[0001] Die Erfindung betrifft einen Brennerkopf zum Einsatz in einem Brennersystem, mit
einer Mischeinrichtung zur Zufuhr von Frischgasen, Brennstoff und Oxidator, in einen
Brennraum unter Mischung zumindest der Frischgase, mit
- einem sich längs zu einer Mittellängsachse erstreckenden Brennerrohr, umfassend einen
Leitrohrabschnitt und einen stromab des Leitrohrabschnitts angeordneten Mischrohrabschnitt,
wobei der Mischrohrabschnitt einen Mischbereich zur zumindest teilweisen Vormischung
zumindest der Frischgase im Betrieb umlaufend umgrenzt,
- einer Zufuhranordnung zur, insbesondere drallfreien, Zufuhr der Frischgase in den
Mischbereich, umfassend
- zumindest eine Oxidator-Zufuhreinrichtung aufweisend zumindest einen in dem Leitrohrabschnitt
angeordneten Zufuhrraum, und zumindest eine am stromabseitigen Ende des Leitrohrabschnitts
angeordnete Oxidator-Austrittsöffnung zur Zufuhr von Oxidator in den Mischbereich,
und
- zumindest eine Brennstoff-Zufuhreinrichtung zur Zufuhr von Brennstoff in den Mischbereich,
die zumindest eine an ihrem stromabseitigen Ende angeordnete Brennstoff-Austrittsöffnung
aufweist,
wobei in dem Brennerrohr zumindest eine Öffnungsanordnung zum Einsaugen von innerhalb
des Brennraums rezirkuliertem Abgas in den Mischbereich vorhanden ist und wobei der
Mischrohrabschnitt eine am stromabseitigen Ende angeordnete Brennermündung zur Mündung
des Brennerkopfes in den Brennraum aufweist, der vorzugsweise eine, z. B. konisch
ausgebildete, Einschnürung aufweist.
[0002] Ein derartiger Brennerkopf ist aus der
KR 10 2 437 328 B1 bekannt. Bei dem Brennerkopf und dem darauf basierenden Brennersystem und Verfahren
ist eine Mischeinrichtung zur Zufuhr von Brennstoff und Oxidator gezeigt, bei der
in einem Brennerrohr eine Öffnungsanordnung zum Einsaugen von rezirkuliertem Abgas
in einen Mischbereich vorhanden ist. In dem Mischbereich ist im Betrieb eine Flamme
vorhanden. Eine Brennstoffleitung führt zentral in einen Injektionsblock und darin
radial in radial beabstandete Injektionskanäle für den Oxidator stromauf der Oxidatoraustrittsöffnungen.
[0003] Ein weiterer, aus der
DE 39 20 078 A1 bekannter Brennerkopf kommt beispielsweise in einem mündungsmischenden Gebläsebrenner
unter Atmosphärendruck zum Einsatz. Bei dem bekannten Brennerkopf werden die Frischgase
Brennstoff und Oxidator mittels der Zufuhranordnung in einen Mischbereich innerhalb
eines Brennrohrs eingebracht. Stromab des Mischbereichs ist zwischen dem Brennrohr
und einem stromab davon angeordneten Flammrohr eine radiale Öffnungsanordnung zur
Ansaugung von in der Brennkammer rezirkuliertem Abgas vorhanden, welches in die vorgemischte
Frischgasströmung eingesaugt wird.
[0004] Ein weiterer Brennerkopf eines Gebläsebrenners, umfassend eine drallerzeugende Stauscheibe,
ist aus der
DE 10 2016 125 526 B3 bekannt.
[0005] Die
US 11 226 096 B2 zeigt einen Brenner mit einem zusammenhängenden Brennerrohr, welches in einen Brennraum
mündet.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brennerkopf, ein Brennersystem und
ein Verfahren bereitzustellen, bei dem ein sehr geringes Emissionsniveau mit vergleichsweise
geringem Aufwand erreicht wird.
[0008] Für den Brennerkopf wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, für das Brennersystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 18 und für das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
19 gelöst.
[0009] Bei dem Brennerkopf ist vorgesehen, dass die zumindest eine Brennstoff-Austrittsöffnung
innerhalb des Mischrohrabschnitts stromab der zumindest einen Öffnungsanordnung, vorzugsweise
stromab der Oxidator-Austrittsöffnung und/oder stromauf der Brennermündung, angeordnet
ist.
[0010] Dabei ist die Öffnungsanordnung auf dem Umfang des Brennerrohres auf einer derartigen
axialen Position positioniert, dass die Öffnungsanordnung bei montiertem Brennersystem
innerhalb des Brennraums angeordnet ist.
[0011] Die Öffnungsanordnung kann zumindest im Wesentlichen als genau eine ringförmig umlaufende
Öffnung ausgebildet sein, wobei im Bereich der Öffnung, z. B. zwischen dem Leitrohrabschnitt
und dem Mischrohrabschnitt, z. B. stegartig ausgebildeten Befestigungselemente angeordnet
sind. Alternativ kann die Öffnungsanordnung mehrere, insbesondere äquivalent ausgebildete
(axial und radial gleich positionierte und/oder mit gleicher Formgebung) und/oder
in Umlaufrichtung äquidistant angeordnete Einzelöffnungen umfassen. Bei dem Vorhandensein
mehrerer Einzelöffnungen sind diese vorzugsweise zumindest in Umlaufrichtung im Bereich
der Brennstoff-Austrittsöffnung/en angeordnet.
[0012] Der Leitrohrabschnitt endet an und/oder (unmittelbar) stromab an der Oxidator-Austrittsöffnung.
Der Zufuhrraum der Oxidator-Zufuhreinrichtung ist vorzugsweise von dem Leitrohrabschnitt
umlaufend umgrenzt, wobei der Leitrohrabschnitt die radial äußere Wandung des Zufuhrraums
bildet. Der Leitrohrabschnitt und der Mischrohrabschnitt weisen beispielsweise den
gleichen Durchmesser auf oder unterscheiden sich im Durchmesser geringfügig, z. B.
um bis zu 20 %.
[0013] Der Mischbereich erstreckt sich innerhalb des Mischrohrabschnittes stromab der Oxidator-Austrittsöffnung
bis zum brennkammerseitigen Ende des Mischrohrabschnittes bzw. Brennerrohres.
[0014] Der Oxidator weist vorzugsweise Luft auf oder ist daraus gebildet. Der Brennstoff
umfasst vorzugsweise ein Brenngas oder wird daraus gebildet, beispielsweise Erdgas,
Wasserstoff und/oder Synthesegas (ein Gasgemisch enthaltend insbesondere Wasserstoff
und/oder Kohlenmonoxid) oder ein Gasgemisch umfassend diese und/oder andere Komponenten.
Das intern (innerhalb der Brennkammer) rezirkulierte Abgas kann Restsauerstoff als
reaktive Komponente enthalten.
[0015] Durch die vorgeschlagene Ausbildung erfolgt eine verbesserte Mischung der Frischgase
mit dem Abgas stromauf der Wärmefreisetzungszone. Auf diese Weise können auch ohne
Einsatz z. B. einer aufwändigen externen Abgasrezirkulation äußerst geringe Sickoxid-(NO
x-)Emissionen erreicht werden. Zudem kann durch die vergleichsweise weit stromauf erfolgende
Einmischung von Abgas in dem Brennerkopf eine im Vergleich zu üblichen Brennersystemen
mit interner und/oder externer Abgas-Rezirkulation verkürzt Wärmefreisetzungszone
erreicht werden. Damit wird die Ausbildung einer sehr langen Flamme vermieden, die
im ungünstigsten Fall eine Rückwand eines Kessels bzw. Brennkammer thermisch überlassen
kann.
