[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Wäsche mittels eines Waschsystems,
insbesondere eine Waschschleudermaschine oder ein Taktwaschanlage, aufweisend wenigstens
eine Waschkammer, in der die Wäsche eingebracht wird. Das Waschsystem kann dabei sowohl
im industriellen Umfeld als auch in Privathaushalten Anwendung finden und entsprechend
ausgeführt sein. Die Erfindung richtet sich dabei weiterhin auf ein solches Waschsystem,
das dazu ausgebildet ist, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Beispielsweise offenbart die
DE 10 2013 006 200 A1 ein Waschsystem zur Reinigung von Wäsche, wobei das Waschsystem im industriellen
Umfeld einsetzbar ist und als sogenannte Taktwaschanlage mit mehreren Waschkammern
ausgebildet ist. In den aufeinander folgenden Waschkammern können einzelne Verfahrensschritte
zur Reinigung der Wäsche ausgeführt werden, beispielsweise beginnend mit der Einbringung
von Wasser in die Wäsche, zur nachfolgenden Vorwäsche, zur gleichzeitigen oder nachfolgenden
Einbringung einer Waschchemie, zur insbesondere gleichzeitigen Einwirkung auf die
Wäsche durch eine Waschmechanik, zum Spülen und zum Trocknen der Wäsche. Hierzu können
verschiedene Waschkammern vorgesehen sein, die hintereinander angeordnet werden, sodass
die Wäsche von Waschkammer zu Waschkammer weitergeführt wird. Die einzelnen Prozessschritte
in den Waschkammern können zur optimalen Ausführung des Verfahrens dabei zeitgleich
vorgenommen werden.
[0003] Aus der
DE 10 2017 100 693 A1 ist ein weiteres Waschsystem bekannt, mit dem ebenfalls ein Verfahren zur Reinigung
von Wäsche ausgeführt werden kann. Das hieraus bekannte Waschsystem dient vornehmlich
zum Einsatz in Privathaushalten, wobei beschrieben ist, dass das Waschsystem einen
Heizkreislauf zum Erwärmen von Lauge aus einem Laugenbehälter aufweist, wobei ein
Sprühkreislauf vorgesehen ist, mit dem die erwärmte Waschlauge in die Waschkammer
und insofern auch direkt auf die Wäsche aufgesprüht werden kann.
[0004] Unabhängig vom industriellen oder privaten Einsatzgebiet eines Waschsystems werden
die Verfahren zur Reinigung von Wäsche mit ähnlichen, aufeinander folgenden Verfahrensschritten
betrieben, indem Wasser und Waschchemie zugegeben und anschließend in der Regel eine
zumindest ein Waschgang und ein Spülgang ausgeführt werden. Das zugegebene Wasser
bildet dabei eine sogenannte Waschflotte und durchsetzt das Gewebe der Wäsche, um
im Waschgang Verunreinigungen aus der Wäsche herauszulösen und im nachfolgenden Spülvorgang
gemeinsam mit der eingesetzten Waschchemie abzutransportieren.
[0005] Die eingesetzte Flotte unterteilt sich in eine gebundene Flotte, die die Menge an
Wasser beschreibt, die von der Wäsche selbst aufgenommen werden kann, und in eine
restliche sogenannte freie Flotte, die bei Einbringen einer Waschmechanik einen Austausch
mit der gebundenen Flotte ausführt, aber nicht mehr von der Wäsche aufgenommen wird.
Die Hauptaufgabe der freien Flotte besteht darin, die Verunreinigungen und insbesondere
auch die Waschchemie aus der Wäsche abzutransportieren.
[0006] Das gesamte Verfahren zur Reinigung von Wäsche umfasst dabei in der Regel eine Vorwäsche,
eine Klarwäsche, ein Spülvorgang und ein abschließenden Trocknungsvorgang, um restliches
Wasser betreffend die gebundene Flotte aus der Wäsche herauszuschleudern oder herauszupressen.
Ein anschließendes Trocknungsverfahren kann dabei auch noch einen Teil des Verfahrens
zur Reinigung der Wäsche bilden, jedoch betrifft das vorliegende Verfahren auch eine
Reinigung von Wäsche, bei dem die Wäsche nach der Beendigung des Verfahrens in einem
Zustand mit Restfeuchtigkeit vorliegt oder sogar noch tropfnass ist.
[0007] Bei der Verbesserung bekannter Verfahren zur Reinigung von Wäsche und bei der Entwicklung
neuer Verfahren steht ein minimaler Ressourceneinsatz im Vordergrund. Insbesondere
ist es wünschenswert, bekannte Verfahren zur Reinigung von Wäsche derart weiterzubilden,
dass für die Reinigung einer bestimmten Menge an Wäsche die gesamte eingesetzte Waschflotte
minimiert wird, und insbesondere ist auch die Minimierung der eingesetzten Menge an
Waschchemie wünschenswert.
[0008] Industriell eingesetzte Waschsysteme, also insbesondere Taktwaschanlagen, dienen
zur Reinigung großer Mengen von Hotelwäsche, Krankenhauswäsche, Berufsbekleidung,
Altenheimwäsche und dergleichen, wobei mit dem Waschvorgang auch zusätzlich ein Desinfektionseffekt
einhergehen kann. Neben den begrenzten Ressourcen wie Wasser und Waschchemie ist es
zudem wünschenswert, die Menge an eingebrachter Wärme pro Waschgang zu minimieren,
da ein Waschvorgang mit erhöhter Temperatur in der Regel die Erwärmung der gesamten
Waschflotte erfordert. Gleiches gilt auch für Waschsysteme, die im privaten Umfeld
zum Einsatz kommen.
[0009] Aus der
DE 10 2017 121 409 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine bekannt. Diese ist ausgeführt
mit einem Laugenbehälter zur Aufnahme von Wasser, einer drehbar in dem Laugenbehälter
gelagerten Waschtrommel zur Aufnahme von Wäsche, einer Beladungsöffnung zum Beladen
der Waschtrommel mit Wäsche, einer Tür zum Verschließen der Beladungsöffnung, einer
Türdichtung zum Abdichten der Tür in der Beladungsöffnung im verschlossenen Zustand
und einer in und/oder an der Türdichtung angeordneten Zuführeinrichtung zum Einbringen
des Wassers in die Waschtrommel, aufweisend die Schritte: Ermitteln einer Beladungsmenge
der Wäsche in der Waschtrommel, Bestimmen einer der Waschtrommel zuzuführenden Wassermenge
in Anhängigkeit von der ermittelten Beladungsmenge, Portionieren der zuzuführenden
Wassermenge in Abhängigkeit von der bestimmten Wassermenge in eine oder mehrere Wasserportionen,
Einbringen der einen oder mehreren Wasserportionen über die Zuführeinrichtung in die
Waschtrommel, wobei im Falle des Einbringens mehrerer Wasserportionen das Einbringen
zeitlich versetzt erfolgt. Es wird damit anhand der Belademenge die einzubringende
Wassermenge bestimmt, sodass die Wäsche gerade nur eine geringe freie Flotte abgibt.
Mittels dieses Verfahrens kann bei gleichem Einsatz von Waschmittel (Chemie), Zeit
(Mechanik) und Energie (Temperatur) d.h. bei gleichem Ressourceneinsatz eine verbesserte
Waschwirkung in einem sich an diese Wasserzulaufsteuerung anschließenden Zeitraum
erzielt werden. Die Wäsche wird dabei aber mit Wasser bis zur Aufnahmegrenze von Wasser
befeuchtet, sodass bestimmte Arten von Waschchemikalien nicht mehr optimal zum Einsatz
kommen können.
[0010] Aus der
EP 2 158 350 B1 ist ein Verfahren zur Behandlung von Wäschestücken mit einer wässrigen Waschlauge
in einer Waschmaschine mit einem am Boden eines Laugenbehälters angeordneten Laugenablaufsystem
bekannt. Diese weist ferner eine drehbar gelagerte Trommel und eine Heizvorrichtung
zur direkten Erwärmung einer die Waschlauge enthaltenden Beladungsmenge der Wäschestücke
auf, wobei das Verfahren die Schritte a) Zugabe der Waschlauge zu der Beladungsmenge
einer Menge kleiner oder gleich einer Menge, die zur Sättigung der Wäsche mit Wasser
erforderlich ist ("Sättigungsmenge"), und Benetzen der Wäschestücke; b) direkte Erwärmung
der benetzten Wäschestücke durch die Heizvorrichtung; und c) Zugabe von Wasser mit
einer Temperatur Tw von höchstens 40 °C zum Ausspülen der Waschlauge aus den Wäschestücken
umfasst. Dabei wird vorgeschlagen, dass ein Laugenzulaufsystem eingerichtet wird,
das eine Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz, ein elektrisch steuerbares
Ventil und eine Zuleitung zum Laugenbehälter umfasst, die gegebenenfalls auch über
eine Waschmitteleinspüleinrichtung ("Einspülschale") geführt sein kann, aus der das
Zulaufwasser ein dort vorgelegtes Waschmittel in den Laugenbehälter transportieren
kann. Die Waschchemie wird insofern mit dem zulaufenden Wasser mitgerissen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht vordergründig in der Verbesserung eines Verfahrens
zur Reinigung von Wäsche und die Bereitstellung eines entsprechenden Waschsystems
zur Ausführung des Verfahrens, wobei das neuartige Verfahren gegenüber bislang bekannten
Verfahren insbesondere den Einsatz von Wasser, von Waschchemie und/oder von Wärme,
insbesondere von elektrische Energie, weiter minimieren soll. Insbesondere soll speziell
eine Waschchemie in Form von Enzymen möglichst eine optimierte Wechselwirkung mit
den Verunreinigungen in der Wäsche eingehen können.
