[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Fasersuspension.
[0002] Wenn recyceltes Fasermaterial verwendet wird, gelangt typischerweise eine grobe Menge
Verunreinigungen, wie z. B. Kunststoff- und Metallstücke, Sand und Glas mit den recycelten
Fasern in den Pulper. In Pulpern mit niedriger Stoffdichte ist es möglich, eine Zopfwinde
bzw. einen Ragger zu verwenden, um längliches Kunststoffmaterial und Metallkabel zu
entfernen. Ein Ragger weist üblicherweise eine Ziehrolle und eine in Richtung der
Ziehrolle drückende Pressrolle auf, mittels welcher ein sich bildendes Raggerseil,
auch als Spuckstoffzopf bezeichnet, aus dem Pulper herausgezogen wird. Das mittels
des Raggers aus dem Pulper herausgezogene Raggerseil wird mit einem nach dem Ragger
angeordneten Schneidgerät zur weiteren Verarbeitung des Raggerseils in geeignete Stücke
geschnitten. Die Veröffentlichungen
US 2005/011560 A1,
US 3,844,488 und
US 4,592,513 beschreiben Pulper mit einem Ragger zur Entfernung von Verunreinigungen.
[0003] Jedoch treten bei Raggern sehr häufig Fehlfunktionen, wie z. B. das Reißen des Raggerseils,
auf. Das Reißen des Raggerseils kann z. B. stattfinden, wenn die Dicke des Raggerseils
und somit auch sein Gewicht zu stark ansteigen. Das Reißen des Raggerseils kann auch
stattfinden, wenn das Raggerseil dünn ist, wobei in diesem Fall der durch den Ragger
auf das Raggerseil gerichtete Zug zu groß ist.
[0004] Teilweise werden Fehlfunktionen des Raggers auch dadurch verursacht, dass die Dicke
des Raggerseils sich so stark erhöht, dass das Seil schwierig zu entfernen oder zu
groß für die Größe des Raggers ist.
[0005] Die Steuerung des Betriebs des Raggers kann auf einer manuellen Einstellung der Geschwindigkeit
des Raggerseils basieren. Die Geschwindigkeit des Raggerseils kann mittels einer Kamera
oder durch Inspektionen an dem Ragger überwacht werden.
[0006] Aus der
DE112009002115 B4 und der
AT 509144 A2 ist ein automatisiertes Verfahren und eine Vorrichtung zum automatisierten Steuern
der Handhabung von Spuckstoff in einem Pulperprozess bekannt. Es ist ein Pulper zur
Herstellung einer Faserstoffsuspension und eine Zopfwinde bzw. ein Ragger zur Entfernung
von Spuckstoff aus dem Pulper in der Form eines Windenzopfs bzw. eines Raggerseils
vorgesehen. Das Verfahren weist mindestens ein Messen von wenigstens einer Eigenschaft
des Raggerseils oder von wenigstens einem durch das Raggerseil an dem Ragger bewirkten
Effekt oder der Vorschubgeschwindigkeit des Raggerseils oder wenigstens einer Eigenschaft
des Betriebs des Raggers wie Einstellen der Vorschubgeschwindigkeit des Raggerseils
auf.
[0007] Aus der
EP0493715 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Aufbereitung von Altpapier bekannt.
Bei einer Altpapierauflösung anfallende Fremdstoffe, mit Ausnahme von nicht weiterverwertbaren
Schwerstoffen, werden erfasst und einer bzw. zwei hintereinander geschalteten Aufarbeitungsvorrichtungen
zugeführt. Die Fremdstoffe werden einer ersten Zerkleinerung unterworfen, um die Fremdstoffe
in einen in Suspension förderbaren Zustand zu überführen. Die Fremdstoffe werden dann
von Schwerschmutz befreit, um schließlich in einer zweiten Zerkleinerungsstufe feinzerkleinert
zu werden. Die Aufbereitungsvorrichtung dient einer vorgeschalteten Grobzerkleinerung
des eventuell mitverwendeten Zopfes. Die im Austrittsschacht erhaltene Fremdstoffsuspension
wird durch Sortierung in eine Faserstoffkomponente und eine Reststoffkomponente aufgeteilt.
