[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterbankabschluss mit einem Bordstück und einer Bordstückhalterung.
Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung mit einer Fensterbank und einem solchen
Fensterbankabschluss sowie ein Fenster mit einem Fensterrahmen, einer Vorsatzschale
für den Fensterrahmen, einer Fensterbank und einem solchen Fensterbankabschluss.
[0002] Ein solcher Fensterbankabschluss sowie eine solche Anordnung und ein solches Fenster
sind aus der
DE 10 2020 131 475 A1 bekannt.
[0003] Bisher war es üblich, Fensterbänke nach ihrer Montage an einem Fenster seitlich (bei
Blickrichtung senkrecht zur Fensterebene) einzuputzen. Musste die Fensterbank ausgewechselt
werden, etwa weil sie beschädigt wurde, musste der angrenzende Putz beschädigt und
nach der Montage der neuen Fensterbank wieder neu angeputzt werden. Dieses kommt insbesondere
bei Fertighäusern, bei denen ganze Wände mit bereits fertig montierten Fenstern angeliefert
und auf der Baustelle zusammengesetzt werden, gar nicht mal so selten vor. Es bestand
daher ein Bedarf, Fensterbänke auch ohne die Gefahr einer Beschädigung des Putzes
auswechseln zu können. Gleichzeitig sind Risse im Putz, die durch Wärmedehnungen der
Fensterbank und/oder von Vorsatzschalen entstehen können, zu vermeiden. Die eingangs
genannte
DE 10 2020 131 475 A1 sowie die
DE 10 2019 122 478 A1, beide von der Anmelderin, stellen hierfür eine Lösung bereit.
[0004] Die darin gezeigten Fenster weisen einen Fensterrahmen und eine außen vor den Fensterrahmen
gesetzte Vorsatzschale auf, welche gleichzeitig auch eine Führung für eine Außenverschattung,
beispielweise ein Außenrollo aufweisen. Die Fenster weisen weiterhin eine Fensterbank
auf, die seitlich durch einen Fensterbankabschluss nach links und rechts abgegrenzt
ist. Die Fensterbank weist eine Bordstückhalterung und ein Bordstück auf. Dabei bildet
die Bordstückhalterung eine Lagerbock, auf welchen das Bordstück aufgeschoben wird
und diesen abdeckt. Gemäß der eingangs genannten
DE 10 2020 131 475 A1 wird zudem vorgeschlagen, dass das Bordstück zusätzlich teilweise durch eine Anputzwinkel
oben und seitlich außen abgedeckt wird, an den angeputzt werden kann. Dadurch lässt
sich das Bordstück nach außen etwa senkrecht vom Fenster weg abziehen, die Fensterbank
auswechseln und das Bordstück sodann wieder aufschieben, ohne dass eine Gefahr besteht,
den Putz zu beschädigen.
[0005] Nachteilig bei dieser Lösung ist der Anputzwinkel gesondert erforderlich, der auch
nicht immer eine saubere Putzkante ermöglicht.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen gesondert erforderlichen
Anputzwinkel zu vermeiden und eine saubere Putzkante zu ermöglichen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Fensterbankabschluss dadurch gekennzeichnet,
dass die Bordstückhalterung eine Bordstückeinhausung ist, in welche das Bordstück
teilweise eingeschoben ist. Die erfindungsgemäße Anordnung und das Fenster weisen
einen solchen Fensterbankabschluss auf.
[0008] Dadurch, dass das Bordstück nicht nur von der Bordstückeinhausung gehalten, sondern
auch in diese eingeschoben wird, kann der gesonderte Anputzwinkel entfallen. Gleichzeitig
ermöglicht die Bordstückeinhausung eine saubere Putzkante, z.B. indem diese zunächst
mit eingeputzt und anschließend das Bordstück eingeschoben wird.
[0009] Um eine gute Verbindung des Putzes mit der Bordstückeinhausung zu gewährleisten,
kann die Bordstückeinhausung an weinigsten einer ihrer dem Putz zugewandten Seiten
Rippen aufweisen. Beim Einputzen füllen sich die Zwischenräume der Rippen mit dem
Putz und sorgen so für eine gute Verbindung und damit ein gutes Anhaften des Putzes.
