich oder alternativ als eine Hälfte
von korrespondierenden, sich in Richtung des Halsbereichs erstreckenden, Eingriffsmitteln
ausgebildet sein.
[0048] Die Eingriffsmittel können entsprechend als zueinander komplementäre polygonale Erhebungen
oder Vertiefungen ausgebildet sein.
[0049] Es versteht sich, dass die zweite Hälfte der korrespondierenden Eingriffsmittel an
dem Ersatzbehälter angeordnet ist.
[0050] Die Eingriffsmittel können vorzugsweise als zueinander komplementäre polygonale Erhebungen
oder Vertiefungen ausgebildet sein. Die polygonale Erhebung oder Vertiefung kann als
ein Dreieck, als ein Viereck, als ein Fünfeck, als ein Sechseck, analog einer Mutter
oder eines Schraubenkopfs, oder als ein n-Eck ausgebildet sein. Durch den Eingriff
in ein entsprechendes komplementäres Sicherungselement am Ersatzbehälter kann eine
einfache und dauerhafte Sicherung gegen Verdrehen geschaffen werden.
[0051] Die vorliegende Konfiguration ermöglicht es, den Ersatzbehälter als einen Behälter
für den Einmalgebrauch zu fertigen, also mit sehr dünnen Wandungen. Dies führt zu
einer deutlichen Reduktion des Verbrauchs von Rohstoffen, da der Ersatzbehälter praktisch
keine Kräfte aufnehmen muss und damit entsprechend dünn gefertigt sein kann. Die entstehenden
Kräfte, beispielsweise während der Ausgabe beim Pumpvorgang, werden durch den Aufnahmebehälter
aufgenommen. Der Aufnahmebehälter ist immer wieder verwendbar und kann ein für den
Benutzer gefälliges Aussehen aufweisen, beispielsweise mit einem Aufdruck versehen
sein. Derartige Aufdrucke auf den Ersatzbehältern sind daher nicht mehr notwendig,
was beispielsweise die Produktion vergünstigt. Zudem wird der Recyclingprozess vereinfacht,
da die zurückgeführten Ersatzbehälter mit weniger unterschiedlichen Stoffen, wie beispielsweise
Farben oder metallischen Aufdrucken, kontaminiert sind.
[0052] Bei der Ausgabevorrichtung handelt es sich typischerweise um eine Pumpvorrichtung,
insbesondere einen Dosierspender, zur Ausgabe von flüssigem Füllgut, wie beispielsweise
Seife.
[0053] Die Ausgabevorrichtung ist vorgesehen zum direkten Verbinden mit einem in einem Aufnahmebehälter
angeordneten Ersatzbehälter und weist dazu zu den Verbindungsmitteln komplementäre
Verbindungselemente auf. Diese sind in einem Grundkörper angeordnet. Die Dosiervorrichtung
wird mit dem Grundkörper auf den Behälterhals des Ersatzbehälters ausgeschraubt. Dies
erzeugt eine Verdrehung des Ersatzbehälters, die nicht verhindert werden kann, wenn
der Ersatzbehälter vollständig in dem Aufnahmebehälter angeordnet ist, da der Ersatzbehälter
dann für den Nutzer nicht zugänglich ist und daher nicht festgehalten werden kann.
Durch die wie vorliegend beschriebene Ausgestaltung des Ersatzbehälters und des Aufnahmebehälters
kann eine derartige Verdrehung verhindert werden. Da das Drehmoment über die Verdrehsicherung
und/oder über die Sicherungselemente auf den Aufnahmebehälter übertragen wird, kann
der Nutzer die Verdrehung durch das Halten des Aufnahmebehälters zuverlässig verhindern
und entsprechend die Ausgabevorrichtung einfach und fest auf den Ersatzbehälter aufbringen.
[0054] Durch das Aufschrauben des Grundköpers kann zudem der Aufnahmebehälter zwischen dem
Ersatzbehälter und dem Grundkörper eingeklemmt werden.
[0055] Eine weitere Ausbildung der Erfindung betrifft ein Set aus einem Ersatzbehälter wie
vorliegend beschrieben, einem Aufnahmebehälter wie vorliegend zum System beschrieben
sowie einer Ausgabevorrichtung wie vorliegend beschrieben.
[0056] Anhand von schematischen Figuren wird die Erfindung nachfolgend erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- Eine perspektivische Ansicht eines Sets;
- Figur 2:
- einen Ersatzbehälter;
- Figur 3:
- eine perspektivische Detailansicht des Ersatzbehälters aus der Figur 2;
- Figur 4:
- einen Aufnahmebehälter;
- Figur 5:
- eine perspektivische Detailansicht des Aufnahmebehälters aus der Figur 4;
- Figur 6:
- eine Schnittansicht durch das Set gemäss der Figur 1.