Die Reststoffkomponente wird von spezifisch schweren Anteilen befreit und die übrigbleibenden
Thermoplaste werden getrocknet und granuliert. Die erhaltende langfaserige Faserstoffkomponente
wird auf übliche Weise gemahlen und sortiert, wobei dem Faserstoff bei der Mahlung
für seine spätere Verwendung in Wellpappenrohpapieren regeneriertes Thermoplastmaterial
in fein verteilter Form zugegeben werden kann.
[0008] Aus der
EP2638205 B1 ist eine Zopfwindenregelung bekannt. Das Verfahren zur Steuerung einer Zopfwinde
für einen aus Verunreinigungen gebildeten Zopf aus einem Pulper wird von wenigstens
zwei gegeneinander gedrückten Rollen gebildet. Durch deren Pressspalt läuft der Zopf.
Die Anpresskraft der Rollen wird in Abhängigkeit von der Bewegung des Zopfes gesteuert.
[0009] Weiterhin ist im Stand der Technik die
JP H05- 106 181 A bekannt, die einen Füllstandsmessung eines Pulpers offenbart, jedoch nicht auf die
turbulente Oberfläche der Suspension eingeht.
[0010] Diese derzeit verwendeten Steuer- bzw. Kontrollverfahren können in der Praxis häufig
nicht und nur unzureichend oder aber zu spät auf die ständig vorhandenen Änderungen
im Rohmaterial reagieren. Das führt dazu, dass die Entfernung des Spuckstoffs von
dem Pulper gestört wird. Eine schlechte Spuckstoffentfernung kann zu Fehlfunktionen
in dem Pulper und in der Spuckstoffpumpe, sowie zu einem überdurchschnittlich hohen
Verschleiß des Rotors des Pulpers und der Siebplatte führen.
[0011] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Abführung von Spuckstoff
zu ermöglichen. Weiterhin ist es Aufgabe dieser Erfindung eine bessere Regelung eines
Stofflöser zu erreichen.
[0012] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stofflöser, eine Anordnung und den Verfahren
entsprechend den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
[0013] Diese Erfindung zielt darauf ab, die Problematik von schwankendem Störstoffgehalt
aufgrund von schwankenden Qualitäten von eingebrachtem Papierstoff beim Stofflöser
diesen Störstoffgehalt zu erkennen und durch Maßnahmen den Störstoffgehalt und/oder
eine Störstoffabführung zu regulieren. Dadurch wird eine gleichmäßigere Störstoffabführung
möglich und eine Regelung an nachfolgenden Vorrichtungen, wie insbesondere dem Ragger,
nicht mehr erforderlich. Der Ragger muss nicht mehr auf stark schwankende Störstoffseil
Abmessungen und Dichten ausgelegt werden. Für eine frühzeitige Erkennung einer erhöhten
Störstofflast wird die Kontur der Oberfläche in dem Stofflöser herangezogen.
[0014] Für die Detektion der Oberfläche hat sich insbesondere Radartechnologie als vorteilhaft
herausgestellt. Radarsensoren liefert auch bei widrigen Sichtverhältnissen ein gutes
Abbild der Oberfläche der Suspension im Behälter des Stofflösers. Zusätzlich kann
auch noch ein bildgebender Sensor, wie eine Kamera vorgesehen sein. Die Kamera kann
zusätzliche Informationen, wie Störstoffgehalt des zugeführten Faserstoffes liefern.
[0015] Sofern die Kamera eine Messung der Oberfläche erlaubt, kann diese insbesondere durch
dreidimensionale Oberflächenkameras erfolgen. Unabhängig von dem eingesetzten Sensor
ist es insbesondere wichtig die Trichterbildung in der Stofflöser zu vermessen. Die
Kamera kann dabei optional und vorteilhaft mittels Phasenverschiebung oder mittels
zwei separater Linsen eine dreidimensionale Oberfläche erfassen. Besonders vorteilhaft
ist dabei eine Segmentierung
In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Oberflächenstruktur
zumindest entlang eines Schnittes, 2-dimensional, aufgenommen wird. Dadurch ist die
Oberflächenwelligkeit entlang dieses Schnittes bekannt und es können Rückschlüsse
auf den Störstoffgehalt gezogen werden. Dafür können in einer zugeordneten Steuerung
Kennwerte hinterlegt sein. Auch kann eine selbstlernende Regelung vorgesehen sein.
