[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aufzugsanlagen dienen zur Beförderung von Personen und/oder Gütern zwischen Stockwerken
von Gebäuden. Dazu wird mindestens eine Personen und/oder Güter aufnehmende Aufzugkabine
in einem Aufzugschacht insbesondere vertikal zwischen den Stockwerken verfahren. Abhängig
von der im Gebäude erforderlichen Transportkapazität kann eine Aufzuganlage nur eine
Aufzugkabine oder mehrere Aufzugkabinen aufweisen, welche unabhängig voneinander in
nebeneinander angeordneten Verfahrwegen des Aufzugschachts verlagert werden können.
Eine Aufzuganlage mit mehreren Verfahrwegen für Aufzugkabinen kann als ein Gruppenaufzug
bezeichnet werden. Die genannten Verfahrwege für die Aufzugkabinen eines Gruppenaufzugs
sind dabei üblicherweise nicht durch Wände voneinander getrennt, sondern durch Zwischenträger,
an welchen Komponenten der Aufzuganlage, insbesondere Führungsschienen für die Führung
der Aufzugkabinen bei der Verlagerung im Aufzugschacht befestigt sind. Führungsschienen
werden üblicherweise aus einzelnen, aneinandergesetzten Führungsschienenstücken zusammengesetzt.
Im Folgenden wird unter einer Führungsschiene je nach Zusammenhang eine komplette
Führungsschiene und/oder ein Führungsschienenstück verstanden.
[0003] Die
EP 0397064 B1 beschreibt eine Aufzuganlage mit einer ersten Aufzugkabine, einer zweiten Aufzugkabine,
einer ersten Führungsschiene für die erste Aufzugkabine, einer zweiten Führungsschiene
für die zweite Aufzugkabine und mehreren Zwischenträgern. Die erste Aufzugkabine ist
in einem ersten Verfahrweg und die zweite Aufzugkabine ist in einem zweiten Verfahrweg
eines Aufzugschachts verlagerbar. Der erste Verfahrweg und der zweite Verfahrweg sind
in einer Breitenrichtung des Aufzugschachts nebeneinander angeordnet. Die Zwischenträger
verlaufen in einer rechtwinklig zur Breitenrichtung verlaufenden Tiefenrichtung des
Aufzugschachts und sind zwischen dem ersten und dem zweiten Verfahrweg in vertikaler
Richtung voneinander beabstandet angeordnet. Die ersten und die zweiten Führungsschienen
sind an den Zwischenträgern befestigt.
[0004] Um bei einer derartigen Aufzuganlage einen guten Fahrkomfort der Aufzugkabinen bei
der von den Führungsschienen geführten Verlagerung innerhalb des Aufzugschachts zu
erreichen, muss das Gesamtsystem aus Führungsschienen, Zwischenträger, Befestigungsmitteln,
beispielsweise in Form von Schienenbügeln, Schrauben und Muttern, und eventuell weiteren
verbundenen Bauteilen eine ausreichende Stabilität bzw. Steifigkeit aufweisen. Dabei
gibt es einen Zusammenhang zwischen dem vertikalen Abstand der Zwischenträger zueinander
und der Ausführung der üblicherweise ein T-Profil aufweisenden Führungsschienen. Die
Führungsschienen müssen umso massiver ausgeführt sein, je grösser der vertikale Abstand
der Zwischenträger ist.
[0005] Demgegenüber ist es insbesondere die Aufgabe der Erfindung, eine Aufzuganlage mit
guten Fahrkomfort vorzuschlagen, welche mit einem geringen Materialeinsatz und damit
insbesondere kostengünstig und ressourcenschonend realisierbar ist. Erfindungsgemäss
wird diese Aufgabe mit einer Aufzuganlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemässe Aufzuganlage verfügt über eine erste Aufzugkabine, eine zweite
Aufzugkabine, eine erste Führungsschiene für die erste Aufzugkabine, eine zweite Führungsschiene
für die zweite Aufzugkabine und mehrere Zwischenträger. Die erste Aufzugkabine ist
in einem ersten Verfahrweg und die zweite Aufzugkabine ist in einem zweiten Verfahrweg
eines Aufzugschachts verlagerbar. Der erste Verfahrweg und der zweite Verfahrweg sind
in einer Breitenrichtung des Aufzugschachts nebeneinander angeordnet. Die Zwischenträger
verlaufen in einer rechtwinklig zur Breitenrichtung verlaufenden Tiefenrichtung des
Aufzugschachts und sind zwischen dem ersten und dem zweiten Verfahrweg in vertikaler
Richtung voneinander beabstandet angeordnet. Die erste und die zweite Führungsschiene
sind an den Zwischenträgern befestigt. Erfindungsgemäss sind die erste Führungsschiene
und die zweite Führungsschiene zwischen zwei direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern
mittels eines Verbindungselements miteinanderverbunden.
