ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Die Erfindung betrifft ein Zuführsystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Ein Zuführsystem der hier betrachteten Art weist eine Zuführvorrichtung auf, die
zum Zuführen eines langgestreckten drahtförmigen oder rohrförmigen Werkstücks zu einer
Umformmaschine ausgebildet ist. Die Zuführvorrichtung weist eine Aufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme eines Werkstückvorrats in Form eines Coils auf. Weiterhin weist die Zuführvorrichtung
ein der Aufnahmeeinrichtung nachgeschaltetes Richtsystem mit zwei hintereinander geschalteten
einstellbaren Rollenrichtapparaten mit unterschiedlich orientierten Richtebenen zum
Richten des Werkstücks vor Eintritt in die Umformmaschine auf. Zu dem Zuführsystem
gehört außerdem eine Messeinheit zum Messen von Restkrümmungen an gerichtetem drahtförmigen
oder rohrförmigen Richtgut, welches das Richtsystem der Zuführvorrichtung durchlaufen
hat, und zur Ermittlung von Messdaten, die eine Restkrümmung des gerichteten Richtguts
repräsentieren. Anhand der Messdaten können die Rollenrichtapparate des Richtsystems
so eingestellt werden, dass das Richtgut die gewünschte Richtqualität aufweist.
[0003] Drähte, Rohre oder andere langgestreckte Halbzeug-Materialien liegen unmittelbar
nach ihrer Herstellung häufig in Form von aufgewickelten Materialvorräten (coils)
vor und müssen normalerweise vor der Weiterverarbeitung gerichtet werden. Das Richten
(straightening) ist ein Fertigungsverfahren aus der Gruppe der Umformverfahren und
dient dazu, das langgestreckte Material, das hier auch als Richtgut bezeichnet wird,
vor der Weiterverarbeitung in eine möglichst gerade Form, d.h. in einen Zustand mit
geringer oder verschwindender Restkrümmung zu versetzen. In einem Richtprozess wird
hierzu das Material von einem Materialvorrat durch ein Richtsystem gefördert und das
Richtsystem erzeugt aus dem Material durch Umformen in einer Richtoperation gerichtetes
Material bzw. gerichtetes Richtgut.
[0004] Richtsysteme der in dieser Anmeldung betrachteten Art weisen mindestens zwei Rollenrichtapparate
auf. Ein Rollenrichtapparat umfasst eine Vielzahl von passiven, also nichtdrehangetriebenen
Richtrollen mit zueinander parallelen Drehachsen, die in einer Durchlaufrichtung abwechselnd
auf gegenüberliegenden Seiten einer Durchlaufstrecke angeordnet sind und im Betrieb
mit werkstückberührenden Umfangsabschnitten eine Richtgeometrie definieren. Mithilfe
eines Rollenrichtapparates ist es möglich, eindimensionale Eingangskrümmungen (Krümmungen
vor Eintritt in den Rollenrichtapparat) eines Richtguts in einer Ebene zu verändern,
so dass nach dem Richtprozess eine definierte Restkrümmung in dieser Ebene vorliegt.
Meist wird ein Endprodukt ohne Restkrümmung, also ein gerades Endprodukt angestrebt.
Meist werden Richtsysteme mit zwei hintereinandergeschalteten Rollenrichtapparaten
verwendet, die die Eingangskrümmungen in zwei zueinander senkrechten Ebenen beseitigen.
[0005] Richtsysteme mit Rollenrichtapparaten rotieren nicht und unterscheiden sich insoweit
prinzipiell von rotierenden Richtsystemen mit sogenannten Richtflügeln, die in vielen
unterschiedlichen Ebenen Richtkräfte einbringen.
[0006] Bei einstellbaren Rollenrichtapparaten ist wenigstens eine der Richtrollen in einer
quer zur Durchlaufrichtung orientierten Zustellrichtung zustellbar. Dadurch kann die
Richtgeometrie des Rollenrichtapparats verändert werden, um ein besseres Richtergebnis
zu erzielten. Abhängig vom Typ des Rollenrichtapparats kann eine Richtrolle manuell,
teilautomatisch oder mittels eines zugeordneten Aktors (z.B. Servomotor, Pneumatikzylinder,
Hydraulikzylinder etc.) in Reaktion auf Steuersignale einer Steuereinheit automatisch
zugestellt werden.
[0007] Unzureichende Richtergebnisse können sich beispielsweise zu Beginn der Verwendung
von frischem Richtgut nach einem Coil-Wechsel oder nach Umstellung auf einen anderen
Prozess ergeben. Auch im laufenden Prozess können Material-Inhomogenitäten, Änderungen
der Werkstoffkennwerte und/oder Verschleiß an Richtrollen zur Verschlechterung der
Richtergebnisse führen. Rohmaterial ist auch Fertigungstoleranzen unterworfen. Änderungen
können durch regelmäßige Kontrollen anhand von Stichproben erkannt werden. Wenn sich
eine nicht akzeptable Verschlechterung der Richtgüte ergibt, sollte das Richtsystem
durch Ändern der Richtgeometrie besser eingerichtet werden.
[0008] In der Praxis benötigt ein Maschinenbediener sehr viel Erfahrung und Geschick, um
bei der betreuten Maschine eine hinreichend gleichbleibende Richtgüte sicherzustellen.
Es gibt bereits Ansätze, um unabhängig von den Fähigkeiten eines Maschinenbedieners
Fertigungsprozesse mit reproduzierbar guter Richtgüte zu erreichen.
[0009] Die Patentschrift
DE 195 03 850 C1 beschreibt einen nichtrotierenden Richtapparat für Biegemaschinen mit integrierter
Messvorrichtung. Der Richtapparat umfasst wenigstens ein nicht rotierendes, in wenigstens
einer Richtebene arbeitendes Richtwerk für Draht- oder Bandmaterial. Das Richtwerk
hat mehreren aufeinanderfolgenden, das Material bearbeitenden Richtrollen, die in
der Richtebene und quer zur Durchlaufachse des Materials mittels wenigstens eines
Stelltriebs einstellbar sind. In Durchlaufrichtung des Materials hinter dem Richtwerk
ist eine Material-Biegungs-Messvorrichtung vorgesehen, in der wenigstens eine Messstrecke
für einen in der Länge vorbestimmten Materialabschnitt vorgesehen und entlang der
Messstrecke wenigstens eine das Ausmaß der Biegung und den Biegungssinn ermittelnde
mechanische und/oder elektronische und/oder optische Abtastvorrichtung angeordnet
ist, dass mit der Abtastvorrichtung die gemessene Biegung des Materialabschnitts repräsentierende
Signale erzeugbar sind, und dass der Stelltrieb wenigstens einer Richtrolle ein auf
die Signale mit korrigierenden Stellbewegungen ansprechender Stelltrieb ist. Die Messvorrichtung
ist für eine Richtebenen-spezifische Messung konfiguriert, die eine wenigstens annähernd
eindeutige Zuordnung der Messdaten bzw. der durch die Messdaten repräsentierten Krümmungs-Anteile
zu den unterschiedlichen Richtebenen der Rollenrichtapparate erlaubt.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0011] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Zuführsystem der eingangs erwähnten Art bereitzustellen,
das präzise Messungen der Restkrümmung an gerichtetem Richtgut ermöglichen und aussagekräftige
Messergebnisse liefert, die beim Einrichten und im Betrieb des Richtsystems genutzt
werden können, um die Richtgeometrie der Rollenrichtapparate schnell und systematisch
so zu optimieren, dass gute Richtergebnisse erzielbar sind.
[0012] Diese Aufgabe wird gemäß einer Formulierung der Erfindung gelöst durch ein Zuführsystem
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird durch Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0013] Eine wesentliche Komponente des Zuführsystems ist eine Zuführvorrichtung, die dafür
ausgelegt ist, einer Umformmaschine ein langgestrecktes drahtförmiges oder rohrförmiges
Werkstück zuzuführen. Die Zuführvorrichtung umfasst eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme
eines Werkstückvorrats in Form eines Coils sowie ein der Aufnahmeeinrichtung nachgeschaltetes
Richtsystem. Das Richtsystem umfasst zwei hintereinander geschaltete einstellbare
Rollenrichtapparate mit unterschiedlich orientierten Richtebenen zum Richten des Werkstücks
vor Eintritt in die Umformmaschine. Vorzugsweise sind die Richtebenen senkrecht zueinander
orientiert, insbesondere liegt eine der Richtebenen horizontal und die andere vertikal.
Die Zuführvorrichtung stellt somit aus dem aufgewickelten Material des coils mehr
oder weniger gut gerichtetes Endlosmaterial (Draht oder Rohr) her.
[0014] Um ausreichende Richtgüte sicherstellen zu können, ist der Zuführvorrichtung eine
Messeinheit zugeordnet, die zum Messen von Restkrümmungen an dem gerichtetem Richtgut
ausgelegt ist, welches das Richtsystem der Zuführvorrichtung durchlaufen hat. Mithilfe
der Messungen werden Messdaten ermittelt, die eine Restkrümmung des gerichteten Richtguts
repräsentieren und somit eine quantitative Beschreibung des Krümmungszustands ermöglichen.
Die Messeinheit ist an die konstruktiven und funktionalen Eigenschaften der Zuführvorrichtung
angepasst, um eine möglichst störungsfreie Messung zu gestatten.
[0015] Die Messeinheit ist eine von der Zuführvorrichtung gesonderte Einheit, die zum Zwecke
des Messens temporär bzw. zeitlich begrenzt mit der Zuführvorrichtung in Wirkverbindung
gebracht werden kann, um Einrichtarbeiten vorzunehmen. Die Zuführvorrichtung kann
danach in ihre Arbeitsposition an derjenigen Umformmaschine verbracht werden, der
das gerichtete Material zugeführt werden soll. Die Messeinheit kann auch zum Einrichten
der Richtsysteme anderer mit Richtsystem ausgestatteten Maschinen genutzt werden.
[0016] Das Zuführsystem der beanspruchten Erfindung weist gemäß einer Formulierung der Erfindung
folgende Besonderheiten auf.
[0017] Das Zuführsystem umfasst eine Schnitteinrichtung zum Abtrennen von stabförmigen Abschnitten
vorgebbarer Länge von dem durch das Richtsystem hindurchgelaufenen Richtgut. Die Messung
wird dann an stabförmigen Abschnitten (Stäben) vorgebbarer Länge (Stablänge) durchgeführt,
die aus dem durch das Richtsystem hindurchgelaufenen Richtgut mithilfe der Schnitteinrichtung
abgetrennt wurden. Bei einer Messoperation wird jeweils ein einzelner Stab gemessen.
Um eine derartige Messung zu ermöglichen, umfasst die Messeinheit eine Messvorrichtung
zur Aufnahme jeweils eines stabförmigen Abschnitts in einer Messposition und zur Ermittlung
von Messdaten, die eine Restkrümmung des gerichteten Richtguts repräsentieren. Die
Messeinheit ist dabei für eine Richtebenen-spezifische Messung konfiguriert, die eine
wenigstens annähernd eindeutige Zuordnung der Messdaten bzw. der durch die Messdaten
repräsentierten Krümmungs-Anteile zu den unterschiedlichen Richtebenen der Rollenrichtapparate
erlaubt.
[0018] Der Erfindung liegen unter anderem folgende Überlegungen zugrunde. Ein Rollenrichtapparat
richtet nur in einer einzigen Richtebene. Sind im Richtsystem zwei hintereinander
durchlaufene Rollenrichtapparate mit unterschiedlichen, insbesondere mit senkrecht
zueinander orientierten Richtebenen vorgesehen, können Krümmungen in den zwei Richtebenen
in erster Näherung unabhängig voneinander beurteilt werden. Es wurde erkannt, dass
es für eine zielgerichtete Einstellung bzw. Zustellung der Richtrollen beim Einrichtprozess
oder im Rahmen einer Regelung Betrieb wichtig ist, die am gerichteten Richtgut ermittelten
Messergebnisse den einzelnen Richtebenen eindeutig zuordnen zu können. Messungen,
die dies erlauben, werden in dieser Anmeldung als "Richtebenen-spezifische oder Richtebenen-selektive
Messung" bezeichnet.