[0016] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Schnitt die Rotationsachse des
Rotors schneidet. Dadurch kann eine Ausbildung eines Trichters im Bereich der Rotationsachse
an der Oberfläche der Suspension erfasst werden. Das Maß eines ausgebildeten Trichters
erlaubt Rückschlüsse auf den Auflösungsgrad und/oder Störstofflast. Durch diese in
dem Auflöseprozess frühzeitigen Erkenntnisse wird es möglich, auf den Auflöseprozess
Einfluss zu nehmen. Möglichkeiten der Einflussnahme sind z.B. Anpassung der Zuführung
von Papierstoff und/oder Flüssigkeit, Anpassung einer Störstoffabführung. So kann
auch einer Ausbildung eines Störstoffseils mit großer Dichte und/oder großem Durchmesser
entgegengewirkt werden. So kann beispielsweise die Geschwindigkeit der Abführung des
Störstoffseils angepasst werden.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist ein dreidimensionaler Sensor zur Erfassung
eines Oberflächenbereiches der Suspension vorgesehen. Es kann eine dreidimensionale
Erkennung zumindest eines Flächenausschnittes einer Oberflächenstruktur der Suspension
in dem Behälter durchgeführt werden. Dadurch ist ein Ableiten der Konsistenz des in
dem Behälter befindlichen Suspension besser möglich. Es können auch mehrere Sensoren
zur Erfassung eines Flächenausschnittes vorgesehen sein. Insbesondere können einzelne
Störstoffe, die sich nicht auflösen lassen, leichter identifiziert werden. Dadurch
sind exaktere Rückschlüsse möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rotationsachse
des Rotors in dem erfassten Bereich liegt. Dadurch kann eine Trichterbildung der Oberfläche
der Suspension in dem Bereich des Rotors erfasst werden.
[0018] Als problematisch wird derzeit ein Durchmesser von mehr als 700 mm angesehen. Ein
Durchmesser von weniger als 100 mm wird derzeit als kritisch angesehen, da die Gefahr
eines Abreißens des Störstoffseils gesehen wird.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Sensor auf der offenen
Seite des Behälters angeordnet ist, vorzugsweise an einer Abdeckung, wie einem Deckel
des Behälters, befestigt ist.
[0020] Weiterhin vorteilhaft ist ein Stofflöser, wobei der Sensor ausgeführt ist einen zeitlichen
Mittelwert der Messwerte über einen Bereich von 0,1 - 5 Sekunden zu bilden.
[0021] In dem Stofflöser oder Pulper entstehen starke Strömungen der Suspension, die auch
Oberflächenwellen und Turbulenzen zur Folge haben. Es ist dabei vorteilhaft die Genaue
Lage und Struktur der Oberfläche der Suspension als Mittelwert zu betrachten, da so
einzelne Wellen, und Turbulenzen ausgeglichen bzw. ausgemittelt werden. Ein Zeitlicher
Mittelwert zwischen 0,1 - 5 Sekunden hat sich dabei als besonders wirksam erwiesen.
Besonders vorteilhaft ist auch ein Zeitlicher Mittelwert in einem Bereich von 0,5
- 2,5 Sekunden und ganz besonders vorteilhaft ein Mittelwert in einem Bereich von
0,7 - 1,5 Sekunden. So können auch Datenraten bzw. die Datenmengen reduziert werden,
wobei gleichzeitig die Genauigkeit Messung, insbesondere des Füllstandes und des Wirbels
so bestens ermittelt wird.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass durch den Sensor eine Oberflächenkontur
der Suspension durch eine Mittelpunktachse erfasst wird. Die Mittelpunktachse fällt
mit der Rotationsachse des Rotors zusammen. Diese Mittelpunktachse liegt häufig nicht
in dem geometrischen Mittelpunkt des Behälters, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Dadurch
kann eine Trichterbildung erkannt werden. In Abhängigkeit von einer erfassten Trichterbildung
sind Rückschlüsse auf die Konsistenz der in dem Behälter befindlichen Suspension möglich.