[0057] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Sets umfassend eine Ausgabevorrichtung
30, einen Aufnahmebehälter 50 und einen Ersatzbehälter 20 der in dieser Darstellung
nicht sichtbar ist, da er sich innerhalb des Aufnahmebehälters 50 befindet. Die Ausgabevorrichtung
30 weist einen Grundkörper 31 auf und ist mit diesem Grundkörper 31 mit dem Ersatzbehälter
20 verbunden (siehe dazu auch Figur 6). Die Ausgabevorrichtung 30 ist als eine Pumpvorrichtung
ausgebildet.
[0058] Dargestellt in der Figur 1 ist die Längsachse des Ersatzbehälters die vorliegend
mit der Längsachse des Aufnahmebehälters 50 zusammenfällt. Die Behälter sind im Wesentlichen
zentralsymmetrisch aufgebaut und entsprechend fällt die Längsachse mit dem Rotationszentrum
oder der Rotationsachse zusammen.
[0059] Die Figur 2 zeigt einen Ersatzbehälter 20. Der Ersatzbehälter 20 weist einen Behälterboden
21, einen Behälterkörper 22 und eine Behälterschulter 23 auf. An der Behälterschulter
23 angeordnet ist ein Behälterhals 24. Der Behälterhals 24 weist vorliegend Verbindungsmittel
25 in der Form eines Gewindes sowie einen Supportring 26 auf. Der Ersatzbehälter 20
wie vorliegend gezeigt ist in einem Streckblasprozess aus einem zuvor im Spritzguss
hergestellten Preform gefertigt.
[0060] Die Figur 3 zeigt eine perspektivische Detailansicht des Ersatzbehälters 20 aus der
Figur 2, wobei der Behälterhals 24 in den Fokus gerückt ist. Wie ersichtlich ist,
sind am Behälterhals 24 Verbindungsmittel 25 in der Form eines Gewindes angeordnet.
Unterhalb dieses Gewindes, also in Richtung zum Behälterboden 21 hin (siehe Figur
2) ist ein Supportring 26 angeordnet. Am Supportring 26 ist als ein Verdrehsicherungsmittel
40 eine sich in Längsachse des Ersatzbehälters 20 erstreckende Nut angeordnet.
[0061] Wie aus der Figur 3 ersichtlich ist, sind die Verbindungsmittel 25 oberhalb des Supportrings
26 analog des Supportrings 26 mit einer entsprechenden Nut versehen. Auf diese Ausformung
könnte verzichtet werden, wenn der Supportring 26 in seinem Durchmesser grösser gestaltet
wird und das Verdrehsicherungsmittel 40 in Bezug zum Verbindungsmittel 25 radial weiter
aussen zu liegen kommt. In der vorliegenden Konfiguration ist es jedoch notwendig,
da das entsprechende Gegenstück, also ein Nocken am Aufnahmebehälter 50, von oben
nach unten durch das Gewinde, also die Verbindungsmittel 25 hindurch, nach unten bewegt
werden muss bis dieser in Eingriff ist mit dem Verdrehsicherungsmittel 40. Die Verdrehsicherungsmittel
sind somit als einen Nut-Nocken-Verbindung ausgebildet. Der Nocken kann ebenfalls
derart ausgebildet sein, dass er in der Endlage auch mit der Nut, die sich durch die
Verbindungsmittel erstreckt, in Eingriff ist.
[0062] Die Figur 4 zeigt einen Aufnahmebehälter 50. Der Aufnahmebehälter 50 umfasst einen
Bodenbereich 51, einen Körperbereich 52 sowie einen Schulterbereich 53. Im Schulterbereich
53 angeordnet ist ein Halsbereich 54. Der Aufbau des Aufnahmebehälters 50 ist analog
dem Aufbau des Ersatzbehälters 20.
[0063] Die Figur 5 zeigt eine perspektivische Detailansicht des Aufnahmebehälters 50 aus
der Figur 4 mit Fokus auf den Halsbereich 54. Wie ersichtlich ist, ist im Halsbereich
54 ein radial nach innen vorspringendender Nocken angeordnet der ein Sicherungselement
55 bereitstellt. Der Nocken erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Längsachse
(siehe Figur 1). Dieser Nocken greift in die entsprechende Nut ein, wie sie in der
Figur 3 gezeigt ist.
[0064] Die Figur 6 zeigt eine Schnittansicht durch das Set gemäss der Figur 1 in einer Ebene
durch die Sicherungselemente 55, wie sie in der Figur 5 dargestellt sind. In einem
ersten Schritt wird ein Ersatzbehälter 20 von unten durch den offenen Bodenbereich
51 (siehe dazu Figur 4) eines Aufnahmebehälters 50 in den Aufnahmebehälter 50 hineingeführt.
Dies geschieht am Einfachsten dadurch, dass der Aufnahmebehälter 50 über den Ersatzbehälter
20 gestülpt wird. Dabei wird der Behälterhals 24 durch den Halsbereich 54 durchgeführt.