[0019] Es ist bekannt, die Geradheit bzw. die Restkrümmung an einem Abschnitt des gerichteten
Richtguts zu messen, der noch mit angrenzenden Abschnitten des Richtguts zusammenhängt.
Es kann ggf. bei durchlaufendem Richtgut gemessen werden, also in Phasen, in welchen
sich das Richtgut fortbewegt. Eventuell kann das Richtgut für die Messung auch kurzzeitig
stillgesetzt werden (vgl.
DE 195 03 850 C1). Es wird als nachteilig angesehen, dass es dabei sein kann, dass die von anderen
Abschnitten des Richtguts einwirkenden Spannungen und Kräfte die Gestalt des gemessenen
Abschnitts beeinflussen, so dass nicht der wahre Krümmungszustand gemessen wird.
[0020] Gemäß der beanspruchten Erfindung wird die Messung an stabförmigen Abschnitten bzw.
Stäben vorgebbarer Länge durchgeführt, die von dem Richtgut nach Durchlauf durch das
Richtsystem mithilfe einer Schnitteinrichtung abgetrennt wurden. Das zu messende Richtgut
des Stabes kann sich aufgrund der Trennung vom nachfolgenden Rest ohne äußeren Zwang
entspannen, so dass die Gestalt des Stabes die wahren Krümmungsverhältnisse wenigstens
näherungsweise unverfälscht repräsentiert. Nach den Erkenntnissen der Erfinder können
deutlich besser interpretierbare Messergebnisse erzielt werden, wenn von dem gerichteten
Richtgut ein relativ kurzer stabförmiger Abschnitt abgetrennt und dieser Stab dann
gemessen bzw. einer Geradheitsprüfung unterzogen wird.
[0021] Dadurch sind mit relativ einfach durchzuführenden und auszuwertenden Messverfahren
präzise quantitative Aussagen über Krümmungsanteile erzielbar, die bei der Auswertung
eindeutig den unterschiedlichen Richtebenen zugeordnet werden können.
[0022] Bevorzugte Stablängen sind in der Regel deutlich kleiner als ein Meter, sie können,
abhängig von der Steifigkeit des gerichteten Materials, z.B. zwischen 300 mm und 700
mm liegen.
[0023] Einige Vorteile dieser Konfiguration können auch wie folgt verstanden werden. Viele
herkömmliche Geradheits-Messsysteme sind dafür ausgelegt, eine globale Aussage über
den Krümmungszustand von Richtgut zu erlauben, zum Beispiel um hinreichend gut gerichtetes
Richtgut mit der erwünschten Richtgüte von Richtgut mit nicht ausreichender Richtgüte
zu unterscheiden. Im Gegensatz dazu können die Messeinheit bzw. das Messverfahren
der beanspruchten Erfindung nicht nur globale Werte für die Restkrümmung ermitteln,
sondern die aus der Messung resultierende Information über den Krümmungszustand des
stabförmigen Abschnitts kann in Krümmungs-Anteile separiert werden, die eindeutig
den einzelnen Richtebenen des Richtsystems zugeordnet werden können. Mit einer solchen
Richtebenenspezifischen bzw. Richtebenen-selektiven Messung kann quantitativ erfasst
werden, welcher Anteil einer ermittelten Restkrümmung durch welchen der mindestens
zwei Richtapparate verursacht wurde.
[0024] Mit dieser nach Richtebenen aufgeschlüsselten Information über den Krümmungszustand
des Richtguts kann dann beispielsweise im Rahmen des Einrichtens des Richtsystems
eine zielgerichtete Einstellung der Rollenrichtapparate erfolgen, um mit wenigen Versuchen
zu einer passenden Einstellung der Richtrollen zu kommen. Weist beispielsweise ein
Richtsystem einen ersten Rollenrichtapparat mit einer vertikal orientierten ersten
Richtebene und diesem nachgeschaltet einen zweiten Rollenrichtapparat mit horizontaler
Richtebene auf, so können anhand der Messdaten horizontale und vertikale Anteile der
Restkrümmung separat voneinander quantifiziert werden. Dementsprechend kann bei einem
Einrichtprozess zum Beispiel dann, wenn eine festgestellte Restkrümmung überwiegend
oder ausschließlich von einer der Richtebenen erfolgt, die Verstellung von Richtrollen
auf denjenigen Richtapparat konzentriert werden, dessen Richtebene durch die zu starken
Restkrümmungen betroffen ist.
[0025] Die Messeinheit kann mit abgetrennten Stäben arbeiten, die mithilfe einer Schnitteinrichtung
abgetrennt wurden, welche zu einer im Prozess vorgeschalteten Maschine gehört, z.B.
zu einer Richt- und Abschneidemaschine, deren Endprodukte gerichtete Stäbe sind. Eine
Richt- und Abschneidemaschine umfasst in der Regel eine Zuführvorrichtung, eine Längenmesseinrichtung
und eine mithilfe von Signalen der Längenmesseinrichtung gesteuerte Schnitteinrichtung.
In diesen Fällen wird an der Messeinheit keine eigene Schnitteinheit benötigt.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung weist die Messeinheit eine Schnitteinrichtung zum Abtrennen
von stabförmigen Abschnitten vorgebbarer Länge von dem durch das Richtsystem hindurchgelaufenen
Richtgut auf. Die Messvorrichtung ist der Schnitteinrichtung in Materialflussrichtung
nachgeschaltet. Aufgrund der integrierten Schnitteinrichtung ist die Messeinheit als
autarke Einheit in der Lage, aus gerichtetem Endlosmaterial stabförmige Abschnitte
geeigneter Länge abzutrennen und an diesen Abschnitten Geradheitsmessungen bzw. Messungen
der Restkrümmung vorzunehmen.
[0027] Die Schnitteinrichtung kann zusammen mit der Messvorrichtung auf oder an einem gemeinsamen
Gestell der Messeinheit montiert sein, um eine feste Lagebeziehung sicherzustellen
und eine funktionale Einheit zu bilden, die man z.B. als Einrichtstation verwenden
kann. Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen autarken Messeinheit wird unten näher
erläutert.
[0028] Um eine Richtebenen-spezifische bzw. Richtebenen-selektive Messung zu realisieren,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Messeinheit derart konfiguriert ist, dass das
Richtgut in derjenigen Drehlage gemessen wird, in der es durch das Richtsystem gelaufen
ist. Der Begriff "Drehlage" bezeichnet hierbei die Drehlage bzw. Drehorientierung
bezüglich einer Eigenrotation um die Längsachse des Richtguts. Zwar könnten Richtebenen-spezifische
Messdaten auch dadurch ermittelt werden, dass eine eventuelle Drehung des Richtguts
zwischen Abtrennen und Messen messtechnisch erfasst und die mit der Messvorrichtung
ermittelten Messdaten dann bezüglich der Drehrichtung korrigiert werden. Es wird jedoch
als wesentlich einfacher und genauer angesehen, solche Eigenrotationen durch verfahrenstechnische
und konstruktive Maßnahmen auszuschließen.
[0029] Da für die Messung ein abgetrennter Stab geeigneter Länge vom Rest des Richtguts
abgetrennt wird, sollte eine Eigendrehung des Stabes um seine Längsachse zwischen
dem Akt der Abtrennung und dem Akt der Messung vermieden werden, um eine eindeutige
Zuordnung der Messergebnisse zum entsprechenden Rollenrichtapparat zu ermöglichen.
Dies kann insbesondere bei der Verarbeitung von Rundmaterial ein Problem sein, wenn
dieses beispielsweise so abgelegt wird, dass es zwischen Abtrennen und Messung entlang
einer Schrägfläche rollt. Bei Bearbeitung von Material mit profiliertem Querschnitt,
beispielsweise mit Rechteckquerschnitt, können einfache Maßnahmen ausreichen, um eine
Eigenrotation zu verhindern, beispielsweise durch Auflegen des Richtguts mit einer
seiner Planflächen auf eine gerade oder ebene Ablage.
[0030] Gemäß einer Weiterbildung ist die Messeinheit gekennzeichnet durch Verdrehsicherungseinrichtungen,
die derart konfiguriert sind, dass eine Drehstellung eines zur Messung vorgesehenen
abgetrennten stabförmigen Abschnitts um seine Längsachse zwischen dem Richten und
dem Messen derart unverändert bleibt, dass das Richtgut in derjenigen Drehstellung
messbar ist, in welcher es durch das Richtsystem gelaufen ist. Es wird also mithilfe
von Verdrehsicherungseinrichtungen und/oder Verdrehsicherungsmaßnahmen sichergestellt,
dass die Drehstellung des Materials um seine Längsachse zwischen Richten und Messen
unverändert bleibt. Vorzugsweise sind aktive bzw. aktuierbare Verdrehsicherungseinrichtungen
vorgesehen, die in Reaktion auf Steuersignale einer Steuereinheit zwischen einer neutralen
Konfiguration ohne Eingriff am Richtgut und einer Eingriffskonfiguration mit Kontakt
zum Richtgut umgestellt werden können.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung weist die Messeinheit eine Steuereinheit auf, die in einem
Betriebsmodus derart konfiguriert ist, dass die Schnitteinrichtung und die Messvorrichtung
derart koordiniert angesteuert werden bzw. betrieben werden, dass ein vorderer Endabschnitt
des gerichteten Richtguts, der mittels eines gesteuerten Vorschubs an eine Messposition
in der Messvorrichtung gefördert wurde, mittels Verdrehsicherungseinrichtungen des
Messsystems z.B. durch Einklemmen, gegen Eigenrotation gesichert ist und erst danach
die Schnitteinrichtung angesteuert wird, um den gegen Verdrehung gesicherten zu messenden
stabförmigen Abschnitt vom Rest des Richtguts abzutrennen. Mithilfe des Einklemmens
des Richtguts oder einer anderen verdrehsichernden Fixierungsmaßnahme vor dem Abtrennen
kann das abgetrennte Richtgut zuverlässig stillgesetzt werden.
[0032] Die Koordination zwischen Schnitt und Messung ist besonders einfach in Messeinheiten
mit integriertem Schnitteinrichtung zu realisieren. Jedoch ist eine steuerungstechnische
Koordination auch bei externem Schnitteinrichtungen möglich, also solchen, die nicht
Bestandteil der Messeinheit sind, sondern zu einer anderen Einheit gehört.
[0033] Bei manchen Varianten wird das Richtgut zunächst in den Bereich der Messvorrichtung
gefördert, dort gegen Verdrehung gesichert aufgenommen und erst danach vom Rest des
Richtguts abgetrennt. Bei einer Ausführungsform der Messvorrichtung kann die Verdrehsicherung
mithilfe von in Querrichtung verschiebbaren Elementen einer Spannvorrichtung sichergestellt
werden.
[0034] Es ist auch möglich, eine Stabtransporteinrichtung vorzusehen, die dafür konfiguriert
ist, einen abzutrennenden Abschnitt des Richtguts vor Durchführung der Schnittoperation
zu ergreifen, nach Abtrennung vom Rest des Richtguts zur Messvorrichtung zu transportieren
und dort mit unveränderter Drehstellung einzusetzen oder abzulegen und freizugeben,
nachdem der stabförmige Abschnitt in der Messvorrichtung gegen Verdrehung gesichert
aufgenommen wurde.
[0035] Hierdurch kann ggf. auch eine In-Prozess-Messung/Regelung erfolgen, indem während
des Fertigungsprozesses regelmäßig oder unregelmäßig nach vorgegebenem Schema oder
anlassbezogen gerichtete Stäbe der Messvorrichtung zugeführt und dort gemessen werden,
um die Richtgüte zu beurteilen und ggf. kompensierende Änderungen der Einstellung
des Richtsystems vorzunehmen. Die zu Prüfzwecken dem Materialfluss entnommenen Stäbe
können dann, wenn möglich, dem nachfolgenden Fertigungsschritt wieder zugeführt werden.
was jedoch nicht zwingend ist. Es können also von Zeit zu Zeit gerichtete Stäbe für
Messzwecke aus dem Materialfluss ausgekoppelt und ggf. Abschluss der Messung wieder
in den Materialfluss rückgeführt werden.