[0023] Es hat sich als bevorzugte Anordnung herausgestellt, eine Vorrichtung zur Bildung
eines Störstoffseils und Abführung von festen Störstoffen durch das gebildete Störstoffseil
vorzusehen. Es kann ein Sensor für eine Erfassung einer Schwingung/Bewegung des Störstoffseils,
vorzugweise der Amplitude und/oder Frequenz, vorgesehen sein. Dieser Sensor kann an
einem Bauteil des Stofflösers vorgesehen, insbesondere angeordnet sein. Die Daten
können zusätzlich oder alternativ zur Bestimmung einer Störstofflast herangezogen
werden.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei der Schwingungsmessung
die Rotationsgeschwindigkeit und die Anzahl der Rotorflügel mitberücksichtigt werden.
Dadurch ist es möglich abzuleiten, in welchem Maß eine Schwingungsanregung des Störstoffseils
durch den Rotor angeregt worden ist. Dadurch sind weitere Rückschlüsse auf die Konsistenz
der Suspension im Behälter und der Beschaffenheit des Störstoffseils möglich.
[0025] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Schwingungssensor die Bewegung des Störstoffseils
zwischen dem Stofflöser und einem an dem Störstoffseil angreifenden Antrieb des Raggers
erfasst. Besonders bevorzugt ist der Schwingungssensor an einer Führung des Störstoffseils
angeordnet. Diese Führung kann in dem Behälter angeordnet sein und/oder in den Behälter
hineinragen. Durch die Schwingungsmessung können Rückschlüsse auf das gebildete Störstoffseil
geschlossen werden. Insbesondere können auch Rückschlüsse auf das noch in der Suspension
befindliche Störstoffseil geschlossen werden. Dadurch ist ein Einleiten von Maßnahmen
zur Vermeidung eines insbesondere für einen Ragger zu dicken oder zu schweren Störstoffseils
möglich.
[0026] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, ein Verfahren zur Charakterisierung einer
in einem Stofflöser befindlichen Suspension vorzusehen. Das Verfahren umfasst die
folgenden Schritte:
- Erfassung einer Oberflächenstruktur der Suspension zumindest entlang eines vertikalen
Schnittes während einer Bewegung der im Behälter befindlichen Suspension
- Bestimmen einer Abweichung der Oberfläche von einem Wert eines zugehörigen durchschnittlichen
Füllstandes
- Abgleich der erfassten Amplitude mit hinterlegten Werten zur Bestimmung einer Störstofflast
- Steuerung der Zuführung von Papierstoff, Flüssigkeit und/oder Geschwindigkeit der
Abführung des Störstoffseils.
Durch dieses Verfahren ist eine Einflussnahme möglich. Dadurch kann einem Auftreten
von Störfällen entgegengewirkt werden.
[0027] In einer Ausführungsvariante ist eine Charakterisierung eines in einem Stofflöser
gebildeten Störstoffseils mit den folgenden Schritten vorgesehen:
- Erfassung der Amplitude und/oder der Frequenz der Bewegung der Störstoffseils, vorzugsweise
bei gleichzeitigem Betrieb eines Rotors
- Abgleich einer erfassten Frequenz mit der Rotorfrequenz des Stofflösers vorzugsweise
unter Berücksichtigung der Anzahl der Flügel des Rotors und/oder
- Abgleich der erfassten Amplitude mit hinterlegten Werten zur Bestimmung einer Störstofflast
- Steuerung der Zuführung von Papierstoff, Flüssigkeit und/oder Geschwindigkeit der
Abführung des Störstoffseils.
Eine derartige Charakterisierung anhand der Schwingung des Störstoffseils kann alternativ
oder zusätzlich zu einer Oberflächenanalyse, wie zuvor beschrieben eingesetzt werden.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen
im Einzelnen:
- Fig.1 :
- Schematische Darstellung einer Anordnung mit einem Stofflöser und einem Ragger im
seitlichen Schnitt.
- Fig.2
- Schematische Darstellung einer Anordnung in Draufsicht von oben
[0029] Figur zeigt eine Anordnung 1 mit einem Stofflöser 10, auch als Pulper bezeichnet.
Der Pulper 10 weist einen Behälter 15 für die Aufnahme und Suspendierung von Papierstoff
7, insbesondere Altpapier, auf. Über eine Flüssigkeitszuführung 19 kann Flüssigkeit
in den Behälter eingebracht werden. Für eine Erfassung der Flüssigkeitsmenge ist ein
Durchflussmesser 47 vorgesehen. Die Menge der eingebrachten Papierstoffe wird durch
eine Kamera 45 erfasst. Zur Regelung und Steuerung ist eine Steuerung 80 vorgesehen.