[0007] Die genannte Verbindung zwischen der ersten und zweiten Führungsschiene mittels des
Verbindungselements führt zu einer besonders hohen Stabilität bzw. Steifigkeit des
Gesamtsystems aus Führungsschienen, Zwischenträger, Befestigungsmitteln und eventuell
weiteren verbundenen Bauteilen. Zur Gewährleistung eines guten Fahrkomforts können
im Vergleich zu einer Aufzuganlage ohne ein derartiges Verbindungselement die vertikalen
Abstände zwischen den Zwischenträgern vergrössert und/oder die Führungsschienen weniger
massiv ausgeführt werden. Beide Massnahmen führen zu einem geringeren Materialeinsatz,
insbesondere Einsatz von Metall. Dies ermöglicht eine besonders kostengünstige und
ressourcenschonende Realisierung der Aufzuganlage.
[0008] Zusätzlich kann die Aufzuganlage im Vergleich mit einer Aufzuganlage ohne ein derartiges
Verbindungselement einfacher und damit kostengünstiger installiert werden. Die Installation
der Zwischenträger ist recht aufwändig und insbesondere deutlich aufwändiger als die
Installation eines die erste und zweite Aufzugschiene verbindendes Zwischenelement.
Wenn die vertikalen Abstände zwischen den Zwischenträgern grösser werden, müssen bei
gleicher Höhe des Aufzugschachts weniger Zwischenträger installiert werden, was den
Aufwand für die Installation verringert. Wenn weniger massive Führungsschienen verwendet
werden, so sind die einzelnen Führungsschienenstücke leichter, was eine einfachere,
schnellere und damit auch kostengünstigere Installation der Führungsschienen ermöglicht.
[0009] Der Aufzugschacht wird insbesondere von massiven Schachtwänden begrenzt, welche beispielsweise
aus Beton oder Holz bestehen können. Es ist aber auch möglich, dass der Aufzugschacht
von einer Trägerkonstruktion, insbesondere aus Metall, begrenzt wird.
[0010] Die Aufzuganlage verfügt insbesondere über ein mit der ersten Aufzugkabine über ein
erstes Tragmittel verbundenes erstes Gegengewicht, welches in einem dritten Verfahrweg
im Aufzugschacht verlagerbar ist, und über ein mit der zweiten Aufzugkabine über ein
zweites Tragmittel verbundenes zweites Gegengewicht, welches in einem vierten Verfahrweg
im Aufzugschacht verlagerbar ist. Es ist auch möglich, dass die Aufzuganlage keine
Gegengewichte aufweist. In diesem Fall können die Aufzugkabinen einen eigenen Antrieb,
beispielsweise einen Reibradantrieb oder eine Linearantrieb aufweisen. Im Folgenden
wird von einer Aufzuganlage mit Gegengewichten ausgegangen, allerdings ohne die Erfindung
auf eine derartige Aufzuganlage einzuschränken.
[0011] Der Aufzugschacht und damit auch die Verfahrwege für die unabhängig voneinander verlagerbaren
Aufzugkabinen und die mit den Aufzugkabinen verbundenen Gegengewichte des Aufzugschacht
verlaufen insbesondere vertikal, wobei kleinere Abweichungen von der Vertikalen möglich
sind. Die einzelnen Verfahrwege sind damit jeweils als hauptsächlich quaderförmige,
sich nicht überlappende Räume ausgeführt, in denen jeweils eine Aufzugkabine oder
ein Gegengewicht vertikal verlagert werden kann.