[0012] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren zur Reinigung von Wäsche gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 und ausgehend von einem Waschsystem gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 11 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0013] Die Erfindung schließt zur Ausführung des Verfahrens wenigstens die folgenden weiteren
Verfahrensschritte ein: Anordnen wenigstens einer Zufuhreinrichtung umfassend wenigstens
eine Sprühdüse zur Zufuhr einer Flüssigkeit, aufweisend eine Waschchemie umfassend
Enzyme, an die Wäsche in der wenigstens einen Waschkammer, wobei das Zuführen der
Flüssigkeit mit einem Vernebelungsvorgang und/oder Zerstäubungsvorgang ausgeführt
wird, sodass die Flüssigkeit an die Wäsche herangeführt wird, Bestimmen der zugeführten
Menge an Flüssigkeit derart, dass diese von der Wäsche als gebundene Flotte aufgenommen
und eine freie Flotte vermieden wird, und Ausführen wenigstens eines nachfolgenden
Spülvorgangs umfassend eine freie Flotte, mit der Verunreinigungen und die Waschchemie
aus der Wäsche abgeführt werden.
[0014] Ein Grundaspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Anordnung einer Zufuhreinrichtung
in der Waschkammer umfassend wenigstens eine Sprühdüse zur sprühenden Zufuhr der Flüssigkeit,
wobei die Flüssigkeit eine Waschchemie umfasst, die auf Enzymen basiert oder zumindest
Enzyme enthält. Diese Waschchemie wird sprühend an die Wäsche in der wenigstens einen
Waschkammer geführt, sodass das Zuführen der Flüssigkeit mit einem Vernebelungsvorgang
und/oder Zerstäubungsvorgang ausgeführt wird. Dabei wird das Zuführen so ausgeführt,
dass mit der Zufuhreinrichtung lediglich die gebundene Flotte in die Wäsche eingebracht
wird, ohne dass sich beispielsweise unterhalb der Waschkammer ein Anteil an freier
Flotte bilden kann. Die Zufuhreinrichtung gibt dabei das Wasser mit der Waschchemie
direkt an oder auf die Wäsche ab.
[0015] Die Zufuhreinrichtung ist insofern so ausgestaltet, dass diese die Bildung einer
freien Flotte vermeidet, aus der heraus die Wäsche die gebundene Flotte aufsaugt,
sodass das gesamte zugegebene Wasser in der Wäsche zusätzlich auch mit der eingebrachten
Waschchemie aufgenommen wird, und sodass sich im Wesentlichen oder weitgehend keine
freie Flotte bildet, wobei Tropfmengen oder geringe Mengen an freier Flotte im Rahmen
der Erfindung ebenfalls als mit umfasst gelten. Beispielsweise kann es passieren,
dass ein Teil der gebundenen Flotte die Wäsche auch wieder verlässt, entweder durch
Eingabeverluste oder durch eine Sättigung der Wäsche, sodass beispielsweise bei der
anschließenden Einbringung einer Waschmechanik in die Wäsche ein kleiner Anteil an
freier Flotte gebildet werden kann, die jedoch vor der Einbringung der Waschmechanik
eine in der Wäsche gebundene Flotte gebildet hat.
[0016] Der Kerngedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die möglichst dosierte und gezielte
Applikation der Waschchemie auf der Wäsche bzw. zur Wechselwirkung mit der Verunreinigung
der Wäsche. Die Beschaffung von Enzymen ist im Vergleich zu konventioneller Waschchemie
basierend auf Tensiden, Desinfektionsmitteln oder Oxidationsmitteln mit höheren Kosten
verbunden, wobei die weitere vorstehend genannte Waschchemie ebenfalls in weiteren
Waschgängen oder kombiniert mit den Enzymen angewendet werden kann. So ist es zum
Beispiel denkbar, dass im Rahmen einer Vorwäsche die Enzyme gemäß der Lehre des Anspruches
1 in Wechselwirkung mit den Verunreinigungen der Wäsche gebracht werden, und erst
in einem nachfolgenden Waschprogramm kann die weitere Waschchemie Verwendung finden,
zum Beispiel in Form von Tensiden, Desinfektionsmitteln oder Oxidationsmitteln.
[0017] Die Enzyme können Proteasen aufweisen, die geeignet sind, Proteine zu spalten. Dabei
lösen sie Peptidbindungen zwischen einzelnen Aminosäuren durch Hydrolyse auf. Amylasen
sind Enzyme, die Stärke und Glykogen abbauen. Lipasen sind Enzyme, die Fette spalten
und abbauen. Ureasen sind Enzyme für die Spaltung von Harnstoff, die insofern auch
Urin mit spalten können. Sämtliche Arten von Enzymen können in der Waschchemie in
unterschiedlichen Mengen vorhanden sein, was auch davon abhängt, welche Art von Wäsche
(Krankenhaus, Hotel, Altenheim, Werkstatt) zu reinigen ist.
[0018] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt zunächst in der deutlichen
Reduktion der eingegebenen Waschflotte, nämlich eine Reduktion auf die gebundene Flotte,
und eine deutliche Reduktion an notwendiger Waschchemie, da keine freie Flotte mehr
vorhanden ist, in der ein Anteil an Waschchemie gebunden wird, ohne mit der Wäsche
in Kontakt zu kommen oder zumindest nur in verdünnter Form. Insofern kann auch eine
geringere Menge an Waschchemie bereits den gewünschten Reinigungseffekt der Wäsche
bewirken, da kein Anteil an Waschchemie in einer freien Flotte gebunden wird, ohne
tatsächlich auf die Wäsche und insofern auf die Verunreinigungen einzuwirken. Durch
die Begrenzung der eingebrachten Wassermenge auf die gebundene Flotte in zumindest
einem ersten Waschgang oder in einer gemäß der Erfindung neu entwickelten vorgelagerten
chemischen Wirkphase kann die Menge an eingebrachter Chemie unmittelbar eine Wechselwirkung
eingehen mit der textilen Faser der Wäsche und insofern auch mit den Verunreinigungen,
um diese aus der Wäsche zu lösen. Im Ergebnis verkleinert sich der Bedarf an Wasser
genauso wie der Bedarf an Waschchemie. Sofern das Wasser zur Bildung der gebundenen
Flotte dieser vorgelagerten chemischen Wirkphase mit erhöhter Temperatur eingebracht
werden soll, so verringert sich hierbei zusätzlich der notwendige Energiebedarf.
[0019] Ein wesentliches Merkmal ist auch die deutlich verringerte Wassermenge im Verhältnis
zur Waschchemie, was erst durch das Eindüsen der Flüssigkeit möglich wird. Durch das
Eindüsen unter einer Vernebelung und/oder Zerstäubung ist es dabei möglich, dass die
erzeugten Aerosole länger in Schwebe haltbar sind und sich erst unter deutlichem Zeitversatz
auf der Wäsche niederschlagen, vor allem, wenn zwischendurch die Waschmechanik eingesetzt
wird. Dadurch kann eine bereits sehr gleichmäßige Verteilung der Enzyme auf der Wäsche
erreicht werden, ohne dass die Wasser- Aufnahmefähigkeit der Wäsche erreicht wäre.
Es handelt sich mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren insofern um ein Feuchtwaschvorgang
mit dennoch starker Einwirkungsmöglichkeit der Waschchemie.
[0020] Es kann weiterführend vorgesehen sein, dass die Flüssigkeit Waschchemie und Wasser
aufweist, die über die Sprühdüse an die Wäsche insbesondere schwebend herangeführt
wird und/oder wobei die Waschchemie im Wasser zuvor oder beim Versprühen dispergiert
wird. Das Eindüsen der Waschchemie in die Waschkammer kann auch und vorzugsweise unter
Zufuhr oder der Zuhilfenahme von Druckluft ausgeführt werden.
[0021] Mit der Sprühdüse können insbesondere unter Zufuhr von Druckluft Mikroblasen erzeugt
werden, die die Waschchemie auf der Blasenoberfläche aufweisen bzw. diese Tragen,
insbesondere in Form von in Wasser dispergierten Enzymen. Die Mikroblasen können Aerosole
bilden, die mit der Sprühdüse vernebelt werden und sich erst langsam uns sehr gleichmäßig
auf der Wäsche absetzen.