[0030] In dem Behälter 11 ist ein Rotor 21 mit Rotorflügeln 23 angeordnet. Der Rotor 21
wird durch einen Rotorantrieb 27 angetrieben. Die Rotationsachse 25 ist vertikal angeordnet.
Der Behälter wird durch eine Seitenwandung 15 und einen Boden 17 gebildet. Im Boden
des Behälters ist ein Sieb 31 vorgesehen. Die das Sieb 31 passierende Fasersuspension
3 wird als Gutstoff über eine Gutstoffabführung 33 mit einer Gutstoffpumpe 35 abgeführt.
[0031] Durch die Rotationsbewegung bildet sich ein Störstoffseil 53. Mittels dieses Störstoffseils
53 werden Störstoffe entfernt. Für das Herausziehen des Störstoffseils 53 ist ein
Ragger 5 neben dem Behälter 15 angeordnet. Der Ragger 5 weist einen Antrieb 51 auf,
durch den eine Antriebsrolle 55 angetrieben werden kann. Durch eine Gegenrolle 57
wird das Störstoffseil 53 auf die Antriebsrolle 55 gedrückt. Auf dem Ragger 5 nachfolgend
ist eine Schneidevorrichtung 71 vorgesehen. Durch die Schneidevorrichtung 71 wird
das Störstoffseil 53 zerschnitten.
[0032] Bei schwankender Störstofflast des zugeführten Papierstoffes erhöht sich die Störstofflast
in dem Behälter 11. Die Bildung des Störstoffseils 53 wird begünstigt. Die vermehrte
Störstofflast führt zu einer von dem Füllstand abweichenden Oberfläche der durch den
Papierstoff mit der Flüssigkeit gebildeten Suspension 3. Für die Erfassung der Oberflächenkontur
42 ist ein Sensor 41 vorgesehen. Hier ist ein Radarsensor 43 vorgesehen, der auch
bei schwierigen Sichtverhältnissen ein gutes Abbild der Oberfläche 42 bzw. eines Oberflächenausschnittes
44 bereitstellen kann. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Radarsensor 43 an einem
Deckel 13 des Behälters gelagert. Der Sensor 41 könnte alternativ auch durch die Seitenwandung
15 gelagert werden. Nach erkannter hoher Störstofflast können Maßnahmen zu einer erhöhten
Störstoffabführung ergriffen werden. So kann z.B. die Zufuhr an Papierstoff pro Zeit
reduziert werden, die Rotorgeschwindigkeit kann reduziert werden und/oder die Abführgeschwindigkeit
des Störstoffseils 53 kann erhöht werden. Dadurch wird ein gelichmäßiger Austrag von
Störstoff erreicht. Für eine Regelung eines gleichmäßigen Austrags des Störstoffes
sind in der Steuerung 80 Kennfelder hinterlegt oder eine selbstlernende Steuerung
vorgesehen. Die Steuerung greift dabei auf die von dem Sensor 41 gelieferten Daten
zu. Für eine Charakterisierung ist an einer für das Störstoffseil 53 vorgesehenen
Führung 59 ein Schwingungssensor 61 vorgesehen. Durch den Schwingungssensor werden
Frequenzsignale und Amplitudensignale, die durch das Störstoffseil 53 induziert werden,
aufgenommen und der Steuerung 80 zugeführt. In Abhängigkeit von der erfassten Amplitude
und der Frequenz können Rückschlüsse auf die Dicke des sich im Behälter 11 bildenden
Störstoffseils 53 geschlossen werden. Dabei kann sich das Störstoffseil noch in der
in dem Behälter befindliche Suspension befinden.
[0033] Durch eine gleichmäßige Dicke und Dichte können Störfälle, wie Abreißen des Störstoffseils
53 und/oder Verklemmen im Ragger 5, verhindert werden. Die Leistung des Raggers 5
kann auf die zu erwartende Last ausgelegt werden. Und auch eine nachfolgende Schneideinrichtung
71 zur Zerkleinerung des Störstoffseils 53 kann in seiner Auslegung entsprechend abgestimmt
werden. Als geeignet hat sich ein Durchmesser von 250 mm bis 500 mm bei dem gebildeten
Störstoffseil herausgestellt.
[0034] In Figur 2 ist der Behälter 11 des Stofflösers schematisch von oben dargestellt.