[0016] Vorzugsweise ist die zumindest eine Öffnungsanordnung axial zwischen dem Leitrohrabschnitt
und dem Mischrohrabschnitt oder in dem Mischrohrabschnitt, insbesondere im Bereich
der Oxidator-Austrittsöffnung/en, angeordnet. "Im Bereich" bedeutet insbesondere,
axial stromauf oder stromab angrenzend, überlappend oder leicht versetzt, beispielsweise
bis zu einer halben axialen Ausdehnung der Öffnungsanordnung. Insbesondere bedeutet
"im Bereich" derart, dass eine durch die Oxidatorströmung an der/den Oxidator-Austrittsöffnung/en
erzeugte Ansaugwirkung (Sogwirkung durch einen Unterdruckbereich) auf die Öffnungsanordnung
wirkt und auf diese Weise Abgas in das Brennerrohr eingesaugt wird. So kann vorteilhafterweise
die Strömungsenergie des Oxidators zur Erzeugung der Ansaugwirkung nach Art einer
Strahlpumpe benutzt werden.
[0017] In einer Ausbildungsvariante ist zweckmäßigerweise die zumindest eine Brennstoff-Austrittsöffnung
derart stromab der Oxidator-Austrittsöffnung (und/oder der Öffnungsanordnung) angeordnet,
dass im Betrieb stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung eine zumindest teilweise
Vormischung von Oxidator und intern rezirkuliertem Abgas erfolgt. Die Position der
Brennstoff-Austrittsöffnung stromab der Oxidator-Austrittsöffnung kann beispielsweise
zwischen 0,02 und 0,5-mal einem Radius des Mischrohrabschnitts betragen. Auf diese
Weise wird vorteilhaft der Brennstoff in die bereits mit Abgas angereicherte und/oder
zumindest teilweise vermischte Oxidatorströmung zugegeben. Das Abgas reduziert den
Sauerstoffgehalt stromauf der Wärmefreisetzungszone und bildet eine zusätzliche Wärmekapazität.
Beide Effekte senken auch im Falle einer frühen Zündung des Brennstoffes, innerhalb
des Mischbereiches, die Stickoxid-Emissionen.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Brennstoff-Zufuhreinrichtung mehrere, z. B. lanzenartig
ausgebildete (wesentlich, z. B. mehr als dreimal, länger als ihr Durchmesser), Brennstoffleitungen
mit an ihren Enden angeordneten Brennstoff-Austrittsöffnungen, die, vorzugsweise radial
und/oder umlaufend äquidistant, um die Mittellängsachse angeordnet sind. So ergibt
sich eine Anordnung der Brennstoffleitungen und/oder der Brennstoff-Austrittsöffnungen
auf einem gedachten Ring um die Mittellängsachse des Brennerkopfes bzw. des Brennersystems.
Vorzugsweise ist je Brennstoffleitung genau eine Brennstoff-Austrittsöffnung vorhanden,
die beispielsweise senkrecht zu einer Mittelachse der jeweiligen Brennstoffleitung
angeordnet ist. Die Brennstoffleitungen durchlaufen vorzugsweise zumindest teilweise
den Zufuhrraum der Oxidator-Zufuhreinrichtung innerhalb des Leitrohrabschnitts.
[0019] Eine besonders effektive Anreicherung der Brennstoff-Strömung mit Abgas im Betrieb
ist dadurch erreichbar, dass die Öffnungsanordnung in Umlaufrichtung zumindest im
Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnung/en angeordnet ist. Bei Vorhandensein mehrerer
Einzelöffnungen ist vorzugsweise jeweils eine Einzelöffnung im Bereich einer Brennstoff-Austrittsöffnung
angeordnet.
[0020] Vorzugsweise ist die Brennstoff-Zufuhreinrichtung zur axialen und/oder radialen Zufuhr
von Brennstoff, mit axialer und/oder radialer Richtungskomponente (drallfrei, ohne
tangentiale Richtungskomponente), in den Mischbereich und/oder in den Brennraum ausgebildet,
wobei zur Zugabe mit radialer Richtungskomponente die Brennstoff-Austrittsöffnung
radial nach innen weisend angeordnet ist, insbesondere mit einem radial nach innen
geneigten Endabschnitt der, ggf. jeweiligen, Brennstoffleitung/en. Dabei ist vorzugsweise
die axiale Richtungskomponente größer als die radiale Richtungskomponente. Die Zugabe
erfolgt vorzugsweise mit hoher axialer oder axial-radialer Geschwindigkeit, von z.
B. zwischen 120 m/s und 300 m/s m/s, wobei insbesondere Brennstoffe mit geringer Dichte,
z. B. Wasserstoff, mit vergleichsweise sehr hoher Geschwindigkeit eingebracht werden.
Auf diese Weise wird auch durch den Brennstoffstrahl eine Ansaugwirkung auf das Abgas
und/oder den Oxidator und die lokale Mischung verbessert.
[0021] In einer bevorzugten Ausbildungsvariante ist die Oxidator-Austrittsöffnung als einzelne,
ringförmig um die Mittellängsachse umlaufende Ringöffnung ausgebildet, wobei eine
umlaufende Außenkante von dem stromabseitigen Ende des Leitrohrabschnitts, insbesondere
dem konischen Abschnitt und/oder dem Querschnittsreduktionsabschnitt, gebildet ist.
Die radial innere Begrenzung bzw. die Innenwand bzw. -kante der Oxidator-Austrittsöffnung
wird z. B. durch eine Brennkammerwand einer zentral angeordneten Pilotstufe gebildet.
[0022] Alternativ oder zusätzlich umfasst die Oxidator-Austrittsöffnung mehrere, zu einem
Ring um die Mittellängsachse angeordnete, Einzelöffnungen, die z. B. an dem stromabseitigen
Ende des Leitrohrabschnitts, z. B. in dem konischen Abschnitt und/oder in dem oder
den Querschnittsreduktionsabschnitt/en, angeordnet sind. Bei Vorhandensein mehrerer
Einzelöffnungen sind diese vorzugsweise äquivalent ausgebildet (axial und radial gleich
positioniert und/oder mit gleicher Formgebung) und/oder in Umlaufrichtung äquidistant
angeordnet.
[0023] Vorzugsweise ist/sind die Oxidator-Austrittsöffnung/en zumindest im umlaufenden Bereich
der Brennstoff-Austrittsöffnung/en radial weiter innen liegend angeordnet als die
Brennstoff-Austrittsöffnung/en, wobei ein radialer Abstand einer radialen Außenkante
der Oxidator-Austrittsöffnung/en von der Mittellängsachse gleich oder weniger weit
beabstandet ist als ein kleinster radialer Abstand der Brennstoff-Austrittsöffnung/en.
Auf diese Weise werden im Betrieb Brennstoff und Oxidator radial versetzt zueinander
in den Mischbereich eingebracht. So kann zunächst eine Vormischung der beiden Frischgase
mit durch die Öffnungsanordnung intern rezirkuliertem, in den Mischbereich eingesaugtem
Abgas verstärkt werden.
[0024] Insbesondere im Zusammenhang mit der erstrebten Ansaugwirkung ist vorzugsweise die
Oxidator-Austrittsöffnung zur drallfreien, axialen Zufuhr von Oxidator in den Mischbereich
ausgebildet. Eine radiale Richtungskomponente (geringer als die axiale Richtungskomponente)
kann vorhanden sein. So wird eine Jet-stabilisierte Konfiguration erreicht, wobei
die Oxidator-Austrittsöffnung vorzugsweise derart ausgelegt ist, dass die Oxidatorströmung
mit hoher axialer Geschwindigkeit, beispielsweise von bis zu 150 m/s, z. B. zwischen
80 m/s und 120 m/s, aus der Oxidator-Austrittsöffnung ausströmt.
[0025] Die Ansaugwirkung durch die Oxidatorströmung auf das Abgas kann vorteilhafterweise
dadurch verstärkt werden, dass die Oxidator-Zufuhreinrichtung an der Oxidator-Austrittsöffnung,
an dem stromabseitigen Ende des Leitrohrabschnitts, einen engsten Strömungsquerschnitt
aufweist. Auf diese Weise nutzt die Mischeinrichtung die hohe Geschwindigkeit des
Oxidators an der Oxidator-Austrittsöffnung mit dem engsten Strömungsquerschnitt zur
Erzeugung eines Unterdruckbereichs nach Art einer Strompumpe, welches die Ansaugwirkung
induziert.
[0026] In einer besonders strömungsgünstigen Ausbildungsvariante läuft der Leitrohrabschnitt
zu dem engsten Strömungsquerschnitt hin über einen axialen Abschnitt sich radial verjüngend
zu, insbesondere mittels eines umlaufenden konischen Abschnitts.