[0036] Gemäß einer Weiterbildung wird das gerichtete Richtgut zum Zwecke des Messens an
einer ersten Fixierungsstelle und einer in einem Abstand zur ersten Fixierungsstelle
liegenden zweiten Fixierungsstelle derart fixiert, dass für jede der Fixierungsstellen
eine Vertikalposition und eine Querposition des Richtguts (z.B. in horizontaler Richtung
quer zur Längsrichtung des Stabes) vorgegeben wird und ein zwischen den Fixierungsstellen
liegender Richtgutabschnitt bis auf die Schwerkräfte kräftefrei ist. Dann wird die
Position des Richtguts in einer zwischen der ersten und der zweiten Fixierungsstelle
liegenden Messebene gemessen. Diese kann z.B. mittig zwischen den Fixierungsstellen
liegen. Die Restkrümmung des zwischen den Fixierungsstellen liegenden Drahtabschnitts
wird dann unter Verwendung von Positionsdaten für die Position des Richtguts an der
ersten Fixierungsstelle, der zweiten Fixierungsstelle und der Messebene ermittelt.
[0037] Konstruktiv können bei der Messvorrichtung eine erste und eine zweite Spannvorrichtung
vorgesehen sein, die an den entsprechenden Fixierungsstellen eine Auflage für das
Richtgut bieten und in Querrichtung verfahrbare Spannelemente aufweisen, die auf Kontakt
an das Richtgut herangefahren dadurch die Querposition festlegen können. Dadurch kann
gleichzeitig eine Sicherung gegen Eigenrotation erreicht werden.
[0038] Gemäß einer Weiterbildung weist die Messvorrichtung an einer der Schnitteinrichtung
zugewandten oder zuzuwendenden Seite (Einlassseite) eine erste Spannvorrichtung und
mit Abstand in Längsrichtung dazu eine zweite Spannvorrichtung auf, wobei in einem
Bereich zwischen den Spannvorrichtungen Komponenten eines Messsystems angeordnet sind,
dass eine quer, insbesondere senkrecht zur Längsrichtung der Messvorrichtung orientierte
Messebene definiert und dafür ausgelegt ist, die Position des aufgelegten stabförmigen
Abschnitts in der Messebene zu bestimmen. Die Messebene liegt vorzugsweise mittig
zwischen den Spannvorrichtungen, wo typischerweise die dem Betrag nach größten Auslenkungen
des fixierten stabförmigen Abschnitts erwartet werden, was der Messgenauigkeit zugutekommt.
[0039] Gemäß einer Weiterbildung weist jede der Spannvorrichtungen eine mit horizontaler
Drehachse montierte Auflagerolle und zwei mittels eines Antriebs verstellbare Querpositionierelemente,
z.B. Querpositionierrollen auf derart, dass ein eingeführter stabförmiger Abschnitt
jeweils an einer in Vertikalrichtung und in Horizontalrichtung definierten Fixierungsstelle
fixierbar ist. Dabei kann der obenliegende Abschnitt der Mantelfläche der Auflagerolle
die Vertikalposition festlegen, während die seitlich positionierten Querpositionierelemente
die Position in Horizontalrichtung vorgeben.
[0040] Bei derartigen Ausführungsformen der Messvorrichtung kann die Verdrehsicherung mithilfe
der in Querrichtung verschiebbaren Querpositionierelemente, insbesondere Rollen, der
Spannvorrichtung sichergestellt werden, die somit als Verdrehsicherungseinrichtungen
fungieren. Wird ein stabförmiger Abschnitt mittels Querpositionierelemente mit vertikaler
Drehachse seitlich sanft eingeklemmt, so ist im Wesentlichen lediglich der Freiheitsgrad
der Rotation des Stabs um seine Längsachse ausgeschaltet, während das Einklemmen in
Horizontalrichtung zwischen im Wesentlichen punktförmigen Kontaktstellen zwischen
den Auflagerollen und der Außenseite des stabförmigen Abschnitts ein eventuelles Durchhängen
des Stabs bzw. Auslenkungen in Vertikalrichtungen nicht wesentlich behindert. Somit
kann der wahre Krümmungszustand an einem stabförmigen Abschnitt gemessen werden, der
an zwei mit Abstand zueinander liegenden Stellen abgestützt wird und ansonsten im
Wesentlichen nur der Schwerkraft ausgesetzt ist.
[0041] Alternativ zu rollenförmigen Querpositionierelementen können auch andere, ggf. nicht
beweglich gelagerte Querpositionierelemente vorgesehen sein, z.B. Klötze mit konvex
gekrümmten Kontaktflächen. Vorzugsweise sollten die Kontaktflächen zum Werkstück so
gestaltet sein, dass nur ein i.W.. punktförmiger bzw. kleinflächiger Berührungskontakt
entsteht, so dass der gerichtete Stab nur in Horizontalrichtung zwischen im Wesentlichen
punktförmigen Kontaktstellen eingeklemmt wird, so dass eine eventuelle Durchbiegung
in Vertikalrichtung nicht wesentlich behindert wird.
[0042] Bei den Verdrehsicherungen kann es sich somit um Elemente mit geeigneter Geometrie
handeln, die einen punkt- oder linienförmigen Kontakt zwischen Spannvorrichtung und
dem stabförmigen Abschnitt ermöglichen. Dazu gehören z.B. die angesprochenen Rollen,
aber auch nicht-drehbare Elemente, welche zumindest im Kontaktbereich eine Spitze
oder einen Radius haben, z.B. also eine zylindrisch oder sphärisch gekrümmte Kontaktfläche.
[0043] Gemäß einer Weiterbildung ist ein parallel zur Längsrichtung gemessener Abstand der
Spannvorrichtung stufenlos verstellbar, so dass die Messvorrichtung einfach an stabförmige
Abschnitte unterschiedlicher Längen angepasst werden kann. Die für die Messung vorgesehenen
stabförmigen Abschnitte sind in den meisten Fällen deutlich kürzer als ein Meter,
ihre Länge kann abhängig von der Steifigkeit des gerichteten Materials zum Beispiel
zwischen 300 mm und 700 mm liegen, gegebenenfalls (bei relativ dünnen Stabmaterialien)
auch darunter.
[0044] Obwohl eine der Spannvorrichtungen fest montiert und nur die andere verschiebbar
sein kann, sind vorzugsweise die Spannvorrichtungen auf Schlitten montiert, die auf
Führungsschienen laufen, welche an der Oberseite einer horizontal ausgerichteten Basisplatte
des Messsystems befestigt sind. Somit können beide Spannvorrichtungen in einer gleichen
Achse stufenlos verschoben und dann an den gewünschten Positionen fixiert werden.
[0045] Um für unterschiedliche Stablängen jeweils die Messebene gut positionieren zu können,
ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, dass Komponenten der Messvorrichtung an
einem Träger befestigt sind, der auf einem Schlitten montiert ist, welcher auf den
Führungsschienen verfahrbar ist, die auch die Spannvorrichtungen führen. Somit ist
eine äußerst stabile und auf unterschiedliche Dimensionen der zu messenden stabförmigen
Abschnitte leicht anpassbare Anordnung geschaffen.
[0046] Für die messtechnische Erfassung des Richtguts nach Durchlauf durch das Richtsystem,
also für die Messung, kann im Prinzip jede Messvorrichtung genutzt werden, die quantitative
Aussagen über die Restkrümmung in den Richtebenen der Rollenrichtapparate liefert
und eine eindeutige Zuordnung der gemessenen Restkrümmungen zu den Richtebenen erlaubt.
[0047] Die Messgröße muss nicht unmittelbar der Restkrümmung entsprechen, es ist ausreichend,
wenn die Messgröße einen die Restkrümmung repräsentierenden Wert darstellt. Die Messung
kann taktil (also berührend) oder berührungslos erfolgen, beispielsweise mittels optischer
und/oder elektromagnetischer Einrichtungen. Wichtig dabei ist, dass die Messtechnik
für die Einstellung eines Richtapparats Aussagen über die Restkrümmung bzw. die Richtgüte
in derjenigen Richtebene erlaubt, in der der jeweilige Richtapparat wirkt.
[0048] Gemäß einer Weiterbildung umfasst die Messvorrichtung ein optisches Messsystem, das
mittels Laserstrahlung zwei in der Messebene liegende, zueinander senkrechte Laserlichtvorhänge
erzeugt und mittels gegenüberliegender lichtempfindlicher Sensoren detektiert, wodurch
mittels Schattenprojektion die Position des Richtguts in der Messebene in zwei Richtungen
hochgenau bestimmbar ist. Die berührungslose Messung beeinflusst die Gestalt des zu
vermessenden Stabs nicht.
[0049] Diejenige Restkrümmung, die in der Krümmungsebene vorliegt, welche durch den jeweiligen
Rollenrichtapparat beeinflusst wird (Ebene senkrecht zu den Drehachsen der Richtrollen),
kann dann einfach aus dem in der Messebene vorliegenden Abstand zwischen der gemessenen
Position des Drahtabschnitts und einer in der Messebene liegenden Bezugsposition ermittelt
werden, die dann vorläge, wenn das Richtgut die Soll-Restkrümmung hätte. Diese Bezugsposition
liegt vorzugsweise nicht auf einer die beiden Fixierungsstellen verbindenden Geraden,
sondern berücksichtigt die aufgrund von Schwerkraft vorliegende Durchbiegung eines
Richtguts, das auf den Fixierungsstellen aufliegt. Zur Bestimmung der Position dieses
Referenzpunkts können geeignete materialspezifische Richtgutparameter genutzt werden,
gegebenenfalls modifiziert durch den Umstand, dass das Richtgut im Richtprozess mehrfach
umgeformt und dadurch gegebenenfalls hinsichtlich seiner elastischen Eigenschaften
verändert wird.
[0050] Im Rahmen der beanspruchten Erfindung sind unterschiedliche Ausgestaltungen der Zuführvorrichtung
möglich.
[0051] Gemäß einer Weiterbildung ist der Werkstückvorrat auf einer auswechselbaren Haspel
aufgewickelt und die Aufnahmeeinrichtung ist derart ausgebildet, dass die Haspel von
der Aufnahmevorrichtung aufnehmbar und im aufgenommenen Zustand um eine horizontale
Drehachse drehbar gelagert ist. Ein Vorteil einer horizontalen Orientierung der Haspelachse
liegt darin, dass zur weiteren Führung des abgewickelten Materials Komponenten genutzt
werden, die hoch über dem Hallenboden angeordnet werden können, so dass nur ein geringer
lateraler Bauraumbedarf vorliegt. Bei Varianten kann auch eine vertikale Orientierung
der Haspelachse vorgesehen sein.
[0052] Ein besonders bequemer und einfacher Haspelwechsel wir bei manchen Ausführungsformen
dadurch erreicht, dass die Aufnahmevorrichtung zwei achsparallele Tragerollen mit
horizontalen Drehachsen aufweist, auf die die Haspel derart auflegbar ist, dass der
Umfang von Seitenelementen der Haspel auf den beiden Tragerollen aufliegt und die
Lage der Drehachse im Raum festgelegt ist. Dann ist es beim Haspelwechsel nicht erforderlich,
Lagereinheiten im Bereich der Drehachse zu demontieren bzw. umzubauen.
[0053] Vorzugsweise ist die Haspel aktiv antreibbar. So kann z.B. ein über eine Steuereinheit
ansteuerbarer Antrieb vorgesehen sein, der in Eingriff mit einer der Tragerollen steht
und diese unter Steuerung durch die Steuereinheit antreiben kann. Durch einen aktiven
Haspelantrieb kann ein Beitrag zur materialschonenden Materialförderung mit nur geringen
Spannungsschwankungen geleistet werden.
[0054] Gemäß einer Weiterbildung weist die Aufnahmevorrichtung eine Umlenkeinrichtung mit
einer oberen Umlenkrolle zur Aufnahme des von dem Werkstückvorrat abgewickelten Werkstücks
sowie eine unterhalb der oberen Umlenkrolle angeordnete Einrichtung zur Aufnahme einer
Werkstückschlaufe vor Eintritt in das Richtsystem auf.