In dieser Darstellung ist ein Bereich 44 eingezeichnet, in dem die Oberflächenstruktur
42 der Suspension erfasst wird. Die Rotationsachse 25 des Rotors ist in dem erfassten
Bereich gelegen. Dadurch wird eine Trichterbildung erkannt, wenn die Trichterbildung
auftritt.
[0035] Das Störstoffseil 53 ist hier vereinfacht als Streckenabschnitt eingetragen. Das
Störstoffseil 53 wird in einer Führung 59 geführt. An dieser Führung ist ein Sensor
61 angeordnet, wobei der Sensor eine Schwingungsfrequenz und eine Schwingungsamplitude
erfasst. Diese Signale werden in der Steuerung weiterverarbeitet. Ragt das Störstoffseil
53 an den Rotor 21 heran und wird insbesondere durch die Rotorflügel 23 bewegt, so
wird dieser Impuls im Störstoffseil 53 weitergeleitet und lässt sich auch noch an
den abgegriffenen Signalen des Schwingungssensors 61 erkennen. Bei der Weiterleitung
des Signals als auch bei der Aufnahme des Impulses gehen auch die Beschaffenheit des
Störstoffseils betreffende Parameter mit ein. Ein Störstoffseilabschnitt mit hoher
Dichte ist träger als ein sehr dünner und leichter Störstoffseilabschnitt. Somit lassen
sich Parameter das Störstoffseil 53 betreffend aus den vom Sensor 61 gewonnenen Signalen
ableiten. Bei einer Anregung durch einen Rotor 21 kann insbesondere auch ein Bereich
des Störstoffseils 53 erfasst werden, dass sich noch in der Suspension befindet. Dadurch
ist es möglich frühzeitig auf die Ausbildung des Störstoffseils 53 Einfluss zu nehmen.
Wird ein träger Störstoffseilabschnitt in der Suspension erkannt, so kann ein Herausziehen
mit erhöhter Geschwindigkeit vorgesehen werden, um die Ausbildung eines für den Ragger
zu dicken Abschnittes des Störstoffseiles 53 zu verhindern. Andererseits kann auch
ein dünnes Störstoffseil erkannt werden. Dünne Störstoffseile erhöhen das Risiko,
dass das Störstoffseil 53 abreißt. Dem kann durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit
beim Herausziehen durch den Ragger entgegen gewirkt werden oder die Zugabe von Faserstoff
erhöht werden.
Bezugszeichenliste
[0036]
1 |
Anordnung |
3 |
Suspension |
5 |
Ragger |
7 |
Papierstoff |
9 |
Förderband |
10 |
Stofflöser/Pulper |
11 |
Behälter |
13 |
Abdeckung |
15 |
Seitenwandung |
17 |
Boden des Behälters |
19 |
Flüssigkeitszufuhr/Verdünnungswasserzufuhr |
21 |
Rotor |
23 |
Rotorflügel |
25 |
Rotationsachse |
27 |
Rotorantrieb |
|
|
31 |
Sieb |
33 |
Gutstoffabführung |
35 |
Gutstoffpumpe |
|
|
|
|
|
|
41 |
Sensor zur Erkennung von Oberflächen |
42 |
Oberfläche der Suspension |
43 |
Radarsensor |
44 |
Erfasster Oberflächenbereich |
45 |
Kamera |
47 |
Durchflussmesser |
51 |
Raggerantrieb |
53 |
Störstoffseil |
55 |
Antriebsrolle |
57 |
Gegenrolle |
59 |
Führung Störstoffseil |
61 |
Sensor zur Schwingungsmessung (Amplitude/Frequenz) |
71 |
Schneidevorrichtung |
80 |
Steuerung |
|
|
1. Stofflöser (10) zur Zerkleinerung und Suspendierung von Papierstoff (7) mit einem
Behälter (11) zur Aufnahme von Flüssigkeit und Papierstoff (7) und mit mindestens
einem im Behälter (11) angeordneten antreibbaren Rotor (21) zum Umwälzen von im Behälter
(11) befindlichem Papierstoff (7) und Flüssigkeit zur Bildung einer Suspension aufweist,
um dabei den eingetragenen Papierstoff (7) zu zerkleinern und mit der Flüssigkeit
zu einer Suspension (3) zu suspendieren, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor (41) für eine Erfassung einer Oberflächenstruktur des im Behälter
(11) befindlichen Suspension vorgesehen ist und der Sensor (41) für eine dreidimensionale
Erkennung der Oberfläche zumindest eines Flächenausschnittes (44) der Suspension im
Behälter (11) vorgesehen ist.