[0012] Eine vertikale Erstreckung des Aufzugschachts kann als eine Höhe des Aufzugschachts
bezeichnet werden. Eine vertikale Position innerhalb des Aufzugschachts kann als eine
Höhe im Aufzugschachts bezeichnet werden. Der Aufzugschacht weist insbesondere eine
hauptsächlich quaderförmige Grundform auf. Er weist damit eine sich in vertikaler
Richtung erstreckende Höhe, eine sich in Breitenrichtung erstreckende Breite und eine
sich in Tiefenrichtung erstreckende Tiefe auf.
[0013] Der Aufzugschacht weist insbesondere Schachtöffnungen auf verschiedenen Höhen auf,
wobei eine Schachtöffnung üblicherweise einem Stockwerk des den Aufzugschacht umfassenden
Gebäudes zugeordnet ist. Bei einem Halt an einem Stockwerk ist eine Kabinentür einer
Aufzugkabine und eine in einer Schachtöffnung angeordnete Schachttür so zueinander
ausgerichtet, dass ein Betreten und ein Verlassen der Aufzugkabine über die Kabinentür
und die Schachttür möglich ist.
[0014] Die Aufzuganlage kann auch mehr als zwei Aufzugkabinen und zugehörige Gegengewichte
aufweisen.
[0015] Die Zwischenträger verlaufen in Tiefenrichtung, wobei die Tiefenrichtung nicht genau
rechtwinklig zur Breitenrichtung verlaufen muss; eine kleine Abweichung ist möglich.
Die Zwischenträger verlaufen ausserdem insbesondere horizontal. Zwei direkt übereinander
angeordnete Zwischenträger weisen beispielsweise einen Abstand zwischen 200 und 400
cm auf.
[0016] Die Zwischenträger weisen eine langgetreckte Form auf und stützen sich insbesondere
an gegenüberliegenden Schachtwänden ab. Bei Schachtwänden aus Beton können sie beispielsweise
bereits beim Giessen der Schachtwände eingegossen werden. Es ist auch möglich, dass
die Schachtwände zuerst gegossen und die Zwischenträger anschliessend an den Schachtwänden
befestigt, beispielsweise verschraubt werden. Die Schachtwände können auch Absätze
oder Nischen aufweisen, auf denen sich die Zwischenträger von oben abstützen können.
[0017] Die Zwischenträger sind insbesondere als Metallträger, beispielsweise als Hohlprofile
mit beispielsweise rechteckigem Querschnitt, T-Träger oder Doppel-T-Träger, mit optionalen
Anbauteilen ausgeführt. Die Zwischenträger weisen insbesondere Befestigungsmöglichkeiten
für die Befestigung von Führungsschienen der Aufzuganlage an den Zwischenträgern auf.
Die Befestigungsmöglichkeiten können beispielsweise als Langlöcher oder Gewindestifte
ausgeführt sein.
[0018] Das die erste und zweite Führungsschiene verbindende Zwischenelement ist in vertikaler
Richtung zwischen zwei direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern angeordnet.
Es ist also auf einer Höhe im Aufzugschacht angeordnet, welche zwischen einer Höhe
des oberen der beiden genannten Zwischenträgers und einer Höhe des unteren der beiden
genannten Zwischenträger liegt. Das Verbindungselement ist insbesondere in vertikaler
Richtung mittig zwischen den beiden genannten Zwischenträgern angeordnet.
[0019] Das Verbindungselement weist insbesondere eine in Breitenrichtung des Aufzugschachts
langestreckte Form auf. Es kann beispielsweise mit den Führungsschienen verschraubt
werden. Es ist insbesondere auch möglich, dass die Führungsschienen mittels so genannter
Schienenklemmen, welche auch unter Verwendung von Schienenbügeln zur Befestigung von
Führungsschienen an Schachtwänden oder Zwischenträgern benutzt werden, am Verbindungselement
befestigt werden. Das Verbindungselement kann dazu entsprechende Anlageflächen mit
Gewindestiften, Gewinden oder Bohrungen aufweisen. Mit einer Schienenklemme wird die
Führungsschiene gegen das Verbindungselement gedrückt bzw. zwischen dem Verbindungselement
und der Schienenklemme verklemmt. Die Schienenklemme wird dazu insbesondere mit dem
Verbindungselement verschraubt. Mit einer Schienenklemme wird damit in direkte und
unmittelbare Verbindung zwischen der Führungsschiene und dem Verbindungselement hergestellt.