[0022] Die Erzeugung der Mikroblasen kann alternativ zur Druckluftzerstäubung oder auch
unterstützend, d.h. überlagert, mittels eines Ultraschallzerstäubers ausgeführt werden,
wobei der Ultraschallzerstäuber insbesondere als Bestandteil der Sprühdüse ausgebildet
sein kann. Mit wenigstens einem Ultraschallzerstäuber können die Mikroblasen gegebenenfalls
noch feiner erzeugt werden.
[0023] Das Verfahren umfasst dabei einen anschließenden Spülvorgang, bei dem zu Zwecken
des Abtransportes von Verunreinigungen und auch der Waschchemie ein zusätzlicher Anteil
an freier Flotte in die Waschkammer eingegeben wird. Umfasst das Verfahren nur einen
einzigen Durchlauf der vorgeschlagenen Verfahrensschritte, so erfolgt lediglich ein
einziges Mal die Einbringung einer gesamten Waschflotte aus einer Menge an Wasser,
die auch eine freie Flotte mit umfasst, nämlich zur Ausführung des Spülvorgangs, der
isoliert betrachtet auch einmal oder mehrfach wiederholt werden kann. Es ist aber
auch denkbar, dass zwischen der erfindungsgemäßen Applikation der Enzyme als Waschchemie
und dem Spülvorgang ein weiterer Waschvorgang ausgeführt wird, beispielsweise basierend
auf konventioneller Waschchemie, etwa umfassend Tenside, Desinfektionsmittel oder
Oxidationsmittel. Auch zwischen einzelnen Waschvorgängen können wiederum Spülvorgänge
ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Applikation der Enzyme als Waschchemie wird
daher bevorzugt als erster Waschgang vorgesehen.
[0024] Die gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrensschritte können dabei in beliebiger
Reihenfolge ausgeführt werden, beispielsweise kann auch zunächst die Waschchemie,
etwa auch mit einem Wasseranteil, auf die Wäsche aufgenebelt werden, und anschließend
kann weiteres Wasser entsprechend dosiert in die Waschkammer und bevorzugt direkt
auf die Wäsche eingedüst werden. Auch ist es denkbar, dass die Zufuhr von Wasser und
der Waschchemie intermittierend erfolgt, insbesondere auch intermittierend mit einer
Einbringung einer Waschmechanik und/oder der Einhaltung von Einwirkdauern. Beispielsweise
kann es vorteilhaft sein, zunächst die Waschchemie gemeinsam mit einer Menge von Wasser
einzugeben, wobei die Menge an Waschchemie und/oder die Menge an Wasser nicht der
endgültigen Menge entspricht, die die gebundene Flotte bildet. So kann eine bessere
Verteilung der Waschchemie in der Wäsche auch bei einer geringeren Wassermenge bereits
vorteilhaft erfolgen.
[0025] Die Flüssigkeit, die aus Wasser und der Waschchemie aufweisend die Enzyme gebildet
ist, kann aus einer fein zerstäubenden Sprühdüse ausgenebelt oder zerstäubt werden,
wobei ein weiterer Wasserauslass eingerichtet sein kann, um weiteres Wasser beliebig
auf die Wäsche zu geben. Dieser weitere Wasserauslass kann auch in Form einer Auslassdüse
Bestandteil einer Sprühlanze sein bzw. an dieser angeordnet sein, die in die Waschkammer
hineinragt. Alternativ ist der weitere Wasserauslass an einer anderen Position angeordnet,
beispielsweise in oder an der Außentrommel.
[0026] Erfindungsgemäß wird die Waschchemie von einer Oberseite auf die Wäsche aufgebracht,
etwa durch ein Aufsprühen oder ein Einnebeln der Wäsche, und bei einer einmaligen
oder wiederholten Einbringung einer Waschmechanik wird die Wäsche so umgewälzt, dass
sich zunächst die Waschchemie in der Wäsche verteilen kann, ohne dass hierfür ein
Stoffaustausch mit einer freien Flotte erforderlich wäre.
[0027] Die Zufuhreinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung dient insbesondere zum
Zuführen des Wassers und der Waschchemie an die Wäsche, wobei für die Zufuhr von Wasser
und die Zufuhr von Waschchemie eine einzige Zufuhreinrichtung vorgesehen sein kann,
insbesondere zur gleichzeitig ausgeführten Zufuhr von Wasser und Waschchemie, oder
die Zufuhreinrichtung ist mehrteilig ausgebildet, und ein Teil der Zufuhreinrichtung
dient zum Zuführen des Wassers an die Wäsche und ein weiterer Teil der Zufuhreinrichtung
dient zum Zuführen der Waschchemie, wahlweise auch dispergiert in Wasser, an die Wäsche.
[0028] Durch eine entsprechende Steuerung von beispielsweise Fluidventilen kann die Zufuhr
von Wasser und die Zufuhr von Waschchemie in einer zeitlichen Abfolge erfolgen, oder
die Zufuhr von Wasser und die Zufuhr von Waschchemie (auch in Verbindung mit einer
geringen Menge an Wasser) erfolgt wenigstens abschnittsweise oder auch vollständig
gleichzeitig. Es ist beispielsweise denkbar, dass die Zufuhreinrichtung mit Wasser
speisbar ist, und durch eine entsprechende Ventiltechnik kann auch abwechselnd oder
sogar gleichzeitig weitere Waschchemie, durch die gleiche Zufuhreinrichtung ausgegeben
werden oder die Waschchemie wird durch strömendes Wasser oder insbesondere Druckluft
in der Zufuhrleitung aus einem Behälter angesaugt und mit dem Wasser mitgerissen.
[0029] Vorteilhafterweise ist die Zufuhreinrichtung mit einer Sprühlanze ausgebildet, die
in die zumindest erste Waschkammer und/oder zweite Waschkammer hineinragt und insbesondere
zumindest eine Sprühdüse umfasst. Die Sprühlanze kann dabei in die Waschkammer hineinragen,
sodass die ausgebbare Flüssigkeit, also die Waschchemie in Verbindung mit Wasser,
unmittelbar auf die Wäsche aufgetragen werden kann bzw. sodass eine unmittelbare Besprühung
der Wäsche mit Wasser und der Waschchemie möglich wird. Das Anordnen der Sprühlanze
bewirkt in Verbindung mit der Vernebelung durch die Sprühdüse den Vorteil, dass das
Wasser und die Waschchemie bereits vor dem Kontakt mit der Wäsche eine Vorverteilung
erfährt, sodass die Wäsche nicht lediglich bereichsweise mit Wasser und/oder Waschchemie
benetzt wird, sondern durch einen Sprüheffekt des Sprühmittels mittels einer Vernebelung
der gleichmäßige, vor allem sehr gering dosierte Auftrag auf die Wäsche erfolgt. Dies
führt dazu, dass eine gleichmäßigere Benetzung der Wäsche mit Wasser und der Waschchemie
möglich wird, insbesondere unter dauerhafter oder intermittierender Einbringung einer
Waschmechanik und unter Einhaltung einer Einwirkdauer in und auf die Wäsche. Dabei
können eine oder mehrere Sprühdüsen der Zufuhreinrichtung zur Zufuhr von Wasser dienen,
und eine oder mehrere Sprühdüsen der Zufuhreinrichtung können zur Zufuhr der Waschchemie
dienen.
[0030] Die Zufuhreinrichtung kann ferner einen weiteren Wasserauslass umfassen, der mittels
der Lanze auch innerhalb der Waschkammer angeordnet ist. Aus dem Wasserauslass kann
z.B. eine größere Wassermenge auf die Wäsche gegeben werden, beispielsweise zur Ausführung
eines Spülvorganges. Soll die Wäsche auch mit weiterer Waschchemie, insbesondere nach
der Wechselwirkung mit der Enzymchemie, gewaschen werden, ist es auch denkbar, dass
diese weitere Waschchemie, etwa umfassend Tenside, Desinfektionsmittel oder Oxidationsmittel,
aus dem Wasserauslass an die Wäsche ausgegeben werden kann. Nach dem Spülvorgang erfolgt
in der Regel ein Entwässern der Wäsche, beispielsweise mittels eines Zentrifugierens
oder Pressens. Die Entwässerung der Wäsche nach dem Spülvorgang kann dabei in der
Waschkammer oder auch außerhalb der Waschkammer erfolgen, wobei entsprechende Mittel
zum Zentrifugieren oder Pressen der Wäsche im Sinne der Erfindung lediglich optional
direkter oder peripherer Bestandteil des Waschsystems sein können. Das Waschsystem
kann eine Waschschleudermaschine, beispielsweise für Privathaushalte, betreffen oder
das Waschsystem betrifft eine Taktwaschanlage, wie diese im industriellen Umfeld verwendet
werden.
