[0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft die Verbesserung von Scrollvakuumpumpen sowie
von Verfahren zum Betreiben von Scrollvakuumpumpen.
[0002] Dabei umfassen die Scrollvakuumpumpen jeweils ein Pumpsystem, das ein feststehendes
Spiralbauteil und ein mit diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil
umfasst, eine im Betrieb um eine Drehachse rotierende Antriebswelle mit einem Exzenterabschnitt
zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils, und einen elektrischen Antriebsmotor
für die Antriebswelle.
[0004] Eine Scrollpumpe ist eine gegen Atmosphärendruck verdichtende Verdrängerpumpe, die
sich unter anderem als Kompressor einsetzen lässt. Eine Scrollvakuumpumpe kann zur
Erzeugung eines Vakuums in einem Rezipienten verwendet werden, der an einen Gaseinlass
der Scrollvakuumpumpe angeschlossen ist.
[0005] Scrollvakuumpumpen werden auch als Spiralvakuumpumpen oder Spiralfördereinrichtungen
bezeichnet. Das einer Scrollvakuumpumpe zugrundeliegende Pumpprinzip ist aus dem Stand
der Technik grundsätzlich bekannt und wird daher nachstehend nur kurz erläutert.
[0006] Typischerweise weist das Pumpsystem einer Scrollvakuumpumpe zwei ineinander verschachtelte
bzw. ineinander gesteckte, beispielsweise archimedische, Spiralzylinder auf, die auch
lediglich als Spiralen bezeichnet werden. Jeder Spiralzylinder umfasst dabei zumindest
eine Spiralwand mit einem an einer Stirnseite der Spiralwand vorgesehenen, insbesondere
plattenförmigen, Träger, wobei die äußeren Windungen des Spiralzylinders, beispielsweise
die zwei oder drei äußersten Windungen des Spiralzylinders, durch Wandabschnitte gebildet
werden können, die vom Mittelpunkt der Spiralen jeweils einen in Umfangsrichtung konstanten
Abstand aufweisen. Auch wenn diese Wandabschnitte strenggenommen keine Spiralabschnitte,
sondern Kreisabschnitte bilden, werden sie im Kontext der vorliegenden Offenbarung
der Spirale zugerechnet und als Windungen der Spirale bezeichnet.
[0007] Die Spiralzylinder sind dabei so ineinandergesteckt, dass die beiden Spiralzylinder
abschnittsweise halbmond- bzw. sichelförmige Volumina (Förderräume) umschlie-ßen.
Eine der beiden Spiralen ist dabei unbeweglich bzw. feststehend im Gehäuse der Pumpe
angeordnet, wohingegen die andere Spirale mitsamt ihres Trägers über den Exzenterabschnitt
der Antriebswelle auf einer kreisförmigen Bahn bewegt werden kann, weshalb diese Spirale
zusammen mit ihrem Träger auch als Orbiter bezeichnet wird. Dieses bewegliche Spiralbauteil
führt somit eine sogenannte zentralsymmetrische Oszillation aus, was auch als "Orbitieren"
oder "Wobbeln" bezeichnet wird. Ein zwischen den Spiralzylindern eingeschlossenes
halbmondförmiges Volumen (Förderraum) wandert während des Orbitierens des beweglichen
Spiralbauteils innerhalb der Spiralen zunehmend nach innen, wodurch mittels des wandernden
Volumens das zu pumpende Prozessgas von einem radial außenliegenden Gaseinlass des
Pumpsystems nach radial innen zu einem insbesondere in der Spiralmitte befindlichen
Gasauslass des Pumpsystems gefördert wird.
[0008] Der Exzenterantrieb, also die Antriebswelle mit dem Exzenterabschnitt, befindet sich
innerhalb des Gehäuses der Scrollvakuumpumpe auf der der Spirale des Orbiters abgewandten
Seite des Trägers und ist in der Praxis meistens von einer verformbaren Hülse, beispielsweise
einem Wellbalg, umgeben, der einerseits zur Abdichtung des Antriebs gegenüber dem
Ansaugbereich und andererseits als Drehsicherung für den Orbiter dient, da sich dieser
anderenfalls, also ohne eine Drehsicherung, um sich selbst drehen könnte. Um diese
Drehsicherung zu gewährleisten, kann beispielsweise die verformbare Hülse an einem
ersten Ende mit dem Träger verbunden sein, wohingegen das dem ersten Ende gegenüberliegende
zweite Ende der verformbaren Hülse mittels mehrerer Befestigungsmittel im Inneren
des Gehäuses an einem Gehäusegrund verschraubt sein kann. Die verformbare Hülse (z.B.
Wellbalg) ist dauerhaft dicht und somit gegenüber einem Pumpengehäuse und dem beweglichen
Spiralbauteil abgedichtet.
[0009] Die Baugruppe umfassend den Orbiter und die verformbare Hülse (z.B. Wellbalg) kann
im Rahmen der Pumpenmontage vormontiert werden, so dass diese Baugruppe anschließend
als eine Einheit in das Pumpengehäuse eingesetzt werden kann, woraufhin das erwähnte
zweite Ende der verformbaren Hülse am Gehäusegrund mit den Befestigungsmitteln verschraubt
werden kann. Üblicherweise sind die Spiralwände des beweglichen Spiralbauteils und
die Spiralwände des feststehenden Spiralbauteils jeweils an ihrer vom Träger abgewandten
Stirnseite mit einem separaten Dichtungselement versehen, das auf dem Gebiet der Scrollvakuumpumpen
auch als TipSeal bezeichnet wird. Die TipSeals, die üblicherweise aus einem Kunststoff
hergestellt sind, sorgen für die Abdichtung der erwähnten, von den Spiralwänden umschlossenen
Volumina und sind somit für die Vakuumperformance einer Scrollvakuumpumpe von besonderer
Bedeutung.
[0010] TipSeals sind aber auch mit Nachteilen verbunden. TipSeals besitzen eine begrenzte
Lebensdauer, müssen also regelmäßig ausgewechselt werden, was den Wartungsaufwand
für Scrollvakuumpumpen erhöht. Zudem erzeugen TipSeals Abrieb. Ferner sind TipSeals
empfindlich gegenüber bestimmten äußeren Einflüssen wie beispielsweise radioaktiver
Strahlung, denen Scrollvakuumpumpen in bestimmten Anwendungen ausgesetzt sein können.
[0011] Scrollvakuumpumpen ohne TipSeals an den Spiralwänden sind bekannt, erfordern allerdings
eine äußerst exakte Relativstellung zwischen feststehendem Spiralbauteil und beweglichem
Spiralbauteil, um ein exakt definiertes axiales - bezogen auf die Drehachse - Spaltmaß
jeweils zwischen den Stirnseiten der Spiralwände des einen Spiralbauteils und dem
sogenannten Nutgrund oder Spiralgrund (im Folgenden nur als Spiralgrund bezeichnet),
also der zugewandten Seite des Trägers, des anderen Spiralbauteils, zu erhalten. Um
eine Vorstellung von den Dimensionen zu bekommen, muss man sich klarmachen, dass ein
Axialspaltmaß in der Größenordnung von 10 bis 30 µm für eine akzeptierbare Vakuumperformance
erforderlich ist, wobei bereits geringfügig, also um wenige Mikrometer größere Axialspaltmaße
eine relevante Verschlechterung der Vakuumperformance zur Folge haben können. Außerdem
ist darauf hinzuweisen, dass die beiden Axialspaltmaße gleich, aber auch unterschiedlich
sein können, d.h. das axiale Spaltmaß zwischen den Spiralwand-Stirnseiten des Orbiters
und dem Nutgrund des Spiralgehäuses einerseits und das axiale Spaltmaß zwischen den
Spiralwand-Stirnseiten des Spiralgehäuses und dem Nutgrund des Orbiters andererseits
können entweder gleich oder voneinander verschieden sein.
[0012] Ein exaktes Axialspaltmaß spielt bei Scrollvakuumpumpen mit TipSeals eine eher untergeordnete
Rolle, da Toleranzen bezüglich der Relativstellung zwischen den beiden Spiralbauteilen
durch die TipSeals zumindest zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden können.
[0013] Im Sinne einer einheitlichen Definition wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung
unter dem Axialspaltmaß das Spaltmaß zwischen Stirnseite einer jeweiligen Spiralwand
des einen Spiralbauteils und dem Nutgrund des anderen Spiralbauteils verstanden, und
zwar auch dann, wenn die Spiralwand mit einem Dichtungselement (TipSeal) versehen
ist, d.h. in diesem Fall wird unter dem Axialspaltmaß nicht das Spaltmaß bezüglich
der Stirnseite des Dichtungselementes, sondern ebenfalls bezüglich der Stirnseite
der mit dem Dichtungselement versehenen Spiralwand verstanden.
[0014] Scrollvakuumpumpen ohne TipSeals und mit gleichzeitig ausreichend hoher Vakuumperformance
wären nicht nur wegen des geringeren Wartungsaufwands, wegen des nicht mehr vorhandenen
Abriebs und wegen ihrer Unempfindlichkeit gegenüber bestimmten äußeren Einflüssen
von Vorteil, sondern würden auch zu einer zeitlich konstanten Vakuumperformance der
Scrollvakuumpumpe führen, da ohne TipSeals keine Komponenten mehr vorhanden wären,
die einerseits die Vakuumperformance wesentlich mitbestimmen, die andererseits aber
gleichzeitig verschleißbehaftet sind.
[0015] Scrollvakuumpumpen ohne TipSeals wären daher auch in solchen für die Praxis interessanten
Anwendungen einsetzbar, bei denen weniger eine besonders hohe, sondern vielmehr eine
zeitlich möglichst konstante Vakuumperformance im Vordergrund steht.
[0016] Vor diesem Hintergrund wird klar, dass Scrollvakuumpumpen ohne TipSeals und mit exakt
definiertem Axialspaltmaß neue Märkte eröffnen könnten.
[0017] Aufgabe der Erfindung ist es, Scrollvakuumpumpen der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass ein exaktes Axialspaltmaß gegeben ist.
[0018] Diese Aufgabe wird durch verschiedene Aspekte der Erfindung gelöst. Die nachfolgend
offenbarten Aspekte der Erfindung können in beliebiger Weise miteinander kombiniert
werden, sofern sie einander nicht widersprechen. Bei diesen Aspekten handelt es sich
um die in den Ansprüchen definierten Aspekte sowie um deren in der nachfolgenden Beschreibung
(einschließlich der Figurenbeschreibung) angegebenen Weiterbildungen, die auch als
Ausführungsformen oder Ausführungsbeispiele bezeichnet werden. Dabei können jeweils
Weiterbildungen eines Aspektes mit anderen Aspekten und deren Weiterbildungen in beliebiger
Weise kombiniert werden, sofern dies nicht zu Widersprüchen führt.
[0019] Sofern nicht jeweils ausdrücklich erwähnt, kann bei jedem der offenbarten Aspekte
die Scrollvakuumpumpe eine Steuereinrichtung umfassen, welche dazu ausgebildet ist,
die für das jeweilige Konzept der Axialspaltmaß-Einstellung erforderlichen Funktionen
auszuführen, und welche in eine den eigentlichen Pumpbetrieb der Scrollvakuumpumpe
steuernde Steuereinrichtung integriert oder separat vorgesehen sein kann, dann aber
dazu ausgebildet ist, mit der den Pumpbetrieb steuernden Steuereinrichtung zu kommunizieren.
[0020] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist zwischen den beiden Spiralbauteilen ein
Axialspaltmaß vorhanden, wobei ein Stellmittel vorgesehen ist, das dazu ausgebildet
ist, das Axialspaltmaß einzustellen.
[0021] Durch das Stellmittel ist es möglich, das Axialspaltmaß, also den bezogen auf die
Drehachse der im Betrieb rotierenden Antriebswelle axialen Abstand, zwischen den Stirnseiten
der Spiralwände und dem jeweiligen Spiralgrund exakt zu definieren.
[0022] Wie im Einleitungsteil bereits erwähnt, wird das feststehende Spiralbauteil auch
als Spiralgehäuse und das bewegliche Spiralbauteil auch als Orbiter bezeichnet.
[0023] Das "Einstellen" des Axialspaltmaßes umfasst auch ein "Halten" des Axialspaltma-ßes
auf einem Sollwert, der beispielsweise vom Hersteller der Scrollvakuumpumpe für eine
jeweilige Anwendung vorgegeben werden kann oder der vom Benutzer der Scrollvakuumpumpe
vorgebbar sein, also individuell gewählt werden kann. Ein solches "Halten" des Axialspaltmaßes
kann mit einem Verändern des Axialspaltmaßes einhergehen, wenn es während des Pumpbetriebs
beispielsweise aufgrund thermischer Einflüsse oder aus anderen Gründen zu Abweichungen
von einem jeweiligen Sollwert kommt und folglich eine Änderung erforderlich ist.
[0024] Das "Einstellen" des Axialspaltmaßes umfasst auch ein "Verändern" des Axialspaltmaßes
im Sinne einer Änderung eines Sollwertes. Eine solche Änderung kann beispielsweise
dann erforderlich sein, wenn z.B. für unterschiedliche Betriebsbedingungen oder Anwendungen
unterschiedlich große Axialspalte erforderlich sind.
[0025] Das "Einstellen" des Axialspaltmaßes umfasst auch Maßnahmen, die es einem der Spiralbauteile
oder beiden Spiralbauteilen ermöglichen, sich - und damit die Relativstellung zwischen
den beiden Spiralbauteilen - selbst einzustellen, beispielsweise im Sinne eines "Ausrichtens",
insbesondere nach einer Einlaufzeit der Scrollvakuumpumpe. Wenn im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung von einem Einlaufen, z.B. im Sinne eines Einschleifens, die Rede ist,
dann ist hierunter ein Einlaufen von an den Stirnseiten der Spiralwände vorhandenen
Dichtungselementen (TipSeals) zu verstehen, auch wenn im jeweiligen Zusammenhang das
Vorhandensein von Dichtungselementen nicht ausdrücklich erwähnt ist.
[0026] Der Begriff "Stellmittel" ist breit zu verstehen und kann auch eine "passive" Maßnahme
umfassen, beispielsweise eine bestimmte Materialpaarung, einen speziellen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten oder einen speziellen thermischen Emissionsgrad an einem
Bauteil oder an einem Abschnitt eines Bauteils der Scrollvakuumpumpe oder einer Kombination
unterschiedlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten oder spezieller thermischer
Emissionsgrade.
[0027] Als ein "aktives" Stellmittel kann beispielsweise eine Anordnung mit zumindest einem
Bauteil oder einer Baugruppe und einer zugeordneten Steuerung umfassen. Durch entsprechende
Ansteuerung des Bauteils bzw. der Baugruppe kann eine jeweils gewünschte Stellwirkung
erzielt werden.