[0027] Der engste Strömungsquerschnitt kann umlaufend zumindest abschnittsweise dadurch
weiter verjüngt werden, dass der Leitrohrabschnitt an dem engsten Strömungsquerschnitt
zumindest in Umlaufrichtung im Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnung/en, insbesondere
axial anschließend an den konischen Abschnitt, zumindest einen Querschnittsreduktionsabschnitt
aufweist. Der oder die Querschnittsreduktionsabschnitt/e können insbesondere steiler
als der konische Abschnitt ausgebildet sein, z. B. im Winkel von 90° zu der Mittellängsachse
ausgerichtet sein. Auf diese Weise kann zumindest abschnittsweise umlaufend im Bereich
der Brennstoff-Austrittsöffnungen die Geschwindigkeit des Oxidators besonders stark
erhöht und somit die Ansaugwirkung forciert werden. Zugleich kann zugunsten eines
nicht übermäßigen Druckverlustes der gesamte Strömungsquerschnitt der Oxidator-Austrittsöffnung
ausreichend groß ausgelegt sein.
[0028] Besonders vorteilhaft kann zur Verstellung des engsten Strömungsquerschnittes eine
Verstelleinrichtung vorhanden sein, die insbesondere auch im Betrieb verstellbar ist.
[0029] Dies ermöglicht eine Verstellung des engsten Strömungsquerschnittes, wobei die vorteilhaft
hohen Strömungsgeschwindigkeiten an der Oxidator-Austrittsöffnung verbunden mit der
Ansaugwirkung auf das intern rezirkulierte Abgas auch im Teillastbereich aufrechterhalten
werden können. Vorzugsweise wird eine üblicherweise bei Gebläsebrennern stromauf des
Brennerkopfes vorhandene Luftklappe zur Regelung bzw. Drosselung des Oxidatorstromes
durch die Verstelleinrichtung ersetzt. Somit wird der durch diese Luftklappe erzeugte
Druckverlust insbesondere im Klein-/Teillastbereich und im Mittellastbereich verhindert
und örtlich an den engsten Strömungsquerschnitt verlagert, wobei die Strömungsenergie
nicht verloren geht, sondern effektiv zur Erzeugung des Ansaugeffekts auf die Abgasströmung
genutzt wird.
[0030] Zweckmäßigerweise kann die Verstelleinrichtung zur Verstellung des engsten Strömungsquerschnittes
mittels axialer Verschiebung zumindest eines Verstellkörpers ausgebildet sein. Bei
Ausbildung der Oxidator-Austrittsöffnung als eine einzige, umlaufende Öffnung kann
der Verstellkörper z. B. als zusammenhängender, umlaufender Ring ausgebildet sein.
Bei Vorhandensein mehrerer einzelner Oxidator-Austrittsöffnungen ist beispielsweise
pro Oxidator-Austrittsöffnung ein entsprechend geformter Verstellkörper vorhanden.
Als Antriebsquelle kann z. B. ein Stellmotor dienen, der außerhalb des Brennersystems
angeordnet ist und welcher eine Verstellbewegung mittels zumindest einer Kraftübertragungsvorrichtung
auf den oder die Verstellkörper überträgt.
[0031] Zugunsten einer kontinuierlichen Querschnittsveränderung weist der Verstellkörper
vorzugsweise einen kontinuierlichen Querschnittsänderungsabschnitt, z. B. einen Keilabschnitt,
auf, der in den engsten Strömungsquerschnitt einschiebbar ist.
[0032] In einer günstigen Ausbildungsvariante ist eine zentral auf der Mittellängsachse
angeordnete Pilotstufe vorhanden, die von der Zufuhranordnung (als Hauptstufe) radial
umgeben ist. Die Pilotstufe kann zum Betrieb mit drallfreier oder drallbehafteter
Strömung ausgebildet sein. Um die Oxidator-Aufteilung zwischen der Hauptstufe und
der Pilotstufe zu regulieren, kann auch die Pilotstufe eine Verstelleinrichtung aufweisen.
[0033] In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird die Pilotstufe zugunsten geringer NO
x-Emissionen magerer betrieben als die Hauptstufe, beispielsweise mit einem Verbrennungsluftverhältnis
von λ > 1,5. Die Hauptstufe, d. h. die Zufuhranordnung, wird weniger mager betrieben,
beispielsweise mit einem Verbrennungsluftverhältnis von λ < 1,2, wobei geringe NO
x-Emissionen insbesondere mittels der Abgasbeimischung stromauf der Wärmefreisetzungszone
erreicht werden. Vorzugsweise ist das kombinierte Verbrennungsluftverhältnis im Betrieb,
über den gesamten Brennerkopf, zur Minimierung von Abgasverlusten nahezu stöchiometrisch
oder mager (λ > 1).
[0034] In einer bevorzugten Ausbildungsvariante mündet die Pilotstufe mit einer Mündung
in den Mischbereich, wobei die Mündung axial stromab der Oxidator-Austrittsöffnung
und/oder stromauf der Brennermündung, insbesondere der Einschnürung, und vorzugsweise
stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung, angeordnet ist. Durch eine derart vergleichsweise
axial zurück versetzte Anordnung der Pilotstufe kann die Pilotstufe im Betrieb das
Abgas-Frischgas-Gemisch der Hauptstufe zünden. Besonders vorteilhaft kann eine derartige
Ausbildung in Zusammenhang mit einer radial nach innen gerichteten Brennstoffleitung
und/oder der Einschnürung am stromabseitigen Ende des Mischrohrabschnittes sein, sodass
die Strömung radial in Richtung Strömung aus der Pilotstufe gelenkt wird.
[0035] In einer hinsichtlich der Brennstoff-Einmischung besonders günstigen Ausbildungsvariante
ist die Brennstoff-Austrittsöffnung als um eine Mittelachse der Brennstoffleitung/en
teilumlaufender Spalt ausgebildet, wobei zwischen zwei Spaltenden (in Umlaufrichtung)
eine geschlossene Seite, ohne Spalt, vorhanden ist und wobei der teilumlaufende Spalt
und eine die Spaltenden über die geschlossene Seite virtuell verbindende Verbindungslinie
eine Innenfläche einschließen.
[0036] Der Spalt weist eine wesentlich größere (vorzugsweise mehr als die doppelte) Längenausdehnung
als die ggf. maximale Spalthöhe auf. Die Spalthöhe kann über die Längenausdehnung
des Spalts konstant sein oder variieren.
[0037] Die Innenfläche ist vorzugsweise senkrecht zu der Mittellängsachse des Brennersystems
ausgerichtet.
[0038] Durch die Ausbildung als teilumlaufender Spalt mit der geschlossenen Seite wird in
dem aus der Austrittsöffnung austretenden Brennstoffstrahl ein teiloffener Raum gebildet.
Durch einen mittels hoher axialer Geschwindigkeit induzierten Unterdruckbereich wird
Gas, z. B. intern rezirkuliertes Abgas und/oder Oxidator, insbesondere aus Richtung
der geschlossenen Seite in den teiloffenen Raum, gleichsam in die Strahlmitte, eingesaugt,
was in Kombination mit der großen Oberfläche des Brennstoffstrahls eine gute Mischung
bewirkt.
[0039] Dabei ist vorzugsweise der teilumlaufende Spalt bezüglich einer Symmetrieebene der
Brennstoff-Austrittsöffnung symmetrisch, insbesondere spiegelsymmetrisch ausgebildet.
[0040] Zweckmäßigerweise kann der teilumlaufende Spalt gerundet, z. B. teilkreisbogenförmig
und/oder U-förmig, ausgebildet ist. Möglich ist auch eine Ausbildung des teilumlaufenden
Spalts in teil-polygonaler Form (umfassend mehrere Seiten eines Polygons, beispielsweise
drei Seiten eines Vierecks).