[0055] Gemäß einer Weiterbildung umfasst die unterhalb der oberen Umlenkrolle angeordnete
Einrichtung zur Aufnahme einer Werkstückschlaufe einen vertikal orientierten Pufferspeicher
in Form eines nach oben teilweise offenen Speicherkastens und zwischen der oberen
Umlenkrolle und dem Pufferspeicher eine Hilfseinzugseinrichtung, die mittels eines
Hilfsantriebs antreibbar und dafür konfiguriert ist, das Werkstück mit vorgebbarer
Fördergeschwindigkeit zu dem nachgeschalteten Pufferspeicher zu fördern.
[0056] Vorzugsweise ist ein Sensorsystem zur Erfassung des Füllgrads des Pufferspeichers
und zur Erzeugung von den Füllgrad repräsentierenden Sensorsignalen vorhanden, wobei
eine Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass die Fördergeschwindigkeit der
Hilfseinzugseinrichtung in Abhängigkeit von Sensorsignalen des Sensorsystems steuerbar
ist. Somit können Überfüllung oder Unterfüllung des Pufferspeichers vermieden werden.
[0057] Es ist auch möglich, dass die unterhalb der oberen Umlenkrolle angeordnete Einrichtung
zur Aufnahme einer Werkstückschlaufe eine untere Umlenkrolle aufweist. Diese kann
so angeordnet und bemessen sein, dass das Material danach unmittelbar in Horizontalrichtung
in das Richtsystem einlaufen kann.
[0058] Die Messeinheit und die Zuführvorrichtung sind Systemkomponenten des Zuführsystems.
Sie können auch für sich alleine genommen, also unabhängig von der jeweils anderen
Systemkomponente, eine schutzfähige Erfindung darstellen.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0059] Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der
Figuren erläutert sind.
Fig. 1 zeigt Komponenten einer Zuführvorrichtung zum Zuführen von Drahtmaterial von
einem Draht-Coil zu einer (nicht dargestellten) Umformmaschine, wobei die Zuführvorrichtung
an einer Einrichtstation mit integriertem Geradheits-Messsystem angeordnet ist;
Fig. 2 zeigt das Richtsystem der Zuführvorrichtung aus Fig. 1 in Vergrößerung;
Fig. 3, 3A zeigt in Fig. 3 die Messvorrichtung der Einrichtstation aus Fig. 1 in Vergrößerung
und in Fig. 3A eine Detailansicht der Messebene;
Fig. 4A bis 4C zeigen eine Verfahrensvariante, bei der mithilfe von Verdrehsicherungseinrichtungen
eine Eigenrotation eines abgetrennten gerichteten Rundstabs zwischen Trennung vom
Rest des Drahts und der Messung verhindert wird;
Fig. 5A bis 5D zeigen eine alternative Verfahrensvariante, bei der ein gerichteter
Stab aus Flachmaterial abgetrennt und gemessen wird.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0060] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele von Zuführsystemen sowie Verfahren und Systeme
zum Einrichten eines Richtsystems beschrieben, welches zum Richten von durchlaufendem
drahtförmigem Richtgut ausgelegt ist. Das Richtgut, im Beispiel ein Draht, kann in
einer Umformmaschine zur Herstellung von geraden oder gebogenen Formteilen aus dem
Richtgut weiterverarbeitet werden. Das Richtsystem ist in eine Zuführvorrichtung integriert,
die dafür vorgesehen ist, in einem laufenden Produktionsbetrieb eine nicht näher dargestellte
Umformmaschine mit gerichtetem Draht als Eingangsmaterial zu versorgen. Zum Einrichten
der Zuführvorrichtung wird eine zu dem Zuführsystem gehörende Messeinheit genutzt,
die an die Zuführvorrichtung strukturell und funktional angepasst ist und als temporär
genutzte Hilfseinrichtung beim Einrichten dient.
[0061] Die Fig. 1 zeigt Komponenten einer Drahtverarbeitungsanlage, die dafür ausgelegt
und eingerichtet ist, langgestreckte Werkstücke 110 in Form von metallischen Drähten
zu verarbeiten, die als Werkstückvorrat in Form eines sogenannten Coils, also eines
nach Art einer Spule aufgewickelten Drahtgebindes, zur Verfügung stehen. Aus dem Werkstückmaterial,
das ursprünglich in großer Länge auf dem Werkstückvorrat vorliegt, werden in einem
computernumerisch gesteuerten Fertigungsprozess mehr oder weniger große Stückzahlen
gleichartiger oder ungleichartiger Formteile durch Umformen hergestellt. Bei den Formteilen
kann es sich beispielsweise um Schraubenfedern, insbesondere Druckfedern oder Zugfedern,
handeln, oder aber um Biegeteile anderer Geometrie. Formteile können generell zweidimensional
oder dreidimensional gebogen sein, ggf. auch in Form gerader Stäbe vorliegen (z.B.
bei Richtmaschinen oder Stabkonfektioniermaschinen). Das kartesische x-y-z-Maschinenkoordinatensystem
dient zu besseren Beschreibung von Richtungen und Lagebeziehungen.
[0062] Im betriebsfertig konfigurierten Zustand umfasst die Drahtverarbeitungsanlage eine
(nicht dargestellte) Umformmaschine, die bei der Herstellung von Schraubenfedern zum
Beispiel als Federwindemaschine ausgelegt sein kann.
[0063] Weiterhin ist eine Vorrichtung 300 zum Zuführen des langgestreckten drahtförmigen
Werkstückmaterials zur Umformmaschine vorgesehen. Die Vorrichtung 300 wird in dieser
Anmeldung auch kurz als Zuführvorrichtung 300 bezeichnet. Die Zuführvorrichtung des
Ausführungsbeispiels ist eine Umformmaschine, die aus mehr oder weniger stark gekrümmten
Draht des gewickelten Drahtvorrats durch Umformung einen gerichteten Draht erzeugt.
Fig. 1 zeigt einige Komponenten der Zuführvorrichtung 300 zusammen mit einer zugeordneten
Messeinheit 350 eines Zuführsystems.
[0064] Eine Aufgabe der Zuführvorrichtung 300 besteht darin, einer nachgeschalteten Umformmaschine
bzw. deren Einzugseinrichtung den Draht in gerade gerichteter Form (Restkrümmung nahe
null im Toleranzbereich) zu jedem Zeitpunkt möglichst genau in der zu diesem Zeitpunkt
benötigten Geschwindigkeit zuzuführen. Die Zuführvorrichtung 300 hat eine eigene Steuereinheit
390, die mit der Steuereinheit der Umformmaschine kommuniziert. Die Funktionalitäten
der beiden Steuereinheiten können in einer einzigen Steuereinheit integriert sein.
[0065] Nach Abschluss des Einrichtens am Einrichtplatz wird die Zuführvorrichtung in ihre
Arbeitsposition an der zu versorgenden Umformmaschine bewegt. Dazu sind die dargestellten
Komponenten auf einer beweglichen Plattform montiert, die z.B. auf Führungsschienen
linear verschiebbar oder um eine vertikale Drehachse drehbar gelagert oder ungeführt
(z.B. auf Rollen oder Rädern) bewegbar sein kann.
[0066] Die Zuführvorrichtung umfasst eine Zuführeinheit 310, die eine Aufnahmeeinrichtung
330 zur Aufnahme eines Werkstückvorrats 381 in Form eines Coils sowie ein nachgeschaltetes
Richtsystem 400 zum Richten des Werkstücks vor Eintritt in die Umformmaschine aufweist.
Das Richtsystem 400 ist in Fig. 2 im Detail gezeigt.
[0067] Fig. 1 zeigt die Zuführeinheit 310 an einer Messeinheit 350 bzw. einer Einrichtstation
350, die es einem Maschinenbediener ermöglicht, an einem Richtsystem 400, das sich
an der Messeinheit bzw. der Einrichtstation 350 befindet, alle Arbeiten vorzunehmen,
die erforderlich sind, um das Richtsystem auf das verwendete Werkstückmaterial so
einzustellen, dass die Zuführeinheit im produktiven Betrieb, also dann, wenn die Zuführeinheit
sich in ihrer Arbeitsposition an einer Umformmaschine befindet, gerichtetes Werkstückmaterial
mit hoher Richtgüte zu liefern, insbesondere Material ohne oder mit nur im Toleranzbereich
liegender Restkrümmung.
[0068] Der Werkstückvorrat (Coil) wird auf einer auswechselbaren Haspel 335 vorgehalten,
die von einer Aufnahmevorrichtung 330 aufgenommen wird und im aufgenommenen Zustand
um eine horizontale Drehachse drehbar gelagert ist. Die Lagerung findet dabei nicht
im Bereich der Drehachse der Haspel statt, stattdessen sind im Bodenbereich zwei achsparallele
Tragerollen 332, 333 mit horizontalen Drehachsen angebracht. Diese Tragrollen sind
Bestandteile der Aufnahmevorrichtung 330. Die Haspel wird auf die beiden Tragerollen
aufgelegt, so dass der Umfang der scheibenförmigen Seitenelemente der Haspel auf den
beiden Tragerollen aufliegt und die Lage der Drehachse im Raum festgelegt ist. Im
Beispielsfall handelt es sich um eine aktive Haspel mit eigenem Antrieb. Der Antrieb
334 steht in Eingriff mit der vorderen Tragerolle 333 und kann diese unter Steuerung
durch die Steuerreinheit 390 antreiben.
[0069] Der abgewickelte Draht wird über eine Umlenkeinrichtung 340 geführt, die eine obere
Umlenkrolle 340-1 und eine untere Umlenkrolle 340-2 aufweist, die an einem vertikalen
Träger 341 achsparallel drehbar gelagert sind. Die obere Umlenkrolle ist als vertikal
verfahrbare Tänzerrolle mit Federrückstellung ausgeführt. Durch eine Positionsabfrage
dieser Rolle wird der Antriebsmotor für die Trage-/ Antriebsrolle geregelt. Die untere
Umlenkrolle wird etwa über drei Viertel ihres Umfangs umschlungen in der Weise, dass
der Austritt, also die Oberseite der unteren Umlenkrolle 340, auf Höhe der eintrittsseitigen
Durchlassöffnung des Richtsystems 400 liegt.
[0070] Der Draht wird also von der unteren Umlenkrolle im Wesentlichen horizontal zum Richtsystem
400 geführt. Zwischen der Umlenkeinrichtung und dem Richtsystem befindet sich eine
Drahtführungseinrichtung 375, deren Ausgang mit dem Eingang des nachgeschalteten Richtsystems
400 fluchtet. In die Drahtführungseinrichtung kann eine Drahtenden-Erkennungseinrichtung
integriert sein.
[0071] Eine zur beanspruchten Erfindung gehörende alternative Konstruktion ist in Fig. 1
mit gestrichelten Linien dargestellt bzw. angedeutet. Bei dieser wird auf die untere
Umlenkrolle verzichtet. Die Konstruktion umfasst einen Pufferspeicher 600 in Form
eines relativ flachen, an einer Seite (hier nach teilweise oben) offenen Speicherkastens
sowie eine vorgeschaltete Hilfseinzugseinrichtung 610, die z.B. hinter der oberen
Umlenkrolle 340-1 angeordnet sein kann. Die Hilfseinzugseinrichtung kann mittels eines
Hilfsantriebs angetrieben werden und ist dafür konfiguriert, das Werkstück, im Beispiel
also den Draht, mit vorgebbarer Fördergeschwindigkeit zu dem nachgeschalteten Pufferspeicher
600 zu fördern. Der Pufferspeicher weist einen Eintritt und einem Austritt für das
Werkstück auf. Der Pufferspeicher ist derart ausgebildet, dass das Werkstück in dem
Pufferspeicher zwischen dem Eintritt und dem Austritt eine Werkstückschlaufe 111 variabler
Länge bilden kann. Damit können Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den Bereichen
vor und hinter dem Pufferspeicher ausgeglichen werden. Vorzugsweise ist ein Sensorsystem
zur Erfassung des Füllgrads des Pufferspeichers und zur Erzeugung von den Füllgrad
repräsentierenden Sensorsignalen vorgesehen. Die Steuereinrichtung kann dann derart
konfiguriert sein, dass die Fördergeschwindigkeit der Hilfseinzugseinrichtung in Abhängigkeit
von Sensorsignalen des Sensorsystems steuerbar ist bzw. gesteuert wird. Ein Pufferspeicher
kann bei Bedarf auch horizontal eingebaut sei, so dass sich die Werkstückschlaufe
in einer Ebene bildet, welche im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist. Für weitere
Details und Varianten sei auf die
WO 2020/224977 A1 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt bezüglich des Aufbaus der Zuführreinrichtung
durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht wird.