[0028] In einigen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel dazu ausgebildet
ist, das Axialspaltmaß außerhalb des Pumpbetriebs einzustellen. Das Axialspaltmaß
kann beispielsweise einmalig bei der Montage der Scrollvakuumpumpe eingestellt werden.
Dies wird auch als initiale Axialspalt-Einstellung bezeichnet. Alternativ oder zusätzlich
kann das Stellmittel so ausgebildet sein, dass das Axialspaltmaß in bestimmten Situationen
eingestellt werden kann, beispielsweise im Rahmen einer Wartung der Scrollvakuumpumpe
oder bei der Vorbereitung für eine neue Anwendung. Das Einstellen des Axialspaltmaßes
kann beispielsweise manuell erfolgen.
[0029] Bei einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel dazu
ausgebildet ist, das Axialspaltmaß während des Pumpbetriebs einzustellen.
[0030] Das Einstellen kann beispielsweise manuell erfolgen.
[0031] In anderen Ausführungsformen kann das Einstellen im Rahmen einer Regelung erfolgen.
Insbesondere ist bei einer solchen Regelung das Axialspaltmaß die Regelgröße, deren
Wert fortlaufend als Ist-Wert gemessen und mit einem - gegebenenfalls von einem oder
mehreren Parametern abhängigen - Soll-Wert verglichen wird. Die Stellgröße zur Beeinflussung
des Axialspaltmaßes kann unterschiedlich sein. Beispielsweise kann als Stellgröße
die Drehzahl eines Lüfters dienen, mit dem der Wärmetransport innerhalb der Pumpe
dahingehend beeinflusst wird, dass mehr oder weniger Wärme zu einem bestimmten Bauteil
oder einem Abschnitt eines Bauteils gelangt, dessen thermische Ausdehnung mittels
des Lüfters beeinflusst werden soll, um das bewegliche Spiralbauteil entsprechend
mechanisch zu beaufschlagen und so das Axialspaltmaß entsprechend einzustellen.
[0032] Das vorstehend erläuterte Regelungsbeispiel soll lediglich exemplarisch veranschaulichen,
auf welche Weise das Axialspaltmaß im Rahmen einer Regelung während des Pumpbetriebs
eingestellt werden kann.
[0033] Wenn das Stellmittel geeignet ausgebildet ist, kann auch ein manuelles Einstellen
während des Pumpbetriebs erfolgen. Dabei umfasst "manuell" ein Betätigen oder Verstellen
eines wie auch immer gearteten Stellgliedes sowohl werkzeuglos mit der Hand als auch
mittels eines Werkzeugs.
[0034] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel dazu
ausgebildet ist, eines der beiden Spiralbauteile, insbesondere das bewegliche Spiralbauteil,
oder beide Spiralbauteile zu beaufschlagen. Die Beaufschlagung erfolgt dabei insbesondere
mechanisch. Die mechanische Beaufschlagung kann direkt oder indirekt erfolgen, wobei
unter einer indirekten mechanischen Beaufschlagung zu verstehen ist, dass das betreffende
Spiralbauteil über ein weiteres Bauteil beaufschlagt wird.
[0035] Mit anderen Worten handelt es sich bei der Beaufschlagung um eine aktive Maßnahme
zum Einstellen des Axialspaltmaßes. Dies ist im Gegensatz zu einer passiven Maßnahme
zu verstehen, wie beispielsweise die Auswahl von Materialien mit unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
[0036] Die Beaufschlagung eines der beiden Spiralbauteile, insbesondere eine mechanische
Beaufschlagung und dabei insbesondere eine mechanische Beaufschlagung des beweglichen
Spiralbauteils, kann den Umstand ausnutzen, dass die Lagerung des beweglichen Spiralbauteils
am Exzenterabschnitt der Antriebswelle eine gewisse geringfügige axiale Beweglichkeit
erlaubt. Die Lagerung des beweglichen Spiralbauteils kann beispielsweise durch ein
Wälzlager erfolgen. Insbesondere dient zur Lagerung des beweglichen Spiralbauteils
am Exzenterabschnitt der Antriebswelle ein sogenanntes Flanschlager. Alternativ kann
die Lagerung mittels separater Kugellager erfolgen.
[0037] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel dazu
ausgebildet ist, das Spiralbauteil oder beide Spiralbauteile an einer, insbesondere
auf der Drehachse liegenden, Stelle und/oder an mehreren, insbesondere um die Drehachse
herum verteilten, Stellen zu beaufschlagen.
[0038] Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen kann das Stellmittel dazu ausgebildet sein,
die bezogen auf die Drehachse axiale Relativstellung zwischen den beiden Spiralbauteilen
zu beeinflussen.
[0039] Des Weiteren kann gemäß einigen Ausführungsbeispielen das Stellmittel dazu ausgebildet
sein, eines der beiden Spiralbauteile, insbesondere das bewegliche Spiralbauteil,
oder beide Spiralbauteile in axialer Richtung zu bewegen oder bezüglich der Drehachse
zu verkippen.
[0040] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann eine Messeinrichtung vorgesehen sein, die
dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß an einer oder mehreren Stellen zu messen.
Das Messen des Axialspaltmaßes kann insbesondere fortlaufend während des Pumpbetriebs
erfolgen.
[0041] Beispielsweise kann das Axialspaltmaß direkt durch Bestimmen der Größe des jeweiligen
axialen Spalts zwischen einer Stirnseite einer Spiralwand des einen Spiralbauteils
und dem Boden, also dem Spiralgrund, des anderen Spiralbauteils gemessen werden. Alternativ
kann das Axialspaltmaß indirekt durch Bestimmen eines Wertes einer anderen Größe,
die als Axialspaltmaß dienen kann, gemessen werden, z.B. eines Wertes für den axialen
Abstand zwischen einem Pumpengehäuse und einem Abschnitt, z.B. dem Boden, also dem
Spiralgrund, des beweglichen Spiralbauteils oder der Rückseite des Trägers des beweglichen
Spiralbauteils.
[0042] Das Messen des Axialspaltmaßes umfasst nicht nur das Ermitteln eines einzigen Wertes,
sondern es können mehrere Werte an unterschiedlichen Stellen ermittelt werden, so
dass auch eine Schiefstellung eines der beiden Spiralbauteile oder beider Spiralbauteile
als solche erkannt oder auch quantitativ bestimmt werden kann. Mit anderen Worten
umfasst das Messen des Axialspaltmaßes auch ein Messen einer Schiefstellung eines
oder beider Spiralbauteile. Unter einer Schiefstellung ist dabei eine Stellung des
jeweiligen Spiralbauteils zu verstehen, in der eine Mittelachse des jeweiligen Spiralbauteils
und damit dessen Spiralwände nicht exakt parallel zur Drehachse der Antriebswelle
verlaufen.
[0043] Die Messeinrichtung kann zumindest einen berührungslosen Abstandssensor umfassen,
beispielsweise einen Wirbelstromsensor. Ein solcher Abstandssensor kann ein Bestandteil
einer Stelleinrichtung sein, z.B. eines aktiven Magnetlagers.
[0044] Wie eingangs erwähnt, ist die Erfindung von besonderem Vorteil für Scrollvakuumpumpen
ohne TipSeals. Dementsprechend ist gemäß einigen Ausführungsformen vorgesehen, dass
die Spiralwände des beweglichen Spiralbauteils und die Spiralwände des feststehenden
Spiralbauteils jeweils an ihrer vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite kein separates
Dichtungselement, also keine TipSeals, aufweisen.
[0045] Die Möglichkeit, das Axialspaltmaß zwischen den beiden Spiralbauteilen einstellen
zu können, kann grundsätzlich aber auch dann von Vorteil sein, wenn TipSeals vorhanden
sind. Dementsprechend kann bei einigen Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, dass
die Spiralwände des beweglichen Spiralbauteils und die Spiralwände des feststehenden
Spiralbauteils jeweils an ihrer vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite mit einem separaten
Dichtungselement versehen sind. Die Einstellbarkeit des Axialspaltmaßes bei einer
Scrollvakuumpumpe mit TipSeals kann beispielsweise vorteilhaft sein, um für einen
geringeren Verschleiß oder einen gleichmäßigeren Verschleiß der TipSeals zu sorgen.
Das Einstellen des Axialspaltmaßes kann auch eine Ausrichtung der Spiralbauteile sein
oder umfassen, um z.B. eine Verkippung oder einen Planlauf zu korrigieren. Auch dies
ist vorteilhaft im Hinblick auf einen geringeren oder gleichmäßigeren Verschleiß der
TipSeals.
[0046] Bei einigen Ausführungsformen der Erfindung sind auch Hybrid-Konfigurationen möglich,
d.h. es kann vorgesehen sein, dass die Spiralwände des einen Spiralbauteils an ihrer
vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite kein separates Dichtungselement aufweisen und
die Spiralwände des anderen Spiralbauteils an ihrer vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite
mit einem separaten Dichtungselement versehen sind. Dabei sind beide Konfigurationen
denkbar, d.h. das feststehende Spiralbauteil kann mit TipSeals versehen sein, während
das bewegliche Spiralbauteil keine TipSeals aufweist, oder umgekehrt.
[0047] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Scrollvakuumpumpe
mit einem Pumpsystem, das ein feststehendes Spiralbauteil und ein mit diesem pumpwirksam
zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil umfasst, einer im Betrieb um eine Drehachse
rotierenden Antriebswelle mit einem Exzenterabschnitt zum Antreiben des beweglichen
Spiralbauteils, und einem elektrischen Antriebsmotor für die Antriebswelle, wobei
das Verfahren umfasst, dass ein zwischen den beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß
eingestellt wird.
[0048] Das Einstellen des Axialspaltmaßes, einschließlich eines "Haltens" und eines "Veränderns",
wie vorstehend erläutert, kann während des Pumpbetriebs erfolgen, insbesondere im
Rahmen einer Regelung, beispielsweise wie vorstehend erläutert.
[0049] Das Betreiben der Scrollvakuumpumpe umfasst auch deren Inbetriebnahme bzw. die Inbetriebnahme
eines die Scrollvakuumpumpe umfassenden Vakuumsystems wie beispielsweise eines Pumpstands,
d.h. das Betreiben der Pumpe umfasst auch das Einstellen des Axialspaltmaßes außerhalb
des Pumpbetriebs, beispielsweise einmalig bei der Montage der Pumpe und/oder in bestimmten
Situationen wie im Rahmen einer Wartung oder bei der Vorbereitung einer neuen Anwendung.
[0050] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen des ersten und zweiten Aspektes kann vorgesehen
sein, dass zwischen dem Motorrotor und dem Motorstator des Antriebsmotors ein axialer
Versatz derart vorhanden ist, dass während des Betriebs des Antriebsmotors eine in
axialer Richtung wirksame Kraft auf den Motorrotor erzeugt wird, wobei die Antriebswelle
derart mit dem Motorrotor gekoppelt ist, dass die axiale Kraft auf die Antriebswelle
übertragen wird, und wobei eine Steuerung für den Antriebsmotor vorgesehen ist, mit
welcher der Antriebsmotor derart angesteuert werden kann, dass sich die Größe der
axialen Kraft verändert.
[0051] Diese Anordnung mit dem axialen Versatz zwischen Motorrotor und Motorstator des Antriebsmotors
und mit der zum Verändern der axialen Kraft ausgebildeten Steuerung stellt eine Weiterbildung
des ersten Aspektes (Scrollvakuumpumpe) dar, während diese Art und Weise der Steuerung
des Antriebsmotors zum Verändern der axialen Kraft eine Weiterbildung des zweiten
Aspektes (Verfahren) darstellt.
[0052] Durch eine entsprechende Ansteuerung des Antriebsmotors, die insbesondere eine entsprechende
Bestromung umfasst, kann die in axialer Richtung wirkende Kraft auf die Antriebswelle
und damit eine Kraft, welche die Antriebswelle auf das bewegliche Spiralbauteil ausübt,
gezielt eingestellt werden, um so das Axialspaltmaß in der jeweils gewünschten Weise
einzustellen.
[0053] Dieses Konzept der Erzeugung einer axialen Kraft ist für sich genommen in Zusammenhang
mit einem Antriebsmotor einer Scrollvakuumpumpe bekannt (
EP 3 153 708 A1), nicht aber die Nutzung dieses Konzepts zur Einstellung eines Axialspaltmaßes.
[0054] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass ein Stellmittel vorgesehen ist, das dazu ausgebildet
ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel wenigstens ein aktives Magnetlager für das bewegliche Spiralbauteil
umfasst.
[0055] Unter einem aktiven Magnetlager ist ein Magnetlager zu verstehen, bei dem mittels
geregelter Elektromagnete eine veränderliche Lagerkraft erzeugt werden kann.
[0056] Das Magnetlager kann beispielsweise auf der Rückseite des beweglichen Spiralbauteils
angeordnet sein. Unter der Rückseite ist dabei diejenige Seite zu verstehen, die von
dem feststehenden Spiralbauteil abgewandt ist.
[0057] Das Magnetlager kann einen Sensor umfassen, insbesondere einen Wirbelstromsensor,
mit dem das Axialspaltmaß messbar ist. Der Sensor kann derart ausgebildet oder angeordnet
sein, dass das Axialspaltmaß entweder direkt oder indirekt durch Bestimmen eines Wertes
einer anderen Größe gemessen werden kann, die als Axialspaltmaß dienen kann, beispielsweise
eines Wertes für den axialen Abstand zwischen einem Pumpengehäuse und einem Abschnitt
des beweglichen Spiralbauteils.
[0058] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art ein Stellmittel vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den
beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, indem ein zwischen
dem beweglichen Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse angeordneter Wellbalg vorgesehen
ist, und indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, den Druck innerhalb des Wellbalgs
zu variieren.
[0059] Wie vorstehend erläutert, ist ein Wellbalg als Bestandteil einer Scrollvakuumpumpe
grundsätzlich bekannt. Bei diesem Aspekt der Erfindung bildet der Wellbalg einen Teil
des Stellmittels.
[0060] Durch Variieren des Drucks innerhalb des Wellbalgs wird das bewegliche Spiralbauteil
mehr oder weniger stark mechanisch beaufschlagt. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt,
kann hierdurch ausgenutzt werden, dass die Lagerung des beweglichen Spiralbauteils,
beispielsweise mittels eines als Wälzlager ausgebildeten Flanschlagers, eine geringfügige
Bewegung des beweglichen Spiralbauteils in axialer Richtung erlaubt.