[0041] Eine vorteilhafte Ansaugwirkung auf die umgebende Gasströmung und/oder eine große
Kontaktfläche zwischen der Brennstoffströmung und der Gasströmung mit gleichzeitig
guten Einströmmöglichkeiten des Gases in die Brennstoffströmung ist erreichbar, wenn
der teilumlaufende Spalt umlaufend zwischen 180° und 330°, vorzugsweise zwischen 180°
und 270°, um die Mittelachse ausgebildet ist, wobei vorzugsweise der übrige umlaufende
Abschnitt von der geschlossenen Seite (im Bereich der Verbindungslinie) gebildet ist.
[0042] Vorzugsweise ist die geschlossene Seite in Richtung einer im Betrieb bevorzugt anzusaugenden
Strömung ausgerichtet. Auf diese Weise wird zunächst eine Vormischung von Brennstoff
mit der entsprechenden Strömungskomponente forciert.
[0043] Vorteilhafte Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens sind vorstehend in Zusammenhang
mit dem Brennerkopf sinngemäß beschrieben.
[0044] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Brennersystem mit einem Brennerkopf in schematischer Darstellung in seitlicher
Ansicht,
- Fig. 2
- den Brennerkopf gemäß Fig. 1 in Teildarstellung im Längsschnitt,
- Fig. 3
- den Brennerkopf gemäß Fig. 1 im Querschnitt mit Blickrichtung aus dem Brennraum ohne
Darstellung eines Mischrohrabschnitts,
- Fig. 4 A, B
- einen Endabschnitt einer Brennstoffleitung zur axialen Zufuhr (Fig. 4A) und zur axial-radialen
Zufuhr (Fig. 4B) von Brennstoff im Längsschnitt,
- Fig. 5 A, B
- eine Brennstoff-Austrittsöffnung in Ausbildung als teilumlaufender Spalt in unterschiedlichen
Ausrichtungen in Draufsicht aus Richtung des Brennraums und
- Fig. 6
- den Brennerkopf gemäß Fig. 2 mit zusätzlich dargestelltem Verstellkörper einer Verstelleinrichtung.
[0045] Fig. 1 zeigt Teile eines sich entlang einer Mittellängsachse M erstreckenden Brennersystems
1, das insbesondere der Gruppe der mündungsmischenden Gebläsebrenner zuzuordnen ist,
welche in der Regel unter Atmosphärendruck betrieben werden. Das Brennersystem weist
eine Brennkammer 5 und einen eingangsseitig der Brennkammer 5 angeordneten Brennerkopf
2 umfassend eine Mischeinrichtung 3 auf. Die Brennkammer 5 und der Brennerkopf 2 mit
der Mischeinrichtung 3 sind insbesondere rotationssymmetrisch zu der Mittellängsachse
M ausgebildet.
[0046] Die Brennkammer 5 umgibt einen Brennraum 4, innerhalb dessen sich im Betrieb eine
Flamme mit einer zentralen Wärmefreisetzungszone 6 ausbildet. Zudem bildet sich im
Betrieb insbesondere im radialen Außenbereich der Wärmefreisetzungszone 6 eine Rezirkulationsströmung
7 mit Abgas 80 aus, die eine interne, d. h. innerhalb des Brennraums 4 ausgebildete,
Abgasrezirkulation bewirkt.
[0047] Die Mischeinrichtung 3 dient zur Zugabe von Frischgasen (Brennstoff 12 und Oxidator
14) in den Brennraum 4 unter Erzeugung einer Strömungsverteilung zur Mischung der
unterschiedlichen, am Verbrennungsprozess (inert und/oder reaktiv) teilnehmenden Fluide
in einem Mischbereich 16, insbesondere der Frischgase und vorzugsweise intern rezirkuliertes
Abgas 80.
[0048] Vorliegend ist die Mischeinrichtung 3 so ausgebildet, dass sich der Mischbereich
16 (zumindest großteils) stromauf des Brennraums 4 ausbildet. Möglich wäre auch eine
Ausbildung derart, dass sich der Mischbereich 16 zumindest teilweise innerhalb des
Brennraums 4 ausbildet.
[0049] Der Aufbau des Brennerkopfes 2 mit der Mischeinrichtung 3 ist teilweise aus Fig.
1 und genauer aus den nachfolgenden Figuren, Fig. 2 bis Fig. 6, ersichtlich.
[0050] Wie Fig. 1 zeigt, umfasst der Brennerkopf 2 ein sich längs zu der Mittellängsachse
M erstreckendes Brennerrohr 8, in dem der Mischbereich 16 angeordnet ist. Das Brennerrohr
8 ragt zumindest teilweise in den Brennraum 4 hinein und weist an seinem stromabseitigen
Ende eine Brennermündung 70 des Brennerkopfes 2 in den Brennraum 4 auf.
[0051] Das Brennerrohr 8 weist einen Leitrohrabschnitt 22 und einen weiter stromab angeordneten
Mischrohrabschnitt 66 auf. In dem Mischrohrabschnitt 66 ist zumindest teilweise der
Mischbereich 16 angeordnet, der von dem Mischrohrabschnitt 66 zumindest abschnittsweise
umlaufend umgrenzt ist.
[0052] Der Durchmesser des Mischrohrabschnitts 66 entspricht hier beispielhaft zumindest
im Wesentlichen dem Durchmesser des Leitrohrabschnitts 22. Der Durchmesser kann auch
unter Berücksichtigung der Strömungsverteilung, insbesondere bezüglich des rezirkulierenden
Abgases 80, größer oder kleiner ausgebildet sein. Dabei sollte im radial äußeren Bereich
ausreichend Raum zur Ausbildung der Rezirkulationsströmung 7 mit rezirkulierendem
Abgas 80 verbleiben.
[0053] Am stromabseitigen Ende des Brennerrohres 8, an dem Mischrohrabschnitt 66, ist die,
in Draufsicht mit Blickrichtung aus dem Brennraum 4 insbesondere kreisförmige, Brennermündung
70 des Brennerkopfes 2 in den Brennraum 4 gebildet.
[0054] Zwischen dem Leitrohrabschnitt 22 und dem Mischrohrabschnitt 66 ist eine in dem Brennraum
4 angeordnete Öffnungsanordnung 72 zum Ansaugen von intern rezirkuliertem Abgas 80
in den Mischbereich 16 vorhanden. Die Öffnungsanordnung 72 kann als genau eine ringförmig
umlaufende Öffnungsanordnung 72 ausgebildet sein (mit dazwischen angeordneten, z.
B. stegartig ausgebildeten Befestigungselementen zwischen dem Leitrohrabschnitt 22
und dem Mischrohrabschnitt 66) oder umfassend mehrere, insbesondere äquivalent ausgebildete
(axial und radial gleich positioniert und mit gleicher Formgebung) und/oder äquidistant
angeordnete Einzelöffnungen umfassen. Bei dem Vorhandensein mehrerer Einzelöffnungen
sind diese vorzugsweise zumindest in Umlaufrichtung im Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnung/en
42 angeordnet. Durch die Öffnungsanordnung 72 kann im Betrieb intern rezirkuliertes
Abgas angesaugt und in den Mischbereich 16 geleitet werden.
[0055] Fig. 2 zeigt einen Teil des Brennerkopfes 2 im Längsschnitt. Die Mischeinrichtung
3 weist eine Zufuhranordnung 10 mit einer Oxidator-Zufuhreinrichtung 18 auf. Die Oxidator-Zufuhreinrichtung
18 umfasst vorliegend beispielhaft genau einen Zufuhrraum 20, der von dem Leitrohrabschnitt
22 umlaufend umgrenzt ist. Der Leitrohrabschnitt 22 bildet dabei die radial äußere
Wandung des Zufuhrraums 20. Am stromabseitigen Ende des Zufuhrraums 20, d. h. des
Leitrohrabschnitts 22, umfasst die Oxidator-Zufuhreinrichtung 18 eine Oxidator-Austrittsöffnung
24, durch welche im Betrieb Oxidator 14 in den Mischbereich 16 zugegeben wird.
[0056] Der Mischrohranschnitt 66 erstreckt sich axial ausgehend von der Oxidator-Ausströmöffnung
24 bis an die Brennermündung 70.