[0020] In Ausgestaltung der Erfindung ist das Verbindungselement als ein Holm ausgeführt,
der die erste Führungsschiene und die zweite Führungsschiene unmittelbar verbindet.
Das Verbindungselement ist damit besonders einfach und kostengünstig ausgeführt, was
eine einfache und kostengünstige Realisierung der Aufzuganlage ermöglicht.
[0021] Der Holm ist insbesondere als ein Hohlprofil aus Metall, insbesondere mit einem rechteckigen
Querschnitt ausgeführt. Er kann insbesondere beidseitig so abgeschlossen sein, dass
eine einfache Befestigung der Führungsschienen ermöglicht wird. Der Holm ist insbesondere
so ausgeführt und angeordnet, dass die Führungsschienen direkt und ohne Verwendung
von Schienenbügeln mittels Schienenklemmen an ihm befestigt werden können. Der Holm
kann dazu entsprechende Anlageflächen mit Gewindestiften, Gewinde oder Bohrungen aufweisen.
Der Holm kann insbesondere in Breitenrichtung
[0022] Unter einer unmittelbaren Verbindung der ersten und zweiten Führungsschiene mit dem
Holm soll hier verstanden werden, dass sowohl die erste Führungsschiene als auch die
zweite Führungsschiene direkt am Holm befestigt, damit mit dem Holm verbunden ist.
[0023] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Holm mittels einer Strebe mit einem Zwischenträger
verbunden. Dies ermöglicht eine hohe Stabilität und Steifigkeit des Systems umfassend
das Verbindungselement und die Führungsschienen. Damit sind die beschriebenen Effekte
und Vorteile des Verbindungselements besonders ausgeprägt.
[0024] Die Strebe ist beispielsweise als ein einfacher, langgestreckter Metallstab ausgeführt,
welcher beispielsweise an seinen Enden Aufnahmen für eine Verschraubung mit dem Verbindungselement
bzw. einem Zwischenträger aufweist. Die Strebe kann auch als ein Seil, insbesondere
ein Stahlseil mit entsprechenden Aufnahmen ausgeführt sein. Das Seil kann zur Erreichung
einer gewünschten Stabilität bzw. Steifigkeit entsprechend gespannt sein.
[0025] Der Holm kann auch mit mehr als einer Strebe mit einem oder auch mit zwei Zwischenträgern
verbunden sein.
[0026] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Strebe einstückig ausgeführt und mit den zwei
genannten, direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern verbunden. Dies ermöglicht
eine hohe Stabilität und Steifigkeit des Systems umfassend das Verbindungselement
und die Führungsschienen. Die Strebe ist damit mit zwei direkt übereinander angeordneten
Zwischenträgern und ausserdem mit dem Holm verbunden, beispielsweise verschraubt oder
verspannt. Bei der Verwendung nur einer Strebe pro Holm verläuft die Strebe insbesondere
parallel und insbesondere in Breitenrichtung mittig zwischen der ersten und der zweiten
Führungsschiene.
[0027] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Holm mit zwei einstückig ausgeführten Streben
verbunden, welche mit den zwei genannten, direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern
verbunden sind. Dies ermöglicht eine hohe Stabilität und Steifigkeit des Systems umfassend
das Verbindungselement und die Führungsschienen. Jede der beiden Streben ist damit
mit zwei direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern und ausserdem mit dem Holm
verbunden, beispielsweise verschraubt oder verspannt.
[0028] Die Streben kreuzen sich insbesondere; sie sind also in horizontaler Richtung gegenläufig
geneigt angeordnet. Die Streben sind dabei insbesondere jeweils möglichst weit aussen,
also in Richtung erster oder zweiter Führungsschiene mit einem Zwischenträger verbunden.
Es ist aber auch möglich, dass zwei parallel zueinander in vertikaler Richtung verlaufende
Streben vorgesehen sind.