[0061] Das Stellmittel kann zumindest einen Drucksensor und eine Ventilanordnung am Wellbalg
umfassen. Der Drucksensor kann dazu dienen, den Druck innerhalb des Wellbalgs und/oder
innerhalb des Pumpengehäuses zu messen. Insbesondere erfolgt die Druckmessung mittels
des Drucksensors in einem Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe. Die Ventilanordnung
kann beispielsweise ein Magnetventil umfassen. Das Variieren des Drucks innerhalb
des Wellbalgs kann z.B. dadurch erfolgen, dass sich die Ventilanordnung in einer Verbindung
zwischen einem Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe und dem Wellbalg oder in einer
Verbindung zwischen einer Stelle der pumpaktiven Struktur, insbesondere also zwischen
den Spiralwänden der Spiralbauteile, und dem Wellbalg befindet.
[0062] Wenn die Druckmessung mittels des Drucksensors im Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe
erfolgt, dann erfolgt dies insbesondere im Bereich des Pumpengehäuses außerhalb des
Wellbalgs oder in einem Ansaugbereich des Pumpengehäuses oder in einem Ansaugbereich
des feststehenden Spiralbauteils.
[0063] Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung umfasst eine Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art ein Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist,
eine Vorspannung der Antriebswelle, eines Drehlagers der Antriebswelle oder einer
Lagerhülse der Antriebswelle zu variieren.
[0064] Das jeweilige Mittel, das die Vorspannung bewirkt, bildet einen Bestandteil des Stellmittels.
[0065] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel eine
längenveränderliche Einrichtung umfasst, die an einem Widerlager, insbesondere einem
Rotor des Antriebsmotors, abgestützt und dazu ausgebildet ist, die Antriebswelle direkt
oder indirekt in bezogen auf die Drehachse axialer Richtung mechanisch zu beaufschlagen.
Die Beaufschlagung kann beispielsweise über ein Drehlager der Antriebswelle erfolgen.
[0066] Bei diesen Ausführungsbeispielen ist es also möglich, die bezogen auf die Drehachse
axiale Ausdehnung der längenveränderlichen Einrichtung zu verändern. Bei der längenveränderlichen
Einrichtung kann es sich beispielsweise um eine Federanordnung, z.B. eine Wellfeder,
ein mittels eines Fluids beaufschlagbares elastisches Element oder ein zumindest zum
Teil aus einem Bimetall hergestelltes Element handeln.
[0067] Gemäß einem sechsten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art ein Stellmittel vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den
beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, indem das Stellmittel
zumindest einen Aktor, vorzugsweise einen Piezo-Aktor, umfasst, der dazu ausgebildet
ist, das feststehende Spiralbauteil oder das bewegliche Spiralbauteil direkt oder
indirekt in bezogen auf die Drehachse axialer Richtung mechanisch zu beaufschlagen.
[0068] Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Aktor zwischen den beiden Spiralbauteilen,
zwischen dem feststehenden Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse, zwischen dem beweglichen
Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse, oder zwischen einem Widerlager und der Antriebswelle
oder einem mit der Antriebswelle verbundenen Bauteil angeordnet ist.
[0069] Mit einem derartigen Aktor ist es möglich, das feststehende Spiralbauteil oder das
bewegliche Spiralbauteil mechanisch zu beaufschlagen, um auf diese Weise unter Ausnutzung
einer gewissen geringfügigen axialen Beweglichkeit des beweglichen Spiralbauteils
ein jeweils gewünschtes Axialspaltmaß einzustellen.
[0070] Gemäß einigen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel mehrere
um die Drehachse herum verteilte Aktoren umfasst. Dabei können die mehreren Aktoren
gleichmäßig um die Drehachse herum verteilt sein. Beispielsweise können drei Aktoren
mit einem jeweiligen Winkelabstand von 120° vorgesehen sein.
[0071] Durch unterschiedliche Ansteuerung der Aktoren kann das bewegliche Spiralbauteil
bezüglich der Drehachse verkippt werden, wenn die Lagerung des beweglichen Spiralbauteils
und die Stellen, an denen die Aktoren direkt oder indirekt am beweglichen Spiralbauteil
angreifen, ein solches Verkippen grundsätzlich erlauben. Damit kann z.B. eine toleranzbedingte
Schiefstellung bzw. ein toleranzbedingter Planlauf der Spiralbauteile ausgeglichen
werden.
[0072] Mittels einer Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe können diese Aktoren entweder
gemeinsam oder unabhängig voneinander derart angesteuert werden, dass der axiale Abstand
zwischen Pumpengehäuse und Spiralgehäuse verändert und damit das Axialspaltmaß zwischen
Spiralgehäuse und Orbiter eingestellt werden kann. Auch eine Korrektur von Schiefstellungen
des Spiralgehäuses relativ zu einem Pumpengehäuse kann vorgenommen werden, indem die
in Umfangsrichtung verteilten Aktoren entsprechend unterschiedlich angesteuert werden.
[0073] Gemäß einem siebten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art ein Stellmittel vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den
beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, indem das Stellmittel
dazu ausgebildet ist, eine während des Pumpbetriebs auftretende thermische Ausdehnung
zumindest eines Bauteils aktiv oder passiv zu beeinflussen, und/oder indem das Stellmittel
dazu ausgebildet ist, den Wärmetransport innerhalb der Pumpe zu beeinflussen.
[0074] Unter einem Wärmetransport ist im Rahmen dieser Offenbarung auch Wärmestrahlung zu
verstehen, d.h. die Aufnahme von Wärme oder die Abfuhr von Wärme durch Wärmestrahlung.
[0075] Wenn die thermische Ausdehnung eines Bauteils beeinflusst wird, dann bildet dieses
Bauteil einen Teil des Stellmittels. Wenn der Wärmetransport beeinflusst wird, dann
bildet das Mittel oder bilden die Mittel, mit dem bzw. denen diese Beeinflussung erfolgt,
einen Teil des Stellmittels.
[0076] Bei dem Bauteil, dessen thermische Ausdehnung beeinflusst werden kann, handelt es
sich beispielsweise um ein Bauteil, das direkt oder indirekt die axiale Stellung des
beweglichen Spiralbauteils beeinflusst. Dieses Bauteil kann zum Beispiel das Pumpengehäuse,
die Antriebswelle, ein Wälzlager, ein Innenring eines Wälzlagers, ein Außenring eines
Wälzlagers, eine Lagerhülse oder eine Adapterhülse sein. Im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung ist eine Adapterhülse ein hülsenförmiger Abschnitt im Pumpengehäuse oder
an bzw. in der Antriebswelle, z.B. ein Abschnitt, in dem sich ein oder mehrere Lager
befinden, oder ein Abschnitt auf der Antriebswelle.
[0077] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel umfasst,
dass zumindest ein Abschnitt des Bauteils aus einem Material besteht, das eine Wärmeleitfähigkeit
von mehr als 100 W/mK aufweist. Insbesondere kann ein Material zum Einsatz kommen,
bei dem es sich nicht um einen Stahl handelt. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass das Bauteil zumindest einen ersten Abschnitt und wenigstens einen zweiten
Abschnitt umfasst, wobei das Stellmittel umfasst, dass die beiden Abschnitte aus Materialien
mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit bestehen. Bei dem genannten Material bzw.
bei dem Material mit der höheren Wärmeleitfähigkeit kann es sich beispielsweise um
Aluminiumbronze handeln.
[0078] Gemäß einigen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Bauteil zumindest
einen ersten Abschnitt und wenigstens einen zweiten Abschnitt umfasst, wobei das Stellmittel
umfasst, dass die beiden Abschnitte unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass einer der Abschnitte einen negativen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist.
[0079] Dadurch, dass sich Abschnitte des Bauteils hinsichtlich ihres thermischen Ausdehnungskoeffizienten
voneinander unterscheiden, kann eine während des Pumpbetriebs erfolgende thermische
Ausdehnung des Bauteils zumindest zum Teil kompensiert werden. Da alle Eigenschaften
eines Bauteils der Scrollvakuumpumpe grundsätzlich bekannt sind, ist auch das thermische
Verhalten des Bauteils während des Pumpbetriebs grundsätzlich bekannt, d.h. vorhersagbar,
so dass eine thermische Ausdehnung des Bauteils vorhergesagt und folglich durch eine
gezielte Materialpaarung zumindest teilweise kompensiert werden kann.
[0080] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel eine
Heizeinrichtung und/oder eine Kühleinrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, zumindest
einen Bereich des Bauteils direkt oder indirekt thermisch zu beaufschlagen.
[0081] Beispielsweise können als Heiz- oder Kühleinrichtung eine oder mehrere sogenannte
"Heat Pipes" (auch als Wärmerohre bezeichnet) vorgesehen sein, mit denen gezielt Wärme
einem bestimmten Ort zugeführt oder von einem bestimmten Ort abgeführt werden kann.
Derartige "Heat Pipes" sind dem Fachmann aus vielen technischen Gebieten grundsätzlich
bekannt.
[0082] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann das Stellmittel eine Motorsteuerung des
Antriebsmotors umfassen, wobei die Motorsteuerung dazu ausgebildet ist, den Wirkungsgrad
des Antriebsmotors durch Verändern der Bestromung zu beeinflussen, um die Antriebswelle
thermisch zu beaufschlagen. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Verändern
der Bestromung des Antriebsmotors dadurch erfolgt, dass von einem sinusförmigen Verlauf
abgewichen wird, wodurch Verluste und somit Wärmeentwicklung zunehmen.
[0083] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel einen
oder mehrere Temperatursensoren umfasst. Der oder die Temperatursensoren können im
Rahmen einer Regelung eingesetzt werden, um die Heizeinrichtung und/oder die Kühleinrichtung
zu regeln.
[0084] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann das Stellmittel dazu ausgebildet sein, den
Antriebsmotor und einen Motorlüfter derart anzusteuern, dass der Antriebsmotor in
einem zu einer übermäßigen Abwärme führenden Verlustmodus betrieben und der Einfluss
der Abwärme auf das Bauteil durch den Motorlüfter gezielt beeinflusst wird.
[0085] Bei diesem Konzept wird der Antriebsmotor gewissermaßen gezielt "energetisch ungünstig"
betrieben, so dass Abwärme entsteht, die bei einem normalen, d.h. energetisch günstigeren
Betrieb nicht entstehen würde, wobei durch eine entsprechende Ansteuerung des Motorlüfters
der Transport dieser Wärme innerhalb der Pumpe gezielt beeinflusst, insbesondere das
Bauteil gezielt mit mehr oder weniger Wärme beaufschlagt werden kann.
[0086] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Bauteil zumindest
einen ersten Abschnitt und wenigstens einen zweiten Abschnitt umfasst, wobei das Stellmittel
umfasst, dass einer der beiden Abschnitte oder das gesamte Bauteil eine Oberfläche
aufweist, die einen thermischen Emissionsgrad ε von mindestens 0,25, bevorzugt zumindest
0,3, bei 50°C aufweist. Alternativ oder zusätzlich umfasst das Stellmittel, dass die
Oberfläche des Bauteils zumindest teilweise mit einer Beschichtung versehen ist, die
einen höheren thermischen Emissionsgrad ε aufweist als das unbeschichtete Bauteil.
Alternativ oder zusätzlich umfasst das Stellmittel, dass die Oberfläche des Bauteils
zumindest teilweise durch Oxidation behandelt ist, das Bauteil einen metallischen
Werkstoff umfasst, der mindestens ein metallisches Element enthält, und der behandelte
Anteil der Oberfläche eine äußere Schicht umfasst, die eine durch die Oxidationsbehandlung
entstandene Verbindung des metallischen Elements umfasst. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass der behandelte Anteil der Oberfläche eine Färbung aufweist,
wobei die Verbindung des metallischen Elements farbig ist und/oder die äußere Schicht
einen Farbstoff enthält, wobei bevorzugt die Färbung eine Schwärzung ist.
[0087] Durch diese Ausführungsbeispiele kann jeweils erreicht werden, dass die durch Wärmestrahlung
erfolgende Wärmeabfuhr von dem betreffenden Bauteil verbessert wird.
[0088] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel umfasst,
dass ein von dem Bauteil begrenztes Volumen zumindest teilweise mit einem Medium gefüllt
ist.
[0089] Durch die Wahl des Mediums kann der Wärmetransport zwischen dem Bauteil und der Umgebung
gezielt beeinflusst werden. Bei dem Bauteil kann es sich beispielsweise um einen zwischen
dem beweglichen Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse angeordneten Wellbalg handeln.
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, ist ein Wellbalg als eine Komponente einer
Scrollvakuumpumpe grundsätzlich bekannt. Alternativ kann das Bauteil starr und mit
einem oder mehreren Hohlräumen versehen sein, die mit dem Medium gefüllt sind. Verschiedene
Hohlräume können mit unterschiedlichen Medien gefüllt sein. Bei dem Bauteil kann es
sich beispielsweise um die Antriebswelle handeln.
[0090] Bei dem Medium kann es sich beispielsweise um ein Gas oder um eine Flüssigkeit handeln,
das bzw. die eine vergleichsweise hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Das Gas ist insbesondere
ein Gas mit langkettigen Molekülen und/oder mit einer relativ hohen Anzahl von thermodynamischen
Freiheitsgraden. Als das Gas kann z.B. Tetrafluormethan dienen. Die Flüssigkeit ist
beispielsweise Wasser oder ein Öl, insbesondere ein vergleichsweise niederviskoses
Öl.
[0091] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann das Stellmittel eine Lüftereinrichtung umfassen,
die an einem während des Pumpbetriebs rotierenden Bauteil angebracht oder ausgebildet
ist. Insbesondere handelt es sich bei dem rotierenden Bauteil um die Antriebswelle.
[0092] Hierdurch stellt das rotierende Bauteil einen Lüfter dar, mit dem der Wärmetransport
innerhalb der Pumpe gezielt beeinflusst werden kann.
[0093] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann das Stellmittel eine Stelleinrichtung und
eine oder mehrere mittels der Stelleinrichtung verstellbare Luftführungsorgane (z.B.
Klappen) umfassen. Derartige Luftführungsorgane können zum Beispiel in einer Haube
angeordnet sein, welche an einem Pumpengehäuse angebracht ist, welche das ebenfalls
am Pumpengehäuse befestigte feststehende Spiralbauteil umgibt und in welcher ein Lüfter
untergebracht ist. Mittels derartiger Organe kann eine Luftführung, z.B. ein von dem
erwähnten Lüfter erzeugter Kühlluftstrom, hinsichtlich Intensität und Richtung beeinflusst
werden. Hierdurch kann gezielt der Temperaturhaushalt der Scrollvakuumpumpe beeinflusst
werden. Es kann mit derartigen Organen der Wärmetransport innerhalb der Pumpe beeinflusst
werden, und /oder es kann mit derartigen Organen eine während des Pumpbetriebs auftretende
thermische Ausdehnung zumindest eines Bauteils aktiv oder passiv beeinflusst werden
[0094] Ein achter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Scrollvakuumpumpe
mit einem Pumpsystem, das ein feststehendes Spiralbauteil und ein mit diesem pumpwirksam
zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil umfasst, einer im Betrieb um eine Drehachse
rotierenden Antriebswelle mit einem Exzenterabschnitt zum Antreiben des beweglichen
Spiralbauteils, und einem elektrischen Antriebsmotor für die Antriebswelle, wobei
das Verfahren umfasst, dass ein zwischen den beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß
eingestellt wird, indem ein Bauteil wenigstens bereichsweise direkt oder indirekt
thermisch beaufschlagt wird, und/oder indem der Wärmetransport innerhalb der Pumpe
beeinflusst wird.