[0010] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Bordstückeinhausung ein Halteelement für eine
Putzschiene aufweist. Die Putzschiene erleichtert ebenfalls eine saubere Putzkante.
Dadurch, dass sie (unter anderem) auch von der Borstückeinhausung gehalten wird, ist
für einen sauberen Übergang gesorgt. Z.B. wird ein etwaiger Versatz vermieden.
[0011] Die Bordstückeinhausung kann aus einem Kunststoff z.B. als Spritzgussteil hergestellt
werden. Dieses ist nicht nur kostengünstig. Kunststoff hat einen vergleichsweise geringen
Wärmeausdehungskoeffizienten, was ebenfalls hilft, Risse im Putz zu vermeiden.
[0012] Der Fensterbankabschluss kann z.B. an einer Vorsatzschale angebracht sein. Bei aus
Metall, meist Aluminium, hergestellten Vorschatzschalen ist dieses jedoch aufgrund
der starken Wärmedehnung nicht bevorzugt. Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn der Fensterbankabschluss
an einer in der Regel aus Kunststoff gebildeten Wassertasse gehalten wird. Nach einem
konkreten Ausführungsbeispiel weist der Fensterbankabschluss zu diesem Zweck einen
Träger, welcher an der Wassertasse anbringbar und an welchem die Bordstückeinhausung
befestigbar ist
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem Fensterbankabschluss mit den Erfindungsmerkmalen in perspektivischer
Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- das Fenster gemäß Fig. 1 in teilmontiertem Zustand des Fensterbankabschlusses und
einer Putzschiene in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 3
- das Fenster gemäß Fig. 1 in fertig montiertem Zustand vor dem Verputzen in perspektivischer
Ansicht, und
- Fig. 4
- das Fenster gemäß Fig. 1 in fertig montiertem Zustand nach dem Verputzen in perspektivischer
Ansicht.
[0014] Wenn in der nachfolgenden Beschreibung von "links" und "rechts" die Rede ist, ist
damit immer die Seite aus der Blickrichtung B von außen etwa senkrecht auf die Fensterebene
gemeint.
[0015] In der Zeichnung ist eine untere linke Ecke eines Fensters gezeigt. Die untere rechte
Ecke ist spiegelverkehrt gestaltet, so dass sich die vorliegende Beschreibung auf
die dargestellte untere linke Ecke beschränken kann. Das Fenster weist eine Fensterrahme
10, eine Vorsatzschale 11 mit einem Vorsatzschalenrückteil 12 und einem Funktionsteil
13 (vorliegend eine Führung für ein Außenrollo), eine Fensterbank 14 und links und
rechts zur einen Fensterbankabschluss auf.
[0016] Fig. 1 zeigt das Fenster ohne Fensterbank 14 und Funktionsteil 13, so dass hier noch
eine Wassertasse 15 erkennbar wird. Eine spiegelverkehrt gestaltete Wassertasse 15
ist auch in der untern rechten Ecke vorgesehen. Die Wassertasse 15 entspricht im Wesentlichen
der Wassertasse gemäß der in der Beschreibungseinleitung bereits erwähnten
DE 10 2019 122 478 A1.