[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird während oder nach der Zuführung des Wassers und der Waschchemie basierend auf
den Enzymen an die Wäsche eine Bewegung der wenigstens einen Waschkammer ausgeführt,
sodass eine sogenannte Waschmechanik in der Wäsche erzeugt wird. Das bewirkt vorteilhafterweise
eine Verteilung des zugeführten Wassers und der Waschchemie in der Wäsche, sodass
ein Löseeffekt von Verunreinigungen aus der Wäsche besonders vorteilhaft umgesetzt
wird. Insbesondere kann die Zufuhr von Wasser, die Zufuhr von Waschchemie und/oder
die Einbringung der Waschmechanik miteinander gleichzeitig, nacheinander nachfolgend
oder intermittierend ausgeführt werden. Insbesondere ist die Verteilung des Wassers
und/oder der Waschchemie in der gesamten Wäsche notwendig, sodass die Einwirkung der
Waschchemie und/oder die Dauer der eingebrachten Waschmechanik so optimiert werden
können, dass am Ende die Wäsche gleichmäßig mit Wasser benetzt ist und sich insbesondere
auch die Waschchemie gleichzeitig in der Wäsche verteilt hat. In dieser Zeit kann
die Enzymchemie auf die Wäsche einwirken, insbesondere aufweisend Proteasen, die geeignet
sind, Proteine zu spalten, und/oder es können Peptidbindungen zwischen einzelnen Aminosäuren
durch Hydrolyse aufgespalten werden. Es können auch Amylasen zum Einsatz kommen, diese
sind Enzyme, die Stärke und Glykogen abbauen. Lipasen sind Enzyme, die Fette spalten
und abbauen. Ureasen sind Enzyme für die Spaltung von Harnstoff, die insofern auch
Urin mit spalten können.
[0032] Dabei ist es auch von Vorteil, wenn während oder nach der Zuführung des Wassers und
der Waschchemie an die Wäsche eine Einwirkdauer eingehalten wird, in der die Waschchemie
auf die Wäsche einwirkt.
[0033] Insbesondere auch dann, wenn das Wasser und die Waschchemie der Wäsche zugeführt
wurden, und insbesondere auch, wenn keine Waschmechanik eingebracht wurde, kann intermittierend,
nachfolgend auf die Waschmechanik oder gleichzeitig mit der Waschmechanik eine Einwirkdauer
eingehalten werden, sodass die gebundene Flotte mit der Enzymchemie in der Wäsche
ein weitgehend vollständiges Auslösen der Verunreinigung aus der Wäsche bewirkt.
[0034] Um die gelösten Verunreinigungen schließlich abzutransportieren, dient die nachfolgende
Ausführung des wenigstens einen Spülvorgangs unter Einbringung einer freien Flotte.
Hierzu wird zur nassen Wäsche mit der gebundenen Flotte und der Waschchemie eine weitere
Menge an Wasser insbesondere über den Wasserauslass zugeführt, sodass sich nur für
diese Spülphase das eingebrachte Wasser zu einer gesamten Waschflotte vervollständigt,
wobei wiederum eine Waschmechanik erfolgt, um schließlich die freie Flotte mit der
Waschchemie und mit den gelösten und/oder aufgespaltenen Verunreinigungen abzuführen.
Die freie Flotte verdünnt dabei die gebundene Flotte und löst die Verunreinigungen
und Waschchemie aus der Wäsche aus. Der Spülvorgang kann dabei beispielsweise 1-fach
oder mehrfach wiederholt werden, wobei der oder einer der letzten Spülvorgänge Wasser
bereitstellen kann, das wiederum für nachfolgende Waschgänge Verwendung finden kann.
[0035] Gemäß einer noch weiteren vorteilhaften Ausführung des Verfahrens wird ein Sensor
eingerichtet, insbesondere mit Bezug auf die Schwerkraft in einer Position unterhalb
der Waschkammer, mit dem zugeführtes Wasser sensiert wird, wobei das Zuführen des
Wassers an die Wäsche mittels der Zufuhreinrichtung gestoppt wird, wenn der Sensor
eine Menge an Wasser sensiert, wenn die Wassermenge zur Bildung der gebundenen Flotte
von der Wäsche nicht mehr aufgenommen wird und/oder indem die Menge an Wasser die
gebundene Flotte übersteigt, und die Position des Sensors erreicht.
[0036] Der Sensor ermöglicht insbesondere in Verbindung mit einer Steuerung, die Menge an
Wasser zu bestimmen, um eine freie Flotte gerade eben zu verhindern. Geringe Mengen
an freier Flotte sind dabei notwendig, um eine Sensierung derselben durch den Sensor
zu erreichen, wobei die Zufuhr von Wasser über die Zufuhreinrichtung gestoppt wird,
sobald der Sensor außerhalb der Waschkammer das Vorhandensein von Wasser und insofern
von beginnender freier Flotte erkennt. Der Sensor kann auch innerhalb der Waschkammer
angeordnet sein, jedoch ist es vorgesehen, den Sensor im geodätisch untersten Punkt
in der Außentrommel anzuordnen, weil sich dort auch Wasser der entstehenden freien
Flotte sammelt. Dabei können Sensoren zum Einsatz kommen, die bereits geringe Mengen
an Wasser erkennen, insbesondere Tropfmengen aus der Wäsche, die dann entstehen, wenn
die Grenze der von der Wäsche aufnehmbaren gebundenen Flotte erreicht wird. Als Richtwert
können beispielsweise 1 Liter bis 3,5 Liter pro kg Wäsche von Standard-Textilien aufgenommen
werden, ohne dass freie Flotte entsteht. Wird jedoch anschließend ein Waschmechanik
eingebracht, so kann ein Teil der gebundenen Flotte die Wäsche auch verlassen, sodass
die so entstehende kleine freie Flotte im Sinne der Erfindung mit umfasst sein kann.
Es kann auch vorgesehen sein, in einer ersten Phase des ersten Waschganges die Flüssigkeit
umfassend die enzymbasierte Waschchemie mit Wasser deutlich unter dem Sättigungspunkt
der Wäsche mit gebundener Flotte zu beaufschlagen, indem die Flüssigkeit insbesondere
unter der Ausführung einer Waschmechanik auf die Wäsche aufgenebelt wird, und anschließend
kann in einer zweiten Phase weiteres Wasser hinzugegeben werden, wobei auch dann keine
freie Flotte gebildet wird. Die Wassermenge in der ersten Phase kann dabei so bestimmt
werden, dass die Enzyme optimal mit den Verunreinigungen in der Wäsche wechselwirken
können, und in der zweiten Phase kann mit der weiteren Wassermenge ein lokales Lösen
der Verunreinigungen bereits eingeleitet werden, nachdem die Spaltprozesse durch die
Enzyme eingesetzt haben. So kann gegebenenfalls die Anzahl oder Intensität der nachfolgenden
Spülvorgänge reduziert werden.
[0037] Die Verfahrensschritte der Zuführung des Wassers mit der Waschchemie an die Wäsche
können wenigstens einmal wiederholt werden, insbesondere mit jeweils dazwischen gelagerten
Spülvorgängen umfassend die freie Flotte.
[0038] Ist das Waschsystem als Taktwaschanlage zum industriellen Einsatz ausgebildet, kann
eine erste Waschkammer und eine zweite Waschkammer und/oder wenigstens eine dritte
Waschkammer aufweisen, wobei das Anordnen der Zufuhreinrichtung in oder in Verbindung
mit der ersten Waschkammer und/oder der zweiten Waschkammer vorgenommen wird. In nachfolgenden
Waschkammern können beispielsweise Spülvorgänge, Entwässerungsvorgänge und/oder entsprechende
Wiederholungen der Vorgänge eingerichtet sein. Derartige sogenannte Taktwaschanlagen
mit mehreren hintereinander angeordneten Waschkammern ermöglichen die Überführung
der Wäsche von Waschkammer zu Waschkammer, insbesondere durch eine besondere Rotation
der Waschkammern. Für die einfache Einbringung der Waschmechanik wird zumeist eine
Pendelbewegung der Waschkammer ausgeführt, und für die Weiterführung der Wäsche in
eine nachfolgende Waschkammer einer Taktwaschanlage kann beispielsweise eine Volldrehung
der Waschkammer ausgeführt werden, wobei Schaufeln in den Waschkammern die Überführung
der Wäsche in die nachfolgende Waschkammer bewirken.
[0039] Neben bzw. insbesondere nach einem ersten Waschvorgang, in dem die Waschchemie basierend
auf den Enzymen aufgesprüht wird, kann das weitere Verfahren die Zufuhr von Waschchemie
in verschiedenster Ausgestaltung vorsehen, insbesondere kann die Waschchemie zur Zufuhr
an die Wäsche ein Tensid, ein Desinfektionsmittel, auch weitere Enzyme, Oxidationsmittel,
Komplexbildner und/oder eine Mischung oder eine Emulsion aus den vorgenannten Mitteln
und Stoffen umfassen. Insbesondere der Effekt des Bleichens bei vorzugsweise weißer
Wäsche geht mit dem Waschen und insofern mit der Abfuhr von Verunreinigungen aus der
Wäsche einher, sodass mit der Zugabe der Waschchemie auch die Zugabe eines Bleichmittels
einher gehen kann, da diese insbesondere auch Oxidationsmittel umfassen kann.