[0095] Auch im Zusammenhang mit diesem Aspekt der Erfindung ist unter einem Wärmetransport
auch Wärmestrahlung zu verstehen, d.h. die Aufnahme von Wärme oder die Abfuhr von
Wärme durch Wärmestrahlung.
[0096] Wie auch vorstehend im Zusammenhang mit dem siebten Aspekt der Erfindung ausgeführt,
kann es sich bei dem Bauteil, dessen thermische Ausdehnung beeinflusst wird, um ein
Bauteil handeln, das direkt oder indirekt die axiale Stellung des beweglichen Spiralbauteils
beeinflusst. Das Bauteil kann also beispielsweise ein Pumpengehäuse, die Antriebswelle,
ein Wälzlager, ein Innenring oder ein Außenring eines Wälzlagers, eine Lagerhülse
oder eine Adapterhülse sein.
[0097] Durch die thermische Beaufschlagung bzw. durch die Beeinflussung des Wärmetransports
kann eine während des Pumpbetriebs auftretende thermische Ausdehnung des Bauteils
aktiv beeinflusst werden. Hierdurch kann die Kraft verändert werden, mit der das Bauteil
direkt oder indirekt das bewegliche Spiralbauteil beaufschlagt, wodurch das Axialspaltmaß
entsprechend eingestellt wird.
[0098] Gemäß einigen Ausführungsformen kann die Antriebswelle thermisch beaufschlagt werden,
indem der Wirkungsgrad des Antriebsmotors durch Verändern der Bestromung des Antriebsmotors
beeinflusst wird. Wie auch im Zusammenhang mit dem siebten Aspekt der Erfindung ausgeführt,
kann das Verändern der Bestromung des Antriebsmotors dadurch erfolgen, dass von einem
sinusförmigen Verlauf abgewichen wird, wodurch Verluste und somit Wärmeentwicklung
zunehmen. Bei diesem Konzept kann folglich zum Einstellen des Axialspaltmaßes eine
Motorsteuerung des Antriebsmotors genutzt werden. Alternativ oder zusätzlich können
weitere Wirbelstromverluste induziert werden, insbesondere durch zusätzliche Anteile
von Oberwellen.
[0099] Für alle vorstehend erläuterten Aspekte der Erfindung, also sowohl für eine erfindungsgemäße
Scrollvakuumpumpe als auch für ein erfindungsgemäßes Verfahren, kann gemäß einigen
Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, dass das Stellmittel wenigstens einen Drucksensor
umfasst, wobei das Stellmittel dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß in Abhängigkeit
von zumindest einem mittels des Drucksensors gemessenen Druck einzustellen. Dies kann
insbesondere im Rahmen einer Regelung erfolgen. Bei dem gemessenen Druck kann es sich
zum Beispiel um den Druck in einem Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe handeln.
[0100] Gemäß einem neunten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass ein Stellmittel vorgesehen ist, das dazu ausgebildet
ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß manuell einzustellen.
[0101] Die manuelle Einstellung des Axialspaltmaßes kann außerhalb des Pumpbetriebs im Rahmen
einer initialen Axialspalt-Einstellung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das
Stellmittel dazu ausgebildet sein, dass das manuelle Einstellen des Axialspaltmaßes
während des Pumpbetriebs erfolgen kann.
[0102] Gemäß einigen Ausführungsformen kann das Stellmittel zumindest ein mittels eines
Werkzeugs betätigbares Stellelement umfassen, das zwischen den beiden Spiralbauteilen
und/oder zwischen dem feststehenden Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse und/oder
zwischen dem beweglichen Spiralbauteil und einem Pumpengehäuse angeordnet ist.
[0103] Bei dem betätigbaren Stellelement kann es sich beispielsweise um einen Gewindestift
handeln, der zwischen Spiralgehäuse und Pumpengehäuse angeordnet ist. Es können mehrere
in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Gewindestifte vorgesehen sein.
[0104] Derartige Gewindestifte können auch während des Pumpbetriebs betätigt werden.
[0105] Das Stellmittel kann ein manuell zwischen einem gelösten Zustand und einem verspannten
Zustand verstellbares Spannsystem umfassen, wobei im gelösten Zustand des Spannsystems
das feststehende Spiralbauteil durch Verstellen relativ zu dem Spannsystem in eine
vorgegebene oder vorgebbare Sollstellung relativ zum beweglichen Spiralbauteil bringbar
ist und wobei durch Verstellen des Spannsystems in den verspannten Zustand die Sollstellung
des feststehenden Spiralbauteils fixierbar ist.
[0106] Ein Träger für das feststehende Spiralbauteil kann entweder zusätzlich oder als ein
Bestandteil des Spannsystems vorgesehen sein, wobei im gelösten Zustand des Spannsystems
das feststehende Spiralbauteil durch Verstellen relativ zu dem Träger in die Sollstellung
bringbar ist.
[0107] Die Funktionsweise des Spannsystems kann beispielsweise auf dem Prinzip einer Spannzange
einer Werkzeugaufnahme basieren. Dementsprechend können mehrere nachgiebige bzw. elastisch
auslenkbare Ringsegmente vorgesehen sein, die in Umfangsrichtung verteilt angeordnet
sind. Mittels eines ringförmigen Spannelements, das eine, beispielsweise konische,
Spannfläche aufweist, können die Ringsegmente derart bewegt werden, dass das feststehende
Spiralbauteil von den Ringsegmenten gemeinsam eingespannt und somit in der Sollstellung
fixiert wird.
[0108] Die Ringsegmente können gemeinsam einen Träger, wie vorstehend erwähnt, für das feststehende
Spiralbauteil bilden.
[0109] Mit einem solchen Spannsystem ist es auch möglich, Schiefstellungen auszugleichen,
d.h. eine Korrektur von Schiefstellungen des feststehenden Spiralbauteils relativ
zu einem Pumpengehäuse vorzunehmen.
[0110] Gemäß einigen Ausführungsformen kann das Stellmittel eine Stellschraube umfassen,
die sich durch einen in der Antriebswelle ausgebildeten Kanal hindurch erstreckt,
wobei die Stellschraube an ihrem hinteren Endabschnitt mittels eines Werkzeugs betätigbar
ist und mit ihrem vorderen Endabschnitt das bewegliche Spiralbauteil direkt oder indirekt
beaufschlagt. Dieses Beaufschlagen kann beispielsweise über ein elastisch verformbares
Bauteil erfolgen. Bei diesem Bauteil kann es sich beispielsweise um eine federnde
Druckscheibe handeln.
[0111] Auch bei diesem Konzept kann ausgenutzt werden, dass die Lagerung des beweglichen
Spiralbauteils, die beispielsweise über ein als Wälzlager ausgebildetes Flanschlager
erfolgt, eine gewisse geringfügige axiale Beweglichkeit erlaubt.
[0112] Vorteilhaft ist hierbei und auch bei anderen Konzepten, die eine gewisse geringfügige
axiale Beweglichkeit einer Lagerung des beweglichen Spiralbauteils ausnutzen, wenn
diese Lagerung eine ausreichende Spielfreiheit besitzt. Um diese Spielfreiheit zu
gewährleisten, kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Lagerung elastisch - beispielsweise
mittels Federelementen - an einem anderen Bauteil abgestützt ist. Bei diesem anderen
Bauteil kann es sich beispielsweise um die Antriebswelle oder um ein Pumpengehäuse
handeln.
[0113] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann ein, insbesondere axiales, Gaslager vorgesehen
sein, bei dem es sich insbesondere um ein Luftlager handeln kann. Das Gaslager kann
beispielsweise auf der Rückseite des beweglichen Spiralbauteils angeordnet sein. Das
Gaslager kann durch enge Spalte zwischen den beteiligten Bauteilen in Verbindung mit
einem unter Druck stehenden gasförmigen Medium, z.B. Luft, realisiert werden. Durch
Variieren des Gasdrucks des Gaslagers kann eine Positionierung zumindest eines der
beteiligten Bauteile und somit zumindest indirekt des beweglichen Spiralbauteils erfolgen
und so das Axialspaltmaß eingestellt werden.
[0114] Dieses Gaslager kann so ausgebildet sein, dass es mit einem Bereich innerhalb der
Scrollvakuumpumpe verbunden ist, der sich auf einem jeweils für das Gaslager gewünschten
Druckniveau befindet. Innerhalb einer Scrollvakuumpumpe existieren unterschiedliche
Druckniveaus, die also grundsätzlich zur Verfügung stehen und z.B. für das genannte
Gaslager verwendet werden können. Es kann vorgesehen sein, dass das Gaslager gezielt
mit einem jeweiligen Druckbereich in Verbindung gesetzt und so auf das Druckniveau
dieses Druckbereiches gebracht werden kann. In Abhängigkeit von den jeweils gewünschten
Eigenschaften des Gaslagers kann durch eine geeignete Steuereinrichtung zwischen den
unterschiedlichen Druckbereichen und somit Druckniveaus für das Gaslager gewechselt
werden.
[0115] Eine solche Nutzung unterschiedlicher vorhandener Druckniveaus innerhalb der Scrollvakuumpumpe
kann auch bei anderen Aspekten der Erfindung und deren Weiterbildungen erfolgen.
[0116] Gemäß einem zehnten Aspekt der Erfindung ist bei einer Scrollvakuumpumpe der eingangs
genannten Art vorgesehen, dass ein Stellmittel vorgesehen ist, das dazu ausgebildet
ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, einem der Spiralbauteile oder beiden Spiralbauteilen
ein Selbsteinstellen zu ermöglichen, insbesondere nach einer Einlaufzeit.
[0117] Das jeweilige Spiralbauteil, das sich selbst einstellen kann, bildet einen Bestandteil
des Stellmittels.
[0118] Durch ein solches Stellmittel kann erreicht werden, dass sich eine jeweilige Relativposition
zwischen den beiden Spiralbauteilen nach einer von den jeweiligen Gegebenheiten abhängigen
Einlaufzeit automatisch von selbst einstellt.
[0119] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass die Spiralwände des
beweglichen Spiralbauteils und/oder die Spiralwände des feststehenden Spiralbauteils
jeweils an ihrer vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite mit einer plastisch verformbaren
Masse versehen sind. Bei dieser Masse kann es sich beispielsweise um eine Paste oder
um ein Fett handeln.
[0120] Bei diesen Ausführungsbeispielen ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Spiralwände
jeweils keine TipSeals aufweisen. Es ist aber grundsätzlich auch möglich, dieses Konzept
der plastisch verformbaren Masse mit TipSeals zu kombinieren.
[0121] Hierdurch können sich die Stirnseiten der Spiralwände während einer Einlaufzeit "Einschleifen".
Bei einem solchen "Einschleifen" kommt es durch die Relativbewegung zwischen der jeweiligen
Stirnseite und der jeweiligen Gegenlauffläche, also dem Spiralgrund des jeweils anderen
Spiralbauteils, zu einem Verschleiß an der Stirnseite, wodurch zunächst lediglich
Unebenheiten und Spitzen geglättet werden. Im weiteren Betrieb der Scrollvakuumpumpe
nimmt der Verschleiß zumindest lokal weiter zu. Hierdurch lässt sich eine Vergleichmäßigung
des Axialspaltmaßes über den Umfang erreichen.
[0122] Im Zusammenhang mit diesem Konzept kann vorgesehen sein, dass die Relativposition
zwischen dem beweglichen Spiralbauteil und dem feststehenden Spiralbauteil nach einer
gewissen Zeit nachgestellt wird. Ein solches Nachstellen ist aber nicht zwingend.
[0123] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass die Spiralwände des
beweglichen Spiralbauteils und/oder die Spiralwände des feststehenden Spiralbauteils
jeweils an ihrer vom Spiralgrund abgewandten Stirnseite mit einem separaten Dichtungselement
(TipSeal) versehen sind, das in einer, insbesondere nutförmigen, Ausnehmung beweglich
angeordnet und mittels zumindest eines Vorspannmittels axial in Richtung des jeweiligen
anderen Spiralbauteils vorgespannt ist.
[0124] Das Dichtungselement und die Ausnehmung können gemäß einigen Ausführungsbeispielen
eine von einer Rechteckform abweichende Querschnittsform aufweisen. Zumindest auf
einer Seite können die Innenwand der Ausnehmung und die dieser Innenwand zugewandte
Seitenwand des Dichtungselementes schräg zur jeweiligen Spiralwand und damit gegenüber
der Drehachse der Antriebswelle geneigt verlaufen. Die Querschnittsform kann z.B.
jeweils ein Trapez sein, das sich vom Spiralgrund des die betreffende Spiralwand aufweisenden
Spiralbauteils weg verjüngt. Eine Trapezform ist aber nicht zwingend. Es sind auch
andere Querschnittsformen möglich, die auf zumindest einer Seite eine schräge Innenwand
bzw. Seitenwand aufweisen.
[0125] Gemäß einigen Ausführungsbeispielen können die Spiralwände des beweglichen Spiralbauteils
und/oder die Spiralwände des feststehenden Spiralbauteils jeweils an ihrer vom Spiralgrund
abgewandten Stirnseite mit einem separaten Dichtungselement versehen sein, das auf
seiner dem jeweiligen anderen Spiralbauteil zugewandten Seite ein anderes Material
umfasst als auf seiner vom anderen Spiralbauteil abgewandten Seite. Die Materialien
können sich beispielsweise hinsichtlich der Härte unterscheiden. Dabei ist vorzugsweise
das Material auf der dem anderen Spiralbauteil zugewandten Seite weicher als das andere
Material. Der Begriff "Härte" bezieht sich hier für beide Materialien auf die gleiche
Definition.
[0126] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Beispiel für eine herkömmliche Scrollvakuumpumpe zur Erläuterung des Grundaufbaus
einer solchen Scrollvakuumpumpe, und
- Fig. 2 bis 10
- jeweils ein oder mehrere Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Scrollvakuumpumpe
mit dem Grundaufbau gemäß Fig. 1.