[0017] Der Fensterbankabschluss weist einen vorliegend an der Wassertasse 15 gehaltenen
Träger 16, eine Bordstückeinhausung 17 und ein Bordstück 18 auf. Der Träger 16 ist
im Wesentlichen als nach oben offenes C-Profil ausgebildet und bildet dadurch eine
Führung für die Bordstückeinhausung 17. Fener weist der Träger 16 an seiner Unterseite
eine Haltelasche 19 auf, mit welcher er in eine komplementäre Haltenut 20 an der Wassertasse
15 eingreift. Alternativ kann der Träger 16 auch auf andere geeignete Weise mit der
Wassertasse 15 verbunden, z.B. verschraubt, verklebt, geklemmt oder einstückig ausgebildet
sein. Ferner ist es auch möglich, den Träger 16 zusätzlich oder alternativ an der
Vorsatzschale 11 anzubringen. Die Vorsatzschale 11 ist jedoch üblicherweise aus Metall,
meist Aluminium, ausgebildet, während die Wassertasse 15 üblicherweise aus Kunststoff
gebildet ist und daher eine geringere Wärmedehnung aufweist. Daher ist der Träger
16 und damit der gesamte Fensterbankabschluss an der Wassertasse 15 gehalten, da dadurch
Risse im Putz aufgrund von Wärmedehnungen vermieden werden. Der Träger 16 selbst kann
aus Metall, beispielsweise Aluminium, vorzugsweise aber ebenfalls aus Kunststoff hergestellt
sein.
[0018] Die Bordstückeinhausung 17 weist eine zum Träger 16 komplementäre Führung (nicht
erkennbar) auf. Mittels der Führung kann die Bordstückeinhausung 17 in den Träger
16 eingeschoben werden und wird dort gehalten. Auch hier sind andere Verbindungen
zwischen Träger 16 und Bordstückeinhausung 17 denkbar, wie Verschrauben, Verkleben,
Verklemmen oder eine einstückige Ausbildung. Auch ist es denkbar, die Bordstückeinhausung
17 direkt an der Wassertasse 15 und/oder der Vorsatzschale 11 anzubringen.
[0019] Die Bordstückeinhausung 17 ist vorliegend aus Kunststoff als Spritzgussteil ausgebildet,
um Risse im Putz aufgrund von Wärmedehungen zu vermeiden. Alternativ kann die Bordstückeinhausung
17 aber aus Metall hergestellt sein. Die Bordstückeinhausung 17 weist an ihrer Oberseite
ein Halteelement 21 auf, welches als vom Fenster (der Vorsatzschale 11) weg offenes
U ausgebildet ist, welches wiederrum mit einer Halte-/Führungsschiene 22, welche Gegenstand
einer gesonderten Anmeldung vom gleichen Tag wie die vorliegende Anmeldung ist, fluchtet.
In dem Halteelement 21 und der Halte-/Führungsschiene 22 ist ein Profil 23 eingesetzt,
welches eine Haltelasche 24 eine Putzschiene 25 klemmend hält. Die Putzschiene 25
weist ferner eine Gewebe 26 auf, welches im verputzten Zustand in bekannter Weise
im Putz angeordnet ist und hier ebenfalls die Bildung von Rissen im Putz entgegenwirkt.
[0020] Die Bordstückeinhausung 17 weist an ihrer Oberseite ferner Rippen 27 auf. Diese sind
in Blickrichtung B gesehen vor dem Halteelement 21, also auf dem der Vorsatzschale
11 abgewandten Seite, angeordnet. Beim Verputzen wird Putz in den Freiräumen zwischen
den Rippen 27 aufgenommen, was für eine gute Verbindung sorgt.
[0021] Die Bordstückeinhausung 17 weist weiterhin eine nach unter gerichteten Führungssteg
28 auf, der an seinem freien unteren Ende U-förmig unter Bildung einer nach oben offenen
Führungsnut 29 umgeformt ist. Der Führungssteg 28 ist seitlich außen (von der Fenstermitte
bzw. der Fensterbank 14 weg) angeordnet.
[0022] Das Bordstück 18 ist in etwa L-förmig ausgebildet mit einer Abschlusslasche 30 welche
im montierten Zustand eine Bördelkante 31 der Fensterbank 14 umgreift. Eine etwa horizontal
bzw. leicht nach außen (vom Fenster weg) abfallende Oberwand 32 bildet mit der besagte
Abschlusslasche 30 die besagte L-form.