[0057] Die Oxidator-Austrittsöffnung 24 bildet einen engsten Strömungsquerschnitt 26 der
Oxidator-Zufuhreinrichtung 18, an dem die Oxidatorströmung im Betrieb auf hohe axiale
Strömungsgeschwindigkeiten, von vorzugsweise bis zu 150 m/s, beispielsweise zwischen
80 m/s und 120 m/s, beschleunigt wird. Zur Bildung des engsten Strömungsquerschnitt
26 ist der Leitrohrabschnitt 22 ausgehend von einem hier beispielhaft zylindrischen
Abschnitt 27 zum engsten Strömungsquerschnitt 26 hin mittels eines umlaufenden konischen
Abschnitts 28 radial verjüngt, wodurch im Betrieb eine günstige Strömungsführung erreicht
wird.
[0058] Wie Fig. 3 in einem Querschnitt eines Ausschnitts des Brennerkopfes 2 (dargestellt
ohne den Mischrohrabschnitt 66) mit Blickrichtung aus dem Brennraum 4 zeigt, weist
der Leitrohrabschnitt 22 an der Oxidator-Austrittsöffnung 24 mit dem engsten Strömungsquerschnitt
26 einen Querschnittsreduktionsabschnitt 30 auf. Der Querschnittsreduktionsabschnitt
30 ist hier beispielhaft lediglich in dem umlaufenden Bereich von Brennstoff-Austrittsöffnungen
42 und diese etwas, beispielsweise um bis zu einem Durchmesser der Brennstoff-Austrittsöffnungen
42 zu beiden Seiten hin, radial überlappend angeordnet. Eine Brennstoffleitung 44
einer Brennstoffzufuhreinrichtung 40 ragt durch den Querschnittsreduktionsabschnitt
30 axial hindurch. Möglich ist, z. B. je nach Druckverlust, auch eine Anordnung des
Querschnittsreduktionsabschnitts 30 über den gesamten umlaufenden Umfang der Oxidator-Austrittsöffnung
24. Der Querschnittsreduktionsabschnitt 30 ist steiler bezüglich des zylindrischen
Abschnitts 27 ausgerichtet als der konische Abschnitt 28, z. B. im Winkel von etwa
90°. Auf diese Weise wird in Umlaufrichtung im Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnungen
42 gegenüber dem konischen Abschnitt 28 eine weitere Querschnittsreduktion und somit
Beschleunigung der Oxidator-Strömung im Betrieb bewirkt. Aufgrund der Anordnung umlaufend
lediglich etwa im Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnungen 42 kann der gesamte Strömungsquerschnitt
der Oxidator-Austrittsöffnung 24 zugunsten eines geringen Druckverlustes ausreichend
groß ausgestaltet sein.
[0059] Die Oxidator-Austrittsöffnung 24 ist hier beispielhaft als einzelne, ringförmig um
die Mittelachse M umlaufende Ringöffnung 19 ausgebildet. Möglich ist auch eine Ausbildung
aus mehreren, auf einem Ring um die Mittellängsachse M angeordneten Einzelöffnungen.
[0060] Eine radial innere Begrenzung der Oxidator-Austrittsöffnung 24 wird vorliegend durch
eine sich axial erstreckende, insbesondere zylindrisch ausgebildete Brennkammerwand
62 einer Pilotstufe 60 des Brennerkopfes 2 gebildet. Die Brennkammerwand 62 erstreckt
sich axial von stromauf der Oxidator-Austrittsöffnung 24 bis stromab derselben in
den Mischbereich 16 hinein.
[0061] Die Oxidator-Austrittsöffnung 24 ist zur drallfreien, axialen Zufuhr von Oxidator
14 in den Mischbereich 16 ausgebildet, vorzugsweise ohne radiale Richtungskomponente.
[0062] Weiterhin umfasst die Zufuhranordnung 10 die Brennstoff-Zufuhreinrichtung 40 zur
Zugabe von Brennstoff 12 in den Mischbereich 16, an deren stromabseitigem Ende die
zumindest eine Brennstoff-Austrittsöffnung 42 angeordnet ist.
[0063] Die Brennstoff-Zufuhreinrichtung 40 umfasst eine oder vorzugsweise mehrere, Brennstoffleitungen
44, an deren stromabseitigen Enden jeweils eine der Brennstoff-Austrittsöffnungen
42 angeordnet ist. Beim Vorhandensein mehrerer Brennstoffleitungen 44 sind diese vorzugsweise
gleich ausgebildet und/oder drehsymmetrisch um die Mittellängsachse M angeordnet,
wobei sie zumindest teilweise radial gleich beabstandet zur Mittellängsachse M und/oder
umlaufend äquidistant zueinander angeordnet sind.
[0064] In Fig. 2 und Fig. 3 ist jeweils beispielhaft eine Brennstoffleitung 44 gezeigt.
Die Brennstoffleitung 44 ist vorliegend lanzenartig, länglich mit bis zu der Brennstoff-Austrittsöffnung
42 konstantem Strömungsquerschnitt, ausgebildet. Die Brennstoffleitung 44 durchläuft
in dem Leitrohrabschnitt 22 den Zufuhrraum 20.
[0065] In den Bereichen der Brennstoff-Austrittsöffnungen 42 (bzgl. der Umlaufrichtung)
ist die Oxidator-Austrittsöffnung 24 vorliegend radial näher an der Mittellängsachse
M angeordnet als die jeweilige Brennstoff-Austrittsöffnung 42, wobei die Austrittsöffnungen
24, 42 im Bereich des Querschnittsreduktionsabschnitts 30 radial nicht überlappen
(eine radiale Außenkante 25 der Oxidator-Austrittsöffnung 24, gebildet durch eine
radiale Innenkante des Leitrohrabschnitts 22, ist gleich oder weiter beabstandet von
der Mittellängsachse M als die radial innerste Position der Brennstoff-Austrittsöffnung
42). Zu diesem Zweck ist ein radialer Abstand r1 der Außenkante 25 der Oxidator-Austrittsöffnung
24, vorliegend an dem Querschnittsreduktionsabschnitt 30, gleich oder kleiner als
ein geringster radialer Abstand r2 der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 (bezüglich deren
Unterkante, die radial den geringsten Abstand der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 zur
Mittellängsachse M aufweist) von der Mittellängsachse M. Auf diese Weise werden im
Betrieb im Bereich des Querschnittsreduktionsabschnitts 30 Brennstoff 12 und Oxidator
14 radial versetzt zueinander in den Mischbereich 16 eingebracht. So kann zunächst
eine Vormischung der beiden Frischgase mit durch die Öffnungsanordnung 72 intern rezirkuliertem,
in den Mischbereich 16 eingesaugtem Abgas 80 erfolgen.
[0066] Bezüglich der axialen Richtung ist die Brennstoff-Austrittsöffnung 42 stromab der
Öffnungsanordnung 72 und der Oxidator-Austrittsöffnung 24 innerhalb des Mischrohrabschnittes
66 angeordnet, stromauf der Brennermündung 70. Die Brennstoff-Austrittsöffnung 42
ist insbesondere derart stromab der Oxidator-Austrittsöffnung 24 angeordnet, dass
im Betrieb stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 eine zumindest teilweise Vormischung
von Oxidator 14 und dem intern rezirkulierten Abgas 80 erfolgt.
[0067] Zu diesem Zweck ist die Öffnungsanordnung 72 axial vorzugsweise im Bereich der Oxidator-Austrittsöffnung
24 angeordnet, insbesondere stromauf oder stromab angrenzend und/oder überlappend.
Auch eine etwas stromauf oder stromab versetzte Anordnung ist möglich, vorzugsweise
jedoch stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung 42, derart, dass im Betrieb das Abgas
vorzugsweise stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 in den Mischbereich 16 eingesaugt
wird.
[0068] Wie Fig. 4A und Fig. 4B zeigen, ist die Brennstoff-Zufuhreinrichtung 40 zur drallfreien,
ausschließlich axialen Zufuhr (Fig. 4A) oder drallfreien axial-radialen Zufuhr (Fig.
4B) von Brennstoff 12 in den Mischbereich 16 ausgebildet. Bei Ausbildung zur axial-radialen
Zufuhr (Fig. 4B) weist die Brennstoffleitung 44 insbesondere einen radial nach innen
geneigten Endabschnitt 46 auf. Vorzugsweise ist die radiale Richtungskomponente der
Neigung kleiner als die axiale Richtungskomponente, d. h. der Endabschnitt 46 ist
um weniger als 45° gegenüber der axialen Richtung (Mittellängsachse M) geneigt.