[0127] Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Scrollvakuumpumpe mit einem Grundaufbau, der im Folgenden
beschrieben wird. Aufbau und Funktionsweise einer solchen Scrollvakuumpumpe sind dem
Fachmann bekannt. Diese herkömmliche Scrollvakuumpumpe kann auf unterschiedliche Weise
erfindungsgemäß weitergebildet werden. Unterschiedliche erfindungsgemäße Aspekte werden
anschließend anhand der Fig. 2 bis 10 erläutert.
[0128] Die Scrollvakuumpumpe gemäß Fig. 1 umfasst ein Pumpsystem mit einem feststehenden
Spiralbauteil 11 und einem beweglichen Spiralbauteil 13, die während des Betriebs
pumpwirksam zusammenwirken. Ferner umfasst die Scrollvakuumpumpe eine im Betrieb um
eine Drehachse 15 rotierende Antriebswelle 17 mit einem Exzenterabschnitt 19 zum Antreiben
des beweglichen Spiralbauteils 13. Des Weiteren ist die Scrollvakuumpumpe mit einem
elektrischen Antriebsmotor 21, 23 versehen, der dazu dient, die Antriebswelle 17 in
Rotation um die Drehachse 15 zu versetzen. Der elektrische Antriebsmotor umfasst einen
radial inneren Motorrotor 21, der auch als Läufer bezeichnet wird, und einen radial
äußeren Motorstator 23.
[0129] Die Antriebswelle 17 ist an zwei in axialer Richtung beabstandeten Lagerstellen 25,
27 drehbar am Pumpengehäuse 41 gelagert. Die vordere Lagerstelle 25 wird von einem
vorderen Wälzlager gebildet, das als Festlager ausgebildet ist, während die hintere
Lagerstelle 27 von einem hinteren Wälzlager gebildet wird, das als Loslager ausgebildet
ist. Zur Lagerung der Antriebswelle 17 ist das Pumpengehäuse 41 mit einem hülsenförmigen
Abschnitt versehen, der im Folgenden auch als Lagerhülse 115 bezeichnet wird. Die
beiden Wälzlager 25, 27 befinden sich somit radial zwischen der Antriebswelle 17 und
der Lagerhülse 115.
[0130] Beide Lagerstellen 25, 27 befinden sich auf der dem Exzenterabschnitt 19 der Antriebswelle
17 zugewandten Seite des Antriebsmotor 21, 23. Somit befinden sich alle Lagerstellen
25, 27 innerhalb des Pumpengehäuses 41 vor dem Antriebsmotor 21, 23. Dabei befinden
sich die Lagerstellen 25, 27 im atmosphärischen Bereich der Pumpe, d.h. nicht in dem
Bereich, in dem während des Pumpbetriebs ein Vakuum herrscht. Der Exzenterabschnitt
19 ist einstückig mit dem vorderen Ende der Antriebswelle 17 verbunden und der Antriebsmotor
21, 23 sitzt auf dem hinteren Ende der Antriebswelle 17. Durch diesen Aufbau kann
der Antriebsmotor 21, 23 auf das hintere Ende der Antriebswelle 17 aufgeschoben werden.
Die Montage und das Austauschen des Antriebsmotors 21, 23 oder von Teilen des Antriebsmotors
21, 23 wird hierdurch vereinfacht.
[0131] Das Wuchtkonzept zum Auswuchten des unter anderem die Antriebswelle 17 und das bewegliche
Spiralbauteil 13 umfassenden rotierenden Systems umfasst ein vorderes Wuchtgewicht
29 und ein hinteres Wuchtgewicht 31, die an der Antriebswelle 17 angebracht sind.
Das vordere Wuchtgewicht 29 ist dabei im Bereich des vorderen Endes der Antriebswelle
17 und des Exzenterabschnitts 19 angeordnet. Das hintere Wuchtgewicht 31 befindet
sich vor der hinteren Lagerstelle 27 und damit vor dem Antriebsmotor.
[0132] In Abwandlungen dieses Grundaufbaus sind auch andere Wuchtkonzepte möglich. Beispielsweise
kann das hintere Wuchtgewicht oder ein zusätzliches Wuchtgewicht am hinteren Ende
der Antriebswelle im Bereich des Antriebsmotors angeordnet sein.
[0133] Des Weiteren ist ein auf das hintere Ende der Antriebswelle 17 stirnseitig aufgesetztes
Druckelement 87 vorgesehen, welches rotationssymmetrisch ausgebildet ist und nicht
als Wuchtgewicht dient.
[0134] Das Druckelement 87 ist mittels einer zentralen Schraube 83 mit der Antriebswelle
17 verbunden. Zur Anpassung des Außendurchmessers des hinteren Abschnitts der Antriebswelle
17 an den Innendurchmesser des Motorrotors 21 ist der hintere Abschnitt der Antriebswelle
17 mit einem Hülsenelement 33 versehen. Das Hülsenelement 33 ist mittels des Druckelements
87 und der zentralen Schraube 83 mit dem Motorrotor 21 verklemmt. Mittels eines Positionierstifts
33a ist das Hülsenelement 33 auf der Antriebswelle 17 befestigt. Des Weiteren ist
axial zwischen einer an der Antriebswelle 17 ausgebildeten Schulter 17a und dem Motorrotor
21 ein ringförmiges Zwischenelement 34 angeordnet. Der Motorrotor 21 ist über das
Zwischenelement 34 zwischen dem Druckelement 87 und der als Widerlager für das Zwischenelement
34 dienenden Schulter 17a der Antriebswelle 17 eingespannt. Im Bereich der Schulter
17a ist zwischen dem die hintere Lagerstelle 27 bildenden Loslager 27 und dem Zwischenelement
34 eine Wellfeder 99 angeordnet.
[0135] Der Antriebsmotor 21, 23 ist vollständig innerhalb des Pumpengehäuses 41 angeordnet,
d.h. der Antriebsmotor 21, 23 ist über seine gesamte axiale Länge von dem Pumpengehäuse
41 in Umfangsrichtung umgeben, steht als nicht nach hinten vor. An seinem hinteren
Ende ist das Pumpengehäuse 41 mittels eines separaten Motordeckels 103 verschlossen.
[0136] Am vorderen Ende des Pumpengehäuses 41 befindet sich das Pumpsystem mit dem feststehenden
Spiralbauteil 11 und dem beweglichen Spiralbauteil 13. Das auch als Spiralgehäuse
bezeichnete feststehende Spiralbauteil 11 ist auf das vordere Ende des Pumpengehäuses
41 stirnseitig aufgeschraubt und von einer ebenfalls am Pumpengehäuse 41 angebrachten
Haube 105 umgeben, in der außerdem ein Lüfter 95 untergebracht ist.
[0137] Das bewegliche Spiralbauteil 13 ist über ein als Wälzlager ausgebildetes Flanschlager
91 an dem Exzenterabschnitt 19 gelagert. Axial zwischen dem beweglichen Spiralbauteil
13 und dem Exzenterabschnitt 19 befindet sich eine Druckscheibe 93. Zwischen einer
umlaufenden Schulter der Antriebswelle 17 am Übergang in den Exzenterabschnitt 19
und dem Flanschlager 91 befindet sich eine Passscheibe 94. Die korrekte Ausrichtung
in Umfangsrichtung zwischen dem feststehenden Spiralbauteil 11 und dem Pumpengehäuse
41 ist durch einen Positionierstift 97 gewährleistet. In Abwandlungen dieses Grundaufbaus
können auch mehrere Positionierstifte 79 vorgesehen sein.
[0138] Das feststehende Spiralbauteil 11 umfasst eine Spiralanordnung mit Spiralwänden 49
und Spiralgrund 51 sowie einen mit seiner dem beweglichen Spiralbauteil 13 zugewandten
Seite den Spiralgrund 51 bildenden Träger 53 für die Spiralanordnung. Beispielsweise
können zwei radial äußere Spiralwände 49 vorgesehen sein, die auf konzentrischen Kreisen
liegen und in Umfangsrichtung unterbrochen sind. Hierdurch entsteht eine Parallelpumpstruktur
aus parallel pumpenden, von den betreffenden Spiralnuten zwischen den Spiralwänden
49 gebildeten Kanälen, die in einen spiralförmig nach radial innen verlaufenden Pumpkanal
übergehen, der von einer spiralförmig verlaufenden Spiralnut gebildet wird und von
einer spiralförmig verlaufenden Spiralwand 49 begrenzt ist.
[0139] Das bewegliche Spiralbauteil 13 umfasst ebenfalls eine Spiralanordnung mit Spiralwänden
69 und Spiralgrund 71 sowie einen plattenförmigen, mit seiner dem feststehenden Spiralbauteil
11 zugewandten Seite den Spiralgrund 71 bildenden Träger 73 für die Spiralanordnung.
Es können entsprechend der Spiralanordnung des feststehenden Spiralbauteils 11 zwei
radial äußere Spiralwände 69 vorgesehen sein, die auf konzentrischen Kreisen liegen
und im Bereich eines nicht dargestellten Gaseinlasses in Umfangsrichtung unterbrochen
sind. Eine radial innenliegende Spiralwand 69 verläuft spiralförmig.
[0140] Sowohl die Spiralwände 49 des feststehenden Spiralbauteils 11 als auch die Spiralwände
69 des beweglichen Spiralbauteils 13 sind an ihren vom jeweiligen Spiralgrund 51 bzw.
71 abgewandten Ende mit einem langgestreckten Dichtungselement 75 (TipSeal) versehen.
[0141] Die vorstehend beschriebenen Spiralanordnungen der beiden Spiralbauteile 11, 13 können
auch anders ausgebildet sein.
[0142] Über einen Einlassflansch 77 gelangt das zu pumpende Gas in das die beiden Spiralbauteile
11, 13 umfassende Pumpsystem und wird über einen nicht dargestellten Auslassflansch
ausgestoßen.
[0143] Das Pumpengehäuse 41 ist auf einer Basis abgestützt, die von einem Elektronikgehäuse
43 gebildet ist. Das Pumpengehäuse 41 ist mit dem Elektronikgehäuse 43 verschraubt.
Das nicht vollständig dargestellte Elektronikgehäuse 43 ist an seiner Unterseite mit
nicht dargestellten Füßen versehen. In dem Elektronikgehäuse 43 ist eine Elektronikausstattung
untergebracht, die elektronische, elektrische und elektromechanische Komponenten umfasst,
die unter anderem zur Stromversorgung und zur Steuerung der Scrollvakuumpumpe dienen.
[0144] Des Weiteren umfasst die Scrollvakuumpumpe ein nicht dargestelltes Gasballast-Ventil.
In Abwandlungen dieses Grundaufbaus kann anstelle eines Gasballastventils ein mehrstufiges
Gasballastsystem vorgesehen sein.
[0145] Der von der Antriebswelle 17 mit dem Exzenterabschnitt 19 gebildete Exzenterantrieb
befindet sich innerhalb des Pumpengehäuses 41 und ist von einer verformbaren Hülse
in Gestalt eines Wellbalgs 89 umgeben. Der Wellbalg 89 dient einerseits zur Abdichtung
des Exzenterantriebs gegenüber dem Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe und andererseits
als Verdrehsicherung für das bewegliche Spiralbauteil 13. Hierzu ist der Wellbalg
89 an der dem Antrieb zugewandten Seite des beweglichen Spiralbauteils 13 befestigt.
Das hintere Ende des Wellbalgs 89 ist innerhalb des Pumpengehäuses 41 an einem Gehäusegrund
mittels Schrauben angebracht.
[0146] Wie im Einleitungsteil erläutert, ist jeweils zwischen den Stirnseiten der Spiralwände
49 bzw. 69 des einen Spiralbauteils 11 bzw. 13 und dem Spiralgrund 71 bzw. 51 des
anderen Spiralbauteils 13 bzw. 11 ein axialer Spalt vorhanden, was im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung allgemein als Axialspaltmaß bezeichnet wird. Das Axialspaltmaß hat Einfluss
auf die Vakuumperformance der Scrollvakuumpumpe und damit insbesondere auf deren Saugvermögen
sowie auf den minimalen Enddruck, der mit der Scrollvakuumpumpe erreicht werden kann.
[0147] Die Erfindung schafft die Möglichkeit, das Axialspaltmaß einzustellen, und zwar je
nach Ausführungsbeispiel entweder während des Pumpbetriebs oder außerhalb des Pumpbetriebs.
Eine Ausführungsbeispiele gestatten es, das Axialspaltmaß wahlweise während des Pumpbetriebs
oder außerhalb des Pumpbetriebs einzustellen. Nachstehend werden in Verbindung mit
den Figuren unterschiedliche Möglichkeiten, das Axialspaltmaß einzustellen, erläutert,
wobei diese einzelnen Aspekte der Erfindung am Beispiel einer herkömmlichen Scrollvakuumpumpe
erläutert werden, die einen Grundaufbau aufweist, wie er vorstehend anhand von Fig.
1 erläutert worden ist. Dabei sind in den nachfolgend beschriebenen Figuren die erfindungsgemäßen
Aspekte zum überwiegenden Teil rein schematisch dargestellt, um das jeweilige erfindungsgemäße
Konzept zu erläutern.
[0148] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 umfasst das Stellmittel zum Einstellen des Axialspaltmaßes
ein aktives Magnetlager 113, das auf der Rückseite, also auf der vom feststehenden
Spiralbauteil 11 (Spiralgehäuse) abgewandten Seite, des beweglichen Spiralbauteils
13 (Orbiter) angeordnet ist.
[0149] Die schematische Darstellung in Fig. 2 zeigt eine erste Spule 113a und eine zweite
Spule 113b des Magnetlagers, die in axialer Richtung gegeneinander versetzt angeordnet
sind. Ein jeweils vorhandenes Axialspaltmaß kann mittels eines Sensors 113c des Magnetlagers
113 gemessen werden. Der Sensor 113c kann als Wirbelstromsensor ausgebildet sein.
Alternativ können als Sensor 113c ein oder mehrere Hall-Sensoren eingesetzt werden.
[0150] Eine nicht dargestellte Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe ist dazu ausgebildet,
das aktive Magnetlager 113 zu regeln, d.h. einen jeweils gewünschten Axialspalt durch
Verändern der Lagerkraft in Abhängigkeit von dem mittels des Sensors 113c gemessenen
Axialspaltmaß einzustellen.
[0151] Die Scrollvakuumpumpe außerdem kann mit einem oder mehreren Drucksensoren versehen
sein. Ein Drucksensor kann beispielsweise dazu vorgesehen sein, den Druck im Ansaugbereich
der Scrollvakuumpumpe zu messen. Die Größe eines jeweils gewünschten Axialspaltmaßes
kann von dem gemessenen Ansaugdruck abhängig sein. Bei dem erfindungsgemäßen Konzept
zum Einstellen des Axialspaltmaßes gemäß Fig. 2 kann also vorgesehen sein, dass das
Axialspaltmaß in Abhängigkeit von dem gemessenen Ansaugdruck variiert wird.