In diesem Zeitpunkt erlauben es die Nuten in den Verbindungsmitteln 25 (siehe dazu
Figur 3) den Ersatzbehälter 20 entsprechend auszurichten. Ist die Nut, also das Verbindungsmittel
40 mit dem Nocken, also dem Sicherungselement 55, fluchtend, kann der Behälterhals
24 durch den Halsbereich 54 durchgeführt werden. Die Behälterschulter 23 kommt im
Bereich des Schulterbereichs 53 zu liegen und die Verbindungsmittel 40 sind mit den
Sicherungselementen 55 in Eingriff. Eine rotative Kraft, aufgebracht auf den Behälterhals
24, vermag daher den Ersatzbehälter 20 nicht mehr zu drehen, wenn der Benutzer den
Aufnahmebehälter 50 festhält.
[0065] Im Anschluss an das Einführen des Ersatzbehälters 20 in den Aufnahmebehälter 50 kann
der Benutzer die Ausgabevorrichtung 30 auf den Ersatzbehälter 20 aufbringen. Dazu
führt er ein Steigrohr 32 der Ausgabevorrichtung 30 durch die Öffnung am Behälterhals
24 ein. Am Grundkörper 31 der Ausgabevorrichtung 30 sind zu den Verbindungsmitteln
25 komplementäre Elemente vorgesehen. Vorliegendes sind die Verbindungsmittel 25 und
die dazu komplementären Elemente am Grundkörper 31 als Gewinde ausgebildet. Die Ausgabevorrichtung
30 kann also auf den Ersatzbehälter 20 aufgeschraubt werden. Dazu muss der Benutzer
lediglich den Aufnahmebehälter 50 halten um zu verhindern, dass sich während des Aufschraubens
der Ausgabevorrichtung 30 der Ersatzbehälter 20 im Innern des Aufnahmebehälters 50
mitdreht. Wie in der Figur 6 ersichtlich ist, wird der Ersatzbehälter 20 in Richtung
des Schulterbereichs 53 gezogen. Damit wird der Aufnahmebehälter zwischen dem Grundkörper
31 und dem Ersatzbehälter 20 eingeklemmt.
1. Ersatzbehälter (20) zur Verwendung in einem wiederverwendbaren System (100), umfassend
eine Ausgabevorrichtung (30) und einen formstabilen Aufnahmebehälter (50), wobei der
Ersatzbehälter (20) einen Behälterboden (21), einen Behälterkörper (22) und eine Behälterschulter
(23) mit einem Behälterhals (24) aufweist, wobei am Behälterhals (24) Verbindungsmittel
(25) zum Verbinden mit der Ausgabevorrichtung (30) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ersatzbehälter (20) Verdrehsicherungsmittel (40) zum Sichern des Aufnahmebehälters
(50) gegen ein Verdrehen gegenüber dem Ersatzbehälter (20) angeordnet sind.
2. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) an der Behälterschulter (23) angeordnet sind.
3. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) am Behälterhals (24) angeordnet sind
4. Ersatzbehälter (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzbehälter (20) einen Supportring (26) aufweist, wobei die Verdrehsicherungsmittel
(40) an dem Supportring (26) angeordnet sind.
5. Ersatzbehälter (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) im Bereich der Verbindungsmittel (25) angeordnet
sind.
6. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) an der Behälterschulter (23) unterhalb des Behälterhalses
(24) angeordnet sind.
7. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) am Behälterkörper (22) angeordnet sind.
8. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) am Behälterboden (21) angeordnet sind.
9. Ersatzbehälter (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) als eine Hälfte einer sich entlang einer Behälterkontur
erstreckenden Nut-Nocken-Verbindung ausgebildet sind.
10. Ersatzbehälter (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verdrehsicherungsmittel (40) als eine Hälfte von korrespondierenden, sich in
Richtung des Behälterhalses (24) erstreckenden, Eingriffsmitteln ausgebildet sind.
11. Ersatzbehälter (20) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsmittel als zueinander komplementäre polygonale Erhebungen oder Vertiefungen
ausgebildet sind.
12. System umfassend eine Ausgabevorrichtung (30) und einen formstabilen Aufnahmebehälter
(50) zur Aufnahme eines Ersatzbehälters (20), wobei der Aufnahmebehälter (50) einen
Bodenbereich (51) einen Körperbereich (52) und einen Schulterbereich (53) mit einem
Halsbereich (54) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmebehälter (50) Sicherungselemente (55) zum Eingriff in Verdrehsicherungsmittel
(40) am Ersatzbehälter (20) zum Sichern gegen ein Verdrehen des Aufnahmebehälters
(50) gegenüber dem Ersatzbehälter (20) angeordnet sind.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) im Schulterbereich (53) angeordnet sind.
14. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) im Halsbereich (54) angeordnet sind.
15. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) im Körperbereich (52) angeordnet sind.
16. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) im Bodenbereich (51) angeordnet sind.
17. System nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) als eine Hälfte einer sich entlang einer Behälterkontur
erstreckenden Nut-Nocken-Verbindung ausgebildet sind.
18. System nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungselemente (55) als eine Hälfte von korrespondierenden, sich in Richtung
des Halsbereiches (54) erstreckenden, Eingriffsmitteln ausgebildet sind.
19. System nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffsmittel als zueinander komplementäre polygonale Erhebungen oder Vertiefungen
ausgebildet sind.