[0040] Die Erfindung richtet sich ferner auf ein Waschsystem, insbesondere eine Waschschleudermaschine
oder ein Taktwaschsystem, zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens, wobei
das Waschsystem in der wenigstens einen Waschkammer eine Zufuhreinrichtung umfassend
wenigstens eine Sprühdüse aufweist, die zur Zufuhr einer Flüssigkeit wenigstens aufweisend
eine Waschchemie umfassend Enzyme, an die Wäsche eingerichtet ist, wobei mittels der
Sprühdüse die Zufuhr der Flüssigkeit mit einem Vernebelungsvorgang und/oder Zerstäubungsvorgang
ausführbar ist, sodass die Flüssigkeit an die Wäsche über Mikroblasen heranführbar
ist.
[0041] Die Zufuhreinrichtung zur Zufuhr von Wasser kann in wenigstens einer oder in Verbindung
mit wenigstens einer Waschkammer eingerichtet sein, die zur wenigstens mittelbaren
Befeuchtung der Wäsche mit Wasser begrenzt auf eine gebundene Flotte und/oder einer
Waschchemie ausgebildet ist. Die Menge an insbesondere flüssiger Waschchemie ist dabei
verglichen zur Menge des Wassers zur Bildung der gebundenen Flotte so gering, dass
auch bei nachträglicher Einbringung einer Waschchemie keine freie Flotte entsteht.
Die eingebrachte Flüssigkeit erreicht damit im ersten Waschgang vorzugsweise weniger
die Hälfte, besonders bevorzugt weniger als ein Drittel und weiter bevorzugt noch
weniger als ein Fünftel oder Zehntel der Menge (Masse) an Wasser, die der Sättigungsmenge
für die eingegebene Wäsche entspricht, insbesondere bis ein Abtropfen einsetzt.
[0042] Das Waschsystem kann eine erste Waschkammer und eine zweite Waschkammer und/oder
wenigstens eine dritte Waschkammer aufweisen, wenn das Waschsystem als eine sogenannte
Taktwaschanlage ausgeführt ist. Dabei können die Waschkammern so ausgebildet und aufeinander
folgend angeordnet sein, dass die Wäsche von Waschkammer zu Waschkammer weiterführbar
ist. Hierzu können Schaufeln in den Waschkammern vorhanden sein, und durch beispielsweise
eine Volldrehung der Waschkammern einzeln oder gemeinsam kann die Wäsche von einer
vorgelagerten in eine nachgelagerte Waschkammer überführt werden.
[0043] Die Zufuhreinrichtung umfasst beispielsweise wenigstens eine Sprühlanze, die in die
zumindest erste Waschkammer und/oder in die zweite Waschkammer hineinragend ausgebildet
ist, wobei die Sprühlanze insbesondere endseitig die wenigstens eine Sprühdüse aufweist,
die in der Waschkammer idealerweise nach unten in Richtung zur Wäsche hin gerichtet
ist. Beispielsweise kann die Zufuhreinrichtung über eine Drehdurchführung, insbesondere
zusammenfallend mit der Drehachse der Waschkammern des Waschsystems, eingerichtet
sein. So können das Wasser und die Waschchemie von einem ruhenden Bestandteil der
Zufuhreinrichtung in einen mit den Waschkammern mitrotierenden Teil der Zufuhreinrichtung
überführt werden. Dabei ist es auch denkbar, dass beispielsweise eine Rohrverbindung
der Zufuhreinrichtung koaxial in einer weiteren Rohrverbindung eingerichtet ist, sodass
durch die koaxiale Ausgestaltung von zumindest zwei Strömungsquerschnitten eine Drehdurchführung
eingerichtet werden kann, um sowohl die Flüssigkeit umfassend die Waschchemie aus
den Enzymen in Verbindung mit einer kleinen Menge an Wasser und mit einer weiteren
Rohrverbindung und dem Wasserauslass auch größere Mengen an Wasser für das spätere
Spülen als auch weiteres Waschmittel getrennt voneinander zuzuführen. Der erste Waschgang
mit der enzymbasierten Waschchemie kann zum Beispiel in der ersten Waschkammer eingebracht
werden. So können das Wasser mit der enzymbasierten Waschchemie in eine erste Waschkammer
und die weitere Waschchemie für einen weiteren Waschgang in eine zweite Waschkammer
zugeführt werden, indem die Rohrleitungen entsprechend ausgestaltet sind und indem
die Sprühdüsen in der jeweiligen Waschkammer in Verbindung mit der jeweiligen Rohrleitung
positioniert sind. Mit weiterem Vorteil weist das Waschsystem wenigstens eine Außentrommel
auf, innerhalb der eine die Waschkammer bildende bzw. umschließende Innentrommel rotierbar
eingerichtet ist.
[0044] Die Zufuhreinrichtung weist eine Sprühlanze auf, an der die Sprühdüse und/oder ein
Zuführmittel für Druckluft angeordnet ist und in die Waschkammer hineinragt, sodass
die Sprühdüse eine mit Druckluft betreibbare Sprühdüse bildet und Mikroblasen erzeugen
kann. Dabei weist Sprühdüse optional ferner einen Ultraschallzerstäuber auf, mit dem
die Flüssigkeit aufweisend die Waschchemie und/oder Wasser vernebelt und/oder zerstäubt
wird.
[0045] Das Waschsystem kann eine einzige Waschkammer oder eine erste Waschkammer und eine
zweite Waschkammer und/oder wenigstens eine dritte Waschkammer aufweisen, wobei die
Waschkammern so ausgebildet und angeordnet sind, dass die Wäsche von Waschkammer zu
Waschkammer weiterführbar ist.
[0046] Die Zufuhreinrichtung weist eine Sprühlanze aufweist, die in die zumindest erste
Waschkammer und/oder zweite Waschkammer hineinragend ausgebildet ist und insbesondere
eine Sprühdüse und optional ferner einen Wasserauslass umfasst.
[0047] Vorteilhafterweise ist ferner ein Sensor zur Sensierung von Wasser außerhalb der
Waschkammer eingerichtet, wobei eine Steuerung eingerichtet sein kann, die das Zuführen
von Wasser an die Wäsche mittels der Zufuhreinrichtung stoppt, wenn mit dem Sensor
eine Menge von Wasser außerhalb der Waschkammer sensiert wird. Das Verfahren ist ferner
dadurch bestimmt, dass das Zuführen von Wasser an die Wäsche zur Bildung der gebundenen
Flotte eine Temperatur oberhalb der Raumtemperatur aufweist, insbesondere eine Temperatur
von 30°C bis 90°C, weiter bevorzugt von 40°C bis 60°C und/oder die Zufuhr von Wasser
zur Bildung der gebundenen Flotte erfolgt in Form von Wasserdampf. Der Sensor kann
beispielsweise mit Bezug auf die Einbaulage der Trommeln an einer geodätisch untersten
Stelle an der Innenseite der Außentrommel eingerichtet sein.
[0048] Ist das Waschsystem als Taktwaschanlage zum industriellen Einsatz ausgebildet, kann
ein Speichertank für das Wasser eingerichtet sein, in dem das Wasser mit der gewünschten
Temperatur vorgehalten wird. Dieses Wasser kann dabei auch aus einem vorangegangenen
Spülvorgang stammen. Ist das Waschsystem für den privaten Haushalt eingerichtet, so
ist es auch denkbar, dass das Wasser selbst nicht bereits vorgeheizt mit der Zufuhreinrichtung
in die Wäsche eingegeben wird, sondern die gebundene Flotte in der Wäsche wird durch
beispielsweise Infrarotstrahlung oder Mikrowellenstrahlung direkt in bzw. mit der
Wäsche erwärmt.
BEVORZUGTES AUFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0049] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Waschsystems mit in einer Waschkammer eingebrachten
Wäsche, wobei über eine Zufuhreinrichtung Wasser und eine Waschchemie umfassend Enzyme
an die Wäsche abgegeben wird, um einen ersten Waschgang auszuführen,
- Figur 2
- die Ansicht des Waschsystems gemäß Figur 1, wobei über die Zufuhreinrichtung eine
Waschchemie an die Wäsche abgegeben wird, um einen zweiten Waschgang auszuführen,
- Figur 3
- eine schematische Ansicht des Waschsystems, indem nicht nur eine gebundene Flotte
sondern zusätzlich eine freie Flotte eingebracht ist, um einen Spülvorgang auszuführen,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der wesentlichen Verfahrensschritte des Verfahrens,
- Figur 5
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Sprühdüse basierend auf einem Vernebelungseffekt,
der unter einem Flüssigkeitsdruck gebildet wird,
- Figur 6
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Sprühdüse basierend auf einem Vernebelungseffekt,
der unter Eindüsung einer Druckluft in die Flüssigkeit gebildet wird,
- Figur 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Sprühdüse basierend auf einem Vernebelungseffekt,
der unter Eindüsung einer Druckluft in die Flüssigkeit und unter Verwendung eines
Ultraschallzerstäubers gebildet wird,
- Figur 8
- die beispielhafte Ansicht einer Waschkammer einer Waschschleudermaschine, mit einer
eingerichteten Zufuhreinrichtung umfassend eine Sprühlanze mit einer Sprühdüse und
einem Wasserauslass,
- Figur 9
- die beispielhafte Ansicht einer Mikroblase mit auf der Blasenoberfläche angesiedelter
Waschchemie basierend auf Enzymen und
- Figur 10
- die Ansicht eines Waschsystems mit mehreren Waschkammern, insbesondere ausgebildet
als industriell einsetzbare Taktwaschanlage.