[0152] Fig. 3 illustriert eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit zum Einstellen des Axialspaltmaßes
zwischen Spiralgehäuse 11 und Orbiter 13. Wie in Verbindung mit Fig. 1 erläutert worden
ist, ist zwischen dem Orbiter 13 und dem Pumpengehäuse 41 ein Wellbalg 89 angeordnet.
Der Wellbalg 89 ist dabei vorne an der Rückseite des Orbiters 13 befestigt und hinten
am Pumpengehäuse 41 abgestützt. Folglich wird der Orbiter 13 von dem Wellbalg 89 mit
einer in axialer Richtung wirkenden Kraft beaufschlagt, die unter anderem von dem
innerhalb des Wellbalgs 89 herrschenden Druck abhängig ist.
[0153] Das Konzept dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin, den Wellbalg
89 zu nutzen, um den Orbiter 13 in axialer Richtung mechanisch zu beaufschlagen und
folglich hierdurch ein jeweils gewünschtes Axialspaltmaß einzustellen. Hierbei wird,
wie an anderer Stelle bereits mehrfach erläutert, ausgenutzt, dass das den Orbiter
13 am Exzenterabschnitt 19 der Antriebswelle 17 lagernde Flanschlager 91 eine geringfügige
axiale Bewegung des Orbiters 13 erlaubt.
[0154] Durch eine schematisch dargestellte Ventilanordnung 121 mit einer Steuereinrichtung
123 für die Ventilanordnung 121 kann der Druck p2 innerhalb des Wellbalgs 89 variiert
werden. Das Innere des Wellbalgs 89 steht über eine Leitung 127, die Ventilanordnung
121 und eine weitere Leitung 125 mit dem Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe in Verbindung.
Die Leitung 127 kann unter anderem eine Filtereinrichtung mit einem oder mehreren
Filterelementen und eine Rückschlageinrichtung mit einem oder mehreren Rückschlagelementen
enthalten. Der Druck p1 im Ansaugbereich der Scrollvakuumpumpe variiert während des
Betriebs und ist mittels eines lediglich schematisch angedeuteten Drucksensors 119
messbar. Ein solcher, im Ansaugbereich angeordneter Drucksensor ist allerdings nicht
zwingend notwendig. Eine für dieses Konzept erforderlich Ermittlung eines Druckwertes
kann auch über einen anderen Drucksensor erfolgen, der z.B. in der sogenannten Kundenkammer,
also einem Rezipienten, in dem mittels der Scrollvakuumpumpe während des Betriebs
ein Vakuum erzeugt wird, oder an einer anderen Stelle des Pumpsystems angeordnet sein.
Alternativ kann ein Maß für den Druck über andere Pumpparameter wie zum Beispiel die
Leistungsaufnahme der Scrollvakuumpumpe abgeschätzt werden.
[0155] Mit der Steuereinrichtung 123, die separat vorgesehen oder in eine nicht dargestellte
Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe integriert sein kann, kann durch entsprechende
Ansteuerung der Ventilanordnung 121 der Druck innerhalb des Wellbalgs 89, der typischerweise
in einer Größenordnung von 1 bar liegt, variiert werden, um entsprechend die axiale
Kraft, die der Wellbalg 89 auf die Rückseite des Orbiters 13 ausübt, variieren und
so das Axialspaltmaß einstellen zu können.
[0156] Die Ventilanordnung 21 kann beispielsweise als ein Magnetventil ausgebildet sein,
welches beispielsweise in einer im Wellbalg 89 ausgebildeten Bohrung angeordnet sein
kann.
[0157] Fig. 4 veranschaulicht zwei unterschiedliche Möglichkeiten, das Axialspaltmaß einzustellen.
Beide Möglichkeiten können an einer jeweiligen Scrollvakuumpumpe gemeinsam vorgesehen
sein, wobei dies aber nicht zwingend ist. Jede dieser beiden Möglichkeiten kann nämlich
auch alleine oder in Kombination mit einem der anderen offenbarten Aspekte der Erfindung
an einer jeweiligen Scrollvakuumpumpe verwirklicht werden.
[0158] Wie in Verbindung mit Fig. 1 erläutert worden ist, ist zwischen dem die hintere Lagerstelle
für die Antriebswelle 17 bildenden Loslager 27 und dem Zwischenelement 34 eine Wellfeder
99 angeordnet. Bei der herkömmlichen Scrollvakuumpumpe gemäß Fig. 1 bewirkt die Wellfeder
99 eine feste, nicht veränderbare Vorspannung, deren Größe von den Eigenschaften der
Wellfeder 99 abhängig ist.
[0159] Ein erfindungsgemäßer Aspekt besteht nun darin, die Vorspannung an derjenigen axialen
Stelle, an der sich die Wellfeder 99 befindet, aktiv zu beeinflussen. Hierzu sieht
dieser erfindungsgemäße Aspekt vor, dass anstelle der herkömmlichen Wellfeder 99 entweder
eine modifizierte Wellfeder 99 oder eine andere längenveränderliche Einrichtung angeordnet
ist, die mittels einer nicht dargestellten Vorrichtung beaufschlagt werden kann, wobei
die Beaufschlagung beispielsweise durch die Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe
geregelt werden kann.
[0160] Beispielsweise kann eine gegenüber einer herkömmlichen Wellfeder modifizierte Wellfeder
99 vorgesehen sein, die aus einem Bimetall hergestellt ist, wobei im Bereich dieser
Wellfeder 99 gezielt die Temperatur verändert werden kann, um auf diese Weise die
Steifigkeit der Wellfeder 99 gezielt zu verändern. Die Wellfeder 99 bzw. der Bereich
der Wellfeder 99 kann hierzu gezielt mit Wärme beaufschlagt oder gekühlt werden. Hierzu
kann z.B. eine sogenannte "Heat Pipe" (nachstehend näher erläutert) eingesetzt werden.
[0161] Anstelle einer Wellfeder 99 kann eine längenveränderliche Einrichtung 129 zwischen
dem Loslager 27 und dem Zwischenelement 34 vorgesehen sein. Beispielsweise kann als
längenveränderliche Einrichtung 129 ein elastisches Element vorgesehen sein, dessen
Inneres mittels eines Fluids gezielt beaufschlagt werden kann. Hierbei kann ausgenutzt
werden, dass im Inneren einer Scrollvakuumpumpe verschiedene Bereiche vorhanden sind,
die sich auf unterschiedlichen Druckniveaus befinden, d.h. in denen unterschiedliche
Drücke herrschen. Es wurde bereits erwähnt, dass beispielsweise innerhalb des Wellbalgs
89 typischerweise ein Druck in der Größenordnung von 1 bar herrscht. Im Ansaugbereich
der Scrollvakuumpumpe herrscht während des Betriebs ein wesentlich geringerer Druck
(Vakuum). Diese Beispiele veranschaulichen, dass zur Beaufschlagung eines als längenver-änderliches
Element 129 dienenden, beispielsweise mittels eines Gases beaufschlagbaren elastischen
Elements unterschiedliche Druckbereiche der Scrollvakuumpumpe zur Verfügung stehen,
also Bereiche, in denen unterschiedlichen Drücke herrschen. Die kann genutzt werden,
indem das elastische Element 129 gezielt mit einem jeweiligen Druckbereich in Verbindung
gesetzt und so auf das Druckniveau dieses Druckbereiches gebracht wird. In Abhängigkeit
von der jeweils gewünschten Vorspannung, die mittels des elastischen Elements 129
erzeugt werden soll, kann durch eine geeignete Steuereinrichtung zwischen den unterschiedlichen
Druckbereichen und somit Druckniveaus gewechselt werden.
[0162] Bei dem anderen erfindungsgemäßen Aspekt, der in Fig. 4 veranschaulicht ist, handelt
es sich um ein Konzept, wonach das Stellmittel zum Einstellen des Axialspalts zumindest
einen Aktor umfasst, beispielsweise einen Piezo-Aktor, der dazu dient, das Spiralgehäuse
11 oder den Orbiter 13 direkt oder indirekt in axialer Richtung mechanisch zu beaufschlagen.
[0163] Fig. 4 veranschaulicht ein Beispiel, bei dem Aktoren 117 zwischen dem Spiralgehäuse
11 und dem Pumpengehäuse 41 angeordnet sind. Lediglich ein Piezo-Aktor 117 ist in
Fig. 4 schematisch dargestellt. In einem möglichen Ausführungsbeispiel sind mehrere
Aktoren 117 vorzugsweise symmetrisch in Umfangsrichtung um die Drehachse 15 verteilt
angeordnet. Beispielsweise können drei Piezo-Aktoren 117 mit einem jeweiligen Winkelabstand
von 120° vorgesehen sein.
[0164] Mittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe können
diese Piezo-Aktoren entweder gemeinsam oder unabhängig voneinander derart angesteuert
werden, dass der axiale Abstand zwischen Pumpengehäuse 41 und Spiralgehäuse 11 verändert
und damit das Axialspaltmaß zwischen Spiralgehäuse 11 und Orbiter 13 eingestellt werden
kann. Auch eine Korrektur von Schiefstellungen des Spiralgehäuses 11 relativ zum Gehäuse
41 ist beispielsweise möglich, indem die in Umfangsrichtung verteilten Aktoren 117
entsprechend unterschiedlich angesteuert werden.
[0165] Die Lage solcher Aktoren zwischen dem Spiralgehäuse 11 und dem Pumpengehäuse 41 ist
in Fig. 4 als ein mögliches Beispiel für die Positionierung derartiger Aktoren 117
gezeigt. Die Aktoren 117 können auch an anderen Stellen zwischen zwei Bauteilen der
Scrollvakuumpumpe angeordnet sein, und zwar an Stellen, an denen es möglich ist, eines
der beiden Spiralbauteile 11, 13 in axialer Richtung direkt oder indirekt mechanisch
zu beaufschlagen. Beispielsweise können ein oder mehrere Aktoren 117 zwischen den
beiden Spiralbauteilen 11, 13 oder zwischen dem beweglichen Spiralbauteil 13 und dem
Pumpengehäuse 41 angeordnet sein. Da die Antriebswelle 17 an ihrem vorderen Ende mit
dem Orbiter 13 verbunden ist, ist es auch möglich, für eine mechanische Beaufschlagung
der Antriebswelle 17 zu sorgen, um die axiale Stellung des Orbiters 13 relativ zum
Spiralgehäuse 11 mittels der Antriebswelle 17 zu verändern. So können beispielsweise
ein oder mehrere Aktoren 117 zwischen einem beispielsweise vom Pumpengehäuse 41 bereitgestellten
Widerlager und der Antriebswelle 17 oder einem mit der Antriebswelle 17 verbundenen
Bauteil angeordnet sein.
[0166] Wenn - wie in Fig. 4 gezeigt - ein oder mehrere Aktoren 117 zwischen dem Spiralgehäuse
11 und dem Pumpengehäuse 41 angeordnet sind, kann eine initiale Axialspalt-Einstellung
dadurch erfolgen, dass zunächst mittels des bzw. der Aktoren 117 ein jeweils gewünschtes
Axialspaltmaß eingestellt und anschließend der eingestellte Zustand durch Verschrauben
des Spiralgehäuses 11 mit dem Pumpengehäuse 41 fixiert wird. Auch eine Axialspalt-Einstellung
während des Pumpbetriebs ist mit einem oder mehreren derartigen Aktoren 117 möglich,
wenn das Spiralgehäuse 11 und das Pumpengehäuse 41 nicht fest miteinander verschraubt
sind, sondern auf andere Weise derart miteinander verbunden sind, dass ein jeweils
eingestelltes Axialspaltmaß ausreichend fixiert ist, gleichwohl aber mittels der Aktoren
117 verändert werden kann. Dies kann z.B. durch eine bewegliche Lagerung des Spiralgehäuses
11 am Pumpengehäuse 41 erfolgen, die ausreichend steif ist, so dass ein jeweils eingestelltes
Axialspaltmaß sich nicht von selbst während des Betriebs ändern kann, deren Steifigkeit
aber mittels des oder der Aktoren 117 zum Verändern des Axialspaltmaßes überwunden
werden kann. Hierzu kann z.B. das Spiralgehäuse 11 auf Stiften in axialer Richtung
verschiebbar gelagert und mittels Federn in Richtung des Pumpengehäuses 41 axial vorgespannt
sein, wobei eine geeignete Dichteinrichtung für eine jeweils erforderliche Abdichtung
zwischen Spiralgehäuse 11 und Pumpengehäuse 41 sorgt.
[0167] Die Fig. 5, 6 und 7 veranschaulichen unterschiedliche Möglichkeiten zur Realisierung
eines weiteren erfindungsgemäßen Aspektes, wonach das Axialspaltmaß zwischen beiden
Spiralbauteilen 11, 13 eingestellt wird, indem eine während des Pumpbetriebs auftretende
thermische Ausdehnung zumindest eines Bauteils aktiv oder passiv dadurch beeinflusst
wird, dass dieses Bauteil oder ein anderes Bauteil wenigstens bereichsweise direkt
oder indirekt thermisch beaufschlagt wird, oder indem der Wärmetransport innerhalb
der Pumpe beeinflusst wird.
[0168] Diese Maßnahmen, im Folgenden auch als thermische Maßnahmen oder thermische Konzepte
bezeichnet, können miteinander kombiniert werden. In einigen Ausführungsbeispielen
ergeben sich Kombinationen zwangsläufig. Beispielsweise kann durch eine Beeinflussung
des Wärmetransports innerhalb der Pumpe ein Bauteil thermisch beaufschlagt werden,
was wiederum eine aktive Beeinflussung der thermischen Ausdehnung dieses Bauteils
darstellt.
[0169] Eine Kombination der genannten Maßnahmen ist aber nicht zwangsläufig. So kann auch
beispielsweise ohne eine Beeinflussung des Wärmetransports innerhalb der Pumpe und
ohne eine aktive gezielte thermische Beaufschlagung eines Bauteils eine passive Beeinflussung
der thermischen Ausdehnung eines Bauteils erfolgen. Ein Bauteil kann beispielsweise
aus Materialien mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hergestellt
sein. Während des Pumpbetriebs kommt es zu einer Temperaturerhöhung innerhalb der
Pumpe, so dass sich die unterschiedlichen Abschnitte des Bauteils in unterschiedlichem
Maße ausdehnen. Da das thermische Verhalten der Materialien und damit des betreffenden
Bauteils insgesamt bekannt und somit vorhersagbar ist, wenn die während des Pumpbetriebs
auftretende Temperaturerhöhung ebenfalls bekannt und somit vorhersagbar ist, kann
die Auswirkung dieses thermischen Verhaltens des Bauteils beispielsweise auf das bewegliche
Spiralbauteil vorhergesagt werden.