[0072] Das Richtsystem 400 umfasst zwei unmittelbar hintereinander geschaltete, unabhängig
voneinander einstellbare Rollenrichtapparate 400-1, 400-2, die jeweils eine Anzahl
achsparalleler Richtrollen aufweisen. Hier sind jeweils sieben Richtrollen vorgesehen,
auch andere Anzahlen, z.B. fünf bis neun, sind möglich. Die die Drehachsen der Richtrollen
der hintereinandergeschalteten Richtapparate sind orthogonal zueinander ausgerichtet.
[0073] Bei einem Rollenrichtapparat erzeugen Richtrollen aufgrund außermittiger Einstellung
in Bezug auf eine neutrale Achse des zu richtenden Materials Wechselbiegungen, die
das zu richtende Material in den plastischen Bereich hinein verformen und dadurch
richten. Im Unterschied zu einer Rollenrichtmaschine sind die Richtrollen hier passiv
bzw. nicht drehangetrieben, es gibt also keine Antriebe für die Drehung der Richtrollen.
Der Draht wird durch die Rollenrichtapparate hindurchgezogen. Dazu ist eine Einzugseinrichtung
385 vorgesehen, die in Materialflussrichtung hinter dem Richtsystem 400 angeordnet
ist und unter anderem dazu dient, das Drahtmaterial durch die beiden Rollenrichtapparate
400-1, 400-2 des Richtsystems 300 hindurch in Richtung nachfolgender Komponenten zu
ziehen.
[0074] Die Komponenten des Richtsystems 400 werden von einem Gestellteil getragen, in welchem
auch die Steuereinheit 390 der Zuführeinheit 310 untergebracht sein kann. Das Gestellteil
trägt auch die Einzugseinrichtung 385. Die Einzugseinrichtung 385 ist im Beispielsfall
als Walzeneinzug gestaltet und kann bei anderen Ausführungsformen auch als Riemeneinzugseinrichtung
oder Zangeneinzug ausgestaltet sein. In Materialflussrichtung hinter der Einzugseinrichtung
385 kann eine optionale, ggf. manuell betätigbare Klemmeinrichtung vorgesehen sein,
mit der die axiale Position des durchgeführten Drahts bei Bedarf fixiert werden kann.
[0075] Weitere Details werden am Beispiel des in der Vertikalebene (x-z-Ebene) wirksamen
ersten Rollenrichtapparats 400-1 erläutert.
[0076] Der erste Rollenrichtapparat 400-1 weist sieben passive Richtrollen R1, ... R7 mit
zueinander parallelen, horizontalen Drehachsen auf, die in einer Durchlaufrichtung
115 abwechselnd auf gegenüberliegenden Seiten einer Durchlaufstrecke (parallel zur
x-Achse) angeordnet sind. Die Richtrollen definieren im Betrieb des Richtsystems mit
ihren das Richtgut 110 berührenden Umfangsabschnitten die wirksame Richtgeometrie
des Rollenrichtapparats. Der erste Rollenrichtapparat 400-1 verändert die Krümmung
im Wesentlichen nur in einer vertikalen Ebene (x-z-Ebene), der Richtebene. Der für
das Richten in einer Horizontalebene zuständige zweite Rollenrichtapparat 400-2 ist
analog aufgebaut, hier verlaufen die Richtrollen-Drehachsen vertikal.
[0077] Im Beispielsfall sind alle sieben Richtrollen als automatisiert zustellbare Richtrollen
ausgelegt und können in Reaktion auf Steuersignale der Steuereinheit 390 automatisch
mittels servomotorischer Antriebe 405-1, ..,, 405-7 unabhängig voneinander in einer
senkrecht zur Durchlaufrichtung orientierten Zustellrichtung (parallel zur z-Achse)
bidirektional zugestellt werden.
[0078] Es gibt auch Varianten, bei denen alle Richtrollen manuell verstellbar sind. Dazu
können z.B. Einstellschrauben und Positionsanzeigen vorgesehen sein. Es gibt auch
Beispiele, bei denen ein Anteil der Richtrollen (z.B. zwei, drei oder vier) automatisch
und ein anderer Anteil (z.B. drei, vier oder fünf) manuell zustellbar ist.
[0079] Aufgrund der Vielzahl von Freiheitsgraden bei der Einstellung ist für die richtige
Einstellung eines Rollenrichtapparats ein Maschinenbediener mit viel Erfahrung erforderlich.
In jedem Fall benötigt die Einstelloperation bzw. das Einrichten erheblich Zeit.
[0080] Das Einrichten wird dadurch erleichtert, dass zu dem Zuführsystem eine Messeinheit
350 gehört, die an die konstruktiven und funktionalen Verhältnisse der Zuführvorrichtung
300 angepasst ist und die eine zielgerichtete Einrichtprozedur in kurzer Zeit ermöglicht.
Die Messeinheit 350 dient als Einrichtstation.
[0081] Die Messeinheit bzw. die Einrichtstation 350 umfasst eine Schnitteinrichtung 370,
mit der im Zuge der Einstellarbeiten an dem Richtsystem probeweise gerichtete stabförmige
Drahtabschnitte 110-A vom zugeführten Draht abgeschnitten und damit für eine Geradheitsprüfung
bereitgestellt werden. Im Beispielsfall ist eine automatisierte Schnitteinrichtung
370 vorgesehen, alternativ kann eine manuell betätigbare Schnitteinrichtung vorgesehen
sein. Weiterhin weist die Einrichtstation 350 eine Messvorrichtung 500 auf.
[0082] Die mittels der Schnitteinrichtung abgetrennten Drahtabschnitte bzw. Drahtstäbe 110-A
werden mithilfe der nachgeschalteten Messvorrichtung 500 auf Geradheit bzw. Restkrümmungen
geprüft. Dabei wird mithilfe von Verdrehsicherungseinrichtungen sichergestellt, dass
die Drehstellung des zur Messung vorgesehenen Materialstabs um seine Längsachse unverändert
bleibt, so dass der Draht in derjenigen Drehstellung gemessen wird, in welcher er
durch das Richtsystem gelaufen ist.
[0083] Die Messvorrichtung 500 und die zugeordnete Schnitteinrichtung 370 sind Komponenten
der Messeinheit 350, die, ggf. zusammen mit weiteren Komponenten, eine autarke Einheit
bildet, die als Einrichtstation 350 dienen kann. Daher wird für die Einrichtstation
und die Messeinheit dasselbe Bezugszeichen 350 verwendet.
[0084] Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Detaildarstellung von Komponenten der Messvorrichtung
500. Die Messvorrichtung 500 umfasst an der der Schnitteinrichtung 370 zugewandten
Seite eine erste Spannvorrichtung 510-1 und mit Abstand dahinter eine zweite Spannvorrichtung
510-2. Die Spannvorrichtungen sind auf Schlitten montiert, die auf zwei Führungsschienen
501 laufen, welche an der Oberseite einer horizontal ausgerichteten Basisplatte 502
befestigt sind. Der parallel zur Durchlaufrichtung gemessene axiale Abstand der Spannvorrichtungen
kann damit stufenlos verstellt werden. Jede der Spannvorrichtungen hat eine mit horizontaler
Drehachse montierte Auflagerolle 512-1, 512-2 und zwei pneumatisch verstellbare Querpositionierrollen
514-1, 514-2. Damit kann ein eingeführter Drahtstab jeweils an einer sowohl in Vertikalrichtung
als auch in Horizontalrichtung genau definierten Fixierungsstelle fixiert werden.
Die Rollen berühren den Draht, ohne weitere Kräfte oder Drehmomente einzuführen, so
dass der Drahtstab vorne und hinten an definierten Fixierungspositionen aufliegt und
im Bereich dazwischen nur der Schwerkraft ausgesetzt ist. Der Stab kann sich nicht
um seine Achse drehen, wenn er sanft zwischen den horizontal verschiebbaren Rollen
514-1, 514-2. eingeklemmt wird.
[0085] Im Bereich zwischen den Spannvorrichtungen 510-1, 510-2 sind Komponenten eines Messsystems
520 montiert. Diese werden von einem kreuzförmigen Träger 522 getragen, der auf einem
Schlitten montiert ist, welcher auf den Führungsschienen 501 verfahrbar ist, die auch
die Spannvorrichtungen führen. Das Messsystem 520 ist ein optisches Messsystem, das
die Position des aufgelegten Drahts in einer senkrecht zur x-Richtung orientierten
Messebene 524 hochgenau bestimmen kann. Oberhalb der geraden Verbindungslinie zwischen
den Fixierungsstellen ist eine zweite Lasereinheit 525-2 angebracht, die einen in
der Messebene 524 liegenden Laserlichtvorhang erzeugt, der auf der gegenüberliegenden
Seite in den Erfassungsbereich eines photosensitiven Sensors 527-2 fällt, so dass
im Schattenwurf die Position des Drahts in Querrichtung (Horizontalrichtung) genau
erfasst werden kann. Die Position in Vertikalrichtung wird mithilfe einer ersten Lasereinheit
525-1 und dem gegenüberliegenden Sensor 527-1 erfasst. Die Messung erfolgt vorzugsweise
in der Mitte zwischen den beiden Fixierungselementen mittels der beiden Laser in horizontaler
bzw. vertikaler Richtung.
[0086] Das vergrößerte Detail in Fig. 3A veranschaulicht eine typische Messsituation. Das
Plus-Symbol repräsentiert dabei den Schnittpunkt der Verbindungsgeraden zwischen den
Fixierungsstellen und der Messebene 524. Der schraffierte Kreis repräsentiert die
Position des Drahtabschnitts 110-A in der Mitte zwischen den Spannvorrichtungen. Aus
den Abstandswerten ΔH in Horizontalrichtung und ΔV in Vertikalrichtung kann eine Restkrümmung
des Drahtstabs in den jeweiligen Richtebenen berechnet werden. Die Ergebnisse sind
somit Richtebenen-spezifisch und werden entsprechend ausgewertet, um ggf. für jeden
der beiden Rollenrichtapparate gesondert ermittelte Anweisungen zur Verbesserung der
Richtgeometrie bereitzustellen.
[0087] Bei der Auswertung wird berücksichtigt, dass der Drahtstab allein aufgrund der Schwerkraft
eine gewisse Durchbiegung erfährt, deren Ausmaß abhängig von Materialkennwerten sowie
vom Abstand zwischen den Fixierungsstellen ist. Dieser Beitrag wird bei der Auswertung
herausgerechnet. Als Ergebnis der Messung ergibt sich ein quantitativer Wert für die
Restkrümmung, die sowohl Beiträge in horizontaler als auch in vertikaler Richtung
haben kann. Basierend auf diesen Messwerten soll dann die Richtgeometrie der Rollenrichtapparate
so verstellt werden, dass bei einem nächsten Drahtstück die Restkrümmung verschwindet.
[0088] Ein potentielles Problem sehen die Erfinder bei der Verarbeitung von Rundmaterial.
Dort kann es sein, dass ein Rundstab, der nach dem Richten noch eine erhebliche Ausbauchung
in der Horizontalebene hat, sich beim Einlegen in die Messvorrichtung selbsttätig
in eine stabile Drehlage rollt, in der die Ausbauchung nach unten durchhängt. Das
würde eine Ausbauchung in Vertikalrichtung vortäuschen, die tatsächlich nicht vorliegt,
wodurch es zu fehlerhaften Messergebnissen und in der Folge zu falschen Zustellungen
und/oder falschen Zustellungen am falschen am Richtapparat kommen würde.