2. Stofflöser (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (41) eine Oberflächenstruktur zumindest entlang eines Schnittes erfasst.
3. Stofflöser (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (41) ein Radarsensor (43) ist.
4. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (41) eine Kamera für eine Bilderfassung umfasst, vorzugsweise eine Kamera,
die ausgeführt ist eine dreidimensionale Struktur zu erfassen.
5. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (41) auf der offenen Seite des Behälters (11) angeordnet ist, vorzugsweise
an einer Abdeckung (13) des Behälters (11) befestigt ist.
6. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch den Sensor (41, 43) erfasste Oberflächenbereich (44) der Suspension (3)
die Rotationsachse (25) enthält.
7. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einer Vorrichtung zur Bildung
eines Störstoffseils (53) und Abführung von festen Störstoffen durch das gebildete
Störstoffseil (53), dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (61) für eine Erfassung einer Bewegung des Störstoffseils (53), vorzugweise
der Amplitude und/oder Frequenz, vorgesehen ist.
8. Stofflöser (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (61) die Bewegung des Störstoffseils (53) zwischen dem Stofflöser
(10) und einem an dem Störstoffseil (53) angreifenden Antrieb (51,55) des Raggers
(5) erfasst wird.
9. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungssensor (61) an einer Führung (59) des Störstoffseils (53) angeordnet
ist.
10. Stofflöser (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (59) vor einem Angreifen des Antriebes (55) des Raggers (5) an dem Störstoffseil
(53) angeordnet ist.
11. Stofflöser (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (41) ausgeführt ist einen zeitlichen Mittelwert der Messwerte über einen
Bereich von 0,1 - 5 Sekunden zu bilden.
12. Anordnung (1) mit einem Stofflöser (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 7 mit einer Steuerung (80), einer Zufuhr an Papierstoff (9) und einer Flüssigkeitszuführung
(19), dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der erfassten Oberflächenstruktur (44) die Zufuhr an Papierstoff
(7) und/oder Flüssigkeit gesteuert wird.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer maximalen Abweichung der erfassten Oberflächenstruktur
(44) von einem zum Erfassungszeitpunkt durchschnittlichen Füllstand die Zufuhr an
Papierstoff (7) und/oder Flüssigkeit gesteuert wird, wobei insbesondere ein maximal
zulässiger Wert für eine zulässige Trichterbildung hinterlegt ist.
14. Anordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung einen Ragger (5) umfasst und der Antrieb (51) des Raggers (5) in Abhängigkeit
von der erfassten Oberflächenstruktur (44) und/oder den erfassten Schwingungen durch
die Steuerung (80) angesteuert wird.
15. Verfahren für eine Charakterisierung einer in einem Stofflöser gebildeten Suspension
mit den folgenden Schritten:
- Erfassung einer Oberflächenstruktur der Suspension(3) zumindest entlang eines vertikalen
Schnittes während einer Bewegung der im Behälter befindlichen Suspension (3)
- Bestimmen einer Abweichung der Oberfläche von einem Wert eines zugehörigen durchschnittlichen
Füllstandes
- Steuerung der Zuführung von Papierstoff, Flüssigkeit und/oder Geschwindigkeit der
Abführung des Störstoffseils (53).
16. Verfahren für eine Charakterisierung eines in einem Stofflöser (10) gebildeten Störstoffseils
(53), nach Anspruch 14, mit den folgenden weiteren Schritten:
- Erfassung der Amplitude und/oder der Frequenz der Bewegung des Störstoffseils (53)
- Abgleich einer erfassten Frequenz mit der Rotorfrequenz des Stofflösers vorzugsweise
unter Berücksichtigung der Anzahl der Flügel des Rotors und/oder
- Abgleich der erfassten Amplitude mit hinterlegten Werten zur Bestimmung einer Störstofflast
- Steuerung der Zuführung von Papierstoff (7), Flüssigkeit und/oder Geschwindigkeit
der Abführung des Störstoffseils in Abhängigkeit von den erfassten Werten.