[0170] Die Wahl von Materialien mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
stellt also eine passive Maßnahme dar, mit der das Axialspaltmaß eingestellt werden
kann. Wie an anderer Stelle erwähnt, umfasst der Begriff "Einstellen" auch das "Halten"
des Axialspaltmaßes auf einem vorgegebenen Sollwert. Durch die Materialwahl und die
Vorhersagbarkeit des thermischen Ausdehnungsverhaltens des betreffenden Bauteils kann
dafür gesorgt werden, dass das Axialspaltmaß während des Pumpbetriebs trotz der Erwärmung
des Inneren der Scrollvakuumpumpe zumindest im Wesentlichen auf einem jeweils gewünschten
Sollwert gehalten werden kann. Es können auch Materialien mit einem negativen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten eingesetzt werden. Hierdurch eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten
für eine aktive oder passive Beeinflussung der thermischen Ausdehnung eines betreffenden
Bauteils.
[0171] Für die hierin offenbarten thermischen Konzepte zum Einstellen des Axialspaltma-ßes
sind unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten eines jeweiligen Bauteils
nicht zwingend. Thermische Maßnahmen können eine gezielte Erwärmung oder Kühlung eines
oder mehrerer Bauteile beinhalten, um hierdurch deren thermische Ausdehnung und damit
das Axialspaltmaß beeinflussen zu können. Wie an anderer Stelle bereits ausgeführt,
können thermische Maßnahmen beispielsweise einen ohnehin vorhandenen Lüfter der Scrollvakuumpumpe
nutzen. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Vakuumpumpe mit einer oder
mehreren sogenannten "Heat Pipes" (auch als Wärmerohre bezeichnet) zu versehen. Mit
derartigen Heat Pipes, die dem Fachmann als solche grundsätzlich bekannt sind, kann
gezielt Wärme einem bestimmten Ort zugeführt oder von einem bestimmten Ort abgeführt
werden.
[0172] Fig. 5 veranschaulicht zwei unterschiedliche Maßnahmen einer passiven Beeinflussung
der thermischen Ausdehnung von Bauteilen der Scrollvakuumpumpe, nämlich einerseits
der Antriebswelle 17 und andererseits der Lagerhülse 115, die bei dem anhand von Fig.
1 erläuterten Grundaufbau einen integralen Bestandteil des Pumpengehäuses 41 darstellt.
[0173] Gemäß einer Maßnahme kann ein Abschnitt 17b der Antriebswelle 17 aus einem Material
mit einem negativen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hergestellt sein. Bei einer
Erhöhung der Temperatur im Inneren der Scrollvakuumpumpe reduziert sich dann die axiale
Länge dieses Abschnitts 17b, wohingegen die anderen Abschnitte der Antriebswelle 17
eine axiale Ausdehnung erfahren. Insgesamt kann aufgrund der Vorhersagbarkeit der
thermischen Effekte erreicht werden, dass die axiale Länge der Antriebswelle 17 unabhängig
von den in der Praxis auftretenden Temperaturen innerhalb der Scrollvakuumpumpe zumindest
im Wesentlichen konstant ist. Die axiale Position des mit dem vorderen Ende der Antriebswelle
17 verbundenen Orbiters 13 bleibt damit während des Pumpbetriebs unverändert. Alternativ
kann durch die Wahl des Materials des Abschnitts 17b sowie durch dessen axiale Länge
das thermische Ausdehnungsverhalten der Antriebswelle 17 so vorgegeben werden, dass
sich für eine bestimmte Temperatur, beispielsweise einer Normalbetriebstemperatur
im Inneren der Scrollvakuumpumpe, eine bestimmte axiale Stellung des Orbiters 13 einstellt,
die sich von der Axialstellung des Orbiters 13 bei einer unterhalb der Normalbetriebstemperatur
liegenden Innentemperatur der Scrollvakuumpumpe unterscheidet. Durch zusätzliche Maßnahmen,
nämlich einer thermischen Beaufschlagung eines oder mehrerer Abschnitte der Antriebswelle
17, beispielsweise durch eine gezielte Erwärmung des Abschnitts 17b oder eine gezielte
Kühlung eines oder mehrerer anderer Abschnitte der Antriebswelle 17, kann das Axialspaltmaß
während des Pumpbetriebs gezielt eingestellt werden.
[0174] Alternativ oder zusätzlich zu dem Vorsehen des erläuterten Abschnitts 17b der Antriebswelle
17 kann die Lagerhülse 115 aus einem Material hergestellt sein, dessen thermischer
Ausdehnungskoeffizient sich von jenem des Materials des verbleibenden Pumpengehäuses
41 unterscheidet. Die Lagerhülse 115 ist dann kein integraler Bestandteil des Pumpengehäuses
41 mehr, ist aber mit diesem derart verbunden, dass ein guter Wärmeübergang durch
Wärmeleitung zwischen Lagerhülse 115 und Pumpengehäuse gegeben ist. Eine thermisch
bedingte Veränderung der axialen Länge der Lagerhülse 115 verändert die axiale Position
der Antriebswelle 17 relativ zum Pumpengehäuse 41 und damit die Stellung des Orbiters
13 relativ zum Pumpengehäuse 41 und folglich auch relativ zum feststehenden Spiralbauteil
11. Auf diese Weise kann somit ebenfalls eine Einstellung des Axialspaltmaßes erfolgen.
[0175] Fig. 6 veranschaulicht zwei thermische Maßnahmen, die jeweils für sich genommen oder
auch in Kombination vorgesehen sein können.
[0176] Eine Maßnahme besteht darin, die Rotation der Antriebswelle 17 zu nutzen. Hierbei
ist in dem axialen Bereich zwischen dem Flanschlager 91 und der von dem Festlager
25 gebildeten vorderen Lagerstelle an der Außenseite der Antriebswelle 17 eine Rotorschaufel
131 angebracht. Es können mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Rotorschaufeln
131 vorgesehen sein. Hierdurch wird in diesem axialen Bereich durch die rotierende
Antriebswelle 17 und die eine oder mehreren Rotorschaufeln 131 eine Lüftereinrichtung
realisiert, durch die der Wärmetransport innerhalb der Scrollvakuumpumpe beeinflusst
werden kann. Durch diese Lüfterwirkung kann insbesondere eine Kühlung des Orbiters
13 erfolgen.
[0177] An der erwähnten axialen Stelle steht nicht der gesamte Umfangsbereich der Antriebswelle
zur Verfügung, da das vordere Wuchtgewicht 29 Platz benötigt. Gleichwohl kann eine
Lüfterwirkung der Antriebswelle 17 durch die eine oder mehreren Rotorschaufeln 31
erzielt werden. Die zusätzliche Masse der einen oder mehreren Rotorschaufeln 131 kann
bei der Auslegung des vorderen Wuchtgewichts 29 und dessen Anbringung an der Antriebswelle
17 berücksichtigt werden, damit trotz der einen oder mehreren Rotorschaufeln 131 ein
gewuchteter Zustand erhalten bleibt.
[0178] Die Wärmeabfuhr kann hierbei noch verbessert werden, indem die Rückseite des Trägers
73 des Orbiters 13 mit einer Struktur zur Wärmeabgabe versehen ist, beispielsweise
mit Rippen oder Finnen, um Wärme in das Gasmedium innerhalb des Wellbalgs 89 abgeben
zu können.
[0179] Die andere thermische Maßnahme, die in Fig. 6 dargestellt ist, besteht darin, einen
Luftstrom durch das Innere der Scrollvakuumpumpe hindurch zu erzeugen. Zu diesem Zweck
führt eine Zuluftleitung von außerhalb des Pumpengehäuses 41 durch dieses hindurch
in den innerhalb des Wellbalgs 89 gelegenen Innenbereich der Scrollvakuumpumpe und
aus diesem heraus nach außen über eine wiederum durch das Pumpengehäuse 41 hindurchführende
Abluftleitung 135. Wie am Beispiel der Abluftleitung 135 schematisch dargestellt,
kann hierzu in der Lagerhülse 115 des Pumpengehäuses 41 eine Ausnehmung 133 vorgesehen
sein, von welcher die Abluftleitung 135 ausgeht.
[0180] Der Luftstrom durch die Scrollvakuumpumpe kann mittels einer Ventilanordnung 139
mit zugeordneter Steuereinrichtung 141 geregelt werden. Die Steuereinrichtung 141
kann separat für die Ventilanordnung 139 vorgesehen oder in eine nicht dargestellte
Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe integriert sein.
[0181] Mittels eines derart regelbaren Luftstroms durch das Innere der Scrollvakuumpumpe
kann das Innere der Scrollvakuumpumpe gezielt gekühlt und in diesem Sinne der Wärmetransport
innerhalb der Scrollvakuumpumpe beeinflusst werden. Zusätzlich kann dieser Kühlluftstrom
dazu genutzt werden, eine Kühlwirkung im Bereich des Antriebsmotors 21, 23 zu erzeugen.
[0182] In der Praxis wird beobachtet, dass während des Pumpbetriebs die Temperatur des Orbiters
13 typischerweise um etwa 20K bis 30K höher liegt als die Temperatur des feststehenden
Spiralgehäuses 11. Eine Abfuhr von Wärme von dem Orbiter 13 stellt somit eine besonders
effektive Maßnahme dar, um eine thermische Ausdehnung des Orbiters 13 zu beeinflussen
und so das Axialspaltmaß zwischen Orbiter 13 und feststehendem Spiralgehäuse 11 einzustellen.
[0183] Gemäß einem in Fig. 7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel kann eine Wärmeabfuhr
vom Orbiter 13 durch eine aktive Regelung des Lüfters 95 der Scrollvakuumpumpe erfolgen.
Die Drehzahl des Lüfters 95 und damit dessen Kühlwirkung kann beispielsweise mittels
einer nicht dargestellten Steuereinrichtung der Scrollvakuumpumpe verändert werden.
Der Lüfter 95 kann auch eine eigene Steuereinrichtung aufweisen, die mit jener der
Scrollvakuumpumpe kommunizieren kann. Durch die Pfeile W in Fig. 7 ist veranschaulicht,
wie Wärme vom Orbiter 13 über das Flanschlager 91, das vordere Festlager 25 und das
hintere Loslager 27 sowie über die Antriebswelle 17 selbst an das Pumpengehäuse 41
übertragen wird. Über das Pumpengehäuse 41 kann die Wärme dann an die Umgebung abgegeben
werden.
[0184] Die vorstehend in Verbindung mit den Fig. 2 bis 7 beschriebenen Ausführungsbeispiele
dienen zur Einstellung des Axialspaltmaßes während des Pumpbetriebs. Wie im Einleitungsteil
erläutert, umfasst die Erfindung auch Stellmittel, die dazu ausgebildet sind, das
Axialspaltmaß außerhalb des Pumpbetriebs einzustellen. Beispielsweise kann eine initiale
Axialspalteinstellung bei der Montage der Scrollvakuumpumpe erfolgen. Alternativ oder
zusätzlich kann das Axialspaltmaß im Rahmen einer Wartung oder bei der Vorbereitung
der Scrollvakuumpumpe für eine neue Anwendung eingestellt werden. Die Einstellung
kann insbesondere manuell entweder von Hand oder mittels eines Werkzeugs erfolgen.
[0185] Ein Beispiel für eine manuelle Einstellbarkeit des Axialspaltmaßes zeigt Fig. 8.
Anstelle der beim herkömmlichen Grundaufbau (vgl. Fig. 1) vorgesehenen zentralen Schraube
83 am hinteren Ende der Antriebswelle 17 ist hier eine Stellschraube 143 vorgesehen,
die durch einen in der Antriebswelle 17 ausgebildeten Durchgang hindurchgeführt ist.
Am vorderen freien Endbereich des Schaftes 143a der Stellschraube 143 ist ein Außengewinde
ausgebildet, das mit einem Innengewinde in einer in der Druckscheibe 93 ausgebildeten
Bohrung nach Art eines Spindeltriebs zusammenwirkt, bei dem der vorderer freie Endbereich
des Schaftes 143a eine Gewindespindel und die Druckscheibe die Spindelmutter bildet.
Da die Druckscheibe 93 verdrehsicher zwischen dem vorderen Ende der Antriebswelle
17 und der Rückseite des Orbiters 13 angeordnet ist, kann durch Verdrehen der Stellschraube
143 die axiale Position der Druckscheibe 93 und damit des Orbiters 13 verändert und
somit eingestellt werden. Bei abgenommenem Motordeckel 103 ist der Kopf der Stellschraube
143 von außen zugänglich und kann mittels eines herkömmlichen Werkzeugs, beispielsweise
eines Schraubendrehers oder eines Innensechskantschlüssels (Inbus), betätigt werden.
[0186] Die für diese Einstellmöglichkeit erforderliche Spielfreiheit des Flanschlagers 91
ist durch eine Federanordnung 145 sichergestellt, die zwischen der Antriebswelle 17
und dem Innenring des Flanschlagers 91 angeordnet ist. Die Federanordnung 145 kann
beispielsweise von einer Wellfeder gebildet werden.
[0187] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Konzept, bei dem das Stellmittel
zum Einstellen des Axialspaltmaßes dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß manuell
einzustellen. Die Scrollvakuumpumpe ist hier lediglich stark schematisiert dargestellt
und kann wiederum einen Grundaufbau wie anhand von Fig. 1 erläutert aufweisen.
[0188] In dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Stellmittel ein Spannsystem
151 für das lediglich schematisch dargestellte Spiralgehäuse 11. Dieses Spannsystem
151 funktioniert nach dem Prinzip einer dem Fachmann grundsätzlich bekannten Spannzange.
Ein hier einen Bestandteil des Spannsystems 151 bildender Träger für das Spiralgehäuse
11 umfasst mehrere am hier ebenfalls schematisch dargestellten Pumpengehäuse 41 angeordnete,
in Umfangsrichtung verteilte Ringsegmente 153, die als Spannbacken wirksam sind. Die
Ringsegmente 153 können separate Elemente sein, die mit dem Pumpengehäuse 41 in geeigneter
Weise verbunden sind. Die Ringsegmente 153 können aber auch einstückig mit dem Pumpengehäuse
41 ausgebildet sein.
[0189] Die Ringsegmente 153 sind elastisch auslenkbar, und zwar mittels eines zum Spannsystem
151 gehörenden ringförmigen Spannelements 155. Dieser Spannring 155 umfasst in dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel an seiner Innenseite eine konische Fläche,
über welche der Spannring 155 mit entsprechenden Gegenflächen der Ringsegmente 153
zusammenwirkt. Der Spannring 155 kann in axialer Richtung mit dem Pumpengehäuse 41
verschraubt werden.