[0023] An der Unterseite der Oberwand 32 ist ein nach unten gerichteter L-formiger Steg
33 angeordnet, der im montierten Zustand an einer seitlichen Kante der Fensterbank
14 anliegt. Ferner weist das Bordstück 18 an der Unterseite der Oberwand 32 eine im
Vergleich zum Steg 33 weiter außen (seitlich von der Fensterbank 14 weg) angeordnete
Führungslasche 34 auf, welche in montiertem Zustand in den Führungssteg 28 der Bordstückeinhausung
17 eingreift und dort leicht klemmend oder zumindest durch Reibschluss ausreichend
gehalten wird. Eine zusätzliche Fixierung ist denkbar. Versuche der Anmelderin haben
aber gezeigt, dass diese in der Praxis nicht erforderlich ist.
Die Montage erfolgt nun wie folgt:
[0024] Nachdem das Fenster mit dem Fensterrahmen 10, Wassertasse 15 und der Vorsatzschale
11 vollständig montiert ist, kann der Träger 16 an der Wassertasse 15 angebracht und
sodann die Bordstückeinhausung 16 in den Träger 16 eingeschoben werden. Nun wird die
Fensterbank 14 montiert. Hier ist jedoch auch eine andere Reihenfolge denkbar, indem
zunächst der Träger 16 an der Wassertasse 15, sodann die Fensterbank 14 und schließlich
die Bordstückeinhausung 17 oder alternativ zunächst die Fensterbank 14, dann der Träger
16 an der Wassertasse 15 und schließlich die Bordstückeinhausung 17 montiert wird.
[0025] Sobald die Bordstückeinhausung 17 montiert ist, kann die entsprechende Wand verputzt
werden (Putzschicht 35). Die Fensterbank 14 kann bereits vor dem Verputzen montiert
werden, wobei zu bevorzugt erst nach dem Verputzen montiert wird, um eine Beschädigung
oder Verschmutzung zu vermeiden. Nach der Montage der Fensterbank 14 wird das Bordstück
18 in die Bordstückeinhausung 17 eingeschoben (nach oder vor dem Verputzen).
[0026] Soll die Fensterbank 14 ausgewechselt werden, werden die Bordstücke 18 auf der linken
und rechten Seite abgezogen. Nun kann die Fensterbank 14 ohne die Gefahr einer Beschädigung
des Putzes 35 ausgewechselt werden und sodann die Bordstücke 18 wieder aufgeschoben
werden.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 10
- Fensterrahmen
- 11
- Vorsatzschale
- 12
- Vorsatzschalenrückteil
- 13
- Funktionsteil
- 14
- Fensterbank
- 15
- Wassertasse
- 16
- Träger
- 17
- Bordstückeinhausung
- 18
- Bordstück
- 19
- Haltelasche
- 20
- Haltenut
- 21
- Halteelement
- 22
- Halte-/Führungsschiene
- 23
- Profil
- 24
- Haltelasche
- 25
- Putzschiene
- 26
- Gewebe
- 27
- Rippe
- 28
- Führungssteg
- 29
- Führungsnut
- 30
- Abschlusslasche
- 31
- Bördelkante
- 32
- Oberwand
- 33
- Steg
- 34
- Führungslasche
- 35
- Putz
- B
- Blickrichtung
1. Fensterbankabschluss mit einem Bordstück (18) und einer Bordstückhalterung, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordstückhalterung eine Bordstückeinhausung (17) ist, in welche das Bordstück
(18) teilweise eingeschoben ist.
2. Fensterbankabschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordstückeinhausung (17) Rippen (27) für einen Putz (35) aufweist.
3. Fensterbankabschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordstückeinhausung (17) ein Halteelement (21) für eine Putzschiene (25) aufweist.
4. Fensterbankabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bordstückeinhausung (17) aus Kunststoff gefertigt ist.
5. Fensterbankabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Träger (16), welcher an einer Wassertasse (15) anbringbar und an welchem die
Bordstückeinhausung (17) befestigbar ist.
6. Anordnung mit Fensterbank (14) und einem Fensterbankabschluss nach einem der Ansprüche
1 bis 5.
7. Fenster mit einem Fensterrahmen, einer Vorsatzschale (11) für den Fensterrahmen (10),
einer Fensterbank (14) und einem Fensterbankabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis
5.