[0069] Das Mischrohr 66 weist an seinem stromabseitigen Endbereich eine hier beispielhaft
konische Einschnürung 68 auf, die im Betrieb eine Strömungsumlenkung nach innen bewirkt.
Die Einschnürung 68 ist axial vorzugsweise zumindest teilweise stromab der Brennstoff-Austrittsöffnung
42 angeordnet.
[0070] Der Brennerkopf 2 weist neben der Zufuhranordnung 10, die eine Hauptstufe des Brennersystems
bildet, eine zentral auf der Mittellängsachse M angeordnete Pilotstufe 60 auf. Die
Pilotstufe 60 ist unter Zwischenordnung der Brennkammerwand 62 der Pilotstufe 60 umlaufend
von der Zufuhranordnung 10 umgeben. Die Pilotstufe 60 mündet mit einer Brennermündung
64 am stromabseitigen Ende der Brennkammerwand 62 axial vorzugsweise stromab der Oxidator-Austrittsöffnung
24 und stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung 42. Die Pilotstufe 60 kann zum Betrieb
mit drallfreier Strömung, beispielsweise als Jet-stabilisierter Brenner, oder mit
drall-behafteter Strömung ausgebildet sein.
[0071] Die Pilotstufe 60 ersetzt in ihrer zentralen Anordnung insbesondere eine drallerzeugende
Stauscheibe, die bei aus dem Stand der Technik bekannten mündungsmischenden Gebläsebrennern
häufig vorhanden ist.
[0072] Die axiale Positionierung der Strömungsöffnungen zur Zugabe der Fluide in den Mischbereich
16 beläuft sich zusammengefasst wie folgt: Die Öffnungsanordnung 72 zur Ansaugung
von rezirkuliertem Abgas 80 ist vorliegend beispielhaft am weitesten stromauf positioniert.
An der axialen Position ihres stromabseitigen axialen Endes befindet sich die Oxidator-Austrittsöffnung
24. Die Brennermündung 64 in der Pilotstufe 60 ist stromab der Oxidator-Austrittsöffnung
24 und stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 angeordnet. Die Brennstoff-Austrittsöffnung
42 ist stromauf der Brennermündung 70 und vorzugsweise stromauf, z. B. am stromaufseitigen
Ende, der Einschnürung 68 angeordnet.
[0073] Im Betrieb wird Oxidator 14 durch die Oxidator-Austrittsöffnung 24 axial in den Mischbereich
16 zugegeben. An dem engsten Strömungsquerschnitt 26 auf Höhe der Oxidator-Austrittsöffnung
24 wird die Oxidatorströmung auf die hohen axialen Strömungsgeschwindigkeiten beschleunigt.
Durch die den hohen Strömungsgeschwindigkeiten innewohnende Strömungsenergie (dynamischer
Druck) wird an der Oxidator-Austrittsöffnung 24 und/oder stromab derselben ein Unterdruckbereich
38 erzeugt. Durch die stromauf oder im Bereich des Unterdruckbereichs 38 vorhandene
Öffnungsanordnung 72 wird intern rezirkulierendes Abgas 80 aus dem Außenbereich des
Brennraums 4 in den Mischbereich 16 innerhalb des Brennerrohrs 8 angesaugt.
[0074] Aufgrund der Ausgestaltung des Brennerkopfes 2 wird zunächst eine zumindest teilweise
Vormischung von Oxidator 14 und angesaugtem Abgas 80 erhalten. In dieses Oxidator-Abgas-Gemisch
wird weiter stromab, jedoch stromauf der Brennermündung 70, Brennstoff 12 mit hohen
Geschwindigkeiten (120 - 300 m/s, auch abhängig von der Dichte des Brennstoffs) parallel
oder annähernd parallel zugegeben. So findet eine Vermischung von Oxidator 14 und
Brennstoff 12 mit Abgas 80 deutlich stromauf der Brennermündung 70 der Mischeinrichtung
3 bzw. des Brennerkopfes 2 in den Brennraum 4 statt, wodurch eine Vormischung der
Frischgase mit dem Abgas stromauf des Brennraums 4 erreicht wird.
[0075] Fig. 5A und Fig. 5B zeigen einer Ausbildungsvariante der Brennstoff-Austrittsöffnung
42, mittels der eine besonders günstige Einmischung von Brennstoff 12 innerhalb des
Mischbereiches 16 bewirkt werden kann. Dabei ist die Brennstoff-Austrittsöffnung 42
als um eine Mittelachse M1 der Brennstoffleitung 44 teilumlaufender Spalt 48 ausgebildet.
Zwischen zwei Spaltenden 50 des teilumlaufenden Spalts 48 ist eine geschlossene Seite
52, ohne Spalt, vorhanden. Mit einer die Spaltenden 50 über die geschlossene Seite
52 virtuell verbindenden Verbindungslinie 54 (welche den teilumlaufenden Spalt 48
nicht schneidet) schließt der teilumlaufende Spalt 48 eine Innenfläche 56 ein.
[0076] Durch die Ausbildung als teilumlaufender Spalt 48 wird insbesondere im radialen und
umlaufenden Bereich der Innenfläche 56 ein Unterdruckbereich nach Art einer Strahlpumpe
ausgebildet. Durch den Unterdruckbereich wird die umgebende Strömung insbesondere
aus Richtung der geschlossenen Seite 52 gleichsam in den Brennstoffstrahl, in die
Strahlmitte, eingesaugt. Auch stromab der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 wird eine
Wirbelverteilung erreicht, die die Einmischung der umgebenden Strömung mit dem Brennstoffstrahl
verstärkt.
[0077] Für eine günstige Mischung ist der teilumlaufende Spalt 48 bezüglich einer die Mittelachse
M1 umfassenden Symmetrieebene S der Brennstoff-Austrittsöffnung 42 spiegelsymmetrisch
und/oder gerundet, z. B. wie vorliegend teilkreisbogenförmig, und/oder U-förmig ausgebildet.
[0078] Der teilumlaufende Spalt 48 ist vorzugsweise umlaufend zwischen 180° und 330° um
die Mittelachse M1 ausgebildet. Den übrigen umlaufenden Abschnitt nimmt die geschlossene
Seite 52 ein.
[0079] Die geschlossene Seite 52 ist in Richtung einer im Betrieb bevorzugt anzusaugenden
Strömung ausgerichtet. So kann die geschlossene Seite 52 beispielsweise radial nach
innenweisend, in Richtung der Mittellängsachse M, ausgerichtet sein (vgl. Fig. 5A).
Auf diese Weise wird die Einmischung von Oxidator 14 in den Brennstoffstrahl verstärkt.
[0080] Alternativ kann die geschlossene Seite 52 radial nach außen weisend, in Richtung
Öffnungsanordnung 72, ausgerichtet sein (vgl. Fig. 5B). Auf diese Weise wird die Einmischung
von Abgas 80 in den Brennstoffstrahl verstärkt.
[0081] Das in der Mischströmung vorhandene Abgas 80 reduziert den Sauerstoffgehalt in der
Mischströmung und bildet eine Wärmekapazität, was die NO
x-Emissionen senkt. Auf diese Weise können äußerst vorteilhaft bei der Verbrennung
freigesetzte Emissionen, insbesondere NO
x-Emissionen, auch ohne weitere Emission-Minderungsmaßnahmen, wie z. B. externer Abgas-Rezirkulation,
minimiert werden. So kann der erfindungsgemäße Brennerkopf 2 ohne Änderung für unterschiedliche
Brennstoffe 12, solche mit hoher oder mit vergleichsweise niedriger Reaktivität (z.
B. Erdgas), d. h. brennstoffflexibel, genutzt werden.
[0082] Durch die Einschnürung 68 des Mischrohres 66 wird das innerhalb des Mischbereiches
16 gebildete Fluidgemisch aus Abgas 80, Oxidator 14 und Brennstoff 12 radial nach
innen gelenkt, in die Abgas-Strömung stromab der Brennermündung 64 der Pilotstufe
60. Durch die Abgas-Strömung der Pilotstufe 60 erfolgt in diesem Bereich gezielt die
Zündung des in der Hauptstufe, umfassend die Zufuhranordnung 10 und den Mischbereich
16, gebildeten Fluidgemisches, mittels der Pilotstufe 60.