[0190] In einem gelösten Zustand, wie er in Fig. 9 veranschaulicht ist, kann das Spiralgehäuse
11 relativ zu den Ringsegmenten 153 verstellt werden, um in eine jeweils gewünschte
Sollstellung relativ zum in Fig. 9 nicht dargestellten Orbiter, also zum beweglichen
Spiralbauteil des Pumpsystems der Scrollvakuumpumpe, gebracht zu werden. An seinem
Außenumfang ist das Spiralgehäuse 11 mit einer konvexen Außenkontur 157 versehen,
z.B. einem balligen Ringabschnitt oder einzelnen kalottenförmigen Vorsprüngen, über
welche das Spiralgehäuse 11 im gelösten Zustand unter lediglich geringer Spannung
von den Ringsegmenten 153 verliersicher gehalten, aber relativ zu den Ringsegmenten
153 verstellt werden kann. Sobald sich das Spiralgehäuse 11 in der jeweiligen Sollstellung
befindet, wird der Spannring 155 durch Verschrauben mit dem Pumpengehäuse 41 auf die
Ringsegmente 153 geschoben, die sich dadurch radial nach innen verformen und hierdurch
das Spiralgehäuse 11 einspannen. In diesem verspannten Zustand des Spannsystems 151
ist die Relativstellung zwischen Spiralgehäuse 11 und Pumpengehäuse 41 und damit die
Relativstellung zwischen den beiden Spiralbauteilen fixiert.
[0191] Fig. 10 veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße
Konzept, wonach ein Stellmittel zum Einstellen des Axialspaltmaßes dazu ausgebildet
ist, zumindest einem der Spiralbauteile ein Selbsteinstellen zu ermöglichen. Die betreffende
Scrollvakuumpumpe kann wiederum einen Grundaufbau wie anhand von Fig. 1 erläutert
aufweisen.
[0192] Fig. 10 zeigt am Beispiel einer Spiralwand 69 des Orbiters ein an der Stirnseite
165 der Spiralwand 69 angeordnetes Dichtungselement 75 (TipSeal). Die Dichtung 75
ist mit ihrer Oberseite 160 dem Spiralgrund 51 des Trägers 53 des Spiralgehäuses zugewandt.
Zwischen dieser Oberseite 160 und dem Spiralgrund 51 ist ein Axialspalt vorhanden.
[0193] Die Geometrie der Dichtung 75 und einer die Dichtung 75 aufnehmenden Ausnehmung 171
an der Stirnseite 165 der Spiralwand 69 ist für sich genommen aus
EP 4 174 285 A1 bekannt. Hinsichtlich dieser Geometrie, die in Fig. 10 in einem Querschnitt senkrecht
zur Längserstreckung der Spiralwand 69 und der Dichtung 75 und somit senkrecht zur
Drehachse der Antriebswelle (vgl. Fig. 1) dargestellt ist, hinsichtlich möglicher
Abweichungen von der dargestellten Geometrie und hinsichtlich der Vorteile dieses
Konzeptes wird auf die erwähnte
EP 4 174 285 A1 verwiesen. Wie dort erläutert ist, ist ein Vorteil dieses Konzeptes, dass während
des Betriebs der Scrollvakuumpumpe durch den Druckunterschied zwischen benachbarten
Förderräumen (vgl. die einleitende Erläuterung zur Funktionsweise des Pumpsystems
einer Scrollvakuumpumpe) eine Kraft erzeugt wird, die bewirkt, dass die grundsätzlich
bewegliche Dichtung 75 in der Ausnehmung 171 in Fig. 10 nach oben gegen den Spiralgrund
51 des Trägers 53 gedrückt wird. Dabei wirken -je nach Druckunterschied entweder auf
der rechten Seite oder auf der linken Seite in Fig. 10 die jeweilige schräge Innenwand
173 der Ausnehmung 171 und die jeweilige schräge Seitenwand 161 der Dichtung 75 zusammen.
Einerseits ermöglicht diese Geometrie, dass bei zunehmendem Verschleiß durch Abrieb
der Dichtung 75 an deren Oberseite 160 diese weiter aus der Ausnehmung 171 heraustreten
kann. Hierdurch erfolgt gewissermaßen eine automatische Abriebkompensation. Zum anderen
wird die Dichtung 75 aufgrund dieser Geometrie in der Ausnehmung 171 gesichert.
[0194] Bei dem in Fig. 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist außerdem zwischen dem Boden
175 der Ausnehmung 171 und der Unterseite 162 der Dichtung 75 ein elastisches Vorspannmittel
167 vorgesehen, das mehrere Federn 168 umfasst. Dieses Vorspannmittel 167 ermöglicht
eine Beschleunigung des Einschleifprozesses der Dichtung 75.
[0195] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die Dichtung 75 als auch die
Ausnehmung 171 im Querschnitt trapezförmig, wobei die Trapezform der Dichtung 75 kleiner
ist als jene der Ausnehmung 171, d.h. die Breite der Öffnung 163 der Ausnehmung 171
ist größer als die Breite der Dichtung 75 im oberen, die Oberseite 160 umfassenden
Bereich.
[0196] Das Einschleifen der Dichtung 75 ist gleichbedeutend mit einem Selbsteinstellen des
betreffenden Spiralbauteils, hier des die dargestellte Spiralwand 69 umfassenden Orbiters
13, wodurch ein Einstellen des Axialspaltmaßes erfolgt.
[0197] Diese Maßnahme kann für sich genommen oder in Kombination mit anderen hierin offenbarten
Maßnahmen eine relative Schiefstellung zwischen den beiden Spiralbauteilen beseitigen.
[0198] Die in Fig. 10 dargestellte Konfiguration kann insbesondere als Ergänzung zu den
anderen hierin offenbarten Ausführungsbeispielen oder Kombinationen davon vorgesehen
sein.
Bezugszeichenliste
[0199]
- 11
- feststehendes Spiralbauteil, Spiralgehäuse
- 13
- bewegliches Spiralbauteil, Orbiter
- 15
- Drehachse
- 17
- Antriebswelle
- 17a
- Schulter
- 17b
- Abschnitt
- 19
- Exzenterabschnitt
- 21
- Motorrotor
- 23
- Motorstator
- 25
- vordere Lagerstelle (Festlager)
- 27
- hintere Lagerstelle (Loslager)
- 29
- vorderes Wuchtgewicht
- 31
- hinteres Wuchtgewicht
- 33
- Hülsenelement
- 33a
- Positionierstift
- 34
- Zwischenelement
- 41
- Pumpengehäuse
- 43
- Elektronikgehäuse
- 49
- Spiralwand des feststehenden Spiralbauteils
- 51
- Spiralgrund
- 53
- Träger
- 69
- Spiralwand des beweglichen Spiralbauteils
- 71
- Spiralgrund
- 73
- Träger
- 75
- Dichtungselement
- 77
- Einlassflansch
- 83
- zentrale Schraube
- 87
- Druckelement
- 89
- Wellbalg
- 91
- Flanschlager
- 93
- Druckscheibe
- 94
- Passscheibe
- 95
- Lüfter
- 97
- Positionierstift
- 99
- Wellfeder
- 103
- Motordeckel
- 105
- Haube
- 113
- aktives Magnetlager
- 113a
- erste Spule
- 113b
- zweite Spule
- 113c
- Wirbelstromsensor
- 115
- Lagerhülse
- 117
- Aktor
- 119
- Drucksensor
- 121
- Ventilanordnung
- 123
- Steuereinrichtung
- 125
- Leitung
- 127
- Leitung
- 129
- längenveränderliche Einrichtung
- 131
- Rotorschaufel, Lüftereinrichtung
- 133
- Ausnehmung
- 135
- Abluftleitung
- 137
- Zuluftleitung
- 139
- Ventilanordnung
- 141
- Steuereinrichtung
- 143
- Stellschraube
- 143a
- Schaft
- 145
- Federanordnung
- 151
- Spannsystem
- 153
- Ringsegment
- 155
- ringförmiges Spannelement
- 157
- Außenkontur
- 160
- Oberseite
- 161
- Seitenwand
- 162
- Unterseite
- 163
- Öffnung
- 165
- Stirnseite
- 167
- Vorspannmittel
- 168
- Feder
- 171
- Ausnehmung
- 173
- Innenwand
- 175
- Boden
- W
- Wärme
1. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13), und
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17),
wobei zwischen den beiden Spiralbauteilen (11, 13) ein Axialspaltmaß vorhanden ist,
und wobei ein Stellmittel vorgesehen ist, das dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß
einzustellen.
2. Scrollvakuumpumpe nach Anspruch 1,
wobei das Stellmittel dazu ausgebildet ist, eines der beiden Spiralbauteile (11, 13),
insbesondere das bewegliche Spiralbauteil (13), oder beide Spiralbauteile (11, 13),
insbesondere mechanisch, zu beaufschlagen, und/oder wobei das Stellmittel dazu ausgebildet
ist, die bezogen auf die Drehachse (15) axiale Relativstellung zwischen den beiden
Spiralbauteilen (11, 13) zu beeinflussen.
3. Scrollvakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
wobei eine Messeinrichtung (113c) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß
an einer oder mehreren Stellen zu messen, insbesondere fortlaufend während des Pumpbetriebs,
und/oder wobei die Spiralwände (69) des beweglichen Spiralbauteils (13) und die Spiralwände
(49) des feststehenden Spiralbauteils (11) jeweils an ihrer vom Spiralgrund (71, 51)
abgewandten Stirnseite kein separates Dichtungselement aufweisen.
4. Verfahren zum Betreiben einer Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13), und
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17),
wobei das Verfahren umfasst, dass ein zwischen den beiden Spiralbauteilen (11, 13)
vorhandenes Axialspaltmaß eingestellt wird.
5. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel wenigstens ein aktives Magnetlager (113) für das bewegliche
Spiralbauteil (13) umfasst.
6. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem ein zwischen dem beweglichen Spiralbauteil (13) und einem Pumpengehäuse (41)
angeordneter Wellbalg (89) vorgesehen ist, und indem das Stellmittel dazu ausgebildet
ist, den Druck innerhalb des Wellbalgs (89) zu variieren.
7. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, eine Vorspannung der Antriebswelle (17),
eines Drehlagers (25, 27) der Antriebswelle (17) oder einer Lagerhülse (115) der Antriebswelle
(17) zu variieren.
8. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel zumindest einen Aktor (117), vorzugsweise einen Piezo-Aktor,
umfasst, der dazu ausgebildet ist, das feststehende Spiralbauteil (11) oder das bewegliche
Spiralbauteil (13) direkt oder indirekt in bezogen auf die Drehachse (15) axialer
Richtung mechanisch zu beaufschlagen, insbesondere wobei der Aktor (117) zwischen
dem feststehenden Spiralbauteil (11) und einem Pumpengehäuse (41), zwischen den beiden
Spiralbauteilen (11, 13), zwischen dem beweglichen Spiralbauteil (13) und einem Pumpengehäuse
(41), oder zwischen einem Widerlager und der Antriebswelle (17) oder einem mit der
Antriebswelle (17) verbundenen Bauteil angeordnet ist.
9. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, insbesondere zum Ausgleichen von
Schiefstellungen des feststehenden Spiralbauteils (11) relativ zu einem Pumpengehäuse
(41),
indem dass das Stellmittel mehrere, insbesondere gleichmäßig, um die Drehachse (15)
herum verteilte Aktoren (117), insbesondere Piezo-Aktoren, umfasst, die jeweils dazu
ausgebildet sind, das feststehende Spiralbauteil (11) oder das bewegliche Spiralbauteil
(13) direkt oder indirekt in bezogen auf die Drehachse (15) axialer Richtung mechanisch
zu beaufschlagen, und die mittels einer Steuereinrichtung entweder gemeinsam oder
unabhängig voneinander derart ansteuerbar sind, dass das Axialspaltmaß zwischen feststehendem
Spiralbauteil (11) und beweglichem Spiralbauteil (13) eingestellt wird.
10. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, eine während des Pumpbetriebs auftretende
thermische Ausdehnung zumindest eines Bauteils (17, 115) aktiv oder passiv zu beeinflussen,
und/oder indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, den Wärmetransport innerhalb
der Pumpe zu beeinflussen.
11. Verfahren zum Betreiben einer Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13), und
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17),
wobei das Verfahren umfasst, dass ein zwischen den beiden Spiralbauteilen (11, 13)
vorhandenes Axialspaltmaß eingestellt wird, indem ein Bauteil (17, 115) wenigstens
bereichsweise direkt oder indirekt thermisch beaufschlagt wird, und/oder indem der
Wärmetransport innerhalb der Pumpe beeinflusst wird.
12. Scrollvakuumpumpe oder Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Stellmittel wenigstens einen Drucksensor (119) umfasst, und wobei das Stellmittel
dazu ausgebildet, das Axialspaltmaß in Abhängigkeit von zumindest einem mittels des
Drucksensors (119) gemessenen Druck einzustellen, insbesondere im Rahmen einer Regelung.
13. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, das Axialspaltmaß manuell einzustellen,
insbesondere außerhalb des Pumpbetriebs im Rahmen einer initialen Axialspalt-Einstellung
und/oder während des Pumpbetriebs.
14. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen, insbesondere zum Ausgleichen von
Schiefstellungen des feststehenden Spiralbauteils (11) relativ zu einem Pumpengehäuse
(41),
indem das Stellmittel ein manuell zwischen einem gelösten Zustand und einem verspannten
Zustand verstellbares Spannsystem (151) umfasst, wobei im gelösten Zustand des Spannsystems
(151) das feststehende Spiralbauteil (11) durch Verstellen relativ zu dem Spannsystem
(151) in eine vorgegebene oder vorgebbare Sollstellung relativ zum beweglichen Spiralbauteil
(13) bringbar ist, und wobei durch Verstellen des Spannsystems (151) in den verspannten
Zustand die Sollstellung des feststehenden Spiralbauteils (11) fixierbar ist.
15. Scrollvakuumpumpe mit
- einem Pumpsystem (11, 13), das ein feststehendes Spiralbauteil (11) und ein mit
diesem pumpwirksam zusammenwirkendes bewegliches Spiralbauteil (13) umfasst,
- einer im Betrieb um eine Drehachse (15) rotierenden Antriebswelle (17) mit einem
Exzenterabschnitt (19) zum Antreiben des beweglichen Spiralbauteils (13),
- einem elektrischen Antriebsmotor (21, 23) für die Antriebswelle (17), und
- einem Stellmittel, das dazu ausgebildet ist, ein zwischen den beiden Spiralbauteilen
(11, 13) vorhandenes Axialspaltmaß einzustellen,
indem das Stellmittel dazu ausgebildet ist, einem der Spiralbauteile (11, 13) oder
beiden Spiralbauteilen (11, 13) ein Selbsteinstellen zu ermöglichen, insbesondere
nach einer Einlaufzeit.