[0029] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Holm mittels jeweils einer Strebe an seinem
in Richtung der ersten Führungsschiene orientieren Ende mit dem direkt oberhalb angeordneten
Zwischenträger, an seinem in Richtung der ersten Führungsschiene orientieren Ende
mit dem direkt unterhalb angeordneten Zwischenträger, an seinem in Richtung der zweiten
Führungsschiene orientieren Ende mit dem direkt oberhalb angeordneten Zwischenträger
und an seinem in Richtung der zweiten Führungsschiene orientieren Ende mit dem direkt
unterhalb angeordneten Zwischenträger verbunden. Dies ermöglicht eine hohe Stabilität
und Steifigkeit des Systems umfassend das Verbindungselement und die Führungsschienen.
[0030] Die Streben sind dabei insbesondere ebenfalls jeweils möglichst weit aussen, also
in Richtung erster oder zweiter Führungsschiene mit einem Zwischenträger verbunden.
Dasselbe gilt für die Verbindung der Streben mit dem Holm. Insbesondere kreuzen sich
vom Holm zum selben Zwischenträger verlaufende Streben. Es ist aber auch möglich,
dass sich vom Holm zum selben Zwischenträger verlaufende Streben nicht kreuzen.
[0031] In Ausgestaltung der Erfindung weist das Verbindungselement einen Träger auf, welcher
die zwei genannten, direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern miteinander verbindet.
Die erste Führungsschiene und die zweite Führungsschiene sind dann insbesondere mittels
Schienenbügeln und Schienenklemmen zusätzlich an dem Träger befestigt. Dies ermöglicht
ebenfalls eine hohe Stabilität und Steifigkeit des Systems umfassend das Verbindungselement
und die Führungsschienen. Die Führungsschienen sind damit an den Zwischenträgern und
zusätzlich an dem Träger befestigt.
[0032] Der genannte Träger verläuft insbesondere vertikal und ist insbesondere als ein Rohr,
beispielsweise mit einem rechteckigen oder runden Durchmesser ausgeführt. Der Träger
ist insbesondere so ausgeführt, dass zur Befestigung der Führungsschienen am Träger
dieselben Schienenbügel und Schienenklemmen wie zur Befestigung an den Zwischenträgern
verwendet werden können. Der Träger kann dazu entsprechende Anlageflächen mit Gewindestiften,
Gewinde oder Bohrungen aufweisen.
[0033] Mit einer Schienenklemme wird die Führungsschiene gegen den Schienenbügel gedrückt
bzw. zwischen dem Schienenbügel und der Schienenklemme verklemmt. Die Schienenklemme
wird dazu insbesondere mit dem Schienenbügel verschraubt. Die Führungsschienen sind
damit nicht direkt, sondern über ein weiteres Bauteil, insbesondere einen Schienenbügel,
mit dem Träger verbunden. Es besteht damit keine unmittelbare, sondern nur eine mittelbare
Verbindung zwischen den Führungsschienen und dem Träger.
[0034] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen,
in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen
sind. Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu.
[0035] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufzuganlage mit zwei in einem Aufzugschacht unabhängig voneinander verlagerbaren
Aufzugkabinen in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- zwei Zwischenträger einer Aufzuganlage und ein zwei Führungsschienen verbindendes
Zwischenelement mit einer Strebe,
- Fig. 3
- zwei Zwischenträger einer Aufzuganlage und ein zwei Führungsschienen verbindendes
Zwischenelement mit zwei Streben,
- Fig. 4
- zwei Zwischenträger einer Aufzuganlage und ein zwei Führungsschienen verbindendes
Zwischenelement mit zwei Streben in einer alternativen Ausführung,
- Fig. 5
- zwei Zwischenträger einer Aufzuganlage und ein zwei Führungsschienen verbindendes
Zwischenelement mit zwei Streben in einer weiterenn alternativen Ausführung und
- Fig. 6
- zwei Zwischenträger einer Aufzuganlage und ein zwei Führungsschienen verbindendes
Zwischenelement mit einem Träger.