[0050] Figur 1 zeigt in schematischer Weise ein Waschsystem 100, das beispielsweise als
Waschschleudermaschine, also etwa eine Haushaltswaschmaschine, ausgeführt sein kann.
Das Waschsystem 100 dient zur Reinigung von Wäsche 1 und weist beispielhaft eine Waschkammer
10a auf, in die die Wäsche 1 eingebracht ist. Die Waschkammer 10a wird durch eine
Innentrommel 17 gebildet, die in einer Außentrommel 16 drehbar aufgenommen ist. Innerhalb
der Waschkammer 10a ist eine Zufuhreinrichtung 11 eingebracht, die zum Zuführen von
Wasser 12 und einer Waschchemie 13 umfassend Enzyme an die Wäsche 1 dient. Die Zufuhreinrichtung
11 ist beispielsweise als Sprühlanze 15 ausgebildet, sodass das Wasser 12 mit der
Waschchemie 13 fein zerstäubt und fein dosiert auf die Wäsche 1 aufgesprüht wird,
insbesondere in Form von Mikroblasen 29. Zusätzlich kann der gestrichelt gezeigte
Wasseranschluss 31 beispielsweise in Form eines Zulaufes auch im oberen Bereich des
Ringspaltes zwischen der Außentrommel 16 und der Innentrommel 17 eingerichtet sein,
sodass über diesen Wasseranschluss 31 größere Mengen an Wasser 12 außenseitig auf
die Innentrommel 17 gelangt und durch die Perforation in der Innentrommel 17 hindurch
in die Waschkammer 10a und damit an die Wäsche 1 gelangt, beispielsweise für einen
Spülvorgang.
[0051] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit dem gezeigten Waschsystem 100 insofern ausgeführt
werden, als dass nur so viel Wasser 12 mit der Zufuhreinrichtung 11 an die Wäsche
1 abgegeben wird, dass lediglich eine gebundene Flotte an Wasser in der Wäsche 1 vorhanden
ist, ohne dass sich eine freie Flotte bildet. Dies kann erkannt werden durch einen
Sensor 23 am geodätisch untersten Punkt innerhalb der Außentrommel 16, und sensiert
der Sensor 23 aus der Wäsche 1 bzw. aus der Innentrommel 17 austretendes Wasser, beispielsweise
Tropfmengen, so kann über eine Steuerung 24 die Zufuhr des Wassers 12 mit der Waschchemie
13 umfassend Enzyme mit der Zufuhreinrichtung 11 gestoppt werden. Im Ergebnis beinhaltet
die Wäsche 1 folglich eine solche Menge an Wasser 12 und der Waschchemie 13, dass
sich insgesamt lediglich eine gebundene Flotte bildet, und eine freie Flotte vermieden
wird. Die eingebrachte Flüssigkeit aus dem Wasser 12 und der Waschchemie 13 erreicht
damit im ersten Waschgang vorzugsweise weniger die Hälfte, besonders bevorzugt weniger
als ein Drittel und weiter bevorzugt noch weniger als ein Fünftel oder Zehntel der
Menge (Masse) an Flüssigkeit, die der Sättigungsmenge für die eingegebene Wäsche entspricht,
also bis ein Abtropfen einsetzt.
[0052] Figur 2 zeigt das Waschsystem 100 mit der Waschkammer 10a, die auch im Vergleich
zur Waschkammer 10a gemäß Figur 1 eine weitere Waschkammer 10b bilden kann, sofern
das Waschsystem 100 als Taktwaschanlage ausgeführt ist.
[0053] Die Waschkammer 10a, 10b ist innerhalb der Innentrommel 17 eingerichtet, die in der
Außentrommel 16 drehbar gelagert ist. Die Sprühlanze 15 kann auch hier zur Einbringung
von Wasser und einer weiteren Waschchemie 13 in die Wäsche 1, wobei die Sprühlanze
15 identisch sein kann mit der Sprühlanze 15 gemäß Figur 1 zur Einbringung von Wasser
12 und Waschchemie 13, es ist jedoch auch denkbar, dass es sich hierbei um eine weitere
Zufuhreinrichtung 11 handelt, sodass für jede Waschkammer 10a, 10b entweder separat
oder gemeinsam zwei Zufuhreinrichtungen 11 eingerichtet sein können, nämlich eine
für die fein dosierte Zufuhr von Waschchemie 13 und Wasser 12 zur Vorreinigung und
eine für die Zufuhr einer größeren Wassermenge zur Ausführung eines Spülvorganges.
[0054] Das Verfahren, das mit dem Verfahrensschritt gemäß Figur 2 ausgeführt wird, führt
dazu, dass die Wäsche 1 nunmehr eine größere Menge an Wasser 12 optional auch mit
einer weiteren Waschchemie 13 in lediglich gebundener Flotte umfasst, sodass unter
Einbringung einer Waschmechanik, erzeugbar durch eine Pendelbewegung oder eine Rotation
der Innentrommel 17 in der Außentrommel 16, eine Auslösung von Verunreinigungen aus
der Wäsche 1 erreicht werden kann.
[0055] Figur 3 zeigt das Waschsystem 100 beispielhaft mit einer weiteren Waschkammer 10c,
die gebildet ist in einer weiteren Innentrommel 17 innerhalb einer weiteren oder gemeinsamen
Außentrommel 16, beispielsweise in einer Taktwaschanlage. Bildet das Waschsystem 100
eine Haushaultswaschmaschine, so kann es auch die erste Waschkammer betreffen. Die
Sprühlanze 15 kann dabei noch vorhanden sein, sofern es sich hierbei um eine Waschkammer
10c handelt, in der auch Wasser 12 und/oder eine Waschchemie 13 eingebracht wird.
Die mehreren Waschkammern 10a, 10b, 10c und weitere können einzeln und unabhängig
voneinander in eine Pendelbewegung oder eine Rotationsbewegung versetzt werden oder
die Waschkammern 10a, 10b, 10c sind zusammenhängend ausgebildet und können gemeinsam
eine Rotationsbewegung ausführen.
[0056] Die Abbildung zeigt die weitere Zufuhr von Wasser 12 über ein Wasserventil 20 in
die Außentrommel 16, sodass zusätzlich zur gebundenen Flotte eine weitere freie Flotte
14 am Wasser 12 in die Waschkammer 10c eingegeben wird, was auch als Alternativer
Wasserzugabe zum Wasseranschluss 31 gemäß Figur 1 dienen kann. Dieser Verfahrensschritt
ermöglicht das Ausführen eines Spülvorgangs, umfassend die freie Flotte 14, mit der
Verunreinigungen und auch die Waschchemie 13 aus der Wäsche 1 abgeführt werden. Das
Abführen der Verunreinigungen und der Waschchemie 13 erfolgt durch Verdünnung der
gebundenen Flotte mit der freien Flotte 14, sodass der Spülvorgang beispielsweise
auch mehrfach wiederholt werden kann.
[0057] Figur 4 zeigt schematisch den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens beginnend mit
dem Anordnen 110 wenigstens einer Zufuhreinrichtung 11 zur Zufuhr von Wasser in die
Waschkammer des Waschsystems umfassend die fein zerstäubende Sprühdüse 18. Dieser
Verfahrensschritt wird selbstverständlich nur 1-fach ausgeführt und fällt der Herstellung
des Waschsystems 100 und insofern der Bereitstellung eines solchen zu.
[0058] Nachfolgend erfolgt das Zuführen 120 von Wasser 12 und einer Waschchemie 13 in die
Waschkammer unter Bildung fein zerstäubter Mikroblasen 29, optional gefolgt von dem
weiteren Verfahrensschritt des Zuführens 130 einer weiteren Waschchemie 13 in die
Waschkammer, die vorzugsweise nicht auf Enzymen basiert. Dabei kann eine Einwirkdauer
dt eingehalten werden, beispielsweise indem zusätzlich auch eine Waschmechanik ausgeführt
wird, um insbesondere das Wasser 12 und die Waschchemie 13, die begrenzt sind auf
die Menge der gebundenen Flotte, in der Wäsche zu verteilen.