[0083] In einer vorteilhaft aufeinander abgestimmten Betriebsweise wird die Pilotstufe 60
mit höherem Verbrennungsluftverhältnis (z. B. λ > 1,5) als die Hauptstufe betrieben,
die vorzugsweise mit einem Verbrennungsluftverhältnis von λ < 1,2 betrieben wird.
In Summe sollte ein nahezu stöchiometrischer Betrieb oder ein Betrieb mit Luftüberschuss
erfolgen.
[0084] Die in dem Mischbereich 16, stromauf der Brennermündung 70, stattfindende Mischung
von Abgas 80 mit Oxidator 14 und Brennstoff 12 bewirkt zudem vorteilhafterweise eine
im Vergleich zu üblichen aus dem Stand der Technik bekannten derartigen Brennersystemen
mit interner Abgasrezirkulation verkürzte Wärmefreisetzungszone 6. So wird eine ungünstige
thermische Überlastung einer stromabseitigen Rückwand der Brennkammer 5 (hier nicht
gezeigt) vermieden.
[0085] Die Mischeinrichtung 3 nutzt die hohe Geschwindigkeit des Oxidators 14 an dem engsten
Strömungsquerschnitt 26 zur Erzeugung des Unterdruckbereichs 38 nach Art einer Strahlpumpe.
Um diesen Effekt auch im Teillastbereich, mit zum Teil deutlich geringerem Massen-
und Volumenstrom an Oxidator 14, aufrechterhalten zu können, weist der Brennerkopf
2 vorzugsweise eine Verstelleinrichtung 32 zur Verkleinerung des engsten Strömungsquerschnittes
26 insbesondere im Teillastbereich auf.
[0086] Ein Beispiel einer bevorzugten Verstelleinrichtung 32 ist in Fig. 6 gezeigt. Die
Verstelleinrichtung 32 weist einen axial verschieblichen Verstellkörper 34 auf, der
mit einem Keilabschnitt 36 in den engsten Querschnitt 26 hinein verschieblich ist.
Die axiale Verschiebung erfolgt außerhalb oder während des Betriebs z. B. mittels
eines Stellmotors, dessen Antriebskraft mittels zumindest einer Kraftübertragungsvorrichtung
37 auf den Verstellkörper 34 übertragen wird.
[0087] Der Teilabschnitt 36 ermöglicht eine kontinuierliche Änderung des engsten Strömungsquerschnittes
26 insbesondere in Korrelation mit dem Massenstrom an Oxidator 14, bis hin zu einem
vollständigen Schließen des Strömungsquerschnitts 26. Durch das Schließen bei abgeschaltetem
Brennersystem 1 kann ein Nachströmen von Oxidator 14 verhindert werden.
[0088] Der Verstellkörper 34 ist insbesondere in seiner Formgebung an die Geometrie der
Oxidator-Zufuhreinrichtung 18, insbesondere der Oxidator-Austrittsöffnung 24, und/oder
der Brennstoff-Zufuhreinrichtung 40 angepasst. Beispielsweise kann bei Ausbildung
der Oxidator-Zufuhreinrichtung 18 als umlaufende Ringöffnung 19 der Verstellkörper
34 ebenfalls umlaufend ringförmig ausgebildet sein.
[0089] Mittels der Verstelleinrichtung 32 wird im Betrieb der engste Strömungsquerschnitt
26 z. B. in Korrelation zu dem Massenstrom an Oxidator 14 zur Einstellung der Geschwindigkeit
der Oxidatorströmung an dem engsten Strömungsquerschnitt 26 eingestellt. Ziel dabei
ist, die Geschwindigkeit an dem engsten Querschnitt 26 auf einem möglichst hohen Niveau,
idealerweise entsprechend dem Geschwindigkeitsbereich im Volllastbereich von bis zu
150 m/s, z. B. zwischen 80 m/s und 120 m/s, aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise
wird das Druckniveau in dem Unterdruckbereich 38, das korreliert ist mit der Stärke
des Ansaugeffekts auf das Abgas 80 und damit verbundener Reduktion der NO
x- Emissionen, aufrechterhalten.
[0090] Vorzugsweise wird eine üblicherweise bei Gebläsebrennern stromauf des Brennerkopfes
2 vorhandene Luftklappe zur Regelung bzw. Drosselung des Oxidatorstromes durch die
Verstelleinrichtung 32 ersetzt (hier nicht gezeigt). Somit wird der durch diese Luftklappe
erzeugte Druckverlust insbesondere im Klein-/Teillastbereich und im Mittellastbereich
verhindert und örtlich an den engsten Strömungsquerschnitt 26 verlagert, wobei die
Strömungsenergie nicht verloren geht, sondern effektiv zur Erzeugung des Ansaugeffekts
auf die Abgasströmung genutzt wird.
[0091] Um die Oxidator-Aufteilung zwischen der Hauptstufe und der Pilotstufe 60 zu beeinflussen,
insbesondere im Teillastbereich, kann die Pilotstufe 60 ebenfalls eine Verstelleinrichtung
aufweisen, die in geeigneter Weise zur Reduktion des Oxidator-Massenstroms durch die
Pilotstufe ausgebildet ist (hier nicht gezeigt).
[0092] Durch die gezeigten Maßnahmen, einzeln und in Kombination, wird somit ein Brennerkopf
2 bereitgestellt, mittels dessen mit vergleichsweise geringem Aufwand ein Betrieb
mit einem äußerst geringen Emissionsniveau für unterschiedlich reaktive Brennstoffe,
insbesondere Brenngase, über einen weiten Betreibbereich ermöglicht wird.
1. Brennerkopf (2) zum Einsatz in einem Brennersystem (1), mit einer Mischeinrichtung
(3) zur Zufuhr von Frischgasen, Brennstoff (12) und Oxidator (14), in einen Brennraum
(4) unter Mischung zumindest der Frischgase, mit
- einem sich längs zu einer Mittellängsachse (M) erstreckenden Brennerrohr (8), umfassend
einen Leitrohrabschnitt (22) und einen stromab des Leitrohrabschnitts (22) angeordneten
Mischrohrabschnitt (66), wobei der Mischrohrabschnitt (66) einen Mischbereich (16)
zur zumindest teilweisen Vormischung zumindest der Frischgase im Betrieb umlaufend
umgrenzt,
- einer Zufuhranordnung (10) zur, insbesondere drallfreien, Zufuhr der Frischgase
in den Mischbereich (16), umfassend
- zumindest eine Oxidator-Zufuhreinrichtung (18) aufweisend zumindest einen in dem
Leitrohrabschnitt (22) angeordneten Zufuhrraum (20), und zumindest eine am stromabseitigen
Ende des Leitrohrabschnitts (22) angeordnete Oxidator-Austrittsöffnung (24) zur, insbesondere
drallfreien axialen, Zufuhr von Oxidator (14) in den Mischbereich (16), und
- zumindest eine Brennstoff-Zufuhreinrichtung (40) zur Zufuhr von Brennstoff (12)
in den Mischbereich (16), die zumindest eine an ihrem stromabseitigen Ende angeordnete
Brennstoff-Austrittsöffnung (42) aufweist,
wobei in dem Brennerrohr (8) zumindest eine Öffnungsanordnung (72) zum Einsaugen von
innerhalb des Brennraums (4) rezirkuliertem Abgas in den Mischbereich (16) vorhanden
ist und
wobei der Mischrohrabschnitt (66) eine am stromabseitigen Ende angeordnete Brennermündung
(70) zur Mündung des Brennerkopfes (2) in den Brennraum (4) aufweist, der vorzugsweise
eine, z. B. konisch ausgebildete, Einschnürung (68) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Brennstoff-Austrittsöffnung (42) innerhalb des Mischrohrabschnitts
(66) stromab der zumindest einen Öffnungsanordnung (72), vorzugsweise stromab der
Oxidator-Austrittsöffnung (24) und/oder stromauf der Brennermündung (70), angeordnet
ist.