[0036] Gemäss Fig. 1 ist eine Aufzuganlage 10 in einem sich in vertikaler Richtung und damit
in einer Vertikalrichtung 11 erstreckenden Aufzugschacht 12 angeordnet. Der Aufzugschacht
12 verfügt über einen ersten Verfahrweg 14 für eine erste Aufzugkabine 16. Die erste
Aufzugkabine 16 ist über ein erstes Tragmittel 18 in Form eines Seils oder eines Riemens
mit einem ersten Gegengewicht 20 verbunden. Das erste Tragmittel 18 verläuft über
eine oberhalb der ersten Aufzugkabine 16 angeordnete erste Antriebsscheibe 22 und
eine nicht dargestellte, in der Fig. 1 hinter der ersten Antriebsscheibe 22 angeordnete
erste Umlenkrolle. Die erste Antriebsscheibe 22 kann von einer ersten Antriebsmaschine
24 angetrieben werden, womit das erste Tragmittel 18 und damit die erste Aufzugkabine
16 und das erste Gegengewicht 20 vertikal im Aufzugschacht 12 verlagert werden können.
[0037] Der Aufzugschacht 12 verfügt über einen zweiten Verfahrweg 26 für eine zweite Aufzugkabine
30, welcher in einer Breitenrichtung 32 des Aufzugschachts 12 neben dem ersten Verfahrweg
14 für die erste Aufzugkabine 16 angeordnet ist. Die zweite Aufzugkabine 30 ist über
ein zweites Tragmittel 34 in Form eines Seils oder eines Riemens mit einem zweiten
Gegengewicht 36 verbunden. Das zweite Tragmittel 34 verläuft über eine oberhalb der
zweiten Aufzugkabine 30 angeordnete zweite Antriebscheibe 38 und eine nicht dargestellte,
in der Fig. 1 hinter der zweiten Antriebsscheibe 38 angeordnete zweite Umlenkrolle.
Die zweite Antriebsscheibe 38 kann von einer zweiten Antriebsmaschine 40 angetrieben
werden, womit das zweite Tragmittel 34 und damit die zweite Aufzugkabine 30 und das
zweite Gegengewicht 36 vertikal im Aufzugschacht 12 verlagert werden können. Die beiden
Antriebsmaschinen können von einer nicht dargestellten Aufzugsteuerung unabhängig
voneinander angesteuert werden, so dass die erste Aufzugkabine 16 und die zweite Aufzugkabine
30 unabhängig voneinander im Aufzugschacht 12 verlagert werden können.
[0038] Ein dritter Verfahrweg 42 für das erste Gegengewicht 20 ist in der Fig. 1 hinter
dem ersten Verfahrweg 14 der ersten Aufzugkabine 16 angeordnet. Ein vierter Verfahrweg
44 für das zweite Gegengewicht 36 ist in der Fig. 1 hinter dem zweiten Verfahrweg
26 der zweiten Aufzugkabine 30 angeordnet. Führungsschienen für die beiden Gegengewichte
20, 36 sind hier nicht weiter von Interesse und deshalb nicht dargestellt.
[0039] Zwischen dem ersten Verfahrweg 14 und dem zweiten Verfahrweg 26 verlaufen insgesamt
drei Zwischenträger 46. Sie verlaufen horizontal und in einer rechtwinklig zur Vertikalrichtung
11 und rechtwinklig zur Breitenrichtung 32 verlaufenden Tiefenrichtung 45 und sind
in Vertikalrichtung 11 voneinander beabstandet.
[0040] Die erste Aufzugkabine 16 wird von einem Paar von Führungsschienen 50 und die zweite
Aufzugkabine 30 von einem Paar Führungsschienen 51 geführt, wobei die Führungsschienen
50, 51 der beiden Aufzugkabinen 16, 20 jeweils in Breitenrichtung 32 voneinander beabstandet
angeordnet sind. Bezüglich des Aufzugschachts 12 aussenliegende Führungsschienen 50,
51 der beiden Aufzugkabinen 16, 30 sind mittels nicht weiter dargestellter Schienenbügel
und Schienenklemmen an Schachtwänden 52 des Aufzugschachts 12 befestigt. Die jeweils
zweite, innenliegenden Führungsschienen 50, 51 der beiden Aufzugskabinen 16, 30 sind
mittels nicht weiter dargestellter Schienenbügel und Schienenklemmen an den Zwischenträgern
46 gefestigt.