[0059] Nach dem Zuführen 130 der Waschchemie 13 erfolgt unter weiterer Einhaltung eine Einwirkdauer
dt und insbesondere einer weiteren Waschmechanik 19 das Ausführen wenigstens eines
Spülvorgangs 140 unter weiterer Zugabe von Wasser 13, sodass eine freie Flotte 14
entsteht. Schließlich folgt der Verfahrensschritt des Entwässerns 150 der Wäsche,
beispielsweise durch ein Zentrifugieren oder durch ein Pressen 160 der Wäsche 1. Dieser
Vorgang kann außerhalb der Waschkammer erfolgen, beispielsweise unter Nutzung einer
Presse, wobei es auch denkbar ist, dass die Waschkammer, insbesondere die Innentrommel
17 des Waschsystems 100, in Rotation versetzt wird, und das Entwässern 150 der Wäsche
1 durch ein Zentrifugieren erfolgen kann.
[0060] Figur 5 zeigt eine erste, einfache Form einer Sprühdüse 18 mit einem Zulauf zur Zufuhr
von Wasser 12 und Waschchemie 13, die Enzyme umfasst oder aus diesen gebildet ist.
Durch den Flüssigkeitsdruck zerstäubt die Flüssigkeit aus Wasser 12 und Waschchemie
13 zu Mikroblasen 29, die in nicht näher gezeigter Weise auf die Wäsche gelangen können.
[0061] Figur 6 zeigt eine zweite Form einer Sprühdüse 18 mit einem Zulauf zur Zufuhr von
Wasser 12 und Waschchemie 13, die Enzyme umfasst oder aus diesen gebildet ist. Ferner
wird eine Druckluft 28 an die Sprühdüse 28 herangeführt, um die Flüssigkeit aus Wasser
12 und Waschchemie 13 zu Mikroblasen 29 zu zerstäuben, die in nicht näher gezeigter
Weise auf die Wäsche gelangen können. Die Druckluft 28 wird in einen Bereich eingedüst,
der von der Flüssigkeit aus Wasser 12 und Waschchemie 13 umgeben ist, sodass die Flüssigkeit
aus Wasser 12 und Waschchemie 13 von der Druckluft 28 mitgerissen wird. Daduch können
noch feinere Mikroblasen 29 erzeugt werden.
[0062] Figur 7 eine dritte Form einer Sprühdüse 18 mit einem Zulauf zur Zufuhr von Wasser
12 und Waschchemie 13, die Enzyme umfasst oder aus diesen gebildet ist. Auch in diesem
Ausführungsbeispiel wird Druckluft 28 an die Sprühdüse 28 herangeführt, um die Flüssigkeit
aus Wasser 12 und Waschchemie 13 zu Mikroblasen 29 zu zerstäuben, die in nicht näher
gezeigter Weise auf die Wäsche gelangen können. Ferner ist ein Ultraschallzerstäuber
30 eingerichtet, mit dem eine noch weiter verfeinerte Zerstäubung der Flüssigkeit
erreicht wird.
[0063] Figur 8 zeigt schematisch eine Waschkammer 10a, in der Wäsche 1 eingebracht ist.
In diese Waschkammer 10a ist eine Zufuhreinrichtung 11 umfassend eine Sprühlanze 15
eingebracht, an der endseitig eine Sprühdüse 18 angeordnet ist, durch die Wasser 12
und Waschchemie 13 umfassend Enzyme herangeführt und ausgegeben werden, wofür Rohrleitungen
durch die Sprühlanze 15 geführt sind, ferner wird eine Druckluft 28 an die Sprühdüse
18 herangeführt. Weiterhin ist an der Sprühlanze 15 ein Wasserauslass 31 angeordnet,
über den weiteres Wasser 12 an die Wäsche ausgegeben werden kann, beispielsweise auch
in Verbindung mit einer weiteren Waschchemie, die nicht auf der Verwendung von Enzymen
beruht.
[0064] Die Sprühdüse 18 ist so beschaffen, dass mit der Druckluft 28 die Flüssigkeit aus
Wasser 12 und Waschchemie 13 zu Mikroblasen 29 zerstäubt wird, die auf die Wäsche
1 gelangen können. Die Druckluft 28 wird in einen Bereich eingedüst, der von der Flüssigkeit
aus Wasser 12 und Waschchemie 13 umgeben ist, sodass die Flüssigkeit aus Wasser 12
und Waschchemie 13 von der Druckluft 28 mitgerissen wird. Dadurch können sehr feine
Mikroblasen 29 erzeugt werden, die sich gewisser Weise schwebend auf der Wäsche 1
niederschlagen.
[0065] Figur 9 zeigt schematisch eine Ansicht einer Mikroblase 29 mit auf der Blasenoberfläche
29a angesiedelter Waschchemie 13 basierend auf Enzymen. Die Mikroblase 29 selbst kann
neben der Waschchemie 13 aus Wasser 12 aufgebaut sein, in dem die Waschchemie 13 dispergiert
ist.
[0066] Figur 10 zeigt beispielhaft die Ansicht eines Waschsystems 100, das ausgeführt ist
als eine Taktwaschanlage mit mehreren aufeinander folgend eingerichteten Waschkammern
10a, 10b, 10c, 10d und 10e, wobei die letzte Waschkammer 10e aus entfallen kann. Das
Waschsystem 100 bildet eine sogenannte Taktwaschanlage für industrielle Anwendungen
wie die Reinigung von großen Wäschemengen für Hotels, Altenheime, Krankenhäuser und
dergleichen.
[0067] Die erste Waschkammer 10a dient zum Zuführen von Wasser 12 und Waschchemie 13 umfassend
Enzyme an die Wäsche 1 mittels der Zuführeinrichtung 11, die beispielhaft aufgeführt
ist als Sprühlanze 15 und die in Form einer Sprühlanze in die Waschkammer 10a hineinragt
und beispielsweise über eine Drehdurchführung 25 verfügt, über die das Wasser 12 und/oder
die Waschchemie 13 in die drehende oder oszillierende Waschkammer 10a oder 10 b eingebracht
werden. Beispielsweise kann dabei die Zuführeinrichtung 11 nach Art einer Sprühlanze
ausgeführt sein, und zur Überführung der Flüssigkeiten durch die Sprühlanze in die
Waschkammer 10a kann die Drehdurchführung 25 vorzugsweise in Verbindung mit einer
nicht dargestellten Ausführung eines Waschsystems 100 vorgesehen sein, das zur Einbringung
der Waschmechanik oder auch zum Schleudern der Wäsche 1 eine kontinuierlich rotierende
Innentrommel aufweisen kann.
[0068] In einer der ersten Waschkammer 10a folgenden zweiten Waschkammer 10b kann eine weitere
Zufuhreinrichtung 11 wiederum in Form einer Sprühlanze 15 eingerichtet sein, um zur
Zugabe des Wassers 12 auch eine Waschchemie 13 umfassend Enzyme an die Wäsche 1 abzugeben.
Die beiden Zufuhreinrichtungen 11, die mit einer Sprühlanze 15 in der Waschkammer
10a und in der Waschkammer 10b eingerichtet sind, können beispielsweise auch als koaxiale
Rohrleitungen ausgebildet sein, um gleichermaßen die Drehdurchführung 25 zu nutzen,
und um das Wasser 12 und die Waschchemie 13 durch die Drehdurchführung 25 hindurch
in die Waschkammern 10a, 10b einzubringen. Zudem kann in nicht näher gezeigter Weise
eine Durckluft mit zugeführt werden.
[0069] Auf die Waschkammer 10b folgt die Waschkammer 10c, in der zusätzlich zur gebundenen
Flotte eine freie Flotte 14 der Wäsche 1 zugegeben werden kann. Die Zugabe erfolgt
beispielsweise durch Einleitung von Wasser 12 über ein Wasserventil 20.
[0070] Eine weitere Waschkammer 10d folgt der Waschkammer 10c, aus der das Wasser 12 über
eine Pumpe 21 abgepumpt werden kann. Schließlich folgt auf die Waschkammer 10d die
Waschkammer 10e, in der ein Entwässern der Wäsche durch ein Schleudern der Wäsche
1 erfolgen kann. Im Ausführungsbeispiel ist als bevorzugte Ausführung eine mechanische,
statische Presse 27 zur Entwässerung der Wäsche 1 gezeigt, und die Wäsche 1 wird hierfür
aus der finalen Waschkammer 10e an die Presse 27 überführt, was unter Entfall der
finalen Waschkammer 10e auch bereits unmittelbar aus der Waschkammer 10d erfolgen
kann.