2. Brennerkopf (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Öffnungsanordnung (72) axial zwischen dem Leitrohrabschnitt (22)
und dem Mischrohrabschnitt (66) oder in dem Mischrohrabschnitt (66), insbesondere
im Bereich der Oxidator-Austrittsöffnung/en (24), angeordnet ist.
3. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Brennstoff-Austrittsöffnung (42) derart stromab der Oxidator-Austrittsöffnung
(24) angeordnet ist, dass im Betrieb stromauf der Brennstoff-Austrittsöffnung (42)
eine zumindest teilweise Vormischung von Oxidator (14) und intern rezirkuliertem Abgas
(80) erfolgt.
4. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoff-Zufuhreinrichtung (40) mehrere Brennstoffleitungen (44) mit an ihren
Enden angeordneten Brennstoff-Austrittsöffnungen (42) umfasst, die, vorzugsweise radial
und/oder umlaufend äquidistant, um die Mittellängsachse (M) angeordnet sind.
5. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Öffnungsanordnung (72) in Umlaufrichtung zumindest im Bereich
der Brennstoff-Austrittsöffnung/en (42) angeordnet ist.
6. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoff-Zufuhreinrichtung (40) zur axialen und/oder radialen Zufuhr von Brennstoff
(12), mit axialer und/oder radialer Richtungskomponente, in den Mischbereich (16)
und/oder in den Brennraum (4) ausgebildet ist, wobei zur Zugabe mit radialer Richtungskomponente
die Brennstoff-Austrittsöffnung (42) radial nach innen weisend angeordnet ist, insbesondere
mit einem radial nach innen geneigten Endabschnitt der, ggf. jeweiligen, Brennstoffleitung/en
(40).
7. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oxidator-Austrittsöffnung (24)
- als einzelne, ringförmig um die Mittellängsachse (M) umlaufende Ringöffnung (19)
ausgebildet ist, wobei eine umlaufende Außenkante (25) von dem stromabseitigen Ende
des Leitrohrabschnitts (22), insbesondere dem konischen Abschnitt (28) und/oder dem
Querschnittsreduktionsabschnitt (30), gebildet ist, und/oder
- mehrere, zu einem Ring um die Mittellängsachse (M) angeordnete, Einzelöffnungen
umfasst.
8. Brennerkopf (2) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oxidator-Austrittsöffnung/en (24) zumindest im umlaufenden Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnung/en
(42) radial weiter innen liegend angeordnet ist/sind als die Brennstoff-Austrittsöffnung/en
(42), wobei ein radialer Abstand (r1) einer radialen Außenkante (25) der Oxidator-Austrittsöffnung/en
(24) von der Mittellängsachse (M) gleich oder weniger weit beabstandet ist als ein
kleinster radialer Abstand (r2) der Brennstoff-Austrittsöffnung/en (42).
9. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oxidator-Zufuhreinrichtung (18) an der Oxidator-Austrittsöffnung (24), an dem
stromabseitigen Ende des Leitrohrabschnitts (22), einen engsten Strömungsquerschnitt
(26) aufweist,
wobei insbesondere der Leitrohrabschnitt (22) zu dem engsten Strömungsquerschnitt
(26) hin über einen axialen Abschnitt sich radial verjüngend zuläuft, insbesondere
mittels eines umlaufenden konischen Abschnitts (28).
10. Brennerkopf (2) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Leitrohrabschnitt (22) an dem engsten Strömungsquerschnitt (26) zumindest in
Umlaufrichtung im Bereich der Brennstoff-Austrittsöffnung/en (42), insbesondere axial
anschließend an den konischen Abschnitt (28), zumindest einen Querschnittsreduktionsabschnitt
(30) aufweist.
11. Brennerkopf (2) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Verstellung des engsten Strömungsquerschnittes (26) eine Verstelleinrichtung
(32) vorhanden ist.
12. Brennerkopf (2) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstelleinrichtung (32) zur Verstellung des engsten Strömungsquerschnittes (26)
mittels axialer Verschiebung zumindest eines Verstellkörpers (34) ausgebildet ist,
wobei insbesondere der Verstellkörper (34) einen kontinuierlichen Querschnittsänderungsabschnitt,
z. B. einen Keilabschnitt (36), aufweist, der in den engsten Strömungsquerschnitt
(26) einschiebbar ist.
13. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zentral auf der Mittellängsachse (L) angeordnete Pilotstufe (60) vorhanden ist,
die von der Zufuhranordnung (10) radial umgeben ist.
14. Brennerkopf (2) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pilotstufe (60) mit einer Mündung (64) in den Mischbereich (16) mündet, wobei
die Mündung (64) axial stromab der Oxidator-Austrittsöffnung (24) und/oder stromauf
der Brennermündung (70), insbesondere der Einschnürung (68), und vorzugsweise stromauf
der Brennstoff-Austrittsöffnung (42), angeordnet ist.
15. Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennstoff-Austrittsöffnung (42) als um eine Mittelachse (M1) der Brennstoffleitung/en
(44) teilumlaufender Spalt (48) ausgebildet ist, wobei zwischen zwei Spaltenden (50)
eine geschlossene Seite (52), ohne Spalt (48), vorhanden ist und wobei der teilumlaufende
Spalt (48) und eine die Spaltenden (50) über die geschlossene Seite (52) virtuell
verbindende Verbindungslinie (54) eine Innenfläche (56) einschließen.
16. Brennerkopf (2) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der teilumlaufende Spalt (48) bezüglich einer Symmetrieebene (S) der Brennstoff-Austrittsöffnung
(42) symmetrisch, insbesondere spiegelsymmetrisch ausgebildet ist, und/oder
dass der teilumlaufende Spalt (48) gerundet, z. B. teilkreisbogenförmig und/oder U-förmig,
ausgebildet ist.
17. Brennerkopf (2) nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der teilumlaufende Spalt (48) umlaufend zwischen 180° und 330°, vorzugsweise zwischen
180° und 270°, um die Mittelachse (M1) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise der übrige
umlaufende Abschnitt von der geschlossenen Seite (52) gebildet ist, und/oder
dass die geschlossene Seite (52) in Richtung einer im Betrieb bevorzugt anzusaugenden
Strömung ausgerichtet ist.
18. Brennersystem (1) umfassend eine Brennkammer (5) mit einem Brennraum (4) und einem
Brennerkopf (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
19. Verfahren zum Betreiben eines Brennersystems (1), insbesondere nach Anspruch 18, bei
dem über einen Brennerkopf (2) mit einer Mischeinrichtung (3) die Frischgase Brennstoff
(12) und Oxidator (14) in einen Brennraum (4) unter Mischung zumindest der Frischgase
zugeführt werden,
wobei die Frischgase mittels einer Zufuhranordnung (10) in einen Mischbereich (16)
innerhalb eines Mischrohrabschnitts (66) eines Brennerrohres (8) des Brennerkopfes
(2) insbesondere drallfrei zugegeben und zumindest teilweise vorgemischt werden, wobei
der Brennstoff (12) mittels zumindest einer Brennstoff-Zufuhreinrichtung (40) mit
einer Brennstoff-Austrittsöffnung (42) in den Mischbereich (16) zugeführt wird, und
wobei der Brennerkopf (2) mittels einer am stromabseitigen Ende des Mischrohrabschnitts
(66) angeordneten Brennermündung (70) in den Brennraum (4) mündet,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Mischbereich (16) mittels zumindest einer in dem Brennerrohr (8) angeordneten
Öffnungsanordnung (72) innerhalb des Brennraums (4) rezirkuliertes Abgas eingesaugt
wird und
dass der Brennstoff (12) mittels der zumindest einen Brennstoff-Austrittsöffnung (42)
innerhalb des Mischrohrabschnitts (66) stromab der zumindest einen Öffnungsanordnung
(72), vorzugsweise stromab der Oxidator-Austrittsöffnung (24) und/oder stromauf der
Brennermündung (70), zugeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhranordnung (10) als Hauptstufe mit geringerem Verbrennungsluftverhältnis
betrieben wird, z. B. mit λ < 1,2, als eine zusätzlich vorhandene Pilotstufe (60),
die z. B. mit einem Verbrennungsluftverhältnis von λ > 1,5 betrieben wird.