[0041] In Vertikalrichtung 11 zwischen zwei übereinander angeordneten Zwischenträgern 46
ist jeweils ein Verbindungselement 56 in Form eines Holms 57 angeordnet. Die Holme
57 sind dabei ungefähr mittig zwischen zwei übereinander angeordneten Zwischenträgern
46 angeordnet. Die Holme weisen eine quaderförmige Grundform auf und sind mit den
jeweils innenliegenden Führungsschienen 50, 51 der ersten und zweiten Aufzugkabine
16, 30 - beispielsweise mittels Schienenklemmen - unmittelbar verbunden.
[0042] Die Figuren 2 bis 5 betreffen unterschiedliche Ausführungen von Verbindungen des
Verbindungselements in Form eines Holms zu Zwischenträgern und die Fig. 6 eine alternative
Ausführung des Verbindungselements. Alle anderen in der Fig. 1 dargestellten und oben
beschriebenen Bauteile der Aufzuganlage 10 bleiben unverändert. Daher sind in den
Fig. 2 bis 6 lediglich zwei direkt übereinander angeordnete Zwischenträger, ein Verbindungselement
und Stücke der innenliegenden Führungsschienen der beiden Aufzugkabinen dargestellt.
[0043] Gemäss Fig. 2 ist der Holm 57 mit einer Strebe 58 in Form eines langgestreckten Metallstabs
verbunden, beispielsweise verschraubt oder verklemmt. Die Strebe 58 ist einstückig
ausgeführt und mit den zwei direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern 46 verbunden,
beispielsweise verschraubt oder verklemmt.
[0044] Gemäss Fig. 3 ist der Holm 57 mit zwei einstückig ausgeführten Streben 58 verbunden.
Die Streben 58 sind jeweils mit den zwei direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern
46 verbunden. Die Streben 58 kreuzen sich auf Höhe des Holms 57; sie sind also in
horizontaler Richtung gegenläufig geneigt angeordnet. Die Streben 58 sind jeweils
möglichst weit aussen, also in Richtung erster oder zweiter Führungsschiene 50, 51
mit den Zwischenträgern 46 verbunden. Es ist aber auch möglich, dass zwei parallel
zueinander in vertikaler Richtung verlaufende Streben vorgesehen sind.
[0045] Gemäss Fig. 4 und 5 ist der Holm 57 mittels jeweils einer Strebe 58
- an seinem in Richtung der ersten Führungsschiene 50 orientieren Ende mit dem direkt
oberhalb angeordneten Zwischenträger 46,
- an seinem in Richtung der ersten Führungsschiene 50 orientieren Ende mit dem direkt
unterhalb angeordneten Zwischenträger 46,
- an seinem in Richtung der zweiten Führungsschiene 51 orientieren Ende mit dem direkt
oberhalb angeordneten Zwischenträger 46 und
- an seinem in Richtung der zweiten Führungsschiene 51 orientieren Ende mit dem direkt
unterhalb angeordneten Zwischenträger 46
verbunden.
[0046] Die Streben 58 sind jeweils möglichst weit aussen, also in Richtung erster oder zweiter
Führungsschiene 50, 51 mit den Zwischenträgern 46 und mit dem Holm 57 verbunden.
[0047] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 kreuzen sich die Streben 58 nicht. Die Streben
58 verlaufen damit von einer in Richtung der ersten Führungsschiene 50 orientierten
Seite des Holms 57 zu in Richtung der ersten Führungsschiene 50 orientierten Seiten
der direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern 46 und von einer in Richtung
der zweiten Führungsschiene 51 orientierten Seite des Holms 57 zu in Richtung der
zweiten Führungsschiene 51 orientierten Seiten der direkt übereinander angeordneten
Zwischenträgern 46.
[0048] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 kreuzen sich die Streben 58. Die Streben 58
verlaufen damit von einer in Richtung der ersten Führungsschiene 50 orientierten Seite
des Holms 57 zu in Richtung der zweiten Führungsschiene 51 orientierten Seiten der
direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern 46 und von einer in Richtung der
zweiten Führungsschiene 51 orientierten Seite des Holms 57 zu in Richtung der ersten
Führungsschiene 50 orientierten Seiten der direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern
46.
[0049] Gemäss Fig. 6 weist das Verbindungselement 56 einen in vertikaler Richtung verlaufenden
Träger 59 auf, welcher die direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern 46 verbindet.