[0071] Eine solche sogenannte Taktwaschanlage weist somit mehrere hintereinander angeordnete
Waschkammern 10a bis 10e auf, wobei die Wäsche 1 durch eine entsprechende Rotation
der Waschkammern 10a bis 10e von Waschkammer zu Waschkammer überführt werden kann,
wofür in den Waschkammern 10a bis 10e Schaufeln 26 eingerichtet sind. Beispielsweise
erfolgt die Einbringung einer Waschmechanik lediglich mit einer Pendelbewegung oder
Oszillationsbewegung der Waschkammern 10a bis 10e, und zum Überführen der Wäsche 1
können die Schaufeln 26 die Wäsche 1 in die nachfolgende Waschkammer 10b, 10c, 10d
oder 10e überführen, wenn eine volle Umdrehung der Waschkammer 10b, 10c, 10d oder
10e ausgeführt wird.
[0072] Die Erfindung beschränkt sich in ihren Ausführungen nicht auf das vorstehend angegebenen
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
[0073]
- 1
- Wäsche
- 10a-e
- Waschkammer
- 11
- Zufuhreinrichtung
- 12
- Wasser
- 13
- Waschchemie
- 14
- freie Flotte
- 15
- Sprühlanze
- 16
- Außentrommel
- 17
- Innentrommel
- 18
- Sprühdüse
- 19
- Waschmechanik
- 20
- Wasserventil
- 21
- Pumpe
- 22
- Öffnung
- 23
- Sensor
- 24
- Steuerung
- 25
- Drehdurchführung
- 26
- Schaufel
- 27
- Presse
- 28
- Druckluft
- 29
- Mikroblase
- 29a
- Blasenoberfläche
- 30
- Ultraschallerzeuger
- 31
- Wasserauslass (für Spülwasser)
- 100
- Waschsystem
- 110
- Anordnen der Sprühvorrichtung
- 120
- Zuführen von Waschchemie und/oder Wasser an die Wäsche
- 130
- Zuführen einer Waschchemie an die Wäsche
- 140
- Ausführen wenigstens eines Spülvorgangs
- 150
- Entwässern der Wäsche
- 160
- Zentrifugieren oder Pressen der Wäsche
- dt
- Einwirkdauer
- F
- Presskraft
1. Verfahren zur Reinigung von Wäsche (1) mittels eines Waschsystems (100), insbesondere
eine Waschschleudermaschine oder ein Taktwaschsystem, aufweisend wenigstens eine Waschkammer
(10a, 10b, 10c, 10d, 10e), in der die Wäsche (1) eingebracht wird, wobei das Verfahren
wenigstens die folgenden Schritte aufweist:
- Anordnen (110) wenigstens einer Zufuhreinrichtung (11) umfassend wenigstens eine
Sprühdüse (18) zur Zufuhr einer Flüssigkeit, aufweisend eine Waschchemie (13) umfassend
Enzyme, an die Wäsche (1) in der wenigstens einen Waschkammer (10a, 10b),
- wobei das Zuführen (120) der Flüssigkeit mit einem Vernebelungsvorgang und/oder
Zerstäubungsvorgang ausgeführt wird, sodass die Flüssigkeit an die Wäsche (1) herangeführt
wird,
- Bestimmen der zugeführten Menge an Flüssigkeit derart, dass diese von der Wäsche
(1) als gebundene Flotte (14) aufgenommen und eine freie Flotte vermieden wird, und
- Ausführen wenigstens eines nachfolgenden Spülvorgangs (140) umfassend eine freie
Flotte (14), mit der Verunreinigungen und die Waschchemie (13) aus der Wäsche (1)
abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flüssigkeit die Waschchemie (13) und Wasser (12) aufweist, die über die Sprühdüse
(18) an die Wäsche (1) insbesondere schwebend herangeführt wird, insbesondere wobei
die Waschchemie (13) im Wasser (12) zuvor oder beim Versprühen dispergiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Eindüsen der Waschchemie (13) in die Waschkammer (10a, 10b) unter Zufuhr von
Druckluft (28) ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Sprühdüse (18) insbesondere unter Zufuhr von Druckluft (28) Mikroblasen (29)
erzeugt werden, die die Waschchemie (13) auf der Blasenoberfläche (29a) aufweisen,
insbesondere in Form von in Wasser (12) dispergierten Enzymen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erzeugung der Mikroblasen (29) mittels eines Ultraschallzerstäubers (30) ausgeführt
wird, wobei der Ultraschallzerstäuber (30) insbesondere als Bestandteil der Sprühdüse
(18) ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass während oder nach der Zuführung (120) der Flüssigkeit umfassend die Waschchemie (13)
und/oder das Wasser (12) an die Wäsche (1) eine Bewegung (19) der wenigstens einen
Waschkammer (10a, 10b) ausgeführt wird, sodass eine Waschmechanik (19) in der Wäsche
(1) erzeugt wird und/oder dass eine Einwirkdauer (dt) eingehalten wird und die zugeführte
Flüssigkeit umfassend die Waschchemie (13) und/oder das Wasser (12) in der Wäsche
verteilt und einen Löseeffekt von Verunreinigungen aus der Wäsche (1) bewirkt wird.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (23) eingerichtet wird, insbesondere mit Bezug auf die Schwerkraft in
einer Position unterhalb der Waschkammer (10a, 10b), mit dem zugeführte Flüssigkeit
umfassend die Waschchemie (13) und/oder das Wasser (12) sensiert wird, wobei das Zuführen
(120) der Flüssigkeit an die Wäsche (1) mittels der Zufuhreinrichtung (11) gestoppt
wird, wenn der Sensor (23) eine Menge an Flüssigkeit sensiert, indem die Flüssigkeit
von der Wäsche (1) nicht mehr aufgenommen wird bzw. indem die Menge an Wasser (12)
die gebundene Flotte übersteigt und die Position des Sensors (23) erreicht.
8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Waschsystem (100) eine einzige Waschkammer (10a) oder eine erste Waschkammer
(10a) und eine zweite Waschkammer (10b) und/oder wenigstens eine dritte Waschkammer
(10c) aufweist, wobei das Anordnen (110) der Zufuhreinrichtung (11) in oder in Verbindung
mit der ersten Waschkammer (10a) und/oder der zweiten Waschkammer (10b) vorgenommen
wird.
9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spülvorgang (140) in der ersten und/oder einzigen Waschkammer (10a) des Waschsystems
(100) oder in wenigstens einer nachfolgenden, weiteren Waschkammer (10b, 10c) des
Waschsystems (100) ausgeführt wird, die der Waschkammer (10a, 10b) nachgelagert ist,
in der die Zufuhr (120) der Flüssigkeit umfassend die Waschchemie (13) und/oder das
Wasser (1) an die Wäsche (1) ausgeführt wird.
10. Waschsystem (100), insbesondere eine Waschschleudermaschine oder ein Taktwaschsystem,
zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Waschsystem (100) in der wenigstens einen Waschkammer (10a, 10b) eine Zufuhreinrichtung
(11) umfassend wenigstens eine Sprühdüse (18) aufweist, die zur Zufuhr einer Flüssigkeit
wenigstens aufweisend eine Waschchemie (13) umfassend Enzyme, an die Wäsche (1) eingerichtet
ist,
- derart, dass mittels der Sprühdüse (18) die Zufuhr der Flüssigkeit mit einem Vernebelungsvorgang
und/oder Zerstäubungsvorgang ausführbar ist, sodass die Flüssigkeit an die Wäsche
(1) über Mikroblasen (29) heranführbar ist.
11. Waschsystem (100) Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhreinrichtung (11) eine Sprühlanze (15) aufweist, an der die Sprühdüse (18)
und/oder ein Zuführmittel für Druckluft (28) angeordnet ist und in die Waschkammer
(10a) hineinragt, sodass die Sprühdüse (18) eine mit Druckluft (28) betreibbare Sprühdüse
(18) bildet.
12. Waschsystem (100) Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sprühdüse (18) einen Ultraschallzerstäuber (30) aufweist, mit dem die Flüssigkeit
aufweisend die Waschchemie (13) und/oder Wasser (12) vernebelt und/oder zerstäubt
wird.
13. Waschsystem (100) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Waschsystem (100) eine einzige Waschkammer (10a) oder eine erste Waschkammer
(10a) und eine zweite Waschkammer (10b) und/oder wenigstens eine dritte Waschkammer
(10c) aufweist, wobei die Waschkammern (10a, 10b, 10c) so ausgebildet und angeordnet
sind, dass die Wäsche (1) von Waschkammer (10a) zu Waschkammer (10b, 10c)weiterführbar
ist.
14. Waschsystem (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zufuhreinrichtung (11) eine Sprühlanze (15) aufweist, die in die zumindest erste
Waschkammer (10a) und/oder zweite Waschkammer (10b) hineinragend ausgebildet ist und
insbesondere eine Sprühdüse (18) umfasst.
15. Waschsystem (100) nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor (23) zur Sensierung von Wasser (12) außerhalb der Waschkammer (10a) eingerichtet
ist, und wobei eine Steuerung (24) eingerichtet ist, die das Zuführen (120) von Wasser
(12) an die Wäsche (1) mittels der Zufuhreinrichtung (11) stoppt, wenn mit dem Sensor
(23) eine Menge an Wasser (12) außerhalb der Waschkammer (10a) sensiert wird.