[0089] Um sicherzustellen, dass die Messergebnisse genau den unterschiedlichen Richtebenen
bzw. Rollenrichtapparaten (horizontal und vertikal) zugeordnet werden können, wird
bei Bedarf durch besondere Maßnahmen sichergestellt, dass sich der für die Messung
vorgesehene Drahtstab zwischen dem Abtrennen von Rest des Richtgutes und der Messung
nicht um seine Längsachse drehen kann. Die Messeinheit 350 ist dazu für eine Richtebenen-spezifische
bzw. Richtebenen-selektive Messung konfiguriert. Das wird nachfolgend nochmals an
Beispielen näher erläutert.
[0090] Eine in Fig. 4A bis 4C schematisch dargestellte Verfahrensvariante ist für viele
Materialien unterschiedlicher Querschnittsform geeignet, insbesondere auch für Rundmaterial.
Dabei wird so vorgegangen, dass zunächst der an die vordere Stirnseite 113 anschließende
vordere Endabschnitt 112 des gerichteten Drahts mittels gesteuerten Vorschubs (durch
die vorgeschaltete Einzugseinrichtung 385) an eine Messposition in der Messvorrichtung
500 gefördert wird (Fig. 4A), dann mithilfe der in Querrichtung verschiebbaren Rollen
514-1 bzw. 514-2, der Spannvorrichtungen 510-1, 510-2 an diametral gegenüberliegenden
Seiten kontaktiert und dadurch horizontal geklemmt und somit an Drehen gehindert wird
(Fig. 4B) und dass erst danach der zu messende Stab vom Rest des Richtguts abgetrennt
wird (Fig. 4C). Danach beginnt die Messung mithilfe des optischen Messsystems 520.
[0091] Die horizontal verfahrbaren Rollen 514-1 bzw. 514-2 der Spannvorrichtungen fungieren
als Verdrehsicherungseinrichtung, kontaktieren das Drahtmaterial an zwei in Horizontalrichtung
diametral gegenüberliegenden Kontaktpunkten mit relativ geringem Druck, der so bemessen
ist, dass die Haftreibung ausreicht, um eine Eigenrotation des Stabes um die Längsachse
zu verhindern, gleichzeitig aber sich der Drahtstab so entspannen kann, dass er ansonsten
bis auf die Schwerkraft kräftefrei ist und somit diejenigen Restkrümmungen zeigt,
die zu messen sind.
[0092] Anhand der Figuren 5A bis 5D wird eine andere Verfahrensvariante zur Geradheitsprüfung
von Stäben mithilfe der Messvorrichtung erläutert. Zunächst wird der Draht mit flachen
Rechteckquerschnitt (siehe Detail) durch den Drahtvorschub mittels der Einzugseinrichtung
385 bis in eine Schnittposition vorgeschoben. Diese ist unter anderem dadurch charakterisiert,
dass das Vorderende 113 des Stabes bereits die Auflagerolle der hinteren bzw. zweiten
Spannvorrichtung 510-2 erreicht hat und dort aufliegt. Während dieser Einfädeloperation
befinden sich die Querpositionierrollen in ihren zurück gezogenen Position. Dann erfolgt
der Schnitt mittels der Schnitteinrichtung 370 (Fig. 5B). Im nächsten Verfahrensschritt
(Fig. 5C) wird das abgeschnittene Drahtstück weiter nach vorne in seine Messposition
geschoben, in der der Drahtstab in Bezug auf die in der Mitte liegenden Messebene
zentriert ist und an beiden Seiten um gleichlange Stücke über die Auflagerolle hinausragt.
Für diesen kurzen Drahtvorschub wird keine gesonderte Einrichtung benötigt. Vielmehr
wird das nachfolgende Drahtstück mittels der Einzugseinrichtung 385 an das hintere
Stirnende des zu messenden Drahtstabs angefahren, so dass es nach Art eines Stößels
den horizontalen Vorschub bewirken kann. In einer nächsten Phase (Fig.5D) werden die
Querpositionierrollen mithilfe ihrer Pneumatikzylinder in Richtung der vorgesehenen
Fixierungspositionen gefahren. Zudem wird das Drahtstück auf den hinteren Anschlag
gedrückt, um eine definierte Ebene sicherzustellen. Somit ist der Drahtstab für die
Messung fixiert. Es ist gut erkennbar, dass die Verbindungsgerade zwischen den vorderen
und hinteren Fixierungspositionen nicht koaxial zur Vorschubachse des nachfolgenden
Drahts liegen muss.
[0093] Vorteilhafte Messeinheiten und Vorgehensweisen wurden exemplarisch am Beispiel des
Einrichtens einer Umformmaschine in Form einer Zuführvorrichtung erläutert, die im
bestimmungsgemäßen Gebrauch mithilfe des integrierten Richtsystems aus von einem Coil
zugeführten, mit variierender Eingangskrümmung ankommendem Drahtmaterial gerichtetes
Drahtmaterial formt, das einer nachgeschalteten Umformmaschine als "Endlosmaterial"
zugeführt wird.
[0094] Eine Messeinheit der hier beschriebenen Art kann auch auf andere Weisen genutzt werden.
[0095] Das Richtsystem kann genau zwei Rollenrichtapparate aufweisen, die vorzugsweise zueinander
senkrechte Richtebenen erzeugen. Ein Richtsystem kann auch drei oder vier oder mehr
Rollenrichtapparate aufweisen. Beispielsweise kann ein Richtsystem vier um jeweils
45° versetzte Richtapparate aufweisen, was z.B. zum Richten von Runddraht eine günstige
Variante sein kann.
[0096] Bei der Umformmaschine, in die das Richtsystem integriert ist, kann es sich auch
um eine Richt- und Abschneidemaschine handeln, die dafür konzipiert ist, Drähte oder
andere durch Richten bearbeitbare Halbzeug-Materialien mit unterschiedlichen Querschnittsgrößen
und - formen zu richten und das gerichtete Richtgut dann auf eine gewünschte Länge
abzuschneiden. Die Maschine weist dann zusätzlich eine Längenmesseinrichtung und eine
Schnittvorrichtung auf, die vorzugsweise basierend aus Signalen der Längenmesseinrichtung
automatisch betätigt werden kann. Die Messeinheit kann dann die abgetrennten gerichteten
Stäbe messen. Die Messeinheit benötigt dazu keine eigene Schnitteinrichtung. Es kann
sich auch um eine Stabkonfektioniermaschine handeln, die zusätzlich zum Richtsystem,
einer Schnitteinrichtung und einer Längenmesseinrichtung noch eine Abisoliereinrichtung
aufweist, um von einem mit Isolierschicht umhüllten metallischen Ausgangsmaterial
Abschnitte der Isolierung zu entfernen.
[0097] Ein Richtsystem kann auch in eine Umformmaschine integriert sein, die mithilfe geeigneter
Umformwerkzeuge aus dem gerichteten Richtgut in einem automatischen Fertigungsprozess
kleinere oder größere Serien von Formteilen mit teilweise komplexer Geometrie erzeugen
kann. Die zum Umformen erforderlichen Umformwerkzeuge sind dann dem Richtsystem nachgeschaltet.
Bei der Umformmaschine kann es sich beispielsweise um eine Biegemaschine zum Erzeugen
von Biegeteilen aus Drahtmaterial, Bandmaterial oder Rohrmaterial oder um eine Federherstellungsmaschine
oder um eine Drahtstiftmaschine zur Massenfertigung von Schrauben, Nägeln, Nieten
oder dergleichen handeln. Die Messeinheit kann z.B. genutzt werden, den an einer Drahtführung
der jeweiligen Maschine austretenden Draht zu messen.
[0098] Die Erfindung ist für unterschiedliche Typen von Richtgut verwendbar, insbesondere
zum Richten von metallischem Drahtmaterial oder Rohrmaterial. Die Querschnittsform
des Richtguts kann unterschiedlich sein, z.B. ein kreisrunder Querschnitt bei Rundmaterial,
ein profilierter und/oder polygonaler Querschnitt bei Profilmaterial, insbesondere
ein Rechteckquerschnitt bei Vierkantmaterial. Auch Flachmaterial, wie z.B. metallische
Flachbänder mit großem Aspektverhältnis zwischen Breite und Höhe, können gerichtet
werden. Auch die Querschnittsgröße kann variieren. Das metallische Material kann unbeschichtet
sein oder eine Beschichtung tragen, z.B. eine elektrisch nicht leitende Isolierschicht
aus Kunststoff.
[0099] Die Geradheitsprüfung bzw. -messung muss nicht wie beim Ausführungsbeispiel beschrieben
durchgeführt werden. Die Geradheitsprüfung kann auch mithilfe mindestens einer Kamera
automatisiert erfolgen. Beispielsweise bei Flachmaterial kann z.B. mit zwei um 90°
versetzten Kameras die Geradheit auch im Durchlauf geprüft werden. Insbesondere bei
runden Drähten kann eine um den Draht herum rotierende Kamera oder ein Laserscanner
verwendet werden.
1. Zuführsystem umfassend:
eine Zuführvorrichtung (300) zum Zuführen eines langgestreckten drahtförmigen oder
rohrförmigen Werkstücks (110) zu einer Umformmaschine, wobei die Zuführvorrichtung
eine Aufnahmeeinrichtung (330) zur Aufnahme eines Werkstückvorrats in Form eines Coils
(381) und ein der Aufnahmeeinrichtung nachgeschaltetes Richtsystem (400) mit zwei
hintereinander geschalteten einstellbaren Rollenrichtapparaten (400-1, 400-2) mit
unterschiedlich orientierten Richtebenen zum Richten des Werkstücks vor Eintritt in
die Umformmaschine aufweist;
eine Messeinheit (350) zum Messen von Restkrümmungen an gerichtetem drahtförmigen
oder rohrförmigen Richtgut, welches das Richtsystem (400) der Zuführvorrichtung (300)
durchlaufen hat, und zur Ermittlung von Messdaten, die eine Restkrümmung des gerichteten
Richtguts repräsentieren,
wobei die Messeinheit für eine Richtebenen-spezifische Messung konfiguriert ist, die
eine Zuordnung der durch die Messdaten repräsentierten Krümmungs-Anteile zu den unterschiedlichen
Richtebenen der Rollenrichtapparate erlaubt,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schnitteinrichtung (370) zum Abtrennen von stabförmigen Abschnitten (110-A) vorgebbarer
Länge von dem durch das Richtsystem (400) hindurchgelaufenen Richtgut vorgesehen ist;
die Messeinheit (350) eine Messvorrichtung (520) zur Aufnahme jeweils eines von dem
Richtgut abgetrennten stabförmigen Abschnitts (110-A) des durch das Richtsystem hindurchgelaufenen
Richtguts in einer Messposition aufweist.
2. Zuführsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (350) die Schnitteinrichtung (370) zum Abtrennen von stabförmigen
Abschnitten (110-A) vorgebbarer Länge von dem durch das Richtsystem hindurchgelaufenen
Richtgut aufweist, wobei vorzugsweise die Schnitteinrichtung (370) zusammen mit der
Messvorrichtung (500) auf oder an einem gemeinsamen Gestell montiert ist.
3. Zuführsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (350) derart konfiguriert ist, dass das Richtgut in derjenigen Drehlage
messbar ist, in der es durch das Richtsystem (400) gelaufen ist.
4. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Verdrehsicherungseinrichtungen (514-1, 514-2), die derart konfiguriert sind, dass
eine Drehstellung eines zur Messung vorgesehenen abgetrennten stabförmigen Abschnitts
(110-A) um seine Längsachse zwischen dem Richten und dem Messen derart unverändert
bleibt, dass das Richtgut in derjenigen Drehstellung messbar ist, in welcher es durch
das Richtsystem gelaufen ist, wobei vorzugsweise aktuierbare Verdrehsicherungseinrichtungen
vorgesehen sind, die in Reaktion auf Steuersignale einer Steuereinheit zwischen einer
neutralen Konfiguration ohne Eingriff am Richtgut und einer Eingriffskonfiguration
mit Kontakt zum Richtgut umstellbar sind.
5. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (390), die in einem Betriebsmodus derart konfiguriert ist, dass
die Schnitteinrichtung (370) und die Messvorrichtung (500) derart koordiniert angesteuert
werden, dass ein vorderer Endabschnitt (112) des gerichteten Richtguts mittels eines
gesteuerten Vorschubs an eine Messposition in der Messvorrichtung (500) gefördert
wird, das Richtgut danach mittels Verdrehsicherungseinrichtungen (514-1, 514-2) der
Messeinheit (350) gegen Verdrehen gesichert, insbesondere in Horizontalrichtung eingeklemmt
wird, und danach die Schnitteinrichtung (390) angesteuert wird, um den zu messenden
stabförmigen Abschnitt vom Rest des Richtguts abzutrennen.
6. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (500) an einer Eingangsseite eine erste Spannvorrichtung (510-1)
und mit Abstand in Längsrichtung dazu eine zweite Spannvorrichtung (510-2) aufweist,
wobei in einem Bereich zwischen den Spannvorrichtungen (510-1, 510-2) Komponenten
eines Messsystems (520) angeordnet sind, das eine quer, insbesondere senkrecht zur
Längsrichtung orientierte Messebene (524) definiert und dafür ausgelegt ist, die Position
des aufgelegten stabförmigen Abschnitts (110-A) in der Messebene (524) zu bestimmen,
wobei vorzugsweise jede der Spannvorrichtungen eine mit horizontaler Drehachse montierte
Auflagerolle (512-1, 512-2) und zwei mittels eines Antriebs verstellbare Querpositionierrollen
(514-1, 514-2) aufweist derart, dass ein eingeführter stabförmiger Abschnitt jeweils
an einer in Vertikalrichtung und in Horizontalrichtung definierten Fixierungsstelle
fixierbar ist.
7. Zuführsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein parallel zur Längsrichtung gemessener Abstand der Spannvorrichtungen (510-1,
510-2) stufenlos verstellbar ist, wobei vorzugsweise die Spannvorrichtungen auf Schlitten
montiert sind, die auf Führungsschienen (501) laufen, welche an der Oberseite einer
horizontal ausgerichteten Basisplatte (502) des Messsystems befestigt sind, und/oder
Komponenten der Messvorrichtung an einem Träger (522) befestigt sind, der auf einem
Schlitten montiert ist, welcher auf den Führungsschienen (501) verfahrbar ist, die
auch die Spannvorrichtungen führen.
8. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messsystem (520) der Messvorrichtung ein optisches Messsystem zur Bestimmung
der Position des stabförmigen Abschnitts in einer zwischen den Spannvorrichtungen
liegenden Messebene (524) ist, wobei vorzugsweise das Messsystem eine erste Lasereinheit
525-1 und eine zweite Lasereinheit 525-2 aufweist, die in quer, insbesondere senkrecht
zueinander orientierten Messrichtungen jeweils einen in der Messebene verlaufenden
Laserlichtvorhang erzeugen, wobei jeweils gegenüber einer Lasereinheit eine Sensoreinheit
mit photosensitiven Sensoren zur Erfassung eines Schattenwurfs des durch die Messebene
tretenden Teils des stabförmigen Abschnitts (110-A) angeordnet ist.
9. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückvorrat auf einer auswechselbaren Haspel (335) aufgewickelt ist und die
Aufnahmeeinrichtung (330) derart ausgebildet ist, dass die Haspel von der Aufnahmevorrichtung
(330) aufnehmbar und im aufgenommenen Zustand um eine horizontale Drehachse drehbar
gelagert ist.
10. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (330) zwei achsparallele Tragerollen (332, 333) mit horizontalen
Drehachsen aufweist, auf die die Haspel (335) derart auflegbar ist, dass der Umfang
von Seitenelementen der Haspel auf den beiden Tragerollen aufliegt und die Lage der
Drehachse im Raum festgelegt ist, wobei vorzugsweise ein über eine Steuereinheit ansteuerbarer
Antrieb (334) vorgesehen ist, der in Eingriff mit einer der Tragerollen (333) steht
und diese unter Steuerung durch die Steuereinheit 390 antreiben kann.
11. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (330) eine Umlenkeinrichtung (340) mit einer oberen Umlenkrolle
(340-1) zur Aufnahme des von dem Werkstückvorrat abgewickelten Werkstücks sowie eine
unterhalb der oberen Umlenkrolle (340-1) angeordnete Einrichtung zur Aufnahme einer
Werkstückschlaufe vor Eintritt in das Richtsystem (400) aufweist.
12. Zuführsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb der oberen Umlenkrolle (340-1) angeordnete Einrichtung zur Aufnahme
einer Werkstückschlaufe (111) einen vertikal orientierten Pufferspeicher (600) in
Form eines nach oben teilweise offenen Speicherkastens und eine vorzugsweise zwischen
der oberen Umlenkrolle (340-1) und dem Pufferspeicher (600) angeordnete Hilfseinzugseinrichtung
(610) aufweist, die mittels eines Hilfsantriebs antreibbar und dafür konfiguriert
ist, das Werkstück mit vorgebbarer Fördergeschwindigkeit zu dem nachgeschalteten Pufferspeicher
(600) zu fördern, wobei vorzugsweise ein Sensorsystem zur Erfassung des Füllgrads
des Pufferspeichers und zur Erzeugung von den Füllgrad repräsentierenden Sensorsignalen
vorgesehen ist, wobei eine Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass die Fördergeschwindigkeit
der Hilfseinzugseinrichtung in Abhängigkeit von Sensorsignalen des Sensorsystems steuerbar
ist,
13. Zuführsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb der oberen Umlenkrolle (340-1) angeordnete Einrichtung zur Aufnahme
einer Werkstückschlaufe eine untere Umlenkrolle (340-2) aufweist, die obere Umlenkrolle
(340-1) und die untere Umlenkrolle (340-2) an einem vertikalen Träger (341) achsparallel
drehbar gelagert sind, wobei vorzugsweise die obere Umlenkrolle als vertikal verfahrbare
Tänzerrolle mit Federrückstellung ausgeführt ist und eine Positionsabfrage dieser
Umlenkrolle zur Regelung eines Antriebsmotors (334) für die Haspeldrehung genutzt
wird und/oder wobei die untere Umlenkrolle um etwa drei Viertel ihres Umfangs umschlungen
und an ihrer Oberseite einen Austritt aufweist, der auf Höhe einer eintrittsseitigen
Durchlassöffnung des Richtsystems (400) liegt, so dass das Werkstückmaterial von der
unteren Umlenkrolle unmittelbar in Horizontalrichtung in das Richtsystem (400) einlaufen
kann.
14. Zuführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtsystem (400) zwei hintereinander geschaltete, unabhängig voneinander einstellbare-Rollenrichtapparate
(400-1, 400-2) aufweist, wobei Drehachsen von Richtrollen der Richtapparate orthogonal
zueinander ausgerichtet sind, vorzugsweise derart, dass ein erster Richtapparat eine
vertikale Richtebene und ein nachfolgender zweiter Richtapparat eine horizontale Richtebene
definiert.
1. Supply system comprising:
a supply apparatus (300) for supplying an elongate, wire-shaped or tubular workpiece
(110) to a forming machine, wherein the supply apparatus has a receiving device (330)
for receiving a workpiece store in the form of a coil (381) and a straightening system
(400) which is downstream of the receiving device and which has two adjustable rolling/straightening
apparatuses (400-1, 400-2) which are connected one behind the other and which have
differently orientated straightening planes for straightening the workpiece before
introduction into the forming machine;
a measurement unit (350) for measuring residual curvatures on straightened wire-shaped
or tubular straightening material which has passed through the straightening system
(400) of the supply apparatus (300), and for establishing measurement data which represent
a residual curvature of the straightened straightening material;
wherein the measurement unit is configured for a measurement which is specific to
the straightening plane and which allows association of the curvature portions represented
by the measurement data with the different straightening planes of the rolling/straightening
apparatuses,
characterized in that
a cutting device (370) for separating rod-shaped portions (110-A) of a predeterminable
length from the straightening material which has passed through the straightening
system (400) is provided;
the measurement unit (350) has a measurement apparatus (520) for receiving in each
case one rod-shaped portion (110-A), which is separated from the straightening material,
of the straightening material which has passed through the straightening system in
a measurement position.
2. Supply system according to Claim 1, characterized in that the measurement unit (350) has the cutting device (370) for separating rod-shaped
portions (110-A) of predeterminable length from the straightening material which has
passed through the straightening system, wherein preferably together with the measurement
apparatus (500) the cutting device (370) is mounted on or at a common frame.
3. Supply system according to Claim 1 or 2, characterized in that the measurement unit (350) is configured in such a manner that the straightening
material can be measured in the rotational position in which it passed through the
straightening system (400).
4. Supply system according to one of the preceding claims, characterized by rotation prevention devices (514-1, 514-2) which are configured in such a manner
that a rotational position about the longitudinal axis of a separated rod-shaped portion
(110-A) which is provided for measurement remains unchanged between the straightening
and the measurement so that the straightening material can be measured in the rotational
position in which it passed through the straightening system, wherein there are preferably
provided actuatable rotation prevention devices which can be switched in response
to control signals of a control unit between a neutral configuration without any engagement
with the straightening material and an engagement configuration with contact with
the straightening material.
5. Supply system according to one of the preceding claims, characterized by a control unit (390) which is configured in an operating mode so that the cutting
device (370) and the measurement apparatus (500) are controlled in such a coordinated
manner that a front end portion (112) of the straightened straightening material is
conveyed by means of a controlled advance to a measurement position in the measurement
apparatus (500), afterwards the straightening material is secured to prevent rotation,
in particular clamped in a horizontal direction, by means of rotation prevention devices
(514-1, 514-2) of the measurement unit (350), and afterwards the cutting device (390)
is controlled in order to separate the rod-shaped portion which is intended to be
measured from the remainder of the straightening material.
6. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that the measurement apparatus (500) has, at an inlet side, a first clamping apparatus
(510-1) and, with spacing therefrom in a longitudinal direction, a second clamping
apparatus (510-2), wherein in a region between the clamping apparatuses (510-1, 510-2)
components of a measurement system (520) are arranged, in that a measurement plane (524) which is orientated transversely, particularly perpendicularly
to the longitudinal direction, is defined and configured to determine the position
of the deposited rod-shaped portion (110-A) in the measurement plane (524), wherein
each of the clamping apparatuses preferably has a support roller (512-1, 512-2) which
is mounted with a horizontal rotation axis and two transverse positioning rollers
(514-1, 514-2) which are adjustable by means of a drive in such a manner that an introduced
rod-shaped portion can be fixed at a fixing location which is defined in a vertical
direction and in a horizontal direction.
7. Supply system according to Claim 6, characterized in that a spacing, measured parallel with the longitudinal direction, of the clamping apparatuses
(510-1, 510-2) is adjustable steplessly, wherein preferably the clamping apparatuses
are mounted on carriages which run on guide rails (501) which are fixed at the upper
side of a horizontally orientated base plate (502) of the measurement system and/or
components of the measurement apparatus are fixed to a carrier (522) which is mounted
on a carriage which can be displaced on the guide rails (501) which also guide the
clamping apparatuses.
8. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that a measurement system (520) of the measurement apparatus is an optical measurement
system for determining the position of the rod-shaped portion in a measurement plane
(524) which is located between the clamping apparatuses, wherein preferably the measurement
system has a first laser unit (525-1) and a second laser unit (525-2) which generate
a laser light curtain which extends in the measurement plane in measurement directions
which are orientated transversely, in particular perpendicularly to one another, wherein
a sensor unit with photo-sensitive sensors for detecting a shadow projection of the
part, which extends through the measurement plane, of the rod-shaped portion (110-A)
is arranged opposite a laser unit.
9. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that the workpiece store is wound on a replaceable reel (335) and the receiving device
(330) is configured so that the reel can be received by the receiving apparatus (330)
and is supported rotatably about a horizontal rotation axis in the received state.
10. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that the receiving apparatus (330) has two axially parallel carrier rollers (332, 333)
with horizontal rotation axes, on which the reel (335) can be positioned in such a
manner that the circumference of lateral elements of the reel is positioned on the
two carrier rollers and the position of the rotation axis is fixed in space, wherein
preferably a drive (334) which can be controlled via a control unit and which is in
engagement with one of the carrier rollers (333) and can drive them under the control
of the control unit (390) is provided.
11. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that the receiving apparatus (330) has a redirecting device (340) having an upper redirecting
roller (340-1) for receiving the workpiece which is unwound from the workpiece store
and a device which is arranged under the upper redirecting roller (340-1) for receiving
a workpiece loop before introduction into the straightening system (400).
12. Supply system according to Claim 11, characterized in that the device arranged under the upper redirecting roller (340-1) for receiving a workpiece
loop (111) comprises a vertically orientated buffer store (600) in the form of an
upwardly, partially open storage box and an auxiliary intake device (610) which is
preferably arranged between the upper redirecting roller (340-1) and the buffer store
(600) and which can be driven by means of an auxiliary drive and is configured to
convey the workpiece at a predeterminable conveying speed to the downstream buffer
store (600), wherein preferably a sensor system is provided for detecting the filling
level of the buffer store and for generating sensor signals which represent the filling
level, wherein a control device is configured so that the conveying speed of the auxiliary
intake device can be controlled in accordance with sensor signals of the sensor system.
13. Supply system according to Claim 11, characterized in that the device which is arranged under the upper redirecting roller (340-1) for receiving
a workpiece loop has a lower redirecting roller (340-2), the upper redirecting roller
(340-1) and the lower redirecting roller (340-2) are rotatably supported in an axially
parallel manner on a vertical carrier (341), wherein preferably the upper redirecting
roller is in the form of a vertically displaceable dancer roller with resilient restoring
and interrogation of the position of this redirecting roller is used to control a
drive motor (334) for reel rotation and/or wherein the lower redirecting roller is
wrapped around over approximately three-quarters of the circumference thereof and
has at the upper side thereof an outlet which is at the height of an inlet-side through-opening
of the straightening system (400) so that the workpiece material can run from the
lower redirecting roller directly in a horizontal direction into the straightening
system (400).
14. Supply system according to one of the preceding claims, characterized in that the straightening system (400) has two rolling/straightening apparatuses (400-1,
400-2) which are connected one behind the other and which are adjustable independently
of one another, wherein rotation axes of straightening rollers of the straightening
apparatuses are orientated orthogonally relative to one another, preferably in such
a manner that a first straightening apparatus defines a vertical straightening plane
and a subsequent second straightening apparatus defines a horizontal straightening
plane.
1. Système d'alimentation, comprenant :
un dispositif d'alimentation (300) pour amener une pièce (110) allongée, filiforme
ou tubulaire, à une machine de formage, dans lequel le dispositif d'alimentation présente
un équipement de réception (330) pour recevoir une réserve de pièces sous la forme
d'une bobine (381) et un système de dressage (400) placé en aval de l'équipement de
réception, avec deux appareils de dressage à galets (400-1, 400-2) réglables, montés
l'un après l'autre, avec des plans de dressage orientés différemment pour dresser
la pièce avant son entrée dans la machine de formage ;
une unité de mesure (350) pour mesurer des courbures résiduelles sur un produit à
dresser filiforme ou tubulaire dressé et qui est passé par le système de dressage
(400) du dispositif d'alimentation (300), et pour établir des données de mesure qui
représentent une courbure résiduelle du produit à dresser,
dans lequel l'unité de mesure est configurée pour une mesure spécifique à un plan
de dressage qui permet une attribution des pourcentages de courbure représentés par
les données de mesure aux différents plans de dressage des appareils de dressage à
galets,
caractérisé en ce que
un équipement de coupe (370) est prévu pour séparer des tronçons (110-A) en forme
de barre d'une longueur prédéfinissable du produit à dresser qui est passé par le
système de dressage (400) ;
l'unité de mesure (350) présente un dispositif de mesure (520) pour recevoir dans
une position de mesure respectivement un tronçon (110-A) en forme de barre, séparé
du produit à dresser, du produit à dresser qui est passé par le système de dressage.
2. Système d'alimentation selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de mesure (350) présente l'équipement de coupe (370) pour séparer des tronçons
(110-A) en forme de barre d'une longueur prédéfinissable du produit à dresser qui
est passé par le système de dressage, dans lequel de préférence l'équipement de coupe
(370) est monté conjointement avec le dispositif de mesure (500) sur ou au niveau
d'un bâti commun.
3. Système d'alimentation selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'unité de mesure (350) est configurée de telle sorte que le produit à dresser peut
être mesuré dans la position de rotation dans laquelle il est passé par le système
de dressage (400).
4. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par des équipements antirotation (514-1, 514-2) qui sont configurés de telle sorte qu'une
position de rotation d'un tronçon (110-A) en forme de barre séparé, prévu pour la
mesure, reste inchangée autour de son axe longitudinal entre le dressage et la mesure
de telle sorte que le produit à dresser peut être mesuré dans la position de rotation
dans laquelle il est passé par le système de dressage, dans lequel de préférence des
équipements antirotation pouvant être actionnés sont prévus qui peuvent commuter en
réponse à des signaux de commande d'une unité de commande entre une configuration
neutre sans intervention sur le produit à dresser et une configuration d'intervention
en contact avec le produit à dresser.
5. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé par une unité de commande (390) qui est configurée dans un mode de fonctionnement de
telle sorte que l'équipement de coupe (370) et le dispositif de mesure (500) sont
pilotés de manière coordonnée, en ce qu'un tronçon d'extrémité avant (112) du produit
à dresser dressé est transporté au moyen d'une avance commandée vers une position
de mesure dans le dispositif de mesure (500), le produit à dresser est ensuite verrouillé
en rotation au moyen d'équipements antirotation (514-1, 514-2) de l'unité de mesure
(350), en particulier serré dans la direction horizontale, et ensuite l'équipement
de coupe (390) est piloté pour séparer du reste du produit à dresser le tronçon en
forme de barre à mesurer.
6. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de mesure (500) présente sur un côté entrée un premier dispositif de
serrage (510-1) et à une distance de celui-ci dans la direction longitudinale un deuxième
dispositif de serrage (510-2), dans lequel, dans une zone entre les dispositifs de
serrage (510-1, 510-2) sont disposés des composants d'un système de mesure (520) qui
définit un plan de mesure (524) orienté transversalement, en particulier verticalement
à la direction longitudinale, et est conçu pour déterminer la position du tronçon
(110-A) en forme de barre posé dans le plan de mesure (524), dans lequel de préférence
chacun des dispositifs de serrage présente un galet d'appui (512-1, 512-2) monté avec
un axe de rotation horizontal et deux galets de positionnement transversaux (514-1,
514-2) réglables au moyen d'un dispositif d'entraînement de telle sorte qu'un tronçon
en forme de barre introduit peut être fixé respectivement en un point de fixation
défini dans la direction verticale et dans la direction horizontale.
7. Système d'alimentation selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'une distance mesurée en parallèle à la direction longitudinale des dispositifs de
serrage (510-1, 510-2) est réglable en continu, dans lequel de préférence les dispositifs
de serrage sont montés sur des chariots qui glissent sur des rails de guidage (501)
qui sont fixés à la face supérieure d'une plaque de base (502), alignée horizontalement,
du système de mesure, et/ou des composants du dispositif de mesure sont fixés à un
support (522) qui est monté sur un chariot qui est mobile sur les rails de guidage
(501) qui guident également les dispositifs de serrage.
8. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un système de mesure (520) du dispositif de mesure est un système de mesure optique
pour déterminer la position du tronçon en forme de barre dans un plan de mesure (524)
situé entre les dispositifs de serrage, dans lequel de préférence le système de mesure
présente une première unité laser 525-1 et une deuxième unité laser 525-2 qui produisent
dans des directions de mesure orientées transversalement, en particulier verticalement,
l'une par rapport à l'autre respectivement un rideau de lumière laser s'étendant dans
le plan de mesure, dans lequel respectivement en face d'une unité laser est disposée
une unité de capteur avec des capteurs photosensibles pour détecter une ombre portée
de la pièce traversant le plan de mesure du tronçon en forme de barre (110-A).
9. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la réserve de pièces est enroulée sur un dévidoir (335) échangeable et l'équipement
de réception (330) est réalisé de telle sorte que le dévidoir peut être reçu par le
dispositif de réception (330) et est logé à l'état reçu en rotation autour d'un axe
de rotation horizontal.
10. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de réception (330) présente deux galets porteurs (332, 333) parallèles
à l'axe avec des axes de rotation horizontaux sur lesquels le dévidoir (335) peut
être posé de telle sorte que la circonférence des éléments latéraux du dévidoir repose
sur les deux galets porteurs et la position de l'axe de rotation est définie dans
l'espace, dans lequel de préférence un dispositif d'entraînement (334) pouvant être
piloté par une unité de commande est prévu qui est en prise avec l'un des galets porteurs
(333) et peut les entraîner en étant commandé par l'unité de commande 390.
11. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de réception (330) présente un équipement de renvoi (340) avec une
poulie de renvoi supérieure (340-1) pour recevoir la pièce déroulée de la réserve
de pièces ainsi qu'un équipement disposé au-dessous de la poulie de renvoi supérieure
(340-1) pour recevoir une boucle de pièce avant son entrée dans le système de dressage
(400).
12. Système d'alimentation selon la revendication 11, caractérisé en ce que l'équipement disposé au-dessous de la poulie de renvoi supérieure (340-1) pour recevoir
une boucle de pièce (111) présente un stockage tampon (600) orienté verticalement
sous la forme d'une caisse de stockage partiellement ouverte vers le haut et un équipement
d'entrée auxiliaire (610), disposé entre la poulie de renvoi supérieure (340-1) et
le stockage tampon (600), qui peut être entraîné au moyen d'un dispositif d'entraînement
auxiliaire et est configuré pour transporter la pièce à une vitesse de transport prédéfinissable
jusqu'au stockage tampon (600), dans lequel de préférence un système de capteur est
prévu pour détecter le degré de remplissage du stockage tampon et pour produire des
signaux de capteur représentant le degré de remplissage, dans lequel un équipement
de commande est configuré de telle sorte que la vitesse de transport de l'équipement
d'entrée auxiliaire peut être commandée en fonction des signaux de capteur du système
de capteur.
13. Système d'alimentation selon la revendication 11, caractérisé en ce que l'équipement, disposé en-dessous de la poulie de renvoi supérieure (340-1), pour
recevoir une boucle de pièce présente une poulie de renvoi inférieure (340-2), la
poulie de renvoi supérieure (340-1) et la poulie de renvoi inférieure (340-2) étant
montées en rotation parallèle à l'axe sur un support vertical (341), dans lequel de
préférence la poulie de renvoi supérieure est réalisée comme un rouleau libre, verticalement
mobile, avec position de rappel par ressort, et une interrogation de position de cette
poulie de renvoi est utilisée pour réguler un moteur d'entraînement (334) pour la
rotation du dévidoir, et/ou dans lequel la poulie de renvoi est enroulée sur environ
trois quarts de sa circonférence et présente sur sa face supérieure une sortie qui
se trouve à la hauteur d'une ouverture de passage côté entrée du système de dressage
(400) de sorte que le matériau de la pièce peut entrer dans le système de dressage
(400) depuis la poulie de renvoi inférieure directement dans la direction horizontale.
14. Système d'alimentation selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de dressage (400) présente deux appareils de dressage à galets (400-1,
400-2) placés l'un après l'autre et réglables indépendamment l'un de l'autre, dans
lequel les axes de rotation des galets de dressage des appareils de dressage sont
alignés orthogonalement l'un par rapport à l'autre, de préférence de telle sorte qu'un
premier appareil de dressage définit un plan de dressage vertical et un deuxième appareil
de dressage suivant définit un plan de dressage horizontal.