Die erste Führungsschiene 50 und die zweite Führungsschiene 51 sind zusätzlich zur
Befestigung an den Zwischenträgern 46 auch an dem Träger 59 befestigt. Zur Befestigung
der Führungsschienen 50, 51 am Träger werden dieselben, nicht weiter dargestellten
Schienenbügel und Schienenklemmen wie zur Befestigung der Führungsschienen 50, 51
an den Zwischenträgern verwendet. Die Führungsschienen 50, 51 sind damit nicht direkt,
sondern über ein weiteres Bauteil, insbesondere einen Schienenbügel, mit dem Träger
59 verbunden. Es besteht damit keine unmittelbare, sondern nur eine mittelbare Verbindung
zwischen den Führungsschienen 50, 51 und dem Träger 59.
[0050] Abschliessend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Aufzuganlage mit
- einer ersten Aufzugkabine (16),
- einer zweiten Aufzugkabine (30),
- einer ersten Führungsschiene (50) für die erste Aufzugkabine (16),
- einer zweiten Führungsschiene (51) für die zweite Aufzugkabine (30) und
- mehreren Zwischenträgern (46),
wobei
- die erste Aufzugkabine (16) in einem ersten Verfahrweg (14) eines Aufzugschachts
(12) verlagerbar ist,
- die zweite Aufzugkabine (30) in einem zweiten Verfahrweg (26) des Aufzugschachts
(12) verlagerbar ist,
- der erste Verfahrweg (14) und der zweite Verfahrweg (26) in einer Breitenrichtung
(32) des Aufzugschachts (12) nebeneinander angeordnet sind,
- die mehreren Zwischenträger (46) in einer rechtwinklig zur Breitenrichtung (32)
verlaufenden Tiefenrichtung (45) des Aufzugschachts (12) verlaufen und zwischen dem
ersten Verfahrweg (14) und dem zweiten Verfahrweg (26) in vertikaler Richtung (11)
voneinander beabstandet angeordnet sind und
- die ersten Führungsschiene (50) und die zweiten Führungsschiene (51) an den Zwischenträgern
(46) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Führungsschiene (50) und die zweite Führungsschiene (51) zwischen zwei direkt
übereinander angeordneten Zwischenträgern (46) mittels eines Verbindungselements (64)
miteinander verbunden sind.
2. Aufzuganlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (56) als ein Holm (57) ausgeführt ist, der die erste Führungsschiene
(50) und die zweite Führungsschiene (51) unmittelbar verbindet.
3. Aufzuganlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Holm (57) mittels einer Strebe (58) mit einem Zwischenträger (46) verbunden ist.
4. Aufzuganlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strebe (58) einstückig ausgeführt ist und mit den zwei genannten, direkt übereinander
angeordneten Zwischenträgern (46) verbunden ist.
5. Aufzuganlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Holm (57) mit zwei einstückig ausgeführten Streben (58) verbunden ist, welche
jeweils mit den zwei genannten, direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern (46)
verbunden sind.
6. Aufzuganlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die beiden genannten Streben (58) kreuzen.
7. Aufzuganlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Holm (57) mittels jeweils einer Strebe (58)
- an seinem in Richtung der ersten Führungsschiene (50) orientieren Ende mit dem direkt
oberhalb angeordneten Zwischenträger (46),
- an seinem in Richtung der ersten Führungsschiene (50) orientieren Ende mit dem direkt
unterhalb angeordneten Zwischenträger (46),
- an seinem in Richtung der zweiten Führungsschiene (51) orientieren Ende mit dem
direkt oberhalb angeordneten Zwischenträger (46) und
- an seinem in Richtung der zweiten Führungsschiene (51) orientieren Ende mit dem
direkt unterhalb angeordneten Zwischenträger (46)
verbunden ist.
8. Aufzuganlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich vom Holm (57) zum selben Zwischenträger (46) verlaufende Streben (58) kreuzen.
9. Aufzuganlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verbindungselement (56) einen Träger (59) aufweist, welcher die zwei genannten,
direkt übereinander angeordneten Zwischenträgern (46) miteinander verbindet und die
erste Führungsschiene (50) und die zweite Führungsschiene (51) zusätzlich an dem Träger
(59) befestigt sind.